DE2323370C3 - Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern enthaltenden Faservliesstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern enthaltenden Faservliesstoffen

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DE2323370C3 DE19732323370 DE2323370A DE2323370C3 DE 2323370 C3 DE2323370 C3 DE 2323370C3 DE 19732323370 DE19732323370 DE 19732323370 DE 2323370 A DE2323370 A DE 2323370A DE 2323370 C3 DE2323370 C3 DE 2323370C3
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2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Kunstfasern als anionische tel und Verschmutzung ^^^3, ausfällende Substanz Carboxyl-, Sulfonat- oder Teil des im Wasser ausgefällten Bindcmrttels bleibt Sulfatgruppen oder Phosphorsäure enthaltende - zwar infolge der Filtenv.rkung >η derJastrbahn/u-Polymere enthalten. rück; aber hierbei neigt das Bindemittel dazu sich ,η
3 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- den Faserzwischenraumen anzusammeln Das Ergebkennzeichnet, daß die Kunstfasern als kationische nis ist ein Erzeugnis mit.kunststoff ähnlichemC.harakausfällende Substanz Harnstoff-Formaldel.yd-, ter; seine Porosität ist fur die meisten Anwendungs-Melamin-Formaldehyd-, Dicyandiamid-Form- 25 zwecke zu gering. ■,„.:„„· u aldehyd- oder Guanidin-Formaldehydkonden- Man hat auf Zellstoffasern auch schon ka ,on sehe sate, Polyäthylenimin, Polyamide, Polyamine oder Polymererlatices angewandt we.lNauv/ell^fasern Polyamidoamine oder deren Salze oder Alaun infolge ihres Ladungszustands solchen ^Uomseh,, entnaIten Latex auf ihre Oberflache fallen können. Jedoch ist
3o diese Arbeitsweise bei Kunstfasern nicht erfolgreich, da bei den Kunstfasern sowohl die Oberflächeneigen-
schäften als auch der Ladungszustand hierfür ungeeignet sind, so daß kationischer Latex nicht ausgefällt wird bzv die Polymerensubstanz nicht auf den Fasern
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur 35 haftet. Verwendet man zusätzlich ein anionisches Herstellung von Kunstfasern enthaltenden Faser- Fällmittel, so erreicht man nur Ausfallung des ubervliesstoffen, wobei die Fasern entweder als Vlies oder wiegenden Teils des Bindemittels in der Wasserphasc, als Fasersuspension mit einer Dispersion oder einem nicht aber arr der Oberflache der Fasern. Dasselbe Latex eines polymeren Bindemittels versehen werden, gilt umgekehrt auch fur anionische Bindemittel zudas Bindemittel durch Fällmittel ausgefällt und die 4° sammen mit kationenaktiven Substanzen. Bahn unter Aushärtung des Bindemittels getrocknet Man hat auch schon gernaß deutscher Auslegend B B schrift 1 292125 zur Herstellung von Faserflachenge-
Die Verwendung von Kunststoffasern bei der Her- bilden mit einseitig textilem Charakter aus Faservliestellung von Faservliesstoffen hat sich bisher vor allem sen, die mittels Kunstharz- oder wäßrigen Kunstauf das Trockenverfahren beschränkt. Hierbei wird 45 Stoffemulsionen in Schäumform gebunden sind, aus trockenen Fasern eine Fasermatte gebildet, in der versucht, die das Ausgangsvl.es bildenden Fasern mn die Fasern entweder mechanisch oder chemisch ge- anionaktiver Substanz zu präparieren worauf hin diebunden werden. Bei der chemischen Bindung wird der ses Ausgangsvlies fortlaufend unter Berührung übe. Fasermatte Bindemittel in Form einer Lösung oder den ein kationaktives B.ndemittel enthaltender einer Dispersion zugesetzt, wonach die Matte ge- 5» Schaum geführt wird und danach man sich bekannte, trocknet wird. Insbesondere bei Anwendung chemi- Weise verfestigt wird. Dies ist grundsätzlich ein Trokscher Bindung ist das Verfahren langsam und erfor- kenverfahren. Das Bindemittel wird also auf oherfladert besondere Vorrichtungen, da die Faserbahn chenpräparierten Fasern ausgeflockt und durch Im beispielsweise bei Anwendung des Naßverfahrens im prägnieren auf das Vlies aufgebracht, tnenso wir allgemeinen keinen natureigenen Zusammenhalt hat, 55 auch gemäß »Wochenblatt fur Papierfabr.kat.on« ehe das Bindemittel ausgehärtet ist. 1971, Seite 1019 ff. bei Naßverfahren generei nur se
Zur Herstellung von Vliesstoffen aus Kunstfasern gearbeitet, daß aktive Substanzen stets zusätzlich au hat man ferner versucht, die in der Papierherstellung das vlies aufgebracht werden. Dadurch erreicht mar angewendeten Naßverfahren zu benutzen, um höhere nicht die erforderliche Bindemittelhaftung auf Kunst Produktionsgeschwindigkeiten zu erreichen. Bei ei- 6o fasern. .
nem solchen Naßverfahren wird die Bahn aus der Die Aulgabe der Erfindung liegt daher in de
Wassersuspension der Fasern mit Hilfe eines Sieb- Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung vot tuchs oder einer Siebtrommel gebildet. Das zum Bin- Kunstfasern enthaltenden Faservliesstoffen, mit des den der Bahn erforderliche Bindemittel wird entweder sen Hilfe man erreicht, daß eine gleichförmige Binde in der Fasersuspension oder in einem gesonderten Be- 65 mittelniederschlagung auf sämtlichen Faseranteilei hälter ausgefällt, von wo es der Fasersuspension züge- erfolgt und die Bindemittelfällung im wesentliche, setzt wird. Das Naßverfahren ist aber nur für gewöhn- nur an den Faseroberflächen stattfindet. liehe Zellstoffasern geeignet, da man die Fasern durch Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch
anspnichsgemälie Verfahren gelöst.
Beim Naßverfahren wird so erreicht, daß in der Wasserphase keine wesentliche Fällung des Bindemittels stattfindet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf das Naßverfahren beschränkt, sondern dieses Verfahren eignet sich stets auch, wenn di? Behandlung der Fasern mit Bindemittel nicht in Wassersuspension erfolgt, sondern die Fasern in Form einer nassen oder trockenen Bahn vorliegen.
Unter Kunstfasern werden hier aus Rohstoffen natürüchen oder synthetischen Ursprungs hergestellte Fasern verstanden. Beispiele solcher Fasern sind u. a. Rayonfasern, Zelluloseacetatfasern, Acryl- und Methacrylfasern, Polyamidfasern, Polyesterfasern oder Polyolefinfasern. Die Kunstfasern sind modifiziert, indem ihnen Bindemittel fällende Substanzen zugegeben worden sind. Dies erfolgt bei der Herstellung der Fasern, indem man zu der Polymerenlösung oder-schmelze, aus der die Fasern gesponnen werden, !Bindemittellatex fällende Substanzen zusetzt. Diese Substanzen müssen mit dtr Spinnlösung mischbar, d. h. entweder darin löslich oder in hinreichend fein- · verteilter Form dispergierbar sein, damit man eine gleichmäßige Verteilung der fällenden Substanzen in der Kunstfaser erzielt. Als fällende Substanzen werden beim erfindungsgemäßen Verfahren polymere oder monomere Stoffe verwendet, die anionische oder kationische Gruppen enthalten.
Die Zugabe solcher Stoffe zu regenerierten ZeIlstoffasern ist beispielsweise aus der britischen Patentschrift 997 265 bekannt, wonach zu Rayonfasern Stoffe hinzuzusetzen sind, die der Faser einen anionischen oder kationischen Charakter verleihen, um solche Rayonfasern zu bilden, die miteinander ohne Bindemittel gebunden werden können.
Dagegen erzielt man erfindungsgemäß eine Fällung von Bindemittel direkt auf der Oberfläche von Kunstfasern jeglichen Typs. Da die Fällsubstanz im Kunstfasermaterial gleichmäßig verteilt ist, kann sie auch wasserlöslich sein, sofern ihre Molekülgröße so groß ist, daß sie nicht durch das Fasermaterial hindurch in die umgebende Wasserphase dringen kann. Daraus ergibt sich der weitere Vorteil, daß Ausfällung und Haftung von Bindemittel nur auf den Faseroberflächen stattfinden, selbst wenn die Fällsubstanz an sich wasserlöslich ist.
Als anionische Gruppen enthaltende Substanzen kann man beispielsweise Carboxyl-, Sulfonat-, Sulfatoder Phosphorgruppen usw. enthaltende Polymere oder Monomere mit geeigneter Moleküigröße verwenden, die anionische Gruppen enthalten. Die verwendeten Substanzen können wasserlöslich oder in Wasser unlöslich sein.
Besonders vorteilhaft ?etzt man Kunstfasern ein, IU denen carboxylhaltige Polymere zugegeben worden lind. Als solche kann man u. a. Zellulosederivate, wie I. B. Carboxymethylzellulose, Carboxyäthylzellulose, Carboxypropylzelhjlose und Carboxybutylzellulose verwenden. Fernerhin kann man carboxylhaltige Stoffe verwenden, die durch Polymerisieren oder Copolymerisieren von Acrylsäure, Methacrylsäure, Itakonsäure, Vinylbenzoesäure oder deren Derivaten hergestellt sind. Ferner können die Copolymeren von Butadien und Styrol, Butadien und Acrylnitril und von Acryl- und Methacrylsäureestern erwähnt werden, denen Carboxylgruppen auf an sich bekannte Weisen zugeführt worden sind.
Bei einigen Kunstfasern, wie z. B. bei Polyolefinfasern, kann man Fettsäuren mit größerem Molekül i- B. Stearinsäure, benutzen, die sich gut mit geschmolzenem Polyolefin mischen.
Davon unabhängig, welche anionische Grupper enthaltende Substanz man verwendet, wird die Substanz den Fasern in solcher Menge beigegeben, daC die Anionizität der Fasern größer als 2 Milliäquivaleni anionische Gruppen je 100 g Faser ist. Vorteilhaft beträgt die Anionizität der Fasern etwa 2 bis 20 Milliäquivalent anionische Gruppen je 100 g Faser.
Als Bindemittel im Fall von anionisches Fällmitte enthaltenden Fasern kann man jedes beliebige Polymere verwenden, das sich in Wasser zu einem kationischen Latex dispergieren läßt. Üblicherweise verwendet man Vinylpolymere, wie z. B. Polyacrylate Polyvinylacetat^ Polybutadien, Polyacrylnitril, Polyvinylchlorid sowie Copolymere davon. Viele derartige Substanzen stehen zur Verfügung, d. h. mit variierenden Eigenschaften von gummiartig weichen bis zu harten und steifen Sorten. Man kann auch solche Kondensationspolymere verwenden, aus denen sich kationische Dispersionen herstellen lassen, wie ζ Β Polyamide sowie Melamin- und Harnstoff-Formaldehydhar7e.
Die Bindemitteldispersionen werden auf an siel" bekannte Weise hergestellt, z. B. indem man das Monomere oder die Monomeren in Wasseremulsion ir Anwesenheit eines kationischen Emulgators ernulsionspolymerisiert. Als Emulgator kann man jede beliebige kationische oberflächenaktive Substanz benutzen. Diese sind üblicherweise Verbindungen, die mindestens eine hydrophobe Gruppe mit großer Ket tenlänge aufweisen, die beispielsweise von einer Fett säure hergeleitet sein kann, sowie ein Stickstoffatom mit positiver Ladung. Das sind u. a. Alkylammonium verbindungen mit gerader Kette, cyclische Alkylam moniumverbindungen, z. B. von Petrochemikalier hergeleitet, und enthaltend mindestens eine alipha tische Kohlenstoffkette mit sechs oder mehr Kohlen Stoffatomen, gebunden an ein Stickstoffatom, wi( z. B. Aminsalze, Diamine, Amidoamine, alkoxyliertt Amine und deren entsprechende quaternäre Salze um Oxyde, sowie polymere kationische oberflächenaktiv! Substanzen, die basische Gruppen (üblicherweise eir schwaches Amin oder quaternäres Ammoniumion enthaltende hochmolekulare Polymere sind. Mat kann Bindemittellatices auch aus kationischen Mono meren herstellen, die zu kationischen Polymeren ode Copolymeren polymerisiert bzw. copolymerisier werden.
Als kationische Fällmittel kann man beispielsweisi Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-Dicyandiamid-Formaldehyd- oder Guanidin-Form aldehydkondensate, Polyäthylenimin, Polyamide Polyamine oder Polyamidoamine oder deren Salzi oder auch gewöhnliches Alaun verwenden. Vorteil haft benutzt man zur Verwendung beim Papierleimei vorgesehene »Fixiermittel« anionischer polymere Bindemittel (wie z. B. ein Salz von komplexem Poly arnin) oder Alaun.
Das Aufbringen der kationischen Fällmittel auf di> Fasern erfolgt in gleicher Weise wie im Fall der anio nischen Fällmittel durch Auflösen oder Dispergierei des Fällmittels in der Polymerenlösung ode -schmelze, aus der die Fasern gesponnen weiden. Dl· Menge der kationischen Fällsubstanz hängt von de Beschaffenheit und Menge des verwendeten Binde mittels ab; sie wird zweckmäßig so gewählt, daß si'
ausreicht, im wesentlichen alles Bindemittel auf den Fasern niederzuschlagen.
Als Bindemittel im Fall eines kationischen Fällmittels verwendet man anionische Polymerenlatices, wie /.. B. anionische Emulsionen oder Dispersionen von Acrylpolymeren, Styrol-Butadiencopolymeren, Polyurethan, Polyamiden, chlorierten Polyolefinen, Polyvinylacetat und deren Mischungen. Bevorzugt sind u. a. Polyäthylacrylat, Polymethylmethacrylat, PoIy-2-äthylhexylacrylat, Polyacrylnitril und Copolymere, bei deren Herstellung als Monomere die folgenden Substanzen verwendet worden sind: Äthylacrylat und Methacrylsäure, Butylacrylat und Acrylsäure, Acrylnitril, Butadien und Styrol, Acrylnitril, Acrylsäure und Butadien, Butylacrylat, Butylmethacrylat und Acrylsäure, Methylacrylät, Acrylsäure und Äthylen, Butylacrylat, N-Methylolmethacrylamid und Vinylacrylat, Äthylacrylat, Styrol, N-Methylolacrylamid und Divinylbenzol, Acrylnitril und Butadien, 2-Äthylhexylacrylat, Acrylnitril und Itakonsäure sowie Acrylnitril, Methacrylsäure und Butadien.
Außer modifizierten Fasern kann man selbstverständlich auch unmodifizierte synthetische Fasern und Naturfasern verwenden, deren Anteil im Fasergemisch in weiten Grenzen variieren kann, d. h. je nach dem Anwendungszweck des Erzeugnisses. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch zum Verbessern gewisser Eigenschaften aus unmodifizierten Fasern hergestellter Bahnen, beispielsweise ihrer Naßfestigkeit, Verwendung finden, wobei der Anteil von gemäß der Erfindung modifizierten Fasern sehr gering. L. B. 0.1 bis \07(, sein kann.
Ebenso können in Jer Faserbahn alle beliebigen erforderlichen sonstigen Zusatzstoffe enthalten sein, wie 7. B. Füllstoffe, optische Klärstoffe, verbrennungshemmende Stoffe, antioxydierende Stoffe und bakterien- und pilzvernichtende Stoffe, d. h. je nach dem Endverwendungszweck des Erzeugnisses.
Die Erfindung kann beim Naßverfahren auf an sich bekannte Weise angewandt werden. Aus modifizierten synthetischen Fasern wird eine Wassersuspension bereitet, die normalerweise eine Konsistenz von 0,1 bis 2% hat. Sofern andere Fasern der Bahn beigefügt werden, werden diese der Suspension in dieser Phase zugegeben, desgleichen auch die Füllmittel und eventuellen sonstigen Zusatzstoffe. Bindemittellatex wird anschließen,! der Fasersuspension als Emulsion gewünschtt! Konzentration, beispielsweise 5 bis 50%, beigemischt. Nacht Ablauf einer geeigneten Fällzeit, beispielsweise 1 bis 60 Minuten, werden die Fasern auf einem Siebtuch zu einer Bahn verfilzt, die auf normale Weise getrocknet wird.
Es ist ferner möglich, das Ausfällen des Bindemittels auf den Fasern bei höherer Konzentration, beispielsweise 10 bis 20%, vorzunehmen; nach erfolgter Fällung wird die Suspension auf geeignete Konsistenz für die Bahnformiermaschine verdünnt. Beim Anwenden einer Papiermaschine zum Formen der Bahn kann man das Bindemittel direkt in den Stoffauslaufkasten der Papiermaschine eingeben, wobei man die Scherkräfte vermeidet, die sich aus dem Einpumpen der verdünnten Fasersuspension zur Papiermaschine ergeben.
Die Menge des Bindemittels hängt gegebenenfalls von der Art <3cs Bindemittels und vom Anwendungszweck des Endprodukts ab. Im Verfahren nach der Erfindung kann man r. B. 0,1 bis 100 Gewichtsprozent Bindemittel, bc/ogen auf das Gewicht der trokkenen Fasern, zugeben. Die geeignete BindemiUelinenge liegt meistens zwischen 10 und 7>()Ψι.
Die Erfindung eignet sich nicht nur beim Naßverfahren, sondern auch dort, wo zuerst aus modifizierten Fasern eine nasse oder trockene Fasermatte auf an sich bekannte Weisen geformt und die Fasermatte anschließend beispielsweise durch Besprühen mit kationischem oder anionischem Bindeinittcllatex behandelt wird. Die Fasern fällen auf ihrer Oberfläche
ίο Bindemittel aus, während der Überschuß der Bindemitteldispersion abläuft und eventuell wiederverwendet werden kann.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte Faserbahnen können zu mannigfachen Zwekken je nach der Wahl der Faserqualität und des Bindemittels Verwendung finden. Als Verwendungsgebiete können u. a. verschiedenartige Textilerzeugnisse für wiederholten oder einmaligen Gebrauch, Filtermaterialien, Sanitärprodukte, Handtücher usw. erwähnt
*° werden. Auch kann man das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von synthetischem Papier anwenden, indem man entweder vollsynthetische Fasern oder Mischungen von synthetischen Fasern und Naturfasern verwendet, d. h. je nach dem Anwendungszweck.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Beispiele näher veranschaulicht.
Beispiel 1
Fur die Fällung von kationischem Bindern ittellatcx wurden zwei Faserproben A und B hergestellt.
Faser A: 80 g Zellstoff zur chemischen Weiterverarbeitung (Cord) wurden in lS^ige NaOH-Lösung
1 Stunde lang bei 30° C eingetaucht. Die Masse wurde auf Kompressionsfaktor 3 bis 4 gepreßt und zerteilt.
Es wurden 38 g Schwefelkohlenstoff zugegeben und
2 Stunden bei 30 C stehen gelassen. Es folgten Zugabe von 800 ml Wasser und 160 ml 189Hger NaOH-Lösung «iO\Y'f Rühren über Nacht bei einer Temperatür unter 5 C und Verdünnung mit Wasser zu 4.5 '-Ί Konsistenz. Die erhalfene Viskoselösung wurde filtriert und entlüftet. Die Lösung wurde durch eine Düse mit 50 Löchern (Lochdurchmesser 100 Mikron) in ein Bad mit Höriger Schwefelsäure gepreßt. Die Fasern wurden in ein zweites Becken geleitet (mit H(% Schwefelsäure und 121^ Natriumsulfat bei 50" C). Anschließend wurden die Fasern gewaschen und ?\x Stapelfasern von 6 mm Länge geschnitten. Die Fasern hatten einen dtex-Wert von etwa 3.
Faser B: Die Herstellung erfolgte wie oben; jedoch wurde der Viskoselösung5% Carboxymethylzellulose (auf das Gewicht des Zellstoffs bezogen) als 2%tge "Wasserlösung zugegeben. Der Carboxylgehalt der erhaltenenJFasern wurde nach dem Standardverfahren
ASTM υ 1926-63 folgendermaßen gemessen. Die Faserprobe wurde mit Salzsäure in Säureform übergeführt und gewaschen; es wurde dann Natriumchlorid-Natiiumbjcarbonatlösung zugegeben, die filtriert wurde. Das Filtrat wird mit 0,01 η Salzsäure mit Methylenrot als Indikator titriert. Der Unterschied zwischen der Konzentration des Filtrats und den Konzentrationen der NaCl/NaHCO,-Lösung ist ein Maß für den Carboxylgehalt der Fasern.
Der Carboxylgehalt der Fasern B betrug nach dem
genannten Verfahren 14 Milliäquivalent je 100 g Faser.
Als Bindemittel diente ein handelsüblicher kationischer Acrylatlatex Die Fällung des Bindemittels auf
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gewohnlichen Rayonl'ascrn (Faser A) und auf den nach der Erfindung modifizierten Fasern (laser /f) wurde nach folgenden Verfahren untersucht:
Eine gemessene Fasennenge (2 bis b g) wurde in einen Glastrichter gebracht und zu 1% Konsistenz verdünnt. Hiernach wurde mit der Zugabe von Bindemittdlatex zum Faserschlamm in Form von 5^iger Emulsion in Zugaben von 25 ml begonnen. Nach jeder Zugabe wurde I (J Minuten lang gerührt, und nach jeder Zugabe wurde \on der Suspension mittels einer mit Filternetz versehenen Pipette eine Flüssigkeitsprobe entnommen. Aus den Proben wurde der Polymerengehalt durch Verdunsten und Wägen bestimmt: aus den Werten wurde die Menge des an den Fasern abgelagerten Bindemittels berechnet.
Die Ergebnisse sind in Fig. I in Kurvcnform dargestellt. Vergleichsweise sind in Fig. 1 auch die mit gewöhnlicher handelsüblicher Rayonfaser erzielten Ergebnisse eingezeichnet (Kurve C). Die theoretische 11 %ige Ausfällung ist in Fig. I durch eine gestrichelte I-inie wiedergegeben.
Die Resultate /eigen deutlich den Unterschied in der Ablagerung von kationischem Latex auf gewöhnlichen Rayonfasern und auf den gemäß der Erfindung modifizierten Fasern.
Beispiel 2
Für die Fällung von kationischem Bindemittel wur ilen >:\vei I as.rproben A und H hergestellt.
Faser .1; handelsübliche Acrylnitrilfasern wurden in Ν,Ν-Oiniethylformamid zu einer I5r£igen Lösung gelöst. Die Lösung wurde durch eine Düse mit 50 Löchern (100 Mikron Lochdurchmesser) in Wasser bei Zimmertemperaturgcpreßt. Die Fasern wurden in ein Wasserbecken mit einer Temperatur 50 bis 55° C geleitet, gewaschen und um 400% in einem Wasserball mit 9V C gereckt. Der dtex-Wert der erhaltenen Fasern betrug etwa 3. Die Fasern wurden zu Stapelfasern mit 6 mm Länge zerschnitten.
Faser H: Herstellung wie vorstehend, jedoch mit der Ausnahme, daß der N.N-Dimethylformamidlösung S'r Polyacrylsäure (auf das Gewicht der Acrylfaser he/.ogen) zugegeben wurden. Die erzielten Fasern hatten einen Carboxylgehalt von 9,0 Milliäquivalent je 100 g Faser.
Die Fällungsversuche erfolgten wie in Beispiel 1 unter Verwendung von handelsüblichem kationischen Acrylatlatex. Die in Fig. 2 gezeigten Ergebnisse lassen klar die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung bei Anwendung auf Acrylfasern erkennen.
Beispiel 3
Aus einem Polymerengemisch (50% Polyäthylen und als anionische Gruppen enthaltende Substanz 5(1% handelsübliches Äthylen-Acrylsäure-Copolymeres enthaltend) wurden in geschmolzenem Zustand bei 220° C Fasern durch eine Einlochdüse gepreßt. Die Fasern hatten einen dtex-Wert von etwa 3.
Von den Fasern wurde eine 2% ige Wassersiispcn sion hergestellt, deren pH mit Natriumhydroxyd au 9 eingestellt wurde. Dem Schlamm wurde handelsüblicher kationischer Aciylatlatex in Form einei lO'i.igen Emulsion zugefügt. Nach dem Augensclieii und mikroskopisch betrachtet waren die Faserr gleichmäßig mit Bindemittel überzogen: die Wasserphase der Suspension blieb nahezu klar.
Beispiel 4
Rayonfasern wurden gemäß Beispiel I (Faser B) hergestellt, mit der Ausnahme jedoch, daß statt Caiboxymethylzelluiose der Viskoselösung 1(K* \on dei Zellsioffmenue des Quaternierungsprodukts von ' Poly-l-chlor-2-hydroxypropyl-niethacrylat und Trimethylaniin beigemischt wurde, das kationischen Charakter hat.
Aus diesen Fasern wurde cine 21^rJgC Wassersuspension hergestellt, deren pH auf 9 eingestellt wurde Anschließend wurde der Fasersuspension handelsüblicher anionischer Acrylatlatex zugegeben (l.S'r vom Gewicht der Fasern). Nach dem Augenschein und mikroskopisch betrachtet waren die Fasern völlig mil Bindemittel überzogen, während die Wasserphase der Suspension nahezu klar blieb.
Beispiel 5
Fs wurde eine Viskoselösung nach dem Verfahren von Beispiel I hergestellt. Der Viskoselösung wurden I5C" handelsübliches Polyäthylenimin in 30%iger Wasscrlösung zugegeben (auf das Gewicht des Zellstoffs bezogen). Die Fasern wurden ebenso wie in Beispiel I gesponnen.
Bindemittel wurde durch Polymerisieren eines Monomerengeniisches hergestellt, das 90S Äthylacrylal und 10*% Acrylsäure enthielt, wobei Ammoniiim- oder Kaliumpersulfat als Katalysator verwendet wurde. Die Ausfällung dieses Bindemittels wurde nach dem in Beispiel I angegebenen Verfahren durch Zufügen von Latex zu einem 0,5'£igen Schlamm der obengenannten Fasern untersucht. Die Ergebnisse der Fallungsuntersuclningen zeigt Fig. 3.
Beispiel 6
Aus einem Polymerengemisch (00'V handelsübliches Copolyamid und 100?- handelsübliches Äthylenacrylsäurc-Copolymeres enthaltend) wurden in geschmolzenem Zustand bei 230° C Fasern durch eine Einlochdüse gepreßt. Die Fasern hatten einen dtex-Wert von etwa 3.
Aus den Fasern wurde eine l'/iige Wassersuspension hergestellt, deren pH mit Natriumhydroxyd auf 9 eingestellt wurde. Dem Schlamm wurde handelsüblicher kationischer Acrylatlatex als l()%ige Emulsion beigegeben. Nach dem Augenschein und mikroskopisch betrachtet waren die Fasern gleichmäßig mit Bindemittel überzogen; die Wasserphase der Suspen-
sion blieb nahezu klar.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
309624/244

Claims (1)

ι 2 Mahlen fibrillieren kann, so daß die Faserbahn auch Patentansprüche- in nassem Zustand hinreichende Festigkeit für ihre 1 atentansPrut-ne- Behandlung besitzt. Wendet man das bekannte NaIi-
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern verfahren auf Kunstfasern an *.ergeber^^j^em-
enthaltenden Faservliesstoffen, wobei die Fasern 5 liehe technische Schwierigkeiten und H.ndern.sse. Es
entweder als Vlies oder als Fasersuspension mii ist nämlich sehr schwierig, aie^
einer Dispersion oder einem Latex eines polyme- lieh anionische oder -"·
ren Bindemittels versehen werden, das Bindemit- persionen) - als Vor f-ecnPKeuseiPen
tel durch Fällmitte! ausgefällt und die Bahn unter Endprodukts mit befriedigenden «»«J«1^"-
Aushärtungdes Bindemittels getrocknet wird, ge- » schäften - zur Ausfallung unc,zum Anhaften an der
kennzeichnet durch die Verwendung von Oberfläche der Fasern zu bnngen.Schwier.gke en
Kunstfasern, deren Polymermaterial durch Zu- resultieren weiterhin daraus. daß bei Jerwendun
gäbe von anionische oder kationische Gruppen wasserlöslicher Fallmittel eine wesentliche Ausfällung
Enthaltenden Substanzen zu der Polymerenlösung des Bindemittels im Wasser und ncht^ndeM ase
oder -schmelze Bindemittel ausfällende Substan- *5 oberfläche stattfindet. Die Folge ,st daß cn Teil des
zen enthält. Bindemittels mit dem Abwass:r du rchdas S«bh -
DE19732323370 1972-05-09 1973-05-09 Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern enthaltenden Faservliesstoffen Expired DE2323370C3 (de)

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