DE2348287A1 - Verfahren zum herstellen reduzierender pellets - Google Patents

Verfahren zum herstellen reduzierender pellets

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DE2348287A1 DE19732348287 DE2348287A DE2348287A1 DE 2348287 A1 DE2348287 A1 DE 2348287A1 DE 19732348287 DE19732348287 DE 19732348287 DE 2348287 A DE2348287 A DE 2348287A DE 2348287 A1 DE2348287 A1 DE 2348287A1
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Description

  • "Verfahren zum Herstellen reduzierender Pellets" Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen reduzierender Pellets mit geringem Zinkgehalt aus Gicht- und Konverterstaub.
  • Da Gicht- und Konverterstäube aus sehr feinen Oxyden bestehen und der Gicht staub große Mengen Kohlenstoff enthält, werden diese Stäube als Ausgngsmaterial zum Herstellen reduzierender Pellets verwendet. Das Verdampfen des schädlichen, in den Stäuben enthaltenen Zinks ist außerordentlich schwierig, und es ist bislang kein Verfahren bekannt, mit dem es gelingt, im wesentlichen zinkfreie reduzierende Pellets herzustellen. Dies ist der Grund dafür, daß zinkhaltige Stäube derzeit noch-verworfen werden.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen reduzierender Pellets hoher Qualität aus Stäuben mit hohem Zinkgehalt zu schaffen, das bis über 80% entzinkte Pellets hoher Qualität für den Einsatz bei der Eisen- und Stahlherstellung ergibt, um nicht nur die Herstellungskosten des Roheisens zu vermindern, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
  • Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Verfahren, bei dem zunächst das Verhältnis der Anteile an Gicht- und Konverterstaub eingestellt oder dem Staub unabhängig davon pulverförmiger Kohlenstoff zugesetzt wird, um im Ausgangsgut einen Kohlenstoffgehalt von 8 bis 15% zu erreichen. Das Äusgangsgut wird alsdann mit einem Bindemittel und mit Wasser zum Einstellen einer bestimmten Feuchtigkeit versetzt und pelletisiert. Die Rohpellets werden getrocknet und auf eine Temperatur bis 5500 c vorgewärmt und dabei auf eine hohe Festigkeit gebracht sowie mit mindestens 3% Zusatzkohlenstoff versetzt in einen Drehrohrofen chargiert. Im Drehrohrofen werden die Pellets gesintert, wobei die Ofenatmosphäre durch Luftzufuhr und die Ofentemperatur so eingestellt werden, daß der Kohlenmonoxyd des Abgases mindestens 1% und die Pellettemperatur am Auslaß mindestens 11000C beträgt.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Diagramme des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.1 ein Gleichgewichtsdiagramm für die Reduktion des Eisens- und des Zinkoxyds; Fig. 2 den Zusammenhang zwischen der Reduktionsgeschwindigkeit des Eisens und dem Entzinkungsgrad einerseits sowie der Pellettemperatur andererseits; Fig.3 den Zusammenhang zwischen der Menge des erforderlichen Kohlenstoffs und dem Reduktionsgrad bei angenommenen Reduktionsgraden von 85 und 95%; Fig. 4 die Abhängigkeit der Festigkeit von der Pellettemperatur; Fig. 5 die Abhängigkeit der Druckfestigkeit der Pellets und der Temperatur sowie Fig. 6 die Schemaskizze einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Aus dem Gleichgewichtsdiagramm der Fig. 1 ergibt sich, daß in einem Gemisch aus Eisen- und Zinkoxyd zunächst die Eisenoxyde reduziert werden. Durch Versuche, bei denen aus Gicht- und Konverterstäuben hergestellte, Reduktionskohlenstoff enthaltende Pellets auf verschiedene Temperaturen gebracht wurden, konnte festgestellt werden, daß eine Pellettemperatur von mindestens 1100°C erforderlich ist, um die Pellets im Wege einer Verdampfung zu entzinken, wie dies die Kurven des Diagramms der Fig. 2 veranschaulichen, das die Abhängigkeit des Reduktions-und des Entzinkungsgrades von der Temperatur wiedergibt.
  • Die Versuche wurden in einem mit Schweröl beheizten Drehrohrofen mit einem Innendurchmesser von 3,2 m und einer Länge von 25 m durchgeführt, der mit 13 t/h Pellets chargiert wurde. Bei den Versuchen lag die Temperatur im Ofenraum im Bereich de Brenners bei 1400 bis 15000C, während die Wandtemperatur der Düsen 1200 bis 13000C betrug. Diese Temperaturen liegen weit über der Brennertemperatur beim bloßen Reduzieren von Eisenoxyd. Daran zeigt sich, welche besonderen Temperaturen beim Sintern von zu entzinkenden Pellets erforderlich sind.
  • Werden die vorerwähnten Temperaturen bei den bekannten Verfahren zum Sintern reduzierender Pellets angewandt, dann findet eine Reoxydation des Eisens aufgrund des im Bereich des Brenners in der Ofenatmosphäre enthaltenen Sauerstoffs statt. Dadurch wird die Bildung von Eisensilikaten und ähnlichen Verbindungen beschleunigt, die zu einem Kleben der Pellets und zu Ansatzbildungen im Ofen führen. Demzufolge lassen sich hohe Temperaturen von mindestens 1100° im Bereich der Brenner nicht anwenden und muß hier mit niedriger Temperatur gearbeitet werden. Das aber würde zu einer Beeinträchtigung der Entzinkung und zu Pellets mit unzureichender Qualität führen.
  • Die Erfindung ist jedoch auf eine mindestens 80%ige Entzinkung ohne die Gefahr einer Ansatzbildung im Drehrohrofen bei hohen Pellettemperaturen von mindestens 1100oC gerichtet.
  • Im allgemeinen enthalten reduzierende Pellets bereits Kohlenstoff, so daß sich ein hoher Reduktionsgrad ergibt, da die Eisenoxyde im direkten Kontakt mit dem Kohlenstoff stehen. Auf diese Weise ergibt sich ein hoher Wirkungsgrad, d.h. ein hohes Verhältnis der reduzierten Eisenoxyde im Vergleich zum Kohlenstoffverbrauch. Dies führt wiederum zu wirtschaftlichen Ofeneinheiten, d.h. zu Öfen, die kleiner sind als beim Reduzieren mit separat chargiertem Kohlenstoff. Mit anderen Worten: Die innenbeladenen Pellets ergeben eine höhere Produktivität als im Falle eines gleichgroßen Drehrohrofens und erfordern weniger Reduktionskohlenstoff je Produkteinheit.
  • Die Erfindung basiert auf der Verwendung von im wesentlichen aus Gicht- und Konveterstäuben hergestellten Pellets, die bereits die Gesamtmenge des erforderlichen Reduktionskohlenstoffs enthalten. Die im Einzelfall erforderliche Menge des Reduktionskohlenstoffs hängt naturgemäß vom Kohlenstoffgehalt des Gichtstaubes ab; sie wird daher durch Einstellen des Mengenverhältnisses von Gicht- zu KonverErstaub besitzt. Darüber hinaus kann dem Gemisch selbstverständlich auch pulverförmiger Kohlenstoff zugesetzt werden.
  • Der Kohlenstoffgehalt des Ausgangsgemisch beträgt vorzugsweise 8 bis 15% und wird bestimmt durch den folgenden Zusammenhang zwischen Reduktionsgrad und Wirkungsgrad der Reduktion.
  • RG = [ Femet.+ 1/3 Fe++) Feges ] . 100% RG = s RR (Pellets) - RR (Rohmaterial) WG = A RG A c a c = C-Äquivalent (Rohmaterial) - C-Äquivalent Pellets) (Äquivalent = 620 ( C), Feges wobei RG der Reduktionsgrad und WG der Wirkungsgrad ist.
  • Bei einem angenommenen Reduktionsgrad von 15% des Rohmaterials und einem angestrebten Reduktionsgrad von 85 bzw. 95% für die vorerwähnten Gleichungen, ergibt sich die erforderliche Kohlenstoffmenge unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades aus dem Diagramm der Fig. 3. Für den eingezeichneten Punkt der Kurve A beträgt die erforderliche Kohlenstoffmenge 260 kg/t Fe unter der Voraussetzung, daß der Wirkungsgrad 52% und der angenommene Reduktionsgrad der Pellets 95% bei einem Reduktionsgrad des Rohmaterials von 15% beträgt. Enthält das Rohmaterial 55% Eisen, dann ergibt sich ein Kohlenstoffgehalt von 14,3% und bei einem Kohlenstoffgehalt der fertigen Pellets von 10/o ein Kohlenstoffgehalt von 15%.
  • Demzufolge wurde die Höchstgrenze für den Kohlenstoffgehalt des Rohmaterials auf 15% festgesetzt.
  • Für den auf der Kurve B liegenden Punkt ergibt sich ein Kohlenstoffbedarf von 160 kg/t Fe bei einem Wirkungsgrad von 68% und einem angestrebten Reduktionsgrad der Pellets von 85%, während derReduktionsgrad des Rohmaterials 15 beträgt. Enthält das Rohmaterial 45% Eisen, dann liegt der Kohlenstoffgehalt des Rohmaterials bei 7,2%, so daß sich bei einem Kohlenstoffgehalt der fertigen Pellets von 1% die untere Grenze für den Kohlenstoffgehalt des Rohmaterials zu 8% ergibt.
  • Obgleich das erfindungsgemäße Verfahren vor allem auf der Verwendung von Gicht und Konverterstäuben basiert, können selbstverständlich auch andere Stäube oder Schlämme der verschiedensten Verfahren zum Herstellen von Eisen und Stahl verwendet werden. Es ergeben sich jedoch zwei wesentliche Probleme beim Sintern innenbeladener reduzierender Pellets im Drehrohrofen. Dabei handelt es sich zum einen um die Gefahr einer Ansatzbildung als Folge einer Rückoxydation des metallischen Eisens im Bereich des Brenners, wenn die Sintertemperatur im Einblick auf die Entzinkung über der normalerweise er forderlichen Reduktionstemperatur der Eisenoxyde liegt.
  • Ein weiteres Problem liegt in dem Abrieb der Pellets beim Wälzen infolge einer Festigkeitsabnahme während des Sinterns und Reduzierens im Drehrohrofen. Dadurch wird nicht nur die Ausbeute verringert, sondern auch die Gefahr einer Bildung von schließlich auch den Brenner erreichenden Ansätzen hervorgerufen. Diese Gefahr ist beim Entzinken besonders groß.
  • Um eine Rückoxydation des metallischen Eisens zu vermeiden, sollte der Partialdruck des Sauerstoffs im Bereich des Brenners durch Steuerung der Verbrennungsluftzufuhr und durch Verwendung reduzierender Brenner niedriggehalten werden. Hin vollständiges Abdichten des Ofeninnern zwischen den rotierenden und den stationären Ofenteilen, insbesondere der Brennerhaube über lange Zeiten ist dagegen sehr schwierig. Selbst wenn es gelingt, den Partialdruck des'Sauerstoffs in der Umgebung des Brenners durch Verwendung eines reduzierenden Brenners niedrig zu halten, verringert sich der thermische Wirkungsgrad und kann der Ofen oft nicht ökonomisch betrieben werden. Da es für das erstgenannte Problem bislang keine Lösung gab , wurde Entzinkung innenbeladener reduzierender Pellets bislang nicht durchgeführt.
  • Die der Erfindung zugrundeliegenden Versuche haben jedoch zu einem Verfahren geführt, bei dem die Pellettemperatur mindestens 11O00C beträgt und eine Rückoxydation des Eisens im Bereich des Brenners vermieden wird.Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden nämlich die Pellets dadurch ohne Gefahr einer Rückoxydation auf hoher Temperatur gehalten,daß bei sorgfältiger Einstellung der Verbrennungsluft die Charge Zusatzkohlenstoff enthält bzw. dieser über den Brenner in den Ofen eingespeist wird.
  • In Tabelle I sind die Ergebnisse von Versuchen zusammengestellt, die den Einfluß des Zusatzkohlenstoffs und der Brennerluftsteuerung auf die gesinterten Pellets veranschaulichen sollen. Dabei wurden die Versuche 1 bis 4 mit genau eingestellter Luftmenge, d.h. ohne Luftüber-und Unterschuss, der Versuch 5 dagegen mit Luftüberschuss durchgeführt. Dem bei den Versuchen eingesetzten Rohmaterial aus Gicht- und Konverterstaub wurde ein Bindemittel zugesetzt und das Gemisch pelletisiert, die Pellets getrocknet und auf einem Wanderrost vorgewärmt sowie schließlich im Drehrohrofen gesintert.
  • Der Kohlenstoffgehalt der innenbeladenen Rohpelets betrug 12,5% und stammt im wesentlichen aus dem Gichtstaub; er reicht aus für die Reduktion der Eisenoxyde.
  • Als Zusatzkohlenstoff beim Sintern wurde Kokspulver mit einer Teilchengröße von höchstens 5 mm in den Drehrohrofen chargiert.
  • Tabelle 1
    Zusatz- Gaszu- Pellettem- Reduk- Wirkungs- Entzin
    sohlen- sammensetzg. peratur tions- grad kungs-
    stoff grad grad
    (%) CO O2 (°C) (%) (%) (%)
    (%) (%)
    5 5 2,8 0,0 1130 88,2 63,2 88,2
    2 3 1,9 0,2 1120 86,4 56,7 87,2
    3 2 2,0 0,3 1095 80,5 53,7 79,5
    4 o 2,0 0,5 1080 -72,3 . 52,4 73,0
    5 5 0,1 3,8 1075 78,4 52,8 45,0
    Die Daten der vorstehenden Tabelle zeigen, daß eine Sintertemperatur von mindestens 11000C ohne die Gefahr einer Rückoxydation aufrechterhalten werden kann, wenn die Menge des Zusatzkohlenstoffs mindestens 3% beträgt. Dabei läßt sich ein Entzinkungsgrad über 80% erreichen.
  • Beim Sintern mit Luftüberschuss liegt die Pellettemperatur am Ofenauslaß infolge Rückoxydation im Bereich des Brenners unter 11000C, selbst wenn die Charge ausreichend Zusatzkohlenstoff enthält. Der Entzinkungsgrad ist dementsprechend schlecht. Aus diesem Grunde muß die Verbrennungsluftmenge so eingestellt werden, daß das Abgas ständig mindestens 1% Kohlenmonoxyd enthält.
  • Hinsichtlich des Abriebs der innenbeladenen Pellets beim Wälzen im Drehrohrofen während des Sinterns wurde unter anderem der Einfluß der Teilchengröße des Kohlenstoffs, des Staubes, der Zusammensetzung, der Art und Menge des Bindemittels sowie die Wärmeführung untersucht. Bei diesen Versuchen wurde festgestellt, daß sich Rohpellets bzw. getrocknete oder vorgewärmte Pellets mit hoher Festigkeit erzielen lassen, wenn als Ausgangsmaterial ein sehr feinkörniges Eisenoxyd verwendet wird, wie es sich durch künstliche Zerkleinerung herstellen läßt und im Konverterstaub anfällt. Des weiteren wurde festgestellt, daß sich der beim reduzierenden Sintern einstellende Festigkeitsverlust dadurch jedoch nicht vermeiden läßt.
  • Aus dem Diagramm der Fig. 4 ergibt sich die Abhängigkeit der Pelletfestigkeit von der Temperatur nah einem Erhitzen der Pellets auf eine bestimmte Temperatur und anschließendem Abkühlen auf Raumtemperatur. Wie der Kurvenverlauf zeigt, ergeben sich von etwa 9000C an höhere Bruchfestigkeiten. Aus diesem Grunde sollten die Pellets unter der Voraussetzung eines ausreichenden Wärmeübergangs zur Verringerung des Abriebs beim Wälzen auf ein Minimum möglichst schnell auf etwa 9000C erwärmt werden, um die Verweilzeit der Pellets im Bereich der niedrigen Festigkeiten möglichst kurz zu halten.
  • Bei weiteren Versuchen zur Ermittlung der Festigkeitsänderungen beim Erwärmen der Pellets ergab sich, daß sich bei einer Temperatur von mindestens 9000 c eine Festigkeitserhöhung durch Warmverformen nicht erreichen läßt und die Festigkeit darüber hinaus bei Temperaturen bis 11000C abnimmt, wie der Verlauf der Kurve des Diagramms der Fig. 5 beweist, das die Abhängigkeit der Bruchfestigkeit der Pellets von der Temperatur im Falle einer Warmverformung veranschaulicht.
  • Demzufolge läßt sich eine Verringerung der Festigkeit beim Erwärmen und reduzierenden Sintern nicht vermeiden, selbst wenn als Ausgangsmaterial feine Stäube verwendet werden. Ein Abrieb der Pellets während des Wälzens im Drehrohrofen als Folge der Festigkeitsabnahme läßt sich daher nicht vermeiden. Im Hinblick auf einen möglichst geringen Abrieb sollte der Weg der Pellets während des Wälzens im Drehrohrofen möglichst kurz gehalten werden.
  • Der beim Wälzen anfallende Abrieb besteht im wesentlichen aus Kohlenstoff, Eisenoxyd und Asche. Da die Ofenatmosphäre mit Ausnahme des von den Pellets eingenommenen Raums Sauerstoff enthält, entzündet sich der beim Wälzen mit der Ofenatmosphäre in Berührung kommende Koks sehr leicht.
  • Die dabei stattfindende Kohlenstoffverbrennung verändert naturgemäß das Temperaturprofil des Ofens, so daß pulverförmige Mineralien gesintert werden und an der Ofenwandung haften. Insbesondere beim Entzinken wird dadurch angesichts der hohen Ofentemperatur die Ansatzbildung weiterhin beschleunigt.
  • Der von den Pellets beim Wälzen zurückzulegende Weg wird für ein bestimmtes Gut von der Länge und der Neigung des Ofens bestimmt; da die Ofenneigung im allgemeinen festliegt, wird der Weg praktisch nur von der Ofenlänge bestimmt. Aus diesem Grunde sollte die Ofenlänge im Hinblick auf die Produktivität verkürzt werden, wenn sich die Festigkeit der Pellets beim Sintern nicht erhöht.
  • Da das Sintern der innenbeladenen Pellets vom Wärmeübergang abhängig ist, sollte bei gleicher Menge die auf die Pellets zu übertragende Wärmemenge mit steigender Pellettemperatur verringert werden, um den Ofen verkürzen zu können. Mit anderen Worten: Die Menge des Abriebs kann durch Vorwärmen der Pellets vor dem Chargieren in den Drehrohrofen verringert werden.
  • Das Vorwärmen der Pellets erfolgt vorzugsweise mittels eines Heizgases oder durch Konvion. Versuche, bei denen das Ofenabgas mit Luft versetzt und auf verschiedene Temperaturen gebracht sowie durch die vorzuwärmenden Pellets gesaugt wurde, führten zu vorgewärmten Pellets mit hoher Festigkeit ohne ein Entzünden der Pellets auf dem Förderband. Der Kohlenstoffverlust konnte bei einem drei- bis zwölfminütigen Vorheizen der Pellets mit einem 5 bis 15% Sauerstoff enthaltenden Gas mit einer Temperatur unter 550 0C auf ein Minimum verringert werden.
  • Da sich die Festigkeitsverbesserung infolge des Vorwärmens nicht nur bei der Bruchfestigkeit sondern auch beim Fall- und Rotationsversuch äußert, lassen sich somit Rohpellets herstellen, deren Festigkeit auch für die Schlagbeanspruchung beim Chargieren vom Förderband in den Drehrohrofen ausreichend ist.
  • Vergleicht man die erforderliche Ofenlänge bei der Verwendung von auf 5000C vorgewärmten Rohpellets bei einer angenommenen Abgastemperatur von 7000 C mit der Länge eines mit nicht vorgewärmten Rohpellets beschickten Ofens und dessen mit 4000C angenommener Abgastemperatur aufgrund des rechnerischen Wärmeübergangs unter der Annahme gleicher Mengen in beiden Fällen, so ergibt sich für die Verwendung der vorgewärmten Rohpellets eine Verkürzung der Ofenlänge um etwa 35% im Vergleich zur Länge eines mit lediglich getrockneten Rohpellets beschickten Ofens.
  • Die Rohpellets Werden daher zunächst getrocknet und alsdann vorgewärmt sowie chargiert. Die Vorwärmtemperatur darf jedoch 550 0C nicht übersteigen, da die Pellets bei höheren Temperaturen einer Verbrennung auf dem Förderband unterliegen, wobei nicht nur wertvoller Reduktionskohlenstoff verlorengeht, sondern auch die Festigkeit der Pellets beeinträchtigt wird. Eine bestimmte untere Grenze für die Vorwärmtemperatur existiert nicht, wenngleich die Vorwärmtemperatur auf jeden Fall über der Trocknungstemperatur liegen muß und die Vorwärmtemperatur möglichst nahe bei 5500C liegen sollte.
  • Da die Staubentwicklung beim Chargieren der Rohpellets in den Drehrohrofen und die Abriebmenge während des Wälzenz der Pellets im Ofen durch das Vorwärmen der getrockneten Pellets erheblich verringert wird, ergeben sich wesentliche Vorteile beim Sintern der Pellets im Ofen sowie eine Produktivitätssteigerung von mindestens 30, wenn die Ofenlänge auf die Verwendung getrockneter Pellets abgestellt ist. Dies zeigt deutlich die Bedeutung der Verwendung vorgewärmter Pellets.
  • Das Trocknen, Vorwärmen und reduzierende Sintern der Pellets kann mit Hilfe einer Vorrichtung der in Fig.
  • 6 dargestellten Art erfolgen. Dabei werden die Rohpellets mittels einer Förderrinne 1 auf ein Förderband 2 großer Breite gegeben, von dem sie mit vorgegebener Schichtdicke auf ein Vorwärmband 3 gelangen. Das Vorwärmband 3 besitzt zwei Kammern, und zwar eine Trocknungskammer 4 und eine Vorwärmkammer 5. Aus der Vorwärmkammer 5 gelangen die getrockneten und vorgewärmten Pellets in einen Drehrohroin 6 mit einer lichten Weite von 3,2 m und einer Länge von 25 m. Pulverförmiger Koks wird als Zusatzkohlenstoff durch einen Einfüllstutzen 7 in den Ofen gegeben, dessen Inneres mit einem Schwerölbrenner 8 beheizt wird. Die erhitzten und reduzierten Pellets gelangen am Austragende des Drehrohrofens auf ein Förderband, auf dem sie mit Wasser besprüht und gekühlt werden. Danach werden die Pellets mittels eines Magnetschalters von dem überschüssigen Zusatzkohlenstoff getrennt. Der abgetrennte Kohlenstoff wird alsdann über den Einfüllstutzen7repetiert.
  • Das Abgas aus der Vorwärmzone 5 kann zum Abscheiden des Saubes gefiltert und zum Trocknen der Rohpellets verwendet werden. Im Rahmen eines Versuchs wurden 55% Konverterstaub und 45% Gichtstaub mit 2% Bentonit und 1% eines anderen Bindemittels sowie 0,15' eines Dispersionsmittels, bezogen auf das Bindemittel, versetzt. Das Gemisch wurde in einer Kugelmühle gemischt und auf die erforderliche Feuchtigkeit eingestellt und anschließend pelletisiert. Die Zusammensetzung und die Eigenschaften der Rohpellets ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle II.
  • Tabelle II Zusammensetzung (5') Pellet- Bruch- Wasserdurchm. festig- gehalt ges. Femet. FeO Fe2O3 Cges Zn Pb (mm) keit (5') (kg/P) 52,6 0,9 27,2 43,4 12,5 0,70 0,14 13,8 4,7 9,2 Die Rohpellets mit den vorerwähnten Eigenschaften wurden auf dem Förderband unter den sich aus der nachfolgenden Tabelle III ergebenden Bedingungen getrocknet und vorgewärmt; diese Tabelle enthält gleichzeitig auch die Eigenschaften der getrockneten und vorgewärmten Pellets.
  • Tabelle III Zusammensetzung Tempe-Bruch- Fall-(%) ratur festig- probe* (°C) keit Feges. Femet. FeO Cges. Gas Pellet (kg/P) (Anzahl) getrock-16,5 1,6 52,6 0,9 27,2 12,5 180 -net vorge-37,5 >15 54,2 0,8 20,8 11,3 550 500 wärmt * Anzahl der Fallproben aus 1 m Höhe bis zum Brechen des Pellets.
  • Die Daten der vorstehenden Tabelle zeigen, daß die Festigkeit der vorgewärmten Pellets im Vergleich zu lediglich getrockneten Pellets merklich höher ist. Demzufolge ist auch die Bruchgefahr der erfindungsgemäß vorgewärmten Pellets beim Chargieren in den Drehrohrofen wesentlich geringer.
  • Die in der vorerwähnten Weise vorgewärmten Pellets wurden mit einem Durchmesser von mindestens 5 mm zusammen mit 5% Zusatzkohlenstoff, bezogen auf die getrockneten Pellets, in den Drehrohrofen chargiert Die Verbrennungsluft des Ofenbrenners wurde=-=unter Berücksichtigung der Aufgabemenge von 13,5 t/h auf eine Pellettemperatur von 11000C eingestellt. Der von den Pellets eingenommene Raumanteil betrug 6% und das Abgas enthielt 2% Kohlenmonoxyd. Die Pellets wurden auf diese Weise 82 min. bei 0,35 Upm im Drehrohrofen gesintert; sie besaßen die aus der nachfolgenden Tabelle IV ersichtlichen Eigenschaften.
  • Der im Abgas enthaltene Staub läßt sich leicht in Sackfiltern abscheiden und auf Zink und Blei weiterverarbeiten. Dies trägt wesentlich zur Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens und zur Reinerhaltung der Luft bei.
  • Tabelle IV Reduktions- Entzin- Entphospho- Bruch- Korn-Zusammensetzung grad kungs- rungsgrad festig-anteil grad keit (%) (%) (%) (%) (kg/P) (%) Feges. Femet. FeO C Zn Pb 80,4 66,8 17,6 2,2 0,10 0,00 88,2 88,0 100 149 2,0

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen reduzierender Pellets mit geringem Zinkgehalt, bei dem Gicht- und Konverterstaub auf einen Kohlenstoffgehalt von 8 bis 15% eingestellt, mit einem Bindemittel versetzt, angefeuchtet und pelletisiert, die Pellets getrocknet und im Drehrohrofen gesintert werden, d a d u r c h g e k e n n z e i c hn e t, daß die Pellets auf eine Temperatur von höchstens 550°C vorgewärmt und zusammen mit mindestens 3% Zusatzkohlenstoff bei einer Pellettemperatur von mindestens 1100 0C am Austragende und einem Kohlenmonoxydgehalt des Abgases von mindestens 1% gesintert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d'u r c h g e k e n nz e i c h n e t, daß die Pellets mittels eines 5 bis 15% Sauerstoff enthaltenden Gases einer Temperatur von höchstens 5500C vorgewärmt werden.
    L e e r s e i t e
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