DE238363C

DE238363C -

Info

Publication number: DE238363C
Application number: DENDAT238363D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JV* 238363-KLASSE Wa. GRUPPE

verstellbarem Schutzschild.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. März 1910 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine zur Verwendung für Ent- und Vergasungsöfen, insbesondere für Koksöfen bestimmte Tür, an deren Rückwand ein Schutzschild angebracht ist. Es ist bereits vorgeschlagen worden, ein derartiges Schutzschild für Koksofentüren als Innentür auszubilden und diese mit der äußeren Tür durch Schrauben derartig zu verbinden, daß die innere Tür durch Drehung der Schrauben vor- und zurückgeschoben werden kann, um beispielsweise zwischen der Tür und der. Füllung des Koksofens einen leeren Raum zu schaffen.

Durch die Erfindung wird bezweckt, das Schutzschild so anzuordnen, daß es der Bewegung des sich während des Vergasungsvorganges . ausdehnenden Beschickungsgutes selbsttätig folgen kann,. um hierdurch die Ausübung starker Drücke des sich ausdehnenden Beschickungsgutes auf die Tür und das Abdrücken der Tür von ihren Dichtungen zu ver-. hüten. . ■

Dieser Zweck wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Schutzschild durch gelenkige Zwischenglieder mit der Rückseite der, Tür verbunden ist. Die Einrichtung kann hierbei so getroffen werden, daß das Schutzschild durch eine von außen bedienjjare Stellvorrichtung in seiner jeweiligen Stellung festgestellt werden kann.

Für öfen mit heb- und senkbaren Türen ist ferner die Anordnung so getroffen, daß die gelenkigen Zwischenglieder des Schutzschildes mit der Anhubvorrichtung der Tür derartig verbunden sind, daß das Schild vor dem Heben der Tür in deren Höhlung zurücktritt bzw. aus der Ebene der Auflageflächen der Tür heraustritt,. um beim Anheben der Tür nicht hinderlich zu sein.

Auf der Zeichnung ist als Ausführungsform der Erfindung eine Koksofentür dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht der Tür in Verbindung mit dem vorderen Teil einer Kokskammer.

Fig. 2 ist eine Vorderansicht der Fig. 1, und

Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2.

Bei der dargestellten Einrichtung dient die gewölbte Tür 1 zum Verschließen der Mündung einer Kokskammer 2, auf deren Stirnende sie sich mittels des· Randflansches 3 abdichtet. Das beim Betriebe der Kammer gegen die vordere Stirnseite des Kokskuchens 4 anliegende Schutzschild 5 ist auf beiden Seiten mit zwei Lappen 6 versehen, zwischen denen der Zapfen 7 einer Gelenkstange 8 gelagert ist, deren unteres Ende mit der Rückseite der Tür ι durch einen Zapfen 9 in gelenkiger Verbindung steht. In ähnlicher Weise ist das Schutzschild auf der Rückseite oben mit zwei 60· Lappen 10 versehen, in welchen der Zapfen 11 einer dritten Gelenkstange 12 gelagert ist, deren unteres Ende auf einer wagerechten Welle 13 sitzt. Die Welle 13 ruht in seitlichen Lageraugen 14 auf der Rückseite der Tür 1 und trägt an ihren seitlich über den Türrahmen hinausragenden Enden je einen Doppelhebel 15, dessen inneres Ende 16 durch einen Zapfen 17

Claims

mit der Zugstange i8 gelenkig verbunden ist. Die beiden Zugstangen 18 sind. oben durch ein Ouerstück 19 miteinander vereinigt, an dessen Mitte das zum Heben und Senken der Tür 1 dienende Zugmittel 20 (Seil, Kette o. dgl.) angreift. Das vordere Ende 21 des Doppelhebels 15 ist mit einem Loch 22 versehen und liegt vor einer mit Löchern 23 versehenen Bogenführung 24. Zur Aufnahme der unteren Gelenkstangen 8 des Schutzschildes 5 bei dessen Vorschub gegen die Tür 1 ist letztere unten mit zwei kastenartigen Erweiterungen 25 versehen, die durch Deckel 26 nach außen abgeschlossen sind. Die Deckel 26 können im Bedarfsfalle nach Lösung der Schrauben 27 abgenommen werden. In ähnlicher Weise ist in dem mittleren bzw. oberen Teil. der Tür 1 eine kastenartige Er-Weiterung 28 zur Aufnahme der Gelenkstange 12 vorgesehen. Die Erweiterung 28 ist mittels eines durch Schrauben 29 befestigten Deckels 30 nach außen abgeschlossen. Das äußere Ende 21 des Doppelhebels 15 kann in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise zum Aufstecken einer Hilfsstange 31 benutzt werden, um das Schild 5 durch Drehung der Welle 13 und der mit ihm verbundenen Gelenkstange 12 nach Bedarf anheben zu können. Beim Herunterlassen der Tür ι mittels der Anhubvorrichtung 18, 19, 20 schwingt das Schild 5, nachdem die Tür unten aufgesetzt ist, in die Kokskammer 2 hinein und wird hierbei "erforderlichenfalls durch die Stange 31 von außen unterstützt. Solange nun der vordere Arm 21 des Doppelhebels 15 auf der Bogenführung 24 nicht festgestellt ist, kann die Welle 13 sich mit der darauf sitzenden Gelenkstange 12 frei drehen. Da auch die Drehung der unteren Gelenkstangen 8 unbehindert ist, so kann sich das Schutzschild bei der Ausdehnung des Kokskuchens 4 gegen die Rückseite der Tür 1 vorbewegen und der Bewegung des sich ausdehnenden Kokskuchens folgen. Bei Bedarf kann das Schutzschild 5 in seiner jeweiligen Lage dadurch festgestellt werden, daß zwischen dem Hebelarm 21 und der Bogenführung 24 durch einen in die Löcher 22, 23 gesteckten , Vorreiber eine feste Verbindung geschaffen wird. Wird bei der in Fig. 3 mit vollen Liniendargestellten Lage des Schutzschildes 5 das Zugorgan 20 der Anhubvorrichtung der Tür 1 angehoben, so erfolgt zunächst durch die mit den Armen 16 der Doppelhebel 15 verbundenen Zugstangen 18 eine Drehung der Welle 13 und der damit verbundenen Gelenkstange 12, wodurch das Schutzschild. 5 in die in Fig. 3 mit gestrichelten Linien dargestellte Lage gebracht wird, in welcher es in der Höhlung auf der Rückseite der Tür 1 liegt, so daß es aus der Ebene der Auflageflächen des Türflansches 3 heraustritt und der Tür beim Anheben nicht hinderlich sein kann. Durch Abnahme der Deckel 26 bzw. 30 können die kastenartigen Erweiterungen 25 bzw. 28 zwecks Reinigung nach außen freigelegt werden. Die Befestigung der Tür 1 und ihre Abdichtung auf der Mündung der Kokskammer 2 wird durch bekannte Mittel bewirkt. Natürlich können die baulichen Einzelheiten de ■ beschriebenen Tür geändert werden, ohne daß das Wesen der Erfindung hierdurch berührt wird. Beispielsweise kann die zur Feststellung der jeweiligen Lage des Schutzschildes dienende Stellvorrichtung in anderer Weise ausgeführt werden. Paten τ-An Sprüche:

1. Tür für Ent- und Vergasungskammern mit an der Rückwand angebrachtem, verstellbarem Schutzschild, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzschild (5) durch gelenkige Zwischenglieder (8, 12) mit der Rückseite der Tür (1) verbunden ist, so daß es sich unter der Einwirkung des sich während des Vergasungsvorganges ausdehnenden Beschickungsgutes selbsttätig gegen die Tür vorbewegt.

2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch gelenkige Zwischenglieder (8, 12) mit der Rückseite der Tür (1) verbundene Schutzschild (5) durch eine Stellvorrichtung (21, 22, 23, 24) von außen in seiner jeweiligen Stellung feststellbar ist.

3. Tür nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gelenkigen Zwischenglieder (8,12) des Schutzschildes (5) mit der Anhubvorrichtung (18, 19, 20) der Tür (1) derartig verbunden sind, daß das Schild (5) vor dein Heben der Tür selbsttätig in deren Höhlung zurücktritt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.