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"Elektronenblitzgerät" Die Erfindung betrifft ein Elektronenblitzgerät
mit einer Blitzröhre, einem über die Blitzröhre entladbaren Hauptkondensator und
einer mit Einsetzen der Blitzentladung ansprechenden Steuerschaltung zur Unterbrecung
der Kondensatorentladung, wobei die Entladung unterbrochen wird, sobald die an einem
Integrierkondensator abnehmbare Spannung einen vorbestimmten Schwellwert erreicht
hat.
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Bei bekannten Elektronenblitzgeräten erfolgt die Schwellwertbildung
durch Aufladen eines Integrierkondensators mittels eines Stromes, der durch Einfall
des vom angeblitzten Objekt reflektierten Lichtes in einem lichtempfindlichen Element
hervorgerufen wird. Je nach Stärke des auftreffenden Lichtstromes wird dieser Wert
früher oder später erreicht. Das Blitzgerät schaltet also nach einer Zeitdauer ab,
die bestimmt ist durch die Helligkeit des zu fotografierenden Objekts. Diese wiederum
ist abhängig von der Entfernung des Blitzgerätes vom Aufnahmeobjekt. Je größer der
Abstand ist, desto länger ist die Zeit der Blitzabstrahlung.
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In bestimmten Anwendungsfällen ist es enqünscht, für Serienblitzaufnahme-n
eine konstante von der Entfernung unabhängige Blitzabstrahlung, also eine feste
Leitzabl des Blitzgerätes zu
haben, und darüber hinaus eine Reihe
von Blitzen in unmittelbarer Folge aussenden zu können, ohne von den Aufladezeiten
des Hauptkondensators abhängig zu sein.
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Dies ist z.B. der Falls wenn mittels einer Motorkamera Serienaufnahmen
für eine Bewegungsstudie gemacht werden sollen. Hier wird eine schnelle Blitzfolge,
eine groß Blitzzahl und eine gleiche Blitzlichtdosierung bei wechselnden Abständen
zum Aufnahmeobjekt benötigt. Ein Elektronenblitzge-rät, dessen Steuerschaltung mit
einem lichtempfindlichen Element arbeitet, wäre für diesen Anwendungsfall nicht
geeignet, da sich das Aufnahmeobjekt innerhalb eines bestimmten Bildwinkels in vorher
bekanntem Abstand bewegt und dabei teilweise den Meßbereich des lichtempfindlichen
Elements verläßt. In diesem Fall ssurde dieses Blitzgerät sich automatisch auf die
nunmehr größere Entfernung zum Hintergrund einstellen und entsprechend der vergrößernden
Entfernung einen Blitz mit wesentlich längerer Zeitdauer aussenden, so daß bei größerem
Abstand des Hintergrunds vom Aufnahmeobjekt der Hauptkondensator des Blitzgerätes
voll entladen wird.
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Eine weitere Blitzabgabe wäre erst nach Wiederaufladen des Hauptkondensators
möglich. Die Aufladezeiten des Hauptkondensators ist aber wesentlich größer als
die Aufnahmefolge der Motorkamera, so daß die weiteren Aufnahmen nicht mehr oder
zu gering belichtet sind.
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Die gleiche Problematik ergibt sich, wenn mit einem solchen Blitzlichtgerät
in Verbindung mit einer Motorkamera Tageslichtaufnahmen in sogenannter fill-in-Technik,
d.h. mit Blitzlichtaufhellung des Vordergrundes gemacht werden soll. Auch hier würde
sich der Hauptkondensator bei der ersten Aufnahme voll entladen, so daß damit weitere
kurzzeitige Aufnahmefolgen nicht mehr möglich sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher; fiir solch Anwendungsfälle ein
Blitzgerät zu schaffen, das eine Vielzahl von Blitzen bei schneller Blitzfolge abgeben
kann, mit einer von der Entfernung von Aufnahmeobjekt und Blitzgerät unabhängigen
Einzelblitzdauer.
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Diese Aufgabe ist gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch belnsF,
daß die Aufladung des Integrierkondensators mit Einsetzen der Blitzentladung beginnt
und über einen Widerstand erfolgt, und daß seine Aufladezeit um ein Vielfaches kleiner
ist als die Zeit zum Entladen des Hauptkondensators auf die Brennspannung der Blitzröhre.
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Das erfindungsgemäße Blitzgerät ist nicht nur in den vorher geschilderten
Anwendungsbeispielen mit Erfolg einsetzbar, sondern auch in allen solchen Fällen,
in denen es darauf ankommt, die in Nähe der Kamera liegende Umgrenzung eines Raumes
mit unendlicher Tiefe in rascher Aufnahmefolge abzubilden. Dies ist beispielsweise
der Fall bei fotografischer Abbildung der Innenwandung eines Rohres in bestimmten
Abständen. Hierzu wird eine mit dem erfindungsgemäßen Blitzlichtgerät gekoppelte
Motorkamera mit in Rohrlänge gerichtetem Objektiv auf einer Selbstfahrlafette durch
das Rohr geschickt. In kurzen Zeitabständen erfolgt jeweils eine Aufnahme, wobei
immer nur der Teil der Rohrinnenwandung abgebildet wird, die vom Blitz erheilt ist.
Auch hierbei würde ein Blitzgerät, das mit einer ein lichtempfindliches Element
aufweisenden Steuerschaltung arbeitet, versagen, da die Steuerschaltung infolge
der unendlichen Tiefe des Rohres nicht ansprechen sQrde, damit das Blitzgerät einen
Blitz der vollen Leistung abgibt, somit also die Möglichkeit von Serienaufnahmen
nicht gegeben ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Widerstand und Integrierkondensator
in Reihe geschaltet und parallel zu einem weiteren Widerstand angeordnet, der im
Stromkreis eines über die Blitzröhre 1 entladbaren weiteren Kondensators liegt.
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In besonders vorteilhafte Welse ist der Widerstand in die Steuerschaltung
des Blitzgerätes einsteckbar ausgebildet, wobei nach Abziehen des Widerstandes ein
lichtempfindliches Element in den Ladekreis des Integrierkondensators eingeschaltet
ist. Dadurch kann das Blitzgerät mit einer einfachen MaBnahme von einem Blitzgerät
mit fester Leitzahl auf ein Blitzgerät mit selbsttätiger, in Anpassung an die Helligkeit
des angeblitzten Objekts erfolgender Lichtdosierung umgestellt werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Scbaltanordnung des
erfindungsgemäßen Blitzgerätes dargestellt. Es zeigen Figur 1 ein Schaltbild eines
Blitzgerätes mit fester Leitzahl und Figur 2 ein Schaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
des Blitzgerätes mit eingebautem lichtempfindlichen Element.
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Das Elektronenblitzgerät hat eine Blitzröhre 1, einen über die Blitzröhre
entladbaren Hauptkondensator 2, einen Spannungsversorgungsteil 3, der den Hauptkondensator
2 auf Betriebsspannung auflädt. Im Entladestromkreis ist ein Thyristor 4 angeordnet,
der zusammen mit der Blitzröhre durch eine Zündeinrichtung 5 getriggert und über
einen Löschkreis 6, der von einer Steuerschaltung 7 einen Löschimpuls erhält, gelöscht.
Der Löschkreis besteht aus einem Löschkondensator 8 und einer Löschröhre 9.
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Der Löschkondensator ist über die Widerstände lo und 11 aufladbar.
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Während der Brenndauer von Blitzrohre 1 und Thyristor 4 entlädt sich
ein Kondensator 12 über Blitzröhre, Thyristor und eine aus den Widerständen 13 und
14 bestehenden Spannungsteilerschaltung.
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Die an der Spannungsteilerschaltung abfallende Spannung wird mittels
einer Zenerdiode 15 konstant' gehalten und dient der Spanrlurlgsversu-rgurlg der
Steuerschaltung 7 während der Blitzdauer.
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Parallel zur Spannungsteilerschaltung liegt die Reihenschaltung eines
Widerstandes 16 und eines Integrierkondensator 17. Zwischen beiden Schaltelementen
ist das Steuergitter eines Thyristors 18 angeschlossen, dessen Kathode an dem Mittelabgriff
der Spannungsteilerschaltung liegt. Der Thyristor 18 liegt zusammen mit der Primärwicklung
eines Zündtransformators 19 im Entladekreis eines weiteren Kondensator 20, der über
einen Widerstand 2t aufgeladen werden kann. Die Sekundärwicklung des Zündtransformators
19 führt ans Steuergitter der Löschröhre 9 des Löschkreises 6.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Scbaltanordnung ist wie folgt:
Die Spannungsversorgung 3 lädt den Hauptkondensator 2 auf Betriebsspannung auf,
ebenso die Kondensatoren 12, 8 und 20.
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Über die Zündeinrichtung 5 wird gleichzeitig die Löschröhre 1 und
der Thyristor 4 gezündet. Der Hauptkondensator 2 entlädt sich und die Blitzröhre
1 sendet Licht aus. Gleichzeitig entlädt sich der Kondensator 12 über die Blitzröhre
1, den Thyristor 4, die Widerstände 13 und 14. Die an den Widerständen 13 und 14
abfallende und durch die Zenerdiode 15 auf einen konstanten Wert gehaltene Spannung
liegt von Beginn der Blitzlichtentladung bis zu deren Erlöschen an der Reihenschaltung
von Widerstand 16 und Integrierkondensator 17. Der Integrierkondensator 17 wird
mit einer durch den Widerstandswert des Widerstandes 16 und der Kapazität des Kondensators
17 bestimmten Zeitkonstante von
Beginn der Blitzentladung an aufgeladen.
Erreicht die Spannung am Integrierkondensator 17 einen Wert, der um die Zündspannung
des Thyristors 18 die am Widerstand 14 abfallende Spannung übersteigt, so -zündet
der Thyristor 18 durch urid der Kondensator 2o entlädt sich über den Thyristor und
die Primärwicklung des Zündtransformators 19. Der hier auftretende Spannungsstoß
wird in di Sekundärwicklung induziert und bewirkt ein Durchzünden der Löschröhre
9. Damit kann sich der aufgeJadene Kondensator 8 über die Löschröbre 9 und die Kathode/Anode-Strecke
des Thyristors 4 entladen. Damit entsteht für eine bestimmte Zeitdauer am Thyristor
4 eine negative Spannung, so daß der Thyristor loschen kann. Damit wird der Entladekreis
des Hauptkondensators geöffnet und die Blitzentladung abgebrochen. Durch entsprechende
Auslegung der Widerstände 16 und 14 und des Kapazitätswertes des Integrierkondensators
17 kann die Zeit für eine Blitzdauer so bestimmt werden, daß sie um ein Vielfaches
kleiner ist als die Entladezeit des Kondensators 2. Damit wird erreicht, daß nach
einem Blitz der Kondensator nur geringfügig entladen ist, so daß eine ganze Anzahl
kurz aufeinanderfolgender Blitze abgegeben werden kann, unabhängig von der Aufladezeit
des Kondensators 2.
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In Figur 2 ist eine Schaltanordnung für ein Elektronenblitzgerät dargestellt,
das zusätzlich mit einem lichteçpfindlichen Element, einem Fototransistor 22 ausgerüstet
ist. Parallel zum Fototransistor ist ein Anschluß 23 angeordnet, der mit einem Klinkenschalter
24 versehen ist. In den Anschluß 23 kann der Widerstand 16' eingesteckt werden.
Durch das Einstecken wird gleichzeitig der Klinkenschalter 24 umgelegt, so daß der
Fototransistor 22 abgeschaltet ist und der Widerstand 16' in dem Integrierkreis
liegt. Der Aufbau und die Wirkungsweise dieser Schaltanordnung nach Figur 2 ist
ansonsten übereinstimmend und
gleichartig mit der in Figur 1 bescl,lriebenen.
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Diese Schaltanordnung hat den Vorteil, daß das Blitzgerät sowohl mit
automatischer Lichtbegrenzung bei eingeschaltetem Fototransistor als auch mit konstanter
Blitzdauer bei eingestecktem Widerstand 16' arbeiten kann. Damit ist das Gerät für
alle möglichen Normal- und Sonderfälle -wie sie eingangs beschrieben worden sinduniversell
einsetzbar.