DE234353C

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Publication number: DE234353C
Application number: DENDAT234353D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 234353 KLASSE 46 b. GRUPPE

MAX H. MÜLLER in BERLIN. Steuervorrichtung für Verbrennungskraftmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Oktober 1909 ab.

Die Erfindung betrifft eine Steuerung, die die Brennstoffzuführung an Verbrennungskraftmaschinen abhängig von einem Fliehkraftregler regelt.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung schematisch und beispielsweise dargestellt.

Das Einlaßventil b wird durch einen Winkelhebel α bedient. Der eine Arm des Winkelhebeis beeinflußt unter Zwischenschaltung einer Feder c den Doppelhebel d, der seinerseits das Ladeventil für die Brennstoffzuführung e steuert. Bei der Bewegung des Winkelhebels a und der gleichzeitigen Bewegung des Doppelhebeis d wird auch die an d angelenkte Stange f bewegt, und zwar so weit, bis sie mit der an ihrem Ende befestigten und durch den Arm g geführten Rolle h auf die schräge Bahn einer vom Regler verschobenen kegeligen

ao Muffe i auf trifft. Hierdurch wird die Bewegung des Doppelhebels d und damit auch die des Ladeventils e zum Stillstand gebracht, während der Winkelhebel α und somit das Einlaßventil b ihren unveränderlichen Hub vollenden können.

Je nach der Stellung der vom Regler bewegten kegeligen Muffe wird die Stelzenstange f mit ihrer Rolle früher oder später abgestützt und dadurch eine kleinere oder größere Eröffnung des Ladeventils hervorgebracht. Man kann ohne weiteres einen Durchmesser def Muffe so groß machen, daß infolge der Abstützung das Ladeventil sich überhaupt nicht hebt, sondern im Gegenteil noch auf seinen Sitz festgepreßt wird. Infolgedessen wird ein Durchgehen der Maschine unmöglich.

Die Wahl des gesteuerten Doppelsitzventils macht die Verwendung eines jeden gasförmigen oder flüssigen Brennstoffes möglich, da auch gegen einen Überdruck das Doppelsitzventil sicher und dicht durch eine Feder oder zwangläufig auf seinen Sitz gepreßt wird.

Wenn auch die Konstruktion nicht beschränkt ist auf die horizontale Anordnung des Reglers und unmittelbare Betätigung der Muffe durch diesen, so ergeben sich doch gerade aus dieser Anordnung besondere Vorteile.

Bei der Abstützung einer Rolle auf einer kegeligen Muffe wird jeder nicht mitlaufende Ring, an dem sonst bei Reglern das Gestänge angreift, also auch die daraus entstehende ■ Reibung und Änderung des Unempfindlichkeitsgrades des Reglers vermieden. Die unmittelbare Verstellung der Muffe hat den Vorzug, daß der Regler nur die leicht bewegliche Muffe zu verstellen braucht, während das übrige Gestänge von der Maschine aus bewegt ' wird. Es ist daher wegen der geringen benötigten Verstellkraft mit einem kleinen Regler auszukommen.

Die Wahl der Übersetzung zwischen dem Hub der Abstützrolle und dem des Winkelhebels α kann bei der neuen Anordnung so getroffen werden, daß der Rückdruck, der die Muffe entgegen der einstellenden Kraft des Reglers zu verschieben sucht, ganz gering ist. Ein weiteres Mittel, auch diesen geringen Rückdruck unschädlich zu machen, ist dadurch gegeben, daß der Neigungswinkel der kegeligen Muffe so gering gemacht wird, daß die Reibungsgrenze nicht überschritten wird.

Claims

Patent-A ν sprüch e:

ι. Steuervorrichtung für Verbrennungskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ladeventil (β) vom Steuerungsgestänge regelbar so weit mitgenommen wird, bis das Gestänge sich gegen eine vom Regler beeinflußte Muffe abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ladeventil (e) seine Bewegung von einem auch das Einlaßventil (b) steuernden Winkelhebel (a) durch einen doppelarmigen Hebel (d) empfängt, indem der Winkelhebel (a) und das Einlaßventil (b) unter Zusammendrückung einer Feder ihren Hub vollenden, wenn das Ladeventil (e) durch die Abstützung schon zum Stillstand gekommen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Muffe (i) für die Abstützung auf derselben Achse wie der Regler selbst sitzt und das Gestänge sich unmittelbar an der Muffe abstützt ohne reibende Zwischenglieder.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.