DE2348362B2 - Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von galvanisch abgeschiedenen dicken Dispersionsüberzügen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von galvanisch abgeschiedenen dicken DispersionsüberzügenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der thermischen und Verschleißeigenschaften
von galvanisch abgeschiedenen dicken Dispersionsüberzügen, gegebenenfalls mit nachfolgender Wärmebehandlung.
Für viele Zwecke werden galvanisch Dispersionsüberzüge hergestellt, die jedoch häufig bei Wärmebehandlung
einen wesentlichen Härteabfall erleiden.
Um eine erhöhte Verschleißfestigkeit von galvanisch abgeschiedenen Schichten zu erzielen, können
Feststoffe mit eingelagert werden. Die Feststoffe werden dem Elektrolyten zugesetzt und mechanisch, z. B.
durch Rühren oder Einblasen von Gasen, in Schwebe gehalten. Ein Beispiel für diese Arbeitsweise zeigt die
US-PS 3061525. Durch Einlagerung von Hartstoffen oder Feststoffschmiermitteln können die Verschleiß-
und Gleiteigenschaften der galvanischen Überzüge verbessert werden. Ein typisches Beispiel hierfür sind
galvanisch aufgebrachte Nickelschichten mit eingelagertem Siliciumcarbid.
Diese Einlagerung von Feststoffteilchen ist auch bei der chemischen Metallisierung, also bei Verwendung
von stromlos arbeitenden Metallisierungsbädern möglich.
Die Härte der in galvanischen Bädern hergestellten Schichten kann auch durch Badzusätze, bei Nickelschichten
z. B. durch Saccharin, erhöht werden. Die organischen Zusätze werden in die Schicht miteingebaut.
Bei höheren Temperaturen zersetzen sich diese organischen Zusätze und die Härte der Schicht nimmt
ab. Dies kann je nach Einsatzbedingungen die Gebrauchseigenschaften nachteilig beeinflussen. Bei mit
Saccharin gehärteten Nickeldispersionsüberzügen setzt der Härteabfall bereits bei etwa 250° C ein.
Bei stromlos abgeschiedenen Nickeldispersionsschichten wäre dieser Nachteil vermeidbar. In solchen
Schichten wird, bedingt durch die Badzusammensetzung, Phosphor oder Bor miteingebaut, und die
Schichten können durch Ausscheiden von Nickelphosphiden bzw. -bonden durch eine Wärmebehandlung
gehärtet werden. Damit sind zwar Härtewerte von HV = 1100 kp/mm2 erreichbar, jedoch liegt der
wesentliche Nachteil der stromlos hergestellten Schichten in der langsamen Abscheidungsgeschwindigkeit,
die hier erzielbar ist und den bei dicken Nikkeldispersionsschichten auftretenden Spannungen. Es
ist bis jetzt nicht gelungen, brauchbare, spannungsfreie Dicknickelschichten mit Feststoffeinlagerungen
abzuscheiden.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Dispersionsüberzügen mit verbesserten Eigenschaften,
wobei in technisch brauchbar kurzen Zeiten brauchbar dicke Schichten genügender Ver-Schleißfestigkeit
erzielt werden.
Dies wird dadurch erreicht, daß in galvanisch abgeschiedene Schichten ein Einbau von Phosphor oder
Bor erfolgt.
Erfindungsgegenstand ist demnach ein Verfahren zur Verbesserung der thermischen und Verschleißeigenschaften
von galvanisch abgeschiedenen dicken Dispersionsüberzügen, gegebenenfalls mit nachfolgender
Wärmebehandlung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß dem Elektrolyten reduzierende chemische
Substanzen zugesetzt werden, die einen Einbau von Phosphor oder Bor in die Schicht zur Folge haben.
Überraschenderweise hat das Arbeiten bei niedrigen pH-Werten, insbesondere bei höchstens 4, eine
überraschend gute Einlagerung der Feststoffteilchen zur Folge und führt zu spannungsarmen Dicknickeldispersionsschichten.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform wird der Dispersionsüberzug nach der Fertigbearbeitung
wärmebehandelt. Die Wärmebehandlung kann unterbleiben, wenn während des Gebrauchs zumindest
zeitweilig Temperaturen von mehr als 200° C auftreten.
Durch das Einbringen von Phosphor bzw. Bor in die galvanisch abgeschiedene Schicht werden die Gebrauchseigenschaften
der Schichten bei höheren Temperaturen wesentlich verbessert.
Während eine aus einem gewöhnlichen Nickelsulfamatbad mit suspendiertem SiC-Pulver abgeschiedene
Nickeldispersionsschicht, bei der Saccharin als Härtebildner verwendet wurde, bei einer zweistündigen
Wärmebehandlung bei 300° C einen Härteabfall von HV03 = 540 kp/mm2 auf HV03 = 320 kp/mm2
erleidet, kompensiert schon der zusätzliche Einbau von 0,4% Phosphor in die Schicht den durch den thermischen
Zerfall des Saccharins bedingten Härteabfall. Bei gleicher Wärmeeinwirkung steigt die Härte sogar
auf 580 kp/mm2. Bei Einbau von 2% Phosphor steigt bei dieser Wärmebehandlung die Härte von HV01 =
700 kp/mm2 auf HV03 = 910 kp/mm2 an.
Als Zusätze für den Einbau von Phosphor oder Bor
kommen Substanzen in Frage, wie sie auch bei der stromlosen Metallabscheidung Verwendung finden,
insbesondere Hypophosphite, Boranate und Borazane. Da die Zusätze jedoch nicht wie bei der stromlosen
Metallabscheidung zur Reduktion der Metallionen benötigt werden, können sowohi die bei der
stromlosen Vernickelung üblichen Stabilisierungszusätze erhöht werden als auch mit Vorteil schwächer
reduzierende Substanzen, die zur stromlosen Metallabscheidung ungeeignet sind, Verwendung finden. So
können die Hypophosphite durch Phosphite bzw. phosphorige Säure ersetzt werden. Borsäure und
Phosphorsäure jedoch zerfallen nicht unter Freiset-
zung von Bor oder Phosphor und haben daher, außer zur pH-Einstellung, keine Wirkung. Die Verwendung
schwächer reduzierender Substanzen hat eine größere Badstabilität zur Folge und ist daher bevorzugt. Sie
stellt auch einen wesentlichen Vorteil gegenüber der chemischen Metallisierung dar, da die größere Badstabilität
ein sicheres Arbeiten gestattet.
Grundsätzlich können Elektrolyte verwendet werden, wie sie ähnlich bei der stromlosen Vernickelung
Verwendung finden. Dabei können Temperatur- und Badzusammensetzung im Rahmen des Fachwissens
etwas variiert werden, um eine größere Badstabilität zu erzielen.
Den Elektrolyten können in an sich bekannter Weise zweckmäßig auch Feststoffe mit einer Korngröße
von 0,01 bis 100 μπι zugegegeben werden. Als
Feststoffe, die für sich allein oder in Kombination miteinander verwendet werden können, seien insbesondere
gena&nt:
Oxide, Carbide, Nitride, Suizide, Sulfide und Boride
von Bor, Silicium, Aluminium^ und Metallen der
Gruppen Ha-, IVa, Va-, VIa- und Villa des Periodensystems
der Elemente.
Die folgenden Beispiele zeigen Elektrolyte, wie sie gemäß der Erfindung verwendet werden können. Die
ersten beiden Elektrolyte sind ähnlich den bei der stromlosen Vernickelung angewandten Elektrolyten.
Die beiden letztgenannten Elektrolyte sind stabil und zur stromlosen Vernickelung nicht geeignet.
Die obengenannten Feststoffe können den Elektrolyten in bekannter Weise und in den bekannten
Mengen zugesetzt werden.
1. Nickelsulfat
Nickelchlorid
Natriumhypophosphit
Nickelchlorid
Natriumhypophosphit
70 g/l
20 g/l
10 g/l Natriumzitrat
Natriumacetat
Bleichlorid
pH-Wert 4-5
20 g/l
10 g/l Natriumzitrat
Natriumacetat
Bleichlorid
pH-Wert 4-5
2. Nickelsulfat
Nickelchlorid
Natriumzitrat
Natriumacetat
Natriumsuccinat
Nickelchlorid
Natriumzitrat
Natriumacetat
Natriumsuccinat
ίο N-Diäthylborazan
Bleichlorid
Methanol
pH-Wert 5
3. Nickelsulfamat
Nickelchlorid
Zitronensäure
Phosphorsäure
phosphorige Säure
pH-Wert 4-5
Zitronensäure
Phosphorsäure
phosphorige Säure
pH-Wert 4-5
4. Nickelsulfat
Nickelchorid
Phosphorsäure
phosphorige Säure
Saccharin
Nickelchorid
Phosphorsäure
phosphorige Säure
Saccharin
pH-Wert 1-2,5
T =
T =
T =
T =
15 g/l 5 g/l 20 mg/1 60° C 70 g/l 20 g/l 10 g/l 20 g/l 20 g/l
3 ml/l 20 mg/1 50 ml/1 60° C 450 g/l 10 g/l 30 g/l 10 g/l 3 g/I 55° C
250 g/l 30 g/l 50 g/l 5 g/l 2 g/l 70° C
Wie ersichtlich ist, kann bei Verwendung von wenig reduzierenden bor- oder phosphorhaltigen Materialien,
wie Suboxide von Borsäure oder phosphoriger
ω Säure der pH-Wert bis auf 1 abgesenkt werden und
trotzdem eine verhältnismäßig hohe Abscheidungstemperatur angewandt werden. Dies führt zu einer
großen Abscheidungsgeschwindigkeit, was technisch von Vorteil ist. Überraschenderweise hatte die Ab-
J5 Senkung des pH-Wertes beim letztgenannten Bad eine
verstärkte Einlagerung von Feststoffteilchen zur Folge.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verbesserung der thermischen und Verschleißeigensch iften von galvanisch abgeschiedenen
dicken Dispersionsüberzügen, gegebenenfalls mit nachfolgender Wärmebehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Elektrolyten reduzierende chemische Substanzen zugesetzt werden, die einen Einbau von Phosphor
oder Bor in die Schicht zur Folge haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß phosphorige Säure und/oder
Phosphite zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Bades unter
4 gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Hypophosphite, Boranate und
Borazane zugesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
0,2 und 12 Gew.% Phosphor bzw. 0,1 bis 8 Gew.% Bor eingelagert werden können.
Priority Applications (3)
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- 1974-09-24 FR FR7432155A patent/FR2244841A1/fr active Granted
- 1974-09-26 JP JP11008174A patent/JPS5060436A/ja active Pending
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