DE2338743B1 - Schaltwerk einer Duktorwalze eines Feucht- oder Farbwerkes einer Druckmaschine - Google Patents
Schaltwerk einer Duktorwalze eines Feucht- oder Farbwerkes einer DruckmaschineInfo
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Description
Aus der deutschen Patentschrift 1 250 452 ist der Antrieb einer Farbkastenwalze mittels eines Planetenrädergetriebes
bekannt, dessen Planetenräder mittels eines mit einem hin- und herbeweglichen Schwinghebel
verbundenen Steges zwischen einem innen verzahnten Außenrad und einem außen verzahnten, auf der Farbkastenwalze
mittels einer Freilaufkupplung gelagerten Innenrades abrollen, wobei das innen verzahnte
Außenrad mit einem Anschlag verbunden ist, der sich zwischen einem festen und einem verstellbaren Anschlag
bewegt.
Der Hauptnachteil dieser Vorrichtung — ganz abgesehen vom Bauaufwand — liegt in der ruckartigen Arbeitsweise.
Es sind ortsfeste Anschläge vorgesehen, gegen die ein mit voller Schaltgeschwindigkeit bewegter
Anschlag des Außenrades jeweils anläuft. Durch dieses Anlaufen erfolgt die plötzliche Einleitung der Duktorschaltung
mit unendlich hoher Beschleunigung. Die Planetenräder kehren ihre Drehrichtung im Moment des
Anschlags ruckartig um. Geräusche, Stöße und damit verbunden eine enorm hohe Belastung der Verzahnung
und aller Bauteile sind die Folge.
Ferner ist durch die Patentschrift 18 242 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ostberlin eine
Schalteinrichtung zum Verändern der Größe der Vorschubbewegung von Duktorwalzen an Färb- oder
Feuchtwalzen bekannt, bei der der Lenker für die Schaltbewegung an einer Kurbel eines an einem feststehenden,
innen verzahnten großen Rades sich abwälzenden zweiten außen verzahnten Rades angelenkt ist,
das in einem Kurbelhebel gelagert und zusammen mit dem feststehenden Zahnrad während des Ganges der
Maschine mittels eines Zahngetriebes verstellbar ist, wobei die beiden Zahnräder nach Art eines Kardankreispaares
(Planetengetriebes) ausgebildet sind, bei dem ein Teilkreis in einem zweiten von doppeltem
Durchmesser abrollt, wobei jeder Umfangspunkt des kleinen Teilkreises eine gerade Linie beschreibt.
Eine Abwandlung dieser Einrichtung wird durch den Austausch des innen verzahnten, feststehenden Rades
gegen ein außen verzahntes Stirnrad erzielt, wobei für die Bewegungsübertragung ein in dieses und das kleine
abrollende Zahnrad eingreifendes Zwillingsräderpaar vorgesehen ist.
Bei diesen bekannten Anordnungen wirken sich ebenfalls die aufwendige Konstruktion und die daraus
folgende teure Bauweise sowie der damit verbundene räumliche Platzbedarf nachteilig aus. Außerdem ist der
Ausschlagwinkel des mit dem Lenker gekoppelten Hebels des Sperrklinkengetriebes, das auf dem Duktorzapfen
sitzt und denselben antreibt, nicht auf 0 Grad einstellbar.
Ebenso ist aus der Patentschrift 25 345 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ostberlin eine Vorrichtung
zum stufenlosen Schalten des Drehwinkels der Duktorwalze von 0 Grad bis 90 Grad in Druckmaschinen
bekannt. Sie besteht aus einem durch Kurbelantrieb bewegbaren Koppelgetriebe mit einer Antriebs-
und einer Abtriebsschwinge, wobei der ortsveränderliche Schwingpunkt der Abtriebsschwinge mittels eines
Ritzels, das in einem Zahnsegment abläuft, einstellbar ist. Die Bewegung der Duktorwalze erfolgt über einen
koaxial zu ihr angeordneten Schalthebel, der seinerseits über eine Abtriebskoppel angetrieben wird, die mit der
Abtriebsschwinge einen gemeinsamen Gelenkpunkt besitzt.
Der Nachteil dieser Einrichtung liegt gleichfalls in der aufwendigen Konstruktion und Bauweise sowie in
der räumlichen Anordnung der einzelnen Schwingen und Koppelglieder in mehreren Ebenen, wodurch zum
Einbau ein großer Platzbedarf nötig wird. Außerdem wirken sich die anfallenden Toleranzen, hervorgerufen
durch die vielen Gelenke, nachteilig aus.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Schalten und stufenlosen Verändern des Drehwinkels der Duktorwalze von 0 Grad bis 90 Grad während des
Laufs der Maschine zu entwickeln, wobei durch die kompakte Anordnung der gesamten Schalt- und
Steuerelemente auf dem Duktorzapfen eine optimale Raumausnutzung gewährleistet sein soll. Weiterhin sollen
die Toleranzen in geringen Maßen gehalten werden, womit ein ruhiger Lauf mit größtmöglicher Betriebssicherheit
gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Anordnung eines Schaltgetriebes, bestehend aus drei
Hauptelementen, einem Schaltelement, das drehbar auf
einem hin- und herbewegten Schalthebel gelagert ist, einem Übertragungselement, das unter Zwischenschaltung
eines handelsüblichen Freilaufs auf dem Duktorzapfen angebracht und in einer Richtung kuppelbar ist,
sowie einem Steuerelement, bestehend aus einer verstellbaren Führungskurve und einer Steuerrolle, die an
dem Schaltelement angeordnet ist und in der Führungskurve läuft.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik liegt darin begründet, daß, bedingt
durch die raumsparende Anordnung der gesamten Schalt- und Steuereinrichtung auf dem Duktorzapfen
der konstruktive Aufwand besonders einfach gehalten und ein Einbau auf kleinstem Raum möglich ist.
Außerdem zeichnet sich die Erfindung durch genaue Einstellbarkeit, ruhigen Lauf sowie große Betriebssicherheit
aus.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens sind das Schaltelement sowie das Übertragungselement als
Zahnrad, innen oder außen verzahnt, ausgeführt. Zur Senkung der Herstellungskosten können dieselben
auch als Zahnsegmente gefertigt sein.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht auch vor, daß die Lagerung des Übertragungselements auf dem Duktorzapfen
unter Zwischenschaltung eines Freilaufs erfolgt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform, der in die Steuerscheibe eingelassenen Führungskurve, ist die Ausführung
mit zweiteiligem Kurvenverlauf als Epizykloide mit anschließender konzentrischer Kreisbahn.
Die Ausbildung der Führungskurve kann auch derart erfolgen, daß sie als zwei- oder mehrteilige Kreisbahn
ausgeführt ist, wobei eine Kreisbahn konzentrisch zum Duktorzapfen verläuft, die Mittelpunkte der übrigen
Kreisbahnen aber außerhalb der Symmetrieachse des Duktorzapfens vorgesehen sind. Eine weitere bevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Führungskurve mit einteiligem Kurvenverlauf als
Epizykloide ausgeführt und zum Verschwenken in verschiedene Kurvenlagen drehbar auf einem Bolzen gelagert
ist.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die
Zeichnung, die die Vorrichtungen in verschiedenen Betriebsstellungen darstellt, beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch das Schaltwerk,
F i g. 2 eine schematische Seitenansicht zu F i g. 1 mit einer Führungskurve mit zweiteiligem Kurvenverlauf
in Schaltstellung für maximalen Hub, wobei die Duktorwalze ihren größten Drehwinkel von 90 Grad ausführt,
F i g. 3 eine schematische Seitenansicht zu F i g. 1 mit einer Führungskurve mit zweiteiligem Kurvenverlauf
in Schaltstellung für minimalen Hub, wobei der Drehwinkel der Duktorwalze 0 Grad beträgt,
F i g. 4 eine schematische Seitenansicht zu F i g. 1 mit einer Führungskurve mit einteiligem Kurvenverlauf,
ausgebildet als Epizykloide.
Wie an Hand der F i g. 1 ersichtlich, wird ein auf dem Duktorzapfen 1 drehbar gelagerter Schalthebel 2 durch
einen Kurbeltrieb 3, der am oberen Ende des Schalthebels 2 angreift und durch einen Bolzen 4 mit diesem
verbunden ist, angetrieben und kontinuierlich hin- und herbewegt. Vor dem Schalthebel 2 ist ein außen verzahntes
Übertragungsrad oder Radsegment 5 auf dem Duktorzapfen 1 unter Zwischenschaltung eines Freilaufs
6 angeordnet. Das Übertragungsradsegment 5 steht im Eingriff mit einem ebenfalls außen verzahnten
Schaltrad oder Radsegment 7, das auf einem am unteren Ende des Schalthebels 2 fest verstifteten Bolzen 8
drehbar gelagert ist. An dem Radsegment 7 ist eine Steuerrolle 9 drehbar angeordnet. Sie läuft in der Führungskurve
10,15 einer als Zahnsegment 11 ausgeführten Steuerscheibe 12, die ihrerseits drehbar auf dem
Duktorzapfen 1 gelagert ist. Die Verstellung der Steuerscheibe 12 und somit der Führungskurve 10 erfolgt
durch ein Ritzel 18, welches mit dem Zahnsegment 11 der Steuerscheibe 12 kämmt und mittels eines
nicht dargestellten Handrades verstellt werden kann.
F i g. 2 zeigt die Vorrichtung in Schaltstellung für maximalen Hub. Bei dieser Einstellung ist die Führungskurve 10 mit zweiteiligem Kurvenverlauf mittels des Ritzels 18 so verstellt, daß die auf dem Schaltrad 7 gelagerte Steuerrolle 9, bedingt durch die endliche Hin- und Herbewegung des Schalthebels 2 nur im kreisbogenförmigen, konzentrisch zum Drehpunkt des Schalthebels 2 angeordneten Bereich 14 der Führungskurve 10 abläuft. Das Schaltrad 7, das in das Übertragungsrad 5 eingreift, nimmt während der Schwingbewegung des Schalthebels 2 dasselbe ohne Abwälzbewegung mit und bewirkt somit durch den eingebauten Freilauf 6 ein Verdrehen der Duktorwalze 1 um etwa 90 Grad intermittierend in einer Drehrichtung.
F i g. 2 zeigt die Vorrichtung in Schaltstellung für maximalen Hub. Bei dieser Einstellung ist die Führungskurve 10 mit zweiteiligem Kurvenverlauf mittels des Ritzels 18 so verstellt, daß die auf dem Schaltrad 7 gelagerte Steuerrolle 9, bedingt durch die endliche Hin- und Herbewegung des Schalthebels 2 nur im kreisbogenförmigen, konzentrisch zum Drehpunkt des Schalthebels 2 angeordneten Bereich 14 der Führungskurve 10 abläuft. Das Schaltrad 7, das in das Übertragungsrad 5 eingreift, nimmt während der Schwingbewegung des Schalthebels 2 dasselbe ohne Abwälzbewegung mit und bewirkt somit durch den eingebauten Freilauf 6 ein Verdrehen der Duktorwalze 1 um etwa 90 Grad intermittierend in einer Drehrichtung.
In F i g. 3 ist die Nulleinstellung des Drehwinkels der Duktorwalze 1 und somit Stillstand derselben dargestellt.
Die Führungskurve mit zweiteiligem Kurvenverlauf 10 der Steuerscheibe 12 ist so eingestellt, daß die
Steuerrolle 9 nur im epizykloiden Bereich 13 der Führungskurve 10 abläuft. Das Schaltrad 7 rollt dadurch
auf dem mit dem Duktorzapfen 1 gekoppelten Übertragungsrad 5 ab, ohne dieses selbst zu bewegen.
In F i g. 4 ist eine Ausführungsform der Führungskurve mit einteiligem Kurvenverlauf 15 als Epizykloide
dargestellt. Die Steuerscheibe 12 mit der eingelassenen Führungskurve 15 ist bei dieser Ausführungsform nicht
konzentrisch auf und um den Duktorzapfen 1, sondern auf einem außermittig am Gehäuse sitzenden Drehpunkt
16 gelagert. Sie ist mittels eines Verstellmechanismus 17 in verschiedene Kurvenlagen verschwenkbar.
Beim Verschwenken der Führungskurve 15 vom epizykloiden in den kreisbogenförmigen Bereich nähert
sich der Mittelpunkt der epizykloiden Führungskurve 15 dem Mittelpunkt des Duktorzapfens 1, bis annähernd
eine Kreisbahn um denselben entstanden ist. In dieser maximalen Betriebsstellung schaltet das Schaltrad
7 das Übertragungsrad 5 mit einem Drehwinkel von etwa 90 Grad intermittierend in einer Drehrichtung.
Dabei muß erwähnt werden, daß, hervorgerufen durch die epizykloide Ausführung der Kurve 10, die
Winkelgeschwindigkeit des Übertragungsrades 5 und somit des Duktorzapfens 1 ungleichmäßig ist. Da diese
leicht ungleichmäßige Drehbewegung aber wiederum kontinuierlich ausgeführt wird, hat sie auf den Transporthub
der Duktorwalze 1 keinen Einfluß.
Durch Umkehrung des obengenannten Vorgangs,
d. h. Schwenken der Führungskurve 15 um den außermittigen Drehpunkt 16 in den epizykloiden Bereich,
wird die Schaltstellung für minimalen Hub und somit Stillstand der Duktorwalze 1 erreicht. Das Schaltsegment
7 wälzt sich auf dem Übertragungssegment 5 ab, ohne dasselbe zu bewegen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Schaltwerk einer Duktorwalze eines Feuchtoder Farbwerks einer Druckmaschine, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Schaltgetriebes,
bestehend aus drei Hauptelementen (5, 7, 12), einem Schaltelement (7), das drehbar auf einem
hin- und herbewegten Schalthebel (2) gelagert ist, einem Übertragungselement (5), das auf dem Duktorzapfen
(1) angebracht und in einer Richtung kuppelbar ist, sowie einem Steuerelement (12), bestehend
aus einer verstellbaren Führungskurve (10,15) und einer Steuerrolle (9), die an dem Schaltelement
(7) angeordnet ist und in der Führungskurve (10,15) läuft
2. Schaltwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement (7) sowie das Übertragungselement
(5) als Zahnrad oder Zahnsegment, innen oder außen verzahnt ausgeführt sind.
3. Schaltwerk nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Lagerung des Übertragungselements
(5) auf dem Duktorzapfen (1) unter Zwischenschaltung eines Freilaufs (6).
4. Schaltwerk nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Führungskurve mit zweiteiligem
Kurvenverlauf (10) als Epizykloide (13) mit anschließender konzentrischer Kreisbahn (14).
5. Schaltwerk nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Ausführung einer Führungskurve
mit zwei- oder mehrteiligem Kreisbahnverlauf, wobei eine Kreisbahn konzentrisch zum Duktorzapfen
verläuft, die Mittelpunkte der übrigen Kreisbahnen aber außerhalb der Symmetrieachse des Duktorzapfens
vorgesehen sind.
6. Schaltwerk nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Führungskurve mit einteiligem
Kurvenverlauf, ausgebildet als Epizykloide (15), die zum Verschwenken in verschiedene Kurvenlagen
drehbar auf einem Bolzen (16) gelagert ist.
7. Schaltwerk nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerscheibe (12), in welche
die Führungskurve (10,15) eingelassen ist, als Zahnsegment (11) ausgeführt und mittels eines feststellbaren
Ritzels (18) verstellbar ist.
Priority Applications (11)
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Legal Events
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