DE2332277A1 - Antistatikum - Google Patents
AntistatikumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antistatikum, insbesondere ein Antistatikum für Kunststoffe.
In der Regel sind Kunststoffe Isolatoren mit einem hohen elektrischen Widerstand, was dazu führt, dass sich auf
ihnen, beispielsweise durch Reibung, leicht statisch-elektrische
Ladungen ansammeln. Aus diesem Grund ziehen Kunststof formkörper Staub und andere Feststoffschwebeteilchen
der Umgebung an, was zu einer Beeinträchtigung des Aussehens der Oberfläche solcher Kunststof fonalcörper führt.
Aus.oerdsm finden bei Kunststoffen des täglichen Gebrauchs
nicht selten Überschläge auf den menschlichen Körper statt, die den Umgang mit solchen Kunststoffgegenständen unangenehm ^;
werden lassen. . ^
2m verursacht die Ansammlung elektrostatischer Ladung
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auf Kunststoffen sowohl währendtdes Ausformens als auch
während der Weiterbehandlung eine Reihe von Beeinträchtigungen. Beispielsweise kann bereits intensiv verschmutzter
Kunststoff als Rohmaterial in die Ausformgeräte gelangen, oder können die mit der Überwachung der Verarbeitung betrauten
Personen erheblichen elektrischen Schlagen auscjesetzt
sein. Im Fall von Folien aus Kunststoff führt die elektrostatische Aufladung zu dem insbesondere bei Herstellungsverfahren
unangenehmen Anhaften dieser Folien an anderen Oberflächen.
Aus all diesen Gründen ist ein Verhindern der Bildung und der Ansammlung elektrostatischer Ladungen auf Kunststoffen
sowohl bei der Formgebung als auch auf den fertig ausgeformten Körpern überaus wichtig. Zu diesem Zweck sind bereits
eine Reihe von Verfahren und Mitteln vorgeschlagen und untersucht worden, so unter anderem Verfahren, bei denen
die Oberfläche der Kunststofformkörper mit einem antistatischen
Überzug versehen v/erden, ein Verfahren, bei dem das Antistatikum im Gemisch mit dem Kunststoff erhitzt
und aufgeschmolzen wird, insbesondere beim Ausformen, ein Verfahren, bei dem das Antistatikum mechanisch in den Kunststoff
eingeknetet wird,und eine Reihe anderer Verfahren.
Bei dem herkömmlichen Verfahren, bei dem ein antistatischer Überzug auf die Oberfläche des Kunststofformkörpers aufgebracht
wird, wird diese antistatische Schicht bei Reibbeanspruchung oder beim wiederholten Abwaschen des Formkörpers
nur allzu leicht wieder entfernt. Auf diese Weise ist es daher praktisch nicht möglich, über längere Zeit
die antistatische Wirkung aufrechtzuerhalten.
Beim Einkneten des antistatischen Mittels in den Kunststoff
tritt in der Regel selbst nach Abwaschen oder Abreiben des
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Kunststofformkörpers und verloren gegangenem antistatischem
Effekt nach einer gewissen Zeit eine Regeneration des antistatischen Effektes einj da das mechanisch untergeknetete
Antistatikum wieder an die Oberfläche des Formkörpers diffundiert.
Auf diese V/eise kann der antistatische Effekt an der Oberfläche der Kunststofformkörper zwar für eine geraume
Zeit aufrecht erhalten werden, jedoch liegt bei der Verwendung bekannter Antistatika die Schwierigkeit, den antistatischen
Effekt über längere Zeit voll aufrecht zu erhalten, darin, dass beträchtliche Mengen Antistatikum in den Kunststoff
eingearbeitet werden müssen. Dadurch werden jedoch in der Regel die Materialeigenschaften des Kunststoffs, beispielsweise
die Wärmebeständicjkeit, die Festigkeit, die
Dehnbarkeit, die Elastizität, der Oberflächenreibungskoeffizient,
die Antiblockung-Charakteristik, die Viasserabsorptionsfähigkeit,
die Wetterbeständigkeit, die Transparenz, die Oberflächenhärte, der Glanz und andere Eigenschaften,
nachteiligt beeinflusst. Ein Antistatikum, das sowohl langfristig dem Kunststofformkörper eine antistatische Wirkung
verleihen kann als auch die Materialeigenschaften des Kunststoffs nicht beeinträchtigt, konnte trotz eingehender Forschung
bislang nicht gefunden werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Antistatikum, insbesondere für die Verwendung in Verbindung
mit Kunststoffen, zu schaffen, das bei langfristig unvermindert
guter antistatischer Wirkung die Materialeigenschaften der antistatisch gemachten Gegenstände nicht beeinträchtigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss ein Antistatikum der allgemeinen Formel
309882/1AO 1
R2
CHCHo COCIICH2 )χΝ
I " Vr4
.011
mit R-, gleich Alkyl mit 7-29 Kohlenstoffatomen, R2 gleich
Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, R3
gleich niederes Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl
der Formel -(CH2CHO) H mit R5 gleich VZasser-
R5
stoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und y gleich 1, 2 oder 3, R. gleich niederes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder Hydroxyalkyl der Formel -(CH0CHO) H mit
ζ, ζ
R6
R gleich Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen
und ζ gleich 1, 2 oder 3 und χ gleich 1,2 oder 3.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung kann sowohl der auszuformenden
Masse zugesetzt werden als auch in Form eines Überzuges auf den Formkörper aufgebracht v/erden.
Wenn das Antistatikum als Überzug auf die Oberfläche eines
Kunststofformkörpers aufgebracht wird, behält dieser seine
antistatischen Eigenschaften auch nach wiederholtem Waschen oder Reiben der Oberfläche. Wenn dagegen das Antistatikum
gemäss der Erfindung in einen Kunststoff eingeknetet wird, so tritt keine Verschlechterung der Materialeigenschaften
des Kunststoffs ein. Beim Erhitzen und gemeinsamen Verschmelzen und mechanischen Einkneten dos Antistatikums in
den Kunststoff erweist sich das Antistatikum selbst hai
hohen Verarbeitungstemperaturen als ausserordentlioh stabil.
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Es verursacht keine auf eine Zersetzung zurückzuführende Verfärbung der Formmasse. Ausserdem weist das /antistatikum
eine hervorragende Verträglichkeit mit dem Kunststoff auf und beeinträchtigt weder seinen Glanz noch seine Transparenz.
Der einmal erzeugte antistatische Effekt bleibt über lange Zeiträume erhalten und, wenn er einmal verloren
gegangen ist, regeneriert er schnell und zuverlässig. Auch kann das Antistatikum gemäss der Erfindung ohne jede negative
Beeinträchtigung mit anderen herkömmlichen Zusätzen zu Kunststofformmassen verarbeitet werden, beispielsweise
mit Weichmachern, Stabilisatoren, Farben oder Pigmenten.
Das antistatische Verhalten von Formkörpern kann aber bereits auch dadurch verbessert werden, dass man das Antistatikum
gemäss der Erfindung lediglich auf die Formkörperoberfläche
aufträgt oder aufsprüht. *
In der oben angegebenen allgemeinen Formel des Antistatikums
bedeutet "Alkyl" ganz allgemein und im weitesten Sinne eine Atomgruppe der Formel CH-,. Vorzugsweise ist R, in der
vorstehenden Formel jedoch ein geradkettiges Alkyl, beispielsweise n-Octyl, n-Decyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl, n-Hexadecyl
oder n-Octadecyl.
Als antistatisches Mittel gemäss der Erfindung können auch
Gemische der Antistatika der vorgenannten allgemeinen Formel verwendet werden.
Wenn R, 6 oder weniger Kohlenstoffatome enthält, verdampft
das entsprechende Antistatikum beim Erhitzen oder Aufschmelzen in Verbindung mit dem Kunststoff zu leicht, was
zu einer Verminderung des antistatischen Effektes des Kunst-r stofformkörpers führt. Wenn dagegen R1 mehr als 30 Kohlen-
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stoffatome enthält, nimmt die antistatische Wirkung des
entsprechenden Antistatikums merklich ab. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Kohlenstoffatome für den Rest R, auf 7 29,
vorzugsweise auf IO - 16, begrenzt.
Wenn die Anzahl der Kohl ens to ff atome in den Resten R~, Rn
und R6 3 oder darüber beträgt, kann kein ausreichender
antistatischer Effekt erzielt werden. Wenn R3 und bzw. oder
R4 Wasserstoff sind, kann zwar ein ausreichender antistatischer
Effekt erhalten werden, jedoch ist die thermische Stabilität des so erhaltenen Antistatikums nicht voll zufriedenstellend.
Vorzugsv/eise sind R-. und R. daher Alkyle
mit 1—2 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyle der oben genannten Formeln.
In der japanischen Auslegeschrift 10 729/67 ist ein Antistatikum
beschrieben, das eine Hydroxylgruppe in ß-Stellung zu einer polaren Gruppe am Ende einer langkettigen Alkylgruppe
enthält. Im einzelnen offenbart die genannte Auslegeschrift ein Reaktionsprodukt, das durch Umsetzen eines
Olefinoxids und eines Alkanolamine nach der folgenden Gleichung erhalten wird:
R-CiI-CIiR' JV-OiI R1 R"-OH I j
r-c.i-ch-r'+h:/ -» r-ck-c-n/ + ν oh
0 Iv OU H i\ IiO-K" IV"
wobei R eine gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 8-22 Kohlenstoffatomen, R1 Wasserstoff oder eine
gesättigte aliphatische Kohlenwaserstoffgruppe mit 1-6
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Kohlenstoffatomen, R" eine gesättigte aliphatische Kohlenwasser
stoff gruppe mit 2-6 Kohlenstoffatomen und R"1 Wasserstoff,
ein Alkylol mit 2-6 Kohlenstoffatomen oder eine gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1-6
Kohlenstoffatomen ist.
Von einem solchen Produkt wird gesagt, dass es Polyolefinen wirksam antistatische Eigenschaften verleihen könne.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung zeichnet sich demgegenüber
durch eine zusätzliche Atherbindung aus, die in dem Antistatikum nach dem Stand der Technik nicht vorhanden ist.
Wie weiter unten anhand von Vergleichsversuchen eingehend
gezeigt ist, führt diese zusätzliche Atherbindung im Antistatikum gemäss der Erfindung zu einem in unerwarteter Weise
wesentlich verbesserten antistatischen Effekt.
Nach der Lehre der japanischen Auslegeschrift 22 901/69 führt eine Atherbindung in der Kette einer als Antistatikum
verwendeten Verbindung zu antistatischen Eigenschaften von Polyolefinen, die mit einem solchen Antistatikum vermischt
sind. Im einzelnen lehrt die genannte Auslegeschrift, dass Verbindungen der nachstehenden allgemeinen Formel
Polyolefinen antistatische Effekte verleihen können:
wobei R* Alkyl, Alkenyl, Alkylcycloalkyl, Aryl, Alkylaryl oder
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Alkenylaryl mit 6-25 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe
und R1- und R1 3 je Wasserstoff, Alkyl mit 1-5 Kohlenstoffatomen
oder eine Gruppe (C H0 0) H mit χ gleich 2 oder
χ £.&. η
3 und η gleich einer ganzen Zahl von 1 - 10 sein können.
Von dem vorgenannterjAntistatikum unterscheidet sich das Antistatikum
gemäss der Erfindung durch eine Hydroxylgruppe in ß-Stellungzu den Sauerstoffatomen am Ende der langen
Alkylkette.
Wie die Beispiele der genannten Auslegeschrift zeigen, nimmt
der antistatische" Effekt, der mit diesem Antistatikum erhalten
werden kann, mit der Zeit ab, und zwar im Verlauf von 4 Monaten bis zu einem Jahr, gerechnet von der Modifizierung
des Formkörpers ab. Wie in den Beispielen dieser Beschreibung weiter unten gezeigt ist, tritt dagegen der mit dem Antistatikum
gemäss der Erfindung erreichbare antistatische Effekt unmittelbar nach dem Ausformen des Formkörpers auf
und bleibt im Laufe der Zeit nicht nur erhalten, sondern verstärkt sich auch noch. Mit dem Antistatikum gemäss der
Erfindung können ausserdem unerwartet hohe Anfangswerte für die antistatische Wirkung erhalten werden.
Aufgrund dieser letzteren Eigenschaft ist zur Erzielung eines vergleichbaren antistatischen Effektes eine wesentlich
geringere Menge Antistatikum gemäss der Erfindung zum Einarbeiten in den Kunststoff erforderlich,als sie für herkömmliche
Antistatika benötigt wird. Ausserdem regeneriert sich der antistatische Effekt von Formkörpern, die mit. dom
Antistatikum gemäss der Erfindung präpariert worden sind, rasch, wenn der antistatische Effekt einmal durch Reiben
oder Waschen verloren gegangen ist. Auf diese Weise weist das Antistatikum gemäss der Erfindung also Eigenschaften auf,
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die bisher mit den Antistatika gemäss dem Stand der Technik nicht zu erhalten waren. Beim weiter unten beschriebenen
Tabakaschenversuch ist beispielsweise gezeigt, dass zur Erzielung vergleichbarer antistatischer Effekte nur Mengen
in der Grössenordnung von 1/4 bis 1/2 der von den Antistatika nach dem Stand der Technik benötigten Mengen zugesetzt
werden müssen. Allein diese Werte zeigen die deutliche Überlegenheit des Ahtistatikums gemäss der Erfindung im Vergleich
zu den Antistatika gemäss dem Stand der Technik.
Zur Herstellung der Antistatika gemäss der Erfindung können,
ein langkettiges Alkylenoxid (beispielsv/eise Epoxide, wie sie durch Oxidation von a-Olefin aus der Oligomerisation von
Äthylen oder der Paraffinzersetzung mit Wasserstoffperoxid, Peressigsäure, t-Buty!hydroperoxid oder anderen erhalten werden)
und ein Alkanolamin der allgemeinen Formel
H-(OCHCIi2);
(beispielsweise Triäthanolarnin oder Triisopropanolamin) in
an sich bekannter Weise umgesetzt werden. Die Umsetzung kann beispielsweise in einer Stickstoffatmosphäre bei hohen
Temperaturen oder in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines Katalysators, wie beispielsweise einer Säure oder
einer Base, durch Abdestillieren des Reaktionsproduktes oder Waschen mit heissem destillierten Wasser und Trocknen in
gereinigter Form erhalten werden.
Vorzugsweise wird der Gehalt an Verunreinigungen im Reaktion sjjrodukt auf ein Minimum herabgesenkt. Der antistatische
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Effekt des Reak.tionsproduk.tes wird aber auch bei Anwesenheit
geringer Mengen nicht umgesetzten langkettigen Alkylenoxids und geringer Mengen von Nebenprodukt nicht beeinträchtigt.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung weist eine gute Verträglichkeit
mit Kunststoffen aus Polyvinylchlorid, Polyolefin, wie beispielsweise Polyäthylen oder Polypropylen,
Polystyrol und Cellulosen, beispielsweise Celluloseacetat oder Celluloseacetatbutyrat und anderen Kunststoffen auf
und ist auch bei hohen Temperaturen stabil. Es zersetzt sich nicht, wenn es bis zum Schmelzen erhitzt und in den Kunststoff
eingeknetet wird. Daher wird die Formmasse, in der das Antistatikum gemäss der Erfindung eingearbeitet ist, auch
nicht in ihrem Glanz oder ihrer Transparenz beeinflusst. Keine der Materialeigenschaften des Kunststoffs wird ungünstig
verändert.
Die Menge an Antistatikum, die zur Erzielung eines ausreichenden antistatischen Effektes in die Kunststofformmasse einzuarbeiten
ist, hängt von der speziellen Art des verwendeten Kunststoffs ab, liegt aber in der Regel im Bereich von 0,1 5,0
Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,3 - 3,0 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Kunststoffs.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung kann den Kunststoffpulvern oder den Kunststoffkörnchen in geeigneten Mischvorrichtungen,
beispielsweise auf Pfannen oder in Schwingmischern, zugemischt werden. Vorzugsweise wird das Antistatikum
dem Kunststoff homogen durch Auflösen, Dispergieren oder Emulgieren des Antistatikums in einem geeigneten organischen
Lösungsmittel (beispielsweise Chloroform oder Äther), Eintauchen des Pulvers oder der Körnchen des Kunststoffs in
der erhaltenen flüssigen Phase, kräftiges Rühren des Gemisches und Abziehen des organischen Lösungsmittels im Vakuum
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untergemischt.
Das Kunststoffpulver bzw. die Kunststoffkörnchen, die auf
diese Weise einheitlich mit dem Antistatikum versehen worden sind, werden nach herkömmlichen Verfahren verformt. Die erhaltene
Formmasse kann beispielsweise auf Heizwalzen geknetet
und zu einer Folie oder einer Bahn verarbeitet werden. Auch kann die Masse auf einem Extruder zu Bahnen, Folien,
Fäden oder körnigen Produkten ausgeformt werden. Ebenso kann die antistatisch gemachte Masse durch Walzen zu einem Folienmaterial
oder durch Spritzguss zu einem Formkörper verarbeitet werden. Die so erhaltenen ausgeformten Produkte, die das
Antistatikum gemäss der Erfindung eingearbeitet enthalten, weisen unvergleichlich bessere antistatische Eigenschaften als
Vergleichserzeugnisse auf, die ohne das Antistatikum gemäss der Erfindung hergestellt worden sind.
Ausserdem können, die antistatischen Effekte an bereits fertig
ausgeformten Kunststoffartikeln dadurch verbessert werden,
dass man das Antistatikum gemäss der Erfindung in einem organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Äther, Chloroform,
Alkohol oder Benzol,löst und diese Lösung beispielsweise
durch Sprühen auf die Oberfläche des zu behandelnden Artikels aufträgt. Wenn die auf diese Weise aufgetragene
Menge an Antistatikum zu gering ist, wird keine ausreichende antistatische Wirkung erzielt. Wenn die aufgetragene Menge
an Antistatikum zu gross wird, wird die Transparenz des Formkörpers
beeinträchtigt und die Oberfläche des behandelten Gegenstandes klebrig, was zu einem Zusammenbacken und Verkleben
der Formkörper führt. Auch ein Bedrucken solcherart behandelter Formkörper ist nicht mehr mit der sonst erzielbar
on Güte möglich. Auch neigt eine mit einer zu grossen Menge Antistatikum behandelte Formkörperoberfläche dazu, Staub '
aufgrund der Klebewirkung anzusammeln. Bei der Oberflächen-
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behandlung von Formkörpern mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung ist daher die Auftragsmenge von grosser Bedeutung.
Mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung werden optimale Ergebnisse mit zufriedenstellendem antistatischen Effekt
erhalten, wenn das Antistatikum in Mengen von 0,01 bis 0,1 mg/cm",
bezogen auf die Oberfläche des Formkörpers, aufgetragen werden.
Auf diese Weise können mit dem Antistatikum nicht nur thermoplastische
Formkörper, sondern auch solche Formkörper behandelt werden, die aus thermisch härtbaren Kunststoffen
bestehen, beispielsweise aus Epoxiden, Phenolharzen oder Harnstoffharzen. Bei einer Anwendung des Antistatikums in
Verbindung mit solchen Kunststoffen muss darauf geachtet werden, dass das verwendete Lösungsmittel den zu behandelnden
Kunststoff nicht angreift. Das Antistatikum ist dabei vorzugsweise möglichst gleichmässig auf die Oberfläche des
Formkörpers aufzutragen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Herstellungsverfahren
und Beispielen näher beschrieben, wobei auch die beschriebenen Herstellungsverfahren lediglich beispielhaft
zu verstehen sind und den Rahmen der Erfindung ebensowenig wie die übrigen Beispiele einschränken sollen.
(1) Im Stickstoffstrom wurden bei 90 - 95 "°C 6 h lang
Teile 1,2-Decenoxid, 224 Teile Triäthanolamin, 2 Teile Natriumhydroxid
und 200 Teile Isopropylalkoliol umgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wurde der Isopropylalkoliol
im Vakuum abgezogen und das überschüssige Triäthanolamin und Natriumhydroxid durch zweimaliges Waschen mit je 500
Teilen 98 C warmen Wassers entfernt. Das Reaktionsprodukt ·
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wurde durch Destillation bei 10 - 20 ram Hg aufbereitet und anschiiessend getrocknet, wobei ein schwach gelbes Produkt
erhalten- wurde.
In den IR-Spektren konnte das völlige Verschwinden der Epoxid-Bande
bei 831 cm verfolgt werden. Das Verschwinden dieser Absorptxonsbande zeigte die Beendigung der Umsetzung an.
—1 Statt dessen trat die Ätherbande bei 1120 cm auf.
Das NMR-Spektrum zeigte Maxima bei ^= 5,2; 6,4; 7,5; 8,7 und
9,1. Das Integrationsverhältnis betrug 3:9:6:16:4.
Beim Zusatz von schwerem Wasser verschwand das Maximum bei X= 5,2. Dieses Maximum konnte dadurch der Hydroxylgruppe
zugeordnet werden. Die Maxima bei 8,7 und 9,1 sind der Methylen- bzw. der Methylgruppe in der langkettigen Alkylgruppe zuzuordnen. ■>
zugeordnet werden. Die Maxima bei 8,7 und 9,1 sind der Methylen- bzw. der Methylgruppe in der langkettigen Alkylgruppe zuzuordnen. ■>
Das Maximum bei X = 6,4 ist dem Wasserstoff zuzuordnen, der
an dem neben dan Sauerstoffatom stehenden Kohlenstoffatom
gebunden ist. Das Maximum bei T — 7,5 ist dem Wasserstoffatom zuzuordnen, das an dem neben dem Stickstoffatom stehenden Kohlenstoffatom gebunden ist.
gebunden ist. Das Maximum bei T — 7,5 ist dem Wasserstoffatom zuzuordnen, das an dem neben dem Stickstoffatom stehenden Kohlenstoffatom gebunden ist.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung
CJI. (ClI0) ^CIiCH,OCllvCilvN\
■i ~ ' I - - ~ CI
OH
weist NMR-Maxima bei 5,2; 6,4; 7,5; 8,7 und 9,1 auf, wobei
das theoretische Integrationsverhältnis 3 : 9 : 6 : 14 : 3 beträgt.
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Das geringe Abweichen des Integrationsverhältnisses der Maxima bei 8,7 und 9,1 im erhaltenen Reaktionsprodukt vom
theoretischen Wert liegt daran, »dass das Reale ti onspr odukt in geringen Mengen noch langkettiges Alken enthält. Sowohl
die Lage der Maxima bei 5,27 6,4 und 7,5 als auch das
Integrationsverhältnis dieser Maxima stimmen jedoch ausgezeichnet mit den theoretischen Werten überein. Es konnte
auf diese Weise also zweifelsfrei gezeigt werden, dass das
Reaktionsprodukt das Antistatikum geraäss der Erfindung ist.
(2) In der gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, wurden 1,2-Alkylenoxide mit 12 Kohlenstoffatomen, 12 und 14 Kohlenstoffatomen,
16 und 18 Kohlenstoffatomen bzw. mit 20 bis 28 Kohlenstoffatomen mit Triäthanolamin umgesetzt und 1,2-Alkylenoxid
mit 12 und 14 Kohlenstoffatomen mit Triisopropanolamin umgesetzt. Die Analyse der IR- und der NMR-Spektren
zeigte, dass die erhaltenen Reaktionsprodukte die Antistatika der Erfindung waren.
(3) Im Stickstoff strom wurden bei 120 0C 6 h lang 210 Teile
1,2-Alkylenoxid mit 12 und 14 Kohlenstoffatomen und 224
Teile Triäthanolamin umgesetzt. Die Reinigung des so erhaltenen Reaktionsproduktes wurde in der oben beschriebenen
Weise durchgeführt, wobei ein schwach gelbliches Reaktionsprodukt erhalten wurde.
Die Analyse der IR- und der NMR-Spektren des Reaktionsproduktes zeigte, dass es sich bei diesem Produkt um das
Antistatikum gemäss der Erfindung handelte.
Die auf diese Weise nach (1), (2) und (3) erhaltenen Antistatika
sind in der Tabelle 1 zusammengestellt. Die Bewertung des antistatischen Effektes dieser Antistatika auf
Kunststoffen ist in den weiter unten wiedergegebenen Bei-
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spielen näher beschrieben.
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Tabelle 1 Antistatikum qemäss der Erfindung-
Code des Anzahl der C- Alkanolamin Antistatikums Atome des 1,2-
Alkylenoxids
(R1 + 2) Formel
Bemerkung
ο
to co
to co
- 1
C - 2
10
12
12 + 14
14 + 16
Triäthanolamin CH3 (CII2) 7CHCE2OCK2CII2Is
K2OH
umgesetzt im Lösungsmittel
CH3 (CH2)
OH
CK9CR9OH
CH2CH2CK
CH,(CHn)g>nCKCH2OCK2CH2N/
CK9CH9OK
OH
V112CH2OH
CH, (CH9) η
.CH9CU9CH direkt umge-
Δ *■ setzt
, ,C
XX \
OH
CH9ClI9CH umgesetzt im
(CK0)Ti Ί ,CrICH9OCH2CIi2!']/ " " Lösungsmittel
OH Ch2CiI2On
16 + 18
20 - 28
12 + 14 ^22
CH3 (CH2) 13_15CHCH2OCH2CII2><
2
OH CH2Cn2On
Triiscoro-
xaiÄ CH, (CH2) , n 9 ,-CHCH9OCH9CK9
J κ 17-25 \ £ 2. *■
J κ 17-25 \ £ 2. *■
CH2CK2OH
9KV
OH
Cu3 CII2CH (CH3)OH
CH, (CiU) 7CIICHo0CHC1I2k(
6 '- 7 0K *■ CH2CH(CIi3)OH
tika)
tt
In der im Rahmen des Herstellungsverfahrens 1 beschriebenen
Weise wurden verschiedene 1,2-Alkylenoxide mit Diethanolamin
und Diisopropanolarnin zu schwach gelben Reaktionsprodukten
umgesetzt.
Anhand von IR- und NMR-Spektren wurde gezeigt, dass die .
Reaktionsprodukte keine Ätherbindungen enthielten und sich auch sonst deutlich von den im Rahmen des Herstellungsverfahrens
1 erhaltenen Antistatika gemäss der Erfindung unterschieden .
Die im Rahmen des Herstellungsverfahrens 2 erhaltenen Reaktionsprodukte
sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.
Der antistatische Effekt der so erhaltenen Vergleichsprodukte in Verbindung mit Kunststoffen ist in den weiter unten folgenden
Beispielen näher diskutiert.
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<o
OD
OD
OD
Code dee Anzahl der C- Alkanolamin Antistatikuma Atome des 1,2-
(R1 + 2)
Formel
10
12 ^22 Diathanolamin CH3(CH2J7(JuCH2Kn ^ ^
Bemerkung
umgesetzt im
Lösungsmittel
CH3 (CK2) 2C
OH
HoOH
CH2CH2OK
c-1
nJ - 2
12 + 14
+ 16
16 + 18
J Z-/-LJ-1.. V·,: PV mi
CH3(CK2)9-
CH-(CH9)
OH
umgesetzt
0'" umgesetzt im
Lösungsmittel
OH
>2u^
CH3(CH2)13_15CHCH2KX 2 i «
3 2 1, 1^h NC!I2CH2OH
1,O Teile des nach dem Herstellungsverfahren 1 oder 2 erhaltenen
Antistatikums wurden zu 100 Teilen Polypropylenpulver gegeben, im Mörser gut gemischt und 3 min lang zwischen
Heizwalzen bei 170 C verknetet und zu einer Folie von 1 mm Stärke ausgeformt.
Die so erhaltene Folie wurde zu kleinen Plättchen zerschnitten und zu einem Formkörper der Abmessungen 5 cm χ 5 cm χ 2 mm
(Dicke) im Spritzgussverfahren bei einer Formtemperatur von
35 0C, einer Spritztemperatur von 230 C und einem Spritzdruck
von 6 kg/cm verformt.
Der so hergestellte Formkörper wurde 24 h lang in einer Klimakammer bei 20 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 5O % stehen gelassen- Die antistatische Wirkung wurde
mit Hilfe eines speziellen Messgerätes gemessen. Dazu wurde der Formkörper elektrisch aufgeladen, wobei anschliessend
unter vorgegebenen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen der Spannungsabfall verfolgt wurde. Als Mass des antistatischen
Effektes wurde dabei die Zeitspanne gewählt, die verstrich, bis die aufgebrachte Anfangsspannung auf die
Hälfte des Anfangswortes abgesunken war (Halbwertszeit).
Färbung und Glanz der Folie wurden nach dem Walzenkneten und die Färbuncj auch nach dem Erwärmen der Folie im luftgeheizten
Heizungsschacht auf 190 C beobachtet.
Die Beobachtungs- und Messergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengestollt.
Die unter Zusatz des Antistatikuins gcmäss der Erfindung hergestellton
Formkörper väosen gegenüber einem Kontrollformkörper.
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der ohne Zusatz eines Antistatikums hergestellt worden war, ganz wesentlich bessere antistatische Eigenschaften auf.
Die antistatischen.Eigenschaften der mit dem Antistatikum
gemäss der Erfindung hergestellten Formkörper waren auch
deutlich besser als diejenigen der unter Verwendung eines Antistatikums nach dem"Stand der Technik hergestellten Formkörper.
Die Antistatika gemäss der Erfindung führten weder in der
Folie noch in dem Formkörper zu irgendeiner Verfärbung. Selbst nach einem Erhitzen der Folie für 30 min auf 190 C trat nur
eine geringe Verfärbung und praktisch keine Beeinträchtigung
der übrigen Kunststoffeigenschaften auf.
Weiterhin war der Glanz des das Anti s tat! kum gemäss der
Erfindung enthaltenden Materials wesentlich besser als der Glanz des Materials, das ohne Zusatz eines Antistatikums
hergestellt worden war.
In den folgenden Tabellen bedeutet das Zeichen " vo", dass
ein Abklingen der elektrischen Anfangsl&dung überhaupt nicht
beobachtet werden konnte.
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Tabelle 3 Antistatischer 'Effekt von Polypropylen und Wärmebeständigkeit
des Formköroers
Antistatikum zugesetzte HaIb-
Menge wert-
(Teile) zeit Färbung der Färbung des Färbung nach
^C - 2
■Γη — ' ' —
4-1
a ?
J-I
3-2
Wärmebeständigkeit
Oberflächenzustand
der Folie
1.0 | (see) | Folie | Formkörpers | 30 min bei 190 C | schwach ge narbt |
|
ohne | keine | keine | kaum bis schwach aelb |
glatt | ||
/-i | 28 | n | Il | schwach gelb | ||
12
11
17
>200
20 - 80
>200
-H
>200
N) Ca) OJ
NJ NJ
0,5 bzw. 1,0 Teile des Antistatikums nach dem Herstellungsverfahren
1 bzw. 2 wurden zu 100 Teilen Polypropylenpulver gegeben und im Mörser gemischt. Das Gemisch wurde anschliessend
bei 200 - 250 °C auf einem 40 mm-Extruder zu Plättchen extrudiert.
Die erhaltenen Plättchen wurden zu einem Formkörper mit den
Abmessungen 5 cm χ 10 cm χ 2 mm (Dicke) auf einer 17Ο g-Spritzgussmaschine
bei einer Spritzteraperatur von 22Ο - 24Ο C,
2
einem Spritzdruck von 25 kg/cm und einer Formtemperatur von
einem Spritzdruck von 25 kg/cm und einer Formtemperatur von
35 0C ausgeformt.
Die so ausgeformten Körper wurden 1, 14 bzw. 65 Tage lang stehen gelassen,und anschliessend wurde der antistatische
Effekt mit einem speziellen Ladungsmessgerät im klimatisierten Raum gemessen. Weiterhin wurden die Probenkörper
entsprechend den Vorschriften der japanischen Auslegeschrift 22 901/69 10 min lang kräftig mit einem trockenen Wolltuch
gerieben und in die Nähe von Tabakasche gebracht. Es wurde dabei der Abstand gemessen, aus dem die Asche beim langsamen
Verringern des Abstandes zwischen dem Formkörper und
der Asche an den Formkörper gezogen wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 4 zusammengestellt.
309882/1401
rabolle 4 Antistatische Eigenschaften von Polypropvlenspritzqusskörpern
Antistatikura | 3 | Zusatzmenge (Teile) |
nach 1 | Halbwertzeit (sec) |
nach | Aschentest (ίππι) |
65 d | X | Färbung· des Formkörpers |
11 |
C-I | - | OO | d nach 14 d | co | ' 0 | II | ||||
ohne | C-I | - | 83 | co ■, | Δ | keine | Il | |||
E ■ | 1.0 | co | 3 | - 1 | C | υ | ||||
0. 5 | 70 | 7 | 1 | Ό | H | |||||
findunq | T | 1.0 | co | 3 | 3 | 0 | If | |||
U | J - 1 | 0.5 | >200 | >200 | 2 | 0 | It | |||
J - 1 | 1.0 | cc | 4 | 3 | Δ | II | ||||
f? | L | 1.0 | co | 9 | 44 | Δ | It | |||
•H
O |
L | 0.5 | co | co | 4 | χ | ti | |||
0 | 1.0 | co | 17 | co | Δ | |||||
0.5 | co | co | '.27 | |||||||
1.0 | > 200 | |||||||||
rs) co
OJ NJ K)
O .. Die Asche wurde aus einer Entfernung von
IO jnm nicht angezogen.
£ Die Asche wurde aus einer PJntfernung von
10 - 20- nun ancjezogen.
χ ........ Die Asche wurde aus einer Entfernung von
über 20 mm angezogen.
309882/1401
Die Formkörper, die die Antistatika B, C-I oder E gemäss
der Erfindung enthalten, weisen ausgezeichnete antistatische Eigenschaften auf, insbesondere im Vergleich zum Kontrollformkörper,
der ohne Zusatz eines Antistatikums hergestellt worden war. Insbesondere weisen sie einen verbesserten antistatischen
Effektinach längerer Zeit auf.
Im Vergleich mit den unter Verwendung der Vergleichsantistatika I, J-I oder L hercjestellteri Formkörper weisen die
Formkörper mit dem Antistatikum genäss der Erfindung wohl
einen überlegenen antistatischen Anfangseffekt und einen deutlich
überlegenen antistatischen Langze.iteffekt auf.
In dem Antistatikum nach der japanischen Auslegeschrift
22 901/69 mit der Ätherbindung in der unverzweigten Alkylkette
nimmt der dem Polypropylen verliehene antistatische Effekt (Oberflächenv/ider stand) mit der Zeit spürbar ab. Das
Antistatikum gemäss der Erfindung ist diesem Antistatikum
gegenüber durch seine verbesserte antistatische Langzeitwirkung ausserordentlich überlegen.
Bei den unter den gleichen Bedingungen,wie in der genannten
japanischen Auslegeschrift beschrieben, durchgeführten Ascheversuchen wurden mit den Antistatika gemäss der Erfindung
vergleichbare Effekte erzielt, wenn die Antistatika gemäss der Erfindung in Mengen von 1/4 bis 1/2, bezogen auf die
zugesetzte Menge Antistatikum nach dem Stand der Technik, zugesetzt wurden.
Durch die genannten und nachgewiesenen hervorragenden Eigenschaften
der Antistatika gemäss der Erfindung, insbesondere, den antistatischen Langzeiteffekt, kann die Menge an zuzusetzendem
Antistatikum wesentlich verringert werden. Ausserdern
309882/U01
ist das schnelle und sichere Regenerieren des antistatischen Effektes, wenn dieser durch Reiben oder Waschen verloren
gegangen ist, wesentlich besser als bei den Vergleichsantistatika nach derr^Stand der Technik. Zusammenfassend zeigt
sich damit eine deutliche Überlegenheit der erfindungsgemässen Antistatika gegenüber allen anderen Vergleichsversuchen.
1,0 Teile Antistatikum nach den Herstellungsverfahren 1 oder
2 und 1,0 Teile Stearylalkohol wurden zu Polypropylenpulver gegeben, im Mörser gut miteinander vermischt und auf einem
40 mm-Extruder bei 220 - 250 C zu einer Folie von 1 mm Stärke extrudiert.
Die so erhaltene Folie wurde quer und längs mit einem Ziehverhältnis
von 7 gestreckt, wobei ein biaxial ausgerichtetes Filmmaterial mit einer Stärke von 20 - 25 ,um erhalten wurde.
Das so erhaltene Filmmaterial wurde einer Koronaentladung ausgesetzt und anschliessend 24 h im klimatisierten Raum stehen
gelassen. Der antistatische Effekt wurde anschliescend mit einem speziellen Ladungsraessgerät gemessen. Ausserdem wurde
der Film 10 min lang kräftig mit einer Gase gerieben. Es wurde die Entfernung bestimmt, aus der feines Siliciumdioxidpulver
vom Film angezogen wurde. Die Entfernung wurde als Mass für die Bewertung des antistatischen Effektes benutzt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 5 zusammengefass
t.
309882/U01
Tabelle 5 Antistatischer Effekt am biaxial gestreckten Polypropylenfilm
Antistatikum Zusatzmenge Menge Ste-
(Teile) arylalkohol (Teile)
ohne
C-I
Halbwertzeit (see) Entfernung,aus
der Si02
zogen wurde
Transparenz
der Si02
zogen wu
(mm)
■1.0
1.0
1..0
1.0
- 1.0-
1.0. >100
>200
23
25
>200
77
7S
15
ausgezeichnet
gut·
ausgezeichnet
gut
•H
i>
H
ü
>
J-I
. .0
1.0
1.0
1.0
1.0 >20ü
143
151
> 2 0
65
aus gez eichnet gut
Ca) OJ N) K) —1
Die Antistatika C-I und E gemäss der Erfindung verleihen
auch einem biaxial gestreckten Polypropylenfilm ausgezeichnete antistatische Eigenschaften. In allen Fällen sind die Eigenschaften
der mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung behandelten Filme besser als diejenigen der Filme, die mit
den Vergleichsantistatika behctndelt wurden. Die Trancpsiren?.
der Filme wird durch die Antistatika geraäss der Erfindung nicht beeinträchtigt. Der antistatische Effekt kann durch
die kombinierte Verwendung von Stearylalkohol und ahnIichen
Verbindungen noch verbessert v/erden.
1,O Teile der nach den Herstellungsverfahren 1 oder 2 erhaltenen
Antistatika wurden zu 100 Teilen hochdicht em PoIy-äthylenpulver
gegeben, im Mörser gut vermischt und 3 min auf Hcizwalzen bei 135 C zu einer Folie von 1 mm Stärke
ausgewalzt. Die Folie wurde zu Plättchen geschnitten, und das Material wurde zu einen Formkörper mit den Abmessungen
5 cm χ 5 cm χ 2 mm (Dicke) im Spritzgussverfahren, verformt,
wobei die Spritz temperatur 180 C, der Spritsclruck 6 kg/cm'
und die Temperatur der Form 135 C betrugen« Die Folie wurde
im klimatisierten Raum 24 h lang bei 20 C und einer relativen Fexüchtigkeit von 50 % stehengelassen. Anschliessend
wurde der antistatische Effekt, gcänessen. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 6 zusammengefasst.
309882/U01
Tabelle 6 Antistatische Wirkung auf PolyäthylenforrnJcörper
Antiatatikum Zusatzaenge Formkörper Halbwertzeit Färbung
(Teile) (see)
ohne
C-I gemäss Erfindung
gemäss Vergleich J-I
- gewalzte
Folie
Spritzguss
1,0 gewalzte Folie
Spritzguss
1,0 gewalzte Folie
Spritzguss
Iceine
co
NJ
rf
Die Formkörper mit' dem Antistatikum gemäss der Erfindung
weisen deutlich verbesserte antistatische Eigenschaften im Vergleich zu dem Vergleichsf.ormkörper ohne Antistatikum
auf. Ausserdem weisen die Formkörper keinerlei Färbung auf, gleichgültig, ob sie gewalzt oder im Spritzguss hergestellt
worden waren. Sie sind thermisch ausserordentlich stabil.
30 Teile Dioctylphthalat, .2,5 Teile Stabilisator vom Zinntyp
und 1,O Teile des nach einem der Herstellungsverfahren
1 oder 2 hergestellten Antistatikuraa wurden zu 100 Teilen
Polyvinylchlorid mit einem Polymerisationsgrad von 1O5O
gegeben und gut vermischt. Das Gemisch wurde anschliessend auf Heizwalzen 5 min lang bei 170 °C zu einer Folie mit
einer Stärke von 1 mm verformt. Die Folie wurde 24 h lang im klimatisierten Raum bei. 2O C und einer relativen Feuchtigkeit
von 50- % stehen gelassen. Anschliessend wurde der
antistatische Effekt gemessen.
Weiterhin wurde diese Folie bei 17O C Tinin lang unter
100 kg/cm gepresst. Anschliessend wurde ebenfalls der antistatische
Effekt gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 7 zusammengestellt.
3Q9882/U01
Antistatikum Menge
(Teile)
Formkörper.
ohne
§ C-I
-H Ή
IxI E
-6 j-i
•Η G
ι,ο
1,0
ι,ο
1,0
gewalzt gepresst
gewalzt
gepresst gewalzt
gepresst
gewalzt gepresst gewalzt gepresst Halbwertzeit (see)
Färbung
32 3
11
11
keine
Die antistatischen Eigenschaften der Formkörper mit dem
Antistatikum gemäss der Erfindung sind deutlich besser als
diejenigen der Formkörper, die die Vergleichsantistatika
enthalten. Keine Färbung wurde in den gewalzten oder in den gepressten Formkörpern beobachtet. Die Produkte zeigten eine
ausserordentlich gute Wärmebsi.rl:.andigkfcit. Weder der antistatische
Effekt noch die Wärmobe^tändigkodt wurden beeinträchtigt,
wenn das Antistatikum cjera^ss der Erfindung in Verbindung
mit einem Weichmacher uno einem Stabilisator verwendet
wurden.
30 Teile Diallylphthalat und 1,0 Teile dcp nach dsm Herstellungsverfahren
1 erhaltenen. Antistatika;/!« wurden zu 7O Teilt-u
Cellulosediacetat gegeben. Dr,i>
Gemisch wurde im Mörser gut vermischt und 3 min lang auf Ilcioiswalzen von 190 °C zu c?iner
Folie von 1 ir;n Starke verpres.ot. Die Folie wurde anschliosr.cn
7 min lang bsi 190 0C und lOü iLg/ciu heisa gepresst. Die
gepresste Folie wurde einen bsw. 11 Tacje lang ira. lclimatisierten
Return stehen gelassen» /aischliesscnd v/uirde de3: antistatische
Effekt mit einent spi'^.iellcn elektrosLatiachen
Messgerät cjeraessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle S ιλι-ajmruengestellt.
309882/U01
Tabelle 8 Antistatischer Effekt bei Celluloseacetat
(O OO OO
Antistatxkum | Menqe | Halbv/ertzex t | (see) | Färbung |
(Teile) | nach 1 d | nach 11 d | ||
ohne C-I gemäss Erfindung |
1.0 V |
S9 | > 200 44 |
keine schwach gelb |
E gemäss Erfindung
1.0
169
U)
Ns) CO OJ K) KJ
Die antistatischen Eigenschaften der Formkörper mit dem
Antistatikum gemäss der Erfindung weisen deutlich bessere antistatische Eigenschaften als die Formkörper ohne Zusatz
der Antistatika auf. Die antistatischen Eigenschaften der mit dem Äntistatikum versetzten Formkörper zeigen eine langfristige
Verbesserung. Die gepresste Folie sseigt lediglich
eine schwache Färbung. Diese bedeutet jedoch praktisch keinen Nachteil. Auch die anderen Eigenschaften bleiben unbeeinflusst«
Auch bei Verwendung der Antistatika gemäss der Erfindung in Verbindung mit einem Weichmacher v/erden die thermischen
Eigenschaften des Kunststoffs nicht beeinträchtigt. Es zeigt sich also, dass die Antistatika gemäss der Erfindung auch
in Kombination mit anderen Zusätzen zu guten Ergebnissen führen.
Ein Gramm de3 Antistatikumo nach dem Herstellungsbeispiel 1
wurde in 100 ml Isopropylalkohol gelöst. In diese Lösung
wurden 1 min lang Folien aus Polypropylen, Polyäthylen, Polyester und Nylon getaucht, die kein Antintatikum enthielten.
Die Folien wurden anschliessend in der Klimakammer cjetrocknet.
Bei diesem Verfahren betrug die auf diese Weise auf die Folienoberfläche
aufgebrachte Menge Antistatikum 0,05 mg/cm'". Die Ergebnisse der antistatischen Messungen sind in der Tabelle
9 zusammengefasst.
309882/UQ1
Tabelle 9 Antistatischer Effekt bei Auftrag auf Folienoberflächen
Folie
Polypropylen
Polyäthylen
Polyester
Nylon-12
Kalbwertzeit (see) chiie
Anti s t at ikuni
>100 Halbwertζ ei t (sec)
mit Antistatijcunv-iiberzug
10 2
30 25
F_
_G
EB
15
Wie die Tabelle 9 zeigt, weist jede der mit dem Antistatikum
gemäss der Erfindung überzogene Folie einen hervorragenden
antistatischen Effekt auf.
Wie vorstehend bereits erwähnt wurde, kann das Antistatikum
gemäss der Erfindung in Verbinduncj rait den verschiedensten
Kunststoffen verwendet werden. Diese Kunststoffe sind nachstehend aufgelistet.
Polyäthylen, Polypropylen, und andere Poly-(ct-olefine); chloriertes
Polyäthylen, chloriertes Polypropylen; Polystyrol; Acrylnitril-Styrol-Copolymerißüt (AS), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS), Poly/oethylmethacrylat, Polyacrylnitril,
Polyvinylacetat, Polyvinylacetat; Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylether, Polyvinylketon;
6, 66, 610, 11, 12 Nylon; Polyethylenterephthalat, Polyurethan, Polyorcymethylen, Polycarbonate; Celluloseacetat,
Cellulosebutyrat; Duroplaste: Phenolharze, Melamin-Formaldehyd-Harze,
Harnstoff-Formaldehyd-IJör^e, ungesättigte
Polyester, Epoxidharze, Urethane, Alkydharze, FxirariharzejElostc.aer
Naturgummi, · Styrol-Butadien-Guinm (SBR), Hitrilgu'rrai , cis-1,
4~Polybuteidi en, tr an s-1, 4-Polybu fcadi en, Polyi sobutylon,
Polychloroi^ren.
309882/1401
Claims (7)
- Patentansprüche1mit R, gleich Alkyl mit 7-29 Kohlenstoffatomen, R? gleich Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, R^ gleich niederes Alkyl rait 1 — 4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl der Formel -(CH2CHO) H mit R5 gleich Wasser-R5stoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und y gleich 1, 2 oder 3, R4 gleich niederes Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl der Formel -(CH0CHO) H. R6mit Rg gleich Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und ζ gleich 1, 2 oder 3 und χ gleich 1, 2 oder 3,
- 2. Antistatikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R, n-Octyl, n-Decyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl, n-Hexadecyl, n-Octadecyl oder ein Gemisch dieser Reste ist.
- 3. Antistatikum nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass χ 1 ist, R2 Wasserstoff und R3 und R4 je CH2CH2OH.
- 4. /vntistatikum nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass χ 1 ist, R2 CH3 und R und R. je CH2CII(CII3)OH sind.309882/U01
- 5. Verwendung des Antistatikums nach einem der Ansprüche 1 bis 4 im homogenen Gemisch mi^ einer Kunststoffornsnasse in einer Menge von O1I bis 5,0 Gew.-% Antistatikum, bezogen auf das Gewicht des Kunststoffs.
- 6. Verwendung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Verwendung des Antistatikums in Verbindung mit Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol, Celluloseacetat oder Celluloseacetatbutyrat.
- 7. Verwendung des Antistatikums nach einem der Ansprüche 1bis 4 als Überzug auf Oberflächen von Kunststofformkörpern2 in einer Menge von O, Ol bis 0,1 mg/cm Formkörper oberfläche.309882/1401
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8239 | Disposal/non-payment of the annual fee |