DE19505031C2 - Lautsprecherbox zum Wandeln eines Tonsignals in ein diffuses Schallfeld - Google Patents
Lautsprecherbox zum Wandeln eines Tonsignals in ein diffuses SchallfeldInfo
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- DE19505031C2 DE19505031C2 DE1995105031 DE19505031A DE19505031C2 DE 19505031 C2 DE19505031 C2 DE 19505031C2 DE 1995105031 DE1995105031 DE 1995105031 DE 19505031 A DE19505031 A DE 19505031A DE 19505031 C2 DE19505031 C2 DE 19505031C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lautsprecherbox mit mehreren
Lautsprechern zum Wandeln eines Tonsignals in ein diffuses
Schallfeld.
Eine derartige Lautsprecherbox ist für die Verbesserung
der Wiedergabe von Anteilen des Raumhalls bei Mehrkanalto
naufnahmen vorgesehen, insbesondere zum Abstrahlen des
rückseitigen Raumsignals bei einem sogenannten Surround-
System, wie es zum Beispiel vom Ausgang für ein Surround-
Signal in einem Pro-Logic-Dekoder regeneriert wird. Dar
über hinaus ist die Lautsprecherbox zum Verbreitern eines
Schallfelds bei einer Monowiedergabe und zur Beschallung
von Räumen, in denen die Ortbarkeit einer Schallquelle
nicht erwünscht ist, geeignet.
Es ist bekannt, zum Verbessern der Raumwirkung bei der
Wiedergabe des Tons von Fernsehsendungen neben den bekann
ten Stereokanälen für das rechte (R) und linke (L) Signal
ein sogenanntes Pro-Logic-Verfahren zu benutzen. Dabei
wird mittels einer Matrix-Schaltung in die Übertragungska
näle für das R- beziehungsweise L-Kanal zusätzlich ein in
der Amplitude reduziertes Mittensignal und ein Signal für
die Umgebungsgeräusche (Surround-Signal), das in der Pha
senlage gedreht ist, eingelagert. Während das Mittensignal
die Eindeutigkeit der Zuordnung eines Schallereignisses
erhöht, das bei der Fernseh- oder Filmbildaufnahme im
Mittelpunkt des Bildes stattfand, dient das Surround-Si
gnal dazu, Schallereignisse zu übertragen, die bei der
Bildaufnahme auf den Standort der Bildaufnahme von rück
wärts einwirken. Dieses sind zum Beispiel indirekter
Schall in Form von Raumschallkomponenten oder Schallereig
nisse, die aus dramatischen Gründen zumindest für kurze
Zeit hinter dem Bildbetrachter und Zuhörer erscheinen
sollen. Die letztgenannte Art von Schallereignissen sind
beispielsweise die akustischen Reaktionen des Publikums
bei Sport- oder Konzertveranstaltungen oder Geräusche von
Personen oder Fahrzeugen, die sich von hinten in das Bild
bewegen oder dieses verlassen.
Da das Surround-Signal üblicherweise die indirekten
Schallkomponenten aus der Tiefe des Raumes, also auch
hinter dem Aufnahmeort überträgt, ist für dessen Wieder
gabe ein Schallfeld anzustreben, bei dem der diffuse
Schallanteil gegenüber dem Direktschall überwiegt und bei
dem insbesondere überwiegend im Raum hinter dem Betrachter
Schall erzeugt wird. Bei den bekannten Lösungen wird die
ses dadurch erreicht, daß zwei Lautsprecherboxen, für die
ein Wiedergabebereich von 100 bis 7000 Hz empfohlen wird,
etwa 1 Meter oberhalb und hinter dem Hörer, vorteilhaft an
gegenüberliegenden Wänden angeordnet werden, um möglichst
viel reflektierten Schall, das heißt diffusen Schall zu
erzeugen. Dabei wird ausgenutzt, daß im Zentrum zwischen
beiden Lautsprecherboxen ein einzelner Lautsprecher nicht
mehr ortbar ist.
Sofern sich jedoch der Hörer außerhalb des Zentrums befin
det, überwiegt die Lautstärke einer Lautsprecherbox und er
lokalisiert hauptsächlich die nächstliegende Schallquelle.
Die Wirkung ist etwa die gleiche, als wenn nur eine Laut
sprecherbox für die Wiedergabe des Surround-Signals be
nutzt wird. Auch dabei überwiegt der Direktschall und die
Schallquelle wird geortet. Damit entspricht die Wiedergabe
des Surround-Signals nicht mehr dem ursprünglichen Charak
ter.
Ein Nachteil der bekannten Lösung ist somit, daß für min
destens zwei Lautsprecherboxen in einem bestimmten Abstand
hinter dem Hörer ein Platz zum Anordnen benötigt wird.
Dies ist in Bezug auf die Raumgestaltung insbesondere
wegen der räumlichen Anordnung der Boxen und deren Zulei
tungen eine wenig befriedigende Forderung.
Die Erfindung geht von einer Lautsprecherbox aus, die in
der Druckschrift DE 31 30 234 A1 beschrieben ist. Aus der
Druckschrift ist eine Lautsprecherbox zur Wiedergabe von
Stereosignalen nach dem Mitte-Seiten-Signal-Prinzip (M/S-
Technik) mit Lautsprechern bekannt, die für eine frontale
beziehungsweise seitliche Schallabstrahlung vorgesehen
sind. Dabei werden die Stereosignale über eine einzige
Lautsprecherbox wiedergegeben. Einem frontal strahlenden
Lautsprecher wird ein erstes Signal in Form eines Summen
signals M = L + R zugeführt. Zwei seitlich gerichtete Laut
sprecher, die vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 90°
gegenüber dem Frontlautsprecher ausgerichtet sind, erhal
ten im wesentlichen ein stereophones Differenzsignal S = L -
R. Die einzelnen Lautsprecher sind durch Zwischenwände
akustisch voneinander getrennt und die seitlichen Laut
sprecher werden vorteilhaft gegenphasig betrieben.
Die bekannte Lösung nutzt außerdem die Erkenntnis, daß
tiefe Frequenzen unterhalb ca. 250 Hz ohnehin keinen hör
physiologischen Beitrag zur stereophonen Raumtransparenzen
leisten, so daß die akustische Abstimmung des Gesamtsy
stems in diesem Frequenzbereich ausschließlich im Hinblick
auf optimale Übertragungsparameter vorgenommen wird. In
einer Fortbildung der bekannten Lautsprecherbox ist ein
Positionieren hinter dem Hörer, zum Beispiel in der Mitte
der Heckablage eines PKW, vorgesehen. In dieser Betriebs
weise dient das frontale Abstrahlen des Summensignals
M = L + R zur besseren Sprachverständlichkeit auf den vorderen
Sitzplätzen und die seitlich gerichteten gegenphasigen
Differenzsignale sollen die stereophone Raumtransparenz,
insbesondere in Bezug auf die Seitenschall-Komponenten des
Stereosignals erhöhen.
Die bekannte Lautsprecherbox ist jedoch zum rückwärtigen
Abstrahlen eines Surround-Signals, das von einem aktiven
Surround-Dekoder mit einer Kanaltrennung von über 35 dB
zwischen allen 4 Kanälen regeneriert wird, ungeeignet,
selbst wenn für das Abstrahlen eines solchen Surround-
Signals nur die seitlichen Lautsprecher genutzt werden.
Wie praktische Erprobungen gezeigt haben, ist es infolge
eines akustischen Kurzschlusses, der im Frequenzbereich
unterhalb von 1000 Hz zunimmt, mit diesen Lautsprechern
allein nicht möglich, über den Frequenzbereich von 100 bis
7000 Hz ein vollwertiges Surround-Signal wiederzugeben.
Aus der Druckschrift WO 87/05771 ist ein Lautsprecherge
häuse für eine Kfz-Audioanlage bekannt. Das Gehäuse hat
die Gestalt einer flachen Abdeckhaube mit einer kreisför
migen Grundfläche, einer kreisförmigen Deckfläche und
einer konkave gewölbten Seitenringfläche. Sowohl die Deck
fläche als auch die Seitenringfläche weisen eine Vielzahl
von keilförmigen Schallöffnungen zur Schallstreuung auf,
welche zu konzentrischen streifenförmigen Ringen angeord
net sind. Hinter den Ringen in der Deckfläche ist zen
trisch, senkrecht zur Grundfläche strahlend, ein Tieftöner
angeordnet. Um den Tieftöner herum, hinter dem Schallöff
nungsring der Seitenringfläche, sind entlang des Umfangs
mehrere Hoch- und/oder Mitteltonlautsprecher äquidistant
angeordnet, wobei ihre Hauptstrahlrichtungen zur Mittel
achse des Tieftöners einen spitzen Winkel bilden. Der
Tieftöner weist zusätzlich einen Schalltrichter auf. Die
ser bewirkt gemeinsam mit den Schallöffnungsringen und den
schräg gestellten Hochtönern eine halbkugelförmige Schall
abstrahlung im gesamten Wiedergabefrequenzbereich.
Solche Lautsprecherboxen sind für die Montage über oder
unter den Vordersitzen eines Kraftfahrzeuges vorgesehen
und dienen zur halbkugelförmigen Abstrahlung des rechten
und des linken Stereosignals. Eine Anwendung zum Erzeugen
eines diffusen Schallfeldes ist wegen der vorhandenen
Ortbarkeit nicht möglich.
Ausgehend von den unbefriedigenden Lösungen des Standes
der Technik hat die Erfindung die Aufgabe, eine Lautspre
cherbox zum Wandeln eines Tonsignals in ein diffuses
Schallfeld zu schaffen, mit der das Abstrahlen einer zu
sätzlichen hinteren Rauminformation, wie beispielsweise
die des Surround-Signals, von einem hinteren Standort mit
nur einer Lautsprecherbox über den vorgesehenen Frequenz
bereich von 100 bis 7000 Hz bei guter Linearität des
Schalldrucks möglich ist, wobei ein Minimum an Lautspre
cherleitungen zum Zuführen dieses Tonsignals nötig ist,
der Grenzradius (Übergang zwischen freiem und diffusem
Schallfeld) der Box gering und somit selbst bei kleinem
Abstand zum Hörer die Ortbarkeit der Schallquelle kaum
möglich ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Lautsprecherbox
einen ersten und einen zweiten in seitliche Richtungen
strahlenden Lautsprecher für einen oberen Tonbereich, der
jeweils oberhalb einer Übergangsfrequenz (ft) beginnt,
enthält, die mit den Hauptstrahlrichtungen so angeordnet
sind, daß möglichst viele Reflexionen an den Raumwänden
und/oder der Raumdecke entstehen. Dazu werden die Laut
sprecher mit den Hauptstrahlrichtungen auseinandergehend
an den Hörer zur rechten und linken Seite vorbei gerich
tet, wobei ein Lautsprecher für das Abstrahlen des nicht
invertierten Tonsignals und der anderen Lautsprecher für
das Abstrahlen des phaseninvertierten Tonsignals vorgese
hen ist. Darüber hinaus befindet sich in der Lautsprecher
box mindestens ein zentral angeordneter Tieftonstrahler
zum Abstrahlen eines unteren Tonbereiches des Tonsignals,
der unterhalb der Übergangsfrequenz (ft) beginnt, wobei
die Phasenlage der abgestrahlten Schallwelle des Tiefton
strahlers durch Filtermittel so beeinflußt wird, daß diese
mindestens an der Übergangsfrequenz (ft) eine Phasenver
schiebung von jeweils 90° zu den Schallwellen vom ersten
und zweiten Lautsprecher aufweist. Alle Lautsprecher sind
akustisch voneinander durch Zwischenwände getrennt. Durch
die Volumina der Lautsprecherkammern werden die Resonanz
frequenzen der Lautsprecher derart beeinflußt, daß bei den
Lautsprechern für den oberen Tonbereich die Filterwirkung
in Nähe der Übergangsfrequenz (ft) unterstützt wird und
daß mit dem Tieftonstrahler ein Bandpaßbereich von etwa
100 Hz bis zur Übergangsfrequenz (ft) überstrichen wird.
Die Übergangsfrequenz (ft) entspricht der oberen Grenze
eines Tieftonbereiches, in welchem ein Lokalisieren einer
Schallquelle nur bedingt möglich ist.
Die Erfindung nutzt einerseits die bekannte Erscheinung,
daß zwei gegenphasige strahlende Lautsprecher immer ein
Schallfeld mit erhöhtem Anteil vom diffusem Schall ab
strahlen.
Sind, wie bei der bekannten Lösung, beide Lautsprecher
einige Meter voneinander entfernt angeordnet, so ist zwar
in der Mitte zwischen den Lautsprechern die Erzeugung von
diffusem Schall über einen großen Frequenzbereich möglich.
Dieser Eindruck wird jedoch zu einem durch eine Vielzahl
von richtungsabhängigen Frequenzverfälschungen und zum
anderen durch Schallintensitätsunterschiede, die auftre
ten, sofern sich der Hörer außerhalb der Mitte zwischen
den Lautsprechern befindet, verfälscht.
Es hat sich gezeigt, daß dieser Mangel dadurch zu beseiti
gen ist, daß der Abstand der gegenphasig strahlenden Laut
sprecher zueinander verringert wird. Eine optimale Entfer
nung der beiden Lautsprecher zueinander liegt in der Grö
ßenordnung des Abstandes der Ohren des menschlichen Kop
fes. In einem solchen Fall differiert für einen Hörer, der
sich innerhalb eines relativ großen Winkelbereiches rechts
oder links neben der Mittelsenkrechten durch die Lautspre
cheranordnung befindet, der Abstand der Ohren zu den Laut
sprechern nur relativ gering. Das bedeutet, eine vom er
sten Lautsprecher ausgesandte Schallwelle erreicht die
Ohren des Hörers, der sich innerhalb des genannten Winkel
bereiches befindet, immer annähernd mit der gleichen Lauf
zeit wie eine Schallwelle, die der zweite Lautsprecher
aussendet. Da beide Lautsprecher dasselbe Signal, jedoch
gegenphasig ausstrahlen, treffen die beiden Schallwellen
beim Hörer innerhalb dieses Bereiches infolge der geringen
Laufzeitdifferenzen auch gegenphasig ein und löschen sich
aus. Im Ergebnis dessen hört der Hörer keinen oder nur
unbedeutenden Direktschall von den nahe beieinanderliegen
den Lautsprechern jedoch den Schall, der über die Refle
xionen der Wände eintrifft, ungeschwächt. Aus diesem Grund
ist es unbedingt nötig, die gegenphasigen Lautsprecher so
anzuordnen, daß an den Wänden und der Decke des Raumes
möglichst viel Reflexionen auftreten. Eine räumlich um
180° versetzte Anordnung von Lautsprechern, die parallel
zur oder senkrecht auf die Wände oder die Decke gerichtet
sind, wie es zum Beispiel in der Druckschrift DE 31 30 234
A1 empfohlen wird, kann stehende Schallwellen erzeugen und
ist unvorteilhaft. Durch ein Ausrichten gegen den Fußbo
den, wie es in der Druckschrift WO87/05771 in Form einer
Montage an die Fahrzeugdecke oder der Sitzunterseite er
folgt, kann wegen der erhöhten Schallabsorption nicht das
gewünschte Ergebnis bringen. Es ist deshalb vorteilhaft,
die Lautsprecher in einem schrägen Winkel auf Wände oder
Decke zu richten.
Aufgrund des geringen Abstandes zwischen den Lautsprechern
tritt beim gegenphasigen Betrieb im Bereich tiefer Fre
quenzen der bereits erwähnte Kurzschluß auf. Dieser beruht
darauf, daß Lautsprecher abhängig von der Wellenlänge des
Schalls und ihres Durchmessers bei tiefen Frequenzen immer
mehr zum Kugelstrahler werden und gleichzeitig die schwin
gende Luft immer mehr Zeit zum Druckausgleich hat.
Eine Anordnung mit nur zwei gegenphasig betriebenen Laut
sprechern zeigt deshalb eine unbefriedigende Tiefenwieder
gabe und ist damit für die vorgesehenen Anwendung nicht
geeignet. Es ist daher notwendig, die tiefen Frequenzen
gesondert zu behandeln.
Dazu nutzt die Erfindung andererseits als weitere bekannte
Erscheinung den Effekt, daß unterhalb einer Frequenz von
etwa 250 Hz Schallquellen kaum ortbar sind. Das bedeutet
in der Praxis, ein Hörer kann bei der Wiedergabe des Baß
bereiches unterhalb der genannten Frequenz in der Regel
infolge der Länge der Wellen kaum mehr unterscheiden, als
eine Wiedergabe von einer vorderen und einer hinteren
Schallquelle, wobei auch diese Unterscheidungsmöglichkeit
mit fallenden Frequenzen abnimmt. Aus diesem Grund wird
erfindungsgemäß der Frequenzbereich des Tonsignals, der
unterhalb einer Übergangsfrequenz ft liegt, hauptsächlich
vom Tieftonstrahler abgestrahlt. Dabei ist dem Verlauf von
Amplituden- und Phasenfrequenzgang in der Nähe der Über
gangsfrequenz ft besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Als günstigen Wert für die Übergangsfrequenz haben sich
ca. 300 Hz erwiesen. Bis etwa zu diesem Wert ist die
Schallabstrahlung der gegenphasig betriebenen Lautsprecher
zwar bereits deutlich reduziert, jedoch für den Hörer noch
wahrnehmbar. Der Tieftöner darf deshalb den in einem Be
reich von etwa 1000 bis 300 Hz die zum Hörer reduzierte
Schallabstrahlung der gegenphasig betriebenen Lautsprecher
nur ausgleichen und muß im Bereich von 100 bis 300 Hz den
überwiegenden Schallteil erzeugen. Dabei ist die Phasen
lage, der erzeugten Schallwelle besonders kritisch. Bei
einem falschen Phasenabstand der Schallwellen zueinander
ergibt die Addition der Schallwelle vom ersten Lautspre
cher mit der Schallwelle vom Tieftöner infolge der Phasen
beziehung beider Wellen zueinander eine andere Summe, als
die Addition der Schallwelle vom zweiten Lautsprecher mit
der Schallwelle vom Tieftöner. Dieser bewirkt eine einsei
tige Verlagerung des Schallfeldes.
Vor dem Tieftöner ist ein Tiefpaßfilter angeordnet, dessen
Amplitudenfrequenzgang die fallenden Schallabstrahlung der
gegenphasig betriebenen Lautsprecher ausgleicht.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, ein Tiefpaßfilter
zweiten Grades zu verwenden und den gegenphasigen Laut
sprechern eine Kapazität, die in Verbindung mit den
Lautsprecherimpedanzen ein Hochpaßfilter ersten Grades und
einen Phasenschieber bildet, vorzuschalten. Dieser Phasen
schieber soll die Phase so drehen, daß die Schallwelle des
Tieftöners möglichst genau zu den Phasen der Schallwellen
der gegenphasigen Lautsprecher eine Phasendifferenz von
90° aufweist.
Das Hochpaßfilter wird vorrangig auf optimale Phasendre
hung abgestimmt und verringert zusätzlich die Zufuhr von
elektrischer Signalleistung im Baßbereich, um zu vermei
den, daß die Lautsprecher elektrische Leistung verbrau
chen, ohne daß Schalleistung abgestrahlt wird.
Die Schallstrahlung der gegenphasigen Lautsprecher ist an
der Übergangsfrequenz ft infolge des erwähnten akustischen
Kurzschlusses bereits beachtlich abgesunken. Dieses Hoch
paßverhalten kann vorteilhaft genutzt werden, indem zum
einen Lautsprecher mit einer entsprechend hohen unteren
Resonanzfrequenz gewählt werden und zum anderen, indem die
Volumen der Lautsprecherkammern für diese Lautsprecher nur
eine entsprechende Größe aufweisen.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbei
spiel erläutert. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: eine konstruktive Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Lautsprecherbox
Fig. 2: eine elektrische Schaltung der erfindungsgemä
ßen Lautsprecherbox
Fig. 3: eine Anordnung der Lautsprecherbox in einem
Hörraum.
Die erfindungsgemäße Lautsprecherbox weist entsprechend
einer Ausführungsform ein trapezförmiges Gehäuse 10 mit
schrägen Seitenwänden 11 und 12 und eine Frontwand 13 auf.
In den Seitenwänden 11 und 12 ist jeweils ein Lautsprecher
14 bzw. 15 angeordnet. Die Frontwand 13 enthält einen
Lautsprecher 16. Die Lautsprecher 14, 15 und 16 sind je
weils durch Zwischenwände 17 und 18 akustisch voneinander
getrennt. Im Ausführungsbeispiel sind die Lautsprecher 14
und 15 preisgünstige Breitbandlautsprecher, deren Wieder
gabebereich oberhalb von 300 Hz beginnt.
In einer anderen praktischen Ausführungsform sind die
Lautsprecher 14 und 15 vorteilhaft Mittel-Hochton-Laut
sprecher, deren Resonanzfrequenz fr über 500 Hz liegt und
die ein geschlossenes Chassis aufweisen, so daß nach hin
ten kein Schall abgestrahlt wird. Beim Einsatz dieser
Lautsprecherart können die Zwischenwände 17 und 18 entfal
len, da die akustische Trennung von den geschlossenen
Chassiswänden realisiert wird. Der Lautsprecher 16 in der
Frontwand 13 ist ein Tieftonstrahler mit einer Resonanz
frequenz fr von unter 100 Hz.
Im Ausführungsbeispiel ist das trapezförmige Gehäuse 10
für den Lautsprecher 16 als Baßreflexgehäuse ausgelegt. Zu
diesem Zweck ist senkrecht auf den Zwischenwänden 17 und
18 und der Frontwand 13 eine Schalltrennwand 19 angeord
net, die das untere Volumen des Gehäuses 10 zu einem Baß
reflexkanal mit einer Baßreflexöffnung 20, die unterhalb
des Lautsprechers 16 liegt, ausbildet. Der Baßreflexkanal
ist auf eine Resonanzfrequenz wenig unterhalb von 100 Hz
abgestimmt, so daß der Lautsprecher 16 mit gutem Wirkungs
grad im Bereich von 100 Hz bis zur Übergangsfrequenz ft,
die im Beispiel bei 300 Hz liegt, arbeitet.
Die Fig. 2 zeigt das elektrische Schaltbild der erfin
dungsgemäßen Lautsprecherbox. Das Gehäuse 10 enthält einen
Audiosignaleingang 21, der über eine zweipolige Signallei
tung 22 mit der Audiosignalquelle 23, die in diesem Fall
der Ausgang einer Surround-Anlage ist, verbunden ist.
Die Lautsprecher 14 und 15 sind, wie die Punkte andeuten,
gegensinnig parallel geschaltet, so daß sie um 180° ver
schobene Schallwellen erzeugen, und über eine Kapazität 24
mit dem Audiosignaleingang 21 verbunden. Die Kapazität 24
bildet mit den Impedanzen der Lautsprecher 14 und 15 ein
Hochpaßfilter ersten Grades. Der Lautsprecher 16 ist über
eine Induktivität 25 ebenfalls mit dem Audiosignaleingang
21 verbunden. Die Induktivität 25 bildet gemeinsam mit der
Impedanz des Lautsprechers 16 und einer Kapazität 26, die
dem Lautsprecher 16 parallelgeschaltet ist, ein Tiefpaß
filter. Das Tiefpaßfilter hat die Aufgabe, in dem Fre
quenzbereich, in dem die Lautsprecher 14 und 15 nahezu
ihre volle Schalleistung ohne bedeutende Minderung infolge
des akustischen Kurzschlusses abstrahlen, die Zufuhr von
Signalleistung zum Lautsprecher 16 stark zu mindern, damit
dieser möglichst keinen Direktschall in diesem Frequenzbe
reich erzeugt. Da oberhalb einer Signalfrequenz von etwa
250 Hz eine Schallquelle gut ortbar ist, muß das Tiefpaß
filter eine höhere Flankensteilheit aufweisen.
Im Gegensatz dazu ist es bei den Lautsprechern 14 und 15
sogar wünschenswert, daß diese bis zu einem möglichst
tiefen Frequenzbereich arbeiten, was jedoch durch den
erwähnten akustischen Kurzschluß auf physikalisch bedingte
Grenzen stößt. Aus diesem Grunde hat die Kapazität 24
vorrangig die Aufgabe, die Phasenlage der Schallwellen,
die die Lautsprecher 14 und 15 erzeugen, so zu drehen, daß
diese zur Phasenlage der Schallwelle von Lautsprecher 16
möglichst über dessen gesamten Frequenzbereich um +90°
bzw. -90° verschoben sind. Der Dämpfungsverlauf des Hoch
paßfilters ist zweitrangig, da damit lediglich verhindert
wird, daß den Lautsprechern 14 und 15 in einem Frequenzbe
reich Schalleistung zugeführt wird, in dem sie infolge des
akustischen Kurzschlusses ohnehin nur unbedeutend Schall
abstrahlen.
Die Fig. 3 zeigt die Anordnung der erfindungsgemäßen Laut
sprecherbox in Bezug zu einem Hörer 27. Im Ausführungsbei
spiel dient die Lautsprecherbox zur Wiedergabe eines Sur
round-Signals und ist deshalb mittig hinter dem Hörer 27
mit der Frontwand 13 nach vorn angeordnet. Auf diese Weise
sind die Hauptstrahlrichtungen 28 und 29 der Lautsprecher
14 und 15 tangential zum Umkreis 30 des Hörers 27 seit
wärts nach rechts bzw. links gerichtet, so daß den Hörer
27 von den Lautsprechern 14 und 15 überwiegend Schallwel
len erreichen, die von den Wänden 31 und 32 oder der Decke
des Raumes (nicht dargestellt) reflektiert wurden.
Diese Anordnung bewirkt, daß im Frequenzbereich oberhalb
von fr = 300 Hz der Hörer 27 überwiegend indirekten Schall
von den Lautsprechern 14 und 15 hört, während im Bereich
unterhalb von ft = 300 Hz den Hörer 27 infolge des akusti
schen Kurzschlusses zu niedrigen Frequenzen hin immer
weniger Schall von den Lautsprechern 14 und 15 erreicht.
In diesem Bereich übernimmt der Lautsprecher 16 als Tief
töner die Schallwiedergabe und strahlt Direktschall ab,
der jedoch, wie bekannt ist, in diesen Frequenzbereich
schwer zu orten ist.
Die erfindungsgemäße Lautsprecherbox weist den Vorteil
auf, daß sich der Hörer 27 nicht unmittelbar mittig vor
der Lautsprecherbox befinden muß. Wie die Fig. 3 zeigt,
bleibt infolge der eng benachbarten Anordnung der Laut
sprecher 14 und 15 in einem weiten Schwenkbereich 31 die
Differenz der Abstände LR und LL bzw. LR' und LL' der
Ohren des Hörers 27 zu den Lautsprechern 14 und 15 wei
testgehend unverändert, so daß sich der Direktschall, den
die Lautsprecher 14 und 15 aussenden, im Bereich des Kop
fes des Hörers 27 auslöschen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das
Gehäuse 10 nicht unbedingt mit der Frontwand 13 zum Hörer
27 angeordnet werden muß. Insbesondere in den Fällen, in
denen für die Lautsprecher 14, 15 Mittel-Hochton-Strahler
mit einer höheren Übergangsfrequenz fr über 300 Hz verwen
det werden, ist es vorteilhaft, das Gehäuse 10 mit der
Frontwand 13 zur Decke oder zur Rückwand 33 des Raumes zu
richten.
Darüber hinaus ist es nicht erforderlich, daß die Haupt
strahlrichtungen 28 und 29 mit der Hauptstrahlrichtung des
Lautsprechers 16 in einer Ebene liegen. Die Hauptstrahl
richtung des Lautsprechers 16 kann auch vorteilhaft auf
wärts oder abwärts gerichtet werden. Dieses hat den Vor
teil, daß der Anteil von Direktschall, den der Lautspre
cher 16 oberhalb von etwa 250 Hz erzeugt, verringert wird.
Die Verwendung von Mittel-Hochton-Strahlern mit nach hin
ten geschlossenen Chassis hat einerseits den Vorteil, daß
infolge des Fortfallens der Zwischenwände 17 und 18 ein
größerer Teil des Volumens vom Gehäuse 10 für die Baßwie
dergabe genutzt werden kann. Andererseits liegt jedoch in
diesem Fall die Übergangsfrequenz ft in der Regel oberhalb
von ft = 500 Hz und der Lautsprecher 16 muß bis zu einem
Frequenzbereich arbeiten, indem er bereits lokalisierbaren
Schall erzeugt. Der höhere lokalisierbare Anteil von Di
rektschall, den der Lautsprecher 16 im Bereich oberhalb
von 300 Hz erzeugt, kann auf diese Weise über die Abstrah
lung gegen die Decke oder die Raumwand 33 gemindert wer
den.
Claims (9)
1. Lautsprecherbox zum Wandeln eines Tonsignals (US) in ein
diffuses Schallfeld mit einem ersten und einem zweiten
Lautsprecher (14, 15), welche die Schallwellen stets
gegenphasig abstrahlen und mit ihrer Hauptstrahlrichtung
(28, 29) in Bezug zum Hörer (27) seitlich auseinanderwei
send gerichtet sind, und mit mindestens einem dritten,
zentralangeordneten Lautsprecher (16), wobei die Lautspre
cher (14, 15, 16) akustisch voneinander getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet:
- 1. - daß erster und zweiter Lautsprecher (14, 15) vorrangig für den Bereich des Tonsignals (US) oberhalb einer Übergangsfrequenz (ft) ausgelegt und jeweils bezüglich zum Hörer (27) in einem solchen Winkel (α) angeordnet sind, daß möglichst viele Reflexionen an Raumwänden (31, 32, 33) und/oder der Raumdecke entstehen
- 2. - daß der dritte Lautsprecher (16) ein Tieftonstrahler für den Bereich des Tonsignals (US) unterhalb der Übergangsfrequenz (ft) ist und Über ein Tiefpaßfilter (25, 26) mit dem Tonsignal (US) verbunden ist,
- 3. - daß mindestens an der Übergangsfrequenz (ft) die Phase der Schallwelle vom dritten Lautsprecher (16) zu den Phasen der Schallwellen vom ersten und zweiten Lautsprecher (14, 15) jeweils eine Phasendifferenz von 90° aufweist,
2. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß erster und zweiter Lautsprecher (14, 15) mit den Mit
ten der Lautsprechermembranen in einem Abstand angeordnet
sind, der etwa dem Abstand der Ohren beim menschlichen
Kopf entspricht und daß die Hauptstrahlrichtungen (28,
29) symmetrisch zum Hörer (27), auseinanderweisend und
tangential zum Umkreis (30) des Hörers (27) gerichtet
sind.
3. Lautsprecherbox nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens die Hauptstrahlrichtungen (28,
29) vom ersten und zweiten Lautsprecher (14, 15) in Bezug
zum Hörer (27) aufwärts gerichtet sind.
4. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Hauptstrahlrichtungen (28, 29) vom
ersten und zweiten Lautsprecher (14, 15) in Bezug zum
Hörer (27) gegen die Rückwand (33) des Raumes gerichtet
sind.
5. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß erster und zweiter Lautsprecher (14, 15) eine untere
Resonanzfrequenz (fr) nahe oder gleich der Übergangs
frequenz (ft) aufweisen und daß die Lautsprecher (14,
15) gegensinnig gepolt angeschlossen sind.
6. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß erster und zweiter Lautsprecher (14, 15) mit dem Ton
signal (US) Über ein Hochpaßfilter (24) verbunden sind.
7. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tieftonstrahler (16) mit der Quelle für das
Tonsignal (US) über ein Tiefpaßfilter (25, 26)
mindestens zweiten Grades verbunden ist.
8. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptstrahlrichtungen (28, 29) vom ersten und
zweiten Lautsprecher (14, 15) seitwärts und die
Hauptstrahlrichtung vom dritten Lautsprecher (16) auf-
oder abwärts gerichtet sind.
9. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuses 10 für den dritten Lautsprecher (16)
eine Baßreflexöffnung (20) aufweist, die mit einem
abgestimmten Baßreflexkanal verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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