DE2407809A1 - Verfahren zur kolonnendestillation sublimierender und/oder stockender produkte - Google Patents
Verfahren zur kolonnendestillation sublimierender und/oder stockender produkteInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Firma Johann Haltermann,
2000 Hamburg 1, Ferdinandstraße 55-57
Verfahren zur Kolonnendestillation sublimierender und/oder stockender Produkte
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Destillation sublimierender und/oder stockender Produkte.
Es ist bekannt, daß die Fraktionierung stockender und/oder sublimierender Produkte stets mit technischen
Schwierigkeiten verbunden ist. So müssen beispielsweise die Kondensatoren solcher Destillationsanlagen
so ausgelegt sein, daß sie auf Tempe-
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raturen oberhalb des Schmelzpunktes des Destillates erwärmt werden können, damit-vor allem beim Anfahren
der Anlage - ein Zukristallisieren vermieden wird.
Sollen stockende und/oder sublimierende Produkte im
Vakuum fraktioniert werden, so.müssen neben beheizbaren Kondensatoren auch noch Kühlfallen vor dem
Vakuumaggregat installiert v/erden, die in vjechselrhythmus
gekühlt und wieder freigeschmolzen werden müssen. Darüber hinaus ist eine Beheizung der Vakuumleitung
bis zu den Kühlfallen erforderlich, um auch in diesem Bereich ein Zukristallisieren zu
verhindern.
Ganz besonders groß werden die vorgenannten Schwieriakeiten,
wenn Produkte fraktioniert werden sollen, bei denen unter Destillationsbedingungen Schmelztemperatur
und ··= Siedetemperatur dicht bei einander liegen, wie dies z. B. bei der Vakuumdestillation
von Brenzkatechin, Naphthalin oder Terephthalsäuredimethylester der Fall ist.
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In jedem Fall sind hohe personelle lind materielle
Aufwendungen erforderlich, um Produkte mit dem zuvor geschilderten Verhalten betriebssicher destillieren
zu können.
Der Erfinduna liegt die Aufgabe zugrunde, die obigen
llachteile zu vermeiden und ein Verfahren zur Destillation
stockender und/oder sublimierender Produkte zu erstellen, das ohne zusätzliche Einrichtungen,
wie beheizbare Kondensatoren, Wechselkühlfallen und beheizte Vakuumleitung, durchgeführt werden kann,
insbesondere auch in herkömmlichen Destillationsanlagen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Kondensation im direkten Wärmeaustausch mit einer tiefer-'
siedenden oder mit dem Destillationseinsatz ein tiefersiedendes Azeotrop bildenden, geaen den Destillationseinsatz
unter Destillationsbedincmngen chemisch indifferenten, nichtstockenden Fremdsubstanz
erfolgt und daß das Produkt unterhalb der Kondensationszone abgezogen wird.
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Da die Bereiche des Kondensators und der Vakuunvführuna von
der kritischen Substanz freigehalten sind, v/erden die sonst durch diese Substanz verursachten Schwieriakeiten vermieden.
Das Verfahren der Erfindung kann sowohl bei kontinuierlichen als auch bei diskontinuierlichen Destillationen angewendet
werden. Die notwendige Menge an Fremdsubstanz richtet sich nach dem Arbeitsinhalt und der Produktverteilung des über
der Seitenabnahme befindlichen Kolonnenteiles. Diese Menge wird im Falle von diskontinuierlichen Destillationen vor
Beginn einfach der Rohware in der Blase zugeführt. Bei kontinuierlichem Arbeiten wird sie als erstes vor der Rohware
in die Anlage eingespeist. Da die Fremdsubstanz während des Arbeitens nicht aus dem System entfernt wird,
braucht sie in der Praxis nicht nachgespeist zu werden.
Vorzugsweise wird eine Fremdsubstanz verwendet, welche mit der kritischen Substanz mischbar ist. Mindestens soll die
kritische Substanz unter den im Kondensator herrschenden Konzentrations- und Temperaturbedingungen in der Fremdsubstanz
löslich sein. Man kann dann Fremdsubstanzen mit extrem niedrigen Siedepunkt verwenden, der sogar unterhalb
des Schmelzpunktes der kritischen Substanz liegen kann.
Wenn eine Fremdsubstanz verwendet wird, in der die kritische Substanz im Kondensator nicht löslich ist, muß darauf ge-
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achtet werden, daß die Siedepunktdifferenz so groß ist,
daß der Anteil der kritischen Substanz im Kondensator sehr klein ist.
Die Art der Fremdsubstanz ist von der Rohware abhängig, kann jedoch normalerweise aus einer Vielzahl
in Frage kommender Produkte ausgewählt werden. So sind in nahezu allen Fällen Paraffine, vorzugsweise
i-Paraffine, entsprechender Siedelage - deutlich tiefer als die kritische Substanz- einsetzbar. In
weitem Bereich können auch entsprechende Aromaten oder halogenierte Aromaten eingesetzt werden. Aber
auch Verbindungen mit funktioneilen Gruppen, wie z. R. Glykole und Derivate , sind häufig geeignet.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Beginn der Destillatabnahme durch Temperaturmessung festzulegen.
Empfehlenswert ist es aber auch, den Beqinn der Destillatabnahme durch Konzentrationsmessunq
festzulegen.
Die nachfolgenden Beispiele beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Beispiel 1;
Es besteht die Aufgabe, Brenzkatechin von tert.-Butyl-brenzkatechin
durch Destillation bei einem Druck von 15 Torr zu trennen. Zur Verfügung steht
eine konventionelle Destillationskolonne mit 30 Siebboden und einem Abnahmestutzen am 2I.Boden.
Aus der Literatur können folgende Daten entnommen werden:
Schmelzpunkt des Brenzkatechins: 1O5°C
Siedepunkt des Brenzkatechins bei 15 Torr: 128°C
Als Fremdsubstanz wurde in diesem Fall Glykol ausgewählt.
Schmelzpunkt des Glykols: - 15,6°C Siedepunkt des Glykols bei 15 Torr: 98,4°C
Das Arbeitsvolumen des über dem 21. Boden liegenden
Teiles der zur Verfügung stehenden Destillationskolonne beträgt 0,76 m3. Die Destillation soll diskontinuierlich
durchgeführt werden, und das fertige Brenzkatechin darf maximal 0,05 % Glykol enthalten.
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40 m3 Rohware und 0,78 m3 Glykol werden in die Blase eingefüllt. Darauf wird die Anlage auf 15
Torr Kopfdruck evakuiert und die Blase aufgeheizt. Die Destillation beginnt bei einer Blasentemperatur
von14 6°C, einer Kopftemperatur von 98°C und
einer Temperatur auf dem 21. Boden von 112°C. Der Druck auf dem 21. Boden beträgt 29,5 Torr. Nun wird
mit einem Rücklaufverhältnis R= 1:4 solange Glykol am Kopf abgenommen, bis die Temperatur am Kopf auf
100 C gestiegen ist (wenig über Siedepunkt des reinen Glykols). Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Temperatur
am 21. Boden 142 C und die Konzentration von Glykol weniger als 0,01 %.
Nun kann in üblicher Weise mit der Abnahme zuerst des Brenzkatechins und später des tert.-Butyl-brenzkatechins
vom 21. Boden begonnen werden, wobei Bedingungen (Rücklauf, Belastung) eingehalten werden
müssen, die zur Lösung der Destillationsaufgabe mit einer 21-bödigen Kolonne erforderlich sind.
Während der gesamten Destillation wird der Kondensator mit kalter Luft gekühlt. Bealeitheizung und
Kühlfallen in der Vakuumleitung sind nicht erforderlich.
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In einer Laboratoriumskolonne mit 80 Glockenboden
soll ein Rohnaphthalin durch Destillation in ein Reinnaphthalin (min. 98,5%) überführt v/erden.
Aus der Laboratoriuinskolonne kann aus dem 70. Hoden
Destillat entnommen werden. Der Arbeitshinhalt von 1O Böden beträgt 12O ml.
Zunächst werden 120 ml Cumol als Fremdsubstanz in den Umlaufverdampfer eingefüllt und dann die zum
Anfahren notwendige Menae von 2,5 1 vom Vorlauf befreiten Rohnaphthalins. Die Anlage v/ird auf 20
Torr evakuiert, dann wird der Umlaufverdampfer aufgeheizt.
Die Destillation beginnt bei einer Sumpftemperatur von 144 C, einer Temperatur am 7O. Boden von
112 C und einer Kopf temperatur von 51 C. "Inn wird
mit R = 1:4 solanae Kopfprodukt abgenomnen, bis
die Temperatur am Kopf 55°C erreicht. Die Temperatur auf dem 70. Boden beträgt dann 118°C, und der
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Gehalt an Cumol liegt bei 0,03 %. Darauf kann
mit der Einspeisung (800 ml/h) auf den 20.Boden, der Abnahme des Reinnaphthalins (EP 79,9°C) vorn
70. Boden und des Rückstandes aus den Sumpf becronnen v/erden.
Während der qesamten Versuchszeit kann der Kondensator
mit kaltem tiasser betrieben werden. An den,
vor allem im Labormaßstab, qenen Verstopfunq äußerst
enpfindlichen Vakuumleitunqen war nicht eine Spur von sublimierendem Naphthalin feststellbar.
Beispiel 3; (zum Verqleich)
Der- Versuch wurde unter den Eedinqunqen von Beispiel
2 wiederholt, jedoch ohne Zuqabe von Cumol und mit Beheizung des Kondensators auf 80 C.
Nach einer Laufzeit von 2 h 20' war die Vakuumleitung
so zusublimiert, daß der Versuch unterbrochen werden mußte.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich selbstverständlich mit gleichem Vorteil auch unter Verwendung
von Füllkörpersäulen durchführen.
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...
Claims (5)
1.) Verfahren zur Destillation sublimierender utrl/
oder stockender Produkte, dadurch q e k e η η zeichnet , daß die Kondensation im direkten
Wärneaustausch mit einer tiefersiedenden oder
mit diesen Produkten ein tiefersiedendes Azeotrop bildenden, cieaen den Destillationseinsatz
unter Destillationsbedinrrunqen chemisch indifferenten, nichtstockenden Fremdsubstanz erfolqt
und daß das Produkt unterhalb der Kondensationszone abqezoqen wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch q e k e η η zeichnet
, daß nan eine Fremdsubstanz verwendet, welche mit der kritischen Substanz
mischbar ist.
3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch σ e k e η η zeichnet
, daß man als Fremdsubstanz Aromaten oder halogenierte Aromaten , Verbindungen mit funktioneilen Gruppen, wie Glykole,
oder Paraffine, vorzugsweise iso-Paraffine,verwendet.
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4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Beginn
der Abnahme des Destillates der kritischen Substanz durch Temperaturmessung festgelegt wird.
5.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Beginn
der Abnahme des Destillats der kritischen Substanz durch Konzentrationsmessung festgelegt
wird.
509834/0B08
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE19742407809 DE2407809B2 (de) | 1974-02-19 | 1974-02-19 | Verfahren zur Kolonnendestillation sublimierender und/oder stockender Produkte |
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FR7504983A FR2272706A1 (en) | 1974-02-19 | 1975-02-18 | Fractional distillation of materials which sublime and/or congeal - by by azeotrope formation with lower boiling point solvent |
JP2139875A JPS50118967A (de) | 1974-02-19 | 1975-02-19 |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742407809 DE2407809B2 (de) | 1974-02-19 | 1974-02-19 | Verfahren zur Kolonnendestillation sublimierender und/oder stockender Produkte |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE2407809B2 DE2407809B2 (de) | 1976-01-02 |
Family
ID=5907776
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742407809 Pending DE2407809B2 (de) | 1974-02-19 | 1974-02-19 | Verfahren zur Kolonnendestillation sublimierender und/oder stockender Produkte |
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-
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