Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten der Außenoberflärhe von insbesondere aus r>
Fasern gewebten, gewirkten odei gestrickten Schläuchen (Textilschläuche) gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs I.
Aus der GB-PS 9 57 929 ist ein Verfahren zur Herstellung von Feuerwehrschläuchen bekannt, bei dem -»o
man zunächst die Außenoberfläche eines Textilschlauches gummiert und den gummierten Schlauch dann
wendet, so daß, wie bei Feuerwehrschläuchen üblich, die Gummierungsschicht sich auf der Innenseite befindet.
Zur Durchführung des ersten Verfahrensschritts, d.h. π zum Gummieren des Textilschlauches, sind in dieser
britischen Patentschrift zwei wahlweise anzuwendende Methoden beschrieben. Nach einer dieser beiden
Methoden wird der Textilschlauch in plattem Zustand durch ein Gummierbad, das einen Latex oder ein
>o Kunststoffsol (Plastisol) als Beschichtungsflüssigkeit
enthält, geführt und die nach dem Verlassen des Gummierbades am Textilschlauch haftende Beschichtungsflüssigkeit
dann vulkanisiert oder geliert. Bei der anderen Methode wird in die Seele des Textilschlauches
ein gasdichtes Luftkissen eingeführt, in das Luft gepumpt wird, um den Textilschlauch aufzublasen,
worauf man den aufgeblasenen Textilschlauch durch das Gummierbad führt und dann die an seiner äußeren
Oberfläche haftende Beschichtungsflüssigkeit vulkanisiert oder geliert. Diese Methoden sind jedoch in der
Durchführung kompliziert und — wie weiter unten noch im einzelnen dargelegt wird — mit einer Reihe von
Mangeln behaftet. Sie eignen sich daher nicht zur Herstellung wirtschaftlich wertvoller Produkte mit
einer gleichmäßigen Beschichtung.
liei der erstgenannten Methode, bei der ein platter Textilschlauch durch ein Gummicrbad geführt wird, ist
bO ein signifikanter Unterschied im Fließzustand zwischen der an der platten Breitseite des Textilschlauches
haftenden und der an den Faltkanten des Textilschlauches haftenden Beschichtungsflüssigkeit festzustellen,
wobei die an den Faltkanten befindliche Beschichtungsflüssigkeitsmenge
geringer ist bzw. wird als die an den platten Breitseiten haftende Beschichtungsflüssigkeitsmenge.
Dadurch wird die bei der Verfestigung bzw. Härtung der Beschichtungsflüssigkeit gebildete Schicht
im Bereich der Faltkanten außerordentlich dtuin. Nach
dieser bekannten Methode kann man daher keine gleichmäßig dicke Beschichtung auf der äußeren
Oberfläche des Textilmantels erzielen. Es bilden sich vielmehr zwei entlang des gummierten Schlauches
verlaufende, einander diametral . gegenüberliegende Streifen aus, an denen die Beschichtung dünner ist als an
den übrigen Teilen des Schlauchs. An diesen dünnbeschichteten Stelle des Textilschlauches bilden sich leicht
Feinlunker, wenn der Schlauch weiteren Arbeitsgängen bzw. Behandlungen zur Herstellung des gewünschten
Feuerwehrschlauchs, unter anderem dem Umstülpen, dem Drucktest usw.. unterworfen wird. Diese Feinlunker
sind schwerwiegende Mängel des Feuerwehrschlauches. Außerdem sind die an den Faltkanten des
Textilschlauches gebildeten verhältnismäßig dünnen Stellen der Beschichtung außerordentlich leicht durch
äußere Krafteinwirkung oder Reibung zu beschädigen, so daß die Gefahr oesteht, daß diese Stellen während
der weiteren Arbeitsgänge im Zuge der Herstellung eines Feuerwehrschlauches verletzt werden. Zusammenfassend
ist somit festzustellen, daß die erstgenannte der bekannten Methoden keine gleichmäßig dicke
Beschichtung liefert und somit die durch das Gummieren der äußeren Oberfläche des Textilschlauchs
erzielten Vorteile weitestgehend einschränkt.
Im Gegensatz dazu gibt es bei der zweiten vorstehend erwähnten bekannten Methode, bei der der mittels eines
eingesetzten Luftsacks aufgeblähte Textilschlauch gummiert wird, keine Schwierigkeiten, auf die äußere
Oberfläche eine Beschichtung mit gleichmäßiger Dicke aufzubringen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der
Fließzustand der an der äußeren Oberfläche haftenden Beschichtungsflüssigkeit an jeder Stelle der Außenseite
des Textilschlauches gleich ist, da dieser zu einer Röhre mit kreisrundem Querschnitt aufgebläht ist. Auch diese
bekannte Methode ist jedoch mit mehreren schweren Nachteilen behaftet.
Erstens erfordert sie komplizierte Arbeitsgänge und macht die wirtschaftliche Herstellung von Feuerwehrschläuchen
schwierig. Beim Arbeiten nach dieser Methode sind einige zusätzliche Arbeitsgänge, unter
anderem das Einführen des Luftsacks in den Textilschlauch, das Aufpumpen des Luftsacks und das
Herausnehmen des Luftsacks aus dem Schlauch nach der Bildung der Schicht auf der Außenseite des
Textilschlauches erforderlich, wodurch das Verfahren außerordentlich kompliziert wird.
Zweitens ist der nach dieser Methode mittels eines aufgepumpten Luftsacks aufgeblähte Textilschlauch
steif und daher nur schwer zu biegen. Wenn der aufgeblähte Schlauch gebogen werden soll, so ist darauf
zu achten, daß der Krümmungsradius mindestens 50 cm betragen muß. Wird der aufgeblähte Schlauch mit
Gewalt in einem engeren Krümmungsradius gebogen, so erzielt man keine glatt verlaufende Biegung mehr.
Der Schlauch krümmt sich dann unter Ausbildung von Knickstcllen bzw. -winkeln an mehreren Stellen
(Fig. 2). Dieser Nachteil führt, wie auf der Hand liegt, zu
unnötigen Kosten für die Gummierungsvorrichtung,
Wenn die Laufrichtung des aufgeblähten Schlauches während der Gummierung der äußeren Oberfläche des
Textilschlauches geändert werden soll, müssen dafür nämlich Rollen bzw. Walzen mit einem Durchmesser
von mindestens einem Meter benutzt werden, um eine glatte bzw. knickfreie Krümmung des aufgeblähten
Schlauches sicherzustellen. Dadurch wird die Gummiervorrichtung beträchtlich vergrößert. Außerdem ist für
die Vorrichtung ein beträchtlicher Raum erforderlich, um einen glatten Lauf des aufgeblähten Schlauches
während der Gummierung und Härtung zu erzielen.
Drittens verursacht es schwierig zu lösende Probleme, den Luftsack durch in seinem Inneren herrschenden
Luftüberdruck aufgeblasen ?u halten. Die erforderliche vollkommene Abdichtung des in den Textilschlauch
eingesetzten Luftsackes, durch die Austreten von Luft völlig verhindert wird, ist technisch nur sehr schwer zu
verwirklichen. Selbst ein geringer Luftaustritt führt zum Schrumpfen des aufgeblähten Textilschlauches und
damit schließlich zur Bildung einer ungleichmäßig dicken Beschichtung. Noch nachteiliger wirkt sich die
Tatsache aus, daß Leckluft durch die Hohlräume in de··
netzartigen Gewebestruktur des Textilschlauchs austritt,
wodurch eine auf der Außenseite des Textilschlauchs gebildete Beschichtung aufgerissen wird, was
zur Bildung von Feinlunkern und Rissen beim Wenden des Schlauches führt. Somit ist auch diese bekannte
Methode wirtschaftlich bezüglich des Platzbedarfs, der Vorrichtung und der Kosten uninteressant und insbesondere
auch dadurch nachteilig, daß verwickelte und schwierig durchzuführende technische Arbeitsgänge
erforderlich sind. Beispielsweise führt schon ein geringfügiger technischer Fehler, wie etwa das vorstehend
erwähnte Entweichen von Luft, schließlich zur Erzeugung von Produkten mit nicht behebbaren
Fehlern.
Das aus der GB-PS 9 57 929 bekannte Verfahren zur Herstellung von Feuerwehrschläuchen durch Gummieren
der äußeren Oberfläche eines Textilschlauches und anschließendes Wenden des gummierten Textilschlauches
stellt zwar grundsätzlich ein hervorragendes Konzept dar, ist aber leider mit mehreren schweren
Mangeln bezüglich der Gummierung der äußeren Oberfläche des Textilschlauches behaftet. Es besteht
daher ein dringender Bedarf an einer besseren Methode zum gleichmäßigen Beschichten der äußeren Oberfläche
eines Textilschlauches mit Latex oder einem Kunststoifsol, das diese Mangel des Standes der
Technik überwindet.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine wirtschaftliche Vorrichtung zum Beschichten
der äußeren Oberfläche eines Textilschlauches zu schaffen, die es ermöglicht, die Außenseite von
Textilschläuchen auf einfache Weise und ohne große und viel Platz beanspruchende Vorrichtungen verwenden
zu müssen, mit einer gleichmäßigen Schicht aus z. B. Kautschuk oder einem synthetischem Harz zu überziehen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst.
Das Beschichtungsbad kann als Beschiehtungsflüssigkeit
beispielsweise einen Kautschuk- oder Kunstharzlatex oder eine Kautschuk- oder Kunstharzlösung oder
-paste enthalten.
Dadurch, daß der Textilschlauch. wahrend er im
Beschichtungsbad läiit't sowie noch längs einer bestimmten
Strecke nach dem Austritt aus dem Beschichtungsdurch die Verwendung der Kugeln und/oder
Körnchen zu einer Röhre mit im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt aufgebläht wird, wird der
Fließzustand der an seiner äußeren Oberfläche haftenden Beschichtungsflüssigkeit auf der gesamten Außenfläche
konstant gehalten, so daß im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren, bei dem die Dicke der Beschichtung
an den Faltkanten eines platten Textilschlauches verringert wird, erfindungsgemäß auf der gesamten
äußeren Oberfläche des Textilschlauchs eine gleichmäßig dicke Beschichtung gebildet werden kann. Wenn
sich die an der Außenseite des Textilschlauchs haftende Beschichtungsflüssigkeit bis zu einem bestimmten Grad
— nämlich so weit, daß sie nicht mehr fließfähig ist —
verfestigt hat, kann der Textilschlauch platt gelegt werden. Wird der Textilschlauch an diesem Punkt platt
gelegt, so ist der Fließzustand der Beschichtungsflüssigkeit auf den beiden flachen Breitseiten und an den
Faltkanten gleich, so daß sich die Dicke der Beschichtung nicht mehr ändert, weil die an der Außenseite des
Textilschlauciis haftende Beschichtungsflüssigkeit ihre
Fließfähigkeit verloren hat. Dadurch <st die Bildung
einer auf der gesamten äußeren Oberfläche des Textilschlauches gleich dicken Schicht gewährleistet.
Erfindungsgemäß können z. B. Metall-, Glas- und/ oder Keramikkugeln verwendet werden, die exakte
Kugeiforr· aufweisen, damit sie sich um den Textilschlauch glatt drehen können. Kugeln aus korrosionsbeständigem
Stahl oder Glaskugeln sind besonders vorteilhaft, da sie wegen ihrer Dauerhaftigkeit wiederholt
verwendet werden können. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit können jedoch auch Stahlkugeln aus
gewöhnlichem Stahl mit guten Ergebnissen angewandt werden. Die Kugeln sollen in der Regel ein hohes
spezifisches Gewicht und große Härte besitzen. Deshalb ist die Verwendung von Metallkugeln, die diesen
Anforderungen genügen, ir. der Regel bevorzugt. Die Größe der Kugeln kann ebenfalls entsprechend der Art
und dem Innendurchmesser des zu gummierenden Textilschlauchs sowie dessen Laufgeschwindigkeit gewähltwerden.
Der auf der Außenseite beschichtete Textilschlauch wird iii aufgeblähtem Zustand erhitzt, um die auf seiner
Außenseite befindliche Beschichtungsflüssigkeit zu verfestigen bzw. zu härten. Die Beschichtungs· und die
Erhitzungsbehandlung werden gewöhnlich kontinuierlich durchgeführt, indem man den auf seiner Außenseite
beschichteten Textilschlauch durch eine Heizzone führt, in der er so lange und so hoch erhitzt wird, wie nötig ist,
um die Beschichtungsflüssigkeit zu verfestigen. Vorzugsweise verwendet man als Wärmequellen Heißgasgebläse
und/oder Infrarotheizstrahler. Durch das Erhitzen wird in der Beschichtungsflüssigkeii vorhandenes
Lösungsmittel restlos verdampft. Außerdem findet eine Vr'kiinisation oder Härtung des Kautschuks oder
Kunstharzes statt, wenn die Beschichtungsflüssigkeit ein Vulkanisationsmittel oder einen Polymerisa'jonsbeschleuniger
enthält.
Die Tcxtilschläuche können direkt durch eine Beschichtungsflüssigkeit geführt werden. Wenn der
Textilschlauch eine verhältnismäßig lockere Struktur besitzt und die Beschichtungsflüssigkeit niedrigviskos
ist, so dringt die Beschichtungsflüssigkeit durch das lockere netzartige Gewebe bis zur inneren Oberfläche
des Textilschlauches durch, was zu allerlei Schwierigkeiten beim Fndprodukt führt. In diesem Fall fährt n^n
daher den Textilschlauch durch eine Dichtflüssigkeit, um seine durchlässige, lockere, riet/artige Struktur damit zu
durchsetzen bevor er gummiert wird. Das Auftragen der nichtflüssigkeit wird fast auf die gleiche Weise wie das
Gummieren des Textilschlaichcs durchgeführt. Als Dichtflüssigkeit verwendet man in der Regel einen
Latex, eine Lösung oder pastöse Masse aus Kautschuk oder einem Kunstharz, der bzw. die eine Viskosität von
5000 bis 20 00OcP besitzt. Vorzugsweise wird als Dichtflüssigkeit die gleiche Art von Flüssigkeit verwendet,
wie als Beschichtungsflüssigkeit.
Als Textilschlauch kann ein beliebiges, zu einem Schlauch gewebtes, gewirktes oder gestricktes Faser-,
Faden- oder Garnmaterial verwendet werden. Bevorzugte Fasermaterialien sind natürliche und synthetische
organische oder anorganische Fasern, wie Baumwolle. Leinen, Glasfasern, regenerierte Cellulose. Polyamid-
und Polyesterfasern
Als Beschichtungsflüssigkeit wird in der Regel eine viskose Flüssigkeit, z. B. ein Latex, eine Lösung oder
eine Paste aus Naturkautschuk, synthetischem Kautschuk oder einem Kunstb^ry vprwpndet. der bzw. die
beim Erhitzen auf dem Textilschlauch eine wasserunlösliche Schicht bildet. Latices aus Naturkautschuk oder
synthetischem Kautschuk sind besonders bevorzugt. Die Beschichtungsflüssigkeit kann ein Vulkanisiermittel,
einen Polymerisationsbeschleuniger und andere Zusätze, wie Weichmacher. Farbstoffe und dergleichen,
enthalten, die zum Beschichten bzw. Gummieren üblicherweise verwendet werden.
Erforderlichenfalls kann das Grundpolymer mit Chloropren gemischt werden, um die Witterungs- und ;
Ozonbeständigkeit der Beschichtung zu verbessern.
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten Schläuche eignen sich besonders als flüssigkeitsführende
Hochdruckschläuche, z. B. Feuerwehrschläuche, die mi-n durch Beschichten der Außenseite eines i
Textilschlauches mit Kautschuk oder einem Kunstharz und anschließendes Wenden des gummierten Schlauchs
zum Aufbringen eines einheitlichen Überzuges auf die Außenseile des Textilschlauches erhöht. Durch die
Beschichtung der Außenseite eines Schlauches wird ■■ ferner seine Haltbarkeit verbessert.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. la eine Querschnittsansicht eines platt liegenden
Textilschlauchs (Textilflachschlauch) mit einer ungleich- : mäßig dicken Beschichtung auf seiner Außenseite:
Fig. Ib eine Querschnittsansicht des Schlauchs von
Fig. lain aufgeblähtem Zustand:
Fig. Ic eine Seitenansicht eines gewaltsam in einem
kleinen Krümmungsradius gebogenen aufgeblähten ν Textilschlauchs;
F i g. 2 eine "nematische, teilweise geschnittene Darstellung einer Vorrichtung:
F i g. 3 einen Längsschnitt der Vorrichtung: F i g. 4 einen Längsschnitt einer Ausführungsform der ν
Vorrichtung nach Fig. 3 mit einem Druckwalzenpaar; F i g. 5 eine Teilschnittansicht der Vorrichtung gemäß
F i g. 4 von oben, und
Fig. 6 eine Längsschnitteilansicht einer Vorrichtung
auf einen Textilschlauch.
Die Fig. la. Ib und Ic zeigen die Nachteile der
bekannten Verfahren gegenüber der Erfindung. F i g. la zeigt eine Querschnittsansicht eines Textilflachschiauchs,
der nach dem üblichen Verfahren gummiert ist und auf den flachen Breitseiten mehr Beschichtungsflüssigkeit
3ls an den Faltkanten aufweist. Fig. Ib gibt
den ungleichmäßig gummierter- Textilschiauch von
Fig. la in aufgeblähtem Zustand wieder und läßt deutlich erkennen, daß die .Schichtdicke im Bereich der
Faltkanten geringer ist als im Bereich des Rests der
Außenseite des Textilschlauches ist.
Fig. Ic gibt einen aufgeblähten, mit Gcvalt in einem
Bogen mit kleinem Krümmungsradius gebogenen Textilschlauch wieder und läßt erkennen, daß dabei eine
glatte Biegung nicht mehr zu erreichen ist.
Bei der in F i g. 2 wiedergegebc:ien Vorrichtung zur
Durchführung einer allgemeinen Ausführungsform der Erfindung wird ein Textilschlauch I als Flachschlauch,
d. h. in platt liegendem Zustand, über eine Führungswalze 2 in eine in einem Behälter 3 angeordnete
Beschichtungsflü'Mgkeit 4 geführt. Als Beschichtungsflüssigkeit
können beliebige Kautschuk- rider Kunstharzlatices, -lösungen oder -pasten verwendet werden,
die durch Trocknen oder Gelieren zu einer Schicht auf der äußeren Oberfläche des Textilschlauches 1 verfestigt
werden könne. Der nach unten durch das Beschichtungsbad laufende Textilschlauch wird dann
mitte!« rinrr in rlrr Rpschichliingsflüssigkeit 4 drehbar
angeordneten Beschichtungsbadwalze 5 nach oben umgelenkt. Im Inneren des nach oben laufenden
Textilschlauches ist ein Spreizglied in Form einer Vielzahl von Stahlkugeln 30 angeordnet, um die
Textilschlauch 1 aufzublähen. Das Spreizglied wird auf beliebige geeignete Weise in einer bestimmten Lage
gehalten. Das untere Ende des Spreizgliedes kann auf der gleichen Höhe wie das Niveau der Beschichtungsflüssigl-i'it
4 gehalten werden oder sich in die Beschichtungsflüssigkeit hinein erstrecken. Der nach
oben laufende Textilschlauch ist somit bereits zu einem runden Schlauch mit fast kreisförmigem Querschnitt
aufgebläht, wenn er aus dem Beschichtungsbad austritt. Der Textilschlauch 1 läuft nach dem Austritt aus dem
Beschichtungsbad in aufgeblähtem Zustand weiter nach oben und tritt in einen Heizofen 6 ein, in dem er durch
Anblasen mit Heißluft, Infrarotlampen oder dergleichen erhitzt wird. Wenn die Beschichtungsflüssigkeit einen
Latex oder eine Lösung ist, so wird sie dabei zu einer festen Schicht getrocknet, während, wenn als Beschichtungsflüssigkeit
eine Paste verwendet wird, diese zu einem Feststoff geliert wird. Das obere Ende des
Spreizgliedes erstreckt sich bis zu einem Punkt, an dem die auf der Außenseite des Textilschlauches 1 haftende
Beschichtungsflüssigkeit bis zu einem gewissen Grad, nämlich so weit verfestigt ist, daß sie ihre Fließfähigkeit
verloren hat, oder noch weiter nach oben. Wenn der nach obenlaufende Textilschlauch eine über dem oberen
Ende des Spreizgliedes liegende Stelle erreicht hat, hat die auf seiner Außenseite haftende Beschichtungsflüssigkeit
somit ihre Fließfähigkeit verloren, so daß sich die Dicke der Beschichtung nicht mehr ändert. We. λ der
nach oben laufende Textilschlauch das obere Ende des Spreizgliedes übersteigt, wird er nicht mehr länger in
aufgeblähtem Zustand gehalten und allmählich zu einem Flachschlauch abgeplattet, wobei man die Verfestigung
der Beschichtung weiterlaufen läßt. Dann wird der nach obenlaufende Textilschlauch 1 mittels einer oberen
Walze 7. die im oberen Teil des Heizofens 6 drehbar angeordnet ist, wieder nach unten umgelenkt. Während
der Urnlenkung mittels der oberen Walze 7 oder der Beschichtungsbadwalze 5 läßt man den Textilschlauch !
als Flachschlauch über die betreffende Walze laufen. Dadurch kann der Textilschlauch leicht auch mittels
Walzen mit kleinem Durchmesser umgelenkt werden. Von der oberen Walze 7 läuft der Textilschlauch 1 als
Flachschlauch nach unten in die Beschichtungsflüssigkeit. Die obere Walze 7 kann wie in F i g. 3 dargestellt im
Heizofen 6 oder weil über der Decke des Heizofens 6
angeordnet sein. Die letztgenannte Anordnung wird bevorzugt, weil die Beschichtung auf der Außenseite des
Textilschlauches 1 durch Wärmeeinwirkung weich und leicht beschädigt v,ird, wenn die obere Walze 7 im
Heizofen 6 liegt, während sie etwas abgekühlt und nicht durch Wärmeeinwirkung beeinträchtigt wird, wenn die
obere Walze 7 außerhalb des Heizofens 6 angeordnet wird. D-; · bereits einmal beschichtete Textilschlauch 1
kann erforderlichenfalls erneut in die Beschichtungsflüssigkeit getaucht und diese Behandlung sooft wiederholt
werden, bis die Beschichtung bzw. die Gumr.\ierschicht die gewünschte Stärke erreicht hat. In F i g. 2 ist eine
Vorrichtung wiedergegeben, bei der drei Behandlungszyklen durchgeführt werden, jedoch kann die Zahl der
Zyklen auch größer oder kleiner sein. In der Regel hängt
die Zahl der Arbeitszyklen bei der Beschichtungsbehandlung von der Viskosität und der Feststoffkonzentration
der Beschichtungsflüssigkeit, der gewünschten Dicke der Gnmmiersrhirht und ähr.lirhrn Faktorpn ah
Nach der Bildung einer Gummierschicht der gewünschten Dicke wird der Textilschlauch über eine Führungswalze
8 aus der Vorrichtung herausgeführt.
Die F i g. 3 zeigt eine Einheit als Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer großen
Anzahl Stahlkugeln 30. Wenn der auf der Außenseite beschichtete Textilschlauch 1 nach oben läuft, wirkt auf
die Stahlkugeln 30, die mit ihm in kraftschlüssiger Berührung stehen, eine nach oben gerichtete Kraft.
Gleichzeitig wirkt jedoch die nach unten gerichtete Schwerkraft auf die Stahlkugeln 30 ein, so daß sich diese
nicht fr μ zusammen mit dem nach oben laufenden Textilschlauch 1 nach oben bewegen können. Demzufolge
bleibt das aus den Stahlkugeln 30 bestehende Spreizglied insgesamt in einer bestimmten Lage,
während sich die Lage einzelner Stahlkugeln infolge wiederholter Steig- und Fallbewegungen ändern kann.
Da das aus Stahlkugeln bestehende Spreizglied insgesamt durch das Eigengewicht der Stahlkugeln in
einer bestimmten Lage gehalten wird, muß der mit den Stahlkugeln gefüllte Textilschlauch 1 genau oder
zumindest fast senkrecht aus dem Beschichtungsbad nach oben herausgeführt werden, um die Schwerkraft
wirksam auszunutzen. Der auf der Außenseite beschichtete Textilschlauch 1 wird dann in aufgeblähtem
Zustand durch eine Heizzone geführt, um die an ihm haftende Beschichtungsflüssigkeit zu verfestigen. Um
eine befriedigende Aufblähung des Textilschlauches während der Erhitzungs- und Trocknungsbehandlung
sicherzustellen, erstreckt sich die Stahlkugelsäule mit ihrem oberen Ende über das obere Ende der Heizzone
hinaus. Oberhalb des oberen Endes der Stahlkugelsäule plattet sich der nach oben laufende Textilschlauch 1
allmählich wieder ab. Der zu einem Flachschlauch abgeplattete Textilschlauch 1 mit einer verfestigten
Beschichtung auf seiner Außenseite wird dann mittels der oberen Walze 7 wieder nach unten umgelenkt und
erforderlichenfalls wiederholt der Beschichtungs- und
Trocknungsbehandlung unterworfen.
In den Textilschlauch 1 können verschiedene granulierte und/oder teilchenförmige Materialien mit
hohem spezifischem Gewicht als Spreizglied gefüllt werden. Für diesen Zweck sollten jedoch keine zu
feinkörnigen Materialien oder Flüssigkeiten verwendet werden, da die Gefahr besteht, daß sie in die
Netzstruktur des Textilschlauches 1 eindringen und von diesem mitgenommen werden, wodurch der Textilschlauch
verschmutzt wird und die Menge des als Spreizglied eingefüllten Materials sich verringert. Als
Spreizglied eignet sich somit ein körniger Stoff, dessen
Teilchengröße so groß ist. daß die einzelnen Teilchen nicht in die Hohlräume der netzartigen Struktur des
Textilmantels eindringen können. Ein solches körniges Material sollte, wenn es infolge der kraftschlüssigen
Berührung mit dem nach obenlaufenden Textilschlauch angehoben wird, leicht wieder in den dabei frei
werdenden Hohlraum zurückfallen können. Außerdem sollte eine Säule aus einem derartigen körnigen
Material an ihrem Boden die Schwere der darüber stehenden Säule in eine radial nach auswärts gerichtete
Kraft umsetzen, durch die der Textilschlauch aufgeblüht
wird. Im Hinblick auf diese Anforderungen empfiehlt es
sich für den hier in Rede stehenden Zweck, kugelige Teilchen aus einem sich nicht verformenden Material zu
verwenden. Als Spreizglied sind Kugeln aus Metallen, wie Stahl, Glas oder Keramik, wegen ihres hohen
spezifischen Gewichts und ihrer großen Härte besonrlpi-5;
peripnet. Bei dieser Ausführunsrsform der Erfin-
U UJ —
dung kann jedoch die Schwerkraft bzw. das Gewicht körniger Materialien, die Stahlkugeln, nicht vollständig
in eine den Textilschlauch aufblähende Kraft umgesetzt werden, da die Stahlkugeln sich nicht wie eine
Flüssigkeit verhalten und sowohl zwischen den einzelnen Kugeln als auch zwischen den Kugeln und der
Innenwand des Textilschlauches Reibung stattfindet. Arbeitet man nach dieser Ausführungsform des
Verfahrens der Erfindung ununterbrochen über einen längeren Zeitraum hinweg, so fallen die Stahlkugeln im
Lauf der Zeit nicht mehr in ihre ursprüngliche Lage zurück, so daß die Stahlkugelsäule allmählich höher
wandert, was zu einer allmählichen Verformung des ursprünglich kreisrunden Querschnitts des Textilschlauches
zu einer Ellipse führt. Um diese Erscheinung zu verhindern und den Textilschlauch in Form eines
Zylinders mit nahezu kreisrundem Querschnitt zu halten, kann man mit gutem Erfolg ein oder mehrere
Preßwalzenpaare benutzen.
Bei der in den F i g. 4 und 5 dargestellten Vorrichtung sind im Beschichtungsbadbehälter 3 jeweils zwei zu
einem Paar zusammengefaßte Preßwalzen 31 so angeordnet, daß sie an einer etwas unterhalb des
Spiegels der Beschichtungsflüssigkeit liegenden Stelle den dort halbplatten Textilschlauch 1 zusammendrükken.
Dadurch wird die Querschnittsfläche des Textilschlauches 1 kurz nachdem dieser von der Beschichtungsbadwalze
5 abgelaufen ist, vergrößert, wodurch die Stahlkugeln 30 leichter fallen und den Querschnitt des
Textilschlauches 1 kreisförmig halten können.
F i g. 6 zeigt eine Vorrichtung zur Vorbehandlung des Textilschlauches 1 mit einer Dichtflüssigkeit 32. die sich
von der in Fig.3 wiedergegebenen Vorrichtung lediglich dadurch unterscheidet, daß der Behälter 3 statt
einer Beschichtungsflüssigkeit 4 eine Dichtflüssigkeit 32 enthält, und daß zusätzlich ein Abstreifring 33
vorgesehen ist. Der Abstreifring 33 ist notwendig, weil die Dichtflüssigkeit 32 eine höhere Viskosität als die
gebräuchlichen Beschichtungsflüssigkeiten besitzt so daß an der Außenseite des aus der Dichtflüssigkeit
herausgeführten Textilschlauches 1 eine große Menge an überschüssiger Dichtflüssigkeit haftet, wie aus F i g. 6
zu ersehen ist. Der Textilschlauch 1 wird daher durch den Abstreifring 33 gezogen, der eine einen bestimmten
Umfangsspielraum ergebene lichte Weite besitzt und überschüssige viskose Dichtflüssigkeit 32 vom Textilschlauch
1 abstreift Der Abstreifring 33 besteht aus verhältnismäßig steifem Material und weist vorzugswei-
se einen Innendurchmesser auf. der gleich groß wie oder
etwas größer als der Außendurchmesser des Textilschlauchcs I ist. Wenn der Textilschlauch 1 durch den
Abstreifring 33 läuft, wird ein Teil der Dichtflüssigkeit 32 in die Hohlräume der lockeren Textur gepreßt und
verstopft sie. Wenn ;1cr so behandelte Textilschlauch 1
nachfolgend durch eine Beschichfingsflüssigkeit geführt
wird, kann keine Beschichtungsflüssigkeit mehr durch die netz, -tige Textur des Textilschlauchs dringen.
Aufgrund ihrer geringen Fließfähigkeit kann die Dichtflüssigkeit auch auf den platt liegenden Textil-
IO
schlauch I aufgetragen werden. Dabei ist es jedoch schwierig, überschüssige Dichtflüssigkeit gleichmäßig
von der gesai.'ten Oberfläche des Textilschlauchs
abzustreifen, wenn dieser nicht zu einem Rohr mit kreisförmigem Querschnitt aufgebläht wird. Da die
Dichtflüssigkeit extrem hochviskos ist, kann für den Abstreifring 33 kein flexibles, weiches Material, wi?
Schwamm, verwendet werden. Der Abstreifring 33 so I daher aus einem möglichst steifen Material bestehen
und besteht in der Regel aus einem Metall. Hartgummi oder Hartplastik.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen