DE2339858C3 - Verfahren zum Verzieren von sichtbaren Teilen einer Uhr - Google Patents
Verfahren zum Verzieren von sichtbaren Teilen einer UhrInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verzieren von sichtbaren Teilen einer uhr, z. B.
Uhrzifferblättern, Uhrgehäusen und -armbändern, Uhrzeichen durch Erzeugung einer unregelmäßigen, zerfurchten
metallischen Oberfläche, die mit elektrisch nicht leitenden natürlichen oder synthetischen Steinen,
Kristallen oder Splittern verziert ist. *°
Modernem Schmuck wird oft ein Aussehen gegeben, als ob es sich dabei um unbearbeitetes Rohmaterial
handeln würde. Insbesondere wird dem Metall, das zur Herstellung des Schmuckstücks dient, eine unregelmäßige,
zerfurchte, einer Mondlandschaft oder der Oberfläche eines erstarrten Metallspritzers ähnelnde Oberfläche
verliehen, in die unregelmäßig verteilt zum Teil ungeschliffene, natürliche oder synthetische Steine oder
Steinsplitter, z. B. Oxydkristalle, Edelsteine oder Splitter davon, eingesetzt sind
Diese Machart ist auch durch unrentabnkanten
übernommen worden, welche Zifferblätter, Uhrengehäuse
gegebenenfalls mit angearbeitetem Armband, aber auch selbst Stundenzeichen ihrer Produkte in der
Weise ausstatten.
Bisher werden in dieser Weise verzierte Uhrenbestandteile in reiner Goldschmiedearbeit hergestellt, und
ihre Herstellung ist entsprechend arbeitsintensiv, kostspielig und erfordert Spezialisten. Dabei läßt es sich
kaum vermeiden, daß sich als Folge von Rationalisierungsversuchen und Gewohnheit die nacheinander hergestellten
Teile oft sehr ähnlich sind.
Demgegenüber bezweckt die vorliegende Erfindung die Schaffung eines Verfahrens, mit welchem in rationeller
Massenanfertigung in dieser Weise verzierte Uhrenbestandteile billig und mit Hilfskräften erzeugt werden
können.
Hierzu ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß von einer Grundform ausgegangen
wird, deren zu verzierende Oberflache elektrisch leitend ist oder leitend gemacht wird, daß auf dieser
Oberfläche die Steine, Kristalle oder Splitter provisorisch befestigt werden, und daß hierauf die in dieser
Weise vorbereitete Grundform in ein galvanisches Bad getaucht wird und in diesem auf galvanischem Wege
eine Metallschicht solcher Dicke abgelagert wird, daß die Steine, Kristalle oder Splitter durch mindestens teilweise
Überdeckung vom Rand her gefaßt werden.
Es hat sich gezeigt, daß mit zunehmender Dauer des galvanischen Bades die Metallablagerungen die provisorisch
befestigten Steine, Kristalle und Splitter korallenartig richtiggehend überwuchern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
beiliegende Zeichnung näher erläutert.
Die F i g. 1 bis 4 zeigen im Schnitt vier verschiedene Arbeitsgänge bei der Verzierung der Oberfläche einer
Platte, z. B. einer Zifferblattplatte nach einer Ausführungsform der Erfindung.
Mit 1 ist eine Grundform, hier eine Platte bezeichnet, deren eine Oberfläche verziert werden soll. In gleicher
Weise kann statt der Platte ein Stunden/eichen, der Glasreif und/oder der Mittelteil eines Uhrgehäuses
oder die äußere Fläche eines Uhrenarmbandes oder ein anderer oder weiterer sichtbarer Teil in Form einer
Platte, eines Profilstabes oder eines Drahtes einer Uhr verziert werden.
Bedingung für die Durchführung des Verfahrens ist, daß mindestens die zu verzierende Oberfläche elektrisch
leitend ist. Beim dargestellten Beispiel ist angenommen, daß die Grundform 1 aus Kunststoff besteht,
also elektrisch nicht leitend ist. Um die zu verzierende Oberfläche elektrisch leitend zu machen, wird sie mit
einer elektrisch leitenden Schicht 2 versehen (F i g. 1). Diese Schicht kann durch Aufdampfen von Metall unter
Vakuum erzeugt werden oder aber, wie im dargestellten Beispiel, durch Auftragen eines handelsüblichen,
elektrisch leitenden Lackes.
Auf der zu verzierenden Oberfläche werden ferner geordnet, beispielsweise in Form von Stundenzeichen,
oder ungeordnet synthetische oder natürliche Steine, Kristalle oder Splitter 3 derselben, z. B. Edelsteine,
Oxydkristalle oder Splitter davon provisorisch befestigt (F i g. 2). Hierzu können die Steine, Kristalle oder Splitter
3 in den elektrisch leitenden Lack 2 gedrückt werden, bevor dieser ausgetrocknet ist, so daß ihre provi-
sorische Befestigung durch den erstarrenden Lack übernommen wird. Oder die Steine, Kristalle oder
Splitter können mit einem Leim versehen und vor oder nach dem Auftragen der Lackschicht 2 a jf die Grundform
geklebt werden.
In einem nächsten Verfahrensschritt wird nun die gemäß
Fig.2 vorbereitete Grundform in ein galvanisches Bad getaucht. In diesem wird auf galvanischem
Wege auf den elektrisch leitenden Teilen der Grundform eine Metallschicht 4 abgelagert (F i g. 3). Mit zunehmender
Dauer des Bades wird diese Schicht 4 immer dicker und überwuchert von den Rändern her die
Steine, Kristalle oder Splitter die durch die mindestens teilweise Überdeckung von ihren Randpartien her gefaßt
und in ihrer provisorisch festgelegten Lage auf der Grundform 1 fixiert werden.
Von nun an kann in einem beliebigen Zeitpunkt die in dieser Weise verzierte Grundform derr galvanischen
Bad entnommen und durch eine Zaponlackschich! 5 geschützt
werden (F i g.4). Durch die bei der Ablagerung
20 der Metallschicht 4 entstehenden Blüten, Erhöhungen und Furchen ergibt sich eine mondlandschaftsähnliche
Oberfläche dieser Schicht 4. Dieser Effekt kann noch dadurch erhöht werden, daß die zu verzierende Oberfläche
der Grundform 1 vorbehandelt wird, z. B. mechanisch durch Ritzen, Rändeln, Kratzen oder Gravieren
oder aber in dem die Lackschicht 2 ungleichmäßig aufgetragen wird.
Gemäß einer Variante kann die vorbereitete Grundform auch so lange im galvanischen Bad belassen werden,
bis die Steine, Kristalle oder Splitter 3 vollständig von der sich ablagernden Metallschicht 4 überdeckt
sind. Durch eine materialabhebende Bearbeitung können dann nur die obersten Flächen der Steine, Kristalle
oder Splitter freigelegt werden.
Wird an Stelle einer Grundform aus elektrisch nichtleitendem Material eine Grundform 1 aus Metall verwendet,
kann selbstverständlich der Arbeitsgang des Leitendmachens der Oberfläche durch einen elektrischen
Lack gemäß F i g. 1 entfallen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Verzieren von sichtbaren Teilen einer Uhr. durch Erzeugung einer unregelmäßigen,
zerfurchten, metallischen Oberfläche, die mit elektrisch nicht leitenden natürlichen oder synthetischen
Steinen, Kristallen oder Splitter verziert ist, dadurch gekennzeichnet, daß von einer
Grundform ausgegangen wird, deren zu verzierende Oberfläche elektrisch leitend ist oder leitend gemacht
wirä, daß auf dieser Oberfläche die Steine,
Kristalle oder Splitter provisorisch befestigt werden, und daß hierauf die in dieser Weise vorbereitete
Grundform in ein galvanisches Bad getaucht wird und in diesem auf galvanischem Wege eine Metallschicht
solcher Dicke abgelagert wird, daß die Steine, Kristalle oder Splitter durch mindestens teilweise
Überdeckung vom Rand her gefaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von einer Grundform aus elektrisch nichtleitendem Material, z. B. Kunststoff ausgegangen
wird, dessen zu verzierende Oberfläche durch Aufdampfen von Metall oder durch Auftragen eines
elektrisch leitenden Lacks leitend gemacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine, Kristalle oder Splitter vor
dem vollständigen Trocknen des genannten Lacks auf die Oberfläche der Grundform aufgebracht werden,
so daß ihre provisorische Befestigung durch den trocknenden Lack erfolgi.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine, Kristalle oder Splitter
durch Kleben provisorisch auf der zu verzierenden Oberfläche befestigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbereitete Grundform solange
im galvanischen Bad belassen wird, bis die Steine, Kristalle oder Splitter vollständig überdeckt sind
und daß hierauf durch eine materialabhebende Bearbeitung der Oberfläche die obersten Flächen der
Steine, Kristalle oder Splitter freigelegt werden.
6. Verfahren nach \nspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu verzierende Oberfläche der Grundform zur Erzeugung von Unebenheiten vorbehandelt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche mechanisch verändert,
z. B. graviert wird.
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1169172 | 1972-08-08 | ||
CH1169172A CH556050A (de) | 1972-08-08 | 1972-08-08 |
Publications (3)
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DE2339858B2 DE2339858B2 (de) | 1976-03-18 |
DE2339858C3 true DE2339858C3 (de) | 1976-11-04 |
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