DE2329851B1 - Kopfhörer für die, Wiedergabe echter quadrophon aufgenommener Informationen - Google Patents
Kopfhörer für die, Wiedergabe echter quadrophon aufgenommener InformationenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kopfhörer für die Wiedergabe echter quadrophon, in einem Vierkanalverfahren
getrennt mit vier Mikrophonen aufgenommener Informationen oder stereo-ambiphoner
Darbietungen mit je einem Schallgeber für den Vorderschall und den Hinterschall in jeder Kopfhörermuschel,
wobei die Schallgeber von einer Schallaustrittsöffnun-
gen besonderer Art aufweisenden Tragwand abgedeckt sind und der Muschelrand mit einem Polsterring von
solcher Tiefe versehen ist, daß das Ohr bei aufgesetztem Kopfhörer seine natürliche abstehende Stellung
beibehält und den vom Polsterring und der Tragwand gebildeten Muschelinnenraum in einen vorderen und
einen hinteren Bereich teilt, ohne beide Bereiche gegeneinander abzudichten.
Quadrophonie bedeutet die Verteilung der Gesamtinformation einer Aufnahme von vier Aufnahmemikrophonen
auf vier getrennte Kanäle. Die Informationen von zwei Vorn-Rechts/Links-Mikrophonen werden jeweils
über einen ersten und zweiten Kanal zwei im Blickfeld des Hörers aufgestellten Lautsprechern als
Vorderinformationen (R/L) und die Informationen von meist hinter dem Aufnahmeplatz befindlichen zwei Mikrophonen
jeweils über einen dritten und vierten Kanal zwei im Rücken des Hörers aufgestellten Lautsprechern
zugeführt. Auf diese Weise wird sowohl eine Rechts/Links-Orientierung als auch eine Vorn-/Hinten-Orientierung
erreicht.
Während man bei Lautsprecherwiedergabe die beschriebene Raumorientierung durch eine Aufstellung
der vier Lautsprecher, je einer rechts und links vor und je einer rechts und links hinter dem Hörer, glaubhaft
machen kann, sind bei Kopfhörerwiedergabe Anordnungen und Maßnahmen erforderlich, um dem menschlichen
Ohr die gleiche räumliche Orientierung zu ermöglichen.
Im folgenden wird nur von einem menschlichen Ohr und einer Kopfhörermuschel gesprochen werden, um
das Zustandekommen des Vorn/Hinten-Klangbildes zu
erläutern. Es wird jedoch als selbstverständlich vorausgesetzt, daß das andere Ohr bzw. die andere Kopfhörermuschel
mit entsprechenden Informationen die Rechts/Links-Orientierung und damit das quadrophone
Klangbild vervollständigt.
Die mit visueller Erfahrungshilfe gesicherte Orientierung auf die Lautsprecher Vorn-Rechts/Links und
Hinten-Rechts/Links wird bei Kopfhörerempfang unsicher, weil hier die visuelle Stütze durch die Standorte
der Lautsprecher wegfällt. Zwar ist bei einem Kopfhörer das Rechts/Links-Hören durch Aufteilung der
Rechts- und Linksinformationen auf die beiden Kopfhörermuscheln eindeutig; schwierig ist jedoch die Unterscheidung
zwischen vorn und hinten sowie das Schätzen der Entfernung der Quellen vom Aufnahmemikrophon,
also die räumliche Struktur des Aufnahmeareals. Es genügt nicht, in jede Kopfhörermuschel
einen Vorder- und einen Hinterschallgeber einzubauen und quadrophone Informationen einzuspielen in der
Annahme, daß dadurch quadrophon empfungen werde. Die Ursache für das Unvermögen der Richtungsorientierung
liegt an der Unterbrechung des Transportflusses und des zeitlichen Transportablaufs und damit der
Zerstörung der Gleichzeitigkeit beim Eintreffen der unterschiedlichen Augenblickswerte der vier Informationen
am Gehörgang.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kopfhörer für die Wiedergabe echter quadrophon aufgenommener
Informationen oder auch stereo-ambiphoner und anderer vierpolig wirkender Darbietungen
zu schaffen, der die Herkunftsrichtung und -entfernung der Originaldarbietung sowie die räumliche Ausdehnung,
z. B. eines Orchesters, dem Hörer sicher und glaubwürdig vermittelt, und die unterschiedlichen, die
Raumdarstellung bewirkenden Augenblickswerte gleichzeitig und in der richtigen Reihenfolge zur raumsimulierenden
Wirkung bringt.
Der Erfindung liegen folgende neuen Erkenntnisse zugrunde: Die örtliche Mikrophonaufstellung im Aufnahmeareal
muß durch analoge kongruente Aufstellung der entsprechenden Schallgeber um den Gehörgang
als Analogplatz des Aufnahmemikrophons die Reproduktion der Mikrophonperspektiven des Originalareals
nachvollziehen. Alle vier Quadroinformationen bringen unterschiedliche Augenblickswerte als
ίο Raumparameter und Entfernungsparameter mit, die in der gleichen zeitlichen Richtungszuordnung wie aufgenommen
auch im Gehörgang ankommen müssen.
Jede richtige Wiedergabe einer quadrophonen Darbietung ist also eine Neuerzeugung, eine Zweiterzeugung
der Original-Mikrophonaufnahme. Die vier Schallgeber müssen also bezüglich des Gehörganges
dieselben Raumplastikmerkmale erzeugen, die das Original den Mikrophonen anbot.
Wenn eine z. B. vorderschall-geprägte Information zwar von dem richtigen Vorderschallgeber richtig
wiedergegeben wird, aber später als der gleichzeitige Augenblickswert der hinterschallgeprägten Information
aus dem zuständigen Hinterschallgeber der gleichen Seite den Gehörgang erreicht, wird das Wahrnehmungszentrum
des Hörenden irritiert, weil das zuerst angekommene Hintersignal als Vordersignal ausgedeutet
und ein falsches Raumbild gemeldet wird.
Der Kopfhörer muß nach der Erfindung folgende Voraussetzungen erfüllen:
1. Die von vorn einfallenden, bereits mit Vorder-Raum-Merkmalen
des Originals ausgestatteten Informationen müssen gleichzeitig oder etwas früher
eintreffen als die von hinten kommenden Informationen; sie dürfen jedoch nicht so weit nachlaufen,
daß die gleichen unterschiedlichen Augenblickswerte nicht mehr als zusammengehörig ausgewertet
werden können;
2. die von vorn einfallenden Informationen müssen direkt und gebündelt die Vorderseite der Ohrmuschel
treffen und auf kürzestem Wege zum Gehörgang gelenkt werden;
3. die von hinten kommenden Informationen müssen diffuser gemacht werden, in der Klangfarbe verwaschen,
d. h. ohne Brillanz, Präsenz und Transparenz, sein und als gleichzeitiger oder ganz gering
nachlaufender Augenblickswert am Gehörgang ankommen;
4. die Innenakustik der Kopfhörermuscheln muß sicherstellen, daß die quelleneigentümlichen Zeitlaufunterschiede
zwischen den Ankünften der Vorder- und Hinterschallfronten quellenoriginal unverändert
der Ohrmembran zugeführt werden, weil sonst Fehlortungen registriert und ausgewertet
werden; denn das Ohr ist in der vergleichsweise kleinen Kammer der Kopfhörermuschel eingesperrt
und von den üblichen Eindrücken und Erfahrungen abgeschirmt; es muß die Präzedenzen
der Orignialdarbietung richtig empfangen, ohne die Entfernung der Schallquellen im Muschelinneren
mitzuerfassen. Die dem Wahrnehmungszentrum einprogrammierte Erfahrung wird sonst
durch die Addierung verschiedener Masse irritiert und der Raumeindruck zerstört.
Zusätzlich zur Raumorientierung erlaubt die Erfindung noch die Schätzung der Entfernung zur Originaltonquelle. Die Schallinformation ist ein zusammenhängend sich fortpflanzendes Gemisch von Tönen und Klängen aus Direkt- und Indirektinformationen (For-
Zusätzlich zur Raumorientierung erlaubt die Erfindung noch die Schätzung der Entfernung zur Originaltonquelle. Die Schallinformation ist ein zusammenhängend sich fortpflanzendes Gemisch von Tönen und Klängen aus Direkt- und Indirektinformationen (For-
manten. Klang- und Lautstärken pp), aber auch mit Aussagen über die Entfernung einer Quelle vom Aufnahmeorgan
(Ohr oder Mikrophon). Dieses Klanggemisch hat eine durch die Quellenentfernung festgelegte
Zuordnung zueinander (Hüllkurve), mit der sie zum Mikrophon gelangt. Entsteht dieses Klanggemisch aber in
einer anderen Entfernung vom Mikrophon bzw. Ohr, so hat dasselbe Gemisch eine andere Struktur seiner
Komponenten. Beide Informationen enthalten also z. B. dasselbe Konzert, werden aber vom Ohr auf eine andere
Hörentfernung projiziert.
Solche Klanggemische verlieren auf ihrem Weg zum Ohr an hohen Frequenzen. Auch das registriert das Ohr
als Entfernungsmaß.
Raum-, Richtungs- und Entfernungsparameter sind: Schallrichtungen, Klangfarben, Zeitdifferenzen, Intensitäten,
Phasenlagen, Präzedenzen, Hüllkurvenunterschiede und Kombinationen von allen.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe der Weitergabe der originaleigenen Rauminformationen
durch folgende Maßnahmen:
1. Jeder Schallgeber ist in eine als Druckkammer ausgebildete Halterung über seiner Schallaustrittsöffnung
angebracht.
2. Die Schallaustrittsöffnung der Vorderschalle mündet
in den vorderen Bereich des Hörmuschelinneren vor der Ohrmuschel.
3. Die Hinterschallaustrittsöffnung mündet in den Innenbereich
der Hörermuschel hinter der Ohrmuschel.
4. Die Vorderschallöffnung ist etwa 10% kleiner als die Hinterschallöffnung.
5. Die Vorderschallöffnung besitzt ein Schallführungsstück, vorzugsweise in Form einer sogenannten
Hutze, mit Öffnung zur Ohrmuschelvorderseite und eine ebene Reflexionsfläche etwa unter 60°
Neigung, die den Vorderschall gezielt präsent, brillant und transparent auf die Gehörgangöffnung
lenkt.
6. Der Hinterschallgeber gibt auf verschiedene Weise den Charakter von Hinterschall wieder, durch geringere
oder fehlende Geschwindigkeitstransformation oder/und durch diffuse Einspielung in den
rückwärtigen Teil des Hörermuschelbereiches hinter der Ohrmuschel.
Die genannten Maßnahmen dienen zur Sicherstellung der richtigen Weitergabe der Quadroinformationen
und der in diesen enthaltenen Raum- und Entfernungsparameter, ohne ihre richtige unterschiedliche
Momentanzusammengehörigkeit durch falsche Zwischentransporte vom Schallgeber zum Gehörgang zu
zerstören.
Durch unterschiedliche Geschwindigkeitstransformation wird bei etwa gleichem Abstand von Vorderschall-
und Hinterschallöffnung im Muschelinneren und bei gleichzeitiger Wiedergabe der zusammengehörigen
Augenblickswerte die sichere Erstankunft der Vorderschallinformation sichergestellt, wobei der Umweg des
Hinterschalls um die Ohrmuschel mit seiner geringeren Geschwindigkeitstransformation und die gebündelte
und scharf reflektierte höheramplitudige Vorderschalltransformation eine Informationsumkehr sicher verhindert,
ohne daß wegen der gleichzeitigen Abstrahlung der Augenblickswerte andererseits eine Information
räumlich auseinanderfällt. Die »Gleichzeitigkeit« bezieht sich auf die Ankunft der vier unterschiedlichen
Augenblickswerte am Ohr, worauf es ankommt.
Durch die höhere Geschwindigkeitstransformation der Vorderschalle ist die Ersteinfädelung der Vorderinformationen
am Ohr unter Beibehaltung der Gleichzeitigkeit der Augenblickswerte der Information erfindungsgemäß
gewährleistet.
Die Tragwand als Innenseite des Muschelinneren wird — ausgenommen das Innere der Hutze — mit
einer dünnen schallabsorbierenden Schicht bekleidet, um jede Falschreflexion zu verhindern.
Die Kontrasterhöhung durch selektive minimale Schwächung der höheren Frequenzen einer Information
mittels Reflexion zum deutlicheren Erkennen von Entfernungsunterschieden wird durch Umpolen des
Hinterschallgebers gegenüber dem Vorderschallgeber verstärkt und auffallender. Dies ist nicht zu verwechseln
mit dem Lauridseneffekt, der durch umgepolte Einspielung eines laufzeitverzögerten Entnahmesignals
eines Kanals in den anderen Kanal (und eventuell den eigenen Kanal) einen pseudostereophonen Effekt erzielt.
Nach der vorliegenden Erfindung wird ein in der Hüllkurve einer Information bereits vorhandener Effekt
durch zwei unterschiedliche Maßnahmen nur leichter erkennbar, auffallender gemacht, eben durch ein
stärkeres Dämpfungsgefälle nach den höheren Frequenzen hin und durch ein stärkeres Hervorheben dieses
Gefälles zum Zwecke der Entfernungsausdeutung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsformen. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform einer Kopfhörermuschel nach der Erfindung mit
zwei Schallgebern und angedeuteter Ohrstellung im Innenraum eines Polsterringes,
Fig. la eine Teilansicht des Muschelinnenraumes
der F i g. 1 mit zwei Schallgebern und den unter den Schallgebern verdeckt liegenden Schallaustrittsöffnungen,
wobei die außenliegende Stirnwand der Muschel entfernt ist,
F i g. 2 einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform einer Kopfhörermuschel nach der Erfindung mit
schräg angeordnetem Vorderschallgeber und waagerecht angeordnetem Hinterschallgeber,
F i g. 2a eine Teilansicht des Innenraumes der Kopfhörermuschel der F i g. 2 mit Hinterschallgeber und
ihm zugeordneter bogenförmig angeordneter Druckkammer mit Schallaustrittsöffnungen,
F i g. 2b einen Teilquerschnitt durch die Druckkammer des Hinterschallgebers der F i g. 2a mit Schallaustrittsöffnungen,
F i g. 3 einen Querschnitt einer dritten Ausführungsform einer Kopfhörermuschel nach der Erfindung mit
gegen die Außenwand des Kopfhörermuschelgehäuses strahlendem Hinterschallgeber,
F i g. 3a eine Ansicht des Innenraumes der Kopfhörermuschel der F i g. 3 mit den beiden Schallgebern,
wobei die Schallaustrittsöffnung des in das Innere des Hörmuschelgehäuses wirkenden Hinterschallgebers am
rechten Muschelrand zu sehen ist,
F i g. 4 einen Querschnitt einer vierten Ausführungsform einer Kopfhörermuschel nach der Erfindung, bei
der die Schallaustrittsöffnung des Vorderschallgebers ein zentrales kurzes Rohrstück ist und die Halterung
des Hinterschallgebers keine Druckkammer ist, sondern aus einer Reihe von Abstandshaltern besteht,
F i g. 4a eine Ansicht des Innenraumes der Kopfhörermuschel der Fig.4 mit den beiden Schallgebern,
wobei die Außenwand der Muschel entfernt ist.
F i g. 1 zeigt im Querschnitt eine erste Ausführungsform einer im ganzen mit 1 bezeichneten Kopfhörer-
muschel, deren Außenwand 2 auf dem Gehäuseteil 3 mit seiner Tragwand 4 in geeigneter Weise befestigt ist.
An die Tragwand 4 sind Halterungen 5 und 6 angeformt, in die der Vorderschallgeber 7 und der Hinterschallgeber
8 schalldicht eingesetzt sind. Die Membranen der beiden Schallgeber haben von der Tragwand 4
einen bestimmten Abstand, wodurch für den linken Vorderschallgeber 7 eine Druckkammer 9 und für den
rechten Hinterschallgeber 8 eine Druckkammer 10 entsteht. Diese Druckkammern bewirken in an sich be- ίο
kannter Weise durch ihre Öffnungen 11 bzw. 16 eine Geschwindigkeitstransformation des Schalls. Zentral
unter dem Vorderschallgeber 7 ist in der Tragwand 4 eine Schallaustrittsöffnung 11 und unterhalb derselben
eine an der Tragwand 4 angeformte oder sonstwie befestigte zur Ohrmuschel sich öffnende Hutze 12 vorgesehen,
welche eine mit dem Vorderrand der Schallöffnung bündige Schallreflexionsplatte 13, etwa unter 60°
gegen die Tragwand 4, besitzt. Hutze 12 und Reflexionsplatte 13 leiten den aus der Schallaustrittsöffnung ao
11 beschleunigt austretenden Vorderschall auf kürzestem Wege, Brillanz, Präsenz und Transparenz bewirkend,
möglichst genau auf die Öffnung 14 des Gehörganges und auf die Vorderseite der Ohrmuschel 15. Dadurch
werden Form und Struktur der Hüllkurve der »5 Information erfindungsgemäß zur besseren Erkennbarkeit
der Entfernung der Quellen vom Aufnahmemikrophon kontrastreicher, weil durch Reflexionen eine partielle
Schwächung der hohen Frequenzen bewirkt wird, was sich als scheinbare Vergrößerung des Quellenab-Standes
und damit in einer Kräftigung der Entfernungskontraste auswirkt. Unter dem Hinterschallgeber 8 hat
die Tragwand 4 eine Schallaustrittsöffnung 16. Sie hat im Gegensatz zur Schallaustrittsöffnung 11 des Vorderschallgebers
7 keine Schallführungshutze und keine Reflexionsplatte, sondern leitet den Hinterschall diffus in
den Bereich zwischen der Rückseite 17 der Ohrmuschel 15 und dem Polsterring 18, der innen am Gehäuseteil 3
der Kopfhörermuschel 1 angebracht ist. Die Schallaustrittsöffnung 16 des Hinterschallgebers 8 und seiner
Druckkammer 10 ist etwas größer als die Schallaustrittsöffnung 11 des Vorderschallgebers 7. Dadurch ist
die Geschwindigkeitstransformation des Vorderschallgebers etwas größer als die des Hinterschallgebers, so
daß bei Gleichzeitigkeit der unterschiedlichen Augenblickswerte und etwa gleichen Schallgeberabständen
vom Gehörgangeintritt die Erstankunft der Vorderschallinformationen erfindungsgemäß sichergestellt ist.
Hierdurch ist die Kontinuierlichkeit der Raum- und Entfernungsinformation der Originalsignale vom Original
zum Gehörgang und das Erfassen des Aufnahmeareals und der darin liegenden Entfernungen gewährleistet.
Der Polsterring 18 hat eine solche Tiefe, daß bei aufgesetztem Kopfhörer das Ohr 15 seine freie natürliche
abstehende Stellung beibehält. Die Schallgeber 7, 8 werden durch eine Weichschaumplatte 19 fest in die
Halterungen 5,6 gedruckt.
F i g. la zeigt eine Teilansicht des Muschelinnenraumes mit dem Vorderschallgeber 7, seiner Halterung 5
und dem Hinterschallgeber 8 mit seiner Halterung 6 bei weggenommener Außenwand 2 der Kopfhörermuschel
1. Unter dem Vorderschallgeber 7 und durch ihn verdeckt liegt die in der Tragwand 4 vorhandene, gestrichelt
angedeutete Schallaustrittsöffnung U von schmal-rechteckiger Form. Die unter dem Hinterschallgeber
8 in der Tragwand vorhandene, gestrichelt angedeutete Schallaustrittsöffnung 16 hat eine sich dem Polsterring
anpassende leicht gebogene Form und ist erfindungsgemäß etwas größer als die Schallaustrittsöffnung
11 des Vorderschallgebers 7.
F i g. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Kopfhörermuschel nach der Erfindung. Sie unterscheidet
sich von der ersten Ausführungsform dadurch, daß der Vorderschallgeber 7 mit seiner Halterung 5, die
auch hier eine Druckkammer ist, in der Tragwand 4 derart schräg eingesetzt ist, daß sein Schall auf die Öffnung
14 des Gehörgangs und die Vorderseite der Ohrmuschel 15 gerichtet wird. Vorher muß der Vorderschall
jedoch jalousieartige, eine Doppelreflexion (2 χ 90°) erzeugende Leisten 2ß passieren, die unter
einem Winkel von etwa 45° zur Schallrichtung stehen und sich geringfügig überlappen. Der Hinterschallgeber
8 mit seiner als Druckkammer 10 wirkenden Halterung 6 ist genauso angeordnet wie der Hinterschallgeber bei
der ersten Ausführungsform nach F i g. 1 und la. Links
von der Schallaustrittsöffnung 16 ist an die Tragwand 4 ein niedriges Schalleitstück 21 angeformt, das sich in
den Raum zwischen der Rückseite 17 der Ohrmuschel und dem Polsterring 18 erstreckt. Es soll den Hinterschall
eindeutig und wegverlängernd gegen die Rückseite 17 der Ohrmuschel lenken.
F i g. 2a zeigt eine Teilansicht des Innenraumes der
Kopfhörermuschel der F i g. 2 mit dem Hinterschallgeber 8 bei weggenommener Tragwand 2 und abgehobener
Abdeckung 24 der Lochkammern 23. Seine Schallaustrittsöffnung besteht hier aus einer Reihe von bogenförmig
angeordneten Löchern 22, deren Flächensumme erfindungsgemäß größer ist als die Schallöffnung
11 des Vorderschallgebers 7. Sie machen den Hinterschall diffuser und in der Klangfarbe verwaschener,
d. h. ohne Präsenz, Brillanz und Transparenz. Die Form der Kammer 23 und der mit ihr verbundenen Druckkamer
6 ist den bogenförmig angeordneten Löchern 22 angepaßt und nimmt dadurch eine etwa nierenförmige
Gestalt an. F i g. 2b zeigt einen Querschnitt der Kammer 23 und der Löcher 22 in der Tragwand 4.
F i g. 3 zeigt einen Querschnitt einer dritten Ausführungsform einer Kopfhörermuschel nach der Erfindung.
Die Form der Halterung 5 bzw. der Druckkammer und deren Anordnung ist die gleiche wie bei der
ersten Ausführungsform. Unterschiede bestehen nur darin, daß die Halterungen 5 und 24 für den Vorder-
und Hinterschallgeber 7, 8 nebeneinanderliegen und der Hinterschallgeber 8 zentral angeordnet ist und in
Richtung der Außenwand 2 in den Hohlraum der Hörmuschel 1 zwischen Außen- und Tragwand strahlt. Die
Halterung 24 bildet bei dieser Ausführungsform also keine Druckkammer. Der Hinterschall legt insgesamt
einen längeren Weg zurück, ehe er die Schallaustrittsöffnung 16 verläßt. Hierdurch wird der Hinterschall
diffuser.
F i g. 3a zeigt eine Ansicht des Innenraumes der Kopfhörermuschel der F i g. 3 mit den beiden Schallgebern
7 und 8 und der Schallaustrittsöffnung 16.
Fig.4 zeigt den Querschnitt einer vierten Ausführungsform
einer Kopfhörermuschel nach der Erfindung. Bei ihr ist die Schallaustrittsöffnung für den Vorderschallgeber
7 ein zentrales kurzes Rohrstück 26, und die als Druckkammer wirkende Halterung 5 ist durch
eine Schallführung 27 mit der Eingangsöffnung des zentralen Rohrstücks 26 schalldicht verbunden. Auf dem
Wege von der Membrane des Vorderschallgebers 7 zum Rohrstück 26 über die Schallführung 27 erfolgt
eine Reflexion an der ebenen Platte 28 unter 45°. Die Halterung 29 des Hinterschallgebers 8 wirkt bei dieser
Ausführungsform nicht als Druckkammer, da sie z. B.
409 550/258
aus einer Reihe von Abstandsfüßen 29 besteht, die in gleichen Abständen zueinander kreisförmig angeordnet
sind und den Hinterschallgeber 8 tragen. Die Abstandsfüße 29 sind ganz oder teilweise durch einen Ring oder
einen Streifen 30 aus porösem Weichschaumstoff abgedeckt. Links von der Schallaustrittsöffnung 16 für den
Hinterschallgeber 8 ist wie bei der Ausführungsform nach F i g. 2 ein Schalleitstück 21 an die Tragwand 4
angeformt, um den Hinterschall gegen die Rückseite 17 der Ohrmuschel 15 zu lenken.
10
F i g. 4a zeigt eine Ansicht des Innenraumes der Kopfhörermuschel 1 der F i g. 4 mit dem Innenschallgeber
7 und der Schallführung 27, die ihn und seine Halterung mit der Eingangsöffnung des kurzen Rohrstücks
26 schalldicht verbindet. Der Hinterschallgeber 8 ist weggenommen, um die Abstandsfüße 29 und den sie
umgebenden Ring oder Streifen 30 aus Weichschaumstoff erkennen zu können. Mit 16 ist die Schallaustrittsöffnung
für den Hinterschallgeber 8 bezeichnet, die, wie die F i g. 4a erkennen läßt, eine Ellipsenform hat.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Kopfhörer zur Wiedergabe echter quadrophon im Vierkanalverfahren getrennt mit vier Mikrophonen
aufgenommener Informationen oder s.tereoambiphoner
Darbietungen mit je einem Schallgeber für den Vorderschall und den Hinterschall in jeder
Kopfhörermuschel, wobei die Schallgeber durch eine Schallaustrittsöffnungen aufweisende Tragwand
abgedeckt sind und der Muschelrand mit einem Polsterring von solcher Tiefe versehen ist,
daß das Ohr bei aufgesetztem Kopfhörer seine natürliche abstehende Stellung beibehält, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragwand (4) zwei möglichst weit voneinander, jedoch zur Gehörgangöffnung
(14) gleichweit entfernte ungleichgroße Schallaustrittsöffnungen (11, 16), die vordere Öffnung
(11) für den Vorderschallgeber und die etwas größer als die Öffnung (11) ausgebildete Schallöffnung
(16) für den Hinterschallgeber, aufweist und daß jeder der beiden Schallgeber (7, 8) in eine als
Druckkammer wirkende Halterung (5, 6) schalldicht eingesetzt ist und an die Tragwand (4) im Bereich
der Schallaustrittsöffnung (U) des Vorderschalls ein diesen Schall auf den Gehörgang (14) des Ohres
lenkendes Schallführungsstück (12) angeformt ist und daß die Schallaustrittsöffnung (16) des Hinterschallgebers
(8) an einer solchen Stelle der Tragwand (4) vorgesehen ist, daß der Hinterschall in den
Bereich zwischen dem Polsterring (18) und der Rückseite (17) der Ohrmuschel gerichtet wird.
2. Kopfhörer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallführungsstück eine Hutze
(12) mit einer ebenen, etwa unter 60° geneigten, am Vorderrand der Schallaustrittsöffnung (11) angefügten
Reflexionsfläche (13) im Innern der Hutze ist (Fig.l).
3. Kopfhörer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallführungsstück ein kurzes,
zentral angeordnetes Rohrstück (26) ist, dessen Eingangsöffnung durch eine Schallführung (27) schalldicht
mit der Druckkammer in der Halterung (5) für den Vorderschallgeber (7) verbunden ist und die
eine ebene unter 45° geneigte Reflexionsfläche (28) aufweist (F i g. 4,4a).
4. Kopfhörer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallaustrittsöffnungen (11, 16)
für den Vorder- und den Hinterschall eine schmal-rechteckige oder eine ähnliche Form haben,
und die Schallaustrittsöffnung (11) für den Vorderschall etwas kleiner als die Schallaustrittsöffnung
(16) für den Hinterschall ist.
5. Kopfhörer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallaustrittsöffnung (16) für den
Hinterschall aus einem bogenförmigen Spalt oder aus einer Reihe von bogenförmig angeordneten Löchern
(22) besteht, die mit der Druckkammer (10) über die erweiterten Druckkammerseiten (23) in
Verbindung stehen und mit ihrer Flächensumme größer sind als die Vorderschallöffnungsfläche (11)
(F ig. 2).
6. Kopfhörer nach Anspruch 1, jedoch mit einem Vorderschallgeber ohne hutzenförmiges Schallführungsstück,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderschallgeber (7) mit seiner Halterung (5) in der
Tragwand (4) schräg angeordnet und die Halterung mit jalousieartigen beidseitig ebenen Leisten (20)
versehen ist, die unter einem Winkel von etwa 45° zur Schallrichtung stehen und, sich geringfügig
überlappend, den Vorderschall auf den Gehörgang des Ohres richten (F i g. 2).
7. Kopfhörer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (6, 23) des Hinterschallgebers
(8) eine Druckkammer ist und eine nierenförmige Gestalt hat und die Schallaustrittsöffnung
in der Tragwand (4) aus einer Reihe von bogenförmig angeordneten Löchern (22) besteht, deren Flächensumme
größer als die Öffnungsfläche (11) des Vorderschallgebers (7) ist (F i g. 2, 2a, 2b).
8. Kopfhörer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an die Tragwand (4) ein niedriges, den
Hinterschall gegen die Rückseite (17) der Ohrmuschel lenkendes schallwegverlängerndes Schalleitstück
(21) angeformt ist (F i g. 2, 4).
9. Kopfhörer für die Wiedergabe echter quadrophon im Vierkanalverfahren getrennt mit vier Mikrophonen
aufgenommener Informationen oder stereo-ambiphoner Darbietungen mit je einem Schallgeber für den Vorderschall und den Hinterschall
in jeder Kopfhörermuschel, wobei die Schallgeber durch eine Schallaustrittsöffnungen aufweisende
Tragwand abgedeckt sind und der Muschelrand mit einem Polsterring von solcher Tiefe versehen
ist, daß das Ohr bei aufgesetztem Kopfhörer seine natürliche abstehende Stellung beibehält, dadurch
gekennzeichnet, daß nur der Schallgeber (7) für den Vorderschall in eine als Druckkammer wirkende
Halterung (5) eingesetzt ist, und der Hinterschallgeber (8) in eine Halterung (24) so eingesetzt
ist, daß er gegen die Außenwand (2) in das Innere der Kopfhörermuschel zwischen Tragwand (4) und
Außenwand (2) strahlt, und daß der Schall durch eine größere oder mehrere kleinere Schallaustrittsöffnungen
(16) in den Bereich zwischen Polsterring (18) und Rückseite (17) der Ohrmuschel gelangt
(F i g. 3, 3a).
10. Kopfhörer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Druckkammer-Halterung (5) dicht in eine Schallführung (27) fortsetzt, deren Innenraum
mit einem die Schallaustrittsöffnung bildenden zentralen Rohrstück (26) in Verbindung
steht und eine ebene, um 45° geneigte Reflexionsfläche (28) aufweist (F i g. 4, 4a).
11. Kopfhörer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung des Hinterschallgebers (8) aus einer Reihe von kreisförmig angeordneten
Abstandsfüßen (29) besteht, die ganz oder teilweise von einem Ring oder Streifen (30) aus porösem
Weichschaumstoff abgedeckt sind (F i g. 4,4a).
12. Kopfhörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Muschelinnenraum,
ausgenommen das Hutzeninnere auf der Tragwand, mit dünner schallabsorbierender Schicht verkleidet ist.
Priority Applications (8)
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