DE1671093C3 - Verfahren zur Reinigung von Betoniten - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von BetonitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Bentoniten von naturgegebenen unerwünschten
Verunreinigungen an Freindmineralien, wie z. B. Quarz, Feldspat, lllit, Muscovit und Metalloxiden.
Roh-Bentonite, so wie sie im Naturzustand gruben- und lagerstättenmäßig gefunden und gefördert werden,
enthalten je nach Fundstätten einen erheblichen Anteil an Begleitmineralien und/oder Metalloxiden (besonders
Eisenoxiden), welche die Qualität der Bentonite als Endprodukt beeinflussen, z. B. in bezug auf nachfolgende
Aktivierungen, optimale Quellfähigkeit, Verfärbungen. Es ist deswegen zweckmäßig, diese Bentonite für
die Weiterverarbeitung und Verwendung in möglichst reine Formen zu überführen.
Es ist bekannt, Bentonite durch Zugabe von Wasser in Suspensionen zu überführen, wobei entweder dem
Rohprodukt oder der gewonnenen Suspension Chemikalien zugefügt werden, welche die Quellfähigkeit des
Rohprodukts beeinflussen bzw. ein Ausflocken des Rohprodukts bewirken, um das Ausfällen störender
Beimengungen zu ermöglichen.
Die bisherigen Verfahren erfordern zum Aufschlämmen von Bentoniten eine erhebliche Menge Wasser und
viel Zeit sowohl zu ihrer Durchführung überhaupt als auch zur Erreichung eines gewünschten Reinheitsgrades.
Bei Bentoniten als hcchquelifähigen und thixotropen Mineralien sind die bisher bekannten Verfahren
deswegen infolge ihrer Unwirtschaftlichkeit in der betrieblichen Praxis fast undurchführbar, weil Nutzeffekt
und Aufwand in keiner günstigen Relation zueinander stehen. Insbesondere ist es schwierig und
umständlich, den hohen Wasseranteil, welcher bis etwa das 20fache des Bentonits ausmacht, zu entfernen, um
den Bentonit in eine Konsistenz zu bringen, die eine praktisch günstige Weiterverarbeitung ermöglicht.
Außerdem können sich zum Aufschlämmen der Verunreinigungen verwendete Chemikalien störend auf
den nachfolgenden Verwendungszweck und die Weiterverarbeitung auswirken.
Die Erfindung geht von der Feststellung aus, daß von entscheidender Bedeutung für die Qualität eines
Benionits sein Gehalt an Montmorillonit ist Dieser schwankt je nach Fundort und Lagerstätte und variiert
zum Teil erheblich, je nach An und Menge der vorhandenen und unerwünschten Begleitsubstanzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Entfernung dieses Anteiles an Begleitsubstanzen auf
rationeller Art und Weise zu einem möglichst hohen
ίο Prozentansatz an Montmorillonit im Bentonit zu
gelangen unter besonderer Berücksichtigung der Forderung, daß bei der Behandlung des Rohbentonits
nur physiologisch unbedenkliche fällungsaktive Substanzen eingesetzt werden. Es wurde nach einem Weg
gesucht, die naturgegeben vorhandenen und störenden Begleitmineralien und -oxide zu entfernen, um zu einem
möglichst gleichmäßigen und hochwertigen Endprodukt (Montmorillonit im Benonit) zu gelangen, das im
wesentlichen frei von naturbedingten Qualitätsunterschieden ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Reinigen von Bentoniten, welche
darin besteht, daß Rohbentonit mit Wasser zu einem fließfähigen Brei verarbeitet wird und der Brei unter
Rühren von oben in eine wäßrige Lösung eines Polymetaphosphats eingegeben wird und daß die sich
nach dem Einrühren über einer ausgefällten Schicht einstellende Bentonitsuspension zentrifugiert oder filtriert
wird.
Aus der USA.-Patentschrift 33 03 035 war es zwar bereits bekannt, daß Polyphosphate für Tone dispergierend
wirken. Danach konnte jedoch nicht erwartet werden, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit
Hilfe einer Polymetaphosphatlösung eine rasche Ausfällung aller unerwünschten Begleitstoffe in Rohbentonit
möglich wird und ein hochgereinigter Bentonit als Überstand anfäll·, der auf sehr einfache Wsisc
gewonnen werden kann.
Bevorzugt wird der zu reinigende Rohbentonit mit unvorbehandeltem normalem Wasser etwa im Verhältnis
von etwa 1 Gewichtsteil Rohbentonit: 1,5 bis 2 Gewichtsteile Wasser (je nach Quellfähigkeit des
Bentonits) in Breiform durch Rühren gebracht.
Der fließfähige Brei wird von oben in eine Lösung von mit Polymetaphosphat ionisiertem Wasser eingegeben und die Mischung gerührt, bis der gesamte Brei in der Lösung vorhanden ist. Eine Zerkleinerung von Brocken findet hierbei nicht mehr statt, sondern es handelt sich um einen Mischvorgang, der in 3 bis 5 Minuten beendet ist.
Der fließfähige Brei wird von oben in eine Lösung von mit Polymetaphosphat ionisiertem Wasser eingegeben und die Mischung gerührt, bis der gesamte Brei in der Lösung vorhanden ist. Eine Zerkleinerung von Brocken findet hierbei nicht mehr statt, sondern es handelt sich um einen Mischvorgang, der in 3 bis 5 Minuten beendet ist.
Nach Beendigung des Rührens erfolgt eine spontane Ausfällung, die bereits nach etwa 5 bis 7 Minuten
beendet ist. Das ausgefällte unerwünschte Material setzt sich in einer kompakten Schicht am Boden ab. Die
überstehende Suspension hat einen hochprozentigen Bentonitgehalt und wird zentrifugiert oder filtriert; das
dabei ausgeschiedene Wasser kann im Kreislauf zurückgenommen und nach Auffrischen wieder verwendet
werden.
W) Bei einem Fällvorgang mit etwa 10 Minuten Dauer,
vom Einbringen des Breies an gerechnet, werden etwa 90% der unerwünschten auszufällenden Bestandteile
ausgefällt, also die angestrebte Qualitätsverbesserung erzielt. Ausgefällt werden Quarz, Feldspat, lllit, Musco-
IA vit und nicht komplex gebundene Eisenoxide. Eine
einzige Ausfällung ist bei einer nachfolgenden Weiterverarbeitung des Bentonits zur Herstellung von
Gießereibentonit, Bleicherden und anderen Produkten
ausreichend und bringt eine erhebliche Qualitätsverbesserung.
Eine weiten; Qualitätsverbesserung kann dadurch erzielt werden, daß nach der ersten Ausfällung die
Suspension abgezogen und unverändert ohne Zugaben ein zweites und drittes Mal ohne Rühren jeweils etwa 10
Minuten zum erneuten Absetzen stehen gelassen wird.
Um zu reinem Montmorillonit (etwa 99%) zu kommen, werden beim 2. und 3. Fällvorgang die jeweils
erhaltenen Suspensionen erneut in eine zu rührende wäßrige Polymetaphosphat-Lösung eingegeben.
Beispiel I
(Behandlung eines Durchschnitts-Rohbentonits)
(Behandlung eines Durchschnitts-Rohbentonits)
100,0 Gewichisteile Rohbentonit mit einem grubenfeuchten Wassergehalt von etwa 35% werden mit
200,0 Gewichtsteilen normalem Wasser zu einem fließfähigen Brei gerührt.
Dieser Brei wird zügig in eine Lösung, bestehend aus
500,0 Gewichtsteilen normalem Wasser, enthaltend
0,5 bis 0,7 Gewichtsteile Polymetaphosphat
0,5 bis 0,7 Gewichtsteile Polymetaphosphat
eingerührt. Dann wird die dadurch entstehende Suspension ruhig stehen gelassen. Nach etwa 5 bis 7
Minuten sind Begleitmineralien und Eisenoxide zu etwa 90% (etwa 30% auf getrocknetem Rohbentonit) fest
abgesetzt. Die überstehende Suspension wird sofort zentrifugiert oder filtriert und das dabei ausgeschiedene
Wasser im Kreislauf nach neuer Auffrischung zum neuen Fällungsvorgang erneut verwendet.
Dieser Fällungsvorgang kann ein zweites und drittes Mal wiederholt werden, wobei jeweils nach 5 bis 10
Minuten Absetzen die überstehende Suspension abgezogen und in einen weiteren Behälter gebracht wird, wo
sie sich ohne irgendwelche Zugaben erneut absetzt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen unter anderem darin, daß
a) in einfacher Weise eine schnelle Ausfällung und Reinigung unerwünschter Begleitstoffe des Bentonits
erzielt wird,
b) der Wasserverbrauch durch Kreislaufverwendung gering ist,
c) der zur Fällung benutzte Zuschlag (Polymetaphosphat) physiologisch und technisch unbedenklich ist,
d) die nicht komplex gebundenen Eisenoxide, welche spätere Verwendungszwecke des Bentonits stören
können, entfernt werden,
e) die Quellfähigkeit des Bentonits erhalten bleibt,
f) eine Aktivierung des gereinigten Bentonits zum Zwecke seiner Verwendung als Gießerei-Bentonit
und seine Umwandlung in Na-Bentonit mit einem wesentlich geringeren Zusatz von calciniertem
Soda als bei Ca-Natur- Rohbentonit ungereinigt vorgenommen werden kann. Bei den zur Zeit
üblichen Verfahren und Behandlungsmethoden beträgt der Zusatz an calciniertem Soda etwa 5%
auf Fertigprodukt
Nach der Reinigung des Bentonits mit einem einzigen Auställvorgang gemäß der Erfindung ist es möglich, mit
einer Soda-Aktivierung von 1,5 bis 2% maximal des Fertigprodukts eine optimale Quellfähigkeit und Gel-Bildung
und die Forderung der Gießerei-Industrie nach minimalstem Soda-Zusatz zu erreichen,
g) Endprodukte mit konstanten Montmorillonitwerten und Reinheitsgraden rationell gefertigt werden können,
g) Endprodukte mit konstanten Montmorillonitwerten und Reinheitsgraden rationell gefertigt werden können,
h) Rohbentonite mit geringerem als dem Durchschnittsgehalt an Montmorillonit, welche bisher als
nicht abbauwürdig betrachtet wurden, in rentabler Weise eingesetzt und ausgenutzt werden können,
i) reiner Montmorillonit gewonnen und für hochqualitative Verwendungszwecke (Katalysatoren, Porzellan-, Papierindustrie usw.) zur Verfügung gestellt werden kann,
j) bayer. Bentonite auf die Reinheitsgrade anderer Provenienzen gebracht werden können,
k) nur ein Zuschlagsstoff (Polymethaphosphat) für den Fällvorgang verwendet wird und eine weitere chemische Behandlung oder Neutralisation u. dgl. unnötig ist und daher entfällt.
i) reiner Montmorillonit gewonnen und für hochqualitative Verwendungszwecke (Katalysatoren, Porzellan-, Papierindustrie usw.) zur Verfügung gestellt werden kann,
j) bayer. Bentonite auf die Reinheitsgrade anderer Provenienzen gebracht werden können,
k) nur ein Zuschlagsstoff (Polymethaphosphat) für den Fällvorgang verwendet wird und eine weitere chemische Behandlung oder Neutralisation u. dgl. unnötig ist und daher entfällt.
Gewichtsteile Rohbentonit werden mit etwa 100 Gewichtsteilen Wasser durch Rühren oder Kneten in
Breiform überführt. Dieser Brei wird portionsweise in eine Lösung von
etwa 100 Gewichtsteilen Wasser und
etwa 0,5 bis 0,7 Gewichtsttilen
Polymetaphosphates
etwa 0,5 bis 0,7 Gewichtsttilen
Polymetaphosphates
eingemischt. Der so erhaltene Schlamm wird mittels Hydrozyklon oder Austragschleuder mit geringen
g-Werten zentrifugiert. Hierbei werden die gröberen Anteile in Form von Begleitmineralien und -oxyden von
der überstehenden Suspension abgetrennt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Reinigen von Bentoniten, dadurch gekennzeichnet, daß Rohbentonit
mit Wasser zu einem fließfähigen Brei verarbeitet wird und der Brei in eine wäßrige Lösung eines
Polymetaphosphats unter Rühren von oben eingegeben wird und daß die sich nach dem Einrühren über
einer ausgefällten Schicht einstellende Bentonitsuspension zentrifugiert oder filtriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brei durch Rühren von 1 Gewichtsteil Rohbentonit in 1,5 bis 2 Gewichtsteile
Wasser gewonnen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das beim Zentrifugieren
oder Filtrieren ausgeschiedene Wasser — gegebenenfalls nach Auffrischen — wieder zur
Erzeugung einer Lösung nach Anspruch 1 verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension mehrfach in
jeweils frischen Lösungen zum Absetzen gebracht wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESC040976 | 1967-07-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1671093C3 true DE1671093C3 (de) | 1978-02-09 |
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