DE2332277A1 - Antistatikum - Google Patents

Antistatikum

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DE2332277A1
DE2332277A1 DE2332277A DE2332277A DE2332277A1 DE 2332277 A1 DE2332277 A1 DE 2332277A1 DE 2332277 A DE2332277 A DE 2332277A DE 2332277 A DE2332277 A DE 2332277A DE 2332277 A1 DE2332277 A1 DE 2332277A1
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Description

Die Erfindung betrifft ein Antistatikum, insbesondere ein Antistatikum für Kunststoffe.
In der Regel sind Kunststoffe Isolatoren mit einem hohen elektrischen Widerstand, was dazu führt, dass sich auf ihnen, beispielsweise durch Reibung, leicht statisch-elektrische Ladungen ansammeln. Aus diesem Grund ziehen Kunststof formkörper Staub und andere Feststoffschwebeteilchen der Umgebung an, was zu einer Beeinträchtigung des Aussehens der Oberfläche solcher Kunststof fonalcörper führt. Aus.oerdsm finden bei Kunststoffen des täglichen Gebrauchs nicht selten Überschläge auf den menschlichen Körper statt, die den Umgang mit solchen Kunststoffgegenständen unangenehm ^; werden lassen. . ^
2m verursacht die Ansammlung elektrostatischer Ladung
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auf Kunststoffen sowohl währendtdes Ausformens als auch während der Weiterbehandlung eine Reihe von Beeinträchtigungen. Beispielsweise kann bereits intensiv verschmutzter Kunststoff als Rohmaterial in die Ausformgeräte gelangen, oder können die mit der Überwachung der Verarbeitung betrauten Personen erheblichen elektrischen Schlagen auscjesetzt sein. Im Fall von Folien aus Kunststoff führt die elektrostatische Aufladung zu dem insbesondere bei Herstellungsverfahren unangenehmen Anhaften dieser Folien an anderen Oberflächen.
Aus all diesen Gründen ist ein Verhindern der Bildung und der Ansammlung elektrostatischer Ladungen auf Kunststoffen sowohl bei der Formgebung als auch auf den fertig ausgeformten Körpern überaus wichtig. Zu diesem Zweck sind bereits eine Reihe von Verfahren und Mitteln vorgeschlagen und untersucht worden, so unter anderem Verfahren, bei denen die Oberfläche der Kunststofformkörper mit einem antistatischen Überzug versehen v/erden, ein Verfahren, bei dem das Antistatikum im Gemisch mit dem Kunststoff erhitzt und aufgeschmolzen wird, insbesondere beim Ausformen, ein Verfahren, bei dem das Antistatikum mechanisch in den Kunststoff eingeknetet wird,und eine Reihe anderer Verfahren.
Bei dem herkömmlichen Verfahren, bei dem ein antistatischer Überzug auf die Oberfläche des Kunststofformkörpers aufgebracht wird, wird diese antistatische Schicht bei Reibbeanspruchung oder beim wiederholten Abwaschen des Formkörpers nur allzu leicht wieder entfernt. Auf diese Weise ist es daher praktisch nicht möglich, über längere Zeit die antistatische Wirkung aufrechtzuerhalten.
Beim Einkneten des antistatischen Mittels in den Kunststoff tritt in der Regel selbst nach Abwaschen oder Abreiben des
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Kunststofformkörpers und verloren gegangenem antistatischem Effekt nach einer gewissen Zeit eine Regeneration des antistatischen Effektes einj da das mechanisch untergeknetete Antistatikum wieder an die Oberfläche des Formkörpers diffundiert. Auf diese V/eise kann der antistatische Effekt an der Oberfläche der Kunststofformkörper zwar für eine geraume Zeit aufrecht erhalten werden, jedoch liegt bei der Verwendung bekannter Antistatika die Schwierigkeit, den antistatischen Effekt über längere Zeit voll aufrecht zu erhalten, darin, dass beträchtliche Mengen Antistatikum in den Kunststoff eingearbeitet werden müssen. Dadurch werden jedoch in der Regel die Materialeigenschaften des Kunststoffs, beispielsweise die Wärmebeständicjkeit, die Festigkeit, die Dehnbarkeit, die Elastizität, der Oberflächenreibungskoeffizient, die Antiblockung-Charakteristik, die Viasserabsorptionsfähigkeit, die Wetterbeständigkeit, die Transparenz, die Oberflächenhärte, der Glanz und andere Eigenschaften, nachteiligt beeinflusst. Ein Antistatikum, das sowohl langfristig dem Kunststofformkörper eine antistatische Wirkung verleihen kann als auch die Materialeigenschaften des Kunststoffs nicht beeinträchtigt, konnte trotz eingehender Forschung bislang nicht gefunden werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Antistatikum, insbesondere für die Verwendung in Verbindung mit Kunststoffen, zu schaffen, das bei langfristig unvermindert guter antistatischer Wirkung die Materialeigenschaften der antistatisch gemachten Gegenstände nicht beeinträchtigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss ein Antistatikum der allgemeinen Formel
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R2
CHCHo COCIICH2 )χΝ
I " Vr4
.011
mit R-, gleich Alkyl mit 7-29 Kohlenstoffatomen, R2 gleich Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, R3 gleich niederes Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl der Formel -(CH2CHO) H mit R5 gleich VZasser-
R5
stoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und y gleich 1, 2 oder 3, R. gleich niederes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl der Formel -(CH0CHO) H mit
ζ, ζ
R6
R gleich Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und ζ gleich 1, 2 oder 3 und χ gleich 1,2 oder 3.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung kann sowohl der auszuformenden Masse zugesetzt werden als auch in Form eines Überzuges auf den Formkörper aufgebracht v/erden.
Wenn das Antistatikum als Überzug auf die Oberfläche eines Kunststofformkörpers aufgebracht wird, behält dieser seine antistatischen Eigenschaften auch nach wiederholtem Waschen oder Reiben der Oberfläche. Wenn dagegen das Antistatikum gemäss der Erfindung in einen Kunststoff eingeknetet wird, so tritt keine Verschlechterung der Materialeigenschaften des Kunststoffs ein. Beim Erhitzen und gemeinsamen Verschmelzen und mechanischen Einkneten dos Antistatikums in den Kunststoff erweist sich das Antistatikum selbst hai hohen Verarbeitungstemperaturen als ausserordentlioh stabil.
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Es verursacht keine auf eine Zersetzung zurückzuführende Verfärbung der Formmasse. Ausserdem weist das /antistatikum eine hervorragende Verträglichkeit mit dem Kunststoff auf und beeinträchtigt weder seinen Glanz noch seine Transparenz. Der einmal erzeugte antistatische Effekt bleibt über lange Zeiträume erhalten und, wenn er einmal verloren gegangen ist, regeneriert er schnell und zuverlässig. Auch kann das Antistatikum gemäss der Erfindung ohne jede negative Beeinträchtigung mit anderen herkömmlichen Zusätzen zu Kunststofformmassen verarbeitet werden, beispielsweise mit Weichmachern, Stabilisatoren, Farben oder Pigmenten.
Das antistatische Verhalten von Formkörpern kann aber bereits auch dadurch verbessert werden, dass man das Antistatikum gemäss der Erfindung lediglich auf die Formkörperoberfläche aufträgt oder aufsprüht. *
In der oben angegebenen allgemeinen Formel des Antistatikums bedeutet "Alkyl" ganz allgemein und im weitesten Sinne eine Atomgruppe der Formel CH-,. Vorzugsweise ist R, in der vorstehenden Formel jedoch ein geradkettiges Alkyl, beispielsweise n-Octyl, n-Decyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl, n-Hexadecyl oder n-Octadecyl.
Als antistatisches Mittel gemäss der Erfindung können auch Gemische der Antistatika der vorgenannten allgemeinen Formel verwendet werden.
Wenn R, 6 oder weniger Kohlenstoffatome enthält, verdampft das entsprechende Antistatikum beim Erhitzen oder Aufschmelzen in Verbindung mit dem Kunststoff zu leicht, was zu einer Verminderung des antistatischen Effektes des Kunst-r stofformkörpers führt. Wenn dagegen R1 mehr als 30 Kohlen-
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stoffatome enthält, nimmt die antistatische Wirkung des entsprechenden Antistatikums merklich ab. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Kohlenstoffatome für den Rest R, auf 7 29, vorzugsweise auf IO - 16, begrenzt.
Wenn die Anzahl der Kohl ens to ff atome in den Resten R~, Rn und R6 3 oder darüber beträgt, kann kein ausreichender antistatischer Effekt erzielt werden. Wenn R3 und bzw. oder R4 Wasserstoff sind, kann zwar ein ausreichender antistatischer Effekt erhalten werden, jedoch ist die thermische Stabilität des so erhaltenen Antistatikums nicht voll zufriedenstellend. Vorzugsv/eise sind R-. und R. daher Alkyle mit 1—2 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyle der oben genannten Formeln.
In der japanischen Auslegeschrift 10 729/67 ist ein Antistatikum beschrieben, das eine Hydroxylgruppe in ß-Stellung zu einer polaren Gruppe am Ende einer langkettigen Alkylgruppe enthält. Im einzelnen offenbart die genannte Auslegeschrift ein Reaktionsprodukt, das durch Umsetzen eines Olefinoxids und eines Alkanolamine nach der folgenden Gleichung erhalten wird:
R-CiI-CIiR' JV-OiI R1 R"-OH I j
r-c.i-ch-r'+h:/ -» r-ck-c-n/ + ν oh
0 Iv OU H i\ IiO-K" IV"
wobei R eine gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 8-22 Kohlenstoffatomen, R1 Wasserstoff oder eine gesättigte aliphatische Kohlenwaserstoffgruppe mit 1-6
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Kohlenstoffatomen, R" eine gesättigte aliphatische Kohlenwasser stoff gruppe mit 2-6 Kohlenstoffatomen und R"1 Wasserstoff, ein Alkylol mit 2-6 Kohlenstoffatomen oder eine gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen ist.
Von einem solchen Produkt wird gesagt, dass es Polyolefinen wirksam antistatische Eigenschaften verleihen könne.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung zeichnet sich demgegenüber durch eine zusätzliche Atherbindung aus, die in dem Antistatikum nach dem Stand der Technik nicht vorhanden ist.
Wie weiter unten anhand von Vergleichsversuchen eingehend gezeigt ist, führt diese zusätzliche Atherbindung im Antistatikum gemäss der Erfindung zu einem in unerwarteter Weise wesentlich verbesserten antistatischen Effekt.
Nach der Lehre der japanischen Auslegeschrift 22 901/69 führt eine Atherbindung in der Kette einer als Antistatikum verwendeten Verbindung zu antistatischen Eigenschaften von Polyolefinen, die mit einem solchen Antistatikum vermischt sind. Im einzelnen lehrt die genannte Auslegeschrift, dass Verbindungen der nachstehenden allgemeinen Formel Polyolefinen antistatische Effekte verleihen können:
wobei R* Alkyl, Alkenyl, Alkylcycloalkyl, Aryl, Alkylaryl oder
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Alkenylaryl mit 6-25 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe und R1- und R1 3 je Wasserstoff, Alkyl mit 1-5 Kohlenstoffatomen oder eine Gruppe (C H0 0) H mit χ gleich 2 oder
χ £.&. η
3 und η gleich einer ganzen Zahl von 1 - 10 sein können.
Von dem vorgenannterjAntistatikum unterscheidet sich das Antistatikum gemäss der Erfindung durch eine Hydroxylgruppe in ß-Stellungzu den Sauerstoffatomen am Ende der langen Alkylkette.
Wie die Beispiele der genannten Auslegeschrift zeigen, nimmt der antistatische" Effekt, der mit diesem Antistatikum erhalten werden kann, mit der Zeit ab, und zwar im Verlauf von 4 Monaten bis zu einem Jahr, gerechnet von der Modifizierung des Formkörpers ab. Wie in den Beispielen dieser Beschreibung weiter unten gezeigt ist, tritt dagegen der mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung erreichbare antistatische Effekt unmittelbar nach dem Ausformen des Formkörpers auf und bleibt im Laufe der Zeit nicht nur erhalten, sondern verstärkt sich auch noch. Mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung können ausserdem unerwartet hohe Anfangswerte für die antistatische Wirkung erhalten werden.
Aufgrund dieser letzteren Eigenschaft ist zur Erzielung eines vergleichbaren antistatischen Effektes eine wesentlich geringere Menge Antistatikum gemäss der Erfindung zum Einarbeiten in den Kunststoff erforderlich,als sie für herkömmliche Antistatika benötigt wird. Ausserdem regeneriert sich der antistatische Effekt von Formkörpern, die mit. dom Antistatikum gemäss der Erfindung präpariert worden sind, rasch, wenn der antistatische Effekt einmal durch Reiben oder Waschen verloren gegangen ist. Auf diese Weise weist das Antistatikum gemäss der Erfindung also Eigenschaften auf,
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die bisher mit den Antistatika gemäss dem Stand der Technik nicht zu erhalten waren. Beim weiter unten beschriebenen Tabakaschenversuch ist beispielsweise gezeigt, dass zur Erzielung vergleichbarer antistatischer Effekte nur Mengen in der Grössenordnung von 1/4 bis 1/2 der von den Antistatika nach dem Stand der Technik benötigten Mengen zugesetzt werden müssen. Allein diese Werte zeigen die deutliche Überlegenheit des Ahtistatikums gemäss der Erfindung im Vergleich zu den Antistatika gemäss dem Stand der Technik.
Zur Herstellung der Antistatika gemäss der Erfindung können, ein langkettiges Alkylenoxid (beispielsv/eise Epoxide, wie sie durch Oxidation von a-Olefin aus der Oligomerisation von Äthylen oder der Paraffinzersetzung mit Wasserstoffperoxid, Peressigsäure, t-Buty!hydroperoxid oder anderen erhalten werden) und ein Alkanolamin der allgemeinen Formel
H-(OCHCIi2);
(beispielsweise Triäthanolarnin oder Triisopropanolamin) in an sich bekannter Weise umgesetzt werden. Die Umsetzung kann beispielsweise in einer Stickstoffatmosphäre bei hohen Temperaturen oder in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines Katalysators, wie beispielsweise einer Säure oder einer Base, durch Abdestillieren des Reaktionsproduktes oder Waschen mit heissem destillierten Wasser und Trocknen in gereinigter Form erhalten werden.
Vorzugsweise wird der Gehalt an Verunreinigungen im Reaktion sjjrodukt auf ein Minimum herabgesenkt. Der antistatische
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Effekt des Reak.tionsproduk.tes wird aber auch bei Anwesenheit geringer Mengen nicht umgesetzten langkettigen Alkylenoxids und geringer Mengen von Nebenprodukt nicht beeinträchtigt.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung weist eine gute Verträglichkeit mit Kunststoffen aus Polyvinylchlorid, Polyolefin, wie beispielsweise Polyäthylen oder Polypropylen, Polystyrol und Cellulosen, beispielsweise Celluloseacetat oder Celluloseacetatbutyrat und anderen Kunststoffen auf und ist auch bei hohen Temperaturen stabil. Es zersetzt sich nicht, wenn es bis zum Schmelzen erhitzt und in den Kunststoff eingeknetet wird. Daher wird die Formmasse, in der das Antistatikum gemäss der Erfindung eingearbeitet ist, auch nicht in ihrem Glanz oder ihrer Transparenz beeinflusst. Keine der Materialeigenschaften des Kunststoffs wird ungünstig verändert.
Die Menge an Antistatikum, die zur Erzielung eines ausreichenden antistatischen Effektes in die Kunststofformmasse einzuarbeiten ist, hängt von der speziellen Art des verwendeten Kunststoffs ab, liegt aber in der Regel im Bereich von 0,1 5,0 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,3 - 3,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Kunststoffs.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung kann den Kunststoffpulvern oder den Kunststoffkörnchen in geeigneten Mischvorrichtungen, beispielsweise auf Pfannen oder in Schwingmischern, zugemischt werden. Vorzugsweise wird das Antistatikum dem Kunststoff homogen durch Auflösen, Dispergieren oder Emulgieren des Antistatikums in einem geeigneten organischen Lösungsmittel (beispielsweise Chloroform oder Äther), Eintauchen des Pulvers oder der Körnchen des Kunststoffs in der erhaltenen flüssigen Phase, kräftiges Rühren des Gemisches und Abziehen des organischen Lösungsmittels im Vakuum
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untergemischt.
Das Kunststoffpulver bzw. die Kunststoffkörnchen, die auf diese Weise einheitlich mit dem Antistatikum versehen worden sind, werden nach herkömmlichen Verfahren verformt. Die erhaltene Formmasse kann beispielsweise auf Heizwalzen geknetet und zu einer Folie oder einer Bahn verarbeitet werden. Auch kann die Masse auf einem Extruder zu Bahnen, Folien, Fäden oder körnigen Produkten ausgeformt werden. Ebenso kann die antistatisch gemachte Masse durch Walzen zu einem Folienmaterial oder durch Spritzguss zu einem Formkörper verarbeitet werden. Die so erhaltenen ausgeformten Produkte, die das Antistatikum gemäss der Erfindung eingearbeitet enthalten, weisen unvergleichlich bessere antistatische Eigenschaften als Vergleichserzeugnisse auf, die ohne das Antistatikum gemäss der Erfindung hergestellt worden sind.
Ausserdem können, die antistatischen Effekte an bereits fertig ausgeformten Kunststoffartikeln dadurch verbessert werden, dass man das Antistatikum gemäss der Erfindung in einem organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Äther, Chloroform, Alkohol oder Benzol,löst und diese Lösung beispielsweise durch Sprühen auf die Oberfläche des zu behandelnden Artikels aufträgt. Wenn die auf diese Weise aufgetragene Menge an Antistatikum zu gering ist, wird keine ausreichende antistatische Wirkung erzielt. Wenn die aufgetragene Menge an Antistatikum zu gross wird, wird die Transparenz des Formkörpers beeinträchtigt und die Oberfläche des behandelten Gegenstandes klebrig, was zu einem Zusammenbacken und Verkleben der Formkörper führt. Auch ein Bedrucken solcherart behandelter Formkörper ist nicht mehr mit der sonst erzielbar on Güte möglich. Auch neigt eine mit einer zu grossen Menge Antistatikum behandelte Formkörperoberfläche dazu, Staub ' aufgrund der Klebewirkung anzusammeln. Bei der Oberflächen-
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behandlung von Formkörpern mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung ist daher die Auftragsmenge von grosser Bedeutung. Mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung werden optimale Ergebnisse mit zufriedenstellendem antistatischen Effekt erhalten, wenn das Antistatikum in Mengen von 0,01 bis 0,1 mg/cm", bezogen auf die Oberfläche des Formkörpers, aufgetragen werden.
Auf diese Weise können mit dem Antistatikum nicht nur thermoplastische Formkörper, sondern auch solche Formkörper behandelt werden, die aus thermisch härtbaren Kunststoffen bestehen, beispielsweise aus Epoxiden, Phenolharzen oder Harnstoffharzen. Bei einer Anwendung des Antistatikums in Verbindung mit solchen Kunststoffen muss darauf geachtet werden, dass das verwendete Lösungsmittel den zu behandelnden Kunststoff nicht angreift. Das Antistatikum ist dabei vorzugsweise möglichst gleichmässig auf die Oberfläche des Formkörpers aufzutragen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Herstellungsverfahren und Beispielen näher beschrieben, wobei auch die beschriebenen Herstellungsverfahren lediglich beispielhaft zu verstehen sind und den Rahmen der Erfindung ebensowenig wie die übrigen Beispiele einschränken sollen.
Herstellungsverfahren 1
(1) Im Stickstoffstrom wurden bei 90 - 95 "°C 6 h lang Teile 1,2-Decenoxid, 224 Teile Triäthanolamin, 2 Teile Natriumhydroxid und 200 Teile Isopropylalkoliol umgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wurde der Isopropylalkoliol im Vakuum abgezogen und das überschüssige Triäthanolamin und Natriumhydroxid durch zweimaliges Waschen mit je 500 Teilen 98 C warmen Wassers entfernt. Das Reaktionsprodukt ·
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wurde durch Destillation bei 10 - 20 ram Hg aufbereitet und anschiiessend getrocknet, wobei ein schwach gelbes Produkt erhalten- wurde.
In den IR-Spektren konnte das völlige Verschwinden der Epoxid-Bande bei 831 cm verfolgt werden. Das Verschwinden dieser Absorptxonsbande zeigte die Beendigung der Umsetzung an.
—1 Statt dessen trat die Ätherbande bei 1120 cm auf.
Das NMR-Spektrum zeigte Maxima bei ^= 5,2; 6,4; 7,5; 8,7 und 9,1. Das Integrationsverhältnis betrug 3:9:6:16:4.
Beim Zusatz von schwerem Wasser verschwand das Maximum bei X= 5,2. Dieses Maximum konnte dadurch der Hydroxylgruppe
zugeordnet werden. Die Maxima bei 8,7 und 9,1 sind der Methylen- bzw. der Methylgruppe in der langkettigen Alkylgruppe zuzuordnen. ■>
Das Maximum bei X = 6,4 ist dem Wasserstoff zuzuordnen, der an dem neben dan Sauerstoffatom stehenden Kohlenstoffatom
gebunden ist. Das Maximum bei T — 7,5 ist dem Wasserstoffatom zuzuordnen, das an dem neben dem Stickstoffatom stehenden Kohlenstoffatom gebunden ist.
Das Antistatikum gemäss der Erfindung
CJI. (ClI0) ^CIiCH,OCllvCilvN\ ■i ~ ' I - - ~ CI OH
weist NMR-Maxima bei 5,2; 6,4; 7,5; 8,7 und 9,1 auf, wobei das theoretische Integrationsverhältnis 3 : 9 : 6 : 14 : 3 beträgt.
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Das geringe Abweichen des Integrationsverhältnisses der Maxima bei 8,7 und 9,1 im erhaltenen Reaktionsprodukt vom theoretischen Wert liegt daran, »dass das Reale ti onspr odukt in geringen Mengen noch langkettiges Alken enthält. Sowohl die Lage der Maxima bei 5,27 6,4 und 7,5 als auch das Integrationsverhältnis dieser Maxima stimmen jedoch ausgezeichnet mit den theoretischen Werten überein. Es konnte auf diese Weise also zweifelsfrei gezeigt werden, dass das Reaktionsprodukt das Antistatikum geraäss der Erfindung ist.
(2) In der gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, wurden 1,2-Alkylenoxide mit 12 Kohlenstoffatomen, 12 und 14 Kohlenstoffatomen, 16 und 18 Kohlenstoffatomen bzw. mit 20 bis 28 Kohlenstoffatomen mit Triäthanolamin umgesetzt und 1,2-Alkylenoxid mit 12 und 14 Kohlenstoffatomen mit Triisopropanolamin umgesetzt. Die Analyse der IR- und der NMR-Spektren zeigte, dass die erhaltenen Reaktionsprodukte die Antistatika der Erfindung waren.
(3) Im Stickstoff strom wurden bei 120 0C 6 h lang 210 Teile 1,2-Alkylenoxid mit 12 und 14 Kohlenstoffatomen und 224 Teile Triäthanolamin umgesetzt. Die Reinigung des so erhaltenen Reaktionsproduktes wurde in der oben beschriebenen Weise durchgeführt, wobei ein schwach gelbliches Reaktionsprodukt erhalten wurde.
Die Analyse der IR- und der NMR-Spektren des Reaktionsproduktes zeigte, dass es sich bei diesem Produkt um das Antistatikum gemäss der Erfindung handelte.
Die auf diese Weise nach (1), (2) und (3) erhaltenen Antistatika sind in der Tabelle 1 zusammengestellt. Die Bewertung des antistatischen Effektes dieser Antistatika auf Kunststoffen ist in den weiter unten wiedergegebenen Bei-
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spielen näher beschrieben.
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Tabelle 1 Antistatikum qemäss der Erfindung-
Code des Anzahl der C- Alkanolamin Antistatikums Atome des 1,2-
Alkylenoxids
(R1 + 2) Formel
Bemerkung
ο
to co
- 1
C - 2
10
12
12 + 14
14 + 16
Triäthanolamin CH3 (CII2) 7CHCE2OCK2CII2Is
K2OH
umgesetzt im Lösungsmittel
CH3 (CH2)
OH
CK9CR9OH
CH2CH2CK
CH,(CHn)g>nCKCH2OCK2CH2N/
CK9CH9OK
OH
V112CH2OH
CH, (CH9) η
.CH9CU9CH direkt umge- Δ *■ setzt
, ,C
XX \
OH
CH9ClI9CH umgesetzt im
(CK0)Ti Ί ,CrICH9OCH2CIi2!']/ " " Lösungsmittel OH Ch2CiI2On
16 + 18
20 - 28
12 + 14 ^22
CH3 (CH2) 13_15CHCH2OCH2CII2>< 2
OH CH2Cn2On
Triiscoro-
xaiÄ CH, (CH2) , n 9 ,-CHCH9OCH9CK9
J κ 17-25 \ £ 2. *■
CH2CK2OH
9KV
OH
Cu3 CII2CH (CH3)OH CH, (CiU) 7CIICHo0CHC1I2k(
6 '- 7 0K *■ CH2CH(CIi3)OH
Herstellungsverfahren 2 (Herstellung der Verqleichsantista-
tika) tt
In der im Rahmen des Herstellungsverfahrens 1 beschriebenen Weise wurden verschiedene 1,2-Alkylenoxide mit Diethanolamin und Diisopropanolarnin zu schwach gelben Reaktionsprodukten umgesetzt.
Anhand von IR- und NMR-Spektren wurde gezeigt, dass die . Reaktionsprodukte keine Ätherbindungen enthielten und sich auch sonst deutlich von den im Rahmen des Herstellungsverfahrens 1 erhaltenen Antistatika gemäss der Erfindung unterschieden .
Die im Rahmen des Herstellungsverfahrens 2 erhaltenen Reaktionsprodukte sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.
Der antistatische Effekt der so erhaltenen Vergleichsprodukte in Verbindung mit Kunststoffen ist in den weiter unten folgenden Beispielen näher diskutiert.
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Tabelle 2 Vergleichsantistatika
<o
OD
OD
Code dee Anzahl der C- Alkanolamin Antistatikuma Atome des 1,2-
Alkylenoxids
(R1 + 2) Formel
10
12 ^22 Diathanolamin CH3(CH2J7(JuCH2Kn ^ ^
Bemerkung
umgesetzt im
Lösungsmittel
CH3 (CK2) 2C
OH
HoOH
CH2CH2OK
c-1
nJ - 2
12 + 14
+ 16
16 + 18
J Z-/-LJ-1.. V·,: PV mi
CH3(CK2)9-
CH-(CH9)
OH
umgesetzt
0'" umgesetzt im Lösungsmittel
OH
>2u^
CH3(CH2)13_15CHCH2KX 2 i «
3 2 1, 1^h NC!I2CH2OH
Beispiel 1
1,O Teile des nach dem Herstellungsverfahren 1 oder 2 erhaltenen Antistatikums wurden zu 100 Teilen Polypropylenpulver gegeben, im Mörser gut gemischt und 3 min lang zwischen Heizwalzen bei 170 C verknetet und zu einer Folie von 1 mm Stärke ausgeformt.
Die so erhaltene Folie wurde zu kleinen Plättchen zerschnitten und zu einem Formkörper der Abmessungen 5 cm χ 5 cm χ 2 mm (Dicke) im Spritzgussverfahren bei einer Formtemperatur von 35 0C, einer Spritztemperatur von 230 C und einem Spritzdruck von 6 kg/cm verformt.
Der so hergestellte Formkörper wurde 24 h lang in einer Klimakammer bei 20 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 5O % stehen gelassen- Die antistatische Wirkung wurde mit Hilfe eines speziellen Messgerätes gemessen. Dazu wurde der Formkörper elektrisch aufgeladen, wobei anschliessend unter vorgegebenen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen der Spannungsabfall verfolgt wurde. Als Mass des antistatischen Effektes wurde dabei die Zeitspanne gewählt, die verstrich, bis die aufgebrachte Anfangsspannung auf die Hälfte des Anfangswortes abgesunken war (Halbwertszeit).
Färbung und Glanz der Folie wurden nach dem Walzenkneten und die Färbuncj auch nach dem Erwärmen der Folie im luftgeheizten Heizungsschacht auf 190 C beobachtet.
Die Beobachtungs- und Messergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengestollt.
Die unter Zusatz des Antistatikuins gcmäss der Erfindung hergestellton Formkörper väosen gegenüber einem Kontrollformkörper.
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der ohne Zusatz eines Antistatikums hergestellt worden war, ganz wesentlich bessere antistatische Eigenschaften auf. Die antistatischen.Eigenschaften der mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung hergestellten Formkörper waren auch deutlich besser als diejenigen der unter Verwendung eines Antistatikums nach dem"Stand der Technik hergestellten Formkörper.
Die Antistatika gemäss der Erfindung führten weder in der Folie noch in dem Formkörper zu irgendeiner Verfärbung. Selbst nach einem Erhitzen der Folie für 30 min auf 190 C trat nur eine geringe Verfärbung und praktisch keine Beeinträchtigung der übrigen Kunststoffeigenschaften auf.
Weiterhin war der Glanz des das Anti s tat! kum gemäss der Erfindung enthaltenden Materials wesentlich besser als der Glanz des Materials, das ohne Zusatz eines Antistatikums hergestellt worden war.
In den folgenden Tabellen bedeutet das Zeichen " vo", dass ein Abklingen der elektrischen Anfangsl&dung überhaupt nicht beobachtet werden konnte.
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Tabelle 3 Antistatischer 'Effekt von Polypropylen und Wärmebeständigkeit des Formköroers
Antistatikum zugesetzte HaIb-
Menge wert-
(Teile) zeit Färbung der Färbung des Färbung nach
^C - 2
■Γη — ' ' —
4-1
a ?
J-I
3-2
Wärmebeständigkeit
Oberflächenzustand der Folie
1.0 (see) Folie Formkörpers 30 min bei 190 C schwach ge
narbt
ohne keine keine kaum bis schwach
aelb
glatt
/-i 28 n Il schwach gelb
12
11
17
>200
20 - 80
>200
-H
>200
N) Ca) OJ
NJ NJ
Beispiel 2
0,5 bzw. 1,0 Teile des Antistatikums nach dem Herstellungsverfahren 1 bzw. 2 wurden zu 100 Teilen Polypropylenpulver gegeben und im Mörser gemischt. Das Gemisch wurde anschliessend bei 200 - 250 °C auf einem 40 mm-Extruder zu Plättchen extrudiert.
Die erhaltenen Plättchen wurden zu einem Formkörper mit den Abmessungen 5 cm χ 10 cm χ 2 mm (Dicke) auf einer 17Ο g-Spritzgussmaschine bei einer Spritzteraperatur von 22Ο - 24Ο C,
2
einem Spritzdruck von 25 kg/cm und einer Formtemperatur von
35 0C ausgeformt.
Die so ausgeformten Körper wurden 1, 14 bzw. 65 Tage lang stehen gelassen,und anschliessend wurde der antistatische Effekt mit einem speziellen Ladungsmessgerät im klimatisierten Raum gemessen. Weiterhin wurden die Probenkörper entsprechend den Vorschriften der japanischen Auslegeschrift 22 901/69 10 min lang kräftig mit einem trockenen Wolltuch gerieben und in die Nähe von Tabakasche gebracht. Es wurde dabei der Abstand gemessen, aus dem die Asche beim langsamen Verringern des Abstandes zwischen dem Formkörper und der Asche an den Formkörper gezogen wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 4 zusammengestellt.
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rabolle 4 Antistatische Eigenschaften von Polypropvlenspritzqusskörpern
Antistatikura 3 Zusatzmenge
(Teile)
nach 1 Halbwertzeit
(sec)
nach Aschentest
(ίππι)
65 d X Färbung· des
Formkörpers
11
C-I - OO d nach 14 d co ' 0 II
ohne C-I - 83 co ■, Δ keine Il
E ■ 1.0 co 3 - 1 C υ
0. 5 70 7 1 Ό H
findunq T 1.0 co 3 3 0 If
U J - 1 0.5 >200 >200 2 0 It
J - 1 1.0 cc 4 3 Δ II
f? L 1.0 co 9 44 Δ It
•H
O
L 0.5 co co 4 χ ti
0 1.0 co 17 co Δ
0.5 co co '.27
1.0 > 200
rs) co
OJ NJ K)
O .. Die Asche wurde aus einer Entfernung von
IO jnm nicht angezogen.
£ Die Asche wurde aus einer PJntfernung von
10 - 20- nun ancjezogen.
χ ........ Die Asche wurde aus einer Entfernung von
über 20 mm angezogen.
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Die Formkörper, die die Antistatika B, C-I oder E gemäss der Erfindung enthalten, weisen ausgezeichnete antistatische Eigenschaften auf, insbesondere im Vergleich zum Kontrollformkörper, der ohne Zusatz eines Antistatikums hergestellt worden war. Insbesondere weisen sie einen verbesserten antistatischen Effektinach längerer Zeit auf.
Im Vergleich mit den unter Verwendung der Vergleichsantistatika I, J-I oder L hercjestellteri Formkörper weisen die Formkörper mit dem Antistatikum genäss der Erfindung wohl einen überlegenen antistatischen Anfangseffekt und einen deutlich überlegenen antistatischen Langze.iteffekt auf.
In dem Antistatikum nach der japanischen Auslegeschrift 22 901/69 mit der Ätherbindung in der unverzweigten Alkylkette nimmt der dem Polypropylen verliehene antistatische Effekt (Oberflächenv/ider stand) mit der Zeit spürbar ab. Das Antistatikum gemäss der Erfindung ist diesem Antistatikum gegenüber durch seine verbesserte antistatische Langzeitwirkung ausserordentlich überlegen.
Bei den unter den gleichen Bedingungen,wie in der genannten japanischen Auslegeschrift beschrieben, durchgeführten Ascheversuchen wurden mit den Antistatika gemäss der Erfindung vergleichbare Effekte erzielt, wenn die Antistatika gemäss der Erfindung in Mengen von 1/4 bis 1/2, bezogen auf die zugesetzte Menge Antistatikum nach dem Stand der Technik, zugesetzt wurden.
Durch die genannten und nachgewiesenen hervorragenden Eigenschaften der Antistatika gemäss der Erfindung, insbesondere, den antistatischen Langzeiteffekt, kann die Menge an zuzusetzendem Antistatikum wesentlich verringert werden. Ausserdern
309882/U01
ist das schnelle und sichere Regenerieren des antistatischen Effektes, wenn dieser durch Reiben oder Waschen verloren gegangen ist, wesentlich besser als bei den Vergleichsantistatika nach derr^Stand der Technik. Zusammenfassend zeigt sich damit eine deutliche Überlegenheit der erfindungsgemässen Antistatika gegenüber allen anderen Vergleichsversuchen.
Beispiel 3
1,0 Teile Antistatikum nach den Herstellungsverfahren 1 oder 2 und 1,0 Teile Stearylalkohol wurden zu Polypropylenpulver gegeben, im Mörser gut miteinander vermischt und auf einem 40 mm-Extruder bei 220 - 250 C zu einer Folie von 1 mm Stärke extrudiert.
Die so erhaltene Folie wurde quer und längs mit einem Ziehverhältnis von 7 gestreckt, wobei ein biaxial ausgerichtetes Filmmaterial mit einer Stärke von 20 - 25 ,um erhalten wurde. Das so erhaltene Filmmaterial wurde einer Koronaentladung ausgesetzt und anschliessend 24 h im klimatisierten Raum stehen gelassen. Der antistatische Effekt wurde anschliescend mit einem speziellen Ladungsraessgerät gemessen. Ausserdem wurde der Film 10 min lang kräftig mit einer Gase gerieben. Es wurde die Entfernung bestimmt, aus der feines Siliciumdioxidpulver vom Film angezogen wurde. Die Entfernung wurde als Mass für die Bewertung des antistatischen Effektes benutzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 5 zusammengefass t.
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Tabelle 5 Antistatischer Effekt am biaxial gestreckten Polypropylenfilm
Antistatikum Zusatzmenge Menge Ste-
(Teile) arylalkohol (Teile)
ohne
C-I
Halbwertzeit (see) Entfernung,aus
der Si02 zogen wurde
Transparenz
der Si02
zogen wu
(mm)
■1.0
1.0
1..0
1.0
- 1.0-
1.0. >100
>200
23
25
>200
77
7S
15
ausgezeichnet
gut·
ausgezeichnet
gut
•H i> H
ü >
J-I
. .0
1.0
1.0
1.0
1.0 >20ü
143
151
> 2 0
65
aus gez eichnet gut
Ca) OJ N) K) —1
Die Antistatika C-I und E gemäss der Erfindung verleihen auch einem biaxial gestreckten Polypropylenfilm ausgezeichnete antistatische Eigenschaften. In allen Fällen sind die Eigenschaften der mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung behandelten Filme besser als diejenigen der Filme, die mit den Vergleichsantistatika behctndelt wurden. Die Trancpsiren?. der Filme wird durch die Antistatika geraäss der Erfindung nicht beeinträchtigt. Der antistatische Effekt kann durch die kombinierte Verwendung von Stearylalkohol und ahnIichen Verbindungen noch verbessert v/erden.
Beispiel 4
1,O Teile der nach den Herstellungsverfahren 1 oder 2 erhaltenen Antistatika wurden zu 100 Teilen hochdicht em PoIy-äthylenpulver gegeben, im Mörser gut vermischt und 3 min auf Hcizwalzen bei 135 C zu einer Folie von 1 mm Stärke ausgewalzt. Die Folie wurde zu Plättchen geschnitten, und das Material wurde zu einen Formkörper mit den Abmessungen 5 cm χ 5 cm χ 2 mm (Dicke) im Spritzgussverfahren, verformt, wobei die Spritz temperatur 180 C, der Spritsclruck 6 kg/cm' und die Temperatur der Form 135 C betrugen« Die Folie wurde im klimatisierten Raum 24 h lang bei 20 C und einer relativen Fexüchtigkeit von 50 % stehengelassen. Anschliessend wurde der antistatische Effekt, gcänessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 6 zusammengefasst.
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Tabelle 6 Antistatische Wirkung auf PolyäthylenforrnJcörper Antiatatikum Zusatzaenge Formkörper Halbwertzeit Färbung
(Teile) (see)
ohne
C-I gemäss Erfindung
gemäss Vergleich J-I
- gewalzte
Folie
Spritzguss
1,0 gewalzte Folie
Spritzguss
1,0 gewalzte Folie
Spritzguss
Iceine
co
NJ
rf
Die Formkörper mit' dem Antistatikum gemäss der Erfindung weisen deutlich verbesserte antistatische Eigenschaften im Vergleich zu dem Vergleichsf.ormkörper ohne Antistatikum auf. Ausserdem weisen die Formkörper keinerlei Färbung auf, gleichgültig, ob sie gewalzt oder im Spritzguss hergestellt worden waren. Sie sind thermisch ausserordentlich stabil.
Beispiel 5
30 Teile Dioctylphthalat, .2,5 Teile Stabilisator vom Zinntyp und 1,O Teile des nach einem der Herstellungsverfahren 1 oder 2 hergestellten Antistatikuraa wurden zu 100 Teilen Polyvinylchlorid mit einem Polymerisationsgrad von 1O5O gegeben und gut vermischt. Das Gemisch wurde anschliessend auf Heizwalzen 5 min lang bei 170 °C zu einer Folie mit einer Stärke von 1 mm verformt. Die Folie wurde 24 h lang im klimatisierten Raum bei. 2O C und einer relativen Feuchtigkeit von 50- % stehen gelassen. Anschliessend wurde der antistatische Effekt gemessen.
Weiterhin wurde diese Folie bei 17O C Tinin lang unter
100 kg/cm gepresst. Anschliessend wurde ebenfalls der antistatische Effekt gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 7 zusammengestellt.
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Tabelle 7 Antistatischer Effekt in Verbindung mit PVC
Antistatikum Menge
(Teile)
Formkörper.
ohne
§ C-I
-H Ή
IxI E
-6 j-i •Η G
ι,ο
1,0
ι,ο
1,0
gewalzt gepresst
gewalzt
gepresst gewalzt
gepresst
gewalzt gepresst gewalzt gepresst Halbwertzeit (see)
Färbung
32 3
11
11
keine
Die antistatischen Eigenschaften der Formkörper mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung sind deutlich besser als diejenigen der Formkörper, die die Vergleichsantistatika enthalten. Keine Färbung wurde in den gewalzten oder in den gepressten Formkörpern beobachtet. Die Produkte zeigten eine ausserordentlich gute Wärmebsi.rl:.andigkfcit. Weder der antistatische Effekt noch die Wärmobe^tändigkodt wurden beeinträchtigt, wenn das Antistatikum cjera^ss der Erfindung in Verbindung mit einem Weichmacher uno einem Stabilisator verwendet wurden.
Beispiel 6
30 Teile Diallylphthalat und 1,0 Teile dcp nach dsm Herstellungsverfahren 1 erhaltenen. Antistatika;/!« wurden zu 7O Teilt-u Cellulosediacetat gegeben. Dr,i> Gemisch wurde im Mörser gut vermischt und 3 min lang auf Ilcioiswalzen von 190 °C zu c?iner Folie von 1 ir;n Starke verpres.ot. Die Folie wurde anschliosr.cn 7 min lang bsi 190 0C und lOü iLg/ciu heisa gepresst. Die gepresste Folie wurde einen bsw. 11 Tacje lang ira. lclimatisierten Return stehen gelassen» /aischliesscnd v/uirde de3: antistatische Effekt mit einent spi'^.iellcn elektrosLatiachen Messgerät cjeraessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle S ιλι-ajmruengestellt.
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Tabelle 8 Antistatischer Effekt bei Celluloseacetat
(O OO OO
Antistatxkum Menqe Halbv/ertzex t (see) Färbung
(Teile) nach 1 d nach 11 d
ohne
C-I gemäss
Erfindung
1.0
V
S9 > 200
44
keine
schwach
gelb
E gemäss Erfindung
1.0
169
U)
Ns) CO OJ K) KJ
Die antistatischen Eigenschaften der Formkörper mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung weisen deutlich bessere antistatische Eigenschaften als die Formkörper ohne Zusatz der Antistatika auf. Die antistatischen Eigenschaften der mit dem Äntistatikum versetzten Formkörper zeigen eine langfristige Verbesserung. Die gepresste Folie sseigt lediglich eine schwache Färbung. Diese bedeutet jedoch praktisch keinen Nachteil. Auch die anderen Eigenschaften bleiben unbeeinflusst« Auch bei Verwendung der Antistatika gemäss der Erfindung in Verbindung mit einem Weichmacher v/erden die thermischen Eigenschaften des Kunststoffs nicht beeinträchtigt. Es zeigt sich also, dass die Antistatika gemäss der Erfindung auch in Kombination mit anderen Zusätzen zu guten Ergebnissen führen.
Beispiel 7
Ein Gramm de3 Antistatikumo nach dem Herstellungsbeispiel 1 wurde in 100 ml Isopropylalkohol gelöst. In diese Lösung wurden 1 min lang Folien aus Polypropylen, Polyäthylen, Polyester und Nylon getaucht, die kein Antintatikum enthielten. Die Folien wurden anschliessend in der Klimakammer cjetrocknet. Bei diesem Verfahren betrug die auf diese Weise auf die Folienoberfläche aufgebrachte Menge Antistatikum 0,05 mg/cm'". Die Ergebnisse der antistatischen Messungen sind in der Tabelle 9 zusammengefasst.
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Tabelle 9 Antistatischer Effekt bei Auftrag auf Folienoberflächen
Folie
Polypropylen
Polyäthylen
Polyester
Nylon-12
Kalbwertzeit (see) chiie Anti s t at ikuni
>100 Halbwertζ ei t (sec)
mit Antistatijcunv-iiberzug
10 2
30 25
F_
_G
EB
15
Wie die Tabelle 9 zeigt, weist jede der mit dem Antistatikum gemäss der Erfindung überzogene Folie einen hervorragenden antistatischen Effekt auf.
Wie vorstehend bereits erwähnt wurde, kann das Antistatikum gemäss der Erfindung in Verbinduncj rait den verschiedensten Kunststoffen verwendet werden. Diese Kunststoffe sind nachstehend aufgelistet.
Polyäthylen, Polypropylen, und andere Poly-(ct-olefine); chloriertes Polyäthylen, chloriertes Polypropylen; Polystyrol; Acrylnitril-Styrol-Copolymerißüt (AS), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS), Poly/oethylmethacrylat, Polyacrylnitril, Polyvinylacetat, Polyvinylacetat; Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylether, Polyvinylketon; 6, 66, 610, 11, 12 Nylon; Polyethylenterephthalat, Polyurethan, Polyorcymethylen, Polycarbonate; Celluloseacetat, Cellulosebutyrat; Duroplaste: Phenolharze, Melamin-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-IJör^e, ungesättigte Polyester, Epoxidharze, Urethane, Alkydharze, FxirariharzejElostc.aer Naturgummi, · Styrol-Butadien-Guinm (SBR), Hitrilgu'rrai , cis-1, 4~Polybuteidi en, tr an s-1, 4-Polybu fcadi en, Polyi sobutylon, Polychloroi^ren.
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Claims (7)

  1. Patentansprüche1
    mit R, gleich Alkyl mit 7-29 Kohlenstoffatomen, R? gleich Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, R^ gleich niederes Alkyl rait 1 — 4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl der Formel -(CH2CHO) H mit R5 gleich Wasser-
    R5
    stoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und y gleich 1, 2 oder 3, R4 gleich niederes Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl der Formel -(CH0CHO) H
    . R6
    mit Rg gleich Wasserstoff oder Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und ζ gleich 1, 2 oder 3 und χ gleich 1, 2 oder 3,
  2. 2. Antistatikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R, n-Octyl, n-Decyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl, n-Hexadecyl, n-Octadecyl oder ein Gemisch dieser Reste ist.
  3. 3. Antistatikum nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass χ 1 ist, R2 Wasserstoff und R3 und R4 je CH2CH2OH.
  4. 4. /vntistatikum nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass χ 1 ist, R2 CH3 und R und R. je CH2CII(CII3)OH sind.
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  5. 5. Verwendung des Antistatikums nach einem der Ansprüche 1 bis 4 im homogenen Gemisch mi^ einer Kunststoffornsnasse in einer Menge von O1I bis 5,0 Gew.-% Antistatikum, bezogen auf das Gewicht des Kunststoffs.
  6. 6. Verwendung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Verwendung des Antistatikums in Verbindung mit Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol, Celluloseacetat oder Celluloseacetatbutyrat.
  7. 7. Verwendung des Antistatikums nach einem der Ansprüche 1
    bis 4 als Überzug auf Oberflächen von Kunststofformkörpern
    2 in einer Menge von O, Ol bis 0,1 mg/cm Formkörper oberfläche.
    309882/1401
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