DE2407289A1 - 5-brom-5-nitro-2-alkyl-1,3-dioxane - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft 5-Brom-5-nitro-2-alkyl-l,3-dioxane,
wie 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan, die neue, gegen
Bakterien und Fungi wirksame antimikrobielle Mittel darstellen.
Es sind zahlreiche antimikrobielle Mittel bekannt. Viele Antibiotika und synthetische organische Verbindungen eignen
sich als Bacteriostatica, baceteriocide Mittel, Fungistatica, Fungicide und dergleichen. Manche dieser wirksamen antimikrobiellen
Mittel spielen eine wichtige Rolle zur Steuerung der Mikroorganismen, die den Menschen befallen. Manche verfügen
über einen breiten Aktivitätsbereich, andere dagegen werden jedoch nur in einem engen Bereich angewandt. Einige lassen
sich sogar nur in einer einzigen Wirkungsrichtung verwenden.
40983A/1105
Antimikrobiell wirkende Konservierungsmittel stellen anerkanntermaßen
wichtige Zusätze für kosmetische Salben dar, die als · Basis für Gesichtspflegemittel verwendet werden. Diese Salben
bestehen im allgemeinen aus einer Öl-in-Wasser-Emulsion. Die Bestandteile bilden ein fruchtbares Substrat für Mirkoorganismen,
wie Bakterien und Fungi. Da sowohl öl als auch Wasser vorhanden sind, muß man bei der Auswahl eines geeigneten Konservierungsmittels
darauf achten, daß dieses in beiden Systemen antimikrobiell wirkt. Nachdem ein wirksames antimikrobielles
Mittel am besten zur Geltung kommt, wenn es in dem zu schützenden Träger löslich ist, sollte ein Konservierungsmittel für eine
solche kosmetische Creme sowohl in öl als auch in Wasser in ausreichendem Maß löslich sein.
Ein bei kosmetischen Cremes mit einigem Erfolg verwendetes Konservierungsmittel ist das 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol.
Diese Verbindung hat jedoch den Nachteil, daß sie gegenüber Alkalien nicht chemisch beständig ist.
In neuerer Zeit wurde die Zahl der zum Konservieren kosmetischer Cremes geeigneten Verbindungen auch durch das 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan
ergänzt. Diese Verbindung ist gegenüber Alkali beständig. 5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan hat zwar ein
verhältnismäßig breites Aktivitätsspektrum, es gibt jedoch
wichtige Mikroorganismen, denen gegenüber diese Verbindung unwirksam oder nur bei verhältnismäßig hohen Konzentrationen
wirksam ist. Man sucht daher weiter nach alkalibeständigen Verbindungen, die sowohl in öl als auch in Wasser löslich
sind und die bei niedrigeren Konzentrationen über ein breiteres Aktivitätsspektrum gegenüber Mikroorganismen verfügen
.
Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung alkalibeständiger Verbindungen mit geeigneter öl- und Wasserlöslichkeit, die
bei verhältnismäßig niederen Konzentrationen gegenüber einem breiten Spektrum von Bakterien und Fungi wirksam sind.
A0983A/1105
— "ί —
Erfindungsgemäß wurden nun neue S-1,3-dioxane
gefunden, die bei niederen Konzentrationen
gegen ein breites Spektrum von Bakterien und Fungi wirken. Diese Verbindungen sind bei pH-Werten zwischen 5 und 9
hervorragend chemisch stabil, und sie lösen sich sowohl in Wasser als auch in öl (Mineralöl) in einem Ausmaß von
1,1 bis 1,5 %. Kosmetische Cremes lassen sich wirksam
konservieren, indem man in sie eine Menge von nur 0,Ol % dieser neuen Verbindungen einarbeitet.
Die erfindungsgemäßen neuen Verbindungen haben die allgemeine
Formel
Br
H-C-H H-C-H
ι ι
ο.. ο
ο ti
R1 H
worin R1 für Methyl, Äthyl, n-Propyl oder Isopropyl steht.
Die erfindungsgemäBen Verbindungen lassen sich aus dem Ausgangsmaterial
2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol herstellen. Das 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol läßt sich unter dem Handelsnamen Bronopol kaufen, und es kann auf verschiedene Art hergestellt
werden. Ein geeignetes Verfahren besteht darin, daß man von Nitromethan ausgeht und dieses mit Formaldehyd zu
2,-Nitropropan-l,3-diol umsetzt, worauf man letzteres in das Natriumsalz überführt und dieses Salz zu 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol
bromiert. Im einzelnen wird dieses 2-Brom-2-nitropropan-l#3-diol
wie folgt aus Nitromethan hergestellt:
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20 g (0,5 Mol) Natriumhydroxid werden in 400 ml Wasser gelöst, und die Lösung kühlt man auf 10 0C. 74 ml 35-prozentiger
Formaldehyd (1,0 Mol) werden dann mit 76 mm der oben hergestellten Natriumhydroxidlösung versetzt. Die so erhaltene
Lösung aus Formaldehyd und Natriumhydroxid versetzt man dann tropfenweise mit 27 ml (0,5 Mol) Nitromethan, wobei man
die Reaktionstemperatur durch Eintauchen des Reaktionsgefäßes in ein Eis-Wasser-Bad stets zwischen 25 und 30 °C hält. Die
Reaktion zwischen Nitromethan und Formaldehyd wird durch das Natriumhydroxid katalysiert, und es bildet sich 2-Nitropropan~l,3-diol,
das man jedoch nicht isoliert. Das erhaltene Diol wird dann in das Natriumsalz umgewandelt, in dem man den
Rest der oben hergestellten Natriumhydroxidlösung bei 20 C in das Reaktionsgefäß einbringt und das Reaktionsgemisch bei
Raumtemperatur und atmosphärischem Druck 0,5 Stunden rührt.
300 ml Äthylacetat werden in einem Eis-Aceton-Bad auf -5 °C gekühlt. Das gekühlte Äthylacetat wird mit 25,5 ml (0,5 Mol)
Brom versetzt, und zwar mit einem so langsamen Strom, daß die Temperatur auf 5 C oder darunter bleibt. Das Gemisch aus
Äthylacetat und Brom versetzt man hierauf langsam mit dem oben hergestellten Natrium-2-nitropropan-l,3-diol-Reaktionsgemisch,
wobei man die Temperatur auf 5 bis 10 0C hält. Das
erhaltene Reaktionsgemisch wird dann 5 Minuten bei Raumtemperatur und atmosphärischem Druck gerührt, und anschließend
stellt man den pH-Wert mit 6n Salzsäure auf 2,0 ein. Sodann versetzt man das Reaktionsgemisch mit 200 g Natriumchlorid,
wodurch das 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol in die Äthylacetatschicht
geht.
Die Äthylacetatfraktion wird von der Wasserfraktion getrennt,
über Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Aus dem Filtrat entfernt man hierauf unter Vakuum das Äthylacetat,
und die dabei erhaltenen trockenen Feststoffe werden mit Methyleyelohexan gewaschen und erneut zur Trockne eingedampft.
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Auf diese Weise erhält man 83,1 g (Ausbeute 83,1 %) 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol,
das bei 108 bis 114 0C schmilzt.
Zu den neuen erfindungsgemäßen Erfindungen kann man gelangen, indem man das oben erhaltene 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol
unter sauren Bedingungen mit einem geeigneten Aldehyd umsetzt. Die Herstellung von 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan
ist im folgenden Beispiel 1 beschrieben.
40 g (0,2 Mol) 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol werden in
200 ml Benzol suspendiert, und die erhaltene Suspension versetzt man mit etwa 0,3 g p-Toluolsulfonsäure. Das Gemisch
wird in einem Eis-Wasser-Bad gekühlt, und das Reaktionsgefäß rüstet man mit einem Kühler aus. Durch den Kühler werden
sodann langsam etwa 13,5 (0,3 Mol) Acetaldehyd zugegeben, und das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten gerührt. Sodann
wird eine Dean-Stark-Falle angeschlossen, worauf man das Gemisch langsam erwärmt und dann solange zum Rückfluß
erhitzt, bis kein Wasser mehr entweicht (während 1,5 Stunden entwickeln sich etwa 4 ml Wasser). Die erhaltene Lösung wird
filtriert und auf einem Rotationsverdampfer bei etwa 45 C engedampft. Der hierbei erhaltene dunkle ölartige Rückstand
wird bei 0,25 mm vakuumdestilliert. Auf diese Weise erhält man 36,6 g (85 % Ausbeute) 5-Brom-2-methyl-5-nitro-1,3-dioxan,
das bei 0,25 mm zwischen 72 und 74 0C siedet. Die MNR- und IR-Spektren stimmen mit der Struktur überein,
und die Elementaranalyse ergibt folgende prozentuale Zusammensetzung:
berechnet: C 26,57; H 3,57; N 6,20; Br 35,35; gefunden: C 26,85; H 3,85; N 6,04; Br 35,21.
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Das 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan stellt eine bei Raumtemperatur
wasserklare farblose Flüssigkeit dar und verfestigt sich nicht bei -10 0C. Es ist bei pH-Werten zwischen 5,0 und
9,0 chemisch stabil und riecht scharf stechend, wodurch es schwach dem Brom gleicht.
Zur Herstellung von 5-Brom-2-äthyl-5-nitro-l,3-dioxan geht
man genauso vor wie bei Beispiel 1, anstelle von Acetaldehyd wird jedoch Propionandehyd verwendet. Das NMR-Spektrum stimmt
mit der Struktur überein. Die Elementaranalyse ergibt folgende prozentuale Zusammensetzung:
berechnet: C 30,02; H 4,20; N 5,83; Br 33,29; gefunden: C 30,24; H 4,24; N 5,92; Br 32,99.
Das weiße kristalline Material schmilzt bei 58 bis 59 0C.
Die Verbindung ist bei pH-Werten zwischen 5 und 9 chemisch stabil, und sie riecht genauso beißend stechend bromähnlich,
wie das oben erwähnte Methylderivat.
Zur Herstellung von 5-Brom-5-nitro-2-n-propyl-l,3-dioxan
geht man genauso vor wie bei Beispiel 1, anstelle von Acetaldehyd wird jedoch n-Butyraldehyd verwendet. Die NMR- und
IR-Spektren stimmen mit der Struktur überein. Die Elementaranalyse
ergibt folgende prozentuale Zusammensetzung:
berechnet: C 33,09; H 4,76; N 5,51; Br 31,45; gefunden: C 33,32; H 4,63; N 5,66; Br 31,64.
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Die Verbindung stellt ein farbloses Öl dar, das beim Destillieren bei O,OO5 mm Hg bei 73 bis 75 0C siedet. Beim Stehen
bei Raumtemperatur erstarrt das öl zu einem wachsartigen Feststoff. Es riecht genauso stechend wie Brom.
Zur Herstellung von 5-Brom-2-isopropyl-5-nitro-l,3-dioxan
geht man genauso vor wie bei Beispiel 1, anstelle von Acetaldehyd wird jedoch Isobutyraldehyd verwendet. Die NMR- und
IR-Spektren stimmen mit der Struktur überein. Die Elementaranalyse
ergibt folgende prozentuale Zusammensetzung:
berechnet: C 33,O9; H 4,76; N 5,51; Br 31,45;
gefunden: C 33,33; H 4,83; N 5,33; Br 31,24.
Die erhaltene Verbindung stellt ein farbloses kristallines Material dar, das nach Umkristallisieren in einem Lösungsmittel
aus Isopropanol und Wasser (1:1) bei 42 bis 44 0C schmilzt.
Es riecht ähnlich stechend wie Brom.
Die gemäß obigen Beispielen 1,2,3 und 4 hergestellten neuen Verbindungen können als eis- oder trans-Isomere vorkommen.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren ergibt ein Isomerenverhältnis
von etwa 9:1. Von der vorliegenden Erfindung sollen daher sowohl geometrische Isomere als
chemische Formen als auch Isomerengemische umfaßt werden. Untersuchungen bezüglich der antimikrobiellen Wirksamkeit
von Isomerengemischen von 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan einesteils mit einem hohen cis-Gehalt und andernteils mit
einem hohen trans-Gehalt zeigen eine etwa gleiche Wirksamkeit, was für keinen starken Unterschied in der Eignung der beiden
geometrischen Isomeren spricht. Die im folgenden beschriebenen Untersuchungen werden daher unter Verwendung des gemäß
Beispiel 1 hergestellten Isomerengemisches (etwa 9:1) vorgenommen .
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Eine der erfindungsgemäßen Verbindungen, nämlich 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan,
wirkt in vitro ganz hervorragend gegenüber einem breiten Spektrum von Mikroorganismen,
und zwar sowohl von Bakterien als auch von Fungi. Die antimikrobielle
Wirkung dieser Verbindung ist darüber hinaus bis zu 20 mal höher als diejenige des bekannten 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxans.
Die oben erwähnte erfindungsgemäße Verbindung hat beispielsweise eine Minimalinhibierungskonzentration
(MIC) von 5 mg/ml jeweils gegenüber Corynebacterium acnes und Staphylococcus aureus. Im Vergleich
dazu liegt die MIC für 5-Brom-nitro-l,3-dioxan bei 100 mg/ml jeweils gegenüber C. acnes und S. aureus beim
üblichen Verdünnungsreihentest. Die Konzentration der für
diese Untersuchung verwendeten beimpfen Brühe beträgt
4
10 Organismen pro ml.
10 Organismen pro ml.
Die in-vitro-Wirksamkeiten der aktiven Verbindungen
5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan (Verbindung A),
5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan (Verbindung B) und 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol (Verbindung C) werden ermittelt, indem man 6 Organismen auf Agarplatten aufträgt, die die wirksamen antimikrobiellen Mittel A, B und C enthalten. Die MIC-Werte für die Verbindung A betragen 1/5 bis 1/33 der für Verbindung B ermittelten MIC-Werte, und 1/20 bis 1/67 der für Verbindung C ermittelten
MIC-Werte. Die Untersuchungen werden gleichzeitig
durchgeführt, und die entsprechende Anzahl an Mikroorganismen beträgt 10 Organismen pro ml. Die für
den Versuch verwendeten Mikroorganismen und die dabei erhaltenen Ergebnisse können Tabelle I entnommen werden.
5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan (Verbindung A),
5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan (Verbindung B) und 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol (Verbindung C) werden ermittelt, indem man 6 Organismen auf Agarplatten aufträgt, die die wirksamen antimikrobiellen Mittel A, B und C enthalten. Die MIC-Werte für die Verbindung A betragen 1/5 bis 1/33 der für Verbindung B ermittelten MIC-Werte, und 1/20 bis 1/67 der für Verbindung C ermittelten
MIC-Werte. Die Untersuchungen werden gleichzeitig
durchgeführt, und die entsprechende Anzahl an Mikroorganismen beträgt 10 Organismen pro ml. Die für
den Versuch verwendeten Mikroorganismen und die dabei erhaltenen Ergebnisse können Tabelle I entnommen werden.
4 0 9 C 3 4 / Ί Ί U 5
: 8 6 ο 7 | Verbindung A | Pseudotnonas aeruginosa |
Streptococcus faecalis |
Staphylococcus aureus |
L-O -ν. |
Verbindung B | 1,0 | 1,0 | 2,5 |
_1 O (Ti |
Verbindung C | 25,0 | 10,0 | 15,0 |
20,0 | 20,0 | 50,0 | ||
pg
coli albicans niger
coli albicans niger
2,0
10,0
20,0
2,5
25,0
100
NJ OO CD
- iO -
Die antimikrobie Ilen Wirkungen von 5-Broin-2-methyl-5-nitro-1,3-dioxan
(Verbindung A), 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan {Verbindung
B) und 5-Brom-2-äthyl-5-nitro-l,3-dioxan (Verbindung D) werden gleichzeitig gegenüber Pseudomonas aeruginosa, ·
Staphylococcus aureus und Escherichia coli in üblichen Reihenverdünnungstests
, und gegenüber Aspergillus flavus, Aspergillus niger und Candida albicans unter Verwendung von Agarplatten
ermittelt. Die Konzentrationen der Organismen im Reihenver-
dünnungstest liegen bei 10 Organismen pro ml, und die Konzentration
der auf die Agarplatten aufgetragenen Organismen beträgt 10 Organismen pro ml Agar. Die entsprechenden
Versuchsdaten können Tabelle II entnommen werden. Die darin angegebenen Werte stellen die niedrigste Konzentration in
mg pro ml an Wirkstoff in der Brühe und auf Agar dar, bei
der es zu keinem Wachsen kommt. Dieser Wert wird als minimale Inhibierungskonzentration (MIC) für die wirksame Verbindung gegenüber jedem untersuchten Organismus angesehen.
Versuchsdaten können Tabelle II entnommen werden. Die darin angegebenen Werte stellen die niedrigste Konzentration in
mg pro ml an Wirkstoff in der Brühe und auf Agar dar, bei
der es zu keinem Wachsen kommt. Dieser Wert wird als minimale Inhibierungskonzentration (MIC) für die wirksame Verbindung gegenüber jedem untersuchten Organismus angesehen.
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Antimikrobielle Wirkung in vitro Minimale Inhibierungskonzentration in mg/ml
Pseudomonas aeruginose
OJ •C-
Verbindung A 6,25 Verbindung B 12,5
Escherichia Staphylococcus coli aureus
12,5 25
12,5 12,5 Candida Aspergillus Aspergillus albicans f lavus niger
25
50
12,5
12,5
12,5
25 50
Verbindung D 12,5
12,5
25 12,5
25
12,5
Bei einem anderen Versuch werden die antimikrobiellen Wirkungen von 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan (Verbindung A),
5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan (Verbindung B) und 5-Brom-5-nitro-2-n-propy1-1,3-dioxan
(Verbindung E) gleichzeitig gegen die sechs aus Tabelle I hervorgehenden Organismen ermittelt. Die
Verbindung A ist der Verbindung B deutlich überlegen in ihrer Wirkung gegen vier der 6 Organismen, und die Verbindung E erweist
sich als antimikrobiell wirksam. Die einzelnen Untersuchungen stellen in-vitro-Bestimmungen unter Verwendung von Agarplatten
dar, die 10, 25 und 50 mg wirksame Verbindung pro ml Agar enthalten. Die Organismen, die in einer Konzentration
von 10 Organismen pro ml vorliegen, werden auf den erstarrten Agar aufgestrichen. Die Platten werden 24 Stunden
inkubiert und dann hinsichtlich der Gegenwart oder Abwesenheit von Bewuchs untersucht. Die minimale Inhibierungskonzentration
(MIC) wird als die niedrigste Konzentration an wirksamer Verbindung auf dem Agar angegeben, bei der es zu keinem
Wachsen kommt. Die diesbezüglichen Ergebnisse können der Tabelle III entnommen werden.
40S334/'i1üb
Antimikrobielle Wirkung in vitro
Minimale Inhibierungskonzentration in mg/ml
Minimale Inhibierungskonzentration in mg/ml
-ρ» O |
Verbindung A | < 10 |
co | ||
co | Verbindung B | 25 |
Verbindung E | > 50 | |
O | ||
cm |
Pseudomonas Streptococcus Staphylococcus Escherichia Candida Aspergillus
aeruginosa faecalis aureus coli albicans niger
10 25 25
< 10
< 10
25
< 10
25
Bei einem weiteren Versuch ermittelt man die antimikrobielle
Wirkung von 5-Brom-2-isopropyl-5-nitro-l,3-dioxan (Verbindung F) gegen die gleichen sechs Mikroorganismen wie bei
Tabelle I sowie gegen Aspergillus flavus. Die MIC-Werte
werden bestimmt, indem man die sieben Organismen auf Agarplatten aufträgt, die die Verbindung F in verschiedenen Konzentrationen enthalten. Die niedrigste Konzentration der Verbindung, bei der es nach entsprechender Inkubation zu keinem Wachsen kommt, wird als MIC-Wert aufgetragen. Die für diesen Versuch verwendeten Mikroorganismen und die dabei erhaltenen Ergebnisse können der folgenden Tabelle IV entnommen werden.
Tabelle I sowie gegen Aspergillus flavus. Die MIC-Werte
werden bestimmt, indem man die sieben Organismen auf Agarplatten aufträgt, die die Verbindung F in verschiedenen Konzentrationen enthalten. Die niedrigste Konzentration der Verbindung, bei der es nach entsprechender Inkubation zu keinem Wachsen kommt, wird als MIC-Wert aufgetragen. Die für diesen Versuch verwendeten Mikroorganismen und die dabei erhaltenen Ergebnisse können der folgenden Tabelle IV entnommen werden.
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Antimikrobielle Wirkung in vitro
Minimale Inhibierungskonzentration in mg/ml
Minimale Inhibierungskonzentration in mg/ml
Pseudomonas Streptococcus Staphylococcus Escherichia Candida Aspergillus Aspergillus
aeruginosa faecalis aureus coli albicans niger flavus
co Verbindung F 50 25 25 50 50 ' 50 50
ro oo co
- ie - 24Ü7289
Die neuen erfindungsgeraäßen Verbindungen verfügen ferner
über eine außergewöhnlich gute antifugale Wirkung. Diese Wirkung wird ermittelt gegenüber 16 üblichen Fungi, und
gegenüber 14 dieser 16 Organismen hat das 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan
einen niedrigeren MIC-Wert als das 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan,
und zwar bestimmt anhand gleichzeitig durchgeführter Versuche. Für die einzelnen Untersuchungen
setzt man die feste Verbindung in Konzentrationen von 200, 100, 50, 25 und 20 mg/ml zu geschmolzenem Agar zu,
worauf man den Agar erstarren läßt und ihn mit den Mikroorganismen bestreicht. Die bei diesem Versuch erhaltenen
Ergebnisse können Tabelle V entnommen werden.
8 34/'IiOb
Antifungale Wirkung in vitro
CC Ca." JT-
Aspergillus fumigatus Aspergillis terreus Penicillium notatum Mikrosporum gypseum
Saccharomyces cerevisiae Fusarium bulbigenum Fusarium oxysporum cubense Fusarium oxysporum lycopersici
Colletotrichum phomoides Chaetomium globosum Pullularia pullulans Xanthomonas malvaciurum
Rhodotorula glutinis Trichophyton interdigitale Trichophyton mentagrophytes
Pityrsporum ovale
5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan
in Agar
5-Brom-2-methyl-5-nitro-1,3-dioxan in Agar
25 | - 50 |
50 | - 100 |
> 100 | |
50 | - 100 |
50 | - 100 |
10 | - 25 |
10 | - 25 |
10 | - 25 |
25 | - 50 |
10 | - 25 |
50 | - 100 |
10 | - 25 |
>100 | |
10 | |
>100 | |
50 | - 100 |
50 | - 100 |
> 200 | |
> 200 | |
25 | - 50 |
50 | - 100 |
50 | - 100 |
50 | - 100 |
50 | - 100 ^ |
50 | - 100 |
50 | - 100 |
>200 | |
50 | - 100 |
> 200 | |
25 | - 50 |
> 200 | |
> 200 |
K) OO CD
In einem anderen Versuch wird die antifungale Wirkung von
Verbindung A und B (5-Brom-2-methyl-5-nitro-lf3-dioxan und
5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan) gegenüber sieben Fungi und einer
Hefe ermittelt. Wässrige Konzentrationen von 0,1, 0,05 und 0,025 Gewichtsprozent einer jeden Verbindung A und B werden
so beimpft, daß sie etwa 10 Organismen pro ml enthalten. Die lebenden Organismen werden am Anfang und nach 24 Stunden
gezählt, wie dies aus Tabelle VI hervorgeht. Die Verbindung A ist demzufolge bei einer Konzentration von 0,025 % gegenüber
der Hefe Saccharamyces pastorianus weit wirksamer als die Verbindung B. Ferner wirkt die Verbindung A auch gegenüber
Trichophyton mentagrophytes günstiger als die Verbindung B.
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Tabelle VI
Antifugale Abtotungswxrksamkeit in vitro
Antifugale Abtotungswxrksamkeit in vitro
Organismus | Anzahl lebender | 2 χ 107 | 2 χ 106 | Anzahl der Organismen | nach 2 4 | 0,05 | 0 | ,025 | Stdn. | Incubation | bei 37 C | 0,05 | 0,025 | |
Organismen pro ml nach Zusatz der antimikro- biellen Verbin dung |
7 χ 106 | Pityrosporum ovale 2 χ 10 | prozentuale Konzentration von 5-Brom-2-methy1- 5-nitro-l,3-dioxan |
< 100 | < | 100 | prozentuale Konzentration von 5-Brom-5-nitrο- Ι ,3-dioxan |
< 100 | < 100 | |||||
4 Chaetomium globosum 1 χ 10 |
0,1 | < 100 | < | 100 | 0,1 | < 100 | < 200 | |||||||
■Ρ- σ |
Aspergillus fumigatus 4 χ 10 | Trichophyton mentagrophytes |
< 100 | 200 | < | 100 | <, 100 | <. 100 | Kioo S | |||||
co | Penicillium notatum 3 χ 10 | < 100 | <; ioo | < | 100 | < 100 | <100 | 3 χ 103 | ||||||
u: | Q Mikrosporum gypseum 8 χ 10 |
< 100 | < 100 | < | 100 | <; 100 | < 100 | 200 | ||||||
σ | Saccharomyces pastorianus |
-ς; ioo | <. ioo | < | 100 | <100 | < 100 | 100 | ||||||
tn | Botrytis cinerea | < 100 | <ς ioo | < | 100 | <100 | <1OO | 600 | ||||||
< 100 | < 100 | 100 | ■ς ioo | 's 100 | <100 | |||||||||
< 100 | < 100 | |||||||||||||
K ioo | < 100 | |||||||||||||
KJ 00 CJD
Eine Anzahl von weniger als 100 Organismen wird bei Tabelle VI als Zeichen einer völligen Abtötung angesehen.
Das 2-Methylderivat des 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxans stellt eine
besonders bevorzugte erfindungsgemäße Verbindung dar.
Das bekannte 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan und das erfindungsgemäß
besonders bevorzugte 5-Brom-2-methy1-5-nitro-1,3-dioxan
werden hinsichtlich ihrer Eigenschaften zur Reizung und Sensibilisierung der Haut untersucht. Zur Untersuchung dieser
Verbindungen geht man wie folgt vor.
Jeder Versuch wird an 200 Testpersonen vorgenommen. Für den Pflastertest wird die sogenannte Insulttechnik angewandt.
Jede Ermittlung nimmt man an einer verschiedenen Gruppe von Versuchspersonen vor.
Die beim Pflastertest angewandte Technik macht das Auflegen einer Reihe aus 9 Induktionspflastern für jedes Testmaterial
pro Testperson erforderlich. An diese Reihe schließt sich zwei Wochen später ein einziges sogenanntes Detektionspflaster
eines jeden Testmaterials an, um auf diese Weise eine Sensibilisierung der Haut zu ermitteln.
Die aus 9 Induktionspflastern bestehende Reihe wird am Montag,
Mittwoch und Donnerstag aufgelegt, und man läßt die Pflaster
24 Stunden mit der Haut in Berührung, worauf man sie abzieht und die einzelnen Hautstellen bezüglich der erfolgten Reizung
beurteilt. Die für Donnerstag bestimmten Pflaster werden unmittelbar nach Entfernen und Auswerten der am Mittwoch aufgelegten
Pflaster aufgelegt. Nach Auflegen der jeweils neunten Induktionspflaster läßt man eine Zeitspanne von zwei Wochen ohne
Auflegen von Pflastern vergehen, bevor man die Detektionspflaster aufgibt, durch die sich Sensibilisierungsreaktionen
feststellen lassen. Für dieses 24 Stunden auf der Haut bleibende
4 0 9 B 3 4/'IiOb
Pflaster verwendet man eine neue Hautstelle. Diese Stelle wird in jedem Fall in der Nähe von Induktionsstellen gewählt,
d. h. in der Nähe einer Stelle, die man während der Reihe der 9 Induktionspflaster bereits wiederholt mit einem Pflaster
versehen hat. Die Wirkung des aufgebrachten Induktionspflasters wird 24 Stunden und 72 Stunden nach Aufbringen beurteilt.
Für die oben erwähnten Versuche auf der Haut verwendet man für jedes Material ovale Klebepflaster (25,4 χ 31,75 mm)
in deren Mitte sich ein kreisförmiges Gazestück befindet. Die Gazemittelteile werden kurz vor der Anwendung mit etwa
0,03 ml des jeweiligen Testmaterials getränkt.
Die Beurteilungskriterien für die Hautreizreaktionen und zur Ermittlung der Sensibilisierung, die durch Aufbringen
des Detektionspflasters sichtbar wird, sind wie folgt:
409C34/ 1 1 OB
Wiederholter Insultpflastertest am Mensch
Bewertungskriterien für Hautreaktionen
Bewertungskriterien für Hautreaktionen
Bildung von Erythemen und Schorf
keine Reaktion 0
sehr leichte Erythemen (kaum wahrnehmbar) 1
schwache, gut definierte Erythemen 2
mittlere bis schwere Erythemen 3
schwere Erythemen (dunkelrot) bis leichte Schorfbildung
*** (tiefreichende Verletzungen) 4
*** (tiefreichende Verletzungen) 4
cd Total mögliche Erythemenbeurteilung 4
cn . . .
4^ Bildung von Ödemen
-"* keine Reaktion 0
ο sehr leichte Ödeme (kaum wahrnehmbar) 1
leichte Ödeme (Flächenrand durch definiertes
Abheben gut erkennbar) 2
mittlere Ödeme (die Fläche hebt sich etwa 1 mm ab) 3
schwere Ödeme (die Fläche hebt sich über 1 mm ab und
erstreckt sich über die getestete Fläche hinaus) 4
Total mögliche Ödembeurteilung 4
Total mögliche Primärreizbeurteilung 8
- 22 - !sJ
cn
Es werden vier getrennte Formulierungen einer jeden Verbindung zusammen mit zwei Formulierungen von Parabenen untersucht,
Bei diesen Formulierungen handelt es sich insgesamt um kosmetische Cremes mit verschiedenen Konzentrationen an
aktiven Verbindungen, wie dies in Tabelle VIII gezeigt ist.
VIII
Test material |
aktive Verbindung | Konzentration (Prozent) |
Art der Creme |
A | 5-Brom-5-nitro- 1,3-dioxan |
0,05 | nicht ionisch |
B | 0,1 | nicht ionisch | |
C | 0,05 | anionisch | |
D | 0,1 | anionisch | |
E | 5-Brom-2-methyl-5- nitro-1,3-dioxan |
0,01 | nicht ionisch |
F | 0,1 | nicht ionisch | |
G | 0,01 | anionisch | |
H | 0,1 | anionisch | |
K | Parabene | 0,6 | nicht ionisch |
L | 0,6 | anionisch |
Die folgende Tabelle IX stellt eine Zusammenfassung der Beurteilung
aller Untersuchungen dar.
0 9 8 3 U I ΊΊ ü 5
IX
Vergleich der Reizung und Sesibilisierung durch 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan
und 5-Brom-2-methy1-1,3-dioxan beim
wiederholten Insultpflastertest am Menschen
5-Brom-5-nitro-l
,
3-dioxan
Induktionsreihe der Anwendungen
Test- Anzahl der
Gesamtzahl der Reaktionen der Beurteilungswerte
Test- Anzahl der
Gesamtzahl der Reaktionen der Beurteilungswerte
1)
material | Reaktionen O | 1766 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
A | 25 | 1735 | 18 | 3 | 3 | 1 | 1 | 1 | O | O |
B | 41 | 1768 | 29 | 12 | 9 | 3 | 3 | O | O | 2 |
C | 21 | 1693 | 18 | 6 | 1 | O | 1 | 1 | O | 0 |
D | 56 | 1771 | 59 | 23 | 6 | 6 | 2 | 4 | O | O |
K | 19 | 1767 | 21 | 5 | O | O | O | O | O | O |
L | 20 | 21 | 5 | 2 | 1 | 1 | O | O | O | |
Detektionsanwendung |
material Reaktionen | 3 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
A | 11 | 197 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | ιυ | 0 | 0 |
B | 2 | 189 | 2 | 2 | 2 | 1 | ι1' | 21} | 0 | ι1 |
C | 20 | 198 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | ιυ | 0 | 0 |
D | 2 | 180 | 1 | 5 | 2 | 5 | I1» | 3X) | ιυ | 21 |
K | 1 | 198 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
L | 199 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Zeichen für eine Sensibilisierung der Haut
409 8 34/1105
5-Brom-2~methyl-5-nitro--l ,3-dioxan
Test- Anzahl der
Gesamtzahl der Reaktionen der Beurteilungswerte
material | Reaktionen O | 1787 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
E | 13 | 1774 | 13 | O | O | 0 | O | 0 | O | 0 |
F | 26 | 1775 | 23 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
G | 25 | 1775 | 22 | 1 | 2 | 0 | O | 0 | 0 | O |
H | 25 | 1777 | • 21 | 2 | 2 | O | O | O | O | O |
K | 20 | 1776 | 19 | 4 | O | 0 | O | 0 | 0 | 0 |
L | 24 | 22 | 2 | O | O | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Detektionsanwendung |
Test- Anzahl der
Gesamtzahl der Reaktionen der Beurteilungswerte
material Reaktionen | 0 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
E | O | 200 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
F | O | 200 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
G | 2 | 200 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
H | 1 | 198 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
K | 2 | 199 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
L | 198 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
409834/1105
Aus den in Tabelle IX enthaltenen Werten wird klar, daß das 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan die Haut beachtlich sensibilisiert,
wobei 11 der 200 Versuchspersonen als empfindlich gegenüber einer 0,1-prozentigen Konzentration der Verbindung beim
Detektionstest angesehen werden müssen. Keine der 200 Versuchspersonen ist dagegen bei einer 0,1-prozentigen Konzentration
von 5-Brom-2-methy1-5-nitro-I,3-dioxan gegenüber dieser
Verbindung empfindlich. Ein Wert von 5 oder darüber auf der aus 8 Beurteilungswerten bestehenden Skala wird als Zeichen der Entwicklung
einer Hautsensibilisierung gegenüber der Testverbindung angesehen. Die durch die bekannte Verbindung bedingte Reizung
ist darüber hinaus weit stärker als die entsprechende Reizung durch sein 2-Methylderivat.
Die neuen erfindungsgemäßen Verbindungen haben die wichtige Eigenschaft,
daß sie in Wasser bis zu einem Ausmaß von etwa 1,5 %, und in Mineralöl bis zu einem Ausmaß von etwa 1,1 % löslich sind.
Diese Eigenschaft macht solche Verbindungen in hohem Maße geeignet als antimikrobielle Mittel zur Konservierung von kosmetischen
Cremeformulierungen. Eine wirksamer Konservierung einer
kosmetischen Creme läßt sich erreichen, indem man in sie etwa 0,01 bis etwa 1,5 %, vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 1,0 %, an solchen
Verbindungen einarbeitet. Die Herstellung einer typischen kosmetischen Cremebasis unter Verwendung von 5-Brom-2-methy1-5-nitro-l,3-dioxan
in einer Menge von 0,1 % als Konservierungsmittel geht aus dem folgenden Beispiel 5 hervor.
7,5 kg einer einer nichtionischen oberflächenaktiven kosmetischen Basiscreme werden wie folgt hergestellt:
In ein erstes geeignetes Behältnis gibt man folgende Phase I:
schweres Mineralöl 1875 g
Cetylalkohol 300 g
weißes Wachs 45Og
Lanolin, wasserfrei 225 g
Sorbitanmonostearat 300 g
Polyoxyäthlylen(20)sorbitanmonostearat 450 g
409834/1105
Die Phase I wird unter ständigem Rühren auf 80 °C erhitzt.
In ein zweites geeignetes Behältnis gibt man eine Phase II,
nämlich
gereinigtes Wasser 3750 ml
Die Phase II wird auf 80 0C erhitzt.
Die Phase I wird unter kontinuierlichem Rühren zur Phase II gegeben. Sodann hört man mit dem Erhitzen auf und läßt den
Ansatz unter ständigem Rühren auf 45 0C abkühlen.
In ein drittes geeignetes Behältnis wird eine Phase III folgender Zusammensetzung gegeben:
Polyäthylenglycol 200 9 3,7 g
5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan 7,5 g
Diese Phase III erhitzt man zum Auflösen unter Rühren auf 45 0C,
Die so erhaltene Phase III wird dann zu dem gemäß oben aus
Phase I und Phase II erhaltenen Ansatz von 45 0C zugegeben.
Das Ganze vermischt man gut unter ständigem Rühren. Der erhaltene Ansatz wird dann mit 200 ml gereinigtem Wasser versetzt,
so daß sich insgesamt 7,5 kg ergeben. Man kühlt hierauf unter ständigem Rühren auf 37 0C ab.
4098 3 4/1105
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das
5-Brom-2,2-dimethy1-5-nitro-1,3-dioxan ein wirksames antimikrobielles
Mittel, das sich in Zubreitungen wie Kosmetica oder Pharmaceutica als Konversierungsmittel einarbeiten
läßt. Ferner wirkt diese Verbindung antimikrobiell in einer Reihe von Zubereitungen, wie Klebstoffen, Anstrichmitteln
auf öl oder Wasserbasis, insbesondere Latex,
Waschmitteln, Seifen, Toilettenartikeln, Wäschereien, Industriebetrieben und dergleichen, Shampoos, Schneidölen
sowie antiseptischen und sanitären Chemikalien.
Das 5-Brom-2,2-dimethy1-5-nitro-1,3-dioxan läßt sich herstellen,
indem man das oben beschriebene Ausgangsprodukt 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol
mit Aceton zusammenbringt. Das Herstellungsverfahren wird im einzelnen in Beispiel 6 erläutert.
Ein mit einem Magnetrührer versehener 100 ml Dreihalskolben wird mit 20 g (0,1 Mol) 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol und
30 ml (0,5 Mol) Aceton beschickt. Nach völliger Auflösung liegt die Temperatur bei 15 0C. Das Reaktionsgemisch wird
hierauf während einer Zeitspanne von etwa 2 Minuten durch einen Tropftrichter mit 13 ml (0,1 Mol) Bortrifluoridätherat
versetzt. Die Temperatur steigt auf 47 0C an und fällt dann
während einer Zeitspanne von 10 Minuten auf 35 0C ab. Das
Reaktionsgemisch gießt man dann in 150 ml gesättigte Natriumbicarbonatlösung und rührt 15 Minuten. Die Feststoffe werden
abfiltriert, mit 200 ml Aceton gewaschen und getrocknet, und durch Untersuchung im IR zeigt sich, daß es zu einer Umsetzung
gekommen ist. Etwa 18 g des so erhaltenen Rohmaterials werden in 150 ml heißem Hexan gelöst und filtriert. Beim Abkühlen und
Α09Β34/Ί105
Stehen über Nacht erhält man 9,0 g (40 % Ausbeute) 5-Brom-2^-dimethyl-o-nitro-l,3-dioxan
als reine weiße Nadeln. Die Struktur wird durch NMR- und IR-Spektren bestätigt. Die Elementaranalyse
ergibt folgende prozentuale Zusammensetzung:
berechnet: C 30,02; H 4,20; N 5,83; Br 33,29; gefunden: C 29,94; H 4,26; N 6,05; Br 33,50.
Die antimikrobiellen Wirkungen von 5-Nitro-2,2-dimethyl-5-nitro-1,3-dioxan
(Verbindung F) werden gleichzeitig mit denjenigen von 5-Brom-2-methy1-5-nitro-1,3-dioxan (Verbindung A) und
5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan (Verbindung B) gegen die gleichen
6 Organismen ermittelt, wie sie in Tabelle I angegeben sind. Die Verbindung A ist dabei der Verbindung B deutlich überlegen,
und die Verbindung F ist ähnlich wirksam wie die Verbindung B. Die Untersuchungen werden in vitro unter Verwendung
von Agarplatten durchgeführt, die 10, 25 bzw. 50 mg Wirkstoff pro ml Agar enthalten. Die Organismen, die in Konzentrationen
von 10 Organismen pro ml vorliegen, werden auf den verfestigten Agar aufgetragen. Die Platten werden 24 Stunden inkubiert und
dann bezüglich Gegenwart oder Abwesenheit von Bewuchs untersucht. Die Minimalinhibierungskonzentration (MIC) wird ermittelt
als die niedrigste Konzentration der wirksamen Verbindung in dem Agar, bei der es zu keinem Wachsen kommt. Tabelle X zeigt
die bei dieser Untersuchung erhaltenen Ergebnisse.
40983Α/Ί105
Antimikrobielle Wirkung in vitro
Minimale Inhibierungskonzentration in mg/ml
Verbindung A Verbindung B Verbindung F
Pseudomonas Streptococcus Staphylococcus Escherichia Candida Aspergillus
aeruginosa faecalis aureus coli albicans niger
10
25
25
25 25
"\ 10 | ^ 10 |
\ 10 | 25 |
25 | 25 |
CD -«J INJ)
OD CD
Die Verbindungen der Formeln
Br
H-C-H H-C-H
I I
O
oder
Br
H~C—H H~C~H
• ι
CH3 CH3
3 4/'11Ob
worin R1 für Methyl, Äthyl, n-Propyl oder Isopropyl steht,
sind wirksame antimikrobielle Mittel zur Verhinderung des Wachsens von Mikroorganismen aus der Gruppe grampositiver
oder gramnegativer Bakterien und Fungi. Das Wachsen solcher Mikroorganismen läßt sich durch Zusammenbringen der Mikroorganismen
mit einer zur Verhinderung eines solchen Wachsens ausreichenden Menge solcher Verbindungen vermeiden. Wirksame
Mengen solcher Verbindungen reichen von nur etwa 0,01 bis etwa 2,0 Gewichtsprozent der Zusammensetzung, der diese Verbindungen
zugesetzt werden sollen, und diese Dosis beträgt vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 1,0 %.
Typische derartige Zubereitungen und die solchen Zubereitungen jeweils einzuarbeitende Konzentration solcher Verbindungen
gehen aus den verschiedenen Produkten der Beispiele 7 bis 13 hervor.
Beispiele 7-13
95 % SD3A Alkohol Wasser, deionisiert 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan
50 Teile 49 ,5 Teile 0,5 Teile
Polyäthylenglycol 300 Polyäthylenglycol 1500 5-Brom-5-nitro-2-n-propyl-l,3-dioxan
49 ,5 Teile 49 ,5 Teile 1 Teil
Talcum, U.S.P. 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan
99
1
1
Teile Teil
U 0 S ο 3 4 / Ί Ί U b
Shampoo;
Natriumlaurylsulfat
Kokosnußfettsäurediäthanolamid Wasser, deionisiert
5-Brom-2-äthyl-5-nitro-l,3-dioxan
Kokosnußfettsäurediäthanolamid Wasser, deionisiert
5-Brom-2-äthyl-5-nitro-l,3-dioxan
40 Teile 6 Teile
5 3 Teile 1 Teil
Natriumsalz von Kokosnußölglyceriden Natriumsalz von Talgglyceriden
5-Brom-2-methy1-5-nitro-1,3-dioxan
60 Teile 39 Teile 1 Teil
Fettalkoholsulfat (Natriumsulfat) Natriumcarbonat
Nat ri ums u1fat
Trinatriumphosphat
Pentanatriumaminotrimethylenphosphat Carboxymethylcellulose
5-Brom-2-methyl-5-nitro-l/3-dioxan 25 Teile
7 Teile 15 Teile 40 Teile 10 Teile
1 Teil
2 Teile
Polyvinylacetat, emulgiert Wasser, deionisiert
5-Brom-2-äthyl-5-nitro-l,3-dioxan 20 Teile 78 Teile 2 Teile
5-Brom-2-äthyl-5-nitro-l,3-dioxan 20 Teile 78 Teile 2 Teile
409834/ 1
Claims (10)
1. Verbindungen der Formel
Br
NO,
H-C-H H-C-H
I I
0 0
R,
2407283
worin R^ für Methyl, Äthyl, n-Propyl oder Isopropyl steht.
2. 5-Brom-2-methyl-5-nitro-l,3-dioxan nach Anspruch 1.
3. 5-Brom-2-äthyl-5-nitro-l,3-dloxan nach Anspruch
4. 5-Brom-5-nitro-2-n-propyl-l,3-dioxan nach Anspruch 1
5. 5-Brom-2-isopropyl-5-nitro-l,3-dioxan nach Anspruch 1
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel
O
H-C-H ,
I
0
worin R. für Methyl, Äthyl, n-Propyl oder Isopropyl steht,
409834/1105
240728S
dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Brom-2-nitropropan-l,3-diol
mit einem Aldehyd der Formel
Il
R1-C-H
worin R. die obige Bedeutung besitzt, umsetzt,
7. Verfahren zur Verhinderung des Wachsens von Mikroorganismen aus der Gruppe grampositiver Bakterien, gramnegativer
Bakterien und Fungi, dadurch gekennzeichnet, daß man diese
Mikroorganismen mit einer Verbindung der Formel
Br
. C.
-C-H H-C-H oder 0 0
worin R. für Methyl, Äthyl, n-Propyl oder Isopropyl steht,
in einer zur Verhinderung des Wachsens solcher Mikroorganismen ausreichenden Menge zusammenbringt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Wachsen von Mikroorganismen in einer kosmetischen Creme verhindert.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man die jeweilige Verbindung in einer Konzentration von 0,01 % bis 2,0 % einsetzt.
0
I
0
409834/1105
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die jeweilige Verbindung in einer Konzentration
von 0,1 % bis 1,0 % verwendet.
409834/1105
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