DE2364119B2 - Saugkatheter - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Saugkatheter zum Absaugen von Luft und Gasen aus dem Tracheobronchialraum
mit einem flexiblen, einen Längsdurchgang mit Axialöffnung aufweisenden Rohr, wobei in der Nähe
des distalen Rohrendes mit dem Längsdurchgang in Verbindung stehende, um den Umfang des Rohres
gleichmäßig verteilte Radialöffnungen vorgesehen sind, und mit einer Einrichtung zum Regeln des an dem
distalen Ende wirkenden Druckes von dem proximalen Ende des Rohres aus.
Gemäß Plum and Duning, »Technics for Minimizing Trauma to the Tracheobronchail Tree after Tracheotomy«,
New End, J. Med. 254: 193-200 kann ein andauerndes Vakuum während des Absaugens des
Tracheobronchialraumes zu ernsten Verletzungen der Schleimhaut führen. Es wird hervorgehoben, daß, wenn
der Saugkatheter an der Schleimhaut klebt und direkt von ihr fortgezogen wird, dieses Verfahren mit einer
BioDsie gleichzusetzen ist.
Die Verletzung des Tracheabronchialraumes wird hauptsächlich deshalb hervorgerufen, weil die derzeit im
Handel erhältlichen Saugkatheter eine Öffnung am Ende und ein Seitenloch aufweisen. Wenn der
Saugkatheter in enge Berührung mit der Schleimhaut kommt, hebt er durch den Unterdruck die Schleimhaut
an und invaginiert sie in die Axialöffnung oder in die seitlichen öffnungen des Saugkatheters. Diese Verletzungen
dienen als Brutstätte für Bakterien und führen zu einer Erosion des Epithelgewebes, zu Ödemen in der
Schleimhaut und zu Ödemen der unter der Schleimhaut liegenden Schichten und kann zur Erosion und zur
Bildung von Geschwüren in der unter der Schleimhaut liegenden Schicht, der Submuscosa, führen. Dies hat
Blutungen zur Folge und ist für den Patienten gefährlich.
In der US-PS 29 10 981 ist ein Saugkatheter zum Einsetzen in BluttransfuEionsgeräte bekannt, der eine
Vergrößerung bzw. einen Wulst aufweist, welcher dazu vorgesehen ist, um mit der Innenwand des Gefäßes in
Eingriff zu kommen und auf solche Weise das Blutgefäß offen zu halten bzw. ein Zusammenfallen des Gefäßes zu
verhindern. Hervorzuheben ist, daß die Radialöffnungen beiderseits des Ringwulstes vorgesehen sind, der in
einem Abstand von dem distalen Ende des flexiblen Rohres angeordnet ist.
Aus der Veröffentlichung »The Lancet« vom 5. Januar 1957, S. 30, rechte Spalte, ist ein Katheter zum
Auspumpsn des Magens bekannt, welcher an dem distalen Ende ein geschlossenes ballon- bzw. kugelähnliches
Teil aufweist, welches verhindern soll, daß die Magenschleimhaut während des Aufpumpens von dem
Boden des Magens in den Katheter gesogen wird. Bei diesem bekannten Katheter ist im beträchtlichen
Abstand von dem kugelförmigen geschlossenen Ende eine ovale Saugöffnung angeordnet.
In der DT-OS 19 33 802 ist ein Herzkatheter beschrieben, dessen distales Ende spitz zulaufend ist und
in einer Öffnung endet. Diese Ausbildung des Herzkatheters ist insbesondere geeignet für perkutane
Einspritzungen in die Herzkammer. Dieser bekannte Herzkatheter kann indessen nicht zum Absaugen des
Luftröhren- und Bronchienraumes verwendet werden, weil in diesem Fall die Schleimhaut in die Axialöffnung
und in die seitlichen Öffnungen eingesogen und damit erheblich beschädigt würde.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Saugkatheter der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß zwischen der Wand des Luftweges und dem Katheter ein laminares Luftpolster
geschaffen wird, so daß einmal der Katheter innerhalb des Luftweges zentriert wird und nicht mit der Wand
des Luftweges in Berührung kommt und zum anderen keine Schleimhaut in den Katheter eingesogen wird und
somit auch nicht beschädigt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das distale, die Axialöffnung aufweisende Ende des
Rohres von einem abgerundeten Ringwulst umgeben ist, wobei die Radialöffnungen unmittelbar neben dem
Ringwulst und nur in dem dem distalen Ende abgewandten Rohrabschnitt vorgesehen sind, und die
Radialöffnungen eine solche Größe aufweisen, daß ein geringer Unterdruck an der Axialöffnung und ein
Gasstrom über den Ringwulst und in die Radialöffnungen vorhanden ist.
Zweckmäßig weist das Rohr einen Außendurchmesser von 4,507 mm + 0,102 mm und eine Wanddicke von
0,71 mm auf, wobei der Ringwulst einen Außendurchmesser von 6.73 + 0,25 mm und einen Radius von
0,889 mm aufweist, wobei vier gleichmäßig um den Umfang verteilte Radialöffnungen mit einem Durchmesser
von 1,398 mm + 0,05 mm vorgesehen sind und das distale Ende einer jeden Radialuffnung um nicht
mehr als 0,38 mm von dem Ringwulst entfern/ ist.
Stattdessen kann das Rohr einen Aubendurchmesser von 5,613 + 0,102 mm und eine Wanddicke von
0,812 mm und der Ringwulst einen Außendurchmesser von 7,87 + 0,254 mm und einen Radius von 0,889 mm
aufweisen, wobei vier gleichmäßig um den Umfang verteilte Radialöffnungen mit einem Durchmesser von
1,6 + 0,05 mm vorgesehen sind, deren jeweils distales Ende um nicht mehr als 0,38 mm von dem Ringwulst
entfernt ist.
Hieraus ergibt sich der wesentliche und nicht vorhersehbare Vorteil, daß bei Verwendung des so
ausgebildeten Katheters die trachea-bronchiale Schleimhaut nicht verletzt wird und somit die Gefahr
eines Ansiedeins von Bakterien auf ein Minimum herabgesetzt wird.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Saugkatheters gemäß Erfindung,
Fig. 2 eine Teilschnittansicht längs der Linie 2-2 in
Fig. 1, wobei der Luftstrom um das distale Ende des Katheters in einem Luftweg des Körpers gezeigt ist.
Ein Saugkatheter 10 bestellt aus einem länglichen Rohr 12 mit einem distalen Ende 14 und einem
proximalen Ende 16, wobei sich innerhalb des Rohres ein Längsdurchgang 18 erstreckt und in einer Axialöffnung
20 an dem distalen Ende endet.
Das Rohr 12 kann aus jedem nicht toxischen, flexiblen Material wie beispielsweise natürlichem oder synthetischem
Gummi, Polypropylen, Polyäthylen, Polyvinylchlorid oder Nylon hergestellt sein.
An dem proximalen Ende ist eine Einrichtung angeordnet, um den Saugkatheter mit einer Saugdruckquelle
zu verbinden, wobei der Druck gewöhnlich ein Vakuum, geringer als derjenige ist, der an dem distalen
Ende des Rohres während des Betriebes herrscht. In der Ausführungsform nach F i g. 1 ist ein ausgebauchter
Abschnitt an dem proximalen Ende zwecks Anschlusses des Saugkatheters 10 an das Rohr einer nicht gezeigten
Vakuumquelle vorgesehen. Eine öffnung 22 ist als Entlastungsloch vorgesehen, so daß der Benutzer den
Saugdruck durch den Längsdurchgang 18 herstellen und unterbrechen kann.
Das Rohr 12 ist mit einem Ringwulst 24 versehen, welcher an das distale Ende angrenzt und letzteres
umgibt.
Vorzugsweise ist der Ringwulst einstückig mit dem distalen Ende des Rohres ausgebildet und weist eine
gewölbte Umfangsfläche auf. Unmittelbar neben dem Ringwulst 24 erstrecken sich vier gleichmäßig um den
Umfang des Rohres verteilte Radialöffnungen 26 durch das Rohr 12 in den Längsdurchgang 18.
Die Radialöffnungen 26 schaffen in Verbindung mit dem Ringwulst einen laminaren Gasstrom aus dem
Luftweg 28 nach Fig. 2 über den Ringwulst, um ein : Polster zwischen dem Ringwulst 24 und der Wand des
Körperhohlraumes oder des Luftweges 28 zu erzeugen, in weichen der Saugkatheter 10 eingesetzt ist. Dabei
wird ein durch das Polster bewirkter Abstand aufrechterhalten sowie das distale Ende des Saugkatheters
in dem Luftweg zentriert. Der Gasstrom in die Axialöffnung 20 und der laminare Strom über den
Ringwulst 24 in die Radialöffnungen 26 ist in Fig. 2 schematisch durch die Pfeile 30 gezeigt.
Die Größe der Radialöffnungen 26 kann für einen
ι·-. Saugkatheter gegebener Größe bestimmt werden, indem sie gerade groß genug ausgebildet werden, um
einen leichten Unterdruck zu fühlen, wenn die Axialöffnung 20 eine Fläche während des Anlegens
eines Unterdruckes von 160 mm Hg an dem proximalen
?ii Ende des Rohres berührt.
Als Beispiel optimaler Abmessungen hat der Ringwulst eines Saugkatheters, wobei das Rohr einen
Außendurchmesser von 4,597 mm ± 0,102 mm und eine Wanddicke von 0,71 mm aufweist, einen Außendurch-2Λ>
messer von 6,73 mm ± 0,25 mm und einen Radius von 0,889 mm. Es bind vier gleichmäßig am Umfang verteilte
Radialöffnungen mit einem Durchmesser von 1,398 mm + 0,05 mm vorgesehen, wobei die Kanie
jeder Radialöffnung nicht weiter als 0,38 mm von dem so Ringwulst entfernt ist.
Für einen Saugkatheter, bei welchem das Rohr einen Außendurchmesser von 5,613 ± 0,102 mm und eine
Wanddicke von 0,812 mm aufweist, hat der Ringwulst einen Außendurchmesser von 7,87 ± 0,254 mm und
v> einen Radius von 0,865 mm, wobei vorzugsweise vier gleichmäßig am Umfang voneinander in Abstand
angeordnete Radialöffnungen mit einem Durchmesser von 1,6 ±0,05 mm vorgesehen sind. Dabei ist das
distale Ende einer jeden Öffnung wiederum so nah wie ■in möglich an dem Ringwulst angeordnet, um den
gewünschten Luftstrom zu erzeugen, wie dies in F i g. 2 angedeutet ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Saugkatheter werden folgende Ergebnisse erzielt: In der Trachea, den
Hauptbronchien und Lobärbronchien von Tieren blieb der Saugkatheter gemäß der Erfindung in der Mitte des
Luftweges, so daß mittels bronchofiberskopischer Untersuchung keine Verletzung festgestellt werden
konnte. Jedoch löst sich Schleimhaut von den Wänden des Luftweges, welcher mit dem Saugkatheter abgesogen
werden sollte. Als der Saugkatheter in eine segmentäre oder subsegmentäre Bronchie gestoßen
wurde, verursachte ein Vakuum am Saugkatheter, daß das Segment von ihm evakuiert und der Luftweg um den
V) Saugkatheter zusammenfiel. Jedoch selbst unter diesen Bedingungen wurden mittels Bronchiofiberskopie minimale
oder keine Erosionen sichtbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Saugkatheter zum Absaugen von Luft und Gasen aus dem Tracheabronchialraum, mit einem
flexiblen, einen Längsdurchgang mit Axialöffnung aufweisenden Rohr, wobei in der Nähe des distalen
Rohrendes mit dem Längsdurchgang in Verbindung stehende, um den Umfang des Rohres gleichmäßig
verteilte Radialöffnungen vorgesehen sind, und mit einer Einrichtung zum Regeln des an dem distalen
Ende wirkenden Druckes von dem proximalen Ende des Rohres aus, dadurch gekennzeichnet,
daß das distale, die Axialöffnung aufweisende Ende (14) des Rohres (12) von einem abgerundeten
Ringwulst (24) umgeben ist, daß die Radialöffnungen (26) unmittelbar neben dem Ringwblst (24) und n^ir in
dem dem dislalen Ende abgewandten Rohrabschnitt vorgesehen sind, und daß die Radialöffnungen (26)
eine solche Größe aufweisen, daß ein geringer Unterdruck an der Axialöffnung und ein Gasstrom
über den Ringwulst (24) und in die Radialöffnungen (26) vorhanden ist.
2. Saugkatheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (12) einen Außendurchmesser
von 4,507 mm + 0,102 mm und eine Wanddicke von 0,71 mm aufweist, daß der Ringwulst
(24) einen Außendurchmesser von 6,73 + 0,25 mm und einen Radius von 0,889 mm aufweist, wobei vier
gleichmäßig um den Umfang verteilte Radialöffnungen (26) mit einem Durchmesser von
1,398 mm + 0,05 mm vorgesehen sind und das distale Ende einer jeden Radialöffnung (26) um nicht
mehr als 0,38 mm von dem Ringwulst (24) entfernt ist.
3. Saugkatheter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (12) einen Außendurchmesser
von 5,613 + 0,102 mm und eine Wanddicke von 0,812 mm aufweist, daß der Ringwulst (24)
einen Außendurchmesser von 7,87 + 0,254 mm und einen Radius von 0,889 mm aufweist, und daß vier
gleichmäßig um den Umfang verteilte Radialöffnungen (26) mit einem Durchmesser von 1,6 + 0,05 mm
vorgesehen sind, deren jeweils distales Ende um nicht mehr als 0,38 mm von dem Ringwulst (24)
entfernt ist.
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Legal Events
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Owner name: SHERWOOD MEDICAL CO., 63103 ST. LOUIS, MO., US |
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