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Spitzenschleifgerät Die Erfindung betrifft ein Spitzenschleifgerät
zum Schleifen von Spiralbohrern mit einer auf einer Konsole in einem Schleifbock
gelagerten Schleifscheibe und einer den Bohrer aufnehmenden um eine gegenüber der
Drehachse der Schleifscheibe versetzte Schwenkachse schwenkbaren in einem Lagerbock
angeordneten Schleifapparatur und Mitteln zur Zustellung der Schleifapparatur auf
die Schleifscheibe derart, daß bei Schwenken der Schleifapparatur um die Schwenkachse
mit zunehmender Zustellung der Schleifapparatur auf die Schleifscheibe die Hauptschneide
der Spiralbohrerspitze mit einstellbarem Freiwinkel und einstellbarem Spitzenwinkel
angeschliffen wird, wobei die Aufnahme des Bohrers in der Schleifapparatur zum Zwecke
des Umsetzens des Bohrers für aufeinanderfolgend es Anschleifen beider Hauptschneiden
vom Eingriff in die Spannut des Bohrers lösbar ist.
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Derartige Spitzenschleifgeräte dienen dazu, den Bohrer beim Anschleifen
seiner Spitze so zu führen und zu halten, daß ein symmetrisches Anschleifen der
Spitze unter einem bestimmten Spitzenwinkel, sowie unter einem bestimmten Freiwinkel
(Begriffe nach DIN 1412) gewährleistet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spiralbohrerspitzenschleifgerät
zu schaffen, das besonders einfach, leicht einstellbar und bedienbar aufgebaut ist
und das auch besondere Schliffe (Ausspitzen der Querschneide mit oder ohne korrigierte
Itauptscbneide, Kreuzanschliff, Anschliff für Grauguß, Stufenanschliff) ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies gelöst durch a) einen zwei Schleifscheiben
aufweisenden Schleifbock der in zwei jeweila eine der Schleifscheiben in Schleifposition
bringende Positionen verschwenkbar ist, b) eine Anordnung des Lagerbockes, in dem
die Schleifapparatur schwenkbar gelagert ist, auf einem Kreuzschlitten, der senkrecht
und parallel zur Drehachse der Schleifscheibe verschiebbar ist, c) eine Ausbildung
der Schleifapparatur derart, daß ein auf einem Kreissegment verschiebbarer die Boreraufnahme
tragender Führungsteil senkrecht zur Schwenkachse an einer im Lagerbock schwenlcbaren
Welle verschiebbar ist, d) einen Schnell-Rückstellhebe; mit dem der einen Teil des
Kreuzschlittens bildende Längsschlitten von der Schleifscheibe zurückziehbar ist,
wobei diese Verstellbarkeit zusätzlich zur Verstellung des Kreuzschlittens durch
die dafür vorgesehenen Verstellmittel erfolgt und durch Auftreffen des Längsschlittens
auf Anschläge am Verstellmittel begrenzt ist, e) einen an einem Spannhebel angeordneten
und in eine Spannut des Bohrers eingreifenden Nutenführungsteil, wobei der Spannhebel
auf eine die Winkellage der Hauptschneiden des Bohrers gegenüber der Schleifscheibe
bestimmende Stellung an einem Halteteil einstellbar und verriegelbar ist, wobei
der Halteteil an dem Führungsteil gegen die Kraft einer Feder schwenkbar ist.
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Ein derartiges Spitzenschleifgerät ist einfach aufgebaut und dabei
dennoch derart universell verwendbar, daß alle Anschliffe ohne besondere Verstellvorrichtungen
oder besonders umständliche und/ oder zeitraubende Einstellvorgänge vorgenommen
werden können.
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So wird insbesondere in besonders einfacher Weise gewährleistet,
daß
die Lage der zweiten Hauptschneide bei ihrem Anschleifen in Bezug auf die Bohrerachse
genau mit derjenigen übereinstimmt, die bei Beendigung des Anschleifens der ersten
Hauptschneide erreicht wurde; dies wird möglich, ohne den Teil der Vorrichtung,
der zum Umlegen des Bohrers dient, besonders kompliziert auszubilden. Die vorgeschlagene
Lösung ist vielmehr konatruktiv besonders einfach. Die bei den meisten bekannten
Spiralbohrerspitzenschleifgeräten sehr schwierige Einstellung der Schwenkachse in
Bezug auf die Achse des von der Bohreraufnahme aufgenommenen Bohrers, die dem Durchmesser
des zu schleifenden Bohrers angepaßt sein muß, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ebenfalls überraschend einfach gelöst.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiter
bildungen werden im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben;
es stellen dar: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1; Fig. 3 eine Draufsicht
auf einen Teil des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 in schematisierter Darstellung;
Fig. 4a schematische Darstellung einer Bohrerspitze; Fig. 4b eine schematische Darstellung
der an einer Schleifscheibe anliegenden Bohrerspitze; Fig. 4c eine schematische
Darstellung der Durchführung eines Stufenanschliffes; Fig. 5 einen Schnitt durch
einen Teil der Bohreraufnahme des Ausführungsbeispiels; Fig. 6 einen Schnitt durch
den Kreiizschlitten des Ausführungsbeispiels.
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Das Spitzenschleifgerät ist auf einer Konsole 1 aufgebaut. Die Konsole
1 trägt auf ihrer linken Seite den Schleifbock 2 mit den beiden Schleifscheiben
3 und 4, die unterschiedliche Körnung aufweisen. Die feinere Körnung elrer r Schleifscheibe
dient zum Anschleifen von Bohrern mit kleinem Durchmesser und zum Schleifen von
Ausspitzungen und Kreuzanschliffen, die Scheibe mit groberer
Körnung
zum Anschleifen von Bohrern mit größeren Durchmessern.
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Um je nach Bedarf eine der beiden Schleifscheiben 3 oder 4 in die
Stellung zu bringen, in der in Fig. 1 die Schleifscheibe 3 gezeigt ist, ist der
Schleifbock 2 auf einer Scheibe 5 angeordnet, die in der Konsole 1 drehbar und mit
Hilfe der Kipphebel 6 und 7 feststellbar ist.
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Auf der rechten Seite der Konsole 1 ist ein Kreuzschlitten angeordnet,
der aus dem Längsschlitten 9 und dem Querschlitten 8 gebildet wird. Der Querschlitten
ist mit Hilfe der Kurbel 10 in einer Richtung (parallel zur Vorderseite in Fig.
1), der tängsschlitten 9 mit Hilfe der Kurbel 11 senkrecht dazu verschiebbar.
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Auf dem Längsschlitten 9 ist der Lagerbock 12 verdrehbar und mit Hilfe
von Schrauben 13 feststellbar angeordnet, der die eigentliche schwenkbare Schleifapparatur
(siehe dazu weiter unten) trägt. Am Längsschlitten 9 ist ferner ein Schnell-Rückstellhebel
14 vorgesehen. Er dient dazu, den Längsschlitten 9 ohne Betätigung der Kurbel 11
senkrecht zur Vorderplatte der Konsole 1 zu verschieben. Wie aus Fig. 6 ersichtlich,
ist der an der Stelle 50 im Längsschlitten 9 schwenkbar angeordnete Schnell-Rückstellhebel
14 an seinem unteren Ende mit einer Gabel 51 versehen, die in eine Klaue 52 eingreift.
Diese ist an der Spindel 53, die zur Verstellung des Iängsschlittens 9 auf dem Querschlitten
8 mit Hilfe der Kurbel 11 dient, fest angeordnet. Auf der Spindel 53 sind ferner
zwei Anschläge 54 und 55 fest angeordnet. Der Längsschlitten 9 ist nun jeweils bis
zum Anschlag seines Teiles 9' an diese Anschläge auf der Spindel 53 mit Hilfe des
Schnell-Rückstellhebels 14 verschiebbar. Andererseits kann der Schnell-Rückstellhebel
14 im Längsschlitten 9 mit Hilfe eines Kipphebels 14', der in Fig. 6 der Einfachheit
halber nicht dargestellt ist (vgl. aber Fig. 1), arretiert werden. liegt in dieser
arretierten Stellung der Teil 9' an dem Anschlag 54 an, dann wird bei Drehung der
Kurbel 11 und mit ihr der Spindel 53 der Längsschlitten 9 auf die Schleifscheibe
3 zugestellt. In der durch das Ende der Zustellbewegung definierten Position der
Spindel kann dann der Längsschlitten nach lösen der Arretierung (Kipphebel 14')
bis zum Auftreffen des Teiles 9' auf den Anschlag 55 wieder von der
Schleifscheibe
zurückgezogen werden. In dieser Stellung kann er erneut arretiert werden (zum Umsetzen
des Bohrers 15 in der Bohreraufnahme, vgl. dazu weiter unten); nach erneutem lösen
der Arretierung kann dann wiederum durch Betätigung des Schnell-Rückstellhebels
14 der Längsschlitten 9 auf die Schleifscheibe 3 zugestellt werden. Diese Zustellbewegung
ist aber dann durch Auftreffen des Teiles 9' auf den Anschlag 54 begrenzt; damit
ist bei Einhalten der Arbeitsreihenfolge: 1. Zustellung des längsschlittens mit
Kurbel 11 (Drehung der Spindel 53; dabei ist der Schnell-Rückstellhebel 14 derart
arretiert, daß der Teil 9' an dem Anschlag 54 anliegt); 2. Zurückziehen des Längsschlittens
9 aus dieser Stellung mit Hilfe des Schnell-Rückstellhebels 14 nach lösen von dessen
Arretierung; 3. Erneutes Zustellen mit Hilfe des Schnell-Rückstellhebels 14 bis
zum Auftreffen des Teiles 9' auf den Anschlag 54 erreicht, daß die beiden aufeinanderfolgenden
Zustellbewegungen in exakt genau derselben Position des Längsschlitten 9 in Bezug
auf die Schleifscheibe enden.
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In dem lagerbock 12 ist die eigentliche Schleifapparatur, die den
Bohrer 15, der angeschliffen werden soll, aufnimmt und mit deren Hilfe der Anschliff
erfolgt, schwenkbar gelagert. Sie besteht aus einer im lagerbock 12 um die Schwenkachse
16 schwenkbaren Welle 17, die auf der (in Fig. 1) rechten Seite zum Massenausgleich
ein verstellbares Gegengewicht 18 und auf ihrer linken Seite eine als Schwalbenschwanzführung
ausgebildete Führungsschiene 19 trägt, in der ein Schlitten 20 vertikal mit Hilfe
einer Einstellschraube 21 verschiebbar und feststellbar angeordnet ist; am unteren
Ende des Schlittens 20 ist ein Kreissegment 22 fest angebracht. Es wird also bei
Betätigung der EinstelLschraube 21 mit diesem in vertikaler Richtung verschoben.
Das Kreissegment 22 ist mit einer Winkeleinteilung (zur Einstellung des Spitzenwinkels,
siehe dazu weiter unten) versehen. Auf dem Kreissegment 22 ist, entlang desselben
verschiebbar und mit Hilfe eines Kipphebels 23 feststellbar, ein Führungsteil 24
angeordnet, das die Bohrerhalterung trägt; sie besteht aus zwei auf dem Führungsteil
24 angeordneten seitlichen Klemmplatten, von denen eine,
nämlich
die Klemmplatte 25, in Fig. 1 zu sehen ist. Eine dieser Klemmplatten ist mit einem
gewissen Spiel auf dem Führungsteil 24 beweglich. Zwischen diesen beiden Klemmplatten
wird mit Hilfe eines Kipphebels 26 ein Auflageprisma 27 eingespannt, das als Auflage
für einen Bohrer 15 dient. Ferner ist mit dem Führungsteil 24 eine Stange 28 verbunden,
auf der eine Widerlagerplatte 29 verschiebbar und mit Hilfe des Kipphebels 30 feststellbar
angeordnet ist. Sie nimmt die Reitstockspitze 31 auf, die gegen das Ende des Schaftes
des Bohrers 15 drückt und die in ihr verstellbar ist. Anstatt der Reitstockspitze
31 kann zur Aufnahme von Bohrern mit kleinem Durchmesser eine Pinole bzw.
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ein Körner mit Hohlspitze vorgesehen sein.
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An dem Führungsteil 24 ist ferner (in Fig. 1 seitlich hinter dem Bohrer
15) eine erste Platte 32 vorgesehen, gegenüber der in vertikaler Richtung eine zweite
Platte 33 verschiebbar und mit dem Kipphebel 34 feststellbar angeordnet ist. Die
Verschiebung erfolgt mit Hilfe der Rändelschraube 35.
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Die verschiebbare Platte 33 dient zur Aufnahme eines Spannhebels 37,
der ein Nutenführungsteil 36 trägt; durch Eingreifen des Nutenführungsteils 36 in
eine der Spannuten des Bohrers 15 wird die Lage desselben auf dem Auflageprisma
27 definiert. Der Spannhebel ist an einem Haltekopf 38 verschiebbar und mit Hilfe
des Kipphebels 39 feststellbar. Der Haltekopf 38 besteht, wie aus Fig. 5 zu ersehen,
aus einem ersten zylindrischen Teil 38t und einem zweiten zylindrischen Teil 38''.
Der zweite zylindrische Teil 382r ist in dem ersten zylindrischen Teil 38' zwischen
zwei Endstellungen verschwenkbar, die durch Auftreffen der mit den Bezugszeichen
60, 61 angedeuteten Anschläge, von denen einer am Teil 38', der andere am Teil 38t
t angebracht ist, definiert sind. In eine dieser Endstellungen werden die Teile
38' und 38" durch die Feder 62 gedrückt, die in beiden zylindrischen Teilen verankert
ist. Im zweiten zylindrischen Teil 38#£ ist der Spannhebel 37 mit Hilfe des Kipphebels
39 feststellbar. Der an ihm befestigte Nutenführungsteil 36 greift dann in eine
Spannut des Bohrers 15 ein. Der Nutenführungsteil 36 bzw. der Spannhebel 37,
an
dem er befestigt ist, kann jedoch gegen die Kraft der Feder 62 aus diesem Eingriff
herausgedrückt werden. Dann kann der Bohrer 15 um 1800 gedreht werden und der Nutenführungsteil
36 in Eingriff mit der zweiten Spannut gebracht werden.
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Wie aus Fig. 3 zu ersehen, ist an den Schlitzen 20 ferner, in Richtung
auf die Schleifscheibe herausklappbar, ein Meßplättchenträger 40 vorgesehen, der
in herausgeklapp#ter lage senkrecht zur Schwenkachse 16 eine Öffnung aufweist, in
der ein Neßplättchen 41 senkrecht zur Schwenkachse 16 in Richtung auf Schleifscheibe
verschiebbar angeordnet ist. Dieses Meßplättchen 41 ist ebenfalls mit einer Skalenteilung
versehen. Es dient im herausgeklappten Zustand dazu, den Schnittpunkt der Schwenkachse
16 mit dem Schnittpunkt der Achse des Bohrers 15 gegenüber der Umfangsfläche der
Schleifscheibe 3 auf einen solchen Abstand einzustellen, der einem bestimmten Bohrerdurchmesser
entspricht.
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Die Lage des Bohrers 15 beim Schleifvorgang, die einer bestimmten
in Fig. 3 dargestellten Einstellung entspricht, ist in Pig. 3 gestrichelt eingezeichnet.
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Aus Fig. 1 ist#ferner zu ersehen, daß am Ende der Welle 17 zwei mit
Kipphebeln 42 bzw. 43 gegenüber dieser feststellbare zylindrische Teile 44 bzw.
45 vorgesehen sind. Sie tragen Anschläge, von denen der Anschlag 46, der an dem
zylindrischen Teil 44 vorgesehen ist, in Fig. 1 zu ersehen ist. Beim Schwenken der
Welle 17 um die Schwenkachse 16 trdRen diese Anschläge auf je einer Seite einer
Anschlagsleiste 47 auf, die -am lagerbock 12 fest angeordnet ist. Sie begrenzen
damit die Schwenkbewegung.
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Die Betriebsweise der Spitzenschleifvorrichtung ist folgende: Zunächst
wird der Schleifbock 2 derart eingestellt, daß diejenige der beiden Schleifscheiben
3 oder 4, mit der geschliffen werden soll, in Schleifposition gebracht ist. Nach
Feststellung des Schleifbockes 2 (Kipphebel 6,7) erfolgt zunächst das Abrichten
der Schleifscheibe mit Hilfe eines Abrichtwerkzeuges, das anstelle des Bohrers 15
in die Platte 32 eingeschoben und eingespannt wird.
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Zunächst wird der Spitzenwinkel (vgl. auch Fig. 4a), der angeschliffen
werden soll, durch entsprechende Einstellung des Führungsteiles 24 auf dem Kreissegment
22 unter Beachtung der auf diesem vorgesehenen Skalenteilung eingestellt. Danach
wird der Meßplättchenträger 40 in die in yig. 3 gezeigte Stellung heruntergeklappt
und das Meßplättchen 41 unter Beachtung der auf ihm vorgesehenen Skalenteilung derart,
daß seine Lage einem gewissen Bohrerdurchmesser entspricht. Der Kreuzschlitten wird
nun (Kurbeln 10,11) so eingestellt, daß, wie in Fig. 3 ersichtlich, das Meßplättchen
41 an der Schleifscheibe 3 anliegt. Dadurch ist, wie erläutert, gewährleistet, daß
der Schnittpunkt der Achse des Bohrers 15 und der Schwenkachse 16 von der Umfangsfläche
der Schleifscheibe 3 den Abstand hat, der dem Durchmesser des Bohrers 15 entspricht.
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Durch Drehen der Rändelschraube 35 wird nun die Höhe des Nutenführungsteils
36 auf einen bestimmten Bohrerdurchmesser ein-und festgestellt (Kipphebel 34).Danach
wird der Bohrer auf das Auflageprisma 27 aufgelegt; die Reitstockspitze 31 (oder,
bei kleineren Dohrerdruchmessern, eine Pinole bzw. Ho-hlkörper) wird durch Verdrehen
in der Widerlagerplatte 29 so verstellt, daß eine Haupt-Schneide (48 bzw. 48', vgl.
Fig. 4a) des Bohrers 15 an der Umfangsfläche der Schleifscheibe 5 anliegt. Nun wird
der Spannhebel 37 an der Platte 33 derart verstellt (Kipphebel 39), daß sich über
den Eingriff des daran befestigten Nutenführungsteil 36 in einer Spannut eine solche
Lage des Bohrers 15 ergibt, bei der eine Hauptschneide 48 gegenüber der Waagrechten
einen Winkel von ca. 10 bis 150 eimlimmt (vgl. Fig. 4b). In dieser Lage wird der
Spannhebel 37 fixiert.
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Dann wird der Freiwinkel des Bohrers eingestellt; es ist dies der
Winkel, den an die Hauptfre#ifläche 48" (Fig. 4b), gegenüber einer durch die Hauptschneiden
48 und 48' gehenden Kegelmantelfläche mit in der Bohrerachse liegenden Kegelachse
einnimmt.
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Durch Höhenverstellung des Schlittens 20 erfolgt eine Veränderung
des Radius mit dem Bohrer 15 und die Schwenkachse 16 geschwenkt wird, und damit
der Bahn, auf der die Bohrerspitze mit ihrer Hauptfreifläche 48" in die Schleifscheibe
3 hineinläuft.
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Danach wird mit Hilfe der Kipphebel 42 und 43 der Schwenkbereich durch
entsprechende Justierung der Anschläge festgelegt. Nun wird die erste Hauptfreifläche
48" geschliffen; dabei wird die Stange 28 von Hand auf und ab bewegt; die Schleifapparatur,
in der der Bohrer 15 gehalten wird, wird dabei entsprechend um die Schwenkachse
16 geschwenkt. Dabei wird der Längsschlitten 9 fortlaufend auf die Schleifscheibe
5 (Kurbel ii) zugestellt. Das Gegengewicht 18 sorgt bei entsprechender Einstellung
dafür, daß die Schwenkbewegung mühelos durchgeführt werden kann.
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Dieses Schleifen wird solange foitgesetzt, bis eine Hauptschneide
i.B. 48) vollkommen geschliffen ist. Nun muß der Bohrer umgelegt werden, um die
zweite Hauptschneide (z.B.48') anzuschleifen.
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Dabei muß gewährleistet bleiben, daß die Spitze des Bohrers, in der
die beiden Hauptschneiden aneinanderstoßen, genau in der Achse des Bohrers liegt.
Aus diesem Grunde muß sichergestellt sein, daß das Ende der Zustellbewegung beim
Schleifen der zweiten Hauptschneide genau an derselben Stelle liegt wie das Ende
der Zustellbewegung beim Schleifen der ersten Hauptschneide. Diese Stelle ist definiert
durch die Position des Längsschlittens 9 am Ende des Schleifens der ersten Hautschneide
(Stellung der Kurbel 11). Diese definierte Lage soll also beim Schleifen der zweiten
Hauptschneide erhalten bleiben. Diesem Zweck dient nun der Schnell-Rückstellhebel
14. Ohne Veränderung der Position der Kurbel 11 und der dadurch definierten Endlage
des Längsschlittens 9, die dabei für eine erneute Zustellbewegung erhalten bleibt,
kann er bei gelöstem Kipphebel 14', den Längsschlitten 9 und mit ihm auch die Schleifapparatur
- und mit ihr den Bohrer 15 - von der Umfangsfläche der Schleifscheibe 3 zurückbewegen.
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Ist also auf diese. Weise mit Hilfe des Schnell-Rückstellhebels 14
und nicht durch Betätigung der Kurbel 11 der Längsschlitten und mit ihm der Bohrer
15 wieder von der Umfangsfläche der Schleifscheibe 3 zurückgefahren und in dieser
Position durch den Kipphebel 14t arretiert worden, wird der Spannhebel 37 an seinem
hinteren Griff nach unten gegen die Kraft der Feder 62 gedrückt. Nun kann der Bohrer
umgelegt werden, so daß der Nutenführungsteil 36 in die andere Spannut eingreift;
der Bohrer ist damit um 1800 verdreht worden. Der Spannhebel wird wieder
eingesetzt
und losgelassen. Damit ist die neue lage des Bohrers erneut festgelegt. Nun wird
die Schleifappara:tur wieder auf die Schleifscheibe zugestellt. Dies geschieht durch
langsames Nachgeben mit dem Schnell-Rückstellhebel 14 nach Lösung des Kipphebels
14'. Dabei wird die Schleifapparatur wieder von Hand geschwenkt und die zweite Hauptschneide
geschaffen. Dies erfolgt solange, bis der Längsschlitten 9 wieder die oben erwähnte
Endlage einnimmt, die gleich der ist, bis zu der er bei Schleifen der ersten Hauptschneide
zugestellt worden ist.
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Die universelle Verwendbarkeit dieses Gerätes wird im f lenden im
Einzelnen erläutert: Die Verstellbarkeit des Spannhebels 37 (Kipphebel 39) und mit
ihm des Nutenführungstells 36 kann zur Einstellung der L ge der Querschneide des
Bohrers verwendet werden.
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Zum Herstellen ausgespitzter Querschneiden (DIN 1412 A) wird der Führungsteil
24 auf eine Winkelposition zwischen 165 und 180 gegenüber der Achse der Schleifscheibe
auf dem Kreissegment 22 eingestellt und der Schlitten 20 vertikal in seine unterste
Position gebracht. Daraufhin wird der Schnell-Rückstellhebel 14 in auf die Schleifscheibe
zugestellter Position arretiert (Kipphebel 14') und die Reitstockspitze 31 so verstellt,
daß die unten liegende Hauptschneide weniger als 300 von der Stirnseite der Schleifscheibe
wegzeigt. Durch Verschiebung des Kreuzschlittens 8,9 in beiden Richtungen kann man
dann die eine Hälfte der Ausspitzung einschleifen. Zum Einschleifen der zweiten
Hälfte wird der Schnell-Rückstellhebel 14 entriegelt und mit ihm der Längsschlitten
9 zurückgezogen; der Bohrer wird, wie beschrieben, dann um 1800 gedreht, wiedergespannt
und durch langsames loslassen des Schnell-Rückstellhebels 14 die zweite Hälfte der
Ausspitzung eingeschliffen.
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An Anschleifen von Kreuzanschliffen (DIN 1412 C) erfolgt ähnlich;
es ist dabei lediglich notwendig, feinkörnige Scheiben zu verwenden. Ferner sind
auch, durch entsprechende Änderungen der
Einstellung des Spitzenwiffl#ls
Graugußanschliffe (DIN 1412D) und Stufenanschliffe (Anschliffe für Nehrfasenstufenbohrer,
DIN 8374) möglich. Bein Anschleifen von Mehrfasenstufenbohrern mit einem Senkwinkel
von 1800 (DIN 8376) muß jedoch die Schleifscheibe 3, wie in Fig. 4c an der Stelle
3' gezeigt, profiliert sein, um eine Verletzung der Fase 15' zu vermeiden.
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Das Spitzenschleifgerät ist ferner gleichermaßen für rechtswie für
links schneidende Bohrer einsetzbar.
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Das Abrichten der Schleifscheibe erfolgt mit Hilfe eines Abrichtwerkzeuges,
das in die Schleifapparatur in gleicher Weise wie ein Bohrer 15 aufgenommen wird;
dazu muß der Führungsteil. 24 auf dem Kreissegment 22 so eingestellt sein, daß sein
Winkel gegenüber der Achse der Schleifscheibe 1800 beträgt. Man muß ferner darauf
achten, daß sich dabei die Schleifscheibe in richtiger Drehrichtung dreht.
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Sonderanschliffe sind mit besonders dafür profilierten Schleifscheiben
zu erreichen.
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Patentansprüche: