DE2347448A1 - Ultrafiltrationsmembranen - Google Patents
UltrafiltrationsmembranenInfo
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Description
Die Ultrafiltration ist ein physikalisches Trennverfahren, durch das ein gelöster Stoff, dessen Moleküle wesentlich
grosser sind als die Moleküle des Lösungsmittels, in dem er gelöst ist, durch druckaktivierte Diffusion durch eine Membran,
die für das Lösungsmittel durchlässig, für den gelösten Stoff aber im wesentlichen undurchlässig ist, konzentriert
werden kann. In ähnlicher Weise können auch gelöste Stoffe von. unterschiedlichen Molekülgrössen voneinander getrennt
werden. Der Wert eines solchen Trennverfahrens liegt darin, dass die Trennung schnell, unter milden Bedingungen und unter
verhältnismässig bescheidenem Energieaufwand durchgeführt werden kann. Verdampfungsprozesse, wie die Destillation, die
Sprühtrocknung, die Walzentrocknung und dergleichen, sind dagegen im Gesamtenergiebedarf verhältnismässig kostspielig,und
eignen sich sohlecht für die Trennung von temperaturempfindlichen
gelösten Stoffen, wie z.B. Proteinen, die leicht denaturiert werden und bei der Wärmeeinwirkung ihre Löslichkeit
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zum Teil verlieren. Ein Vorteil der Ultrafiltration gegenüber anderen Trennniethoden liegt darin, dass man durch Einregelung
der Selektivität der Membran nicht nur die Trennung von Lösungsmittel
und gelöstem Stoff, sondern" auch die Trennung von einzelnen gelösten Stoffen, die sich in ihrer Molekülgrösse
wesentlich voneinander unterscheiden, bewerkstelligen kann. Dies bedeutet, man kann mit Hilfe von Ultrafiltrationsverfahren
ein Geraisch aus verschiedenen gelösten Stoffen nach ihrer Molekülgrösse fraktionieren.
Die erfolgreiche Anwendung des Ultrafiltrationsverfahrens auf das jeweilige Trennprqblem hängt weitgehend von den
Eigenschaften der verwendeten Membran ab. Zu den angestrebten Eigenschaften einer praktischen Membran gehören die folgenden:
1. Eine hohe hydraulische Durchlässigkeit für das Lösungsmittel:
Die Membran muss bei verhältnismässig niedrigen Antriebsdrücken eine hohe Lösungsmit"telströmung je „Flächeneinheit
ermöglichen.
2« Ein scharfer "Molekülgrössenschnitt": Die Membran soll die
Fähigkeit haben, alle oder im wesentlichen alle gelösten Stoffe mit Molekülgrössen oberhalb eines bestimmten V/ertes
zurückzuhalten und dabei alle gelösten Stoffe mit Molekülgrössen unterhalb des bestimmten Wertes durchzulassen.
Diese Eigenschaft steht im Zusammenhang mit der Gleichmässigkeit der Zusammensetzung und der Methode des Giessens
der Membran.
3. Chemische Beständigkeit: Die Membran soll gegenüber der Umgebung, in der sie eingesetzt wird, chemisch indifferent
sein.
4. Mechanische Beständigkeit: Die Membran soll die Belastungskräfte, die auf sie durch die beim Betrieb angewandten
Drücke ausgeübt werden, und wiederholte Einwirkungen sol-
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eher Belastungen aushalten, wenn die Art des Trennverfahren
ein periodisches Arbeiten erfordert.
5. Wärmebeständigkeit: Die Membran soll, widerstandsfähig gegen
die Beschädigung unter der Einwirkung der Temperaturbereiche sein, die für die jeweils in Betracht gezogene
Anwendung typisch sein können.
6. Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung durch abwechselndes Anfeuchten und Trocknen: Zum Versand, zur Lagerung
und aus sanitären Gründen ist es häufig erwünscht, die Membran in trockenem Zustande zu lassen. Wenn solche Bedingungen
erfüllt werden müssen, ist auch eine Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung durch abwechselndes
Anfeuchten und Trocknen erforderlich.
7. Widerstandsfähigkeit gegen Verschleimung: Die Membran muss widerstandsfähig gegen Verschiebung durch gelöste Stoffe,
Lösungsmittel oder kolloidale Stoffe sein, mit denen sie
beim Betrieb in Berührung kommt.
Die bisher technisch für die Hyper- und Ultrafiltration verwendeten
Membranen bestanden fast ausschliesslich aus Cellulosederivaten; vgl. z.B. USA-Patentschrift 3 344 214. Es sind
aber auch schon viele andere Arten von Membranen vorgeschlagen worden. So schlägt z.B. die canadische Patentschrift
860 214 Membranen aus Polyurethanen vor. Gewisse Arten von Epoxypolymerisaten werden in der USA-Patentschrift 3 567 631
und den britischen Patentschriften 1 222 053 und 1 227 665 angegeben. Die USA-Patentschrift 3 567 630 beschreibt die
Kombination von Alkylenoxiden mit Allylglycidyläthern. Gewisse
Abänderungen von Polyalkylene!! al-s Membranbildner werden
in"der USA-Patentschrift 3 299 157 angegeben, und gemäss den
deutschen Patentschriften 1 936 679 und 2 009 336 werden diese mit anderen Stoffen copolymerisiert. Diaceton-acrylamid
wird zur Herstellung von Membranen in der USA-Patentschrift
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3 585 125 empfohlen. Gemäss den USA-Patentschriften 3 450
und 3 450 631 wird Polyvinylchlorid verwendet. Gemäss der USA-Patentschrift 3 567 666 wird Polyvinylchlorid mit anderen
Monomeren, wie SuIfonen und Fnenylenoxi'den, kombiniert. Die
USA-Patentschriften 3 567 632, 3 619 424, die "britische Patentschrift
1 227 280, die französische Patentschrift 1 587 787 und die deutsche Patentschrift 2 033 526 beschreiben
die Verwendung verschiedener Arten von Polymerisaten mit Stickstoffbindung. Verschiedene andere Copolymerisate, wie
Phenol-lormaldehydpolymerisate, sind in den USA-Patentschriften 3 009 578 und 3 450 63'2 erwähnt, und verschiedene Copolymerisate
aus Styrol und Butadien werden in der deutschen Patentschrift 2 044 509 genannt. Keines dieser Polymerisate
hat sich in der Technik für Ultrafiltrationsmembranen als besonders erfolgreich erwiesen.
Die bisherigen Versuche, synthetische Copolymerisate aus regellos verteilten hydrophilen und hydrophoben Comonomereinheiten
als Membranwerkstoffe für druckaktivierte Trennverfahren zu verwenden, haben nur begrenzten Erfolg gehabt (vgl. z.B.
Block und Vieth, Journal of Applied Polymer Science, Band 13, 1969, Seite 193). Solchen Membranen fehlen im allgemeinen
eine oder mehrere der oben genannten angestrebten Eigenschaften.
Es .sind auch bereits einige andere, schon vorgeschlagene Polymerisatzusammensetzungen
zu erwähnen. Zu diesen gehören die sogenannten anisotropen Membranen, die von der Amicon
Corporation entwickelt worden und in den USA-Patentschriften 3 549 016, 3 556 305, 3 556 992, 3 567 810 sowie in der
britischen Patentschrift 1 238 180 beschrieben sind. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, fertige Membranfolien, wie
Cellulosemembranen, so zu behandeln, dass ihre Porosität und sonstigen Eigenschaften geändert werden; vgl ο USA-Patentschrift
3 457 256. Gemäss der USA-Patentschrift 2 884 387
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werden wasserlösliche oder in Wasser quellbare Polymerisate
in einer Lösung eines wasserunlöslichen Polymerisats dispergiert und die Dispersionen zu Membranen vergossen.
Oleophile Polymerisatmembranen sind in der USA-Patentschrift 3 556 990 beschrieben.
Die Verwendung von Blockcopolymerisaten wird in der USA-Patentschrift
3 577 357 vorgeschlagen. Die gemäss dieser Patentschrift bevorzugten Blockcopolymerisate werden aus sulfonierten
Polyvinylarenblöcken und elastomeren cc-Olefinblöcken
hergestellt. Block- und Pfropfcopolymerisate von bestimmten
Strukturen sind von Brooks und Daffin in einer Mitteilung
an die Polymer Chemistry Division of the American Chemical Society im Jahre 1969 beschrieben worden.
In der deutschen Patentschrift 1 939 012 wird ein bestimmtes Pfropfpolymerisat mit regelloser Verteilung, bei dem Oxyäthyleneinheiten
und Polyoxyäthyleneinheiten auf Polyamide, Polyharnstoffe und Polyurethane aufgepfropft sind, als Werk-'
stoff für Membranen, besonders für die Entsalzung, vorgeschlagen; vgl. auch USA-Patentschrift 3 666 693.
Auch die Verwendung von Polyvinylpyrrolidon in Kombination mit Polyisocyanaten zur Herstellung einer Reihe von Werkstoffen
für hydrophile Membranen ist bereits bekannt. Diese sind in Band 8, Nr. 2 von "Desalination", Oktober 1970, Seite
177-193, beschrieben.
Das Aufpfropfen gewisser Bestandteile auf im wesentlichen lineare, stickstoffhaltige Polykondensationsprodukte ist in
den USA-Patentschriften 3 099 631 und 3 554- 379 beschrieben.
Soweit bekannt ist, ist noch niemals der Versuch unternommen worden, bei der Anwendung irgendeiner der oben genannten Mem-
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branzusammensetzungen die Durchlässigkeiten und die hydrophoben
und hydrophilen Eigenschaften der Membranen durch Pfropf- oder Segmentcopolymerisation, insbesondere durch
Aufpfropfen einer hydrophoben Kette auf" ein hydrophiles Gerüst, zu steuern.
Die Erfindung "betrifft neue Membranwerkstoffe und Verfahren
zur Verarbeitung derselben zu wertvollen Membranen, die imstande sind, die Trennung von gelösten Stoffen von verhältnismässig
hohem Molekulargewicht von wässrigen Lösungen oder anderen wässrigen Medien zu bewerkstelligen. Die neuen Membranwerkstoffe
gemäss der Erfindung sind segmentierte Copolymerisate
mit stark hydrophilen oder wasserlöslichen Polymerisatsegmenten, an die hydrophobe Polyraerisatsegmente chemisch
gebunden sind. Die so aufgebauten Pfropf- oder regellos angeordneten
Blockcopolymerisate sind wasserunlöslich, jedoch löslich in organischen Lösungsmitteln, wodurch es möglich
wird, sie nach Lösungsmittelgiessmethoden zu Folien zu. vergiessen.
Die hydrophilen Segmente haben die Aufgabe, den Folien oder Membranen V/asserdurchlässigkeit zu verleihen, während
die hydrophoben Segmente die Aufgabe haben, das Polymerisat wasserunlöslich zu machen und den Folien oder Membranen
die nötige mechanische Festigkeit zu verleihen.
Unter einem "Polymerisatsegment" ist eine lineare Kette von wiederkehrenden gleichen polymerisieren Monomereinheiten zu
verstehen. Eine solche homopolymere Kette umfasst in ihrer Segmentlänge mindestens fünf Monomereinheiten.
Unter einem "hydrophoben Polymerisatsegment" ist ein solches mit einer hohen Einfriertemperatur, a.h· mit einer Einfriertemperatur
von mehr als 100 C, zu verstehen. Der hydrophobe Rest soll seine Form beibehalten, d.h. er soll kein Elastomeres
sein; jedoch kann er thermoplastisch sein. Die Einfriertemperatur ist derjenige Punkt, bei dem ein Hochpolymeres aus
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dem glasigen, starren Zustand in einen viscoelastischen Zustand
übergeht. Sie kann durch Dilatometrie, Differentialabtastkalorimetrie
oder thermische Differentialanalyse "bestimmt
werden. Die Segmente sollen so lang sein, dass sie der Membran ein "beträchtliches Ausmass τοη Starrheit verleihen.
Mindestens eines der hydrophoben Segmente soll eine Länge τοη mindestens 100 Monomereinheiten aufweisen. Der
hydrophobe Rest soll in Wasser weder quellen noch löslich sein; er soll aber in organischen lösungsmitteln löslich
sein. Zu den wertvollen hydrophoben Polymerisatsegmenten gehören Segmente von Polystyrol, Polymethacrylsäuremethylester,
Bisphenol A-polycarbonat und Polyphenylenoxid.
Die für die Polymerisate gemäss der Erfindung geeigneten
hydrophilen Segmente sollen eine Affinität für Wasser aufweisen, die von einer Neigung, eine beträchtliche Menge
(d.h. mehr als 10 Gewichtsprozent) Wasser zu absorbieren, bis zu vollständiger Wasserlöslichkeit reicht. Die hydrophilen
Segmente sollen mindestens eine reaktionsfähige Stelle für die Bindung der hydrophoben Segmente enthalten. Zu diesen
funktioneilen Gruppen oder reaktionsfähigen Stellen gehören Hydroxylgruppen, Aminogruppen und Gruppen, die sich in Polymerisationsinitiatorstellen
von der Art der freie Radikale bildenden, der kationischen oder der anionischen .Initiatoren
umwandeln lassen. Wenn hydrophobe Segmente an reaktionsfähige Stellen gebunden sind, die sich an den Kettenenden der hydrophilen
Segmente befinden, erhält man Blockpolymerisate. Die ,Bindung von hydrophoben Segmenten an reaktionsfähige Stellen,
die längs der hydrophilen Segraentkette verteilt sind, führt zu Pfropfpolymerisaten. Geeignete hydrophile Segmentpolymerisate
sind Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Cellulose, Polyacrylsäureamid, Polyätherglykole und verschiedene Copolymerisate
mit hydrophilen Eigenschaften.
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Die Segmentlänge (das Molekulargewicht) der hydrophilen und der hydrophoben Segmente kann innerhalb weiter Grenzen variiert
werden, um das Durchlässigkeitsverhalten der Membranen zu steuern.
Es sind wertvolle Membranen mit hydrophilen Segmenten von einem Molekulargewicht im Bereich von 600 bis 360 000 hergestellt
worden. Dabei lagen die Molekulargewichte der hydrophoben Segmente im Bereich von 1000 bis 500 000. Der wesentliche
Gesichtspunkt ist der, dass das segmentierte Polymerisat ein so hohes Molekulargewicht hat, dass es sich zu Folien
von dem erforderlichen mechanischen Zusammenhalt vergiessen lässt. Je nach der chemischen Struktur der betreffenden Segmente
werden Molekulargewichte von mehreren Tausenden bis zu mehreren Millionen bevorzugt. Das Mindestgesamtmolekulargewicht
liegt in der Grössenordnung von 10 000. Das Verhältnis von hydrophilen zu hydrophoben Segmenten kann innerhalb weiter
Grenzen variieren und wird durch die Erfordernisse der Wasserunlöslichkeit und Wasserdurchlässigkeit begrenzt. Es
wurde gefunden, dass segmentierte Polymerisate, die 3 bis 60 Molprozent hydrophile Monomereinheiten enthalten, brauchbare
Membranen liefern.
Die erfindungsgemäss verwendeten segmentierten Polymerisate
können nach verschiedenen, dem Fachmann geläufigen Methoden hergestellt werden. Segmentierte Polymerisate von der Art
der Pfropfpolymerisate können hergestellt werden, indem man ,ein hydrophobes Monomeres auf ein bereits vorhandenes hydrophiles
Polymerisatsegment, welches längs seiner Gerüstkette reaktionsfähige Pfropfsteilen aufweist, durch Kondensationsreaktion oder Kettenadditionsreaktion aufpfropft. Man kann
auch bereits vorhandene hydrophobe Polymerisatsegmente direkt auf bereits vorhandene hydrophile Polymerisatsegmente aufpfropfen.
Segmentierte Polymerisate ,von der Art der Blockpolymerisate können ebenfalls nach verschiedenen Methoden
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hergestellt werden. So kann man z.B. "bereits vorhandene hydrophile
und hydrophobe Segmente, die an ihren Kettenenden miteinander reaktionsfähige funktioneile Gruppen aufweisen, aneinander
binden. Man kann auch hydrophile oder hydrophobe Segmente herstellen, die Endgruppen haben, welche imstande sind,
freie Radikale zu erzeugen, und die, wenn sie in Gegenwart von Monomeren der entgegengesetzten Eigenschaft (d.h. hydrophoben
bzw. hydrophilen Monomeren) aktiviert werden, zur Bildung von segmentierten Blockpolymerisaten führen. Ein anderer Weg zur
Synthese von segmentierten Blockpolymerisaten sind Polykondensationsreaktionen unter Verwendung von bereits vorhandenen
Segmenten mit funktioneilen Endgruppen, Monomeren von in bezug auf Hydrophobie' oder Hydrophilie entgegengesetztem Verhalten
und geeigneten Kondensationsmitteln. Ferner kann man sich zur Herstellung der segmentierten Polymerisate gemäss der Erfindung
der bekannten Syntheseverfahren für Blockpolymerisate durch aufeinanderfolgende anionische und kationische Katalyse
bedienen. Segmentierte Copolymerisate, wie diejenigen, bei denen hydrophobe Seitenketten auf ein hydrophiles Polymerisatgerüst
aufgepfropft sind, eignen sich infolge ihrer besonderen Struktur und der Wirkung dieser Struktur auf die Bruttomorphologie
der aus ihnen durch Vergiessen aus lösungsmitteln oder nach anderen Methoden' hergestellten Folien besonders gut
zur Herstellung von Membranen. Unähnliche Homopolymerisate sind bekanntlich miteinander unverträglich, und wenn man versucht,
eine Folie oder einen sonstigen Formkörper aus einer Mischlösung oder Mischschmelze zweier unähnlicher Homopolymerisate
herzustellen, kann es zu einer Mikrophasentrennung der
beiden Arten kommen. Bei Block- und Pfropfcopolymerisaten, bei denen zwei unähnliche Polymerisatkettensegmente chemisch
aneinander gebunden sind, tritt eine ähnliche Erscheinung auf; jedoch sind in diesem Falle die gesonderten Phasen an ihrer
Grenzfläche durch chemische Bindungen aneinander gebunden. Die Mikrophasentrennung ist im einzelnen von Tobolsky und
Mitarbeitern in "Macromolecular Reviews", Band C4 (1970), auf
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Anwendung auf dem
C-977 J[Q
Seite 313-366, besonders in "bezug auf die Anwendung
Gebiete der synthetischen Fasern und der Kautschuktechnologie,
beschrieben.
Die Erfindung macht von der Zweiphasenmorphologie als Mittel zur Erzielung von bei hoher Strömung selektiv permeablen Membranen
Gebrauch. Es wurde gefunden, dass segmentierte Polymerisate mit einem hydrophilen Segment, an das hydrophobe Seitenketten
chemisch gebunden sind, sich zu Folien vergiessen lassen, die als ausgezeichnete Ultrafiltrationsmembranen verwendbar
sind.
Zum Vergiessen sol3. ein Lösungsmittel gewählt werden, welches
für die hydrophilen Polymerisatsegmente ein besseres Lösungsmittel ist als für die hydrophoben Segmente, so dass die entstehende
Folie oder Membran eine Bruttomorphologie aufweist, bei der der hydrophile Teil des Systems als zusammenhängende
Phase und der hydrophobe Teil als disperse Phase vorliegt. Das Membransystem weist gesonderte Bereiche von hydrophoben
Segmenten auf, die in einem Hintergrund aus hydrophilen Polymerisatsegmenten dispergiert sind. V/enn man das zum Vergiessen
verwendete Lösungsmittel so auswählt, dass es für die hydrophoben Polymerisatsegmente ein besseres Lösungsmittel
ist als für die hydrophilen Segmente, sind die Phasenbeziehungen in den daraus hergestellten Folien umgekehrt, und die
Folien wirken nicht als Membranen für wässrige Medien, sondern verhalten sich mehr wie hydrophobe Folien, die praktisch
keine Durchlässigkeit für V/asser aufweisen. Die Wahl des zum Vergiessen verwendeten Lösungsmittels sowie die Struktur des
Pfropfpolymerisats sind daher im Sinne der Erfindung zur Herstellung
brauchbarer Membranen ausschlaggebende Merkmale. Als Leitfaden für die richtige Wahl des Lösungsmittels oder der
Lösungsmittelkombination kann man Löslichkeitstafeln verwenden, in denen die Löslichkeitsparameter von Lösungsmitteln und
Nichtlösungsmitteln für Polymerisate angegeben sind; vgl.
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"Polymer Handbook", herausgegeben von Bandrup und Immergut,
Verlag Interscience, 1966.
Ein tylischer Membranwerkstoff gemäss der Erfindung ist ein
Pfropfcopolymerisat, welches durch Aufpfropfen von Methacrylsäuremethylester
auf das wasserlösliche Polymerisat Polyvinylpyrrolidon erhalten wird. Für diese Synthese kann man sich
der verschiedensten, an sich bekannten Pfropfmethoden bedienen. Es wurde gefunden, dass die in der USA-Patentschrift
2 922 678 beschriebene Cer(IY)-ionenmethode besonders geeignet
für die Synthese dieser Pfropfcopolymerisate ist. Die Zusammensetzung
der Pfropfpolymerisate wird zweckmässig in Molprozent, bezogen auf die Formelgewichte der wiederkehrenden
Einheiten in den einzelnen Segmenten, ausgedrückt. Die Zusammensetzung kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Im
allgemeinen arbeitet man jedoch vorzugsweise mit segraentierten Copolymerisaten, bei denen die hydrophoben und hydrophilen
Eigenschaften so aufeinander abgestimmt sind, dass die aus ihnen hergestellten Folien oder Membranen nicht übermässig
wasserabweisend sind und nicht übermässig in einem wässrigen ' Medium quellen. Im Falle des Pfropfpolymerisats aus Polyvinylpyrrolidon
mit aufgepfropften Methacrylsäuremethylestereinheiten eignen sich Zusammensetzungen, die 5 bis 40 Molprozent
Vinylpyrrolidoneinheiten enthalten, und solche, die 10 bis 20 Molprozent Yinylpyrrolidoneinlieiten enthalten, werden
bevorzugt. Das Pfropfpolymerisat aus Polyvinylpyrrolidon und
Methacrylsäuremethylester ist in verschiedenen organischen Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid, Chloroform, Aceton, Dimethylformamid,
Pyridin und Essigsäure, löslich. Essigsäure hat sich als ein besonders günstiges Lösungsmittel zum Vergiessen
erwiesen. Methylenchlorid oder Chloroform andererseits sind für die Zwecke der Erfindung schlechte Giesslösungsmittel,
weil sie Folien liefern, die praktisch undurchlässig für Wasser und daher als Membranen in wässrigen Systemen
wertlos sind. Diese Lösungsmittel eignen sich besser für
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die hydrophoben als für die hydrophilen Teile der Membran.
Giessmassen können hergestellt werden, indem man das Pfropfeopolymerisat
in Essigsäure in Konzentrationen "bis etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent löst. Um Folien von gleiehmässiger
Dicke zu erhalten, soll die Giessmasse eine Viseosität im Bereich von 20 bis 30 000 Centipoise aufweisen. Giessmassen,
die das Pfropfcopolymerisat in Konzentrationen von 5 bis 10
Gewichtsprozent enthalten, haben für das Giessen von Membranen in Form von ebenen Folien oder auf porösen rohrförmigen
Trägern geeignete Viscositäten. Die gegossenen Folien liefern Membranen von hoher Strömungsgeschwindigkeit, wenn sie nach
einer verhältnismässig kurzen Verdampfungsperiode durch Eintauchen
in Wasser geliert werden. Die Verdampfungsperiode bei Raumtemperatur (20 bis 30 C) kann variieren, darf aber 15 bis
20 Minuten nicht überschreiten, wenn die Durchlässigkeit der Membran nach der Verdampfungsperiode nicht leiden soll. Das
Zurückhaltungsvermögen der Membranen aus den Pfropfcopolymerisaten wird durch Wärmebehandlung in Wasser bei 75 bis 95° C
erhöht. Die Behandlungstemperaturen und -dauern können beträchtlich
variieren.
Ferner wurde gefunden, dass die Selektivität der Semipermeabilität
von Membranen aus den oben beschriebenen Pfropfpolymerisaten aus Polyvinylpyrrolidon und Methacrylsäuremethylester
durch die Pfropffrequenz oder die Anzahl der hydrophoben Polymethacrylsäureinethylestersegmente, die an das
hydrophile Polyvinylpyrrolidon-Gerüstsegment gebunden sind, gesteuert werden kann. Es ist anzunehmen, dass die Pfropffrequenz
die Beweglichkeit der Polyvinylpyrrolidonsegmente zwischen den hydrophoben aufgepfropften Segmenten beeinflusst,
was wiederum zur Steuerung der Permeabilitätsselektivität der aus den Polymerisaten hergestellten Membranen führt. Untersuchungen
sprechen dafür, dass die Pfropffrequenz der nach der
Cer(lV)-ionenmethode hergestellten Pfropfpolymerisate aus Polyvinylpyrrolidon und Methacrylsäuremethylester recht nie-
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drig, nämlich in der GrÖssenordnung von zwei hydrophoben
Pfropf Segmenten je hydrophiles Gerüstsegment, sind. Die Permeabilitätsselektivität
der Membranen aus Pfropfpolymerisaten aus Polyvinylpyrrolidon und Methacrylsäuremethylester kann
durch Erhöhung der Pfropffrequenz erhöht werden. Zur Erhöhung
der Pfropffrequenz kann man geringe Mengen eines Comonomeren
von hohem Pfropfwirkungsgrad zu dem Polyvinylpyrrolidon-Gerüstsegment
zusetzen. Ein für diesen Zweck bevorzugtes Comonomeres ist N-Methacr^lyl-D-glucosamin (nachstehend abgekürzt
als N-MAG), dessen Homopolymerisat, wie von Iwakura und Mitarbeitern, "Journal of Polymer Science", Band 6, 1968, Seite
1625> gefunden wurde, einen ungewöhnlich hohen Pfropfwirkungsgrad
aufweist» Membranen, die aus einem Pfropfpolymerisat aus Polyvinylpyrrolidon und Methacrylsäuremethylester (nachstehend
abgekürzt: PVP-g-MMA) hergestellt worden sind,.welches in seinem hydrophilen Gerüst 5 bis 15 ia N-MAG enthält, haben
höhere Pfropffrequenzen, und die daraus hergestellten Membranen haben eine höhere Permeabilitätsselektivität als solche,
die aus dem kein N-MAG enthaltenden Pfropfpolymerisat hergestellt sind.
Andere typische Polymerisate im Rahmen der Erfindung haben die folgende allgemeine Struktur:
—£^— (DHP-DBA)x
(PEG) DBA
Hierin bedeutet DHP die aus einer zweiwertigen Phenolverbindung durch Kondensation mit einem zweibasischen Säurehalogenid
(DBA) erhaltene Struktureinheit. Beispiele für zweiwertige Phenolverbindungen, die erfindungsgemäss verwendet werden
können, sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A), 2,4f-Dihydroxydiphenylmethan, Bis-(2-hydroxyphenyl)-methan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, Bis-(4-hydroxy-5-nitrophenyl)-methan,
Bis-(4-hydroxy-2,6-dimethyl-3-methoxyphenyl)-methan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-äthan, 1,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-äthan,
1,1-Bis-(4-hydroxy-2-chlorphenyl)-äthan, 1,1-Bis-(2,5-
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dimethyl-4-hydroxyphenyl)-äthan, 1,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3-isopropyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis- (4-hydroxynaphthyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-pentan, 3,3-Bis-(4-hydroxyphenyl)-pentan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-heptan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan, Bis-(4-hydroxyphenyl) -eye lohexy Im ethan, 1,2-Bis-(4-hydroxyphenyl )-1,2-bis-(phenyl)-äthan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-1,3-"bis-(phenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-1-phenylpropan und dergleichen.
Dazu gehören auch Dihydroxybenzole, wie z.B, Hydrochinon und Resorcin, Dihydroxydiphenyle, wie z.B. 4,4'-Dihydroxydiphenyl,
2,2'-Dihydroxydiphenyl, 2,4!-Dihydroxydiphenyl,
Dihydroxynaphthaline, wie 2,6-Dihydroxynaphthalin
usw. Das DHP "braucht nur gerade hinreichend hydrophob zu sein, um den Membranen Wasserunlöslichkeit zu verleihen.
DBA bedeutet die von einem zweibasischen Säurehalogenid durch
Kondensation mit der zweiwertigen Phenolverbindung odejr dem
Polyätherglykol (PEG) erhaltene Struktureinheit. Wenn als
zweibasisches Säurehalogenid Phosgen verwendet wird, hat DBA
Il
einfach die Struktur -C-, und die Polymerisate können als Polycarbonate eingestuft werden. Im Falle anderer phosgenartiger
zweibasischer Säurehalogenide hat DBA die Struktur 0 O
Il 11
-C-E-C-, worin "R" Alkylreste, Arylreste oder substituierte
Derivate derselben bedeuten kann, und diese Polymerisate können dann als Polyester eingestuft werden. Geeignete zweibasische
Säurehalogenide sind Adipinsäurechlorid, Sebacinsäurechlorid, Terephthalsäurechlorid und dergleichen.
PEG- bedeutet die von Polyätherglykolen durch Kondensation
mit DBA abgeleiteten Struktureinheiten. Die Polyätherglykole
haben die allgemeine Strukturformel HO-(RO)ffl-H, worin "Ru
einen Alkylrest, Arylrest oder substituierten Arylrest be-
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deutet, so dass das Molekül genügend hydrophil ist, um den aus *den Blockcopolymerisaten mit regelloser Verteilung hergestellten
Membranen Wasserdurchlässigkeit zu verleihen. Besonders wertvolle PEG-Verbindungen sind Poly-(äthylenoxid)-glykol,
Poly-(propylenoxid)-glykol usw.
Wie sich aus den nachstehenden Beispielen ergibt, können die Werte für "x" und "y" in der allgemeinen Strukturformel und
"m" in dem PEG-Teil innerhalb weiter Grenzen variieren, um
die verschiedensten Membranen mit einem weiten Bereich von Durchlässigkeiten zu erhalten.
Ein bevorzugter Membranwerkstoff dieser Art ist ein regellos aufgebautes Block-Copolycarbonat, das durch Phosgenieren des
zweiwertigen Phenols 2,2-Bis-(4—hydroxyphenyl)-propan, (Bisphenol
A) und von Poly-(äthylenoxid)-glykol erhalten wird.
Ein drittes, bevorzugtes segmentiertes Polymerisat gemäss der Erfindung ist das regellos aufgebaute Blockpolymerisat
Poly-(styrol-b-äthylenoxid). (Der Buchstabe b bezeichnet
hierbei ein Blockpolymerisat). Dieses Polymerisat kann nach der Methode der USA-Patentschrift 3 291 859 hergestellt werden,
gemäss welcher ein Polyätherglykol, monomeres Styrol,
ein Diisocyanat und ein Peroxid mit zwei aktiven ■Wasserstoffatomen miteinander gemischt und erhitzt werden, um die
gleichzeitige Polymerisation des Styrols und die Bindung der so entstehenden Polystyrolsegmente an die Polyätherglykolsegmente
herbeizuführen.
Die Erfindung umfasst die Verwendung von segmentierten Copolymerisaten
(einschliesslich von Pfropfcopolymerisaten), an denen die hydrophilen Segmente oder Gerüste zu etwa 3 bis
60 Molprozent beteiligt sind und in Form von Segmenten von mindestens 15 Monomereinheiten vorliegen.
- 15 -
409815/10 2
Me Herstellung von Pfropfeopolymerisaten aus Polyvinylpyrrolidon
mit aufgepfropften Methacrylsäuremethylestereinheiten kann folgendermassen durchgeführt werden:
Durch eine Lösung von 10 g Polyvinylpyrrolidon (Nennmolekulargewicht
360 000) in 567 g destilliertem Wasser wird eine Stunde Stickstoff hindurchgeleitet. Dann setzt man 36 g inhibitorfreien
Methacrylsäuremethylester zu und rührt das Gemisch unter ständigem Hindurchleiten von Stickstoff weitere
5 Minuten. Dann setzt man 7 ml Cer(IV)-ionenkatalysatorlösung,
"bestehend aus einer 0,1-normalen Cer(lY)-ammoniumnitratlösung
in 1,0-normaler Salpetersäure, zu und lässt die
Reaktion 5 Stunden fortschreiten, wobei das Pfropfe opolymerisat als stark gequollene, gelatinöse Masse ausfällt. Das Produkt wird durch Koagulieren mit Methanol und Äther und Abfiltrieren gewonnen. Spuren von ungepfropftem Polyvinylpyrrolidon können aus dem Produkt mit heissem Methanol extrahiert werden. Der Umwandlungsgrad beträgt im allgemeinen 90 "bis 100 5^, und das Produkt enthält, bestimmt durch Stickstoff analyse, 18-2 Molprozent Yinylpyrrolidoneinheiten. Andere Zusammensetzungen können durch entsprechende Änderung in der Menge der Reaktionsteilnehmer auf gleiche Weise hergestellt werden.
Reaktion 5 Stunden fortschreiten, wobei das Pfropfe opolymerisat als stark gequollene, gelatinöse Masse ausfällt. Das Produkt wird durch Koagulieren mit Methanol und Äther und Abfiltrieren gewonnen. Spuren von ungepfropftem Polyvinylpyrrolidon können aus dem Produkt mit heissem Methanol extrahiert werden. Der Umwandlungsgrad beträgt im allgemeinen 90 "bis 100 5^, und das Produkt enthält, bestimmt durch Stickstoff analyse, 18-2 Molprozent Yinylpyrrolidoneinheiten. Andere Zusammensetzungen können durch entsprechende Änderung in der Menge der Reaktionsteilnehmer auf gleiche Weise hergestellt werden.
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung «ines Pfropfpolymerisats
aus Polyvinylpyrrolidon und aufgepfropften Methacrylsäuremethylestersegmenten
in grösserem Massstab.
Ein mit Glas ausgekleideter, 189 1 fassender Pfaudler-Reaktorkessel
aus Nucerite wird mit 88,529 kg destilliertem Wasser beschickt. Man beginnt mit 90 U/min zu rühren und setzt
langsam 1,665 kg (20 Molprozent) Κ-90-Polyvinylpyrrolidon
- 16 -
409815/1029
(PVP) (93,4 $ Wirkstoff) zu. Die Temperatur der Polymerisatlösung
wird auf 25° G eingestellt, und-man "beginnt, eine
Stunde Stickstoff mit einer Geschwindigkeit von 1,924- Nur/k
durchzuleiten. Am Ende dieses Zeitraums wird die Strömungsgeschwindigkeit des Stickstoffs auf 0,566 Nur/h vermindert,
und man setzt 5,62 kg (80 Molprozent) gereinigten Methacrylsäuremethylester zu. Man setzt das Hindurchleiten von Stickstoff
mit der gleichen Geschwindigkeit noch 5 Minuten fort und leitet den Stickstoff dann unmittelbar vor dem Katalysatorzusatz
oberhalb des Reaktionsgemisches ein. Bei 25 C werden 1090 ml Katalysatorlösung (54,82 g (UH^)2 Cje(NOj)6 je 1
1-normaler Salpetersäure) zugesetzt, und die Reaktion wird noch 5 Stunden fortgeführt.
Das Reaktionsprodukt wird mit 50-prozentiger Katronlauge auf
einen pH-Wert von 7 neutralisiert und mit dem Doppelten seines Volumens an Aceton versetzt, um das Polymerisat zu koagulieren.
Aus dem Produkt wird das Polymerisat abzentrifugiert. Das teilweise getrocknete Polymerisat wird dann in einen
189 1 fassenden Croen-Kessel eingebracht, der Methanol von 55 bis 60° C enthält (Verhältnis Methanol:Polymerisat = 20:1),
und nach 30 Minuten langem Rühren wird die Aufschlämmung von Polymerisat in Methanol nahezu bis zur Trockne zentrifugiert.
Der Polymerisatkuchen wird 16 Stunden im Pfannentrockner im Vakuum bei 60 C unter einem Vakuum von 737 mm getrocknet
und zerkleinert. Das in 85-prozentiger Ausbeute anfallende Produkt enthält 20 Molprozent Vinylpyrrolidoneinheiten.
Die folgenden Beispiele zeigen den Wirkungsgrad von Ultrafiltrationsmembranen,
die aus gemäss Beispiel 1 synthetisierten Pfropfeopolymerisaten hergestellt worden sind.
Durch Vergiessen einer Lösung von Pfropfeopolymerisat in einem
geeigneten Lösungsmittel auf eine saubere Glasplatte, 10 bis
- 17 -
409815/1029
15 Minuten langes Verdunstenlassen und schliessliches Gelieren des Films durch Eintauchen in ein Wasserbad werden ebene Folienmembranen
hergestellt. Es wird genügend Zeit aufgewandt, damit das Giesslösungsmittel vollständig aus dem Film ausgelaugt
wird, der sich von der GlasOberfläche ablöst und auf
der Flüssigkeitsoberfläche schwimmt. Gegebenenfalls können die Folien vor der Untersuchung durch Eintauchen in ein Wasserbad
von konstanter Temperatur für eine bestimmte Zeitdauer wärmebehandelt
werden. Aus der Folie werden kreisförmige Versuehsmembranen ausgeschnitten und in eine Hyperfiltrations-Ultrafiltrationszelle
eingesetzt, wie sie im Handel von der Universal Water Corporation erhältlich ist. Die Versuchslösungen
enthalten Poly-(äthylenoxid)-glykole von bekanntem Molekulargewicht
als gelöste Stoffe. Der Wirkungsgrad der Ultrafiltration wird durch Messen der Produktwasserströmungsgeschwindigkeit
und der prozentualen Abweisung des gelösten Stoffes bestimmt. Das Zurückhaltevermögen oder die Selektivität
für einen bestimmten gelösten Stoff wird als prozentuale
Abweisung ausgedrückt, die durch die Gleichung
C1 - C9
$ B. = — l-n
x 100
definiert ist, worin
C. = Konzentration des gelösten Stoffes im Beschickungsstrom
und
Q>2 ~ Konzentration des gelösten Stoffes im Produktwasserstrom
bedeuten.
Typische Ergebnisse von Versuchen mit Pfropfcopolymerisaten verschiedener Zusammensetzung, die unter verschiedenen Bedingungen
zu Membranen verarbeitet werden, finden sich in der nachstehenden Tabelle.
- 18 409815/10 2 9
Bei- | Polymerisat zusammenset— |
Giesslösun^ | J | H2O | Wärme- | 6 KPEG^d) Strömung; |
28 | - | 20 KPEG^ ' Strömung; |
C-977 | |
spiel | zung, | mittel^ | H2O | behandlungs- | Abweisung, | 77 | - | Abweisung, | |||
3 | Mol-fc VP^a ' | AA | H2O | temp., °C(C) | 1/m /Tag; $> | 60 | l/m2/S}ag; fi | ||||
4 | 10-17 | AA + 1,0 $ | NA | 530; | 34 | 489; 86 | |||||
5 | 10-17 | AA + 0,3 # | NA | 326; | 7 | 285? 92 | |||||
6 | 10-17 | AA + 1,1 $ | 87,5 | 611; | 64 | 652; 77 | |||||
' 7 | 10-17 | E A/011 | NA | 570; | 75 | 285? 87 | |||||
σ CD |
8 | 10-17 | EA/CF | H2O | 93 | 1018; | 285; 88 | ||||
OO | 9 | 10-17 | AA | 90 | 326; | 285; 88 | |||||
cn ,^ I |
10 | — 39 | AA | NA | 81,5; | 122; 71 | |||||
11 | -/39 | AA + 0,4 ίο | 88 | —_ | 163; 78 | ||||||
O VD ro , |
~3 | 85 | 326; 92 | ||||||||
CD | |||||||||||
K 'Die Zusammensetzung des Pfropfcopolymerisats ist als Molprozent Yinylpyrroli-
doneinheiten (VP), bezogen auf das !Formelgewicht der wiederkehrenden Einheiten,
ausgedrückt.
^ 'Die Giessmassen enthalten 5 Gew.-^ Pfropfcopolymerisat. AA = Essigsäure,
EA/OF = Gemisch aus gleichen Raumteilen Äthylalkohol und Chloroform.'
Folien werden 3 bis 8 Minuten bei den angegebenen Temperaturen in Wasser
wärmebehandelt. NA .bedeutet nicht wärmebehandelt.
6 KPEG = Poly-(äthylenoxid)-glykol vom Molekulargewicht 6000 bis 7500.
20 KPEG = Poly-(äthylenoxid)-glykol vom Molekulargewicht 15 000. Die Yersuchslosungen
sind 7- bis 8-gewichtsprozentig, und der Arbeitsdruck beträgt
21 kg/cm2. Die Strömung (Strömungsgeschwindigkeit) ist in l/m2/Tag angegeben.
c-977 W 23A74A8
Die in den Beispielen.3 "bis 11 mitgeteilten Ergebnisse mit
Membranen in Form von ebenen Folien zeigen, dass man durch Vergiessen von Pfropfcopolymerisaten aus Polyvinylpyrrolidon
mit aufgepfropftem Methacrylsäuremethylester mit Vinylpyrrolidongehalten
von 10 bis 17 Molprozent aus feuchten Essigsäurelösungen Membranen erhält, die gelöste Stoffe von
einem .Nennmolekulargewicht von 15 Θ00 ab zurückhalten. Die
folgenden Beispiele geben Ergebnisse für die Leistung von rohrförmigen Membranen, die durch Vergiessen des gleichen
Pfropfcopolymerisats auf die Innenwandungen eines porösen aus Glasfaden gewickelten röhrenförmigen Trägers mit einer
lichten Weite von 12,7 mm von der in der USA-Patentschrift
3 457 170 beschriebenen Art erhält. Ultrafiltrationsversuche mit Besehickungslösungen, die 7 bis 8 ^ 20 KPEG- enthalten,
unter Verwendung von 25,4 cm langen Abschnitten von rohrförmigen
Membranen liefern die folgenden Ergebnisse:
Beispiel - 12 13 14 15 16
Wärmebehandlungs temperatur, 0C |
85 | 85 | 85 | 85 | 87 |
Wärmebehandlungs zeit, min |
7 | 5 | 6 | 5 | 5 |
Strömung bei 21 kg/cm2*, l/m2/Tag |
244,4 | 248,5 | 175,2 | 207,8 | 203, |
Abweisung von 20 KPEG, 1o |
87 | 90 | 88 | 86 | 88 |
* Die Versuchsbedingungen sind die folgenden:
Beschickungslösung: 7 bis 8 Gew.-^ 20 KPEG in Wasser.
- Geschwindigkeit des Beschickungsstromes: 91 cm/sec.
Temperatur: 25 +20C.
- 20 -
4 0 9 81 b/ 10 2 9
In den folgenden Beispielen wird gezeigt, dass das Zurüekhaltevermögen
von Membranen aus Pfropfcopolymerisaten aus Polyvinylpyrrolidon mit aufgepropftem Methacrylsäuremethylester
(10 bis 17 Molprozent VP) durch geeignete thermische Bedingungen verbessert werden kann. Gegossene rohrförmige
Membranen werden durch Eintauchen in V/asser von konstanter Temperatur bei verschiedenen Temperaturen behandelt und auf
die Abweisung von 6 KPEG- untersucht. Die nachstehend aufgeführten
Ergebnisse zeigen, dass mit steigender Wärmebehandlungstemperatur das Zurückhaltevermögen für den gelösten
Stoff, der ein Molekulargewicht von 6000 bis 7500 aufweist, erhöht wird.
Beispiel | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 |
Wärmebehandlungs- temperatur, 0C |
83 | 85 | 87 | 93 | 95 |
Wärmebehandlungs zeit, min |
5 | 7,5 | 5 | 5 ■ | 5 |
Strömung bei 21 kg/cm2, l/m2/Tag |
489 | 448 | 489 | 366 | 489 |
Abweisung von 6 KPEG*, fo |
35 | 58 | 68 | 65 | 71 |
* Die Beschickungslösungen enthalten 3,75 bis 5,5
6 KPEG; die Beschickungsgeschwindigkeit beträgt 91 cm/sec.
In vielen in der Praxis vorkommenden Fällen muss die ültrafiltrationsmembran
starke Säuren oder starke Alkalien aushalten, die im Beschickungsstrom enthalten sind. Die folgenden
Ergebnisse zeigen, dass Membranen aus Pfropfcopolymerisaten aus Polyvinylpyrrolidon mit aufgepfropftem Methacrylsäure-
- 21 409815/10 2 9
methylester (10 bis 17 Molprozent VP) in Form ebener Folien
ihre Selektivität und Durchlässigkeit beibehalten, wenn sie
für längere Zeiträume der Einwirkung stark saurer oder alkalischer
Beschickungsströme ausgesetzt sind.
Beispiel | pH des Besehickungs- stroins* |
Einwir kung s- zeit, h |
bxromung oei 21 kg^cm2**, |
Abweisung von 20 KPEG**, £ |
22 | 6 | 24 | 297,4 | 92 |
2,5 | 24 | 301,5 | 92 | |
11,6 | 24 | 244,4 | 89 | |
23 | 6 | >24 | 273 | 92 |
2,5 | 24 | 240,4 | 92 | |
11,6 | 24 | 203,7 | 89 |
* Die Beschickungslösungen enthalten 7 bis 8 Gew.-^ 2.0 KPEG
und sind Hit Salpetersäure auf einen pH-Wert von 2,5 bzw. mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 11,6 eingestellt.
** Die Messungen der Strömungsgeschwindigkeit und der prozentualen
Abweisung werden am Ende der Versuchszeit durchgeführt.
Dieses Beispiel erläutert die Widerstandsfähigkeit von Membranen
aus Pfropfcopolymerisate!! aus Polyvinylpyrrolidon mit
aufgepfropftem Methacrylsäuremethylester (10 bis 17 Molprozent: VP) gegen Beschädigung durch abwechselndes Befeuchten
und Trocknen. Eine rohrförmige Membran wird auf ihre Ultrafiltrationsleistung
bei Verwendung einer 8 Gewichtsprozent 20 KPEG enthaltenden Beschickungslösung untersucht, wobei gefunden
wird, dass die Strömungsgeschwindigkeit bei 21 kg/cm
244j4 l/ra /Tag und die prozentuale Abweisung 87 i° beträgt.
Nachdem ^an die Membran vier Tage lang hat trocknen lassen,
wird sie wiederum unter den gleichen Bedingungen untersucht.
Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt nunmehr 215,9 l/m /Tag
- 22 -
15/1029
c-977 $3 234744$
und die prozentuale Anweisung von 20 KPEG 87 $. Sodann wird
die Membran nochmals zwei Tage trocknen gelassen und wiederum untersucht, wobei sich eine Strömungsgeschwindigkeit von
248,4 l/m2/TaS una eine Abweisung des 20 KPEG von 90 # ergibt.
Hieraus geht hervor, dass die Ultrafiltrationsleistung durch abwechselndes Befeuchten und Trocknen nicht wesentlich beeinflusst
wird.
Diese Beispiele erläutern die Verbesserung der Permeabilitätsselektivität der Membran durch Erhöhung der Pfropffrequenz.
Zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten aus Polyvinylpyrrolidon
mit aufgepfropftem Methacrylsäuremethylester (PVP-g-MMA) vom Typ 1 wird handelsübliches Polyvinylpyrrolidon (PVP K-90
der GAF Corporation, Molekulargewicht 3,6 χ 10 ) als Gerüstpolymerisat verwendet.
Zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten vom Typ 2 werden Copolymerisate
aus Vinylpyrrolidon und N-MAG, die in nichtwässrigem Medium hergestellt worden sind, als Gerüstpolymerisate
verwendet. Ein typisches Herstellungsverfahren für das Gerüstpolymerisat ist das folgende: Ein mit Rührer, Kühler
und Stickstoffeinleitungsrohr versehener, 100 ml fassender Dreihalskolben wird mit 10,0 g destilliertem Vinylpyrrolidon,
2,47 g Ii-MAG, 70 ml getrocknetem, destilliertem Benzol und
0,063 g AIBN beschickt. Nach 30 Hinuten langem Hindurchleiten von Stickstoff wird die Suspension 16 Stunden unter Rühren
auf 62 C erhitzt. Die so erhaltene zähflüssige Aufschlämmung
wird durch Eingiessen in Äther ausgefällt, und die Feststoffe werden gesammelt und im Vakuum bei 40 C getrocknet. Die Ausbeute
beträgt 11,3 g; %sv/0 =0,6 (bestimmt an einer 0,5-prozentigen
wässrigen Lösung .bei 25° C). Die Infrarotanalyse
zeigt, dass das Polymerisat 10,5 Molprozent N-MAG enthält.
- 23 /, Π q 8 1 B / 10 2 9
c-977 fy 23474A8
Wenn man andere Polymerisationslösungsmittel als Benzol verwendet (d.h. Pyridin, Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon)
, erhält man Polymerisate von niedrigerem Molekulargewicht, obwohl auch diese Reaktionen homogen verlaufen.
Zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten vom Typ 3 werden Copolymerisate
aus Vinylpyrrolidon und N-MAG, die in wässrigem Medium hergestellt worden sind, als Gerüstpolymerisate verwendet.
Ein typisches Herstellungsverfahren für ein solches Gerüstpolymerisat ist das folgende: Ein mit Rührer, Kühler
und Stickstoffeinleitungsrohr ausgestatteter, 100 ml fassender
Dreihalskolben wird mit 1,24 g N-MAG, 10,55 g Vinylpyrrolidon und 50 ml abgekochtem destilliertem Wasser "beschickt.
Nach 30 Minuten langem Einleiten von Stickstoff werden 0,15 ml Lupersol II-Katalysatorlösung zugesetzt, worauf
man den Kolbeninhalt 16 Stunden auf 42 C erhitzt. Die zähflüssige
Lösung wird durch Eingiessen in Aceton gefällt und der klebrige feste Stoff im Vakuum bei 50 G getrocknet. Die
Ausbeute beträgt 11,7 g; </#_7 = 1,6 (bestimmt bei 25° C in
Essigsäure). Die Infrarotanalyse ergibt, dass das Polymerisat
5,1 Molprozent N-MAG enthält.
Auf die oben beschriebenen drei Arten von Gerüstpolymerisaten wird nach dem Verfahren des Beispiels 1 Methacrylsäuremethylester
aufgepfropft.
Auskunft über die Struktur der Pfropfpolymerisate wird durch Hydrolyseversuche gewonnen. Die PMMA-Blöcke der Copolymerisate
vom Typ 1 werden durch 50 Stunden langes Behandeln mit 35-prozentiger Salpetersäure bei 105° C quantitativ aufgespalten.
Wenn man Copolymerisate vom Typ 3 in der gleichen Weise behandelt, erhält man ein PMMA-Homopolymerisat von hohem Molekular
gewicht zusammen mit einem an Vinylpyrrolidoneinheiten
reichen Copolymerisat aus Vinylpyrrolidon und Methacrylsäuremethylester. Das erstgenannte Homopolymerisat stammt aus dem
- 24. -
4 Π 9 8 1 B / 1 0 2 9
c-977
direkt auf das PVP aufgepropftem PMMA, während das letztgenannte
Polymerisat sich aus dem PYP gebildet hat, bei· dem PMMA-Ketten
an die ΪΓ-MAG-Einheiten gebunden sind. PMMA-Ketten, die
längs des Gerüstes an N-MAG-Einheiten gebunden sind, scheinen
gegen Säurehydrolyse recht beständig zu sein. Ebenso sind die
PMMA-Ketten der Polymerisate vom Typ 2 gegen die Spaltung durch Salpetersäure beständig; das Infrarotspektrum des Polymerisats
nach der Hydrolyse ist praktisch identisch mit demjenigen des Ausgangsmaterials.
Me Pfropfpolymerisate werden in Essigsäure in einer Konzentration von 1 $■gelöst und durch ein 0,45 μ-Gelman-Polypropylenfilter
druckfiltriert. Die filtrierten Lösungen werden dann auf 4 bis 7 $ Peststoffe konzentriert, indem man Essigsäure
in einem rotierenden Lösungsmittelverdampfer abdampft.
Mit einer auf 0,25 bis 0,5 mm eingestellten Rakel werden Membranen
auf Glasplatten gegossen. Nach einer bestimmten Verdampfungszeit im Bereich von 2 Minuten bis 16 Stunden werden
die gegossenen Membranen mit Wasser abgeschreckt. Membranabschnitte werden dann aus den gegossenen Membranen ausgeschnitten
und in einer ebenen Prüfzelle mit 0,5-prozentiger
ο Magnesiumsulfatlösung bei 56 kg/cm untersucht.
Die Kennwerte der Membranen aus den drei Typen von Pfropfpolymerisaten
sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. Es werden für die Versuche gelöste Stoffe von niedrigem Molekulargewicht
ausgewählt, um einen kritischen Vergleich der drei Arten von Pfropfpolymerisaten zu erhalten. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Abweisung von gelösten Stoffen von niedrigem Molekulargewicht durch Membranen aus Pfropfpolymerisaten aus
Polyvinylpyrrolidon mit aufgepfropftem Methacrylsäuremethylester
(PVP-g-MMA) durch Erhöhung der Pfropffrequenz erhöht
werden kann.
- 25 -
40981 B/1029
-i no
ο σ»
ο σ»
Pfropf- Endzusam-
polyme- menset-Bei- risat zung,
spiel von; Typ Mol-$ VP
25 26 27 28 29
30 31 32
33
34 35
Gerüst-Zusammen setzung,
τ I I I I
II
II II
III III III
20 20 32 32 20
20 20 20
20 10 10
N-MAG
0 0 0 0 0
10 15
10
Gelöster
Stoff Druck, Strömung, Abweisung,
(0,05-molar) kg/cm^ 1/nr/Tag #
MgSO4
NaCl
MgSO4
NaCl
NaCl
MgSO4
MgSO4
NaCl
MgSO4
NaCl
MgSO4
MgSO4
MgSO,
MgSO4
MgSO,
84
84
84
84
56
84
84
84
56
56
56
56
56
56
56
56
56
56
56
81,5 81,5
366,7 81,5
326
163
40,7 ' 81,5
40,7
Ί22,2
40,7
26 20 11 16 16
23 52
33
49 54 57
TS3 OO
Regellos aufgebaute Blockcopolymerisate aus einer zweiwertigen Phenolverbindung und einem Polyätherglykol können nach
verschiedenen Methoden, z.B. gemäss der" USA-Patentschrift
3 207 814, oder gemäss der Methode von Merrill, "Journal of Polymer Science", Band 55, 1961, Seite 343, hergestellt werden.
Man kann z.B. ein Gemisch aus der zweiwertigen Phenolverbindung und dem Polyätherglykol in einem geeigneten lösungsmittel
mit Phosgen oder einem phosgenartigen zweibasischen Säurehaiogenid behandeln. Man kann aber auch den Dihalogenameisensäureester
einer der Komponenten durch Umsetzung mit Phosgen oder einem phosgenartigen zweibasischen
Säurehalogenid herstellen und dann in einer besonderen Verfahrensstufe
dieses Produkt mit der zweiten Dihydroxyverbindung umsetzen.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines regellos aufgebauten
Blockcopolymerisats aus Bisphenol A (BPA) und PoIy-(äthylenoxid)-glykol
(PEO) nach dem Phosgenierungsverfahren. Die Herstellung eines BPA/PEO, welches 35 Molprozent Äthylenoxideinheiten
in PEO-Blöcken mit einem Molekulargewicht von 1000 enthält, wird folgendermassen durchgeführt: Ein mit Gaseinleitungsrohr,
einem wirksamen Rührer und einem (durch eine Ätzalkalivorlage geschützten) Rückflusskühler ausgestatteter,
1 1 fassender Polymerisationskessel wird mit einer Lösung von 68,-63 g (0,30 Mol) Bisphenol A und 6,37 g (0,145 Mol)
"Carbowax PEO 1000" (Union Carbide Corporation) in 500 ml trockenem, destilliertem Pyridin beschickt. In die Lösung
wird unter Rühren 1,5 Stunden Phosgen eingeleitet. In diesem Zeitraum verwandelt sich die ursprünglich klare Lösung in
eine schwarze, heterogene, zähflüssige Masse. Das Polymerisat
wird durch Ausfällen mit Isopropanol in einem Waring-Mischer
isoliert und mit dem gleichen Lösungsmittel gewaschen, Ms das Piltrat klar ist. Nach dem Trocknen im Vakuum bei 60° C
wird das rohe Polymerisat durch Lösen in Chloroform, Piltrie-
- 27 -
U 0 9 ft 1 b / 1 0 2 9
c-977 OP 2 3 47 A A 8
ren der Lösung und Eingiessen in Methanol wieder ausgefällt und nochmals getrocknet. Man erhält 82 g eines weissen, faserförmigen
festen Stoffes (Umwandlungsgrad 96 fo). Polymerisate von anderer Zusammensetzung können"nach dem gleichen
Verfahren durch entsprechende Einstellung der Mengen der Reaktionsteilnehmer hergestellt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Ultrafiltrationsleistung von Membranen, die aus nach Beispiel 36 synthetisierten
regellos aufgebauten Blockcopolymerisaten hergestellt werden.
Rohrförmige Membranen werden hergestellt, indem man einen
dünnen, gleichmässigen Überzug der Giesslösung auf die Innenwandungen eines porösen, mit Glasfaden bewickelten rohrförmigen
Trägers mit einer lichten Weite von 12,7 mm aufträgt, wie es in der USA-Patentschrift 3 457 170 beschrieben ist.
Nachdem man das Lösungsmittel 2 Minuten verdunsten gelassen hat, wird die rohrförmige Membran mindestens eine Stunde mit
Leitungswasser behandelt, um die Folie zu gelieren und das Lösungsmittel auszulaugen. Die Prüflösungen, mit denen die
Ultrafiltrationsmembranen untersucht werden, enthalten Magnesiumsulfat, Saccharose oder Poly-(äthylenoxid)-glykole (PEG)
von bekanntem Molekulargewicht als gelöste Stoffe. Die Ultrafiltrationsleistung wird durch Messung der Strömungsgeschwindigkeit
des Produktwassers und der prozentualen Abweisung des gelösten Stoffes bestimmt.
Typische Yersuchsergebnisso, die mit 25,4 cm langen rohrförmigen
Membranen aus verschiedenen regellos aufgebauten Blockeopolymerisäten
und Lösungsmitteln erhalten werden, sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
- 28 -
U 0 9 Π 1 B / 1 0 ? 9
Bei | Polymeri- | Giesslö- | MgSO4 | 15 | Strömung | ; Abweisung (1/m | 18 | A rr | i J | /Tag; fa | )vg; | 20 K | Ω I |
90 | |
spiel^ | 1 satzusasi- menset- |
sungsmit- tel, Di- |
81,5; | 39 | ι ~\ | 34 | 40 | 6 K | PEG | -0 -J |
90 | ||||
37 | l' zung(b) | ozan:DMF(c' | 652; | 52 | Saccharosev a J | 33 | 81,5; | 64 | PEG1' | 40,7; | 92 | ||||
38 | 1K15 | 4:1 | 448; | 30 | 122; | 33 | 326; | 70 | 81,5; | 86 | 244; | 92 | |||
39 | 4K35 | 4:1 | 1263; | 43 | 285; | 36 | 244; | 78 | 407; | 46 | 122; | 92 | |||
40 | 6H35 | 1:1 | 1141; | 42 | *326; | 36 | 285; | 71 | 122; | 93 | 163; | 92 | |||
41 | 1K15 | 1:1 | 570; | 27 | *367; | 25 | 367; | 72 | 204; | 92 | 244; | 92 | |||
42 | 4K5 | 1:1. | 1507; | 31 | 652; | 13 | 163; | 67 | 285; | 42 | 163; | 92 ^ | |||
43 | 4K15 | 1:1 | 937; | 2 | 244; | 7 | 407; | 60 | 163; | 92 | 285; | 85 u | |||
44 | 6H35 | 1:4 | 5500; | 42 | 1141; | 367; | 5 | 489; | 92 | 285; | |||||
I | 45 | 4K15 | 1:4 | *2037; | *937; | 2567; | 50 | 326; | 95 | 285; | |||||
ro | 46 | 4K7O | 1:1 | NB | 2037; | 448; | 76 | 815; | 36 | NB | |||||
VD ■ |
47 | 1K15 | 2:3 | NB | NB | 448; | 81 | NB | NB | ||||||
48 | 4K5 | 1:1 | NB | NB | 367; | .81 | NB | NB | |||||||
49 | 6H35 | 1:1 | NB | NB | 326; | 82 | NB | NB | |||||||
50 | 4K15 | 1:1 | NB | 367; | NB | • | NB | ||||||||
1K15 | 2:3 | NB | NB | ||||||||||||
- Anmerkungen (a) bis (g) siehe Seite 30 -
c-977 30 2347A48
^'Beispiele 57-46: Mit Wasser von Raumtemperatur "behandelt.
Beispiele 47-50: Mit Eiswasser behandelt.
' 'Die Zusammensetzungen der Blockcopolymerisate werden in
Molprozent Äthylenoxideinheiten ausgedrückt, z.B.: 1K15 "bedeutet 15 Kolprozent Äthylenoxideinheiten in
PEO-Blöcken mit einem Molekulargewicht von 1000; 6H35 bedeutet 35 Molprozent Äthylenoxideinheiten in
PEO-Blöcken mit einem Molekulargewicht von 600.
v 'Me Giessmassen enthalten 15 bis 20 Gewichtsprozent regellos
aufgebautes Blockcopolymerisat; DNF = Dimethylformamid
^ ^500O ppm MgSO* bei 31,5 kg/cm ; bei Anmerkung * jedoch
21 kg/cm2.
^ 'Saccharose bei 31,5 kg/cm ; bei Anmerkung * jedoch
21 kg/cm2.
v '1KPEG = Poly-(ethylenoxid)-glykol; Molekulargewicht
950-1000.
6KPEG = Poly-(äthylenoxid)-glykol; Molekulargewicht
6000-7500.
20KPEG = Poly-(äthylenoxid)-glykol; Molekulargev/icht
15 000-20 000.
VB'Mit Ausnahme der Magnesiumsulfatlösungen sind die Versuchslösungen
6,0 ± 1-gewichtsprozentige Lösungen in Leitungswasser; der Arbeitsdruck beträgt 21 kg/cm^, die lineare
Strömungsgeschwindigkeit durch die Membranoberfläche beträgt 91 cm/sec. Die Strömungsgeschwindigkeit ist
in l/m2/iag bei 25 - 2° C angegeben.
KB = nicht bestimmt.
Die in den Beispielen 40, 46 und 47 bis 50 mitgeteilten Ergebnisse
von Versuchen mit rohrförmigen Membranen zeigen, dass
aus Bisphenol A-Poly-(äthylenoxid)-glykolpolycarbonaten durch Vergiessen aus Gemischen aus Dioxan und Dimethylformamid Membranen
hergestellt werden können, die die gelösten Stoffe von einem Molekulargewicht von etwa 1000 ab abweisen.
- 30 409815/10
2 9
Diese Beispiele zeigen die Widerstandsfähigkeit von Membranen
aus regellos aufgebauten Blockcopolymerisaten aus Bisphenol A und Poly-(äthylenoxid)-glykolpolycar'bonät gegen die Beschädigung
durch abwechselndes Befeuchten und Trocknen. 25,4 cm lange rohrförmige Membranen werden auf die Strömungsgeschwindigkeit
von Leitungswasser (bei 25 - 2° G) und ihre TJltrafiltrationsleistungen
unter Verwendung von lösungen, die 6 Gewichtsprozent
6K bzw. 20 KPEG enthalten, bei 21 kg/cm untersucht. Nach den ersten Analysen lässt man die Membranen für
die angegebenen Zeitdauern an der Luft trocknen, worauf sie
wiederum untersucht werden. Mehrere rohrförmige Membranen v/erden mehrmals abwechselnd befeuchtet und getrocknet.
Die Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle.
- 31 -
U 0 9 8 1 S / 1 0 2 9
C-977
Bei spiel |
Zusammen setzung des Copolymeri- sats und Verhältnis Dioxan:DMP |
Trock nungs zeit, Tage |
Leitungs wasser strömung, l/m2/Tag |
G-elöstes PEG, Molekular- ·· gewicht |
Strömung; Abweisung l/m2/Tag; $> |
96 |
51 | 4K55 in 4:1 | 0 | 774 | 6K | 599; | 92 |
2,5 | 652 | 6K | 566,6; | 91 | ||
52 | 4K55 in 4:1 | 0 . | 693 | 2OK | 215,9; | 92 |
6 | 448 | 2OK | 191,5; | 90 | ||
34 | 489 | 2OK | 220; | 92 | ||
55 | 4K5 in 1:1 | 0 | 448 | 6K | 297,4; | 93 |
5 | 611 | 6K | 554; | 89 | ||
54 | 1K15 in 1:4 | 0 | 2935 | 6K | 509,5; | 90 |
9 | — | 6K | 509,3; | 92 | ||
12 | 1222 | 6K | 440; | 84 | ||
55 | 1K55 in 1:4 | 0 | 4807 | 6K | 529,6; | 90 |
9 | — | 6K | 545,9; | 92 | ||
12 | 1181 | ' 6K | 464,"4; | 97 ' | ||
56 | 4K5 in 1:4 | 0 | 1996 | 2OK | 289,5; | 90 |
7 | 1059 | 2OK | 277; | 94 | ||
10 | 1548 | 2OK | 505,6; | 91 | ||
14 | 1589 | 2OK | 505,6; | 94 | ||
20 | 1548 | 2OK | 515,7; | 95 | ||
28 | 1548 | 2OK | 574,8; | 90 | ||
58 | 1589 | 2OK | 362,6; | 90 | ||
43 | 1467 | 2OK | 256,7; |
Hieraus ergibt sich, dass die Ultrafiltrationsleistung durch abwechselndes Befeuchten und Trocknen nicht wesentlich beein
flusst wird.
- 52 -
U 0 9 8 1 B / 1 0 2 9
C-977 43
Beispiel 57
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung eines Blockcopolymerisats
aus hydrophoben Polystyrolsegmenten und hydrophilen Poly-(äthylenoxid)-Segmenten als Werkstoff für eine Ultrafiltrationsmembran.
Nach der Vorschrift der USA-Patentschrift 3 291 859 wird Poly-(styrol-b-äthylenoxid) folgendermassen
hergestellt: Eine 118 ml fassende Polymerisationsflasche
wird mit einer Lösung von 10,4 g (0,1 Mol) Styrol, 6,0 g (0,14 Mol Äthylenoxid) "Carbowax 600" und 0,19 g
(8 χ 10 Mol) Bis-(1-hydroxycyclohexyl)-peroxid beschickt.
Dann setzt man 1,90 g (0,11 Mol) Toluylen-2,4-diisocyanat zu und leitet Stickstoff durch den Inhalt der Flasche. Nach Zusatz von 2 Tropfen Dibutylzinndilaurat wird die Flasche 16
Stunden auf 70° G erhitzt. Der feste Stoff wird in Dimethylformamid
gelöst und mit Methanol ausgefällt. Nach dem Trocknen erhält man 11,5 g (Umwandlungsgrad 65 c/°) eines faserförmigen
Materials, das die Infrarot-Absorptionsbanden für Polystyrol und Äthylenoxid zeigt. Durch NMR wird bestimmt," dass
das Blockpolymerisat aus 20 Molprozent Äthylenoxideinheiten · und 80 Molprozent Styroleinheiten besteht. Aus 6-prozentiger
Lösung in Chloroform gegossene Folien sind biegsam, trüb und zäh und werden in Wasser irisierend. Das Polymerisat zeigt
bei 25° G eine Intrinsic-Viscosität von 4,2 dl/g.
Aus einer 8-prozentigen Lösung des Polymerisats in Pyridin
gegossene Membranen werden bei der Behandlung mit Wasser undurchsichtig und haben eine zum Hantieren ausreichende Festigkeit.
Eine mit einer auf eine Dicke von 0,25 mm eingestellten Rakel aus einer 5,4-prozentigen Lösung des Polymerisats
in Pyridin gegossene ebene Folie hat nach 15 Minuten langem Verdunsten des Lösungsmittels und nach einer Behandlung
in Wasser eine Dicke von 35 bis 40 μ. Proben dieser Folie liefern bei der Ultrafiltration von 6-prozentigen Lösungen
bei 21 kg/cm die folgenden Abweisungswerte:
- 33 -
4 0 9 R 1 h /10 2 9
c-977 ty 2347U8
20KPEG: Abweisung 84 $ bei einer Strömungsgeschwindigkeit von
285 l/m /Tag» 1KPEG: Abweisung 20 $ bei einer Strömungsge-
schwindigkeit von 1100 l/m /Tag. Die Strömungsgeschwindigkeit
von Leitungswasser unter einem Druck von 21 kg/cm beträgt
bei verschiedenen Proben der Folie 3260 bis 8150 l/m /Tag.
Die obigen Beispiele zeigen, dass segmentierte Copolymerisate,
die aus einem hydrophilen Segmentpolymerisat bestehen, an das hydrophobe Polymerisatsegmente chemisch gebunden sind, und die
in geeigneten organischen Lösungsmitteln löslich sind, sich zu Membranen verarbeiten lassen, die sich zum Abtrennen von
gelösten Stoffen von hohem Molekulargewicht aus wässrigen Medien durch Ultrafiltration eignen. Die oben beschriebene Erfindung
kann in vielen Hinsichten abgewandelt werden. So lässt sich jedes beliebige Block- oder Pfropfcopolymerisat
auf der Basis eines hydrophilen Polymerisatkettensegments, an das hydrophobe Segmente chemisch gebunden sind, zu funktionellen
Ultrafiltrationsmembranen der oben beschriebenen Art verarbeiten.
- 34 -
09^15/1029
Claims (17)
1. Membran, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem segmentierten
Polymerisat aus chemisch aneinander gebundenen hydrophilen Segmenten und hydrophoben Segmenten besteht.
2. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymerisat ein Pfropfcopolymerisat ist.
3. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymerisat ein regellos aufgebautes Blockcopolymerisat
ist.
4. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophilen Segmente zu etwa 3 bis 60 Molprozent an dem
Polymerisat beteiligt sind.
5. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophoben Segmente aus Polymethacrylsäuremethylester
und die hydrophilen Segmente aus Polyvinylpyrrolidon bestehen.
6„ Membran, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem
Pfropfeopolymerisat gegossen ist, welches aus einem Gerüst
aus Polyvinylpyrrolidon mit aufgepfropften Methaerylsäuremethylesterketten
besteht.
7· Membran nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Polyvinylpyrrolidon mindestens einen Block aus mindestens 15 Monomereinheiten bildet und zu etwa 5 bis 40 Molprozent
- 35 Λ 0981b/1029
*t / *t *t «J
C-977
an dem Pfropfcopolymerisat beteiligt ist
8. Verfahren zur Herstellung von Membranen, dadurch gekennzeichnet,
dass Dian eine regellose Blockcopolymerisation eines hydrophilen Grundpolymerisats aus mindestens 15 Monomereinheiten
mit hydrophoben Polymerisatsegmenten durchführt, das Copolymerisat in einem Lösungsmittel löst,
welches für die hydrophilen Teile des Polymerisats ein besseres lösungsmittel ist als für die hydrophoben Teile,
und die Lösung auf eine Oberfläche vergiesst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
man ein Copolymerisat aus einem Polyätherglykol und einem zweiwertigen Phenol verwendet.
ICy Verfahren zur Herstellung von für die Erzeugung von Membranen
geeigneten Pfropfcopolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, dass man (a) ein lineares hydrophiles Copolymerisat
aus einem verhältnismässig reaktionsunfähigen hydrophilen
Monomeren und mindestens etwa 5 Molprözent eines für die Pfropfung reaktionsfähige Stellen aufweisenden
hydrophilen Monomeren herstellt und (b) hydrophobe Polymerisatsegmente
auf die reaktionsfähigen Stellen aufpfropft.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als Monoraeres mit für die Aufpfropfung reaktionsfähigen
Stellen N-MethacS^yl-D-glucosamin verwendet.
12. Verfahren zur Herstellung von Ultrafiltrationsmembranen, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung eines Pfropfpolymerisate
aus Polyvinylpyrrolidon mit aufgepfropften Methacrylsäuremethylestereinheiten in einem Lösungsmittel
herstellt, das für Polyvinylpyrrolidon ein besseres Lösungsmittel ist als für Methacrylsäuremethylester, die Lö-
- 36-
A 0 9 8 1 5 / 1 0 2 9
C-977
sung auf eine Oberfläche vergiesst, das Lösungsmittel
teilweise verdampft und den Rückstand in einem Bad geliert,
welches imstande ist, das restliche lösungsmittel auszulaugen.
13. Vorrichtung zur Durchführung von Molekular tr ennungen, die
einen porösen Träger mit einer darauf befindlichen Membran aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran aus
einem Copolymerisat aus hydrophilen linearen Polymerisatsegmenten aus mindestens 15 Monomereinheiten besteht, an
die eine Vielzahl von hydrophoben Polymerisatsegmenten gebunden ist.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Blockpolymerisat der allgemeinen Formel
—■£=·— (DHP-DBA)x
(PEG) DBA —=7—
verwendet, in der DHP die von einer zweiwertigen Pfrenolverbindung
abgeleitete Struktureinheit, PEG die von einem Polyätherglykol abgeleitete Struktureinheit und DBA ein
mit dem Polyätherglykol kondensiertes zweibasisches Säurehalogenid bedeuten.
15v Membran, hergestellt nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass DHA die von 2,2'-Bis-(4-hydroxyph.enyl)-propan abgeleitete
Struktur einheit und PEG die von Poly-(äthylenoxid)-glykol
durch Kondensation mit dem zweibasischen Säurehalogenid Phosgen abgeleitete Struktureinheit bedeuten.
16. Membran nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet, dass sie
3 bis 35 Gewichtsprozent Poly-(äthylenoxid)-glykoleinheiten in Blocklängen von 600 bis 20 000 enthält.
17. Membran nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Polystyrolblöcken besteht, die chemisch an Poly-(äthylenoxid)-blöcke
gebunden sind.
- 37 —
9 8 15/1029
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