DE2402258A1 - Verwendung von kondensationsprodukten zum behandeln von textilmaterialien - Google Patents
Verwendung von kondensationsprodukten zum behandeln von textilmaterialienInfo
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Description
Chemische Fabrik Pfarsee Augsburg, 17. Januar 1974
GmbH
Patentanmeldung
Verwendung von Kondensationsprodukten
zum Behandeln von Textilmaterialien
Zusatzanmeldung zur deutschen Patentanmeldung P 23 18 906.2
Im Hauptpatent (deutsche Anmeldung P 23 18 906.2)
ist ein Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus höheren Fettsäuren und Polyalkylenpolyaminen und weiterer
Umsetzung mit Harnstoff und gegebenenfalls weiterer Umsetzung
mit Formaldehyd beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man gesättigte und/oder ungesättigte, einbasische Fettsäuren
mit mindestens 8 C-Atomen und/oder Montanwachssäuren
mit der Maßgabe, daß mindestens 40 Mol $ aus gesättigten oder
einfach ungesättigten geradkettigen Fettsäuren mit mindestens 12 C-Atomen, insbesondere mit mindestens lh C-Atomen und/oder
Montanwachssäure bestehen, und Diäthylentriamin oder Dipropylentriamin
oder deren Mischungen in einem Molverhältnis von Fettsäuren zu den genannten Dialkylentriaminen von ca.
2:1 umsetzt, anschließend das erhaltene Fettsäureamin-Kondensationsprodukt
("Bisfettsäureamid") mit Harnstoff in einem
Molverhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 1 unter Abspaltung von 0,5 - 1 Mol NH„ je Mol eingesetzten Bisfettsäureamid erhitzt
und schließlich vorzugsweise das erhaltene Harnstoff-Kondensationsprodukt
mit 1 - 5 Mol Formaldehyd je Mol Harnstoff behandelt.
Die so hergestellten vorzugsweise methylolierten Fettsäurekondensationsprodukte
werden in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln und insbesondere in Form wäßriger Emulsionen
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zum Behandeln von faserartigem Material, insbesondere von Textilien verwendet. Sie verleihen den so behandelten
Materialien einen weichen, oberflächenglatten Griff.
Es wurde nun gefunden, daß besonders vorteilhafte Ergebnisse
erhalten werden, wenn die Kondensationsprodukte zum Behandeln von Textilien aus Polyamiden, Polyestern und Polyacrylnitrilen
im Auszieh- oder Foulardverfahren verwendet werden^ da hierbei
auch antistatische Eigenschaften resultieren. Die vorliegende Patentanmeldung betrifft also die Verwendung
von Kondensatxonsprodukten zum Behandeln von Textilmaterialien nach der deutschen Patentschrift (deutsche Patentanmeldung
P 23 18 906.2) und ist dadurch gekennzeichnet, daß
Textilien aus Polyamiden, Polyestern und Polyacrylnitrilen unter üblichen Bedingungen im Auszieh- oder Foulardverfahren
behandelt werden.
Die Herstellung der Kondensationsprodukte, d.h. die Umsetzung von gesättigten und/oder ungesättigten, aliphatischen, geradkettigen
und/oder verzweigtkettigen einbasischen Fettsäuren mit mindestens 8 C-Atomen und/oder Montanwachssäuren mit der
Bedingung, daß mindestens 40 Mol-$ aus gesättigten oder einfach
ungesättigten, geradkettigen Fettsäuren mit mindestens 12 C-Atomen
bestehen, und Diäthylen- oder Dipropylentriamin oder deren Mischungen im Molverhältnis von Fettsäure zu Polyamin
von ca. 2:1, anschließend weitere Umsetzung mit Harnstoff und vorzugsweise weitere Behandlung mit Formaldehyd wird,
wie im Hauptpatent beschrieben, vorgenommen. Die so hergestellten Kondensationsprodukte werden ebenso, wie nach dem
Hauptpatent, vorzugsweise in Form von wäßrigen Emulsionen verwendet, deren Herstellung unter Verwendung der im Hauptpatent-angegebenen
Emulgatoren in bekannter Weise gelingt.
Erfindungsgemäß werden Textilmaterialien aus Polyamiden, Polyestern
und Polyacrylnitrilen behandelt, wobei diese Textilmaterialien in Form von Garnen, Geweben, Vliesen oder Wirkwaren
vorliegen können. Selbstverständlich können auch Mischungen der genannten synthetischen Materialien erfindungs-
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gemäß behandelt werden. Besonders vorteilhaft werden erfindungsgemäß
Textilmaterialien aus Polyacryinitrilen behandelt, da beim Einsatz auf diesen Materialien ein besonders
weicher, angenehmer Griff erhalten wird.
Die Anwendung kann dabei sowohl nach dem Poulardverfahren, wie auch nach dem Ausziehverfahren erfolgen.
Beim Foulardverfahren werden die Materialien mit einer
Flotte, die 5-50 g/l der etwa 15 - 25#igen wäßrigen Emulsion (bezogen auf Kondensationsprodukt) enthält, getränkt,
auf 60 - 80 % Flottenaufnahme abgequetscht und danach getrocknet.
Wird nach dem Ausziehverfahren gearbeitet, so werden von den etwa 15 - 25$igen wäßrigen Emulsionen bei einem Flottenverhältnis
von 1:5 bis 1 : 40 ca. 0,5 - ^ $» bezogen auf Warengewicht,
eingesetzt. Die Badtemperatur soll bei 30 - 40 C
liegen und die Behandlungsdauer liegt bei 15 -^O Minuten
(Ausnahme: gleichzeitige Färbung). Der pH-Wert wird beim Ausziehverfahren auf k - 7t vorzugsweise auf h - 6 eingestellt.
Abschließend wird die Ware kurz abgeschleudert und in üblicher Weise getrocknet.
Besonders vorteilhaft wird nach dem Ausziehverfahren im Färbebad gearbeitet. Es ist nämlich möglich, die wäßrige Kondensationsproduktemulsion
entweder direkt dem Färbebad zuzusetzen oder im Anschluß an die Färbung in das Färbebad zu
geben und dabei den angenehm weichen, oberflächenglatten Griff und die antistatischen Eigenschaften in einem Arbeitsgang
mit der Färbung zu erlangen.
Wenn das Kondensationsprodukt gleichzeitig mit dem Farbstoff eingesetzt wird, ist etwa folgende Arbeitsweise zweckmäßig:
Neben dem Farbstoff werden die üblichen Zusatzstoffe, wie Glaubersalz, Essigsäure und Retarder zusammen mit der
wäßrigen Emulsion des Kondensationsproduktes in die Flotte gegeben und bei den oben angegebenen Flottenverhältnissen
die gleichzeitige Färbung und Griffverbesserung erreicht, in
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dem die Flotte innerhalb von 20 - kO Minuten/Gber 90 °C aufgeheizt,
dann noch 1-2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten und dann durch Spülen, Schleudern und Trocknen die Ware fertiggestellt
wird, - Wird im Anschluß an die Färbung erfindungsgemäß gearbeitet, so wird wie oben beschrieben im Ausziehverfahren
ausgerüstet.
In gleicher Weise, wie oben unter Verwendung einer wäßrigen Emulsion des Kondensationsproduktes beschrieben, kann erfindungsgemäß
auch mit einer organischen Lösung gearbeitet werden, wobei die im Hauptpatent genannten Lösungsmittel zum
Einsatz gelangen. Zu beachten ist hierbei allerdings die Konzentration der organischen Lösung an Kondensationsprodukt,
wobei man wiederum davon ausgehen kann, daß von einer etwa 15 - 25$igen Lösung im Foulardverfahren 5-50 g/l und im
Ausziehverfahren 0,5 - ^ %* bezogen auf Warengewicht, angewandt
werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen darin,
daß den behandelten Textilmaterialien neben dem weichen und oberflächenglatten Griff überraschenderweise gleichzeitig
eine antistatische Ausrüstung verliehen wird. Daß unter Verwendung der genannten, vorzugsweise methylolierten Fettsäurekondensationsprodukte
bei Behandlung von synthetischen Materialien gleichzeitig antistatische Eigenschaften resultieren,
konnte nicht vorhergesehen werden. Nach dem Stand der Technik werden nämlich durch die vorhandenen Polyalkylenglykolreste
die antistatischen Eigenschaften erreicht. Solche Reste
sind aber in den erfindungsgemäß verwendeten Kondensationsprodukten
nicht enthalten und es ist demnach erfindungsgemäß überraschenderweise möglich, neben einer Griffverbesserung
gleichzeitig auch den Materialien antistatische Eigenschaften zu verleihen.
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Ein Polyamid-Trikot (fixiert, gebleicht und geschrumpft;
234 g/m ) aus stark gekräuselten Polyamid-Garnen, ein Poly·^
ester-Gewebe (gewaschen und fixiert; 200 g/m ) aus texturiertem Polyester-Endlosgarn und ein Polyacrylnitril-Trikot
(roh; 200 g/m ) werden nach dem Ausziehverfahren mit Flotten behandelt (pH-Wert =4-5), die χ % der im Beispiel 1 des
Hauptpatentes beschriebenen Kondensationsproduktemulsion •enthalten, wobei im Flottenverhältnis 1 : 30 bei einer Temperatur
von 4θ C während 30 Minuten gearbeitet, anschließend
die Ware kurz abgeschleudert und bei 80 C getrocknet wird. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten;
Konzen | Statometer | Halbwerts- | Megohmmeter | Griff | |
Substrat | tration | Aufladung | zerfallzeit | Oberflächen- | |
"x" | in Volt/cm | (Sek.) nach | widfirstand | ||
Gerieben mit | Reiben | ii/cm | |||
Wolle | Wolle | ||||
0,0 i° | 14O | 5.4.1O16 | |||
Polyamid- | 2O5OO | ||||
Trikot | 3,0 % | 82 | 1,3,1O15 | ||
0,0 % | 5OOO | 163 | 2,8.ΙΟ16 | = | |
Polyacryl | 48750 | 2,5. io12* | |||
nitril- | 1,0 % | 32 | 6.8.1Ο13 | +++ | |
Trikot | 2,0 % | 164OO | 28 | 1.8.1Ο16 | |
0,0 # | 164OO | I23 | |||
Polyester- | 285OO | 4,1.10 | |||
Gewebe | 1,0 % | 15 | 1,2.1O1*1 | ++ | |
2,0 % | 9500 | 12 | ++ | ||
8000 | |||||
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Für die angegebenen Werte gilt folgende Beurteilung bzw.
Prüfungsvorschrift:
1.) Griff
Hier wurde folgender Maßstab zugrunde gelegt:
= wie unbehandelt
+ Spur weich
++ deutlich weicher Griff
+++ guter Weichgriff
++++ sehr guter Weichgriff
2.) Elektrostatisches Verhalten
a) Die Messung der Aufladung (Volt/cm) wurde durch Reiben mit Wolle am Statometer nach R. Hase und Messen der Halbwertszerf
allzeit en (Sek. ) der aufgebrachten Ladungen bestimmt.
b) Die Bestimmung des spezifischen Oberflächenwiderstandes ( iQ /cm ) wurde mit einem
(Hewlett-Packard) bestimmt.
/cm ) wurde mit einem High Resistance-Meter (4329 A)
Das im Beispiel 1 genannte Polyamid-Trikot und ein Polyacryl-
nitril-Stapelgewebe (gewaschen und gebleicht; 138 g/m ), sowie
ein Polyester-Stapelgewebe (fixiert und gebleicht; 13O g/m )
werden mit einer Flotte, die 5, 10 und 20 g/l der im Beispiel 5
des Hauptpatentes angegebenen Kondensationsproduktemulsion enthält, getränkt, auf 65 $>
Flottenaufnahme abgequetscht und bei 80°C getrocknet. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle enthalten, wobei zum Vergleich auch der Wert für ein
unbehandeltes Muster angegeben ist.
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Konzen | Statometer | Halbwerts- | 2402258 | |
tration | Aufladung | zerfallzeit | ||
Substrat | in Volt/cm | (Sek.) nach | Megohmmeter Griff | |
Gerieben mit | Reiben | Oberflächen | ||
Wolle | Wolle | widerstand | ||
5 g/l | 45 | Slit /cm | ||
3000 | ||||
Polyamid- | 10 g/l | 0 | 6,0.10 ++ | |
Trikot | 20 g/l | 0 | 1 | |
0 g/l | 750 | 14O | 2,3.10 +++ | |
5 g/l | 20500 | 3 | 1,9.1O12* | |
7500 | 5,4.1ο16 | |||
Polyacryl- | 10 g/l | 2 | 5,6.1014 +++ | |
nitril- | 3OOO | |||
Stapelge- | 20 g/l | 1 | 1,9.10 ++++ | |
webe | 0 g/l | 125 | 58 | |
5 g/l | 20000 | 1 | 3,8.1OIJ ++++ | |
I5OO | 9.4.1Ο14 | |||
Polyester- | 10 g/l | 1 | 9,4.1012 ++ | |
Stapelge | 20 g/l | 400 | 0 | 1 τ |
webe | 0 g/l | 0 | 25 | 3,0.10IJ> ++ |
IO5OO | 3,8.1O13 +++ | |||
3,8.ΙΟ15 | ||||
Ein Polyacrylnitril-Hochbauschgarn wird in folgender Weise
gleichzeitig gefärbt und mit einem weichen Griff versehen:
Das Hochbauschgarn wird mit einer Flotte die 1 % Farbstoff
(C.J.Basic Blue 22), 10 % Glaubersalz, 2 # 80#ige Essigsäure,
1 % eines üblüien Retarders und χ $ der im Beispiel 1 des
Hauptpatentes hergestellten Kondensationsproduktemulsion, enthält, im Flottenverhältnis 1 : 30 behandelt, wobei die
Flotte zuerst rasch auf 70 C aufgeheizt, dann die Temperatur
der Flotte innerhalb von 30 Minuten auf 97 C gesteigert und
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schließlich 90 Minuten bei dieser Temperatur gehalten wird. Abschließend wird in üblicher Weise gespült, geschleudert
und bei 80 C getrocknet. Die Ergebnisse dieser Ausrüstungen sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten, wobei durch
die Ausrüstung die Färbung des Hochbauschgarns in keiner Weise beeinflußt worden ist:
Substrat Konzentration Oberflächenwiderstand Griff
"x" fl /cm
Polyacryl- nitril- Ho chb au s ch- |
O | O ,5 |
* * |
3, 2, |
8. 8. |
1015 101^ |
garn | 1 | ,0 | Ίο | 2, | 8. | 1012 |
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Claims (2)
1. Verwendung von Kondensationsprodukten zum Behandeln von
Textilmaterialien nach der deutschen Patentschrift *...... (deutsche Patentanmeldung P 23 18 906.2), dadurch gekennzeichnet, daß Textilien aus Polyamiden, Polyestern und
Polyacrylnitrilen unter üblichen Bedingungen im Ausziehbzw. Foulardverfahren behandelt werden.
Textilmaterialien nach der deutschen Patentschrift *...... (deutsche Patentanmeldung P 23 18 906.2), dadurch gekennzeichnet, daß Textilien aus Polyamiden, Polyestern und
Polyacrylnitrilen unter üblichen Bedingungen im Ausziehbzw. Foulardverfahren behandelt werden.
2. Verwendung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Textilien aus Polyacrylnitril behandelt werden.
3· Verwendung nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Textilien im Ausziehverfahren im Färbebad
behandelt werden.
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