DE2347373A1 - Mittel zum gleichzeitigen chemischen reinigen und hydrophobieren von konfektionierten textilien, deren herstellung und verwendung - Google Patents
Mittel zum gleichzeitigen chemischen reinigen und hydrophobieren von konfektionierten textilien, deren herstellung und verwendungInfo
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Description
Mittel zum gleichzeitigen chemischen Reinigen und Hydrophobieren von konfektionierten TextilienT
deren Herstellung und Verwendung.
Es ist bereits bekannt, zusammen mit der Chemischreinigung auf die zu reinigenden Textilien eine Appretur aufzubringen. Als
Appreturmittel werden dabei Polyterpenharze, Kolophonium bzw. modifiziertes Kolophonium, Kohlenwasserstoffharze und Ketonformaldehydharze
und dergl. verwendet. Voraussetzung für das gleichzeitige Reinigen und Appretieren ist, daß die verwendeten
Appreturmittel ebenso wie die Reinigungsverstärker eine gute Filtergängigkeit aufweisen. Es ist z.B. auf diese
Weise möglich, den Griff der gereinigten Ware zu verbessern, jedoch werden so dem behandelten, konfektionierten Textilmaterial
keine wasserabweisenden Eigenschaften verliehen.
Es ist außerdem bekannt, nach der chemischen Reinigung eine Trockenhydrophobierung anzuschließen, wobei als Imprägnierungsmittel
Umsetzungsprodukte von Zirkon- und Aluminiumalkoholaten mit z.B. höheren, geradkettigen Carbonsäuren verwendet werden.
Diese Produkte geben zwar eine gute Hydrophobierwirkung, können jedoch wegen der schlechten Filtergängigkeit nicht zusammen mit
dem Reinigungsbad angewandt werden, so daß die Hydrophobierung nur auf dem Wege der Nachbehandlung, also unter Einschaltung
eines eigenen Arbeitsganges, erfolgen kann. Im allgemeinen ist es auch erforderlich, das gereinigte Textilmaterial vor der
Nachbehandlung mit reinem Lösungsmittel zu spülen, um den negativen Einfluß der Reste an Reinigungsverstärker auf den Hydrophobiereff
ekt zu verringern.
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Es wurden nun überraschenderweise Mittel gefunden, die es ermöglichen,
konfektionierte Textilien einer gleichzeitigen chemischen Reinigung und Hydrophobierung zu unterziehen, enthaltend
übliche, den wasserabweisenden Effekt steigernde Stoffe, bekannte komplexbildende, flüchtige, organische Verbindungen,
Umsetzungsprodukte von Alkoholaten des Zirkons und/oder Titans mit einwertigen, aliphatischen Alkoholen mit 2-4 Kohlenstoffatomen
mit verzweigtkettigen Carbonsäuren mit 8-12 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls zusätzlich mit gesättigten oder ungesättigten,
geradkettigen Carbonsäuren von über 12 C-Atomen und gegebenenfalls übliche CR-Lösungsmittel.
Die vorliegende Patentanmeldung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung dieser Mittel, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß das genannte Zirkon- und/oder Titanalkoholat und die verzweigtkettige Carbonsäure mit 8-12 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls
die gesättigte oder ungesättigte, geradkettige Carbonsäure mit über 12 Kohlenstoffatomen zusammengerührt und
ca. ο
während/10 - 30 Minuten bei etwa 50 - 170 C gegebenenfalls unter
vermindertem Druck miteinander umgesetzt werden, wobei vor und/oder nach der Umsetzung die komplexbildenden, flüchtigen, organischen
Verbindungen, die üblichen, den wasserabweisenden Effekt steigernden Stoffe und gegebenenfalls das CR-Lösungsmittel zugemischt werden.
Außerdem wird in der vorliegenden Patentanmeldung die Verwendung dieser Mittel zum gleichzeitigen chemischen Reinigen und Hydrophobieren
von konfektionierten Textilien in bekannten Chemischreinigungsmaschinen beansprucht.
Als Metallalkoholate werden solche mit einwertigen, aliphatischen Alkoholen mit 2-4 Kohlenstoffatomen eingesetzt. Besonders
bevorzugt werden die Butylate und Propylate von Zirkon und/oder Titan verwendet, da diese Produkte flüssig sind. Man kann
Jedoch auch die Äthylate von Zirkon und/oder Titan verwenden.
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Die Umsetzungsprodukte mit den Titanalkoholaten sind dabei weniger gut geeignet, da dieselben auf Weißware beim Reinigen
und Hydrophobieren zu leichten Vergilbungen führen können und
deshalb beim Arbeiten mit diesen Produkten eine gewisse Vorsicht geboten ist.
Die Metallalkoholate werden mit verzweigtkettigen Carbonsäuren mit 8-12 C-Atomen umgesetzt. Als solche verzweigtkettige
Carbonsäuren kommen vorzugsweise Fettsäuregemische yon synthetischen
Fettsäuren mit einer Kettenlänge von etwa 9-11 C-Atomen in Betracht, wobei diese Gemische beispielsweise ca. 10 %
sekundäre und 90 % tertiäre Säuren enthalten. Solche Gemische
sind unter der Markenbezeichnung "VERSATIC" bekanntgeworden(SÖFW,
88, Seite 438, 1962). Selbstverständlich sind auch reine verzweigtkettige Fettsäuren mit 8-12 C-Atomen, wie z.B. die 2-Äthylhexansäure,
geeignet. Zur Umsetzung werden pro Mol Metallalkoholat 0,25 - 2,5, insbesondere wegen der noch besseren Filtergängigkeit
0,5 - 1,5 Mol der verzweigtkettigen Carbonsäuren verwendet, wobei vor allem bei Umsetzung der Titanalkoholate bevorzugt eine höhere
Menge an verzweigtkettiger Carbonsäure eingesetzt wird.
Wie oben ausgeführt, müssen zur Umsetzung mit den Metallalkoholaten
mindestens 0,25 Mol pro Mol Metallalkoholat einer verzweigtkettigen Carbonsäure mit 8-12 C-Atomen eingesetzt werden. Die dabei entstehenden
Mittel verleihen den Textilien einen etwss harten Griff. Um den Griff zu verbessern, wird deshalb vorzugsweise gleichzeitig
oder nacheinander eine Umsetzung mit gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen Carbonsäuren mit über 12, insbesondere
mit 12-24 C-Atomen vorgenommen.
Als solche Carbonsäuren seien genannt»
Laurin-, Palmitin-, Stearin-, Behensäure und Montanwachssäure,
sowie die ungesättigten Carbonsäuren öl-, Linol-, Linolen- ·
und Erucasäure.
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Die geradkettigen Carbonsäuren werden dabei in Mengen von 0,05 - 2,25, vorzugsweise 0,25 - 1 Mol je Mol Alkoholat eingesetzt,
wobei die Bedingung besteht, daß die verzweigtkettige und die geradkettige Carbonsäure zusammen nur in solchen Mengen verwendet
werden, daß maximal 2,5 Mol Carbonsäure pro Mol Alkoholat zum Einsatz gelangen.
Als übliche, den wasserabweisenden Effekt steigernde Stoffe kommen vor allem Paraffine mit einem Schmelzpunkt von 30 - 60°C
in Betracht. Als solche Produkte seien feste Paraffine (Erstarrungspunkt 52 - 58 C), Weichparaffin, Ceresin und Paraffingatsch genannt.
Daneben sind natürliche oder synthetische Wachse, wie Carnaubawachs, Candelillawachs, Ester von Montanwachssäuren mit
aliphatischen Polyalkoholen und Es ter aus höheren Fettsäuren und höheren Fettalkoholen, sowie höhermolekulare polychlorierte
Kohlenwasserstoffe, wie die Chlorierungsprodukte von synthetischen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen vom Siedebereich von etwa 200-400 C
oder synthetischen festen oder halbfesten Paraffinkohlenwasserstoffen geeignet. Außerdem können als solche Stoffe übliche
Organopolysiloxane, wie Alky!wasserstoff- und Dialky!polysiloxane
verwendet werden. Diese bekannten, den wasserabweisenden Effekt steigernde Stoffe sind in Mengen von 2-20, insbesondere 2-6
Gewichtsteilen, bezogen auf ein Gewichtsteil des Umsetzungsproduktes aus Alkoholat und Carbonsäure, in den erfindungsgemäßen
Mitteln enthalten. Niedrigere Mengen kommen aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen nicht in Betracht.
Als komplexbildende, flüchtige, organische Verbindungen seien beispielsweise folgende genannt:
Verbindungen, die eine schwach saure Gruppe enthalten, wie z.B. aliphatische Oxycarbonsäureester, wie Weinsäurediäthylester,
ferner solche Verbindungen, die eine zur desmotropen Umlagerung befähigte Gruppe enthalten, wie z.B. Acetylaceton, Acetessigester,
z. B. Acetessigsäureäthylester, und solche Verbindungen, die eine reaktionsfähige Methylengruppe enthalten, wie z.B. Malonsäureester,
insbesondere Malonsäurediäthylester. Außerdem kommen
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Oxime, v/le Acetonoxim und aliphatische Nitrile, wie Acetonitril
in Frage. Bevorzugt werden als komplexbildende, flüchtige, organische Verbindungen solche verwendet, die eine zur desmotropen
Umlagerung befähigte Gruppe oder eine reaktionsfähige Methylengruppe enthalten. Die komplexbildenden Verbindungen sind
in den erfindungsgemäßen Mitteln in Mengen von 0,1 - 0,5 Mol pro Mol Metallalkoholat enthalten. Durch den Zusatz dieser Komplexbildner
wird eine Stabilisierung der Alkoholat-Umsetzungsprodukte gegen Feuchtigkeit, d.h. gegen Hydrolyse, bewirkt und dadurch eine
Fleckenbildung auf der Höre vermieden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel kann in verschiedener
Weise erfolgen. Bevorzugt wird wie folgt vorgegangen:
Dan Alkoholot, die verzwoigtkettige Carbonsäure und gegebenenfalls
die geradkettig Carbonsäure werden zusammen mit dor komplexbildenden Verbindung in Gegenwart eines hochsiedenden
Lösungsmittels, z.B. eines hochsiedenden Benzins oder vor allem von Paraffinöl zusammengeschmolzen und im Vakuum bis auf eine
Temperatur von 100 - 170°C, insbesondere 120 - 16O°C unter Rühren
erhitzt, kurze Zeit, etwa 10 - 30 Minuten boi dieser Temperatur
belassen. Dabei destilliert der abgespaltene Alkohol vollständig ab. Abschließend wird nach dem Abkühlen auf Ao-IOO0C der den
wasserabweisenden Effekt steigernde Stoff direkt oder als Schmelze und das gegebenenfalls zur Verdünnung verwendete CR-Lösungsmittel
eingerührt. Die komplexbildende Verbindung kann ohne weiteres auch
am Schluß zugegeben werden, während andererseits der den v/asserabweisenden Effekt steigernde Stoff auch schon zu Beginn, vor
allem, wenn geringere Mengen inerter Substanzen, wie Paraffine
eingearbeitet werden, zugesetzt werden kann. Es entsteht auf diese Weise ein Mittel, das nach DIN 51758 einen
Flammpunkt. von über 63°C aufweist.
Daneben ist es aiich möglich, die erfindungsgemäßen Mittel herzustellen,
in dem man die bekannten, den wasserabweisenden Effekb steigernden Stoffe, vor allem wenn es sich um in-erte Substanzen
handelt, aufschmilzt, dann das Zirkon- und/oder Titanalkoholat,
gegebenenfalls etwas CR-Lösungsmittel und die verzweigt-
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kettige Carbonsäure und gegebenenfalls die geradkettige Carbonsäure
nacheinander einrührt, wobei unter leichtem Temperaturanstieg die Umsetzung des Alkoholate mit den Carbonsäuren erfolgt.
Die Temperatur wird dann vorzugsweise am Rückfluß auf 50 - 1000C,
insbesondere 60-90°C eingestellt, 10-30 Minuten bei dieser Temperatur gerührt und abschließend zur Stabilisierung gegen
Feuchtigkeit die komplexbildende, flüchtige, organische Verbindung eingerührt. Daneben ist es auch möglich, die den wasserabweisenden
Effekt steigernden Stoffe zusammen mit den komplexbildenden Verbindungen am Schluß zuzufügen, jedoch werden
bevorzugt diese Stoffe schon zu Beginn eingesetzt, da dann die Temperaturführung der Reaktion erleichtert wird. Selbstverständlich
kann auch die komplexbildende Verbindung von vorneherein eingesetzt werden.
Je Mol Metallalkoholat werden 0,25 - 2,5, insbesondere 0,5-1,5 Mol verzweigtkettiger Carbonsäure umgesetzt. Bevorzugt werden
solche Umsetzungsprodukte hergestellt, bei denen neben der verzweigtkettigen Carbonsäure mit 8-12 C-Atomen je Mol Alkoholat
noch mit 0,05-2,25, insbesondere 0,25-1 Mol einer gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen Carbonsäure mit über 12, insbesondere
12-24 C-Atomen umgesetzt wird. Dabei besteht jedoch die Einschränkung, daß maximal 2,5 Mol, bezogen auf 1 Mol Alkoholat,
an gerad- und verzweigtkettiger Carbonsäure zum Einsatz kommen. Bei der Herstellung wird der übliche, den wasserabweisenden Effekt
steigernde Stoff in Mengen von 2-20, insbesondere 2-6 Gewichtsteilen je Gewichtsteil MetalJalkoholat-Umsetzungsprodukt (unter
2 Gewichtsteile können zwar prinzipiell auch verwendet werden, kommen jedoch-aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht) und
die bekannte, komplexbildende, flüchtige, organische Verbindung in Mengen von 0,1 - 0,5 Mol je Mol Alkoholat verwendet. Das hochsiedende
Lösungsmittel bzw. dar, von vornherein als Verdünnungsmittel dienende CR-Lösungsmittel wird in solchen Mengen verwendet,
daß ein gut rührbares System entsteht. Im allgemeinen genügen 10-30 Gewichtsprozent bezogen auf das fertige Endprodukt.
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Die in der Chemischreinigung benutzten Lösungsmittel (CR-Lösungsmittel)
sind längst bekannt und haben sich seit Jahren bewährt. Als solche CR-Lösungsmittel seien genannt: höher siedende Benzine,
Chlorkohlenwasserstoffe oder Chlorfluorkohlenwasserstoffe, wobei sich als besonders geeignet Tetrachloräthylen, Trichloräthylen
und 1,2,2-Trifluorchloräthan erwiesen haben.
Die wie beschrieben hergestellten Mittel werden mit diesen CR-Lösungsmitteln
auf einen Feststoffgehalt von über 30%, insbesondere
von 45-70% eingestellt. Es ist jedoch auch möglich, ohne
diese Lösungsmittel zu arbeiten, wobei je nach eingesetzten
Ausgangsverbindungen zur Herstellung der Metallalkoholatumsetzungsprodukte und je nach verwendetem, den wasserabweisenden Effekt
steigerndem Stoff pastöse bis feste Mittel entstehen, die vor der Anwendung vorteilhaft aufgeschmolzen werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden zum gleichzeitigen chemischen Reinigen und Hydrophobieren verwendet, wobei in den bekannten
Chemischreinigungsmaschinen gearbeitet wird und zwar nach folgendem Schema:
Die Flotte mit den unten näher definierten Mengen an Behandlungsmittel
wird auf die zu reinigenden und hydrophobierenden Textilien (Flottenverhältnis Gewicht der lufttrockenen ¥are zu Volumen ·
1 :6 - 1:20 ; beim Sprühverfahren auqh niedriger) gegeben und dann über einen Filter 3-5 Minuten gereinigt und gleichzeitig
hydrophobiert, kurz abgeschleudert und bei bis zu 800C getrocknet.
Es kann selbstverständlich auch im 2-Badverfahren gearbeitet werden, wobei im 1. Bad im allgemeinen mit reinem CR-Lösungsmittel
der gröbste Schmutz beseitigt und anschließend nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigt und hydrophobiert wird. Ein
abschließendes Nachspülen muß unterbleiben, da sonst das Hydrophobiermittel wieder entfernt wird.
Die erfindungsgemäßen Mittel können direkt als Reinigungsverstärker
und gleichzeitige Hydrophobiermittel eingesetzt werden. Diese Mittel besitzen keine emulgierende Wirkung. Bei alleiniger
Verwendung derselben wird deshalb bevorzugt in Abwesenheit von Wasser gearbeitet. Es ist jedoch auch möglich, Wasser (bis zu 6%
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bezogen auf Warengewicht) zuzusetzen, wobei dasselbe jedoch nicht
emulgiert, sondern nur mechanisch verteilt vorliegt. Diese Arbeitsweise wird insbesondere angewandt, wenn Reinigungsmaschinen mit
einem Pumpenkreislauf zur Verfügung stehen. Die verwendete Menge beträgt dabei bei überwiegend synthetische Fasern enthaltenden
Textilien und überwiegend Wolle enthaltenden Textilien vorzugsweise 10-30 g/l, während zum Behandeln von überwiegend Cellulosefasern
enthaltenden Textilien 20-70 g/l, insbesondere 30-50 g/l erforderlich sind.
Sind auf dem Gewebe größere Mengen vor allem auch wasserlöslichen Schmutzes vorhanden, so ist es vorteilhaft, in Anwesenheit von
Wasser unter Mitverwendunf?: eines üblichen Reinigungsverstärkers in
Mengen von 1-5 g/l zu arbeiten. Als Reinigungsverstärker kommen dabei die kationischen Produkte, wie sie in der deutschen Offenlegungsschrift
2 115 477 beschrieben sind oder die Mischungen dieser kationischen Reinigungsverstärker mit üblichen anionischen
Reinigungsverstärkern (siehe deutsche Offenlegungsschrift 2 156 454) in Betracht. Außerdem sind als Reinigungsverstärker
auch anionische Verbindungen allein, wie z.B. Petrolsulfonate oder die Mischungen dieser anionischen Reinigungsverstärkern mit
nichtionogenen Verbindungen, z.B. eine Mischung aus 40% Dodecyl= benzolsulfonat und 5 % Nonylphenolpentaglykoläther (10 Gewichtsprozent
Wasser, 5-20 Gewichtsprozent LosungsVermittler und Rest
Tetrachlorethylen oder Mineralöl) geeignet. Dieser Reinigungsverstärker,
die allgemein 30-80% waschaktive Substanz enthalten, werden in Mengen von 1-5 g/l» verwendet. Die erfindungsgemäßen
Mittel werden in den gleichen Mengen wie oben angegeben, eingesetzt. Die Arbeitsflotte wird vorzugsweise so hergestellt, daß
das erfindungsgemäße Mittel zuerst in das gesamte Lösungsmittel eingebracht und anschließend das Wasser mit Hilfe des Reinigungsverstärkers emulgiert wird.
Nach dem angegebenen Verfahren werden sehr gute Reinigungseffekte
erzielt und gleichzeitig gut wasserabweisende Textilien erhalten. Es ist selbstverständlich möglich, wie bereits bekannt, die
behandelten Textilien gleichzeitig mit einer Griffappretur zu
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versehen. Um den Griff der hydrophobieren Textilien zu verbessern,
werden im allgemeinen 1-30%, bezogen auf den Feststoffgehalt des
erfindungsgemäßen Mittels, an bekannten Appreturmitteln schon während der Herstellung oder erst im Anschluß an die Herstellung
bzw. bei der Bereitung der Flotten zugesetzt. Wird ein weicher Griff gewünscht, so werden insbesondere Paraffinöle zugemischt,
die bevorzugt schon während der Herstellung zugegen sind. Wenn dagegen ein härterer Griff verlangt wird, so können Kohlenwasserstoff
harze, Polyterpenharze, Ester der Abietinsäure, Ketonformaldehydharze
oder ähnliche Produkte zugefügt werden.
Eine Verbesserung des wasserabweisenden Effektes kann erzielt werden, wenn den erfindungsgemäßen Mitteln, insbesondere im
Anschluß an die Herstellung organische Lösungen bekannter Oleophobierungsmittel,
z.B. auf Basis von Perfluoralkansulfonamidacrylaten und deren Polymeren und Copolymeren mit fluorfreien
Monomeren in Mengen von 1-5% der handelsüblichen Produktlösung,
bezogen auf den Feststoffgehalt des Mittels, zugesetzt werden. Hierbei ist von Fall zu FAIl die Mitverwendung eines Antischaummittels
notwendig, um eine einwandfreie Destillation zu ermöglichen. Soll auf ein Entschäumungsmittel verzichtet werden, so
kann das 01eophobierungsmittel(Feststoffgehalt ca. 2-12%) in
einer Nachbehandlung, vorzugsweise im Sprüh- oder Aufgießverfahren (Verdünnimg 1:5 bis 1:10 mit den üblichen Lösungsmitteln), auf
die schleuderfeuchte Ware in bekannter Weise in Mengen von 1-5% der handelsüblichen Produktlösung, bezogen auf Warengewicht,
direkt aufgebracht werden.
Wie bereits ausgeführt, sind die erfindungsgemäßen Mittel zum
gleichzeitigen chemischen Reinigen und Hydrophobieren von konfektionierten Textilien geeignet. Als konfektionierte Textilien
kommen solche aus natürlichen und regenerierten Cellulosefaser^ sowie Wolle und Synthesefasern in Betracht. Daneben können auch
Mischartikel der genannten Materialien untereinander, insbesondere Mischartikel aus Baumwolle und Wolle mit synthetischen
Fasern, wie Polyester, Polyamiden oder Polyacrylnitrilen in der genannten Weise gereinigt, hydrophobiert und gegebenenfalls
appretiert v/erden.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Mittel liegen auf der Hand. Es ist nämlich mit diesen Mitteln in einem Arbeitsgang möglich,
konfektionierte Textilien zu reinigen und zu hydrophobieren, wobei wasserabweisende Effekte erhalten werden, die in der
gleichen Größenordnung wie die bisher im zweistufigen Verfahren zu erzielenden Ergebnisse liegen. Auch die Reinigungswirkung
dieser Mittel ist überraschend gut. Es muß dabei besonders überraschen, daß die erfindungsgemäßen Mittel eine so gute Filtergängigkeit
aufweisen, nachdem die Umsetzungsprodukte von Alkoholaten nur mit geradkettigen Fettsäuren wegen der schlechten Filtergängigkeit
nicht zum gemeins-amen Reinigen und Hydrophobieren angewandt werden können. Besonders überraschend ist auch, daß
schon so geringe Mengen der erfindungsgemäßen Mittel auf Textilien, vor allem auf Wolle und Wollemischartikeln, so gute Hydrophobiereff
ekte liefern, da die bekannten Hydrophobiermittel durchschnittlich in doppelter Menge eingesetzt werden müssen, um zu den gleichen
Ergebnissen zu gelangen. Ein weiterer Vorteil dieser Behandlung liegt darin, daß danach die Textilien weniger zur Trockenanschmutzung
neigen. Hierdurch wird außerdem die Reinigung der einmal behandelten Textilien erheblich erleichtert, da nunmehr
der Schmutz nicht so tief in die Faser eindringt, c
Auch wird durch diese Mittel die Bügelarbeit wesentlich erleichtert
und deshalb auch ein gutes Verhalten der gereinigten Ware bei Fertigstellung in den Dämpftunneln erreicht.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind zum gleichzeitigen chemischen Reinigen und Hydrophobieren wegen der guten Filtergängigkeit
geeignet. Diese Filtergängigkeit wurde dabei wie folgt geprüft:
10-50g des erfindungsgemäßen Mittels werden allein oder zusammen
mit 1-5 g/l Reinigungsverstärker und 5 ml Wasser gemischt und auf 1 Ltr. mit Tetrachloräthylen aufgefüllt. 500 ml der
erhaltenen Emulsion werden mit 1 g Kieselgur gemischt und zweimal durch einen normalen Trichter mit einem Filterpapier vom Durchmesser
27 cm (Type Schleicher & Schüll 595 1/2) durchlaufen
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gelassen und dann die restlichen 500 ml ebenfalls zweimal, jedoch ohne weiteren Zusatz von Kieselgur, durch diesen Filter geschickt,
Dabei wird die Zeit gemessen, bis genau 450 ml durchgelaufen sind. Die vier Werte werden addiert und der Mittelwert gebildet. Die
erfindungsgemäßen Mittel weisen nach dieser Testmethode alle eine gute Filtergängigkeit auf, d.h. die durchschnittliche Laufzeit
liegt unter 2,5 Minuten, während mit den nach dem Stande der Technnik bekannten Trockenhydrophobiermitteln Werte von über 3 Minuten,
meist von über 5 Minuten erhalten werden und daher wegen der Verstopfung des Filters in der Chemischreinigungsmaschine mit diesen
Produkten nicht über Filter gearbeitet werden konnte.
In einem mit Thermometer, Rührer und Rückflußkühler versehenen 1-Ltr.-Dreihalskolben werden 240 g Paraffingatsch, 120 g Paraffin
(Schmelzpunkt 4o-42°C) und 20 g Paraffinöl durch Erwärmen auf 60°C aufgeschmolzen und 92 g einer synthetisehen Fettsäure (durchschnittlich
10 Kohlenstoff atome mit 10 fo sekundären und 90 %
tertiären Säureanteil, Verseifungszahl ca. 300, Viskosität bei
20°C 42,5 cSt), 60 g Tetrachloräthylen und 115 g Zirkontetraisobutylat nacheinander eingerührt. Es tritt eine leicht exotherme
Reaktion ein, wobei die Temperatur auf ca. 650C ansteigt. Das
Produkt wird ca. 15 - 20 Minuten bei dieser Temperatur nachgerührt und abschliessend 10 g Acetessigsäureäthylester eingerührt.
Das erhaltene Mittel zeigt eine gute Filtergängigkeit und kann allein oder zusammen mit handelsüblichen Reinigungsverstärkern
zum chemischen Reinigen und Hydrophobieren eingesetzt werden. Die Reaktion kann auch in Abwesenheit des Tetrachloräthylens
durchgeführt werden, wobei ein halbfestes Produkt erhalten wird. Daneben kann die Umsetzung auch mit nur 64 g der verzweigten,
synthetischen Fettsäure erfolgen.
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Beispiel 2
In einem 2-Ltr.-Dreihalskolben mit Thermometer, Rührer und absteigendem Kühler werden 20 g Benzin (Siedebereich 280 - 3000C),
50 g Äthylhexansäure, 100 g Titantetrabutylat und 14 g Acetylaceton
zusammen aufgeschmolzen und unter Vakuum (ca. 25 mm) auf 14O°C aufgeheizt,
wobei das abgespaltene Butanol abdestilliert. Es wird noch kurz bei dieser Temperatur im Vakuum nachgerührt und nach dem
Abkühlen auf 8O0G 860 g aufgeschmolzenes Paraffin (Schmelzpunkt
52 - 54°C) eingerührt. Abschließend wird mit Tetrachloräthylen auf einen Feststoffgehalt von 60 Gewichtsprozent verdünnt. Das nach dem
Abkühlen erhaltene Mittel, das eine gute Filtergängigkeit aufweist, kann allein oder zusammen mit üblichen Reinigungsverstärkern
zum chemischen Reinigen und Hydrophobieren von konfektionierten Textilien herangezogen werden.
400 g Carnaubawachs und 100 g Ceresin werden in einem 2-Ltr.-Dreihalskolben
mit Thermometer, Rührer und Rückflußkühler aufgeschmolzen und dann nacheinander 64 g einer synthetischen Fettsäure
(Kettenlänge ca. 9 Volumenprozent 9, ca. 48 Volumenprozent und ca. 18 Volumenprozent 11 C-Atome; Rest gaschromatographisch
nicht erfaßbar; Verseifungszahl ca. 305 » ca. 10% sekundäre und
ca. 90 % tertiären Säureanteil mit fast ausschließlich Methylgruppen als Seitenketten), 120 g Tetrachloräthylen, 30 g Palmitinsäure
und 100 g Zirkontetraäthylat eingerührt. Durch die einsetzende exotherme Reaktion steigt die Temperatur geringfügig an, wird durch
Erwärmen auf 85 C gesteigert, 20 Minuten bei dieser Temperatur gelassen und dann durch Verdünnen mit Tetrachloräthylen auf 70 %
Feststoffgehalt eingestellt. Nach Zusatz von 10 g Malonsäure= diäthylester und 8%, bezogen auf den Feststoffgehalt, handelsüblicher
Abietinsäur eester, wird ein lagerbeständiges Mittel erhalten, das zum gleichzeitigen chemischen Reinigen, Hydrophobieren
und Appretieren geeignet ist.
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Beispiel 4
In einem 6-Ltr.-Dreihalskolben (Ausstattung wie im Beispiel 2) werden 15Og Paraffinöl, 0,30 Mol 2-Äthylhexansäure, 0,6 Mol
Linolsäure und 1 Mol Zirkontetraisobutylat zusammen mit 0,3 Mol Acetylaceton aufgeschmolzen und im Vakuum unter Rühren bis zu
145 C erhitzt und 10 Minuten bei dieser Temperatur gehalten, wobei der abgespaltene Alkohol abdestilliert. Nach dem Abkühlen
auf 800C werden 2000 g aufgeschmolzenes Weichparaffin (Schmelzpunkt
32 - 36°C) und so viel Tetrachloräthylen zugefügt, daß
ein 60%iges Mittel entsteht. Anstelle der Linolsäure kann auch die äquivalente Menge Palmitinsäure eingesetzt werden.
In der in Beispiel 4 beschriebenen Apparatur werden 2000 g Paraffingatsch, 600 g Paraffin (Schmelzpunkt 42 - 440C) aufgeschmolzen
und 220 g der in Beispiel 3 beschriebenen synthetischen Fettsäure, 1 Mol Stearinsäure und 1/2 Mol Titantetraisopropylat
und 1/2 Mol Zirkontetra-n-butylat sowie 600 g Trichloräthylen nacheinander eingerührt. Die erhaltene Mischung, die sich allein
etwas erwärmt, wird am Rückfluß auf 80-900C weiter aufgeheizt und
25 Minuten bei dieser Temperatur nachgerührt. Abschließend werden
0,4 Mol Weinsäurediäthylester eingerührt und mit weiterem Trichloräthylen
auf 55$ Feststoffgehalt verdünnt. Das erhaltene
Mittel ist sehr gut zum gleichzeitigen Hydrophobieren und chemischen Reinigen geeignet.
Zu einem gleichen Mittel gelangt man, wenn Paraffingatsch und Paraffin teilweise oder vollständig nach der Umsetzung zugefügt
werden.
- 14 -
509817/1 110
In einem 2-Ltr.-Dreihalskolben mit Thermometer, Rührer und absteigendem Kühler v/erden 1 Mol Zirkontetrapropylat, 1/2 Mol
Stearinsäure, 1/3 Mol Äthylhexansäure, 200 g Paraffinöl und 25 g Acetylaceton zusammen auf l60°C erhitzt, wobei der größte
Teil des frei gesetzten Alkohols abdestilliert. Dann wird zur Entfernung des restlichen Alkohols bei der gleichen Temperatur
noch 10 Minuten im Wasserstrahlvakuum behandelt. Man erhält eine gelblich klare Flüssigkeit.
Um ein handelsübliches Produkt herzustellen, werden 200 g des obigen Kondensationsproduktes, 300 g Paraffingatsch und 250 g
Paraffin (Schmelzpunkt 52 bis 54°C) zusammengeschmolzen bei 70 bis 80°C und abschließend mit 250 g Tetrachloräthylen verdünnt.
Man erhält ein lagerbeständiges Mittel, das zum gleichzeitigen Reinigen und Hydrophobieren bestens geeignet ist.
Wie in Beispiel 6 beschrieben, werden 1 Mol Titantetra-n-Propylat,
1 Mol Stearinsäure, 90 g der in Beispiel 3 beschriebenen synthetischen Fettsäure und 15 g Acetesslgsäureäthylester bei bis zu
160 C umgesetzt und mit 300 ml Tetrachloräthylen verdünnt.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels werden 30 g der erhaltenen Lösung, 50 g Dimethylpolysiloxan (Viskosität bei 2(
750 cSt) und 40 g Tetrachloräthylen vermischt.
Werden von diesem Mittel 10 bis 20 g/l angewandt, so erzielt man auf WoIl- und Baumwollgewebe einen guten Reinigungseffekt und auch
die wasserabweisende Wirkung ist sehr gut. Die behandelten Waren zeichnen sich außerdem durch einen glatten, weichen Griff aus.
- 15 -
509817/1 110
Anwendungsbeispiel 1
Mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Produkt werden in der angegebenen Weise Wollgewebe (310 g/qm) und Wolle-Poryestermischgewebe
60:40 (225 g/qm) gleichzeitig gereinigt und
hydrophobiert, wobei außerdem zur Bestimmung der Reinigungswirkung ein Testgewebe(standartisiertes Baumwollschmutzgewebe
der Wäschereiforschung, Krefeld) beigefügt wird.
In einer Chemischreinigungsmaschine Typ Böwe R 15 (Nennladung
15 kg) v/erden Muster der genannten Stoffe zusammen mit Füllgarderobe
(Füllung ca. 7O?o der Nennladung) wie folgt behandelt:
a) Die Textilien werden mit 80 Ltr. einer Tetrachloräthylenflotte,
die 1,6 kg (20 g/l) des im Beispiel 1 beschriebenen Mittels enthält, versetzt, 5 Minuten rolliert, anschließend
kurz abgeschleudert und bei 750C 15 Minuten getrocknet. Die
Flottenaufnahme lag bei dem reinen Wollgewebe bei etwa 110 % und bei dem Wolle-Polyestermischgewebe bei etwa 90 %.
b) Die unter a) angegebene Arbeitsweise wird mit einer Flotte, die zusätzlich 2 g/l eines anionaktiven Reinigungsverstärkers
(60 % Petrolsulfonat, Rest Lösungsmittel) und 2 g/l Wasser enthält, wiederholt.
Die behandelten Gewebe waren gut hydrophobiert und auch der Reinigungseffekt ließ nicht zu wünschen übrig. Die genauen
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten, wobei die Wasserabweisung bzw. der Abperleffekt nach DIN 53 888, die
Prüfung des Schmutztragevermögens (bestimmt am standartisierten Schmutzgewebe) durch Reflexionsmessung am Pulfrich-Fotometer
gegenüber Barytweiß ( = 100 96) und die Prüfung der Filtergängigkeit
mit den Behandlungsflotten a) bzw. b) wie im Text angegeben, erfolgte.
- 16 -
509817/1110
Konzentration
20 g/l
ün
O
OD
OO
O
OD
OO
unbehandelt
Arbeitsweise a)
Wolle
Wolle/ Polyester
Wasserabweisting nach PIN 55 888
24,6% 4 4 4
64% 1
24,3% 4
69% 1
Arbeitsweise b)
Wolle Wolle/
Polyester
Wasserabweisung nach PIN 53 888
29%
4
4
3
4
3
3o,5%
3 2 2
Flotte a) I Flotte b)
Filtergängigkeit 65 Sek,
115 Sek.
Reflexion gegenüber Barytweiß
20 g/l | Schmutztrage vermögen (Arbeitsweise a) 72 % |
Schmutztrage vermögen (Arbeitsweise b) 79 % |
unbe- handelt |
47 % | |
nur in Tetra chlor äthylen gereinigt |
. 61 % |
Zur Chemischreinigung und gleichzeitigen Hydrophobierung werden in einer Chemisehreinigungsmaschine (Nennladung 12 kg) insgesamt
8 kg Baumwollpopelinmäntel eingefüllt und wie folgt behandelt:
In die Reinigungsmaschine werden 120 Ltr. einer 1,2,2-Trifluortrichloräthan-Flotte,
die 70 g/l des im Beispiel 4 beschriebenen Mittels und 5 g/l handelsübliches Polyterpenharz enthält, zugegeben.
Die Ware wird 5 Minuten rolliert, auf 75 % Flottenaufnahme abgeschleudert
und bei 45°C 15 Minuten getrocknet. Die so ausgerüsteten Baumwollpopelinmäntel weisen nach DIN 53 888 eine Wasseraufnahme
von 22 % und einen guten Abperleffekt (4/3/2) auf. Der Griff der behandelten Materialien ist voll und kräftig.
Werden auf diese Weise Baumwollpopelinmäntel gereinigt und hydrophobiert,
die größere Mengen wasserlöslichen Schmutzes enthalten, so empfiehlt es sich, der Behandlungsflotte noch 3 g/l des im
Beispiel 1 der deutschen Offenlegungsschrift 2 115 477 beschriebenen
Reinigungsverstärkers A) und 2 g/l Wasser zuzusetzen. Durch
die Ausrüstung ist die Garderobe nicht so anfällig gegenüber Trockenanschmutzung.
Eine Reinigungsmaschine, die mit einer Sprühvorrichtung versehen ist (Nennladung 12 kg), wird mit 9 kg Polyamidanoraks beschickt
und mit 8,5 Ltr. einer Tetrachloräthylenflotte, die 1,4 kg des nach Beispiel 6 hergestellten Mittels und 2 g/l des im Beispiel 1
der deutschen Offenlegungsschrift 2 156 454 beschriebenen Reinigungsverstärkers,
sowie 2 g/l Wasser enthält, besprüht. Nach Zugabe von 70 Ltr. Tetrachloräthylen in die Reinigungsmaschine wird
5 Minuten über Filter gereinigt, dann abgeschleudert (Flottenaufnahme 55 %) und abschließend bei 700C 15 Minuten getrocknet. Die
behandelten Textilien sind sehr gut gereinigt und weisen eine geringe Wasseraufnahme und einen ausgezeichneten Abperleffekt auf.
Der Filterdruck in der Maschine ist normal und liegt selbst nach mehreren Chargen bei etwa 0,9 atü.
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- 18 Anwendungsbeispiel 4
Das Anwendungsbeispiel 2 wird in einer Reinigungsmaschine vom Typ Böwe Maxima (Nennladung 12 kg) wiederholt, wobei
jedoch von vornherein 2 g/l Wasser zugesetzt v/erden, ohne daß zusätzlich ein üblicher Reinigungsverstärker mitverwendet
wird.
Man erhält auch auf diese Weise hervorragend gereinigte und hydrophobierte Ware.
Die Viasserabweisung wird noch verbessert und gleichzeitig eine gewisse Ölabweisung erhalten, wenn nach dieser Behandlung
ein übliches Oleophobierungrmittel auf Lösungsmittelbasis
(Feststoffgehalt 2%) nach Verdünnung J : 5 mit Trifluortrichloräthan
mit 3% auf Warengewicht (bezöge ■ auf die
2%±ge Produktlösung) innerhalb von 3 Minuten aufgesprüht,
dann 5 Minuten rolliert und bei etwa 75 C getrocknet wird.
- 19 -
509817/1110
Claims (16)
1. Mittel zum gleichzeitigen chemischen Reinigen und Hydrophobieren
von konfektionierten Textilien, enthaltend übliche, den wasserabweisenden Effekt steigernde Stoffe, bekannte
komplexbildende, flüchtige, organische Verbindungen, Umsetzungsprodukte von Alkoholaten des Zirkons und/oder Titans
mit einwertigen, aliphatischen Alkoholen mit 2-4 Kohlenstoffatomen mit verzweigtkettigen Carbonsäuren mit 8-12
Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls zusätzlich mit gesättigten nder ungesättigten, geradkettigen Carbonsäuren mit über
12 C-Atomen und gegebenenfalls übliche CR-Lösungsmittel.
2. Mittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Umsetzungsprodukte von Alkoholaten, die Zirkonalkoholat-Umsetzungsprodukte
enthalten sind.
3. Mittel nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Umsetzungsprodukte solche, die je Mol Metallalkoholat
mit 0,25 bis 2,5, insbesondere 0,5 - 1,5 Mol verzweigtkettiger
Carbonsäure umgesetzt wurden, enthalten sind.
4. Mittel nach Patentanspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als Umsetzungsprodukte solche, die zusätzlich mit
0,05 - 2,25 Mol geradkettiger Carbonsäure mit 12-24 Kohlenstoffatomen umgesetzt wurden, wobei jedoch maximal
2,5 Mol an gerad- und verzweigtkettiger Carbonsäure je Mol Alkoholat zum Einsatz gelangen, enthalten sind.
5. Mittel nach Patentanspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein Gewichtsteil des Metallalkoholat -Umsetzungsproduktes 2-20, insbesondere 2-6 Gewichtsteile des
üblichen, den wasserabweisenden Effekt steigernden Stoffes enthalten sind.
- 20 -
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6. Mittel nach Patentanspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß als übliche, den wasserabweisenden Effekt steigernde Stoffe
Paraffine enthalten sind.
7. Mittel nach Patentanspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß je Mol Metallalkoholat 0,1 - 0,5 Mol der bekannten komplexbildenden, flüchtigen, organischen Verbindungen enthalten sind.
8. Mittel nach Patentanspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß als komplexbildende, flüchtige, organische Verbindungen solche
enthalten sind, die zu einer desmotropen Umlagerung befähigte
Gruppen oder reaktionsfähige Methylengruppen besitzen.
9. Mittel nach Patentanspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 70 Gewichtsprozent CR-Lösungsmittel enthalten sind.
10. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach Patentanspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Metallalkoholat
und die verzweigtkettige Carbonsäure mit 8-12 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls die gesättigte oder ungesättigte,
geradkettige Carbonsäure mit über 12 Kohlenstoffatomen zusammengerührt und während ca. 10 - 30 Minuten bei etwa
50 - 1700C gegebenenfalls unter vermindertem Druck miteinander
umgesetzt werden, wobei vor und/oder nach der Umsetzung die komplexbildenden, flüchtigen, organischen Verbindungen, die
üblichen den wasserabweisenden Effekt steigernden Stoffe und gegebenenfalls das CR-Lösungsmittel zugemischt werden.
11. Verfahren nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei 120 - 16O°C unter Rühren im Vakuum erhitzt und das CR-Lösungsmittel
abschließend zugegeben wird.
-21-
5 0.9817/1 110
12. Verfahren nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die bekannten den wasserabweisenden Effekt steigernden Stoffe vor der Umsetzung zugefügt v/erden.
13· Verwendung der Mittel nach Patentanspruch 1-9, zum gleichzeitigen
chemischen Reinigen und Hydrophobieren von konfektionierten Textilien in bekannten Chemischreinigungsmaschinen.
14. Verwendung nach Patentanspruch 13, wobei 10 - 50 g/l der
Mittel nach Patentanspruch 1-9 eingesetzt werden.
Mittel nach Patentanspruch 1-9 eingesetzt werden.
15. Verwendung nach Patentanspruch 13 und 14, zusammen mit üblichen
Reinigungsverstärkern und Wasser.
16. Verwendung nach Patentanspruch 13 - 15, zusammen mit üblichen Appreturmitteln.
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