DE2353308B2 - Muldenförmiges einstückiges Kunststoffolien-Formteil zum Ummanteln einer Rohrkrümmerisolierung und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kunststoffolien-Formteil gemäii dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Kunststoffolien-Forro.teile die«er Art sind aus der CH-PS 4 53 016 und der US-PS 34 95 .29 bekannt Bei der Herstellung solcher Formteile wird ein Kunststoffolienstück durch Tiefziehen in eine Form gebracht die ein torussektorförmiger Rohrbogen annimmt wenn man ihn entlang des inneren, kleinsten Kreisbogens, bezogen auf die Torus- oder Drehachse, aufschneidet, ihn auseinanderbiegt bis ein muldenförmiges Gebilde ohne nach innen gekrümmte Randbereiche entsteht, und die Schnittränder durch Überlappungszuschläge ergänzt.

Wenn man ein solches muldenförmiges Formteil entsprechend biegt, schnappt es in die Roiirbogenform um.

Muldenförmige einstückige Kunststoffolien-Formteile zum Ummanteln einer Rohrkrümmerisolierung sind einfacher und billiger herzustellen als die ebenfalls bekannten zweistückigen Rohrbögen, welche aus zwei tiefgezogenen Halbschalen bestehen, die an ihren Außenrändern miteinander verschweißt sind. Nachteilig an den bekannten einstückigen Rohrbögen, die als muldenförmiges einstückiges Kunststoffolien-Formteil hergestellt werden, ist jedoch, daß sie wegen der Art ihrer Herstellung nur im aufgebogenem, mulden- oder schalenförmigem Zustand formstabil sind. Die bekannten Kunststoffolien-Formteile streben daher dazu, diesen Zustand wieder anzunehmen, wenn sie in die Form eines geschlossenen Röhfbögens gebögen werden, die sie im montierten Zustand haben müssen. Die Montage wird durch diese »Aufspringneigung« erschwert, und das Aussehen des in Form eines Rohrbogens montierten Kunststoffolien-Formteils läßt zu Wünschen übrig, wenn die Montage nicht sehr sorgfältig durchgeführt wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein muldenförmiges, einstückiges Kunststoffolien-Formteü aum Ummanteln einer Rohrkrümmerisolierung (Wärme-, Kälte- oder Schallisolie- rung) anzugeben, das leichter zu montieren ist als die bekannten Kunststoffolien-Formteile dieser Art

Diese Aufgabe wird bei einem Kunststoffolien-Formteil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs I erfindungsgemäß durch das im Kennzeichen des

, ο Patentanspruchs 1 angegebene Merkmal gelöst

Das Kunststoffolien-Formteil gemäß der Erfindung läßt sich leicht montieren, da es im rohrbogenförmigen Zustand formstabil ist und nicht dazu strebt wieder aufzuspringen und den mulden- oder schalenförmigen

Zustand anzunehmen, nachdem es in Form eines Rohrbogens um eine zu ummantelnde Rohrkrümmerisolierung gelegt ist Es läßt sich daher auch von einer einzelnen Person und auch bei beengtem Raum bequem montieren und sieht im montierten Zustand einwandfrei aus. Die leichte Herstellbarkeit und der geringe Raumbedarf bei der Lagerung der muldenförmigen Kunststoffolien-Formteile bleibt dabei erhalten, da das erfindungsgemäße Kunststoffolien-Formteil auch in der Muldenform formstabil ist

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Kunststoffolien-Formteils gemäß der Erfindung und vorteilhafte Verfahren zum Herstellen solcher Kunststoffolien-Formteile sind Gegenstand von Unteransprüchen. Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 ein mulden- oder schalenförmiges Kunststofffolien-Formteil, das durch Zusammenbiegen in die Form eines Viertels (90° -Sektors) eines Torus, also in die

Form eines Rohrbogens gebracht werden kann;

F i g. 2 eine perspektivische Ansicht des Kunststoffolicn-Formteils gemäß F i g. 1 in der Rohrbogenform, in der es erfindungsgemäß ebenfalls formstabil ist; Fig.3 eine schematische Meridionalschnittansicht eines Kunststoffolien-Formteils gemäß einer Weiterbildung der Erfindung.

F i g. 1 zeigt ein Kunststoffolien-Formteil 10 an sich bekannter, schalen- oder muldenartiger Form, wie es entsteht, wenn man einen 90° -Sektor einer elastischen Torus- oder Kreisringfläche entlang des inneren kleinsten meridionalen Kreisbogens aufschneidet, die Schnittränder auseinanderbiegt, bis eine Schale ohne nach innen gekrümmte Randbereiche entsteht, und mindestens einen Schnittrand durch einen Überlap pungsabschnitt 12 verlängert. Ein solches Gebilde ist praktisch nur in der in F i g. 1 dargestellten Form stabil und strebt, diese immer wieder anzunehmen, auch wenn es in die im montierten Zustand erforderliche Rohrbogenform gebogen wird. Die Montage wird

μ dadurch erschwert.

Gemäß der Erfindung wird ein Kunststoffolien-Formteil der in F i g. 1 dargestellten Art nun so ausgebildet, daß es auch im rohrbogenartigen, wenigstens annähernd geschlossenen Zustand, wie er z. B in F i g. 2 dargestellt ist, einen formstabilen Zustand hat. Biegt man also ein Kunststoffolien-Formteil gemäß der Erfindung zu einem rohfbogenartigen Gebilde zusammen, so behält es diese Form wenigstens annähernd bei und strebt nicht dazu, wieder in die völlig auseinander-

M gebogene, schalenartige Form ohne nach innen gekrümmte Randbereiche zurückzuspringen.

Dies wird dadurch erreicht, daß das schalenförmige Kunststoffolien-Formteil, wie es beim Tiefziehen

erhalten wird, in den rohrbogenartigen Zustand gezwungen und in diesem Zustand einer Wärmebehandlung unterworfen wird, so daß die ihm durch das Biegen erteilten Spannungen wenigstens so weit abgebaut werden, daß auch der rohrbogenartige, wenigstens annähernd geschlossene Zustand, wie er z. B. in F i g. 2 dargestellt ist, stabil ist

Die Neigung des verformten Kunststoffolien-Formteils 10, die Rohrbogenform beizubehalten, wenn es in diese gebracht worden ist, kann auch durch eine meridionale Sicke 14 verstärkt werden, die vorzugsweise, wie dargestellt, längs der Außenseite des Rohrbogens (F ig. 2) verläuft

Es hat sich ferner gezeigt daß Kunststoffolien-Formteile leichter in der Form eines Rohrbogens stabil gemacht werden können, wenn der Rohrbogen beim Kreisringsektor ist sondern ein rohrartiges Gebilde, dessen Krümmungen am inneren und äußeren Umfang (gesehen von der Drehachse) nicht den gleichen Krümmungsmittelpunkt haben, sondern bei denen der Krümmungsmittelpunkt der Außenseite weiter von der Rohrachse entfernt ist als der Krümmungsmittelpunkt der Innenseite. Dies ist in Fig.3 etwas übertrieben dargestellt: Die Relation der Außenseite 16 des in F i g. 3 im Meridionalschnitt dargestellten Rohrbogens zum zugehörigen Krümmungsmittelpunkt 18 ist die gleiche wie bei einem mathematischen Torus. Die Innenseite 20 hat jedoch eine stärkere Krümmung als ein entsprechender Torus (dessen Innenseite gestrichelt dargestellt ist), so daß ihr Krümmungsmittelpunkt 22 nicht mit dem Krümmungsmittelpunkt 18 zusammenfällt, sondern näher beim Rohrbogen liegt als dieser.

Der Abstand zwischen Innenseite 20 und Außenseite 16 gerechnet längs Radien, die vom Krümmungsmittelpunkt 18 ausgehen, ist also in der Mitte (längs der Rohrachse gerechnet) kleiner als an den offenen Rohrenden,

s Die obige Lehre läßt sich selbstverständlich auch auf Rohrbögen anwenden, bei denen ein einem 180"-Torussektor entsprechendes schalenförmiges Gebilde tiefgezogen und dieses dann in zwei Teile entsprechend jeweils einem 90°-Torussektor zerschnitten wird, wenn

ίο sich auch bei dieser Art der Formgebung nicht so leicht ein stabiler Zustand in geschlossener Form erreichen läßt als beim unmittelbaren Tiefziehen eines länglicheren 90°-Rohrbogen-Formteils gemäß F i g. 1.
Formteile der in Fig. 1 dargestellten Art werden besonders vorteilhaft im Blasverfahren hergestellt: Dabei erzeugt man jeweils flaschenartige Gebilde, die jeweils aus zwei symmetrischen Rohrbogen-Formteilen gemäß F i g. 1 bestehen, welche an den in F i g. 1 mit 28 bezeichneten Rändern zusammenhängen und längs dieser Ränder 28 nach der Formgebung auseinandergeschnitten werJen. Die Herstellung von Hohlkörpern aus extrudierten Kunststoffolien durch das .'viasverfahren ist allgemein bekannt so daß sich eine weitere Erläuterung erübrigt Das Blasverfahren läßt sich mit Vorteil auch zur Herstellung der eingangs erwähnten bekannten Rohrbogen verwenden.

Man k^nn auch Formteile herstellen, die einem ganzen Torus entsprechen und eine Form haben, wie sie sich ergibt wenn man einen Torus längs des kleinsten

jo meridionalen Kreises aufschneidet und die Schnittränder so weit nach außen biegt daß sich ein in der Mitte wulstförmig verdicktes Rohr ergibt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche;

1. Muldenförmiges einstückiges Kunststoffolien-Formteil zum Ummanteln einer Rohrkrümmerisolierung, dadurch gekennzeichnet, daß es außer in der Muldenform (F i g. 1) auch in Form eines wenigstens annähernd geschlossenen Rohrbogens (F i g. 2) formstabil ist

2. Kunststoffolien-Formteil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens eine Sicke (14), die längs der Außenseite des Rohrbogens verläuft

3. Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffolien-Forroteils nach Anspruch 1, bei welchem ein Kunststoffolienstück in eine Form gebracht wird, wie sich ergibt, wenn man einen elastischen Mantel eines Rohrbogens im Bereich der inneren Kehle aufschneidet und ihn aufbiegt, bis eine einseitig offene Mulde ohne nach innen gekrümmte Randbereiche entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß das muldenförmige Kunststoffolien-Formteil in die Form des Rphrbogens gezwungen und in dieser Form einer solchen Wärmebehandlung unterworfen wird, daß es sowohl im muldenförmigen Zustand als auch im rohrbogenförmigen Zustand formstabil ist

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung der Muldenform nach dem Blasverfahren erfolgt