DE2370C - Abklopfapparat des Staubfängers für ventilirte Mahlgänge - Google Patents
Abklopfapparat des Staubfängers für ventilirte MahlgängeInfo
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Description
1877.
MORITZ MARTIN in BITTERFELD. Abklopfapparat des Staubfängers für ventilirte Mahlgänge.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. August 1877 ab.
Längste Dauer: 30. März 1892.
Wie aus beiliegender Zeichnung ersichtlich, besteht dieser Apparat zunächst aus einem Blechkasten
A, welcher unter dem Boden, auf welchem die Mahlgänge ruhen, festgeschraubt wird. In
dem unteren schmäleren Theile dieses Kastens ist eine Transportschnecke B gelagert, und in
dem oberen mittleren Theile ist der sogenannte Saugkorb C in Riemen frei aufgehängt. Dieser
letztere, aus Holzwänden und Eisenstäben (wie. Fig. 3 zeigt) construirt und mit Filztuch überzogen,
steht mittelst eines Lederschlauches D, Fig. 3 und 5, mit dem Saugrohr des Exhaustors
in Verbindung. In dem vorderen, an das Stirnende des Blechkastens angeschraubten Theile E
des Saugrohres befindet sich eine Drosselklappe F, auf deren Axe aufserhalb des Rohres die Scheibe/5
steckt, welche von den Curvenscheiben G bewegt
wird, die wiederum ihrerseits durch ein am Blechkasten befestigtes Schneckenvorgelege H
von der anfangs erwähnten Schraubenwelle B aus ihre Drehung erhält. Dieses Curvenscheiben-Vorgelege
hat den Zweck, die Drosselklappe nach einem bestimmten Zeitabschnitt, dessen Dauer
von der einmaligen Drehung des Schneckenvorgeleges abhängig ist, rasch zu öffnen, eine Zeit
lang offen zu halten und wieder rasch zu schliefsen, wobei also die Drehung der Curvenscheibe stets
in ein und derselben Richtung erfolgt. Die Wirkungsweise dieses Mechanismus ergiebt sich
am deutlichsten aus der Abwickelungsskizze, Fig. X.
Der Absperrschieber J hat den Zweck, die Gröfse der Säugöffnung zu reguliren, bezw. diese
abzusperren, welche Stellung Fig. 3 zeigt.
Auf der Axe der Schnecke B befindet sich ein mit mehreren (am besten vier) abgerundeten,
verjüngt zulaufenden Rippen versehener KörperK,
durch welchen dem Saugkorbe C eine zeitweilig in der Stärke allmälig anwachsende und dann wieder
abnehmende rüttelnde Bewegung ertheilt wird, um das an dem Saugkorbe anhängende Mehl etc.
abzuklopfen. Dieser Mechanismus, auf welchem vorzugsweise die Wirkung des Apparates beruht,
wird vom Erfinder konischer Vierschlag genannt.
Der Apparat wird unter dem Mahlgangsboden befestigt und die Bütte des Mahlganges mit dem
Blechkasten A durch das Ablaufrohr für das Mahlgut direct in Verbindung gesetzt (s. Fig. 3).
Das ganze vom Gange kommende Mahlgut hat somit den Apparat zu passiren.
Die Bütte des Mahlganges mufs bei rotirendem Oberstein in gewöhnlicher Weise mittelst eines
Ringes im Steinloch, welcher an einem Lederschlauch befestigt ist, bei Unterläufer mittelst
Filz gegen den Stein abgedichtet sein, in der Weise, dafs die äufsere Luft nur durch das
Steinloch und die Mahlflächen nach der Bütte des Ganges bezw. dem Exhaustor gelangen kann.
Sobald der Exhaustor in Thätigkeit gesetzt wird, entsteht innerhalb des Saugkorbes C eine
Luftverdünnung; da auch der Filzüberzug des Saugkorbes bei einer gewissen Druckdifferenz
die Luft durchläfst, so wird die Erzeugung eines Luftstromes von dem Steinloch aus zwischen
den Mahlgängen hindurch und durch Bütte und Apparat die weitere Folge sein. Die Stärke
des Luftstromes ist durch den Schieber J zu reguliren.
Der mit der Luft fortgerissene Mehlstaub wird von dem Filzüberzug des Saugkorbes zurückgehalten.
' Dieser würde sich nun durch den Staub sehr bald verstopfen und seine Durchlässigkeit
für Luft verlieren, wenn er nicht von Zeit zu Zeit gereinigt, d. h. abgeklopft würde;
deshalb ist der erwähnte Abklopfmechanismus angebracht, welcher folgendermaafsen wirkt:
Nach" einer bestimmten, durch die Umdrehungsgeschwindigkeit der Schnecke, eventuell durch
das Uebersetzungsverhältnifs des Schneckenvorgeleges bedingten Zeit schliefst sich nämlich die
Klappe F, indem die untere der beiden Curvenscheiben, G1, die Scheibe P um ca. 60 ° in der
Richtung des Pfeiles dreht, und nun zeitweise in dieser Lage erhält. Gleichzeitig wird der
Saugkorb, welcher mit einer Kette L an der Drosselklappe befestigt ist (s. Fig. 3), aus seiner
Lage gezogen und mit seinem Fufse W der Wirkung des konischen Vierschlags K ausgesetzt.
Je straffer man die Kette L anzieht, desto weiter kommt der Fufs des Saugkorbes nach dem
stärkeren Ende des konischen Vierschlags hin und desto intensiver wird die schüttelnde Wirkung
des letzteren auf den Saugkorb. Man hat es somit durch diesen Mechanismus in'der Gewalt,
den Saugkorb gerade so stark zu schütteln, dafs derselbe vom angesaugten Mehlstaub wieder
Claims (2)
- befreit wird. Nachdem nun dieses Abklopfen eine kurze Zeit" (einige Secunden genügen) unter Absperrung des Saugrohres durch die Drosselklappe ^gedauert hat und das abgeklopfte Mehl in den Schneckentrog gefallen ist, öffnet die obere der Scheiben G vom Curvenscheiben-Vorgelege die Klappe wieder, und gleichzeitig geht der Saugkorb durch seine eigene Schwere wieder in seine frühere Stellung zurück, so dafs er von der Wirkung des Vierschlags befreit wird. Dasselbe Spiel wiederholt sich nach jeder Drehung der Curvenscheibe, bezw. des Schneckenvorgeleges.Noch sei hierbei erwähnt, dafs an dem Punkte, wo das den Apparat passirende Schrot denselben verläfst, um durch ein Fallrohr zum Elevator oder zum Cylinder etc. zu gelangen, sich eine mit Filz beränderte Klappe N befindet, welche verhütet, dafs an diesem Punkte Luft in den Apparat gesaugt werden kann.Nach Ansicht des Erfinders werden durch den beschriebenen Apparat den bestehenden Einrichtungen gegenüber folgende Vortheile erzielt:i. Durch Anordnung des Apparates aufserhalb der Bütte ist a) eine Veränderung der Form der Bütte nicht erforderlich, und wird deshalb bei der Anwendung des Apparates bei bestehenden Mühlenanlagen nicht unwesentlich an Einrichtungskosten gespart; b) der fein zertheilte Staub wird aus der Bütte sofort entfernt, so dafs die Gefahr einer Entzündung desselben durch Funkenwerfen des Steines, wie es bei anderen Anlagen oftmals vorgekommen, wenn nicht ganz beseitigt, so doch wesentlich vermindert wird.
- 2. Durch Anordnung des selbsttätigen verstellbaren Abklopfers wurde es möglich, den Apparat durch möglichste Verkleinerung des Saugkorbes compendiös zu machen, so dafs derselbe bei gleicher Sicherheit in der Wirkung verhältnifsmäfsig billig hergestellt werden kann.Als neu und eigenthümlich ist bei vorstehend beschriebener Erfindung hinzustellen, dafs die drehende Bewegung, welche beim periodischen Schliefsen der im Saugrohre des Ventilators befindlichen Drosselklappe sich vollzieht, zur Einrückung des Abklopf-Apparates Benutzung erfährt.Patent-Anspruch: Der durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte Abklopf-Apparat des Staubfängers für ventilirte Mahlgänge.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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