DE2360464C3 - Verfahren zur Vorbehandlung eines zur Herstellung von Verpackungen bestimmten Verpackungszuschnittes - Google Patents
Verfahren zur Vorbehandlung eines zur Herstellung von Verpackungen bestimmten VerpackungszuschnittesInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem bekannten Verfahren zur Vorbehandlung eines zur Herstellung
von Verpackungen bestimmten Verpackungszuschnittes aus Papier, Karton oder Pappe zur Erhöhung der
Belastungsfähigkeit der Verpackungen unter Zuführung eines flüssigen Verfestigungsmittels in geringer Menge,
wobei das aus einem aushärtbaren Kunststoff bestehende Verfestigungsmittel dem Verpackungszuschnitt nur
entlang der Faltlinien in schmalen Zonen zugeführi wird, während der Zuschnitt im übrigen unbehandelt
hloiht
Es ist allgemein bekannt, derartige Verpackungszuschnitte mit härtbarem Kunststoff als Verfestigungsmittel zu imprägnieren. Die Imprägnierung erfolgt dabei
entweder vor dem Stanzen und Anbringen der Fa'tlinien. oder auch auf den bereits gestanzten und mit
Faltlinien versehenen Verpackungszuschnitten, gegebenenfalls auch auf den fertigen Verpackungen. Die
Aushärtung des Kunststoffes erfolgte nach dem Aufrichten der Verpackung. Damit sollte die Belastbar-,o keil der Verpackung gegenüber Druckbeanspruchungen, z. B. beim Übereinanderstapeln, verbessert werden.
Aus der DT-OS 17 61338 ist es darüber hinaus bekanntgeworden, ein flüssiges Verfestigungsmittel in
geringer Menge in Gestalt eines thermoplastischen ,5 Kunststoffes nur entlang der Faltlinien in schmalen
Zonen zuzuführen und den Zuschnitt im übrigen unbehandelt zu lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend
von dem eingangs umrissenen, aus der Offenlegungsschrift bekannt gewordenen Verfahren, sicherzustellen,
daß zum einen die Belastbarkeit der fertigen Verpakkungen durch Druckbeanspruchungen verbessert wird,
wobei die Druckfähigkeit auch in feuchtem Zustand erhalten bleibt, andererseits aber der größte Flächenanteil des Verpackungszuschnittes von Verfestigungsmit
tel freibleibt, um das Material nach Gebrauch zum allergrößten Teil einer Wiederverwendung zuführen zu
können.
Die E-findung löst diese Aufgabe, ausgehend von dem
eingangs beschriebenen Verfahren, dadurch, daß das Verfestigungsmittel den Werkstoff des Verpackungszuschnittes völlig durchdringt und anschließend das
Verfestigungsmittel ausgehärtet wird.
Die völlige Durchdringung des Werkstoffes des Verpackungszuschnittes in schmalen Zonen entlang
dessen Faltlinien ergibt eine gegen Druckbelastungen äußerst widerstandsfähige Verpackung nach Aufrichten
des Zuschnittes. Die vollkommen durchdrungenen Zonen bilden praktisch ein starres Gerüst für die
Verpackung. Dies kann mittels eines versteifenden äußerlichen Auftrages auf die schmalen Zonen entlang
den Faltlinien nicht erreicht werden. Vor allem bleibt das erwähiite starre Gerüst auch dann erhalten, wenn
die Verpackung feucht werden sollte. Trotzdem kann der weitaus überwiegende Anteil des Verpackungswerkstoffes nach Gebrauch einer Weiterverwertung
zugeführt werden, da er von der Durchdringung durch das Verfesligungsmittel ausgenommen v/ar.
Die Einbringung des Verfestigungsmittels in den Werkstoff des Zuschnittes kann vor dem Stanzen und
dem Anbringen der Faltlinien, jedoch auch während des Stanzens und des Anbringens der Faltlinien erfolgen.
Das Aushärten kann ebenfalls vor dem Stanzen und Anbringen der Faltlinien, wie auch nach dem Stanzen
s5 und Anbringen gegebenenfalls auch nach dem Aufrichten des Zuschnittes erfolgen.
einer Zone eingebracht, deren Breite ein bis zwanzig
im rechten Winkel zur Längsrichtung der Zonen
entspricht.
Schließlich kann das Verfestigungsmittel auch im Bereich der Faltlinien unmittelbar oder unter Einhaltung eines geringen Abstandes von den Faltlinien
erfolgen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen weiter veranschaulicht.
F i g. 2 und 3 sind Diagramme, die die Festigkeitserhöhung veranschaulichen.
Fig.4 ist ein ähnliches Diagramm, das einen
Vergleich zwischen Behandlung in den Randzonen und herkömmlicher Behandlung zeigt,
Fig.5 ist ein Diagramm, das die Trocken- und
Naßfestigkeit bei Behandlung in den Randzonen und bei unbehandelten Proben wiedergibt
In F i g. 1 ist ein herkömmlicher Zuschnitt für eine
Schachtel aus Karton mit vier Feldern I, 2, ä, 4 dargestellt, ί'έε die senkrechten Wandungen der fertigen
Schachtel bilden und angesetzte Lappen 5 bis 13 aufweisen. Diese Wandungen und Lappen werden durch
senkrechte und waagerechte Faltlinien 14 bis 17,18 und 19 getrennt. Entlang den senkrechten Faltlinien 1 ist der
Zuschnitt, wie auf der Zeichnung zu sehen, vom Verfestigungsmittel durchdrungen. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist die Faltzone selbst nicht behandelt, weshalb die Härtung vor dem Aufrichten der Schachtel
erfolgen kann. Bei diesem Beispiel werden die Wandungen verstärkt, um Druckkräfte aufnehmen zu
können, die senkrecht auf die Wandungen 1 bis 4 einwirken, z. B. beim Stapeln der Verpackungen. Wenn
die Verpackungen auch Druckkräften ausgesetzt werden sollen, die im rechten Winkel dazu wirken, kann
eine ähnliche Behandlung auch entlang den waagerechten Faltlinien 18,19 vorgenommen werden.
Die Wirkung der Behandlung ist bei Karten stücken
untersucht worden, die einer vertikalen Belastung ausgesetzt wurden. Die F i g. 2 und 3 geben die Resultate
dieser Untersuchungen wieder. Es wurden Kartonsiükke
von 90 χ 60 cm mit einer Stärke von 0,56 mm (F i g. 2) und 0,48 mm (F i g. 3) verwendet. Das Verfestigungsmittel,
das aus einer Lösung eines im Handel erhältlichen Phenol-Formaldehyd-Kunststoffes gebildet
wurde, wurde in schmalen Zonen entlang den längeren Kanten der Kartonstücke aufgetragen und ausgehärtet
Darauf wurden sie in Richtung parallel zu den längeren Kanten bis zum Bruch belastet Die F i g. 2 und 3 geben
die erforderliche Kraft in Kilopond als Funktion der Men^e an Verformungsmittel in % des Gewichtes des
Kartonstückes an. In beiden Fällen wurde auch jener Wert bestimmt, der mit einem unbehandelten Kartonstück
gleicher Beschaffenheit erhalten wild.
ίο Die F i g. 4 gibt die bei der Behandlung von gleichen
Kartonstücken mit demselben Verfestigungsmittel erhaltenen Resultate wieder, wobei das Verfestigungsmittel
zum einen lediglich in den Randzonen (die obere Kurve) und zum anderen über das ganze Kartonstück
(die untere Kurve) aufgetragen worden ist Es ergibt sich, daß bei Verwendung der gleichen Menge an
Verfestigungsmittel eine wesentlich bessere Verstärkung erhalten wird, wenn das Verfestigungsmittel
lediglich in den den Kanten benachbarten Randzonen vorgesehen wird.
In Fig. 5 ist die Druckfestigkeit einerseits für ein auf
die oben beschriebene Weise behandeltes Kartonstück in trockenem Zustand (Balken 30) und in feuchtem
Zustand (Balken 31) und andererseits für ein unbehandeltes Kartonstück in trockenem und feuchtem Zustand
(Baiken 32 und 33) angegeben. Die überlegene und überraschende Naßfestigkeit, die bei der Behandlung in
den Randzonen erhalten wird, geht deutlich aus dem Diagramm hervor.
Ein besonderer Vorteil ist darin zu sehen, daß praktisch die ganze Verpackung nach Gebrauch einer
Wiederverwendung als Altmaterial zugeführt werden kann. Lediglich die schmalen behandelten Zonen sind
nicht verwendbar.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Vorbehandlung eines zur Herstellung von Verpackungen bestimmten Verpakkungszuschnittes aus Papier, Karton oder Pappe zur
Erhöhung der Belastungsfähigkeit der Verpackung unter Zuführung eines flüssigen Verfestigungsmittels
in geringer Menge, wobei das aus einem aushärtbaren ren Kunststoff bestehende Verfestigungsmittel
dem Verpackungszuschnitt nur entlang der Faltlinien in schmalen Zonen zugeführt wird, während der
Zuschnitt im übrigen unbehandelt bleibt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfestigungsmittel den Werkstoff des Verpackungszuschnittes völlig
durchdringt und daß anschließend das Verfestigungsmittel ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung des Verfestigungsmittels in den Werkstoff des Zuschnittes vor dem
Stanzen desselben und dem Anbringen der Faltlinien erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung des Verfestigungsmittels in den Werkstoff des Zuschnittes während des
Stanzens und des Anbringens der Faltlinien erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten des Verfestigungsmittels vor dem Stanzen und Anbringen der
Faltlinien erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten des Verfestigungsmittels nach dem Stanzen und Anbringen der
Faltlinien erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten des Verfestigungsmittels nach dem Aufrichten des Zuschnittes
erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung des Verfestigungsmittels in den Werkstoff des Zuschnittes in
Zonen entlang den Faltlinien erfolgt, deren Breite ein bis zwanzig Prozent der Ausdehnung der
Verpackungswandungen im rechten Winkel zur Längsrichtung der Zonen entspricht.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbringen der Verfestigungsmittel auch im Bereich der Faltlinien unmittelbar erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung des Verfestigungsmittels nur in Zonen erfolgt, die einen geringen
Abstand von den Faltlinien einhalten.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE1620572 | 1972-12-12 | ||
SE16205/72A SE360619B (de) | 1972-12-12 | 1972-12-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2360464A1 DE2360464A1 (de) | 1974-06-27 |
DE2360464B2 DE2360464B2 (de) | 1977-05-12 |
DE2360464C3 true DE2360464C3 (de) | 1978-01-05 |
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