DE237889C

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Publication number: DE237889C
Application number: DENDAT237889D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 237889 KLASSE 64 δ. GRUPPE

angeordnet ist.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. April 1909 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf die Verminderung des Luft- oder Gasdruckes in den Flaschen und in der Füllkammer von Flaschenfüllmaschinen während des Auffüllens der Flaschen. Nach der Erfindung wird der anfängliche Druck, bevor die Flasche aufgefüllt ist, durch die Verkapselungsvorrichtung hindurch fortgeleitet, welche dazu dient, die Kapseln o. dgl. auf der Flasche zu befestigen.

ίο Hierbei wird das Ausblasen, also das Ableiten der aus der Flasche während des Füllens verdrängten Luft und der aus der Flüssigkeit frei werdenden Gase zweckmäßig durch ein im Verkapselungswerkzeug sitzendes Ventil geregelt.

Bei der neuen Einrichtung sind Vorkehrungen getroffen, um die Kapsel auf der einen Seite der Füllkammer während des Auffüllens der Flasche zurückzuhalten, so daß die Flüssigkeit in die Flasche frei einströmen und die Gase aus ihr frei herausströmen können.

In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist Fig. ι eine mehrfache Flaschenfüllmaschine Von vorn gesehen, Fig. 2 der Füllkopf einer einzelnen Füllvorrichtung, und Fig. 3, 4 und 5 sind Einzelheiten des Kapselträgers.

Beim Einfüllen der Flüssigkeiten, und besonders wenn dies in einer geschlossenen Füllkammer erfolgt, muß für den Austritt der Luft Sorge getragen werden.

Um das Entweichen der Luft oder der Gase zu ermöglichen, ist der Kapselkolben /⁵ hohl, also röhrenförmig, und die Kapselvorrichtung / ist ringförmig, besitzt eine im oberen Teil kegelförmige Bohrung und umschließt den Kapselkolben. Während des Füllens der Flasche findet durch diesen hohlen Kapselkolben und diese Kapselvorrichtung die Druckableitung statt. Der Kapselkolben J⁵ preßt die Kapsel auf die Flasche, bevor die Kapselvorrichtung I den Kapselflansch andrückt.

Zur Regelung des Entweichens der Gase und der Luft verwendet man zweckmäßig ein Ventil M⁰, welches in der röhrenförmigen Stange des Kapselkolbens sitzt. Die Gase treten durch die Kanäle mⁱ in das Außengehäuse und von da durch irgendeine beliebige Austrittsleitung ins Freie, wie in Fig. 2 bei m⁵ gestrichelt angedeutet.

Das Ventil wird durch eine Feder (Fig. 2) geschlossen gehalten. Wenn die Ventilstange entgegen dem Federdrucke abwärts geführt wird, wird das Ventil M° geöffnet, so daß das Gas und die Luft in der Füllkammer und in der Flasche entweichen können, d. h. das Einfließen der Flüssigkeit zum Füllkopfe und zur Flasche kann wieder vor sich gehen. Die Ventilstange wird durch einen Hebel m⁹ bewegt, der unter dem Einflüsse eines Daumens M^x steht; dieser besitzt eine entsprechende Anzahl von Knaggen m^s, um den Hebel zur Bewegung des Ventils während des Füllens beliebig häufig abwärts zu drücken.

Dadurch, daß das Ausblasen der Luft und der Gase durch den Kolben und die Verkapselungsvorrichtung hindurch stattfindet, und daß die Kapsel seitlich zur Mitte der Füll"

kammer zugeleitet wird, kann das Entweichen des Gases und der Luft in gerader Richtung aufwärts erfolgen.

Die Flaschenträger C können in beliebiger Weise die Flaschen den Füllköpfen zwecks Füllung und Verkapselung zuführen. Die auf die Flaschen zu ziehende Flüssigkeit tritt in die Füllkammern, von denen eine bei G im Schnitt dargestellt ist, durch die Leitung F²

ίο ein. Während des Füllens wird die Füllkammer durch beliebige Einrichtungen, wie z. B. durch einen Dichtungsring G¹ luftdicht abgedichtet. Ein Abschlußblock K¹ dient dazu, den Kapselkanal K, welcher die Kapseln von einer Rinne 6 empfängt, während des Füllens der Flaschen abzuschließen. Wenn die Kapsel in die Füllkammer gelangt, wird sie durch die Schulteransätze h² des Ringes G³ in einer solchen Lage gehalten, daß die Kapsel in die Füllkammern hineinragt, wie aus Fig. 2 und 4 zu ersehen.

Die Rinne 6 bewegt sich von dem Kapselkanal zurück, nachdem die Kapsel in die Füllkammer gebracht worden ist, worauf der Abschlußblock K¹ sich vorwärts bewegt, um den Kapselkanal zu verschließen; dies bringt den Finger K², welcher am Abschlußblock angebracht ist, gegen die Kapsel, wodurch dieser Finger in bezug auf den Block zurückgezogen und die Feder, welche an den den Finger bewegenden Armen h angreift, gespannt wird, so daß, wenn die Flasche gefüllt ist und zwecks Verkapselung sich aufwärts bewegt, sie zunächst die überhängende Kapsel außer Eingriff mit den sie tragenden Schulteransätzen bringt und dann der unter Einwirkung der Feder stehende Finger K² die Kapsel auf den Mund der Flasche vorschiebt, wenn diese sich aufwärts bewegt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Flaschenfüllmaschine mit einer Füllkammer, in welcher eine Verkapselungsvorrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitung des in der Flasche herrschenden Gasdruckes durch den mit einem Ventil (M⁰) versehenen hohlen Kapselkolben (I⁵) hindurch stattfindet.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil sich senkrecht und in Richtung der Achse der Füllkammer und der Verkapselungsvorrichtung bewegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.