DE2345976A1 - Verfahren und vorrichtung zur verhinderung des bandstaues zwischen reduzierwalzgeruesten - Google Patents

Description

PATENTANWÄLTE

DIPL-ING. MARTIN LICHT DR. REINHCLD SCHMIDT DIPL-WiRTSCH.-!NG. HANSMANH DIPL-PHYS. SE3. HERRMANN

MÜNCHEN 2 THERESIENSTRASSE 33

12. September 1973 Ke/uv

USS ENGINEERS AND CONSULTANTS INCORPORATED
BOO Grant Street
Pittsburgh,Pennsylvania V. St. A.

Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung des Bandstaues zwischen Reduzierwalzgerüsten.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herabsetzung oder Verhinderung des Aufstauens von Bandmaterial zwischen den Walzenstühlen eines Reduzierwalzwerkes, insbesondere eines Mehrgerüst- Hochgeschwindigkeitsreduzierwalzwerkes.

Warmbandwalzwerke bestehen normalerweise aus einem Rohwalzgerüst, an das sich drei bis sechs Fertigbearbeitungswalzgerüste anschließen. Wenn sechs Gerüste verwendet werden, dann betragt die Geschwindigkeit desdas letzte Gerüst des Walzwerkes verlassenden Produktes oftmals mehr als 700 m/ Minute. Ein Kaltreduzierwalzwerk hat gewöhnlich etwa die

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gleiche Anzahl Gerüste wie ein Uarmreduzierwalzwerk. Das das letzte Gerüst eines Kaltwalzwerkes verlassende Produkt kann eine Bewegungsgsschwindigkeit von über 2500 m/ Minute aufweisen. Normalerweise ergibt sich immer dann, wenn ein Band zwischen Walzgerüsten reißt oder sich verwickelt, eine lange Verzögerungszeitspanne, während der das Band weiter in das Reduzierwaizwerk gefördert wird, und zwar von allen Gerüsten, die der BandriSstelle oder einer Bandfehlstelle vorausgehen. Dadurch wirü das Band zwischen den Walzgerüsten angehäuft oder aufgestaut, wodurch nicht nur die ganze Anlage beschädigt werden kann, sondern auch außerordentlich viel Zeit benötigt wird, um das aufgestaute Band wieder zu entfernen. Ein gerissenes Band wickelt sich möglicherweise um die Arbeitswaize und zerstört das Walzwerk. Demzufolge müssen die Walzen gewechselt werden, wodurch sich eine weitere Stillstandzeit ergibt, bevor das Walzwerk die Produktion wieder aufnehmen kann.

Aufgabe der Erfindung ist daher, den oben aufgezeigten Nachteil zu beseitigen. Demzufolge wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Verringerung oder Verhinderung der Bandanhäufung zwischen den Gerüsten eines Reduzierwalzwerkes geschaffen, dem das Band zugeführt wird, wobei der Bandstau insbesondere während der Verzögerungszeitspanne der Walzgerüste vermieden werden soll, sobald ein Bruch oder RiB oder anderer Fehler entdeckt worden ist, und das Band in das Walzwerk weiter einläuft. Dieses Verfahren kennzeichnet sich nun erfindungsgemäß dadurch, daß das Band von einem Gerüst abgeschnitten wird, sobald ein Riß oder anderer Fehler festgestellt worden ist, und daß das sich dann weiter vorwärts bewegende Bandende so geführt wird, daß sich seine Bewegungsrichtung umkehrt.

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In diesem Zusammenhang wird erfindungsgemäß auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen, die sich bei einem Mehrgerüstreduzierwalzwerk durch ein Messer kennzeichnet, dessen Klinge sich quer über die Ränder der Bandbewegungsbahn erstreckt und über die Ränder hinaus verläuft, ferner durch einen Rahmen, der eine Vorrichtung aufweist, mit der das Messer abgestützt und in Bereitschaftsstellung neben der Bandbewegungsbahn vor einem Gerüst gehalten wird, sowie auch durch eine Einrichtung, mit der dieses Messer zur Erzielung einer Schnittwirkung beim Abtrennen des Bandes bewegbar ist, wobei auch noch eine Führung vorgesehen ist, die mit dem vorrückenden Ende des abgeschnittenen Bandes in Eingriff gebracht wird, um die Bandbewegungsrichtung umzukehren.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine isometrische Ansicht der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Die Bandschneidvorrichtung ist zwischen einer Vorschubwalze 10 und einem ersten Gerüst eines Mehrgerüstreduzierwalzwerkes angeordnet, wobei das Gerüst durch die Arbeitswalzen 12 und 13 dargestellt ist. Eine Klinge 14 ist auf einer Welle 16 drehbar gelagert. Diese Welle 16 wird in einem Paar Lager 18 und 19 geführt, die auf einem Rahmen 20 montiert sind. Die Messerklinge 14, die, wie aus der Zeichnung ersichtlich, gekrümmt sein kann, weist eine waagerechte Schnittkante 22 und einen keilförmigen, zentralen DurchstoBvorsprung 24 in der Nähe der Mitte seiner unteren Kante auf. Eine Bandführung 26, die eine Platte sein kann, ist zwischen der Vorschubwalze 10 und der bodenseitigen Arbeitswalze 12 angeordnet. Die Führung hat einLoch 27, das zur Aufnahme des DurchstoBvor-

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Sprunges 24 dient. Ein doppeltwirkender Luftzylinder 30 ist oben auf dem Rahmen 20 montiert und an ihm befestigt. Die aus dem Luftzylinder herausgeführte Kolbenstange 32 ist durch einen Gabelkopf 34 und Zapfen 35 an der Messerklinge 14 befestigt. Der pneumatische Zylinder wird durch ein magnetspulbetätigtes, pneumatisches Ventil 40 in Betrieb gesetzt.

Im Betriebszustand wird die Messerklinge 14 durch den Luftzylinder 30 in der Bereitstellungslage über der Bahn des Bandes S gehalten, wobei sich die Kolbenstange 32 in der eingezogenen Stellung befindet. Für den Fall, daß das Band an der Eintrittsseite irgendeines der Reduziergerüste des Walzwerkes reißt oder einen anderen Schaden bzw. Fehler aufweist, wird das Ventil 40 betätigt, sodaß die Kolbenstange ausfahrt. Dies IMBt sich von Hand oder mit Hilfe eines B'anddetektors erreichen, der zur automatischen Betätigung des pneumatischen Zylinders verwendet wird. Dadurch wird die Messerklinge 14 veranlaßt, sich um ihre Welle 16 zu drehen, wobei sich ihre Vorderkante 22 rasch abwärts bewegt und den keilförmigen DurchstoBvorsprung 24 in die Mitte des sich bewegenden Bandes S hineinstößt sowie in das Loch 27 in der Bandführung 26, sodaß das Band von seiner Mitte aus nach außen abgeschert wird. Das Band folgt der Krümmung der Messerklinge und bewegt sich über sich selbst zurück in einen Bereich , der sich vor dem Reduzierwalzwerk befindet, das heißt,- bezogen auf die Zeichnung, links von der Förderwalze

10. Dieser Bereicht ist für Reinigungszwecke leicht zugänglich und wird durch sich anhäufendes Band nicht beschädigt, da sich in ihm nur wenige oder überhaupt keine Betriebselemente der Anlage befinden.

Es wurde festgestellt, daß die Messerklinge 14 das Band nicht immer zerschneidet, wenn nicht der keilförmige Vorsprung 24

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vorhanden ist. Dieser Vorsprung übt auf das Band eine ReiBwirkung aus, die dann beendet ist, wenn die Schneidkante 22 des Messers das Band in seiner ganzen Breite trifft.

Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel lassen sich verschiedene Änderungen vornehmen. So kann beispielsweise die Messerklinge gerade sein und senkrecht herabfallen. Die Funktion des gekrümmten Teiles der Klinge könnte von einer gekrümmten Führung zwischen der Klinge und dem ersten Arbeitswalzengerüst, das von dem Band berührt wird, nachdem dieses abgeschnitten worden ist, übernommen werden. Die darauf erfolgende Änderung der Bandbewegungsrichtung nach rückwärts über das Band selbst hinweg würde dann aufgrund der Krümmung der Führung erfolgen. Die Messerklinge könnte an der einen Seite des Rahmens an sich so drehbar angebracht sein, daß sie den einen Rand des Bandes zuerst berührt. Des weiteren könnte das Messer durch einen Elektromagneten in der Bereitschaftsstellung gehalten werden. In diesem Falle würde der Strom abgeschaltet werden, wenn die Klinge in die Schneidposition fallen soll.

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Claims (7)

-B- PATENTANSPRÜCHE

1.) Verfahren zur Verringerung oder Verhinderung des Band-

staues zwischen den Gerüsten eines Reduziarwalzwerkes, dem das Band zugeführt wird, wobei sich das Band insbesondere während einer Verzögerungszeitspanne der Walzgerüste ansammelt, wenn ein RiB oder ein anderer Fehler festgestellt wurde, und das Band weiter in das Walzwerk einläuft, dadurch gekennzeichnet, daß das Band nach Feststellung eines Risses oder anderen Fehlers vor einem Gerüst abgeschnitten wird, und daB das sich vorwärtsbewegende Bandende so geführt wird,daß sich die Bandbewegungsrichtung umkehrt.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei einem Mehrgerüstreduzierwalzwerk, gekennzeichnet durch ein Messer mit einer Klinge (14), das sich quer zu der Bandbewegungsbah.n und über die Bandränder hinaus erstreckt, einen Rahmen C20) mit einer Vorrichtung C16, 18, 19) zur Abstützung und Halterung des Messers in einer Bereitschaftsstellung neben der Bandbahn vor einem Gerüst (12, 13), eine Vorrichtung (30, 32) zur Bewegung des Messers beim Durchschneiden des Bandes S, und durch eine Führung (26), die mit dem sich vorwärtsbewegenden Ende des abgeschnittenen Bandes in Berührung bringbar ist und die Bewegungsrichtung des Bandes umkehrt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerklinge (14) eine Schneidkante C22) aufweist, die mit einem zentralen Vorsprung (24) versehen ist, der vor dem Abschneiden des Bandes S dieses durchstoßt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Abstützung und Halterung des Messers in

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einer Bereitschaftsstellung und die Vorrichtung zur Bewegung des Messers eine druckmittelbetriebene Einrichtung aus Zylinder (30} und Kolben (32) aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fuhrung (26) einen gebogenen Teil des Messers aufweist, der sich hinter der Schneidklinge (14)' befindet.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gebogene Teil des Messers auf dem Rahmen (20) so gelagert ist, daB das Messer Drehbewegungen ausführen kann.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer vor den Arbeitswalzen (12, 13) des ersten Gerüstes des Reduzierwalzwerkes angeordnet ist.

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