DE2333107C3 - Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen abgemessener Schußfadenlängen von einer Vorratsspule zur SchuBfaden-Eintragsvorrichtung einer schützenlosen Webmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen abgemessener Schußfadenlängen von einer Vorratsspule zur SchuBfaden-Eintragsvorrichtung einer schützenlosen WebmaschineInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen abgemessener Schußfadenlängen
von einer Vorratspule zur Schußfaden-Eintragsvorrichtung einer schützenlosen Webmaschine.
Es sind bereits derartige Vorrichtungen bekannt, welche aus einer von einem Elektromotor angetriebenen
Umschlingungstrommel und einer an der Eingangsseite der Umschlingungstrommel vorgesehenen Fadenbremse
zur Herstellung des Reibungskontaktes zwischen dem Faden und der Trommel bestehen.
Bei einer solchen bekannten Vorrichtung (DT-OS 10 364) wird die Umschlingungstrommel während
des normalen Betriebs kontinuierlich von einem Elektromotor angetrieben.
Zwischen dem Trommelumfang und den Fadenumschlingungen wird ein Luftkissen unterhalten, so daß
die Umschlingungstrommel gegenüber den Fadenumschür.gungen einen Schlupf hat, wenn der Faden durch
die Fadenbremse festgehalten wird. Nur während eines Teils eines vollständigen Webzyklus, und zwar nur
während seiner Schußphase kommen die Fadenumschlingungen mit der Manteloberfläche in Reibungskontakt, da die Schußfaden-Eintragsvorrichtung — in
diesem Fall ein Greifer — am Anfang seiner Eintragbewegung auf den Faden eine Zugkraft ausübt. Hierdurch
kommen die Fadenumschlingungen in Berührung mit dem Trommelumfang. Durch die hierdurch hergestellte
Antriebsverbindung zwischen Schußfaden und Trommel wird die zum Schuß benötigte Fadenlänge über die
Fadenbremse durch die Trommel von der Vorratsspule abgezogen und der Eintragsvorrichtung zugeführt. Der
Fadenabzug und damit die Fadenzuführung zur Eintragsvorrichtung wird unterbrochen, sobald die Zugkraft
im Faden am Ende der Eintragbewegung wegfällt und durch das Luftkissen wieder der Schlupf zwischen
Faden und Trommel hergestellt wird.
An der Ausgangsseite der Trommel ist zwischen dieser und der Schußfaden-Eintragsvorrichtung eine gesteuerte
Fadenbremse vorgesehen. Diese Fadenbremse wird derart gesteuert, daß die Bremswirkung wegfällt,
wenn die Schußfaden-Eintragsvorrichtung arbeitet, und am Ende der Eintragbewegung wiederhergestellt wird.
Durch die Wiederherstellung der Bremswirkung am Ende der Eintragbewegung fällt die Spannung in den
Fadenumschlingungen fort, und der Fadenabzug hält infolge des schlüpfenden Weiterlaufens der Trommel
an. Durch die Wiederherstellung der Bremswirkung wird zugleich die zum Spannen und straffen Halten des
eingeschossenen Fadenstücks während der Blattanschlagbewegung erforderliche Klemmwirkung auf den
Faden ausgeübt.
Gegenüber anderen bekannten Systemen, bei welchen die Schußfaden-Eintragsvorrichtung eine relativ
große Masse des entweder unmittelbar oder über eine Speichervorrichtung von der Vorratspule kommenden
Fadens beschleunigen muß, weist die vorstehend beschriebene bekannte Vorrichtung den Vorteil auf, daß
die Schußfaden-Eintragsvorrichtung eine geringe Massenträgheit zu überwinden hat. Hierdurch ist eine Bedingung
für eine schnellaufende Webmaschine erfüllt. Ein Nachteil der beschriebenen bekannten Vorrichtung
besteht jedoch darin, daß die Überwindung des Luftkissens als Schlupfschicht sowie die ziemlich langsam in
Perioden von mehreren Hundertstelsekunden ansprechende »gesteuerte« Fadenbremse die Geschwindigkeit
beschränkt sowie auch einen Ungenauigkeitsfaktor in bezug auf die gewünschte Fadendosierung darstellt.
Außerdem ist der Luftverbrauch durch die kontinuierliche Luftkissenbildung und damit auch der Energieverbrauch
beträchtlich.
Durch die DT-AS 11 47 705 ist bereits die Verwendung
von dauernd umlaufenden Elektromotoren mit geringem Eigenträgheitsmoment zum Fördern von Fäden
bekannt.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Vorrichtung, welche die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
zum intermittierenden Zuführen abgemessener Schußfadenlängen von einer Vorratspule zur Schußfaden-Eintragsvorrichtung
in einfacher und zweckmäßiger Weise beseitigt.
Der Erfindungszweck wird bei einer solchen aus einer von einem Elektromotor angetriebenen Umschlingungstrommel
und einer an der Eingangsseite der Umschlirigungstrommel vorgesehenen Fadenbremse
zur Herstellung des Reibungskontaktes zwischen dem Faden und der Trommel bestehenden Vorrichtung dadurch
erreicht, daß der Elektromotor ein geringes Eigenträgheitsmoment aufweist und entsprechend der
Schußfrequenz intermittierend erregt wird, und daß die Fadenbremse eine kontinuierlich gespeiste pneumatische
Fadenbremse ist.
Das geringe Eigenträgheitsmoment des Elektromotors gestattet es, den Motor innerhalb einer Tausendstelsekunde
bis weniger Tausendstel einer Senkunde auf die volle Umdrehungszahl bzw. zum Stillstand zu
bringen. Solche Elektromotoren, als Scheibenanker- oder Glockenankermotoren bekannt, werden meistens
in Datenverarbeitungsanlagen verwendet.
Wegen dieser in bezug auf eine Schußperiode von
ζ. B. 70 Tausendstel einer Sekunde sehr kurzen Reaktionszeit kann die benötigte Faden'änge jedesmal
mit großer Genauigkeit abgemessen werden, so daß möglichst wirtschaftlich gewebt werden kann.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die gesteuerte Fadenbremse der bekannten Vorrichtung fortgefallen,
da ja nunmehr die Umschlingungstromniel als Bremse und Fadenklemme dient. Damit sind zugleich
der mit einer gesteuerten Fadenbremse verbundene Ungenauigkeitsfaktor und der geschwindigkeitsbeschränkende
Faktor weggefallen
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann bei Verwendung einer trommelausgangsseitig angeordneten
Luftblasdüse als Eintragsvorrichtung statt der trommeleingangsseitig vorgesehenen Fadenbremse die
dauernd gespeiste Luftblasdüse angeordnet sein.
Ferner ist es zweckmäßig, den Elektromotor mit einem Tachogenerator zu kuppeln, dessen Ausgangssignal
einem Integrator zugeführt wird, wobei ein der Zahl der zurückgelegten Umdrehungen der Motorwelle
entsprechendes Ausgangssignal des Integrators den Motor zum Stillstand bringt, sobald diese Zahl
einen der gewünschten Fadenlänge entsprechenden Wert erreicht hat.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet insbesondere große Vorteile bei ihrer Verwendung in einer
Webmaschine, bei welcher der Schußeintrag mittels eines strömenden Fördermittels, z. B. Luft, stattfindet
und bei welcher die Schußfaden-Eintragsvorrichtung aus einer Blasdüse besteht.
Bisher mußte diese Blasdüse ziemlich groß bemessen sein, um die großen stoßweise zugeführten Druckluftmengen
verarbeiten zu können, welche zur Erreichung der auf die einzutragende Fadenlänge wirkenden Beschleunigungskräfte
benötigt werden. Dabei kam es vor, daß der Kopf der Schußfäden auseinandergeblasen
wurde. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Schußblasdüse viel kleiner bemessen werden. Dies
bedeutet eine beträchtliche Verringerung des Luftverbrauchs. Außerdem wird der Schußfaden viel mehr geschont.
Die kleinere Schußblasdüse hat außerdem den Vorteil, daß die Lage des Schußfadens beim Eintritt in
das Webfach innerhalb engerer Grenzen variiert als bisher, was sich ebenfalls günstig auf die Förderung des
Fadens durch das Webfach auswirkt.
Der Luftverbrauch ist derartig gering, daß die Schußblasdüse kontinuierlich gespeist werden kann. Die bei
den bekannten intermittierend gespeisten Schußblasdüsen notwendige Druckluft-Zufuhrvorrichtung mit zugehörigen
Steuerorganen kommt in Fortfall. Dies bedeutet ebenfalls eine beträchtliche Vereinfachung. Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Perspektivansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung und eines Teils des Webfachs einer
Webmaschine und
F i g. 2 das elektrische Schaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Elektromotor mit geringem
Eigenträgheitsmoment, z. B. ein Glockenankermotor oder Scheibenankermotor, bezeichnet, welcher
Motor an der einen Seit«: einer Motorstütze 2 montiert ist, welche auf dem schematisch mit 3 bezeichneten
Rahmen einer Webmaschine befestigt ist.
Auf der an der anderen Seite der Motorstütze 2 herausragenden Motorwelle 4 ist eine Umschlingungstrommel
5 befestigt, welche vorzugsweise aus Leichtmetall, ζ. Β. Aluminium, hergestellt ist.
Die Motorstütze 2 trägt weiter die Schußeintragsvorrichtung 6, welche von einer Blasdüse bekannten
Typs gebildet wird und über die schematisch mit 7 bezeichnete Leitung mit Luft gespeist wird. Die Schußblasdüse
6 liegt mit ihrem rohrförmigen Auslaßstück %a der Öffnung des von den oberen und unteren Kettenfäden
10 bzw. 11 und dem in seiner zurückgezogenen Lage stehenden Blatt 12 begrenzten Webfachs 13 gegenüber.
Die Schußblasdüse 6 ist weiter mit der Längsachse ihres rohrförmigen Einlaßstücks 6b in der unteren
horizontalen Tangentialebene zur Umschlingungstrommel
5 gelegen.
Eine ebenfalls von der Motorstütze 2 getragene pneumatische Fadenbremse ist mit 8 bezeichnet und
wird über die schematisch mit 9 bezeichnete Leitung mit Luft gespeist. Vorzugsweise ist diese Fadenbremse
eine kombinierte Fadenabzugs- und Bremsdüse einer an sich bekannten Art (CH-PS 4 62 061). Bei Anwendung
einer derartigen Fadenbremse kann mittels eines kurzzeitigen Druckes auf den Bedienungsknopf 8c die
zugeführte Luft nach links, durch das rohrförmige Endstück 8b der Fadenbremse, abgeleitet werden, wodurch
am rohrförmigen Endstück 8a eine Saugwirkung entsieht, mittels welcher der Kopf des von der Vorratspule
14 abgezogenen Schußfadens durch die Fadenbremse 8 hindurch »eingefädelt« werden kann. Beim Loslassen
des Bedienungsknopfs 8c wird die zugeführte Luft durch das Endstück 8a hindurch nach außen strömen
und so auf den eingefädelten Schußfaden eine nach rechts gerichtete Zugkraft ausüben.
Der vom linken Endstück 8b der Fadenbremse 8 tangential zur Umschlingungstrommel 5 verlaufende
Schußfaden w ist einige Male um den Mantel dieser Trommel herumgeschlungen und verläuft weiter durch
die Einblasdüse 6 hindurch.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird angenommen, daß sowohl die Fadenbremse 8 wie auch die
Schußblasdüse 6 kontinuierlich mit Luft gespeist werden, so daß die sich auf der Umschlingungstrommel 5
befindenden Fadenumschlingungen straff um diese Trommel herum gespannt gehalten werden. Ein mit der
Umschlingungstrommel 5 zusammenarbeitendes Changierelement 15 hält die Fadenumschlingungen dabei
voneinander getrennt.
Es wird ferner angenommen, daß der Motor 1 stillsteht, während der Kopf des Schußfadens w sich gerade
vor dem Austrittsende der Schußblasdüse 6 befindet, und zwar dort, wo ein verhergehender Schußfaden von
der, in der Zeichnung nicht näher dargestellten Schneidvorrichtung von der Schußfaden-Vorratspule
getrennt wurde, während der Augenblick angebrochen ist, in welchem die nächste Schußfadenlänge durch das
inzwischen gewechselte Webfach hindurch eingetragen werden soll. Das Signal für diesen nächsten Schuß wird
z. B. von einem am anderen (in der Zeichnung nicht sichtbaren) Ende des Webfachs vorgesehenen Schußfadenwächter
abgegeben.
An Hand des elektrischen Schaltbildes in F i g. 2 wird jetzt beschrieben, wie der Motor 1 auf ein solches Signal
oder einen solchen Startimpuls reagiert.
Im Schaltbild nach F i g. 2 ist mit 16 ein bistabiler Kreis bezeichnet, welcher bei Empfang des Startimpulses
17 erregt wird. Dadurch wird über das mit 18 bezeichnete ODER-Tor der Leistungsverstärker 19 gesteuert,
welcher den Motor 1 speist. Die dabei erzeugte hohe Spannung bewirkt ein schnelles Hochlaufen des
Motors 1. Der mit dem Motor 1 mechanisch gekuppelte Tachogenerator 20 liefert eine höhere Spannung, je
nachdem die Motordrenzahl zunimmt und diese Spannung
wird über das ODER-Tor 18 als Gegenkoppelspannung dem Eingang des Leistungsverstärkers zugeführt.
Dadurch wird die Speisespannung des Motors t abgesenkt, sobald dieser die gewünschte Drehzahl erreicht
hat. Die Ausgangsspannung des Tachogenerators 20 wird außerdem dem integrierenden Verstärker
21 zugeführt, welcher ein Ausgangssignal liefert, welches ein Maß für die vom Motor geförderte Schußfadenlänge
darstellt. Dieses Signal wird dem einen Eingang eines Komparators 22 zugeführt, welcher am anderen
Eingang ein der gewünschten Fadenlänge entsprechendes Einstellsignal 23 empfängt. Sobald das
Ausgangssignal des integrierenden Verstärkers 21 dem Einstellsignal 23 gleich geworden ist, gibt dei
Komparator an seinem Ausgang ein Stopsignal 24 ar den Rückstelleingang des bistabilen Kreises 16 ab, wo
durch dieser rückgestellt wird, die Steuerspannung füi den Leistungsverstärker 19 wegfällt und der Motor 1
u. a. unter Einfluß des Tachogenerators 20 und de: ODER-Tors 18, schnell anhält. Die in dieser Weise von
Motor 1 über die Umschlingungstrommel 15 von de
Vorratspule 14 abgezogene und der Schußblasdüse ( zugeführte Schußfadenlänge wird gleichzeitig von die
ser Blasdüse und den gegebenenfalls vorhandener über die Breite des Webfachs verteilt angeordnete:
Hilfsblasdüsen durch das Webfach hindurch transpor tiert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen abgemessener Schußfadenlängen von einer Vorratspule
zur Schußfaden-Eintragsvorrichtung einer schützenlosen Webmaschine, bestehend aus einer
von einem Elektromotor angetriebenen Umschlingungstrommel
und einer an der Eingangsseite der Umschlingungstrommel vorgesehenen Fadenbremse
zur Herstellung des Reibungskontaktes zwischen dem Faden und der Trommel, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektromotor (I)
ein geringes Eigenträgheitsmoment aufweist und entsprechend der Schußfrequenz intermittierend erregt
wird, und daß die Fadenbremse ein kontinuierlich gespeiste pneumatische Fadenbremse (8) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Schußfaden-Eintragsvorrichtung aus einer an der
Ausgangsseite der Umschlingungstrommel angeordneten Luftblasdüse besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß statt der trommeleingangsseitig vorgesehenen Fadenbremse die dauernd gespeiste
Luftblasdüse (6) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (1) mit einem
Tachogenerator (20) gekuppelt ist, dessen Ausgangssignal einem Integrator (21) zugeführt wird,
und daß ein der Zahl der zurückgelegten Umdrehungen der Motorwelle entsprechendes Ausgangssignal
des Integrators (21) den Motor (1) zum Stillstand bringt, sobald diese Zahl einen der gewünschten
Fadenlänge entsprechenden Wert erreicht hat.
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