DE2350605A1 - Verfahren zur herstellung eines kapselempfindlichen, gelartigen wettersprengstoffes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines kapselempfindlichen, gelartigen wettersprengstoffesInfo
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Description
RECHTSANWALT
FACHANWALT FOR STEUERRECHT
43 ESSEN 1 (HAARZOPF) , AUF DERFUCHSKAUL69
TELEFON 714442 POSTSCHECK ESSEN 23474 DEUTSCHE BANKAG ESSEN 283/3697
8,10.1973 A.A. 981
Indian Detonators Limited, Hyderabad/India
Verfahren zur Herstellung eines kapselempfindlichen, gelartigen Wettersprengstoffes
Die Erfindung bezieht sich auf einen kapselempfindlichen, gelartigen Wettersprengstoff auf Basis anorganischer oxydierender
Salze, Brennstoffe, Sensibilisatoren wie Aluminium, Kühlstoffe wie Kochsalz, hydrophiler Kolloide, Vernetzungsmittel
und Wasser.
Zahlreiche wäßrige, schlammartige Sprengstoffe, die aus anorganischen
oxydierenden Salzen, Brennstoffen, Sensibilisatoren, Verdickungs- und Vernetzungsmitteln bestehen, sind be-,
kannt (z.B. DT-PS 1 287 490). Zur Erhöhung der Empfindlichkeit hat man den Sprengstoffmischungen auch Luft- oder Gaseinschlüsse
einverleibt, z.B. auf mechanischem Wege (DI-OS
1 932 579), auf chemischem Wege (DT-OS 2 020 490) oder in
Gestalt poröser bzw. geblähter Partikel wie Styropor (PR-PS
2 046 529), Vermiculit bzw. Perlit (US-PS 3 397 097), Duroplasten (US-PS 3 431 155) oder Hohlglas (DT-O1S 1 771 007).
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Alle, diese Sprengstoffe sind aber nicht im Kohlebergbau einsetzbar,
da sie keine Schla'gwettersicherheit aufweisen. Erst Van Dolah u.a. haben in "Development of Slurry Explosives for
use in potentially flammable gas atmospheres", U.S. Bureau of Mines,'Rep. Invest. 1968, No. 7195, einen kapselempfindlichen,
schlammartigen Sprengstoff beschrieben, der durch Zusatz von NaCl auch in entzündlichen Gas/Luft- bzw. Kohlenstaub/Luft-Gemischen,
wie sie untertage auftreten, nach den in USA geltenden Bestimmungen verwendbar ist. Dieser Sprengstoff erfüllt
jedoch nicht die deutschen Prüfbedingungen, wonach bei
Streckenbeschüssen in Methan/Luft- bzw. Kohlenstaub /Luft-Gemischen in keinem Fall Zündung eintreten darf.
Über ein Herstellungsverfahren für einen derartigen Sprengstoff
haben die genannten Autoren nichts offenbart. Daher hat die Erfindung die Aufgabe, ein vorteilhaftes Herstellungsverfahren
für einen gegen Schlagwetter und Kohlenstaub sicheren, gelartigen Sprengstoff vorzuschlagen, der bei kleinen
Durchmessern (5 22 mm) eine gute Kapselempfindlichkeit besitzt
und den deutschen Prüfbedingungen genügt.
Es wurde nun gefunden, daß ein diesen Anforderungen entsprechender
Sprengstoff erhalten wird, wenn man in einer ersten Fertigungsstufe den Kristallisationspunkt einer aus den /
oxydierenden Salzen und warmem Wasser hergestellten Lösung durch Zugabe von Kühlstoffen wie Kochsalz senkt, in der zweiten
Stufe dieser Lösung unter stetem Bewegen die hydrophilen Kolloide in Form einer Mischung eines Verdickungsmittels und
eines Viskositätspuffers zusammen mit einem Vernetzungsmittel zufügt, nach eingetretener Teilvernetzung abkühlt und sodann
in diese Vormischung eine aus passiviertem, f einteiligem Aluminium und einem oder mehreren mehrwertigen Alkoholen bereitet· Paste unter Dispergieren einarbeitet.
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Die Senkung des Kristallisationspunktes begünstigt die Ausbildung einer homogenen Beschaffenheit des gelartigen Sprengstoffs.
Als Kühlstoffe werden Chloride, Fluoride, Sulfate, Formiate oder Oxalate der Alkali- oder Erdalkaligruppe oder
deren Gemische oder Nitroguanidin verwendet, -4.UCh die in
Wasser schwerlöslichen Salze können noch in Suspension wirksam sein.
Im Gegensatz zu den von Van Dolah vorgelegten - unter Einschluß
erzielten - Ergebnissen hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch Verwendung von Kochsalz bei Einhaltung der erfindimgsgemäßen
Verfahrensschritte die Sensibilität des fertigen
Sprengstoffs erhöht wird, wie die folgenden Beispiele zeigen.
A B C-
Ammoniumnitrat, % | 63,4 | 58,4 | 55,4 |
Natriumnitrat, % | 8,0 | 8,0 | 8,0 |
Wasser, % | 18,0 | 18,0 | 18,0 |
Kochsalz, % | - | . 5,0 | 8,0 |
Glykol, % | 6,0 | .6,0 | 6,0 |
Guarmehl, % . | 1,1 | 1,1 | 1,1 |
Gummiarabicum, % | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Aluminium, % | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Detonations übertragung (freiliegend), cm |
2 bis 5 | 5 bis 7 | 7 bis 10 |
Ein zu rascher Anstieg der während der Vernetzung eintretenden Viskositätszunähme, der die Einverleibung der restlichen Komponenten
erschwert, wird durch den zugefügten Viskositätspuffer verhindert.
Als passiviertes, feinverteiltes Aluminium wird eine Standard-Lackschliff
qualität verwendet.
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Vorteilhaft werden die oxydierenden Salze in Mengen von 30 bis 70%, Wasser in Mengen von 8 bis 30%, der oder die
Kühlstoffe in Mengen von 2 bis 15%, Aluminium in Mengen von 1 bis 6%, der oder die mehrwertigen Alkohole in Mengen von
1 bis 15%, das Verdickungsmittel in Mengen von 0,1 bis 2%, der Viskositätspuffer von 0,01 bis 2% und das Vernetzungsmittel
in Mengen von 0,005 bis 0,1% verwendet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden als Verdikkungsmittel
Guarmehl, als Viskositätspuffer Gummiarabicum und als Vernetzungsmittel Antimonate oder andere übliche Salze
verwendet.
In einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens wird die Vormischung
nach eingetretener Teilvernetzung und Abkühlung auf eine Dichte von 0,95 bis 1,7, vorzugsweise 1,0 bis 194, eingestellt.
Diese Dichteeinstellung kann durch Einbringen von Luft oder Gas z.B. auf mechanischem Wege erfolgen.
Ein anderes .erfindungsgemäßes Merkmal sieht vor, die Bestandteile,
Verdickungsmittel, Viskositätspuffer und Vernetzungsmittel in angeteigter, emulgierter oder dispergierter Form
zuzugeben. Zum Anteigen, Emulgieren oder Dispergieren können beispielsweise ein- oder mehrwertige Alkohole verwendet werden.
Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen die folgenden Ausführungsbeispiele.
44,6 Teile Ammoniumnitrat und 8,0 Teile Natriumnitrat werden
in 25 Teilen Wasser von ca. 650C gelöst und der Lösung
10,0 Teile Kochsalz zugefügt. Eine aus 1,3 Teilen Guarmehl, 0,7 Teilen Gummiarabicum und 0,04 Teilen Kaliumpyroantimonat
mit einer zum Anteigen gerade ausreichenden Menge Glykol be-
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reitete Mischung fügt man unter lebhaftem Bewegen der Salzlösung zu. Nach eingetretener Verdickung der Masse wird unter
Rühren allmählich abgekühlt und dabei durch Einverleiben von Luft die Dichte auf ca. 1,0 g/cnr eingestellt.
Zu dieser so erhaltenen Vormischung wird eine aus 3&5 Teilen
passiviertem Aluminium und dem restlichen Glykol (insgesamt 7 Teile) bereitete Paste unter Dispergieren zugesetzt.
Die Dichte des fertigen, gelartigen Sprengstoffs beträgt 1,05
bis 1,10 g/cnr. Der Sprengstoff läßt sich bei einem Patronendurchmesser
von 30 mm durch eine Cu-Sprengkapsel Nr. 3
initiieren. Die Prüfungen auf Schlagwettersicherheit (in einem 9,5% Methan enthaltenden Gas/Luft-Gemisch) und auf Kohlenstaubsicherheit
ergeben in keinem Fall Zündung. Somit ist der Sprengstoff nach den Bestimmungen für die Prüfung der Bergbau-Sprengmittel
(Erlaß des Ministers für Wirtschaft und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen über die Prüfung von Sprengmitteln
für die Zulassung zum Vertrieb an den Bergbau vom 19. Februar 1959) als Wettersprengstoff der Klasse I sicher.
Anhand der folgenden Rezepturen werden in der nach Beispiel 1 geschilderten Verfahrensweise ebenfalls gelartige Sprengstoffe
erhalten,'die den Prüfbedingungen genügen.
Beispiel 2: | 55,46 | Beispiel 3: |
Ammoniumnitrat | 8,0 | 29,9 |
Natriumnitrat | 18,0 | 10,0 |
Wasser | 8,0 | 30,0 |
KCl | - | '- |
NaCl | 3,0 | 15,0 |
Aluminium | 6,0 | 4,0 |
Glykol | 1,0 | 8,0 |
Guarmehl | 0,5 | 2,0 |
Gummiarabicum | 509817/0065 | 1*0 |
Beispiel 2: | % |
Vernetzer: | 0,04 |
Kaliumpyro- antimonat |
- |
Käliumchromat | |
Beispiel 4: | OjL /Ö 55,46 |
Ammoniumnitrat | 10,0 |
Natriumnitrat | - |
Calciumnitrat | 18,0 |
Wasser | - |
KCl | - |
NaCl | 6,0 |
NH4Cl | 3,0 |
Aluminium | 6,0 |
Glykol | 1,0 |
Guarmehl | 0,5 |
Gummiarabi cum | |
Vernetzer: | 0,04 |
Kaliumpyro- antimonat |
- |
Natriumper- chlorat |
|
100,0
0,1
43,95
8,0
9,4 18,0
5,0
3,0 6,0 1,1 0,5
0,05 5,0
100,0
Selbstverständlich ist es möglich, nach der erfindungsgemäßen Verfahrensweise unter Weglassung des oder der Kühlstoffe
kapselempfindliche, gelartige Gesteinssprengstoffe zu erhalten.
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Claims (5)
- 8.1o.lß73Essen, denPatentansprüche* Verfahren zur Herstellung eines kapselempfindlichen, gelartigen Wettersprengstoffes auf Basis· anorganischer oxydierender Salze, Brennstoffe, Sensibilisatoren wie Aluminium, Kühlstoffe wie-Kochsalzj hydrophiler Kolloide, Vernetzungsmittel und Wasser,
dadurch gekennzeichnet,, daß in einer ersten Fertigungsstufe der Kristallisationspunkt einer aus den oxydierenden Salzen und warmem Wasserhergestellten Lösung durch Zugabe von Kühlstoffen wie Kochsalz gesenkt wird, in der zweiten Stufe dieser Lösung unter stetem Bewegen die - hydrophilen Kolloide in Form einer Mischung eines Verdickungsmittel und eines Viskositätspuffers zusammen mit einem Vernetzungsmittel zugefügt, nach eingetretener Teilvernetzung abgekühlt und sodann in diese Vormischung eine aus passiviertem, feinteiligem Aluminium und einem oder mehreren mehrwertigen Alkoholen bereitete Paste unter Dispergieren eingearbeitet wird. - 2. Verfahren gemäß Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet s daß die oxydierenden Salze in Mengen von 30 bis 7O?6, Wasser in Mengen von 8 bis 30%,der oder die Kühlstoffe in Mengen von 2 bis 1596, Aluminium in Mengen von 1 bis 6%,der oder die mehrwertigen Alkohole in Mengen von 1 bis 1596, das Verdickungsmittel in Mengen von 0,1 bis 296, der Viskositätspuffer in Mengen von 0,01 bis 296 und das Vernetzungsmittel in Mengen von 0,005 bis 0,196 verwendet werden.509817/0 0 65* β*
- 3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdickungsmittel Guarmehl, als Viskositätspuffer Gummiarabicuin und als Vernetzungsmittel Antimonate oder andere übliche Salze verwendet werden.
- 4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Vormischung nach eingetretener Teilvernetzung und Abkühlung auf eine Dichte von 0,95 bis 1,7, vorzugsweise 1,0 bis 1,4, .eingestellt wird.
- 5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile Verdickungsmittel, Viskositätspuffer und Vernetzungsmittel in angeteigter, emulgierter oder dispergierter Form zugegeben werden.509817/0065
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DE19732350605 DE2350605C3 (de) | 1973-10-09 | 1973-10-09 | Verfahren zur Herstellung eines kapselempfindlichen, gelartigen Wettersprengstoffes |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0123008A1 (de) * | 1983-03-18 | 1984-10-31 | PRB NOBEL EXPLOSIFS, Société Anonyme | Zusammensetzungen vom "Emulsion explosiv" Typ, Verfahren zu ihrer Herstellung und Anwendung dieser Zusammensetzungen |
EP0393860A2 (de) * | 1989-04-10 | 1990-10-24 | Imperial Chemical Industries Plc | Sprengstoffzusammensetzung vom Typ "Wasser/geschmolzene Salze-in-Öl-Emulsion" |
FR2677978A1 (fr) * | 1991-06-20 | 1992-12-24 | Union Espanola Explosivos Sa | Composition explosive de securite et sa preparation. |
WO2013082634A3 (en) * | 2011-11-30 | 2013-10-10 | Ael Mining Services Limited | Base charge explosive formulation |
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DE19546335A1 (de) * | 1995-12-12 | 1997-06-19 | Dynamit Nobel Ag | Wetteremulsionssprengstoffe |
-
1973
- 1973-10-09 DE DE19732350605 patent/DE2350605C3/de not_active Expired
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EP0393860A3 (de) * | 1989-04-10 | 1992-05-20 | Imperial Chemical Industries Plc | Sprengstoffzusammensetzung vom Typ "Wasser/geschmolzene Salze-in-Öl-Emulsion" |
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