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Klemm- und Transportvorrichtung bei Erntemaschinen für Hopfen oder
ähnliche rebenartige Gewachsen Die erfindung bezieht sich auf eine Klemm- und Transportvorrichtung
bei Erntemaschinen für Hopfen oder ähnliche rebenartige Gewächse, welche beim Erntevorgang
abgeschnitten und zwecks Weiterverarbeitung entsprechenden Aggregaten zugeführt
werden0 Obwohl die der erfindung zugrunde liegende Vorrichtung, also die Elemm-
und Transportvorrichtung, vorzugsweise für Hopfenreben bestimmt ist, kann diese
jedoch auch bei Rebengewächsen anderer Pflanzengattung Anwendung finden, Bevor der
Pflückvorgang mittels der Hopfenerntemaschinen einsetzt, werden, wie bekannt, die
caO7 m langen Hopfenreben etwa einen Meter über dem Boden von Hand oder maschinell
abgeschnitten und mittels vorwiegend rotierender Durchzugselemente der Pflückeinrichtung
zugeführt, Einrichtungen dieser Art in Gestalt von Zuführketten od.dergl. sind vom
Prinzip her bekannt0 Nach DT-PS 1026 114 ist eine Maschine zum Pflücken von klopfen
od.derglO vorgeschlagen worden, deren besonderes konstruktives Merkmal darin besteht,
daß eine Anzahl angetriebener endloser Kettenpaare derart angeordnet sind, daß jedes
Kettenpaar parallel liegende Trümer besitzt,
die derart nahe beieinanderliegen,
daß die zu bearbeitenden Pflanzen zwischen ihnen aufgenommen und in bestimmten Abständen
zwischen den nahe beieinanderliegenden Kettentrümern ergriffen werden. Ferner sind
dabei Abstreifer vorgesehen, die auf die Pflanzen wirken und an denen letztere mittels
der nahe beieinanderliegenden Kettentrümer vorbeigeführt werden.
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Nachteilig bei dieser Ausführung ist, daß eis Anzahl angetriebener
Kettenpaare erforderlich sind, welche die Rebe auf ihrer gestreckten Länge an mehreren
Stellen festhält, Diese Anordnung ist einerseits sehr kostenaufwendig und andererseits
bleiben die Reben zwischen den Kettenaaren weitgehend unbearbeitet, was eine schlechte
Pflückleistung mit sich bringt.
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Bei einer weiteren bekannten ilopfenpflückmaschine (US-PS 2 570 844
und US-PS 2 802 562) ist eine Transportkette für die Reben angeordnet, die mit Klemmgreiferorganen
versehen ist, die zum Mitnehmen der Reben und zu deren Lösen nach dem Pflückvorgang
ein-und ausgeklinkt werden0 Dabei ist in nicht unerheblichem Maße Handarbeit zu
leisten. Diese Prozedur, insbesondere das Bedienen der Greiferorgane, ist umständlich
und zeitraubend, erfordert entsprechende, nicht ungefährliche Geschicklichkeit und
Übung und ermüdet als weitere Folge die Bedienungsperson sehr rasch, Der Gesamtvorang
ist daher in jeder Beziehung unwirtschaftlich0 Nach einer ähnlichen Maschine, geeignet
zum Pflücken von Hopfen und anderen Früchten, sind zum Transport von Ästen und Doldenstraußchen
endlose Förderketten vorgesehen, an denen schwingbare Einspannglieder angeordnet
sind (DBP 1 121 400). Bei dieser genannten Maschine sollen die Einspannglieder durch
ihr Eigengewicht von den Ketten weggeschwenkt werden und durch einen Aufnahmeraum
hindurchtreten, wobei über diesem Raum eine mit den Einspanngliedern zusammenwirkende
Anlauffläche angeordnet ist, die sich den Ketten in der Richtung ihrer Bewegung
nähert. Nachteilig bei einer solchen Einrichtung ist, daß die mechanisch bewegbaren
Einspannglieder einem starken Verschleiß unterliegen und daher sehr störanfällig
sind0
Gemäß DT-PS 1 255 979 ist weiterhin eine Klemmvorrichtung
zum selbsttätigen Befestigen und Auslösen von Hopfenreben an einer Förderkette in
Hopfenpflückmaschinen bekannt geworden, bei welcher die Spannglieder mit einer Anlauffläche
in Gestalt einer am unteren Ende vom Förderband aufwärts gebogenen Leiste zusammenwirken
und die sich den Ketten in ihrer Bewegungsrichtung nähert und mit den Gliedern zusammenwirkt0
Diese Klemmvorrichtung ist konstruktiv so beschaffen, daß jeweils zwei fingerartig
ausgebildete Spannglieder sich gegenüberliegend beiderseits der Förderkette angeordnet
sind, wobei sich die federnd angeordnete Leiste in der Arbeitsstellung klemmend
zwischen die Glieder legt. Allerdings wirkt sich die Anordnung einer federnden Leiste
nachteilig aus, da bei unterscheidlicher Dicke der Reben, die schwächeren nicht
haltbar genug festgehalten und nur mangelhaft weitertransportiert werden, Darüber
hinaus wird infolge des Anpressens und gleichzeitigen Gleitens der Rebe an der Leiste
eine Scheuerwirkung hervorgerufen, die bis zum völligen Abtrennen bzw. bis zur Zerstückelung
der Rebe an der Scheuerstelle führen kann.
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Die Reihe von bekannten Einrichtungen bei Transportketten der vorbezeichneten
Art wird schließlich noch durch eine Klemmvorrichtung zum auslösbaren Befestigen
der Hopfenreben an einer Transportkette von Hopfenpflückmaschinen ergänzt (DT-PS
1 222 311)o Bei dieser ist vorgesehen, daß an der Transportkette im Abstand voneinander
in einem Gehäuse geführte Bolzen befestigt sind, die zum Einklemmen des Rebenendes
einen Abstand von einer Führungswand des Gehäuses haben, Diese Klemmvorrichtung
hat jedoch den gravierenden Nachteil, daß die im Abstand angebrachten Bolzen die
zum Transport vorgesehenen Rebenenden nur im gleichen Zeitintervall aufnehmen. Diese
bildet insbesondere bei selbstfahrenden Hopfenerntemaschinen, bei welchen die Reben
nicht abstandsgleich aufgenommen werden können, ein Hindernis und führt zu Leistungsminderungen0
Die
Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, vorgenannte Nachteile zu vermeiden und
die Klemm- und Transportvorrichtung for Hopfenreben oder rebenartigen Pflanzen so
ZU gestalten, daß sie die Reben jeweils an den Schnittenden sofort aufnimmt. Das
bedeutet, daß das Rebenende jederzeit störungsfrei und sicher in den Kettenzug eingeklemmt
und weitertransportiert wird, wobei der Verschleiß der Vorrichtung zudem auf ein
Minimum herabgesetzt wird.
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Gemäß der erfindung wird das vorstehende Problem bei einer Klemm-und
Transportvorrichtung der vorbezeichneten Art, also geeignet für Hopfenreben oder
ähnlichen rebenartigen Pflanzen, bestehend aus mindestens einem Paar von über Antriebs-
und Umlenkräder parallel geführten und endlos umlaufenden Ketten, in der Weise gelöst,
daß die ziehenden 'frümer jeder Kette so nahe beieinander angeordnet oder einander
zuführbar sind, daß in dem auf diese Weise gebildeten Transportspalt die Endstücke
der Reben klemmend erfaßt und bis zur Kettenkehre bei den Antriebsrädern weiter
befördert werden. Im einzelnen ist dazu vorgesehen, daß die paarweise angeordneten
Ketten, wie an sich bekannt, als Rundstahl-Gliederketten ausgebildet und in einer
Führung zwangsgeführt sind, der Gestalt, daß der Abstand der Mittelpunktachsen der
Kettentrümer in der Führung gleich groß oder kleiner ist,als die größte Breite der
Rundstahl-GliederketteO Um die ziehenden Kettentrümer möglichst eng aneinanderliegend
zu gestalten, wird weiterhin vorgeschlagen, die einzelnen Kettenglieder auf Lücke
versetzt zueinander anzuordnen0 In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zur
Erreichung einer optimalen Klemmwirkung der ziehenden Kettentrümer die Führung für
diese dreiseitig geschlossen ausgestaltet, wobei in das Führung element LEngSriefen
bzwO Längsrillen eingeformt sind, in welche sich die Glieder der ziehenden Kettentrümer
formechlüssig einlegen und in diesen störungsfrei geführt werden.
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Einzelheiten der Erfindung sind an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in der beiliegenden Zeichnung näher erläutert, Es zeigen Fig,l in Seitenansicht
die Vorrichtung mit eingeklemmter Rebe, Fig.2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,
Fig.3 einen Schnitt nach V-V gemäß Fig 2 und zwar um 900 nach oben verschwenkt,
Fig.4 in Seitenansicht eine andere Ausgestaltung des Kettenantriebs mit einfachen
Antriebselementen, Fig05 die Kettenführung mit Antriebsrädern gemO Fig.4 in einer
Ansicht von oben.
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Die im folgenden beschriebene Vorrichtung ist so gestaltet, daß sie
als Einbauaggregat bei den in Frage kommenden Maschinen, wie zoBo Hopfenerntemaschinen,
verwendet werden kann und stellt in den Zeichnungsfiguren lediglich diejenigen konstruktiven
Merkmale dar, die für das Verständnis der Erfindung von Bedeutung sind0 Über eine
Antriebskette 1 od.dergl. und ein Kettenrad 2 wird das auf der Welle 3 sitzenden
Antriebskettenrad 4 in Pfeilrichtung 5 in Umlauf versetzt. Ein zweites, auf einer
Welle 6 angeordnetes Antriebskettenrad 7 wird über Stlbnräder 8,9 in Pfeilrichtung
10 in Drehung versetzt0 Die Antriebskettenräder 4,7 drehen sich also, entsprechend
den Stirnrädern 8,9, ntgegengesetzt, Die Wellen 3,6 und daher auch die Mittelpunkte
der Antriebskettenräder 4,7 sind im Abstand 11 zueinander in einem Lagerbügel 12
gelagert Von jedem Antriebskettenrad 4,7 werden endlose Gliederketten 13,14 mehr
oder-weniger horizontal in Umlauf versetzt und über Umlenkräder 15,16, deren Umlaufrichtung
zwangsläufig in Pfeilrichtung 15a und 16a erfolgt, und die in einem Lagerbügel 17
drehbar gelagert sind, geführt. Es handelt sich vorzugsweise um Rundstahl-Gliederketten.
Die Kettenglider sind mit 13a bzw. 14a bezeichnet0
Wie in Fig03
dargestellt, werden die mittleren, ziehenden Kettentrümer 18,19 dabei gleichgerichtet
und in Pfeilrichtung 20 durch eine Führung 21 gezogen. Diese besteht aus einem U-förmigen
frägerprofil 22 und der Führungsprofilleiste 23o Letztere ist zweckmäßig aus einem
Stück gefertigt und im Trägerprofil 22 eingelassen. Als Werkstoff wird vorteilhafterweise
Kunststoff verwendet, Die Führungsprofilleiste könnte ebenso zOBO aus mehreren Längsleisten
bestehen, welche vom Trägerprofil 22 U-förmig umschlossen sind0 Der nach außen hin
erweiterte Führuhgsspalt 37 ist für den ungehinderten Transport der ilopfenreben
34 vorgesehen, die an ihren Endstücken 35 von den ziehenden Kettentrümern 18,19
klemmend erfaßt und zwischen diesen bis zur Kettenkehre bei den Antriebsrädern 4,7
durchgezogen werden0 Die Kettenglieder 13a, 14a der Kettentrümer 18,19 werden dabei
in parallelen Führungsrillen 24,25,26 zwangsmäßig so geführt, daß der gegebene Abstand
27 zwischen Flittelpunktlangsachsen 38,39 der zueinander geführten Kettentrümer
18,19 eingehalten ist, wobei die freien Spaltabstände 28, 29 entstehen.
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Daneben soll ferner der Abstand 27 zwischen den Mittelpunktlängsachsen
38,39 der Kettentrümer 18,19 nicht größer sein als die lichte Breite 27a eines Gliedes
13a bzwO 14a der Rundstahlgliederkette 13 bzwo 140 Beim Durchzug des Schnit-tendes
35 der abzuerntenden Rebe 34 wird jenes entgegen der iiransportrichtung 20 förmlich
nach hinten gebogen und in den freien Spaltabstand 28 eingeklemmt. Diese ablauftechnische
Maßnahme wird durch eine schräge Auflaufschiene 36, die vor der Einmündung der ziehenden
Trümer 18,19 in die Führung angeordnet ist, gefördert. Die Klemmwirkung wird beim
Verlassen der l'rümer 18,19 durch den Rebenstumpf aufgehoben und die Rebe 34 freigegeben0
Die Glieder 13a, 14a der Kettentrümer 18,19 sind im Bereich der Führung 21 zueinander
um eine Gliedlänge versetzt angeordnet, so daß keine größeren Öffnungen bzwo Spalte
zwischen den Kettentrümern 18,19 entstehen, Dies wird, wie in Fig.3 dargestellt,
dadurch verhindert, daß die einzelnen Kettenglieder sich verdecken,
In
den Fig04 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel und zwar als einfachere konstruktive
Lösung des Antriebs veranschaulicht. Die Kettenantriebsräder 30,31 sind dabei auf
einer Welle 32 befestigt und werden in Drehrichtung 33 angetrieben0 Die Ebene der
Kettenantriebsräder 30,31 steht dabei zur Ebene der Umlenkräder 15,16 unter einem
Winkel von etwa 900.