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Die
vorliegende Erfindung betrifft Tracheostomie-Tuben, die als alternativer
Atemwegsdurchgang für
Patienten verwendet werden. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung Tracheostomie-Tuben, die ein zusätzliches Lumen aufweisen, und
Verfahren zum Herstellen derselben.
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Tracheostomie-Tuben
werden seit einiger Zeit verwendet, um eine Bypass-Versorgung mit
Luft oder Gasgemischen zu einem Patienten zu schaffen, der einen
Verschluss im Kehlkopf oder Rachenbereich des Halses hat. Das distale
Ende des Tracheostomie-Tubus wird durch eine Inzision oder ein Stoma
im Hals des Patienten unterhalb des verschlossenen Bereiches eingesetzt.
Eine aufblasbare Manschette in der Nähe des distalen Endes des trachealen
Tubus wird aufgeblasen, um den Tubus innerhalb der Luftröhre des
Patienten sicher zu positionieren. Das proximale Ende des Tracheostomie-Tubus
bleibt außerhalb
der Luftröhre
in Kommunikation mit Umgebungsluft oder mit einem Gebläse und ermöglicht den Durchgang
von Luft in die Luftröhre.
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Tracheostomie-Tuben
werden häufig
nach einem chirurgischen Eingriff im Kehlkopf oder Rachen verwendet,
um den Patienten beim Atmen während
des chirurgischen Erholungszeitraums zu unterstützen. In diesen Fällen dient
der Tracheostomie-Tubus dazu, über
eine relativ kurze Zeitdauer verwendet zu werden, bis der Patient
wieder normal atmen kann. In anderen Fällen werden Tracheostomie-Tuben über ausgedehnte
Zeitdauern verwendet oder können
permanent vorhanden sein.
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In
allen Fällen
ist es notwendig, den Bereich des Tubus oberhalb der Manschette
der Tracheostomie-Tuben periodisch von Schleim und anderen Sekreten
zu reinigen, die sich in der Luftröhre bilden.
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Wenn
Tracheostomie-Tuben verwendet werden, ist es oft wünschenswert,
ein zusätzliches
Lumen zu haben, wobei das Hauptlumen für den Atemwegsdurchgang sorgt
und das zusätzliche
Lumen ein Mittel zum Einführen
von Medikamenten und ein Mittel zum Absaugen von Sekreten bereitstellt,
die sich in dem Atemweg des Patienten oberhalb der Manschette sammeln
können.
Die Einbeziehung eines zusätzlichen
Lumens ist wichtig, da es ein Absaugen ermöglicht, während es das Hauptlumen zum
Atmen freihält.
Dies ist besonders wichtig, wenn die normalen Atemwegsdurchgänge des
Patienten vollständig blockiert
sind.
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Tracheostomie-Tuben
nach dem Stand der Technik, die ein zusätzliches Lumen aufweisen, bestehen
aus zwei Tuben, von denen jede einen zylindrischen Querschnitt aufweist,
und die miteinander verbunden sind. Solch ein Tubus nach dem Stand
der Technik ist in 1 und 2 gezeigt,
wobei der Tracheostomie-Tubus,
der allgemein mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist, einen
ersten Tubus 20 aufweist, der mit einem zweiten Tubus 30 verbunden ist.
Der Tubus 10 umfasst eine aufblasbare Manschette 50,
die in der Nähe
des distalen Endes gebildet ist und den ersten Tubus 20 umgibt.
Der zweite Tubus 30 erstreckt sich bis gerade oberhalb
der Manschette 50 und umfasst Öffnungen 35, die dazu
verwendet werden können,
Medikamente oberhalb der Manschette 50 zuzuführen, oder
Material von oberhalb der Manschette 50 abzusaugen. Tuben
dieser Art nach dem Stand der Technik weisen eine Anzahl von Nachteilen
auf, einschließlich
der Ver wendung von zwei zylindrischen Tuben 20, 30,
was bewirkt, dass ein Tracheostomie-Tubus einen relativ großen und
nicht symmetrischen Gesamtquerschnitt aufweist. Dies kann Unannehmlichkeiten
für den
Patienten hervorrufen, insbesondere in dem Stoma-Bereich. Des Weiteren müssen der
erste Tubus 20 und der zweite Tubus 30, wie am
besten in 2 gezeigt ist, miteinander durch
Verbindungssäume 40, 45 verbunden
werden, die über
die gesamte Länge
des zweiten Tubus 30 verlaufen. Die Verbindungssäume 40, 45 sind
notwendigerweise keilförmig,
um eine ausreichende Verbindung zwischen den Tuben 20, 30 herzustellen
und dem Tracheostomie-Tubus 10 einen geraderen und gleichmäßigeren
Außendurchmesser
zu verleihen. Die Verbindungssäume 40, 45 können jedoch
noch Unannehmlichkeiten für
den Patienten verursachen und beträchtlich zu den Kosten und der
Bearbeitung beitragen, die zur Bildung des Tracheostomie-Tubus erforderlich
sind.
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Daher
verbleibt ein Bedürfnis
an Verbesserungen von doppel-lumigen Tracheostomie-Tuben im Stand
der Technik.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen zwei-lumigen
Tracheostomie-Tubus mit geringerem Profil bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen zwei-lumigen
Tracheostomie-Tubus bereitzustellen, der leichter hergestellt werden
kann als diejenigen des Standes der Technik.
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Die
oben genannten Aufgaben und weitere Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Bereitstellen eines Tracheostomie-Tubus gelöst, der
einen ersten Tubus mit einem kreisförmigen Querschnitt, der mit
einem zweiten Tubus verbunden ist, der anfänglich einen "D"-förmigen äußeren Querschnitt
aufweist, und ein Lumen mit einem im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt
aufweist.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
ein Aufriss eines Tracheostomie-Tubus, wie er im Stand der Technik
bekannt ist.
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2 ist
eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie A-A in 1 eines
Tracheostomie-Tubus, wie er im Stand der Technik bekannt ist.
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3 ist
ein Aufriss eines Tracheostomie-Tubus gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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4 ist
eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie B-B in 3 eines
Tracheostomie-Tubus gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
eine Querschnittsdarstellung des "D"-förmigen zweiten
Tubus des Tracheostomie-Tubus gemäß der vorliegenden Erfindung.
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6A und 6B sind
Querschnittsdarstellungen, die fortschreitende Stadien der Herstellung
eines Tracheostomie-Tubus gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigen.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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3 ist
ein Aufriss eines Tracheostomie-Tubus, der allgemein mit dem Bezugszeichen 100 versehen
ist, gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung. Insbesondere weist der Tracheostomie-Tubus 100 einen
ersten Tubus 120, der einen allgemein kreisförmigen Querschnitt
aufweist, und einen zweiten Tubus 130 auf, der einen D-förmigen Außenquerschnitt
aufweist, und der mit dem ersten Tubus 120 verbunden ist.
Der Tubus 100 umfasst eine aufblasbare Manschette 150,
die in der Nähe
des distalen Endes gebildet ist und den ersten Tubus 120 umgibt.
Der zweite Tubus 130 erstreckt sich bis gerade oberhalb
der Manschette 150 und umfasst Öffnungen 135, die
dazu verwendet werden können,
Medikamente oberhalb der Manschette 150 zuzuführen oder
Material von oberhalb der Manschette 150 abzusaugen.
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4 ist
eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie B-B in 3 eines
Tracheostomie-Tubus gemäß der vorliegenden
Erfindung, die das Gesamtprofil aus erstem Tubus 120 und
zweitem Tubus 130, die miteinander entlang einem Saum 140 verbunden
sind, zeigt.
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Wie
aus einer Betrachtung von 3 und 4 hervorgeht, überkommt
der Tracheostomie-Tubus 100 gemäß der vorliegenden Erfindung alle
Nachteile, die oben mit Bezug auf den Stand der Technik genannt
wurden. Insbesondere bietet der Tracheostomie-Tubus 100 einen viel kleineren
Gesamtquerschnitt, der Unannehmlichkeiten für den Patienten, insbesondere
in dem Stoma-Bereich,
vermindert. Des Weiteren ist der Saum 140 viel kleiner und
weniger störend,
was eine Quelle an Unannehmlichkeiten faktisch eliminiert. Der Saum 140 weist
tatsächlich
nur eine dünne
Lage eines Klebstoffs zwischen den Tuben 120, 130 auf,
erreicht jedoch eine größere Bindungsstärke zwischen
diesen als die keilförmigen
Säume 40, 45 des
Standes der Technik.
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Wie
in 3 und 4 erkennbar ist, weist der erste
Tubus 120 einen im Wesentlichen größeren Querschnittsbereich auf
als der zweite Tubus 130. Gemäß der Erfindung können Tuben
mit beliebigen geeigneten Größen verwendet
werden, jedoch sollten solche Größen ausgewählt werden,
die das geringste Gesamtprofil ergeben, was die Fähigkeit
der gewünschten
Luftzufuhr durch den ersten Tubus 120 aufrecht erhält, und
die Fähigkeit
einer gewünschten Medikamentenverabreichung
oder einer Absaugung durch den zweiten Tubus 130 ermöglicht.
Insbesondere kann der erste Tubus 120 von jeder beliebigen Standardgröße sein,
die für
Tracheostomie-Tuben verwendet wird, die beispielsweise einen Innendurchmesser
im Bereich von 5,0 mm bis 10,0 mm und Außendurchmesser im Bereich von
7,0 mm bis 13,3 mm aufweisen. Der zweite Tubus 130 kann
dieselbe Größe für alle Verwendungen
aufweisen und weist einen Innendurchmesser von etwa 0,075 mm bis
0,08 mm auf. Der Außendurchmesser
des zweiten Tubus 130 weist zwei Abmessungen auf, wobei sich
die erste von der flachen Seite zur gekrümmten Seite der D-Form erstreckt
und etwa 0,128 mm beträgt,
und die zweite sich von einer Seite zur anderen Seite der D-Form
erstreckt und etwa 0,143 mm beträgt.
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5 ist
eine Querschnittsdarstellung eines zweiten Tubus 130, wie
er mit Bezug auf 3 und 4 beschrieben
wurde. Der zweite Tubus 130 weist anfänglich ein "D"-förmiges Profil
auf, das eine Verbindungsfläche 138 zum
Verbinden mit der Außenseite
des ersten Tubus 120 bereitstellt (3 und 4).
Es ist anzumerken, dass das Lumen 160 des zweiten Tubus 130 durch das "D"-förmige
Profil nicht beeinträchtigt
ist, sondern eher einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt beibehält. Dies ist
wichtig, um angemessene Flussraten von Medikamenten zu schaffen
und ein abgemessenes Absaugen von Material von oberhalb der Manschette
zu ermöglichen.
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Wie
am besten in 6A und 6B gezeigt
ist, ist der Herstellungsprozess eines erfindungsgemäßen Tracheostomie-Tubus
vereinfacht und verbessert. 6A zeigt
einen ersten Schritt, wobei die Tuben 120 und 130 anfänglich als
zwei separate Tuben vorhanden sind. Es ist zu erkennen, dass der
Tubus 130 einen D-förmigen Außenquerschnitt
aufweist. Ein Klebstoff kann auf eine oder beide Außenflächen auf
den Tuben 120, 130, die den Saum 140 bilden
werden, aufgebracht werden (4). Um ein übermäßiges Aufbringen
von Klebstoff zu vermeiden, wird der Klebstoff vorzugsweise nur
auf die Verbindungsfläche 138 des
D-förmigen Tubus 130 aufgebracht.
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Die
Tuben 120, 130 werden dann, wie in 6B gezeigt
ist, durch jedes geeignete Verbindungsverfahren aneinander befestigt,
so wie Warmverbindung oder chemische Verbindung, währenddem
der D-förmige
Tubus 130 sich an die Form des zylindrischen Tubus 120 anpasst.
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Wie
oben angemerkt behält
das Lumen das "D"-förmigen Tubus
einen im Wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt bei. Es wurde herausgefunden, dass der "D"-förmige
zweite Tubus gemäß der vorliegenden
Erfindung vorteilhafterweise tatsächlich größere Flussraten oder Absaugraten
ermöglicht
als diese im Stand der Technik geschafft werden, während er
dennoch das geringere Profil aufweist. Dies kann äußerst vorteilhaft
sein, wenn es notwendig ist, Medikamente zu dem Atemweg des Patienten
zu verabreichen oder Sekrete von diesem abzusaugen, da solches schneller
durchgeführt
werden kann.
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Der
Tracheostomie-Tubus der vorliegenden Erfindung kann aus jedem beliebigen
geeigneten Material gebildet sein, das eine ausreichende Steifigkeit,
um ein leichtes Einsetzen in die Luftröhre des Patienten zu ermöglichen,
und eine ausreichende Flexibilität
bereitstellt, um eine übermäßige Beanspruchung
und Beschädigung
der Luftröhre
zu vermeiden. Beispielsweise kann der Tracheostomie-Tubus vorteilhafterweise
aus flexiblen Kunststoffmaterialien wie plastifiziertem Polyvinylchlorid,
Polyurethan oder Silikon gebildet sein.
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Die
einzelnen Tuben des erfindungsgemäßen Tracheostomie-Tubus können durch
Extrudiertechniken gebildet sein, obwohl ein Fachmann erkennen wird,
dass andere Herstellungsverfahren ebenso angewandt werden können. Wie
weiterhin von einem Fachmann verstanden werden wird, können Tracheostomie-Tuben
in der Größe variieren,
um an verschiedene Patienten und klinische Bedürfnisse angepasst zu sein.
Die vorliegende Erfindung ist gleichsam auf alle Größen und
Formen von Tracheostomie-Tuben anwendbar.
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Das
Vorhergehende war eine Beschreibung bestimmter Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung, dient jedoch nicht zur Beschränkung der Erfindung
in irgendeiner Weise. Vielmehr können
viele Modifikationen, Variationen und Änderungen im Detail innerhalb
des Rahmens der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden.