DE239912C

DE239912C -

Info

Publication number: DE239912C
Application number: DE1910239912D
Authority: DE
Priority date: 1910-11-02
Filing date: 1910-11-02
Anticipated expiration: 1930-11-03
Also published as: FR435877A; GB191124003A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 239912 KLASSE 21c. GRUPPE

Dr. RICHARD HEILBRUN in BERLIN.

Elektrischer Drehschalter. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. November 1910 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schalter, bei dem einer von zwei den Stromschluß herstellenden Kontaktteilen aus einem Rollkörper besteht. Das Kennzeichen der Erfindung liegt darin, daß der Rollkörper sich in jeder Schaltstellung in eine Ausnehmung des Gegenkontaktes hineinlegt, aus der er beim Verschieben der Kontaktteile gegeneinander herausgedrückt wird.

ίο Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel· der Erfindung in Gestalt eines Drehschalters dargestellt. Fig. ι zeigt einen achsialen Schnitt durch den Schalter, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Kontaktfläche eines Schalterteiles.

In jeden der beiden zweckmäßig aus Hartgummi hergestellten, gegeneinander verdrehbaren und durch eine Achse α verbundenen Schalterteile b und c des Drehschalters sind Kontaktstifte d und e eingelassen, von denen die ersteren der Länge nach durchbohrt sind und die zweckmäßig aus hartem Metall hergestellten Kugeln g aufnehmen, die durch in den Bohrungen der Kontaktstifte d untergebrachte Schraubenfedern f in geeignete Ausnehmungen der Kontaktstifte e hineingedrückt werden.

Beim Verdrehen der beiden Schalterteile gegeneinander treten die Kugeln aus den Ausnehmungen der Stifte e heraus und werden entgegen der Wirkung der Federn f etwas zurückgedrückt. Dabei wird der Verdrehung zunächst ein gewisser Widerstand entgegengesetzt, der ein unbeabsichtigtes Schalten verhindert, während nach Austritt der Kugeln aus den Ausnehmungen das Drehen sehr leicht vor sich geht; denn die Kugeln rollen sich auf der Fläche des Schalterteiles b ab.

Infolge des Abrollens der Kugeln werden immer andere Teile der Kugeloberfläche zum Kontaktgeben benutzt, besonders dann, wenn die Entfernung zwischen zwei Ausnehmungen der Kontaktstifte eines Schalterteiles nicht durch den Rollkreis der Kugel teilbar ist. Dadurch erstreckt sich die Abnutzung selbst auf wechselnde Teile der Kontaktkugeln.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß auf einem verhältnismäßig kleinen Raum eine große Anzahl von Kontaktelementen untergegebracht werden können, so daß eine große Anzahl von Schaltungen mit einem sehr handliehen Schalter und durch eine einzige Schaltbewegung auszuführen sind. Besonders ist auch der Schalter für solche Vorgänge geeignet, bei denen Stromkreise wahlweise parallel oder hintereinander geschaltet werden sollen. Der beschriebene Drehschalter ist besonders geeignet für Litzenanschluß. Die Litzenenden werden in diesem Falle an die äußeren Stirnflächen der Schalterteile in die Längsbohrungen der Kontaktstifte d und e eingeführt und dort verlötet oder in anderer Weise befestigt. Bei dieser Art der Litzeneinführung liegt die verseilte Litze in der Drehachse des Schalters, so daß die Drähte nur auf Zug' beansprucht, nicht aber geknickt werden. Es ist auch von besonderem Werte, daß die kontaktmachenden Teile von außen schwer zugänglich sind; diese Wirkung kann noch dadurch verstärkt werden,

Claims

daß der eine Schalterteil mit einem erhöhten Bunde über den anderen Schalterteil herübergreift. s Patent-Ansprüche:

1. Elektrischer Drehschalter, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte des einen der gegeneinander zu verdrehenden Schalterteile die Enden der Zuleitungen

ίο von der Stromquelle und die Gegenkontakte des anderen Schalterteiles die Enden der Ableitungen zum Stromverbraucher bilden.

2. Elektrischer Drehschalter nach Anspruch i, bei dem der eine von zwei den Stromschluß herstellenden Kontakten aus einem Rollkörper besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollkörper (g) sich in jeder Schaltstellung in eine geeignete Ausnehmung des Gegenkontaktes (e) hineinlegt, aus der er beim Verschieben der Kontakte gegeneinander herausgedrückt wird.

3. Elektrischer Drehschalter nach Anspruch ι und 2, bei dem der Rollkörper beim Verschieben der Kontakte nacheinander mit verschiedenen Gegenkontakten in Berührung kommt, dadurch gekennzeichnet , daß die Entfernung zwischen zwei Gegenkontakten nicht durch den Rollkreis des Rollkörpers (g) teilbar ist, so daß immer andere Stellen des Rollkörpers (g) zum Stromschluß benutzt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.