DE2362066C2 - Verfahren zur Herstellung eines zur Herstellung von Äthylenoxid geeigneten Katalysators - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines zur Herstellung von Äthylenoxid geeigneten KatalysatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines zur Herstellung von Äthylenoxid geeigneten
Katalysators durch Imprägnieren eines Trägermateriais mit einer wäßrigen, an 12-Diaminoäthan gebundene
Sül.;nonen enthaltenden Lösung und anschließendes Erhitzen des imprägnierten Trägermaterials auf eine
Temperatur, bei der metallisches Silber gebildet wird
Gemäß einem in der GB-PS 587 584 beschriebenen
Verfahren zur Herstellung eines Silber auf einem Trägermaterial enthaltenden Katalysators wird das
Trägermaterial nacheinander mit fünf wässrigen Lösungen behandelt nämlich mit einer Lösung einer
Silberverbindung, Ammoniak, einer starken Base, Ammoniak und einer — als Reduktionsmittel —
Formaldehyd enthaltenden Lösung. Dadurch wird eine dünne, katalytisch aktive Silberschicht auf die Oberfläche
des Trägermaterials aufgebracht. Das Verfahren ist jedoch verhältnismäßig schwierig durchzuführen.
Gemäß einem in der DE-PS 7 40 634 beschriebenen Verfahren werden unlösliche Metallverbindungen auf
ein Trägermaterial aufgebracht indem man das Trägermaterial mit einer Harnstoff und ein geeignetes
Metallsalz enthaltenden Lösung imprägniert und es anschließend auf eine Temperatur erhitzt bei der die
unlöslichen Metallverbindungen gebildet werden. Wenn man dieses Verfahren mit wasserlöslichen basischen
Silbersalzen ausführt bilden sich zwar unlösliche Silberverbindungen, jedoch müssen diese unlöslichen
Silberverbindungen dann durch eine gesonderte Behandlung in Silber umgewandelt werden.
Gemäß der veröffentlichten niederländischen Patentanmeldung 7005 137 kann man bei dem Verfahren der
DE-PS 7 40 634 Hexamethylentetramin anstelle von Harnstoff verwenden. Dieses Verfahren eignet sich aber
nicht für Silbersalze, denn dann besteht die Schwierigkeit, daß das Vermischen einer wäßrigen Silbernitratlösung
mit einer wässrigen Lösung von Hexamethylentetramin zu einem Niederschlag führt, der die Poren des
Trägermaterials verstopfen würde. Es ist daher von großer Bedeutung, daß das Trägermaterial mit einer
klaren Lösung imprägniert wird.
In der DE-OS 21 59 346 werden Silberkatalysatoren
beschrieben, die für die Herstellung von Äthylenoxid geeignet sind und dadurch hergestellt werden, daß man
> ein Trägermaterial mit einer Silberionen und 1,2-Diaminoäthan
enthaltenden wäßrigen Lösung imprägniert und anschließend das imprägnierte Trägermaterial auf
eine Temperatur erhitzt bei der sich metallisches Silber bildet Dabei wird anstelle der Reduktion, z.B. mit
in Hydrazin oder Wasserstoff, eine Silberverbindung, wie
z. B. Silberoxalat verwendet die beim anschließenden
Erhitzen in metallisches Silber zerfällt Die Handhabung von Silberoxalat ist jedoch schwierig, da es sich leicht
zersetzt und sogar explodieren kann. Außerdem muß
i> diese Verbindung erst aus Silbernitrat hergestellt
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein \*.'i»essertes
Verfahren zur Herstellung von Silberkatalysatoren zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird durch das
erfindungsgemäße Verfahren gelöst
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines zur Herstellung von Äthylenoxid geeigneten
Katalysators durch Imprägnieren eines Trägermateriais mit einer wäßrigen, an 1.2-Diaminoäthan gebundene
-^ Silberionen enthaltenden Lösung und anschließendes
Erhitzen des imprägnierten Trägermaterials auf eine Temperatur, bei der metallisches Silber gebildet wird, ist
dadurch gekennzeichnet daß die wäßrige Imprägnierlösung Hexamethylentetramin enthält und das Grammo-
» lekül-ZGrammionenverhähnis von Hexamethylentetramin
zu Silber mindestens 1:12 beträgt wobei die Imprägnierlösung eine so hohe Konzentration an
Hexamethylentetramin und an Silberionen, die an 1,2-Diaminoäthan gebunden sind, aufweist daß der
r» Katalysator nach einstufigem Imprägnieren I bis 20Gew.-% Silber, bezogen auf das Gewicht von
Trägermaterial plus Silber, enthält.
Die erfindungsgemäß hergestellten Katalysatoren weisen eine sehr hohe Selektivität hinsichtlich Athylen-
oxid bei einem verhältnismäßig hohen Äthylenumwandtungsgrad
auf. Unter »Selektivität hinsichtlich Äthylenoxid« wird der Prozentsatz des zu Äthylenoxid
umgewandelten Äthylens verstanden. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Katalysators ist
*'> darüber hinaus außerordentlich einfach, da Hexamethylentetramin
einfacher als wäßriger Ammoniak und Formaldehydlösungen zu handhaben ist. Ein weiterer
Vorteil ist. daß verhältnismäßig hochkonzentrierte Lösungen verwendet werden können was dazu führt.
'*> daß verhältnismäßig geringe Wassermengen beim
Trocknen entfernt werden müssen.
Es wird angenommen, daß Hexamethylentetramin beim Erhitzen des imprägnierten Trägermaterials mit
Wasser unter Bildung von Ammoniak und Formaldehyd
'·'' reagiert, die in Gegenwart von Wasser die an das
1,2-Diaminoäthan gebundenen Silberionen in Silberatome umwandeln.
Die wäßrige Hexamethylentetramin und an 1.2-Diaminoäthan
gebundene Silberionen enthaltende Lösung, die nachstehend als »Imprägnierungslösung« bezeichnet
wird, kann auf beliebige Weise hergestellt werden. Es ist z. B. möglich,
(a) eine Silberionen enthaltende wäßrige Lösung zu μ einer wässrigen Hexamethylentetramin und
1,2-Diaminoäthan enthaltenden Lösung zuzusetzen,
(b) zu einer Silberionen enthaltenden wäßrigen Lö-
sung 1,2-Diaminoäthan zuzusetzen und das erhaltene
Geniisch mit einer wäßrigen. Hexamethylentetramin enthaltenden Lösung zu versetzen,
(c) eine wäßrige. Hexamethylentetramin enthaltende
Lösung mit einer Silberionen enthaltenden Lösung zu vermischen und den gebildeten Niederschlag
durch Zusetzen von 1,2-Diaminoäthan wieder aufzulösen,
(d) ein Gemisch aus 1,2-Diaminoäthan und einer aus Hexamethylentetramin und Silbernitrat gebildeten
Doppelverbindung in Wasser zu lösen,
(e) 1,2-Diaminoäthan in Wasser zu lösen und die in (d)
beschriebene Doppelverbindung zur erhaltenen Lösung zuzusetzen.
Da beim Vermischen von 1,2-Diaminoäthan und Wasser eine verhältnismäßig große Wärmemenge freigesetzt
wird, die zum Zerfall des Hexamethylentetramins führen kann, ist es ratsam, bei der Herstellung der
ImprägnierungsIösKng von dem Gemisch aus 1.2-Diaminoäthan
und Wasser auszugehen. Es ist auch möglich,
Silberoxid oder Silberhydroxid in einer 1,2-Diaminoäthan enthaltenden wäßrigen Lösung zu lösen und die
erhaltene Lösung mit einer wäßrigen. Hexamethylentetramin enthaltenden Lösung zu versetzen.
In der Imprägnierungslösung beträgt das Grammolekül : Grammionenverhältnis von Hexamethylentetramin
zu Silber vorzugsweise 0,2 :1 bis 1 :1.
Die Konzentration an Hexamethylentetramin und an Silberionen, die an 1.2-Diaminoäthan gebunden sind, ist
in der Imprägnierlösuu^ vorzugsweise so hoch, daß der
Katalysator nach einer einstufigen Imr-ägnierung 3 bis
15Gew.-% und insbesondere 4 his 13Gew.-% Silber,
bezogen auf das Gewicht von Träger material plus Silber, enthält Bei der Herstellung der Imprägnierungslösung ist es möglich, von einer wäßrigen Silbernitratlösung,
die z. B. mehr als 175 g Silbemitrat je 100 g Wasser
enthält, einer Lösung von Hexamethylentetramin in Wasser, die z. B. mehr als 150 g Hexamethylentetramin
je tOO g Wasser enthält und von einer konzentrierten Lösung von 1,2-Diaminoäthan in Wasser auszugehen.
Die fertige Imprägnierungslösung enthält 1,2-Diaminoäthan
und Silbertonen in einem Grammolekül·/ Gramminonenverhälmis von 1:1. Für die Herstellung
der Imprägnierungslösung beträgt das Ausgangsverhältnis von Grammolekülen 1.2-Diaminoäthan zu
Grammionen Silber deshalb mindestens 1, denn bei Ausgangsverhältnissen von weniger als 1 bildet sich aus
den restlichen freien Silbersalzen und dem anschließend zugesetzten Hexamethylentetramin ein Niederschlag.
Das Ausgangsverhältnis beträgt vorzugsweise von 1 :1
bis 2:1, bezogen auf die gesamte Menge sowohl des freien wie des an Silberionen gebundenen 1,2-Diaminoäthans.
Das imprägnierte Trägermaterial wird anschließend auf eine Temperatur erhitzt, bei der Silber gebildet wird.
Sehr gute Ergebnisse erhält man bei Anwendung von Temperaturen von 50 bis 100* C. Die Bildung von Silber
kann gleichzeitig mit dem Trocknen des imprägnierten Trägermaterials durchgeführt werden. Das getrocknete
Trägermaterial wird einer vorzugsweise halb- bis 8stündigen Hitzebehandlung bei Temperaturen von 125
bis 4000C unterworfen und dadurch das Silber wirksam
an die Oberfläche des Trägermaterials gebunden.
Gegebenenfalls kann die Imprägnierungslösung außerdem geringe Mengen an einer oder mehreren
Alkalimetallverbindungen, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Rubidium· und/oder Cäsiumverbindungen, enthalten.
Vorzugsweise enthält sie Kalium-, Rubidium- oder Cäsiumverbindungen.
Als Trägermaterialien für die erfindungsgemäß hergestellten Katalysatoren eignen sich herkömmliche,
poröse, hitzebeständige Trägermaterialien, die auch gegen die bei der Verwendung des Katalysators zur
Herstellung von Äthylenoxid verwendeten Ausgangsgemische und gebildeten Produkte unter den angewendeten
Reaktionsbedingungen resistent sind. Als Trägermaterialien können natürliche oder synthetische Materialien
verwendet werden, die vorzugsweise eine spezifische Oberfläche von weniger als 10 und
insbesondere von weniger als 2m?fg aufweisen. Die
spezifische Oberfläche kann gemäß dem BET-Verfah-. ren, (faul H. Hemmett, »Catalysis«, VoL I, Kapitel 2,
Reinhold Publishing Corporation, New York 1954) bestimmt
werden. Siliciumdioxid und/oder Aluminiumoxid und insbesondere «-Aluminiumoxid enthaltende
Trägermaterialien sind besonders geeignet. Bei der
.ti Verwendung von a-AIuminhimoxid enthaltenden
einer spezifischen Oberfläche von 0,03 bis l.OnP/g
verwendet.
-■·> Äthylenoxid unter Verwendung des erfindungsgemäß
hergestellten Katalysators weichen nicht wesentlich von den bei schon bekannten, wirksamen Verfahren
angewendeten Bedingungen ab. Dies gih z. B. hinsichtlich der Temperaturen, Drücke, Raumströmungsge-
«> schwindigkeiten, der Verwendung von Verdünnungsmitteln,
wie Stickstoff. Kohlendioxyd, Dampf. Argon, Methan oder anderen gesättigten Kohlenwasserstoffen,
der Gegenwart oder Abwesenheit eines Moderators zur Kontrolle der katalytischen Aktivität, wie von 1,2- Di-
$·> chloräthan. Vinylchlorid oder von Verbindungen mit mehr als einer chlorierten Phenylgruppe im Molekül,
sowie in Hinsicht darauf, ob es erwünscht ist, nicht umgewandeltes Ausgangsmaterial zurückzuführen oder
zur Erhöhung der Ausbeute an Äihylenoxjd mehrere
4» aufeinander folgende Umwandlungen in verschiedenen Reaktoren durchzuführen. Demgemäb können die
angewendeten Drücke z. B. von 1 bis 35 bar abs. schwanken, es sind jedoch auch Drücke oberhalb 35 bar
abs. zulässig. Der Sauerstoff kann in das Reaktionsge-
*'» misch als reiner Sauerstoff oder als ein mehr als
50 Volumprozent Sauerstoff und außerdem z. B. Stickstoff und/oder Argon oder Luft enthaltender Sauerstoffstrom
eingeleitet werden Die Temperaturen können beispielsweise zwischen 210 und 2900C schwanken, es
>" sind jedoch auch Temperaturen außerhalb dieses
Bereiches zulässig.
125 g «-Aluminiumoxyd in Form von zylindrischen
" Teilchen mit einem Durchmesser und einer Höhe von 5 mm. einer spezifischen Oberfläche unterhalb 5 m2/g
und einem Porenvolumen von 0,009 ml/g werden in einem Luftstrom 3 Stunden auf 500°C erhitzt.
9.8 g (0,058 Mol) Silbernitrat werden in 5 ml Wasser
»ο und 3,4 g (0,035 Mol) Hexamethylentetramin werden in
einem Gemisch aus 10 ml Wasser und 7,4 ml (0,1 Mol) 1,2-Diaminoäthan gelöst. Anschließend wird die Silbernitratlösung
im Verlauf von 30 Minuten zu der Hexamethylentetramin und 1,2-Diaminoäthan enthalte
tenden Lösung zugesetzt. 1 ml einer Lösung von 3,2 g Kaliumnitrat in 96,8 ml Wasser wird zu der erhaltenen
(klaren) Lösung zugesetzt, wodurch man 30 ml Flüssigkeit erhält. Anschließend werden die 30 ml Flüssigkeit
1 Stande in einer geschlossenen Flasche innig mit den vorgenannten 125 g λ-Aluminiumoxyd vermischt Das
a-Aluminhimoxyd wird anschließend in einem offenen
Teller in einem heißen Luftstrom vorgetrocknet. 16 Stunden auf einer Temperatur von 700C gehalten
und dann 3 Stunden in Luft auf eine Temperatur von 3500C erhitzt Der auf diese Weise hergestellte
Katalysator enthält 5 Gew.-% Silber und 0,01 Gew.-%
Kalium, bezogen auf das Gewicht des a-Aluminiumoxid-Trägermaterials.
Anschließend wird der Katalysator in einem Verfahren zur Herstellung von Äthylenoxyd verwendet Dabei
wird ein 30 Volumprozent Äthylen, 7,8 Volumprozent
Sauerstoff, 622 Volumprozent Stickstoff und außerdem
0,00Ol Gew.-% 1,2-Dichloräthan als Moderator enthaltendes
Gasgemisch mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von 200 NI Gasgemisch je kg Katalysator je
Stunde, bei einer Temperatur von 2500C und einem
Druck von 1 bar abs. durch ein den erfindungsgemäS
hergestellten Katalysator enthaltendes Festbett geleitet Nach 5 Betriebsstunden betragen die Umwandlungen
von Sauerstoff und die Selektivität hinsichtlich Äthylenoxyd 30 bzw. 81 Molprozent (Äthylennmwand-Iungsgrad
8 Prozent) und nach 60 Betriebsstunden 40 bzw. 77 Molprozent (Äthylenumwandlungsgrad 9,5 Prozent).
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines zur Herstellung
von Äthylenoxid geeigneten Katalysators durch Imprägnieren eines Trägermaterials mit einer
wässrigen, an 1,2-Diammoäthan gebundene Silberionen enthaltenden Lösung und anschließendes
Erhitzen des imprägnierten Trägermaterials auf eine Temperatur, bei der metallisches Silber gebildet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Imprägnierlösung Hexamethylentetramin
enthält und das GrammoleküI-ZGrammionenverhältnis
von Hexamethylentetramin zu Silber mindestens 1:12 beträgt wobei die Imprägnierlösung eine
so hohe Konzentration an Hexamethylentetramin und an Silberionen, die an 1,2-Diaminoäthan
gebunden sind, aufweist, daß der Katalysator nach
einstufigem Imprägnieren t bis 20Gew.-% Silber, bezogen auf das Gewicht von Trägermaterial plus
Silber, enthält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß das Grammolekül/Grammionenverhältnis von Hexamethylentetramin zu Silber 02:1
bis 1 :1 beträgt
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