DE2360874C3 - Verfahren zur Abtrennung von Schlamm von der durch die Behandlung eines Alunitrohstoffes mit einer Ätzalkalilösung anfallenden Aufschlußlösung - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Schlamm von der durch die Behandlung eines Alunitrohstoffes mit einer Ätzalkalilösung anfallenden AufschlußlösungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Schlamm von der durch die Behandlung eines
Alunitrohstoffes mit einer Ätzalkalilösung anfallenden Aufschlußlösung, aus der man in einer ersten Stufe die
grobkörnige Schlammfraktion in Form eingedickter Pulpe abtrennt und diese Pulpe wäscht, die in der ersten
Trennstufe erhaltene, die feinkörnige Schlammfraktion enthaltende restliche Aufschlußlösung in einer zweiten
Stufe in einem Absetzgefäß in gereinigte Lösung zur Gewinnung von Tonerde und Alkalisulfat und in
eingedickte, zum Waschen geleitete Aufschlußlösung trennt.
Es ist ein Verfahren zur Trennung einer Suspension in einem Absetzgefäß mit vorangehender Reinigung in
einem Hydrozyklon bekannt, bei dem zum Zwecke der Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Absetzgefäßes im
Hydrozyklon nur ein Teil der Suspension vorangehend gereinigt wird und in das Absetzgefäß eine Mischung
der restlichen Suspension mit der Sammelfraktion des Hydrozyklons eingeleitet wird (vergl. SU-PS 1 62 505).
Ferner ist ein Verfahren zur Abtrennung von Schlamm aus einer Aufschlußlösung bekannt, bei dem
eine Pulpe behandelt wird, die aus der Aufschlußlösung und darin suspendiertem Schlamm besteht, der nach der
Behandlung von Alunitrohstoff mit einer Lösung von Ätzalkalien als fester polydisperser Rückstand anfällt.
Aus dieser Pulpe wird beim Durchleiten durch einen Hydrozyklon zunächst die grobkörnige Schlammfraktion
und dann die feinkörnige Schlammfraktion durch anschließendes Abstehenlassen der Aufschlußlösung in
Absetzbehältern abgetrennt.
Die grobkörnige Schlammfraktion in Form von eingeengter Pulpe mit einem Verhältnis der festen
Fraktion zur flüssigen Fraktion von 1 : ! wird aus dem Hydrozyklon zum Waschen in eine entsprechende
Anlage geleitet, welche aus einem System von hintereinander angeordneten Hydrozyklonen, in denen
das Waschwasser gegenüber dem zugeführten Schlamm im Gegenstrom geführt wird, besteht. Dabei wird in
jeder Stufe des Waschens der Schlamm mit Waschwas-S ser mehrfach aufgerührt und mit einer Schleuderpumpe
der nächsten Stufe zugeführt.
Die in dem Hydrozyklon von dem grobkörnigen Schlamm abgetrennte Aufschlußlösung wird einem
Absetzbehälter zum Abtrennen der feinkörnigen Schlammfraktion zugeführt. Die feinkörnige Schlammfraktion
in Form von eingeengter Pulpe mit einem Verhältnis der festen Phase zur flüssigen Phase von 1 :2
bis 1 :3 wird aus dem Absetzbehälter zum Waschen in ein System von in einer bestimmten Reihenfolge
is angeordneten Absetzbehältern unter Zuführung von Waschwasser im Gegenstrom geleitet.
Der Hauptnachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß von der Aufschlußlösung die grobkörnige
Schlammfraktion in Form von eingeengter Pulpe mit einem Verhältnis der festen Phase zur flüssigen Phase
von 1 :1 abgetrennt wird. Dadurch kommt es zu recht bedeutenden Verlusten an Tonerde und Alkali mit der
Aufschlußlösung, die von der zur Halde abgeleiteten grobkörnigen Schlammfraktion mitgeschleppt wird,
deren Anteil an der Gesamtmenge des Schlamms bis 70% beträgt.
Um diese Verluste zu vermeiden, wendet man, wie schon oben hingewiesen wurde, mehrstufiges Waschen
des von der Aufschlußlösung abgetrennten grobkörnigen Schlamms an.
Der genannte Waschvorgang ist mit der Verwendung größerer Mengen von Wasser verbunden, was seinerseits
erforderlich macht, überschüssige Wassermengen aus dem Waschwasser zu verdampfen, das im weiteren
als Kreislauflösung zur Behandlung des Ausgangs-Alunitrohstoffes
verwendet wird.
Außerdem erfordert das bekannte Verfahren, insbesondere durch die Notwendigkeit, den genannten
Waschvorgang des grobkörnigen Schlamms durchzuführen, eine große Zahl von Hydrozyklonen, Rührern
und Pumpen, in denen die Gefäßwände abschleifende Pulpe zirkuliert. Dies Kompliziert die Anlage zur
Abtrennung von Schlamm als Ganzes, erschwert die Bedingungen ihrer Bedienung insbesondere dadurch,
daß die Arbeit mit erosiv wirkender Pulpe zu häufigen Brüchen und Ausfällen der obengenannten Apparate
führt. All das zusammengenommen erhöht bedeutend den mit der Verarbeitung von Aluniten verbundenen
materiellen Aufwand.
In »Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie«,
Band 1, 3. Auflage, 1951, sind auf den Seiten 470 bis 485 unter dem Titel »Trennverfahren flüssig —fest«
mechanische Trennverfahren beschrieben, wobei auf den Seiten 482 bis 484 darauf verwiesen ist, daß bei
Filtrationsproblemen eine der wesentlichsten Faktoren die Korngröße und ihre Verteilung ist. Grobe Stoffe
sind leicht filtrierbar, Stoffe mit sehr feinen und kolloidalen Bestandteilen filtrieren schwer. Ein großer
Anteil von Feinstoffen erhöht auch den Wassergehalt des Filterkuchens.
Außerdem ist bekannt, daß die Filterleistung vom Feststoffgehalt der Trübe abhängt, was dazu führt, daß
im allgemeinen vor der Filtration die Trübe eingedickt wird.
Auf den Seiten 471 und 475 des gleichen Buches ist
beschrieben, daß man zweckmäßig Dekantierapparate bzw. Gindicker Vakuumfiltern, Druckfiltern oder Zentrifugen
vorschaltet, zumal die Leistung eines Filters dem
Gehalt an Feststoffen im Schlamm direkt proportional ist
Aus dem genannten Buch sind somit einerseits die für
die Durchführung der bekannten Trennverfahren, aber auch des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
notwendigen Apparate bekannt, und an&ererseits ist
deren Funktionsweise und Zuordnung bekannt.
Der Verfahrensablauf der vorliegenden Erfindung stellt jedoch nicht eine bloße Vorschaltung von
Dekantierapparaten bzw. Eindickern vor einem Filtrierapparat dar, sondern es wird ein Trennverfahren
angegeben, inn dem sowohl der Wasserhaushalt als auch
die wirtschaftliche Verfahrensführung durch Verminderung der Arbeitsgänge verbessert werden und eine
Erhöhung der Ausbeute an Tonerde und Alkalisulfat durch bessere Trennung und durch Verminderung des
Verlustes an Aufschlußlösung erzielt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei dem bei der Abtrennung von
Schlamm von der durch die Behandlung eines Alunitrohstoffes mit einer Ätzalkalilösung anfallenden
Aufschlußlösung die bei dem als bekannt beschriebenen Verfahren auftretenden Nachteile vermieden werden
und die Abtrennung des grobkörnigen Schlamms, der den größten Teil der gesamten Schlammenge bildet, auf
optimale Weise durchzuführen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das im Patentanspruch 1 angegebene '»'erfahren.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn man ; iir die Filtration der eingedickten Pulpe aus der ersten
Trennstufe Vakuumfilter verwendet.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn man die grobkörnige Schlammfraktion unmittelbar auf dem Filter wäscht.
Bei dem Verfahren der Erfindung enthält der Filterrückstand nur etwa 20 bis 25% AufschluGIosung
und bedarf deshalb keines so langwierigen und größere Mengen an Waschwasser erfordernden Waschvorganges
in einem System von Hydrozyklonen. Vielmehr wird die grobkörnige Fraktion auf Filtern gewaschen, die
weniger arbeitsintensiv sind und nur etwa ein Drittel der Wassermenge erfordern.
Die guten Bedingungen für die Filtration und den anschließenden Waschvorgang des grobkörnigen
Schlamms auf dem Filter werden dadurch erreicht, daß die grobkörnige Schlammfraktion aus der Aufschlußlösung
nach dem Abstehenlassen der Pulpe in dem Hydroseparator oder Hydrozyklon abfiltriert wird,
wobei aus der Aufschlußlösung die grobkörnige Fraktion mit nur geringen Beimengungen der feinkörnigen
Fraktion besonders vollständig ausgefällt wird. Bekanntlich erschwert die feinkörnige Fraktion den
Prozeß der Filtration stark. Daneben werden durch die recht vollständige Abtrennung der grobkörnigen
Schlammfraktion aus der Pulpe die weiteren Bedingungen für die Abtrennung der feinkörnigen Fraktion von
der Aufschlußlösung verbessert. Wenn grobkörnige Fraktion beim Abstehenlassen in »Dorr«-Absetzbehältern
in die feinkörnige Schlammfraktion gelangt, führt dies zum Bruch derselben infolge der übermäßigen
Verdichtung des Schlammes.
Nachfolgend wird das Verfahren der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung ist eine Anlage zum Abtrennen von Schlamm von der Aufschlußlösung nach dem Verfahren
der Erfindung schematisch dargestellt.
Nach der Behandlung des Alunitrohstoffes mit einer Lösung von Ätzalkalien bildet sich eine Pulpe, welche
die Aufschlußlösung und den Schlamm in Form einer mechanischen Suspension enthält Die Aufrchlußlösung,
die nach der Behandlung des Alunitrohstoffes mit einer Lösung von Ätzalkalien anfällt, enthält im gelösten
Zustand hauptsächlich Aluminate und Sulfate von Kalium und Natrium sowie andere alkalilösliche
Komponenten des Alunitrohstoffes.
Zur Behandlung des Alunitrohstoffes mit einer Lösung von Ätzalkalien wird praktisch eine Kreislauflö-
sung von Ätzalkalien verwendet, welche in gelöstem Zustand Sulfate und Aluminate von Kalium und
Natrium enthält und mehrfach für die Behandlung des Alunitrohstoffes unter vorhergehender Anreicherung
derselben mit Ätzalkalien vor der jeweiligen Verwen-
r 5 dung eingesetzt wird.
Die obengenannte Pulpe wird für die erste Trennstufe durch die Rohrleitung 1 dem Hydroseparator 2
zugeführt, wo sich beim Abstehenlassen die grobkörnige Schlammfraktion auf dem Boden absetzt und durch
die Rohrleitung 3 in Form von eingeengter Pulpe in den Mischer4 abgeleitet wird.
Statt des Hydroseparators 2 kann auch ein Hydrozyklon, jedoch mit etwas geringerem Erfolg, verwendet
werden. Aus dem Mischer 4 wird die eingeengte Pulpe der grobkörnigen Schlammfraktion mit Hilfe der
Pumpe 5 in ein karusseilartiges Vakuumfilter 6 eingegossen, wo es zum Abfiltrieren der grobkörnigen
Schlammfraktion kommt. Dabei beträgt der Gehalt des Schlamms an flüssiger Phase der Aufschlußlösung in der
Regel nicht mehr als 25%.
Auf demselben Filter 6 wird die grobkörnige Schlammfraktion gewaschen, wobei der Verbrauch an
Waschwasser nicht mehr als 1,0 t je 1 t des abgetrennten grobkörnigen Schlamms beträgt. Der gewaschene
grobkörnige Schlamm wird zur Halde geleitet. Das Waschwasser wird als Kreislauflösung bei der Behandlung
des Alunitrohstoffes verwendet. Die abfiltrierte Aufschlußlösung wird durch den Rührer 8 mit Hilfe der
Pumpe 9 in den Hydroseparator 2 zurückgeieitet und gelangt dann aus dem Hydroseparator 2 in den
Absetzbehälter 11. Zusammen mit der von der grobkörnigen Schlammfraktion befreiten Aufschlußlösung,
welche praktisch nur Schlamm der feinkörnigen Fraktion enthält, und für die zweite Trennstufe durch die
Rohrleitung 10 in den Dorr-Absetzbehälter 11 geleitet wird. Beim Abstehenlassen scheidet sich dort die
feinkörnige Schlammfraktion in Form von eingeengter Pulpe ab, welche durch die Rohrleitung 12 zur Wäsche
unter vorhergehendem Abfiltrieren oder ohne dieses geleitet wird. Die Wäsche dieses Schlammes kann nach
einem beliebigen bekannten Verfahren durchgeführt werden, weil dies für die Durchführung des Verfahrens
der Erfindung keine wesentliche Bedeutung hat. Die vom Schlamm vollständig befreite Aufschlußlösung
wird durch die Rohrleitung 13 zur Weiterverarbeitung zwecks Abtrennung von Kaliumsulfat und Tonerde
geleitet. Diese Verarbeitung wird hier nicht beschrieben, weil sie nicht im Zusammenhang mit der eigentlichen
Erfindung steht und nach einem beliebigen Verfahren
hu durchgeführt werden kann.
Die nach der Verarbeitung verbleibende Aufschlußlösung wird zusammen mit dem Waschwasser der
Filtration der grobkörnigen Fraktion einer Anreicherung mit Ätzalkalien unterworfen und wieder als
ι,·, Kre'^lauflösung der Ätzalkalien für die Behandlung des
Ausgangsalunit rohstoff es verwendet.
Hier/u I [ihm Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Abtrennung von Schlamm von der durch die Behandlung eines Alunitrohstoffes mit
einer Ätzalkalilösung anfallenden Aufschlußlösung, aus der man in einer ersten Trennstufe die
grobkörnige Schiammfraktion in Form eingedickter Pulpe abtrennt und diese Pulpe wäscht, die in der
ersten Trennstufe erhaltene, die feinkörnige Schlammfraktion enthaltende restliche Aufschlußlösung
in einer zweiten Stufe in einem Absetzgefäß in gereinigte Lösung zur Gewinnung von Tonerde und
Alkalisulfat und in eingedickte, zum Waschen geleitete Aufschlußlösung trennt, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der ersten Trennstufe einen Hydroseparator oder Hydrozyklon verwendet
und von der eingedickten Pulpe die enthaltene Aufschlußlöäung abfiltriert und zur ersten Trennstufe
zurückführt, den grobkörnigen Filterrückstand wäscht und das Waschwasser für den Aufschluß
verwendet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man für die Filtration der eingedickten Pulpe der ersten Trennstufe Vakuumfilter verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die grobkörnige Schlammfraktion
unmittelbar auf dem Filter wäscht.
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DE19732360874 DE2360874C3 (de) | 1973-12-06 | Verfahren zur Abtrennung von Schlamm von der durch die Behandlung eines Alunitrohstoffes mit einer Ätzalkalilösung anfallenden Aufschlußlösung |
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Publications (3)
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DE2360874A1 DE2360874A1 (de) | 1975-06-19 |
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