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Verfahren zur Ausbildung von Ventilationsöffnungen in den Wänden von Zellenkörpern (Wabenkörpern)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausbildung von Ventilationsöffnungen in den Wänden von in üblicher Weise aus Blattmaterial. z. B. Pappe, Papier, Karton od. dgl., hergestellten Zellenkörpern (Wa- benkörpern) vor deren Vereinigung (Verklebung) mit Deckplatten zu Verbundkörpern (Verbundplatten).
Bei der Herstellung solcher Verbundkörper ist es in der Regel erwünscht, zur Anbringung der Deckplatten einen Klebstoff zu verwenden, der unter Wärmewirkung aktiviert (klebfähig) wird, und die Kle- bung ohne Vortrocknung dadurch zu erzielen, dass in einer einzigen Erhitzungsstufe der Klebstoff aktiviert und das Lösungsmittel, in dem er aufgetragen wird, verflüchtigt wird. Eine Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass die entwickelten Lösungsmitteldämpfe zwischen den Seiten der Zellenwände so starke Druckunterschiede erzeugen, dass die Klebung ernsthaft gestört wird. Es wurde bereits vorgeschlagen, diese Schwierigkeit dadurch zu vermeiden, dass in den Zellenwänden Löcher für den Abzug der Dämpfe während der Klebung geschaffen werden.
Die Löcher geben zwar während der Verklebung sehr gute Ergebnisse, doch erschwert die Ausbildung der Löcher die Herstellung des Zellenkörpers und ist daher sehr kostspielig.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines solchen Abzuges auf einfachere, aber wirksame Weise.
Ferner bezweckt die Erfindung, zur Ausbildung eines solchen Abzuges ein Verfahren zu schaffen, dem jedes Zellenkörpermaterial für Bauzwecke vor oder nach dem Öffnen desselben zu einem Zellenkörper unterworfen werden kann, so dass die Vorteile des Abzuges erzielt werden können, ohne dass die Erzeugung des Materials selbst kompliziert wird.
Aus diesem Grunde sieht die Erfindung ein Verfahren für die Herstellung der Ventilationsöffnungen vor, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass in der einen oder in beiden der durch die Zellenwandränder gebildeten Seitenflächen des noch geschlossenen Zellenkörpers, vorzugsweise unter Verwendung von Mehrfachkreissägen, quer zu den Längskanten dieser Seitenflächen verlaufende Nuten eingeschnitten werden, die nach dem Auseinanderziehen des Zellenkörpers, d. h. also bei geöffnetem Zellenkör- per, in Reihe liegende, randoffene. als Ventilationsöffnungen dienende Ausnehmungen der Zellenwände bilden.
Man könnte erwarten, dass die Schaffung der Ausnehmungen an den Rändern der Zellenwände, d. h. an den Stellen, an denen der Zellenkörper die Deckplatten berühren soll, selbst die Klebung stört und daher nur den Ersatz einer Schwierigkeit durch eine andere darstellt. Dies wurde jedoch durch die zahlreichen Versuche, welche durchgeführt wurden, nicht bestätigt. Tatsächlich ist die erfindungsgemäss erzielbare Klebkraft der nach den bekannten Verfahren erzielbaren mindestens gleichwertig. Infolge der relativen Einfachheit der Schaffung der erfindungsgemässen Ausnehmungen sind diese für alle bekannten Zwecke den Perforationen vorzuziehen. Wie aus der nachstehenden Beschreibung hervorgeht, wird diese relative Einfachheit noch wesentlich erhöht, wenn die Zellenkörper, wie es oft der Fall ist, in verschiedenen Grössen, z.
B. in verschiedenen Dicken, vorliegen.
Die Erfindung wird in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnung noch näher erläutert.
In dieser zeigen Fig. 1 ein Stück nichtgeöffnetes Zellenkörpermaterial, das mit Nuten versehen ist,
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Fig. 2 schematisch in der Draufsicht eine Maschine zur Ausbildung von Nuten der in Fig. 1 gezeigten
Art, Fig. 3 einen kleinen Teil des in Fig. 1 gezeigten Materialstückes in geöffnetem Zustand und Fig. 4 eine Vorderansicht einer glatten Tür, wobei die vordere Deckplatte aus Darstellungsgründen weggelas- sen ist. i Das in Fig. 1 gezeigte Materialstück wird in üblicher Weise dadurch erhalten, dass es von einem
Stapel von Blättern abgeschnitten wird, die längs Klebstreifen derart aneinandergeklebt sind, dass die bei diesem Abschneiden erzeugten Blattstreifen durch quer dazu angeordnete Klebstoffstreifen aneinanderge- klebt sind.
Die Klebstoffstreifen bilden zwei Gruppen A und B, die über die Länge des Materialstückes abwechseln und so angeordnet sind, dass jeder innere Blattstreifen auf der einen Seite Klebstoffstreifen der Gruppe A und auf der andern Seite Klebstoffstreifen der Gruppe B aufweist. Aus Darstellungsgründen sind die Klebstoffstreifen in Fig. 1 mit einer grösseren Breite und mit grösseren Abständen voneinander dargestellt als es tatsächlich der Fall ist. Die Richtung, in der das Materialstück zwecks Bildung des Zel- lenkörpers geöffnet wird, ist durch den Pfeil dargestellt und rechtwinkelig zu den Ebenen der Blattstrei- fen, deren Enden schematisch bei 1 angedeutet sind.
Die Querränder der Klebstoffstreifen erscheinen an den beiden durch die Längsränder der Blattstreifen begrenzten Flächen und erzeugen zusammen den Ein- druck von deutlich erkennbaren Streifen auf diesen Flächen. Nu : die obere der beiden Flächen ist in
Fig. 1 dargestellt ; die darauf vorgesehenen Klebstoffstreifen sind mit A'und B'bezeichnet. In dem hier dargestellten speziellen Fall besteht der Stapel aus dem als Karton bezeichneten pappeartigen Material mit einer Stärke von 0,4 mm. In der oberen Fläche sind zwischen den Klebstoffstreifen A'und B'in der Öffnungsrichtung angeordnete Nuten C und C', in der unteren Fläche ähnlich angeordnete Nuten X und X'vorgesehen.
Diese Nuten können mit Hilfe der in Fig. 2 schematisch in Draufsicht gezeigten Maschine leicht ausgebildet werden. Die Maschine besteht aus einem Tisch 2, der an der einen Seite eine Führungslei- ste 3 aufweist, die es ermöglicht, dass. das nichtgeöffnete Materialstück über Kreissägeblätter K geführt wird, die von einer unter dem Tisch angeordneten, gemeinsamen Welle angetrieben werden und durch
Schlitze aufwärtsragen. Es hat sich gezeigt, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn jedes Säge- blatt etwa 6 Zähne hat und die Zähne mit Wolframcarbidschneiden versehen sind. Sägeblätter mit einer grösseren Zähnezahl, beispielsweise 36 oder 24 Zähnen, sind im Gebrauch weniger befriedigend.
Die Breite und Tiefe der Nuten ist natürlich von der Stärke der Sägeblätter und dem Ausmass, in dem die Sägeblätter über den Tisch 2 vorstehen, abhängig.
Beim Öffnen des Materialstückes in den in Fig. 3 gezeigten Zustand besitzt jede der entstehenden sechseckigen Zellen an jeder durch das Material gebildeten Wand infolge des vorerwähnten Einschnei- dens vier Ausnehmungen, die am freien Rand je einer der Wände ausgebildet sind, welche aus einer ein-
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ten versehen werden.
Die richtige Funktion der Maschine ist unabhängig von der Dicke des behandelten Materialstückes und von der Anzahl der darin enthaltenen Blattstreifen. Daher kann die Erfindung ohne Nachstellungder verwendeten Vorrichtung bei der Behandlung von allen Materialstücken Anwendung finden, in denen die Abstände zwischen den Klebestoffstreifen gleich sind. Diese Anpassungsfähigkeit ist bei der Schaffung von Löchern nach den bekannten Verfahren nur schwer zu erzielen.
Man erkennt, dass vier Gruppen von Ausnehmungen vorhanden sind, nämlich die vondenNutenC gebildeten Ausnehmungen D, die von den Nuten C'gebildeten Ausnehmungen D', die von den Nuten X gebildeten AusnehmungenYund die von den Nuten X'gebildeten Ausnehmungen Y'. In der dargestellten Anordnung steht nach der Anbringung von Deckplatten zwecks Bildung eines Verbundkörpers jede Zelle an jeder durch das Material gebildeten Fläche mit jeder andern Zelle des Materials in Verbindung, wobei die die Ventilationsöffnungen bildenden. Ausnehmungen jeweils in entsprechenden Reihen liegen.
In Fig. 4 ist beispielsweise die Verwendung des Zellenkörpers zur Herstellung einer glatten Türe gezeigt, wobei der Zellenkörper mit einer hinteren Deckplatte 4, horizontalen Rahmenleisten5 und 6, vertikalen Rahmenleisten 7 und 8, einem Schlossbefestigungsblock 9 und einer vorderen Deckplatte 10 verbunden (verklebt) wird. Die beim Verkleben entwickelten Lösungsmitteldämpfe können über die ganze Länge und Breite des Zellenkörpers frei strömen und durch eines oder mehrere kleine Löcher, wie z. B. die Löcher 11 und 12, oder an beliebigen Stellen der Rahmenleisten ausgebildete Nuten ins Freie ab- ziehen.
Bei Durchführung der Erfindung kann man gewöhnlich zur Vereinfachung der Erzeugung einige der Nuten weglassen. Wenn die Nuten X und X'entfallen, ist eine Verbindung nur an der einen Seite des
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Zellenkörpers vorhanden. Diese Anordnung wird gewöhnlich bevorzugt. Wenn die Nuten C und X (oder C'und X') gleichzeitig entfallen, so dass in dem geöffneten Material keine entsprechenden Ausnehmungen D und Y (oder D'und Y') entstehen, dann bilden die Zellen voneinander getrennte Gruppen von miteinander in Verbindung stehenden Zellen, die in der Öffnungsrichtung angeordnet sind, wobei jede Gruppe von den übrigen Gruppen getrennt ist.
Wenn nun das so genutete und geöffnete Material gemäss Fig. 4 angeordnet ist (mit vertikaler Öffnungsrichtung), kann ein befriedigender Abzug nur dadurch geschaffen werden, dass mehrere Löcher, z. B. die Löcher 11 und 12, in geeigneter Verteilung in den horizontalen Rahmenleisten 5,6 vorgesehen sind. Bei horizontaler Öffnungsrichtung müssen die Löcher dagegen in den vertikalen Rahmenleisten 7,8 angeordnet sein. Das in Fig. 3 gezeigte Material mit den Ausnehmungen D, D', Y. und Y' (oder ein Material, das nur die Ausschnitte D und Y'oder D'und Y besitzt), kann so angeordnet werden, dass seine Öffnungsrichtung vertikal oder horizontal ist, ohne dass eine Beschränkung hinsichtlich der Anordnung oder Mindestzahl der Löcher gegeben ist.
Die günstigste Anordnung der Ausnehmungen hängt im Einzelfall von verschiedenen Faktoren, wie der geforderten Festigkeit des Materials, den teilweise in Beziehung stehenden Symmetrieforderungen, der Leichtigkeit der Herstellung der Nuten in verschiedenen Verteilungen und etwaigen Forderungen nach möglichst gleichmässiger Verteilung der Feuchtigkeit über die Dicke des fertigen Verbundkörpers, ab. Die grösste Gleichmässigkeit wird erzielt, wenn man für Durchlässe an beiden Flächen des Materials und dafür sorgt, dass die Durchlässe an der einen Fläche gegenüber denen an der andern Fläche im Gleichgewicht sind, wobei die bei der Kondensation auftretenden Schwerkraftswirkungen beispielsweise nach einem speziellen Versuch oder unter Anwendung empirischer Daten berücksichtigt werden.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele können selbstverständlich im Rahmen der Erfindung in verschiedener Weise abgeändert werden.