DE2347932B2 - Addukte von Epoxiverbindungen an Umsetzungsprodukte des E-Caprolactams mit N-Alkylalkandiaminen, deren Herstellung und Verwendung als antimikrobielle Mittel - Google Patents
Addukte von Epoxiverbindungen an Umsetzungsprodukte des E-Caprolactams mit N-Alkylalkandiaminen, deren Herstellung und Verwendung als antimikrobielle MittelInfo
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Description
N—(CH2),- NH,
R'
R'
N-(CH2Jn-NH2
IO
in welcher R für einen gerad- oder verzweigtkettigen,
gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8—18 Kohlenstoffatomen,
R' für Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 —4 Kohlenstoffatomen
und η für eine ganze Zahl von 2 bis 6 steht, mit 1 bis
10 Mol ε-Caprolactam während 3 bis 20 Stunden bei
Temperaturen oberhalb 1800C hergestellt worden sind, wobei das Molverhältnis von Äthylenoxid,
Propylenoxid oder Glycid zum N-Alkylalkandiamin in dem Umsetzungsprodukt des N-Alkylalkandiamins
mit ε-Caprolactam 0,5—3 zu 1 beträgt
2. Verfahren zur Herstellung der Produkte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man an
Verbindungen, die durch die Umsetzung von 1 Mol eines N-Alkylalkandiamins der allgemeinen Formel
Amin zu Lactam 1:1 bis 1:10 und einem Alkylrest mit 10—18 Kohlenstoffatomen auf, die eine ausgezeichnete
Wirksamkeit gegenüber Bakterien, Pilzen und Algen besitzen. Diese Verbindungen, deren Herstellung und
spezielle Verwendung zur Wasserkonservierung Gegenstand der deutschen Patentanmeldungen
P 22 20 016.4 und P 22 20 026.6 ist, sind jedoch schwer löslich und in speziellen Systemen nicht immer in
ausreichendem Maße dispergierbar, so daß für manche Einsatzzwecke gelegentlich Schwierigkeiten erwachsen
können. Es bestand daher weiterhin das Bedürfnis nach einem sehr gut wirksamen, physiologisch unbedenklichen
antimikrobiellen Mittel, das sich aufgrund seiner gleichzeitig guten Löslichkeit in die verschiedensten
Systeme in befriedigender Weise einarbeiten läßt
Es wurde gefunden, daß Produkte, erhalten durch Addition von Athylenoxid, Propylenoxid ö^er Glycyd
bei Temperaturen von 50—150" C an Verbindungen, die
durch die Umsetzung von 1 Mol eines N-Alkylalkandiamins der allgemeinen Formel
in welcher R für einen gerad- oder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 8—18 Kohlenstoffatomen, R' für Wasserstoff oder einen aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 1—4 Kohlenstoffatomen und η für eine ganze Zahl von 2 bis 6 steht, mit I bis
10 Mol ε-Caprolactam während 3 bis 20 Stunden bei
Temperaturen oberhalb 1800C hergestellt worden sind, Athylenoxid, Propylenoxid oder Glycid bei
Temperaturen von 50—150°C addiert, wobei das Molverhältnis von Athylenoxid, Propylenoxid oder
Glycid zum N-Alkylalkandiamin in dem Umsetzungsprodukt
des N-Alkylalkandiamins mit ε-Caprolactam 0,5—3 zu 1 beträgt.
Ί Verwendung der Produkte nach Anspruch 1 als
antimikrobielle Mittel.
50
Alkylamine sowie Alkylalkandiamine mit Alkylresten um 8-18 Kohlensteffatome sind als antimikrobielle
Wirkstoffe literaturbekannt. Sie besitzen jedoch ungünstige dermatologische und toxikologische Eigenschaften,
die ihrem verstärkten praktischen Einsatz im Wege stehen. Für einen technischen Einsatz sind sie auch
wegen ihrer hohen Fischtoxizität ungeeignet.
Eine wesentlich bessere physiologische Verträglichkeit weisen die Umsetzungsprodukte von ε-Caprolactam
mit N-Alkylalkandiaminen im Molverhältnis von
R'
N-(CH2Jn-NH2
in welcher R für einen gerad- oder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 8—18 Kohlenstoffatomen, R' für Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 —4 Kohlenstoffatomen und η für eine ganze Zahl von 2 bis 6 steht mit 1 bis 10 Mol
ε-Caprolactam während 3 bis 20 Stunden bei Temperaturen oberhalb 180° C hergestellt worden sind, wobei
das Molverhältnis von Athylenoxid, Propylenoxid oder Glycid zum N-Alkylalkandiamin in dem Umsetzungsprodukt des N-Alkylalkandiamins mit ε-Caprolactam
0,5—3 zu 1 beträgt, die gestellten Forderungen erfüllen.
Die Herstellung der Umsetzungsprodukte von ε-Caprolactam mit den Alkylalkandiaminen erfolgt
zweckmäßigerweise in der Schmelze durch Erhitzen einer durch das vorgenannte Verhältnis der Reaktionspartner definierten Mischung von Caprolactam und
N-Alkylalkandiamin auf etwa 2500C, wobei Reaktionszeiten
zwischen 3 und 20 Stunden angewandt werden. Die Umsetzungsprodukte fallen hierbei als wasserklare,
dünnflüssige Schmelzen an, die zweckmäßigerweise ohne weitere Reinigung gleich im Abschluß an deren
Herstellung mit den Epoxigruppen enthaltenden Verbindungen zu den erfindungsgemäßen Produkten weiter
umgesetzt wercien.
Die als Ausgangsstoffe für die Umsetzung mit 6-Caprolactam dienenden N-Alkylalkandiamine stellen
literaturbekannte Produkte dar. Besondere Bedeutung als Ausgangsamine besitzen die N-Alkyl-1,3-propandiamine,
da mit ihnen hergestellte Umsetzungsprodukte mit ε-Caprolactam besonders wertvolle Eigenschaften
besitzen, und diese Diamine zum anderen technisch leicht zugänglich sind. Bei diesen technischen Diaminen
handelt es sich im wesentlichen um solche, deren Alkylreste vorzugsweise geradkettig, gesättigt oder
ungesättigt sind, und deren Alkylreste von den entsprechenden Fettsäuren, wie z. B. Laurinsäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmit-Oleinsäure, Ölsäure, Linolsäure oder von Gemischen der genannten
Fettsäuren, wie sie zum Beispiel aus Kokosfett, Talg, Sojaöl, Leinöl, Palmöl, Raps- und Rüböl, Fisch- und
Walölen erhalten werden sowie deren Hydrierungsprodukten, abstammen.
Im Hinblick auf die antimikrobielle Wirksamkeit der
erfindungsgemäßen Produkte haben sich als Partner der Additionsreaktion solche Umsetzungsproduktc als
besonders geeignet erweisen, die von N-Alkylalkandiaminen
der vorgenannten allgemeinen Formel abgeleitet sind, deren Alkylrest R 10—14 Kohlenstoffatome
besitzt und in der R' Wasserstoff bedeutet. Ferner hat es sich im Hinblick auf die antimikrolbiellen Eigenschaften
als vorteilhaft herausgestellt, wenn in den Umsetzungsprodukten das Molverhältnis von N-Alkylalkandiamin
zu e-CaproIactam 1 :1 bis 1 :5, insbesondere aber 1 :1
bis 1 :3 beträgt
Wie bereits weiter oben ausgeführt, kommt darüber hinaus solchen Umsetzungsproduikten besondere Bedeutung
zu, die sich von N-Alkylalkandiaminen der
vorgenannten allgemeinen Formel!, in der η 3 bedeutet,
das heißt von N-Alkyl-l^-propandiiaminen, ableiten.
Als geeignete Umsetzungsprodukte für die Addition
von Äthylenoxid, Propylenoxid oder Glycid sind beispielsweise Reaktionsprodukte von ε-Caprolactam
mit
N-Dodecyl-l^-äthan-diamin 5:1,
N-Kokosalkyl-l,2-äthandiamin 3 :1,
N-Dodecyl-N-äthyl-l^-propandiamin
N-Decyl-l,4-butandiamin 2 :1,
N-TalgaIkyl-l,4-butandiamin Ί0:1,
N-Dodecyl-l,5-pentan-diamin 5 :1,
N-Tetradecyl-1,5-hexandiamiri 3 :1,
N-Hexadecyl-l.ö-hexandiamini 4:1,
N-Kokosalkyl-l,2-äthandiamin 3 :1,
N-Dodecyl-N-äthyl-l^-propandiamin
N-Decyl-l,4-butandiamin 2 :1,
N-TalgaIkyl-l,4-butandiamin Ί0:1,
N-Dodecyl-l,5-pentan-diamin 5 :1,
N-Tetradecyl-1,5-hexandiamiri 3 :1,
N-Hexadecyl-l.ö-hexandiamini 4:1,
3:1,
insbesondere jedoch solche nvi
N-Decyl-l^-propandiamin 3:1,
N-Dodecyl-13-propandiamin 1 :
N-Dodecyl-13-propandiamin 2 :
N-Dodecyl-13-propandiainin 4 :
N-Dodecyl-13-propandiamin 1 :
N-Dodecyl-13-propandiamin 2 :
N-Dodecyl-13-propandiainin 4 :
N-Dodecyl-13-propandiamin
N-Kokosalkyl-13-propandiamin
N-Kokosalkyl-13-propandiamin
N-Kokosalkyl-13-propandiamin
N-Tetradecyl-Ir3-propandiam in 3
N-Hexadecyl-13-propandiamin3 :
N-Octadecyl-l,3-propandiamiin3 :
N-TaIg-13-propandiamin 3:1,
N-Hydrotalg-l,3-propandiamin3 :
N-Kokosalkyl-13-propandiamin
N-Kokosalkyl-13-propandiamin
N-Kokosalkyl-13-propandiamin
N-Tetradecyl-Ir3-propandiam in 3
N-Hexadecyl-13-propandiamin3 :
N-Octadecyl-l,3-propandiamiin3 :
N-TaIg-13-propandiamin 3:1,
N-Hydrotalg-l,3-propandiamin3 :
25
JO
35
40
45
zu nennen.
Die Reaktion der vorgenannten Umsetzungsprodukte von ε-Caprolactam mit Alkylalkandiaminen mit
Äthylenoxid, Propylenoxid oder Glycid erfolgt in an sich bekannter Weise bei erhöhten Temperaturen von
50-1500C. Für die rationelle Heirstellung der erfindungsgemäßen
Produkte hat es sich daher als zweckmäßig erwiesen, die Additionsreaktion gleich im
Anschluß an die Herstellung der Umsetzungsprodukte von ε-Caprolactam mit Alkylalkandiaminen ohne deren
weiterer Reinigung durchzuführen. Das Mengenverhältnis der Reaktionspartner wird dabei so gewählt, daß das
Molverhältnis von Alkylalkandianiin zu Äthylenoxid, Propylenoxid oder Glycid 1:0,5—3, vorzugsweise
1 :1-2 beträgt.
Die erhaltenen erfindungsgemäßen Additionsprodukte stellen farblose, pastöse bis hochviskose Massen dar,
die eine zufriedenstellende Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Ketonen, Estern oder
chlorierten Kohlenwasserstoffen, und in Wasser besitzen.
Durch Zusatz äquimolarer Mengen von Säuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Essigsäure,
Milchsäure, Weinsäure oder Zitronensäure, im Anschluß an die Reaktion lassen sich entsprechenden
Salze der erfindungsgemäßen Additionsprodukte herstellen, die gute Wasserlöslichkeit besitzen.
Die erfindungsgemäßen Additionsprodukte weisen sehr gute mikrobistatische und mikrobizide Wirhingen
gegen Bakterien und Pilze und ferner eine sehr gute Hemmwirkung gegenüber Algen auf. Aufgrund ihrer
sehr guten dermatologischen Verträglichkeit und geringen Toxizität sind sie zur Lösung der verschiedensten
technischen Desinfektions- und Konservierungsprobleme hervorragend geeignet Als Beispiele fGr
derartige Einsatzmöglichkeiten sind die Verwendung als Desinfektionsmittel in Haushaitsreinigern, in industriellen
Reinigungsmitteln für Nahrungsmittelbetriebe, Molkereien, Brauereien, in Flächendesinfektionsmitteln
für Krankenhäuser, für die Wäschedesinfektion im üblichen Waschverfahren und bei der Chemischreinigung,
als Konservierungsmittel für Kosmetika, Klebstoffe auf Cellulose-, Stärke- und tierischer Eiweißbasis,
Dispersionsfarben, Metallbearbeitungsöle, für die verschiedensten Brauchwasser, z. B. in Kühlkreisläufen,
Schwimmbädern, Wäschern von Klimaanlagen sowie als Deodorans in desodorierenden Seifen zu nennen.
Zur Verwendung als antimikrobielle Mittel können die erfindungsgemäßen Additionsprodukte in flüssige,
pastöse oder festen Zubereitungen eingearbeitet werden. Bei diesem Einsatz werden sie in Mengen von
0,1—5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5—3 Gewichtsprozent,
bezogen auf den gesamten Ansatz verwendet. Bei dem Einsatz zur Konservierung von
Brauchwasser erfolgt die Verwendung in der Weise, daß pro Liter zu behandelnden Industrie- bzw. Brauchwassers
0,0005—0,05 g eines erfindungsgemäßen Additionsproduktes zum Einsatz gelangen. Bei der Konfektionierung
für die verschiedensten Einsatzzwecke können die erfindungsgemäßen Additionsprodukte mit anderen
bekannten Zusatzmitteln, wie Tensiden, Wasserenthärtern, Rostschutzmitteln, Komplexbildnern, Verdikkungsmitteln,
Basen, Säuren, Duftstoffen, Schauminhibitoren oder Lösungsmitteln kombiniert werden.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Additionsprodukte zur Konservierung von Industrie- und Brauchwasser
erfolgt zweckmäßigerweise in einer Kombination mit Phosphonsäuren oder deren wasserlöslichen
Salzen als Komplexbildnern. Als Polyphosphonsäuren kommen insbesondere Phosphonsäuren der nachstehend
angeführten Formeln in Betracht:
H2O3P-C-PO3H2
OH
OH
(R = Phenylrest oder Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen)
R1 R3 PO3H2
\ I/
N-C [V)
R2 PO3H2
R1, R2 = ein Wasserstoffatom oder Alkylrest mit 1 bis
4 C-Atomen.
R3 = ein. Wasserstoflatom oder Alkylrest mit
1 bis 4 C-Atomen oder Phenylrest
R4-CXY
H2PO3-CXY
N-CXY-PO3H2
(III)
X und Y = ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest
mit 1 bis 4 C-Atomen, R4 = eine —PO2H2— oder eine Gruppe der
Formel
CXY-PO3H2
/
-CH2-N
CXY-PO3H2
oder
20
CXY-PO3H2
-CH2-N CXYPO3H2
CXY-CH2-N
CXYPO3H2
H2O3P-C-COOH
H2C-COOK
(IV)
45
50
R5 = ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder
eine -CH2-CH2-COOH-GrUpPe.
Als geeignete Phosphonsäuren sind zum Beispiel
1 -K.ydroxyäthan-, 1 -Hydroxypropan-,
1-Hydroxybutan-, 1-Hydroxypentan-, 1 -Hydroxyhexan-, 1 -Hydroxy-1 -phpnylmethan-,
1-Aminoäthan-, 1-Amino-1-phenylmethan-,
Dimethylaminoäthan-, Dimethylaminobutan-, Diäthylaminomethan-, Propyl- und Eütylamincimethan-1,1 -dipi.osphonsäure,
Arninotrimethylenphosphonsäure, Äthylendiamintetramethylenphosphonspure,
Diäthylentriaminpentamethylenphosphonsäure, Amino-(2-prop|ylen-2-phosphonsäure).
Phosphonobernsteinsäure,
1 Phosphono-1-methylbernsteinsäure und
2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure
zu nennen.
Als wasserlösliche Salze der genannten Phosphonsäuren
kommen insbesondere deren Natrium-, Kalium-, Ammonium- oder Alkanolarninsalze in Frage. Die
Phosphonsäuren können dabei einzeln oder im Gemisch angewendet werden. Insbesondere hat sich hierbei eine
Mischung aus l-Hydroxyäthan-lJ-diphosphonsäure
und Aminotrimethylenphosphonsäure im Gewichtsverhältnis 4 : 1 bis 1 : 4 bewährt.
Die Phosphonsäuren oder deren wasserlösliche Salze sind in den konfektionierten Konservierungsmitteln für
Industrie- und Brauchwasser in solcher Menge enthalten, daß sie pro Uter des zu behandelnden Wassers
0,2 mg bis zur t</2ft>chen Menge, die zur vollständigen
Komplexierung der im System befindlichen Härtebildner
erforderlich ist, enthalten. Das Gewichtsverhältnis zwischen Phosphonsäurekomponente und Biocid-Komponente
kann zwischen 1 :10 bis 10:1 liegen. Vorzugsweise wird jedoch ein Verhältnis von 3:1 bis
1 :3 verwendet Das mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelte Wasser soll einen Gehalt an Bioeid
zwischen 0,5 und 50 g pro Kubikmeter und einen Gehalt an Phosphonsäure zwischen 0,2 und 20 g pro Kubikmeter
aufweisen.
Als zur Kombination mit den erfindungsgemäßen Additionsprodukten in Wasserkonservierungsmitteln
geeignete Korrosionsschutzmittel (Inhibitoren) sind wasserlösliche Orthophosphate zu nennen, wobei
Mono-, Di- oder Trialkaliphosphate verwendet werden können. Weiterhin kommen wasserlösliche Zinksalze,
wie Zinksulfat oder auch Zinknitrat, in Betracht, die an
Stelle der Orthophosphate, vorzugsweise jedoch gleichzeitig mit den Orthophosphates zugesetzt werden.
Weitere Inhibitoren, die gewünschtenfalls ebenfalls Anwendung finden können, *ind Aikalinitrite, wie
Kalium- oder insbesondere NatriunuitriL
Ebenfalls kommt ein Zusatz von Alkalisilikaten, wie Kalium- oder Natriumsilikat, in Betracht. Die Inhibitoren
werden in Mengen von 0,5 bis 200 mg, vorzugsweise 1 ds 50 mg/1 zugesetzt Die einzelnen Zusatzstoffe
können zu festen Gemischen verarbeitet werden. Es können jedoch auch Lösungen hieraus hergestellt
werden, die jeweils in der gewünschten Menge dem Wasser zugeführt werden. Es bietet keinerlei Schwierigkeiten,
diese Produkte entweder durch zusätzliche Zugabe von Alkali oder aber durch Auswahl eines
geeigneten Mono-, Di- oder Trialkaüphosphates so einzustellen, daß gleichzeitig eine gewisse pH-Regulierung
des behandelten Wassers erreicht werden kann, falls diese erwünscht oder erforderlich ist.
Die Vorteile der Kombination der erfindungsgemäßen Additionsprodukte mit den Phosphonsäure-Komponenten
bestehen u. a. in dem verstärkten synergistischen Angriff des Bioeids auf das biologische Material.
Dieser führt zu sehr schnellem Abbau des Bewuchses. Umgekehrt wird durch die Biocid-Komponente die
dispergierende Wirkung der Phosphonsäuren ebenso wie der korrosionsschützende Et'fekt begünstigt. Aufgrund
der sehr niedrigen Dosierungen sowohl der Phosphonsäure-Komponente als auch der Biocid-Komponente
findet eine minimale Belastung des Vorfluters statt. Durch die adsorptive Bindung der Biocid-Komponente
an biologischem Material findet zudem eine weitere Verringerung des Schadstoffgehaltes im Vorfluter
statt. Zusätzlich hierzu ist die Biocid-Komponente bei entsprechender Verdünnung biologisch abbaubar.
Für die Untersuchungen auf anürr.ikrobielle und
algizide Wirksamkeit wurde zunächst eine Reihe von erfindungsgemäßen Additionsprodukten wie folgt hergestellt.
Ein Gemisch aus ε-Caprolactam und N-Alkyl-1,3-propandiamin
in dem vorgesehenen Molverhältnis wurde unter lebhaftem Rühren und Einleiten von
getrocknetem Stickstoff auf 2500C erhitzt. Das Gemisch
wurde dann 3 bis 20 Stunden bei dieser Temperatur belassen. Nach Beendigung der Reaktion wurde die
erhaltene wassc-klare, dünnflüssige Schmelze auf 1500C
abgekühlt, in einen Autoklav überführt und bei 100—1300C mit der vorgesehenen Menge Äthylenoxid
bzw. Propylenoxid versetzt und 2—3 Stunden bei dieser Temperatur nachgerührt und dann abgekühlt.
Für den Fall der Umsetzung mit Glycid wurde die Schmelze auf 80°C gekühlt, innerhalb von 30 bis 60
Minuten mit der vorgesehenen Menge Glycid versetzt, wobei darauf geachtet wurde, daß die Temperatur nicht
über 85°C stieg und 2 Stunden bei 80° C nachgerührt und anschließend abkühlen lassen.
Die erhaltenen Additionsprodukte stellten farblose.
pastöse Massen dar.
In der nachfolgenden Tabelle I sind die hergestellten
Produkte gekennzeichnet durch deren Alkylrest, das Verhältnis von Alkylalkandiamin zu ε-Caprolactam. die
Reaktionszeit zur Herstellung des Umsetzungsproduktes sowie durch die Anzahl der Mole Äthylenoxid,
Propylenoxid oder Glycid pro Mol Alkylalkandiamin.
Produkt | Alkylrest | ^-Alkyl-Li-propandiamin | Reaktion | Mole l-.poxyverbindung pro | N,„r |
"■-C'aprolactam | h | Mol Amin | "■ι | ||
Λ | Dccyl- | ;3 | 20 | 1 Mol Äthylenoxid | 4,45 |
B | Dodecyi- | : 1 | 1 Mol Propylenoxid | 6,55 | |
C | Dodecyl- | :1.5 | 5 | 1 Mol Glycid | 5.50 |
D | Dodecyl- | :2 | 5 | 1 Mol Äthylenoxid | 4,88 |
E | Dodecyl- | 1:2 | 5 | 2 Mol Äthylenoxid | 4,63 |
F | Dodecyl- | :2 | 5 | 3 Mol Äthylenoxid | 4,29 |
Ci | Dodecyl- | :2 | 5 | 1 Mol Propylenoxid | 4,61 |
H | Dodecyl- | :2 | 5 | 2 Mol Propylenoxid | 4,32 |
J | Dodecyl- | :2 | 5 | 3 Mol Propylenoxid | 3.94 |
K | üodecyl- | :2 | 5 | I Mol Glycid | 4,JO |
L | Dodecyl- | :2 | 5 | 2 Mol Glycid | 3.68 |
M | Dodecyl- | :2 | 5 | 3 Mol Glycid | 3.30 |
N | Dodecyl- | :3 | > | 1 Mol Älhyienoxid | 4,39 |
O | Dodecyl- | :3 | 5 | 2 Mol Äthylenoxid | 4.10 |
P | Dodecyl- | :3 | 5 | 1 Mol Propylenoxid | 4.28 |
(J | Dodecyl- | :3 | 5 | 2 Mol Propylenoxid | 4,22 |
R | Dodecyl- | :3 | 5 | 3 MdI Propylenoxid | 4,06 |
S | Dodecyl- | ■ 3 | 5 | 1 Mol Glycid | 4,10 |
T | Dodecyi- | :3 | 2 Mol Glycid | 3,79 | |
ι; | Dodecyl- | ; 3 | S | 3 Mol Glycid | 3.39 |
Y | Do dec yl- | ; 5 | 20 | 0,5 Mol Äthylenoxid | 3.26 |
W | Kokosalkyl- | :3 | 20 | 1 Mol Äthylenoxid | 4,19 |
X | Tetradecyl- | : 3 | 20 | 1 Mol Propylenoxid | 4,20 |
Y | Talgalkyl- | :3 | 20 | 1 Mol Äthylenoxid | 3.41 |
Zur trmittiung der antimikrobielien Wirksamkeit der
in vorstehender Tabelle genannten Additionsprodukte wurde eieren Hemmwirkung gegenüber nachstehend
aufgeführten Bakterien und Pilzen, sowie gegen Keime ■n kontaminierten Gehrauchswässern bestimmt.
ij Staphylococcus aureus
2) Escherichia coli
3) Pseudomonas aeruginosa
4) Candida albicans
5) Aspergiilus niger
6) Aerobacter aerogenes
7) Fusarium sepc.
8) Mischung von kontaminierten Wässern aus 3 Kühltürmen
9) Mischung von kontaminierten Wässern aus 3 Wäschern von Klimaanlagen
Die Hemmkonzentrationen der zu untersuchenden Produkte wurden mit Hilfe des Verdünnungstestes
gemäß den Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel, herausgegeben von der Deutschen
Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (1959), ermittelt. Die Versuche wurden in Reagenzröhrchen
ausgeführt, die mit Standard-I-Bouiilon (Merck) oder
mit Bierwürze (8° Bg) in einer Verdünnung von I : 5 mit Leitungswasser befüllt waren. Nach der Zugabe der
Wirksubstanzen betrug das Nährlösungsvolumen in den
" Reagenzgläsern 10 mi. Anschließend wurden die Röschen
mit 0.1 ml Testkeimsuspension beimpft. Die beimpften Röhrchen wurden bei Bakterien 3 Tage bei
37° C und bei Pilzen 6 Tage bei 30" C im Bru ischrank
bebrütet. Anschließend wurde festgestellt, welche dem
j? Nährmedium zugefügte Substanzkonzentration das
Wachstum der Keime gerade noch völlig unterbinden konnte. Dieser so ermittelte Wert wurde als Hemmkonzentration
bezeichnet. Die Untersuchungen wurden in folgenden Konzentrationsintervallen durchgeführt:
n" 5000 ppm. 2500 ppm, 1000 ppm, 750 ppm.
500 ppm, 250 ppm, 100 ppm, 50 ppm.
25 ppm. 10 ppm. 7.5 ppm, 5 ppm.
2,5 ppm und 1 ppm.
25 ppm. 10 ppm. 7.5 ppm, 5 ppm.
2,5 ppm und 1 ppm.
Bei diesem Verdunnungstest wurden die in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführten Hemmkonzentrationen
für die einzelnen Produkte bei den vorgenannten Keimen ermittelt.
ίο
Hemmkonzentrationen der Produkte A-Y in ppm.
Benutzter Testkeim bzw. Testprodukt
Produkt
A
B
C
D
B
C
D
L
I-ü
Il
50 | 25 | 100 | 250 | 250 | 25 | 100 | 25 | 25 |
10 | 10 | 25 | 50 | 50 | 10 | 10 | 5 | 5 |
10 | 10 | 25 | 100 | - | 25 | 25 | 10 | 10 |
10 | 10 | :>5 | 50 | 50 | 10 | 25 | 7,5 | 7,5 |
50 | 50 | 50 | 250 | 100 | 25 | 50 | 10 | 10 |
50 | 50 | 100 | 250 | 100 | 50 | 50 | 25 | 25 |
5 | 5 | 100 | 50 | 50 | 10 | 10 | 7,5 | 7,5 |
10 | 5 | 100 | 250 | - | 10 | 25 | 10 | 10 |
50 | 50 | 250 | 500 | - | 50 | 25 | 10 | 10 |
10 | 10 | 50 | 100 | 100 | 25 | 25 | 10 | 10 |
50 | 10 | 250 | 250 | - | 100 | 50 | 25 | 25 |
100 | 50 | 500 | 250 | - | 100 | 250 | 50 | 50 |
50 | 10 | 50 | 50 | 100 | 50 | 50 | 10 | 10 |
50 | 50 | 100 | 100 | 250 | 100 | 50 | 25 | 25 |
10 | 10 | 100 | 100 | 100 | 50 | 25 | 10 | 10 |
50 | 50 | 500 | 250 | 100 | 50 | 50 | 10 | 25 |
50 | 10 | 500 | 250 | 250 | 100 | 100 | 25 | 25 |
10 | 10 | 50 | 100 | 250 | 100 | 50 | 10 | 10 |
50 | 50 | 250 | 250 | - | 250 | 50 | 25 | 25 |
100 | 50 | 1000 | 250 | - | 250 | 250 | 50 | 50 |
10 | 25 | 100 | 500 | - | 25 | 25 | 10 | 10 |
25 | 50 | 250 | 100 | 100 | 25 | 50 | 25 | 25 |
10 | 50 | 100 | 100 | - | - | 50 | 50 | 50 |
50 | 100 | 500 | 250 | 500 | _ | - | 100 | 100 |
-«: es wurden keine Prüfungen vorgenommen
Der Tabelle ist die starke Hemmwirkung der erfindungsgemäßen Additionsprodukte auf Bakterien
und Pilze in überzeugender Weise zu entnehmen.
Die mikrobizide Wirkung einiger in Tabelle I genannter Additionsprodukte wurde mit Hilfe des
.Suspensionstestes ermittelt. Die Methodik dieses Prüfverfahrens ist den Richtlinien für die Prüfung
chemischer Desinfektionsmittel, herausgegeben von der -n produkt
Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie
(1959), entnommen. Entsprechend diesen Richtlinien wurden 0,1 ml Keimsuspension der nachstehend aufgeführten
Bakterien bzw. Pilze bei einer Temperatur von 18 —21'C in Reagenzgläser pipettiert.
1) Staphylococcus aureus
2) Escherichia coli
3) Pseudomonas aeruginosa
Hierzu wurden jeweils 10 ml der verschiedenen Verdünnungsmengen der zu prüfenden erfindungsge
mäßen Additionsprodukte in Leitungswasser (16 Deutsche Härtegrade) gegeben. Die Konzentrationen der
erfindungsgemäßen Produkte betrugen jeweils 100 ppm, 250 ppm und 500 ppm. Nach Einwirkungszeiten
von 1, 2'/2, 5, 10, 20, 30 und 60 Minuten wurde den Reagenzgläsern je eine Öse Material entnommen und in
10 ml Nährlösung, die 3% Tween 80 und 03% Lecithin als Enthemmer enthielt, überimpft. Die mit Bakterien
beimpften Nährlösungen wurden bei 37"C, die mit Pilzen beimpften bei 300C bebrütet. Nach 6 Tagen
wurden die Kulturen makroskopisch auf Wachstum beurteilt und auf diesem Wege die Abtötungszeiten
ermittelt, die in der nachstehenden Tabelle 3 zusammengestellt sind:
Abtötungszeiten der erfindungsgemäßen Additionsprodukte gegenüber den genannten Keimen in Minuten
Keim Konzentrationen der Produkte in
Leitungswasser
100 ppm 250 ppm 500 ppm Abtötungszeiten in Minuten
D | 1 | 5 | 2,5 | 2,5 |
2 | - | - | - | |
3 | 40 | 40 | 10 | |
G | 1 | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
2 | 5 | 5 | 2,5 | |
3 | 10 | 5 | 2,5 | |
K | 1 | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
2 | 20 | 5 | 5 | |
3 | 10 | 5 | 5 | |
N | 1 | 5 | 2,5 | 2,5 |
2 | 60 | 10 | 5 | |
3 | >120 | 40 | 10 |
1 2,5 2,5 2,5
2 2,5 2,5 2,5
3 10 5 5 *) »-«: es wurden keine Prüfungen vorgenommen
Die vorstehende Tabelle gibt deutlich die sehr gute abtötende Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Additionsprodukte
auf Bakterien wieder.
Die Hemmwirksamkeit gegenüber Algen wurde in zylindrischen Gefäßen unter intensiver Belüftung
bestimmt. In die Gefäße wurden 100 ml einer mit steigenden Wirkst -ffmengen verseitzten Nährlösung
und 4 ml einer Mischsuspension von
Scenedesmus obliquus und
Chlorella vulgaris
Chlorella vulgaris
gegeben. Die Nährlösung hatte folgende Zusammensetzung:
Ammoniumchlorid | 0.1g |
Natriumnitrat | 1.0 g |
Dikaliumhydrogenphosphat | 0,25 g |
Magnesiumsulfat krist. | 0,5 g |
Calciumchlorid | O.i g |
Eisen-lll-chlorid | 0,003 g |
Produkt Hemmkonzentration
in ppm
B | 0,75 |
D | 1 |
E | 1,5 |
G | 1 |
K | 2,5 |
N | 1,5 |
P | 1 |
W | 2.5 |
X | 5 |
100 ppm, 50 ppm, 40 ppm, 30 ppm, 20 ppm,
10 ppm, 5 ppm, 2,5 ppm und 1 ppm.
Bei diesem Test wurden die in der nachstehenden Tabelle 5 aufgeführten Hemmkonzentrationen für die
einzelnen Additionsprodukte ermittelt.
Hemmung des Wachstums von Desulfovibrio desulfuricans
auf 1000 ml destilliertes Wasser. Der pH-Wert der
Nährlösung betrug 7,2. Die Untersuchungen wurden in folgenden Konzentrationsintervallen an Wirksubstanz
durchgeführt: 10 ppm, 5 ppm, 2,5 ppm, 2 ppm, 1,5 ppm, I ppm. 0,75 ppm, 0,5 ppm und 0,25 ppm. Die bei der 2>
Beurteilung nach 7 Tagen ermittelten Hemmkonzentrationen sind in der nachfolgenden Tabelle 4 zusammengestellt:
Tabelle 4 i(]
Hemmung des Algenwuchses
Auch gegenüber Algen weisen die erfindungsgerrsäßen
Additionsprodukte eine ausgezeichnete Hemmwirkung auf. wie vorstehender Tabelle 4 zu entnehmen ist.
Hemmung des Wachstums sulfatreduzierender
Bakterien
Bakterien
Die Hemmkonzentrationen wurden in 50 ml Fläschchen mit Schraubverschluß bestimmt Die Fläschchen
wurden mit einer für das Wachstum sulfatreduzierender Bakterien optimalen Nährlösung folgender Zusammensetzung
beschickt: Natriumlactat 4,0 g, Hefeextrakt 1,0 g, Ascorbinsäure 0,1 g. Magnesiumsulfat krist 0,5 g,
Dikaliumhydrogenphosphat 0,2 g, Eisenammoniumalaun 0,1 g. Natriumchlorid 2 g auf 1000 ml destilliertes
Wasser. Der pH-Wert der Nährlösung betrüg 7,4.
Nach Zugabe der zu prüfenden Additionsprodukte in den verschiedenen Konzentrationen wurde mit 1 ml
einer Reinkultur von
Desulfovibrio desulfuricans
beimpft und hernach bei 37° C 4 Wochen lang bebnitet
Die Untersuchungen wurden in folgenden Konzentrationsintervallen durchgeführt:
Produkt | Hemmkonzentration |
in ppm | |
B | 2,5 |
D | 5 |
E | 10 |
C, | 2.5 |
K | 10 |
N | 10 |
W | 20 |
55
60
65. Auch dieser Versuch spiegelt die ausgezeichnete Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Additionsprodukte
wieder.
Der Kühlkreislauf eines Dampfkraftwerks mit einem Inhalt von 6000 mJ und einer stündlichen Zuspeisung
von 150 m3 sowie einer Umwälzung von 11 000 mVh bei
etwa 3facher Eindickung wurde während einer Dauer von 6 Monaten mit einem Gemisch aus 1-Hydroxyäthan-1,1
-diphosphonsäure und Aminotrimethylenphosphonsäure (Gewichtsverhältnis I : I) behandelt. Die
Zusatzmenge betrug 4 g/m3. Trotz guter Korrosionsund Steinschutzwirkung traten immer wieder Störungen
durch den Bewuchs des Kondensators mit schleimbildenden Bakterien auf.
Es erfolgte daher eine zusätzliche Dosierung von 5 g/m3 eines Additionsproduktes von 1 Mol Äthylenoxid
an ein Umsetzungsprodukt von N-Dodecyl-l,3-propandiamin
und e-CaproIactam im Molverhältnis 1 :2 (Produkt D). Durch diesen kombinierten Zusatz von
erfindungsgemäßem Additionsprodukt und Phosphonsäuren konnten die Störungen im Kühlkreislauf völlig
behoben werden. Es fand kein Anstieg der Grädigkeit und kein Keimwachstum im Kühlwasser statt.
Um die gute physiologische Verträglichkeit der erfindungsgemäßen Additionsprodukte gegenüber Alkylalkandiaminen
aufzuzeigen, wurden folgende Produkte auf ihre toxikologischen Eigenschaften untersucht:
Produkt A: Dodecyl-l,3-propandiamin.
Produkt B: Additionsprodukt von 1 MnI Äthylenoxid
an 1 Mol eines Umsetzungsproduktes von Dodecyl-13-propandiamin mit e-Caprolactam
im Moiverhältnis 1 : 2.
Dabei wurden im einzelnen nachstehende Untersuchungen durchgeführt:
1. Bestimmung der Hautverträglichkeit an der haarlosen Maus durch Behandlung mit 1 %igen Zubereitungen
in Olivenöl (10 Tiere).
2. Bestimmung der Schleimhautverträglichkeit am Kaninchenauge durch Behandlung mit l%igen
Zubereitungen in Olivenöl.
3. Bestimmung der Fischtoxizität LCi am Goldorfen.
Die bei deisen Untersuchungen erhaltenen Werte sind nachstehender Tabelle 6 zu entnehmen.
Ergebnisse der toxikologischen Untersuchungen
Art der Untersuchung
Produkt A
Produkt B
3.
5 Behandlungen (lmal täglich):
2 Hautstellen leichte Reizungen
3 Hautstellen deutliche Reizungen 2 Hautstellen mit starkem,
nässendem Ekzem
schwere Bindehautreaktion, die nach 8 Tagen noch nicht ganz
abgeklungen war, mittelstarke Reizungen von Cornea und Iris
0,15 ppm
10 Behandlungen (2mal täglich)
alle Versuchstiere ohne Befund
alle Versuchstiere ohne Befund
leichte Bindehautreaktion nach
2 Stunden, nach 6 Stunden nicht
mehr nachweisbar
2 Stunden, nach 6 Stunden nicht
mehr nachweisbar
1,5 ppm
Der vorstehenden Tabelle ist in überzeugender Weise das weitaus günstigere toxikologische Verhalten
der erfindungsgemäßen Additionsprodukte zu entnehmen.
Nachstehend werden noch einige Beispiele für Verwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen
Additionsprodukte angegeben.
Zunächst wird ein Beispiel für die Herstellung eines konfektionierten Additionsproduktes genannt:
242 g (1 Mol) N-Dodecyl-l,3-propandiamin und 226 g (2 Mol) ε-Caproiactam werden unter Stickstoff 5
Stunden bei 230—250°C gerührt. Danach läßt man die auf 1500C abgekühlte Schmelze in einem Autoklav ab.
versetzt sie bei 100-130° C mit 44 g (I Mol)
Äthylenoxid und rührt 2 — 3 Stunden bei dieser Temperatur nach. Die auf 1000C abgekühlte Schmelze
wird abgefüllt und liefert beim Abkühlen eine farblose pastöse Masse. In 100 Gewichtsteile der auf ca. 80°C
abgekühlten Schmelze werden 25 Gewichtsteile Eisessig so eingerührt, daß die Temperatur nicht über 100°C
steigt. Nach Zugabe der gesamten Essigsäure werden 275 Teile vollentsalztes Wasser zugesetzt. Die entstehende
blaßgelbe Lösung ist als Stammlösung für die Einarbeitung in die verschiedensten Produkte geeignet.
Vorwaschmittel mit gleichzeitiger antimikrobieller Wirkung
8,0 Gewichtsteile Olefinsulfonat
4,0 Gewichtsteile Seife
03 Gewichtsteile Schauminhibitor
Jb1O Gewichtsteib Na4P2O7
Jb1O Gewichtsteib Na4P2O7
7,5 Gewichtsteile NaOH
10.2 Gewichtsteile Na2SO4
10.2 Gewichtsteile Na2SO4
4,0 Gewichtsteile Additionsprodukt D
Antimikrobielles saures Reinigungsmittel für die Getränkeindustrie
Antimikrobielles Reinigungsmittel für Wäschereien
25 Gewichtsteile Fettalkoholsulfat
35 Gewichtsteile Na5P3Oi0
7 Gewichtsteile Na2CO3
15 Gewichtsteile Na2SO4
5 Gewichtsteile Na2O-33SiO2
1 Gewichtsteii Carboxymethylcellulose
2 Gewichtsteile Additionsprodukt B
10 Gewichtsteile Pentanatriumaminotrimethylenphosphat
Phosphorsäure (80%ig)
Nonylphenol + 9 ÄO
I -Hydroxyäthan-1.1 -diphosphon-
säure
Additionsprodukt G
Wasser
Antimikrobielles Feinwaschmittel
Dodecylbenzolsulfonat
Toluolsulfonat
Natriumkokosfettalkoholsulfat
Natriumsulfat
Natriumcarboxymethylcellulose
Additionsprodukt K
Wasser
50 Gewichtsteile
4 Gewichtsteile
5 Gewichtsteile 1 Gewichtsteil
40 Gewichtsteile
30,0 Gewichtsteile 2,0 Gewichtsteile 8,0 Gewichtsteile
30,0 Gewichtsteile 1,0 Gewichtsteile 4,0 Gewichtsteile
25,0 Gewichtsteile
Weitere Verwendung können die erfindungsgemäßen Additionsprodukte als antimikrobielle Substanz in
Chemischreinigungsflotten auf Basis von organischen Lösungsmitteln mit einem geringen 'Wassergehalt
finden. Dabei werden die Produkte A-Y den Reinigungsflotten in einer Konzentration von 1 — 10 g/l
zugesetzt. Die Reinigungsverstärker auf Basis anionaktiver und nichtionogener grenzflächenaktiver Verbindungen
werden den Reinigungsflotten üblicherweise in Form von Konzentraten zugesetzt, die neben de.
grenzflächenaktiven Verbindung Lösungsmittel, wie chlorierte Kohlenwasserstoffe oder Mineralöl, sowie
gegebenenfalls Lösungsvermittler, wie lsopropanol und Wasser, enthalten. Die erfindungsgemäßen Additionsprodukte können in diese Konzentrate eingearbeitet
und gemeinsam mit dem Reinigungsverstärker dosiert werden. Bei der Chemischreinigung wird den Reinigungsflotten
soviel Wasser zugesetzt, daß während des Reinigungsvorgangs die relative Feuchtigkeit im
Dampfraum über der Flotte mindestens 70% beträgt.
Neben dem Einsatz in Reinigungsmitteln zur Erzielung einer antimikrobiellen Wirksamkeit können die
erfindungsgemäßen Additionsprodukte zur Konservierung von Kosmetika, Stärkekleistern, Leimen, Dispersionsfarben,
Schneid- und Bohrölen und dgl. verwendet werden.
Für diesen Verwendungszweck ist im allgemeinen ein Zusatz von 0,1—2 Gew.-%, bezogen auf das zu
konservierende Produkt, ausreichend.
Ein wesentliches Einsatzgebiet fur die erfindungsgemäßen Additionsprodukte ist die Konservierung von
Industrie- und Brauchwasser. Ein für diesen Zweck geeignetes Zusatzmittel besitzt folgende Zusammensetzung:
Na-salz der l-Hydroxyäthan-1,1-
diphosphonsäure
Na-salz der Aminutrimethylen-
phosphonsäure
Vollentsalztes Wasser
15 Gew.-Teile
15 Gew.-Teile ad 1000 Gew.-Teile
Stammlösung des Acetats des
Produktes D wie vorstehend
beschrieben
Produktes D wie vorstehend
beschrieben
300 Gew.-Teile Von dieser Lösung werden 100cm3/m3 des zu
konservierenden Industriewassers, wie Kühlwassers für Kühltürme, eingesetzt
909 520/176
Claims (1)
1. Produkte, erhalten durch Addition von Äthylentixid,
Propylenoxid oder Glycid bei Temperaturen von 50—1500C an Verbindungen, die durch die
Umsetzung von 1 Mol eines N-Alkylalkandiamins
der allgemeinen Formel
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |