DE2364892A1 - Insektizides mittel fuer die ulvapplikation - Google Patents
Insektizides mittel fuer die ulvapplikationInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
vormals Meister Lucius & Brüning 2364892
Aktenzeichenζ HOE 73./F 398
Datum: 21. Dezember 1973 Dr. Tg/br
Insektizides Mittel für die ULV-Applikation
Die Erfindung betrifft ULV- (ultra JLpvr volume) For muli ©rung en
von Endosulfan (6,7,8,9,10,iO-Hexachlor-l<5,5a,6,9»9a-he:sahydi-o~6,9~»
Endosulfan lat bekannt als Insektizid u»a. zur Bekämpfung
von Baumwoll« und Reis-Schädlingen sowie von Tsetse-Fliegon.
Eswirci in Form von Emulsionskonzentraten und Spritsipulvera
appliziert, die unmittelbar vor der Anwendung in Wasser
esnulgiert bzw· suspendiert und dann in Form der so erhaltenen
Spritzbrühen mit Spritzgeräten ausgebracht werden. Iia allgemeinen
werden zwischen 400-600 1 Spritsbrühe per Hektar angewendet* Da hierfür jedoch große Wassermengen erforderlich sind,
die besonders in tropischen Gebieten oft nicht zur Verfügung
stehen, und da bei hohen Temperaturen und besonders bei der Ausbringung vom Flugzeug aus di© Gefahr besteht, daß der
Wassergehalt da» Sprühnebele verdunstet und der Wirkstoff
abtreibt, bestand das Bedürfnis nach der Herstellung einer ULV-Foriaulierusig von Endosulfan.
ÜLV-Applikationstechnikön sind grundsätzlich bereits bekaunt.
Hierbei werden flüssige Wirkstoffe oder Lösungen von Wirkstoffen
in Aufwandtaengen von 1«5 l/ha mittels spezieller
^■κ:ί ■:- .-■ ·.:*■ 50983 370 9 26
Düsen ausgebracht. Um bei derartig geringen Aufwandmengen eine gute gleichmäßige Verteilung zu erhalten, ist es notwendig,
die Flüssigkeiten in Tröpfchengrößen von 75-120 Mikron auszubringen, d.h. in mehrfach feinerer Verteilung als bei der
konventionellen Ausbringung von Emulsionskonzentrat en oder
Spritzpulvern. ULV-Formulierungen müssen daher hochsiedende Lösungsmittel enthalten, damit nicht etwa nach Verdampfen derselben
der Wirkstoff abgetrieben wird oder bereits in der Zerstäubungsdüse auskristallisiert oder agglomeriert. Der
Flammpunkt (geschlossen) dieser Lösungsmittel soll über 55 C
liegen» Andererseits soll die Formulierung auch nicht zu viskos sein, um eine gute und gleichmäßige Versprühung des Mittels
zu gewährleisten. Es können zwar Produkte mit Viskositäten bis
49 Centipoise (cp) ausgebracht werden, jedoch erzielt man
gleichmäßigere Tröpfchenverteilung mit Formulierungen, deren Viskositäten unter 20 cp. liegen. Kur wenige handelsüblich©,
preiswerte, hochsiedende Lösungsmittel besitzen die zur Herstellung
von ULV-Formulierungen. fester Wirkstoffe erforderlichen
Eigenschaften, d.h..gutes Lösungsvermögon, geringe Flüchtigkeit,,
niedrige Viskosität und vor allem gute Pflanzenverträglichköit.
Die Entwicklung einer ULV-Formulierung vom Endosulfan ervrioa
sich aus diesen Gründen als überaus schwiez-ig.Endosulfan. ist
ein fester kristalliner Wirkstoff, der sich in aromatischen Lösungsmitteln und Ketonen.gut, in paraffinischen Kohlenwasser■»
stoffen oder pflanzlichen Ölen Jedoch nur zu 5-8 Gew.-?$ löst.
Die in Emulsionskonzentraten allgemein verwendeten, relativ
gut pflanzenverträglichen aromatischen Lösungsmittel wie
Xylol, ^olvesso 100, ®Shellsol A und Ketone wie Methylethylketon,
Cyclohexanon, besitzen eine zu höh© Flüchtigkeit. Höher siedende aromatische Kohlenwasserstoff-Fraktionen sowie
höher siedende. Ketone wie. Isophoron, sind mehr oder minder phytotoxisch, wobei die Toxizität der KW-Fraktionen mit
steigendem Siedepunkt zunimmt. .
- /3
SQ 9 8 3 3/0 3 2 6
Außerdem zeigte sich bei Versuchen mit solchen höhersiedenden
•aromatischen Lösungsmitteln wie auch mit N-Methy!pyrrolidon,
die 25 Gew*?i Wirkstoff gelöst enthielten, daß der Wiriest ο ff
"sich aus den. versprühten Tröpfchen relativ rasch in groben
Kristallen abschied, wodurch die insektizide Wirkung verringert
wurde♦
Paraffinische Kohlenwasserstoffe und pflanzliche Öle besitaon
wiederum- ein zu geringes Lösu-ngsverraögcn und oft eine au hohe'
Viskosität, um als Lösungsmittel für feste Wirkstoffe geeigrast
zu s©in. -.-""-
Die erf indxmgsgeraäßen -ULV-Förmulierungeit von Endosüifan- ent —
haIten - ■. :
a) 15 - 35 Sev-.5* Sr
b) SO -. 8AV5 te.'l eines lösungsmittel geniisches aus 1,5 bis
2,5 Teilen pflanzlicher". Öle und ö,5"bis. 1)5 Teile .aromatische
ivohlc-H'.fasserstoffe mit Siedebereichea zwischea I70 xtnd
c) 0^.5" ---5 Sev;. % eines E-poizid
Öle
Als aroKiatxscIie ILoiilenwasserstofi"e .reijpveil·-sicfe- beispielßweiB
die iiH Handel. K-nter aetti B&p&iclmm'Lgert^ ®fehelisxxl ;AB; %^^
Geeig"iiete Epoxide sind 2,..Wi .fijjlelil&^UyciriRj
j. Phcjiyl-eijoxypr opärt io^eJ* Epö^cide UiIgO-S1E-^t igt er
pflanzslieher Öle, vr-ie z.&» Leintelepa^ridr.-un-d
Bev"ör?;agt -iiird Spiehlarfeyitriiu. .in: .-eiAeir Meiig"e von 0,5 ·- 2 Gew.?»
als Stei
SO 9^ 33:/0926' ^ ^ ^v"-BAD ORKSiNAL
Überraschenderweise scheiden sich trotz des geringen Lösungsvermögens des Endosulfans in pf lam:;licheii Ölen und trotz; der
noch vorhandenen Flüchtigkeit der zugesetzten Solven.tj.Gii aus
den feinen'Tröpfchen der.Spritzbeläge nach der ULV-Ausbringimg
auch nach 7 - 10 Tagen noch Iceine Endosulfan.~E.ristalle aus.
Endosulfan besitzt also in der erfindungsgemäßen Formulierung •gegenüber dem handelsüblichen Endosulfaii-Emulsionskon;:.sntrat
eine -weitaus höhere ¥irkung und Wirkungsdauer,- so daß mit
wesentlich weniger Wirkstoff die gleiche Wirkung ersielt
wird uiid die Appliaktionsintervalle erheblich verlängert werden
können,
Die Präparate besitzen zudem eine sehr gute 31egenbestündigkeiit
und Haftfestigkeit und sind gut pflanzenvcrträgQ-ich. Die
Formulierungen besitzen Flaminpunkte von 6.5 . bis 72 C nach
UBi'- Methode von Pcnsky-Martens und Viskositäten von 10 - 15
Centipoise bei 20°C, Sie erfüllen damit auch, die üblichen
Forderungen, die an. ULV-r.räparate gestellt verdeia« Die pflanz™
liehen Öle haben auch keinen Einfluß auf' die chemische Stabilität
des Endosulfans« Die Präparate sind auch unter tropischen.
Bedingungen mehr als zwei Jahre lang lagerstabil.
In den folgenden Beispielen, löst man 'Endosulf.an.-Wxrkstoff
zweckmäßiger-weise zunächst in dem aromatischen Lösungsmittel
so -weit wie möglich auf, setzt anschließend, das pf3.aiiKli.che
01 soivie den Stabilisator zu und rührt bis aur völligen. Auflösung
dos Wirkstoffüs.
/5 5 09833/0926 ■' ßAD; ORfGiNAL
Endo-
Beispiel Is
25 Gew.% Endosulfan'
1 Gew.?* Epichlorhydrin
29 Gew*# ®Shellsol AB
45 Gew.Ji Rapsöl.
25 Gev/.$£ Endosulfan
1 Gsw.ji Epiclilorhydrin
57 Gew.jS ®3olvesso
37 Gevr-.fp Baumv/ollsaatöl»
55 Gew.# Endosulfan
1,5 Gew.% epoxyliertes Sojabobneiiöl
52 Gew.^ ®Shellsol AB
51,5 Gew. 'ρ Rapsöl.
In Yergleiehsversuchen mit einem handelsüblichen
Endosulfan-Emulsionskonzentrat wurde die ULV-Formulierung
nach Beir»piel (1) getestet.- Ueber die erzielte höhere V/irksamkc.it
und V/irkungsdauer gibt das folgende Beispiel Auskunft?,
/6 5 0 9 8 3 3/0926
Pflanzen von Ackerbohnen (Vicia faba) vmrden nach asm ULV-Verfahren
mittels einer Teejet-Düse in einem Sprühturm mit
dem Endosulfan 25-ULV-Präparat nach Beispiel (1) und zum Vergleich mit einer' handelsüblichen Endosulfan 35™EC«-Bi!iulsion . besprüht und in einer Klimakammer unter konstanten Bedingungen (+200C, 50 - (SO fo r.F.) gehalten.
dem Endosulfan 25-ULV-Präparat nach Beispiel (1) und zum Vergleich mit einer' handelsüblichen Endosulfan 35™EC«-Bi!iulsion . besprüht und in einer Klimakammer unter konstanten Bedingungen (+200C, 50 - (SO fo r.F.) gehalten.
Die ausgebrachte Präparatmenge entsprach einer Dosis von 300 g
Wirkstoff/ha (WS-Konz. g/ha).
In Abständen von 1, 2S 3 und 7 Tagen wurden Teile dieser
Bohnenpflanzen abgeschnitten, in wasserßefüllte Glasrohre]! en gesteckt, diese in einen Pappbecher * dor mit einem DrahtHic>i abgedeckt wurde, gestellt und mit je 10 Prodsnia^Larvon .(L 3) besetzt (5 Parallelversuche)«
Bohnenpflanzen abgeschnitten, in wasserßefüllte Glasrohre]! en gesteckt, diese in einen Pappbecher * dor mit einem DrahtHic>i abgedeckt wurde, gestellt und mit je 10 Prodsnia^Larvon .(L 3) besetzt (5 Parallelversuche)«
Die Kontrolle .erfolgte nach 3, 24,- 48 und 72 Stunden, Jn cl^r
Mortalität zeigt sich hier eine deutlich.« UcberlcgGJihoit do^
Mttels nach Beispiel (l).
Präparat WS-Konz.
(g/ha)
sulfan
25 ULV
35 EC
25 ULV
35 EC
300 500
3 24 48 72 24 Stunden
14"*" 42 42 47 10 38 38 38
Stunden
36 50 30
nicht gepr=
nicht gepr=
Tr so
24 48 72 j 24 hü T<L
Stunden \ Stunden
25 27 28
12 13 13
12 13 13
17 20 21 0 0 1
Mortalität
509833/0926
/7 BAD OfifüfNAI,.
Claims (2)
- HOE 73/F 398PATENTANSPRÜCHE.(ΐ). Insektizide Mittel für die Ultra Lovr Volume Applikation, gekennzeichnet dur ch " e in en Gehalt anει) 15 - 35 Gp.vs·,^ Endosulfan ( 6 , 7 , 8 , 9 , 10 , LO-Hexaclilor-1, 5 ι 5a , 6 , 9 ι 9a~hexaTiydro~6 , 9-"raetliaiiO"2 , k-1 3~]>&'Ρ-^ο·-b) Go - ö^j-,5 G.ew.5i eines Lnsungr-inittcJ-gcmischcü aus 1,5 "bis 2,5 Teilen pflanzliche öle und 0,5 bis 1,5 Te 13.on aromatische Kohlenwasserstoffe mit Siedoborcicheii zwischen l?0° und 250°-Csovfiec) 0,5 " 5 CI & w' % eines Epoxids,
- 2. Insektizides Witte! nach Anspruch 1, dadurch gekonn·- zoi.ch'jiGt, daß es ■ als aiOruatisclien. KoTiJ «!.!»'asser stoff .Jolvnfiso 15.0 oder ^Shells öl AB enthäli..3» Jnsekt-j sides Mittel nach Anspruch 1, danux-c:h giiXiinnwcichn daß es als Stabilisator 0,5 - 2 % Epicli.1. orhydrin ctitliält <5 0 9 8 3 3/0926BAD ORIGINAL
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