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Radzierblende für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf Radzierblenden
für Kraftfahrzeuge und geht über die übliche Zweckbestimmung einer solchen Zierblende
hinaus.
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Im dauernden Fahrbetrieb von Kraftfahrzeugen auf nassen Strassen ergibt
sich der Nachteil, dass Spritzwasser besonders nach hinten und nach der Seite von
einem Kraftfahrzeug weggeführt wird. Dieses auftretende Spritzwasser kann in grösserer
Menge oder bei Schneematsch zu erheblichen Sichtbehinderungen der übrigen Verkehrsteilnehmer,
insbesondere der Nachfolgenden und der seitlich Fahrenden führen. Ganz abgesehen
davon wird die untere Fahrzeughälfte durch das Spritzwasser der eigenen Räder beschmutzt.
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Es sind Vorrichtungen bekannt geworden, die das nach hinten weggeführte
Spritzwasser auffangen, beziehungsweise ablenken sollen. Diese Vorrichtungen tragen
aber ungewollt dazu bei, dass die Abführung des Spritzwassers nach der Seite verstärkt
wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die nach der
Seite besonders nach aussen weggeführte Spritzwassermenge zu verringern. Es hat
sich herausgestellt, dass ein Erfolg unter Verwendung einer Radzierblende eintreten
kann, die in der Felge eines Kraftfahrzeuges gehalten ist und auf ihrer Aussenseite
speichenartige Elemente mit dazwischen angeordneten Durchbrechungen aufweist. Diese
bekannten Radzierblenden werden erfindungsgemäss so ausgebildet und angeordnet,
dass den auf der Aussenseite vorragenden speichenartigen Elementen nach der Innenseite
der Radzierblende hin vorragende Stege gegenüberliegen, und dass zwischen ihrem
äusseren Umfangsrand und der Felge ein Luftspalt besteht.
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Es hat sich durch praktische Versuche ergeben, dass diese Massnahme
geeignet ist, die Abführung des Spritzwassers nach der Seite und die Verschmutzung
der Fahrzeugkarosserie wesentlich zu verringern.
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Die Wirkungsweise ist weiter unten anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung näher erläutert.
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Es hat sich weiterhin gezeigt, dass der gewünschte Erfolg dadurch
noch verbessert werden kann, dass die Radzierblende nach ihrer Mitte hin annähernd
konisch nach aussen vorragend ausgebildet ist.
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In weiterer Erkenntnis der Erfindung ist es zweckmässig, die Durchbrechungen
zwischen den Speichen verhältnismässig gross zu wählen. Je nach der Ausbildung der
Radzierblende ergeben sich so bestimmte Bemessungsregeln. Die Durchbrechungen sollten
auf einem kreisringförmigen Bereich mindestens die gleiche Fläche aufweisen, wie
die von den speichenartigen Elementen eingenommene Fläche beträgt.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnungen fUr ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugrades
mit aufgesetzter Radzierblende, Fig. 2 eine Schnittansicht nach der Linie II - II
in Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Fahrzeugrad nach der Linie III - III
in Fig. 1 und Fig. 4 einen horizontalen Längsschnitt durch eine Fahrzeugkarosserie
in Achshöhe des Fahrzeuges.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Radfelge im ganzen
mit 1 bezeichnet. Die eigentliche Felge 2 bildet die Sitzfläche für einen Fahrzeugreifen
3.
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Eine Radzierblende 4, die nach der Radachse hin leicht konisch nach
aussen verläuft, ist mittels nicht näher dargestellter Klemmelemente, die in Taschen
5 angeordnet sind, mit der Felge 2 verbunden.
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Die Radzierblende 4 weist auf ihrer Kreisfläche speichenartige Elemente
6 auf, zwischen denen Durchbrechungen 7 auf einer Kreisringfläche angeordnet sind.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, sind die speichenartigen Elemente 6 in
Form eines gewellten Profiles ausgebildet, um eine genügende Steifigkeit der Radzierblende
zu erzielen.
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Eine erfindungsgemässe Radzierblende weist nun im Bereich der speichenartigen
Elemente nach der Innenseite vorragende Profilstege 8 auf, Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 sind dies die äusseren Profilenden der speichenartigen Elemente 6.
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Es ist ersichtlich, dass auch stattdessen der mittlere Profilsteg
9 als tief nach innen vorragender Bereich ausgebildet sein kann.
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Im Bereich der Befestigungskammern 5 ist die Radzierblende mit nach
innen vorragenden Stegen lo versehen.
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An den kreisringförmigen Bereich, der die speichenartigen Elemente
6 und die Durchbrechungen 7 aufweist, schliesst sich ein äusserer kreisringförmiger
Bereich 11 an.
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Für die Erfindung ist es von Bedeutung, dass zwischen diesem Randbereich
11 der Radzierblende und dem benachbarten Bereich der Felge 2 ein ausreichender
Luftspalt 12 gebildet wird.
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Die Figuren 1 und 3 enthalten Pfeile, welche die Führung des Spritzwassers
und die Luftführung veranschaulichen.
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Die Bedeutung dieser Pfeile ist im folgenden im Zusammenhang mit der
Fig. 4 näher erläutert.
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Wenn ein Fahrzeugrad nach Fig. 1 in Richtung des Pfeiles 20 auf eine
Strassenfläche 21 abrollt, so wird das Schmutzwasser in dem linken unteren Quadranten
der Fig. 1 nahezu tangential in Richtung der Pfeile 22 nach hinten weggeführt.
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In der oberen Radhälfte entsteht eine Ringströmung, die durch geringere
Menge von Wasser gespeist wird, deren Abführung durch die kürzeren Pfeile 23 angedeutet
ist.
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In dem Bereich des Fahrzeugrades, der den Boden 21 berührt, wird das
Schmutzwasser aber auch in Richtung der Pfeile 24
abgeführt. Diese
bekannten Untersuchungsergebnisse liegen der folgenden Erläuterung der Strömungsführung
nach Fig. 4 zugrunde.
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Fig. 4 zeigt in einem horizontalen Längsschnitt beispielsweise durch
das Fahrzeugheck in Höhe der Fahrzeugachsen die Strömungsführung, die grob durch
die Pfeile loo bis lc3 angedeutet ist. Die an der Fahrzeugkarosserie 90 anliegende
Strömung loo wird in den Radkasten 99 eingesaugt und, wie bei llo angedeutet, verwirbelt.
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Die ausserhalb dieser anliegenden Strömungsschicht loo liegende Strömung
lol bildet dann im Bereich des Fahrzeughecks 91 die neue, anliegende Strömung.
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Die Pfeile 102 und 103 deuten die weiter ausserhalb des Fahrzeugs
liegende,unbeeinflusste Strömung an.
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Die Fahrtrichtung des Fahrzeugs ist durch einen Pfeil 92 angedeutet.
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Der verwirbelte Strömungsbereich llo wird, wie in Fig. 3 durch Pfeile
111 angedeutet, in die Öffnungen der Radzierblende gesaugt. Die Stege innerhalb
der Radzierblende wirken wie die Leitbleche eines Radiallüfters. Die Luftteilchen
werden beschleunigt und treten zwischen dem Umfangsrand 11 der Radzierblende und
dem Aussenrand der Felge 2 durch den
Schlitz 12 in Richtung der
Pfeile 112 aus.
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Diese im wesentlichen radial gerichtete Strömung 112 trägt im Bereich
der Anströmung durch die Schicht loo zur weiteren Verwirbelung bei und bewirkt eine
Straffung der Wirbel llo auf einen eng an das Rad anliegenden Bereich.
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Nach dem hinteren Fahrzeugende bewirkt diese Strömung 112 eine Beeinflussung
des im Sinne der Pfeile 24 in Fig. 3 abzuschleudernden Spritzwassers.
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Die Strömungen lol und 102 wirken gleichzeitig als Puffer.
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Das nach der Fahrzeugaussenseite abgelenkte Spritzwasser wird so in
den Radkasten und nach hinten abgelenkt. Das Spritzwasser tritt dann vorzugsweise
unterhalb des Radkastens mit der Strömung aus, die in Fig. 4 mit 104 bezeichnet
ist.
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Es ist natürlich schwierig, ein genaues und für alle Fahrzeuge gültiges
Strömungsdiagramm zu entwerfen. Die erzielte Wirkung ist, wie ersichtlich, auch
von der Karosserieform im Bereich der Radkästen abhängig. In jedem Fall bewirkt
aber
der Effekt eines Radiallüfters, der von einer erfindungsgemässen Radzierblende gebildet
wird, dass die Spritzwasserabführung nach der Fahrzeugaussenseite hin bedeutend
verringert und nach hinten und nach oben in den Radkasten hinein abgelenkt wird.
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Es ist in diesem Zusammenhang jedoch daraufhinzuweisen, dass die Anordnung
von Spritzkappen hinter dem Fahrzeugreifen in der bisher bekannten Weise den hier
beschriebenen vorteilhaften Effekt zum Teil störend beeinflussen wird.
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Diese Spritzkappen dürfen nicht parallel zur Fahrzeugachse angebracht
werden, da sie den geschilderten Strömungsverlauf wesentlich verändern würden. Welche
Art der Aufhängung hier am günstigsten wäre, bedarf besonderer Überlegungen und
ist nicht Gegenstand der Erfindung.