-
Wie bereits erwähnt, müssen die zur Herstellung der Kondensationsprodukte
verwendeten Fettsäuren mindestens 40 Molprozent an gesättigten und/oder einfach
ungesättigten, geradkettigen Fettsäuren mit mindestens 12 C-Atomen, insbesondere
mit mindestens 14 C-Atomen und/oder Montanwachssäuren
enthalten.
Durch diese Maßgabe wird erreicht, daß die hieraus hergestellten Kondensationsprodukte,
auf Fasermaterial aufgebracht, den gewünschten weichen, oberflächenglatten Griff
ergeben und auch eine genügend hohe Sublimationsbeständigkeit gewährleistet ist.
Durch die Wahl der Fettsäuren, immer unter der genannten Bedingung, kann außerdem
der gewünschte Griff variiert werden. So ergibt sich beispielsweise bei Verwendung
von gesättigten Fettsäuren, wie Stearinsäure, ein besonders weicher, oberflächenglatter
Griff, während bei Verwendung kürzerkettiger Fettsäuren, wie Laurinsäure und/oder
von ungesättigten Fettsäuren, wie Ölsäure, ein voluminöser, weniger oberflächenglatter
Griff resultiert.
-
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte kommen
als Amine nur das Diäthylentriamin und das Dipropylentriamin oder deren Gemische
in Betracht. Diese Amine enthalten zwei primäre und eine sekundäre Aminogruppe.
Andere Polyalkylenpolyamine, wie z. B. das Triäthylentetramin, das zwei sekundäre
Aminogruppen enthält, sind für das erfindungsgemäße Verfahren nicht geeignet, da
unter Verwendung solcher Polyalkylenpolyamine hergestellten Kondensationsprodukte
die eingangs zum Stande der Technik geschilderten Nachteile auftreten können. Diese
treten insbesondere auch dann auf, wenn bei der Umsetzung von Fettsäure mit Amin
das Molverhältnis nach dem Stande der Technik arr: gewandt wird.
-
Die genannten Fettsäuren und das Diäthylentriamin und/oder Dipropylentriamin
werden in einem Molverhältnis von etwa 2: 1 miteinander in an sich bekannter Weise
unter Erhitzen und Rührenzu den entsprechenden Bisfettsäureamiden umgesetzt, wobei
das Fortschreiten der Reaktion an Hand des abdestillierenden Wassers beobachtet
werden kann. An Stelle der Fettsäuren selbst können selbstverständlich auch ihre
Ester mit niedrigen Alkoholen eingesetzt werden, wobei bei der Kondensation mit
den Polyaminen die entsprechenden Alkohole abdestillieren.
-
In die auf zweckmäßigerweise unter 130"C abgekühlte Schmelze werden
dann je Mol Bisfettsäureamid 0,5 bis 1, insbesondere 0,5 bis 0,75 Mol Harnstoff
langsam eingerührt, wobei sich bei erneutem Erhitzen auf etwa 130 bis 140"C Ammoniak
abspaltet. Sobald sich die Ammoniakabspaltung verlangsamt, was in der Regel nach
etwa 2 bis 3 Stunden der Fall ist, wird, um die Ammoniakabspaltung zu vervollständigen,
die Temperatur auf etwa 180"C gesteigert. Es ist auch zweckmäßig, gegen Ende der
Ammoniakabspaltung - unter vermindertem Druck zu arbeiten oder durch Durchleiten
von Inertgas durch die Schmelze des Kondensationsproduktes - das hierin gelöste
Ammoniak weitgehend abzutrennen.
-
Sowohl bei einem Molverhältnis von Bisfettsäureamid zu Harnstoff
von 1 : 0,5 als auch bei einem Molverhältnis von 1:1 wird maximal 1 Mol NH abgespalten.
Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die theoretische Menge an Ammoniak abgespalten
wird. So werden bereits brauchbare Produkte erhalten, wenn etwa 50 %, insbesondere
70 <¼ der theoretisch zu erwartenden Menge an NH3 abgetrennt worden sind.
-
Besonders brauchbare Produkte werden verhalten, wenn man die Bisfettsäurediamid-Harnstoff-Kondensate
in üblicher Weise noch mit 1 bis 5 Mol Formaldehyd je Mol Harnstoff behandelt.
-
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte unterscheiden sich in
mehrfacher Hinsicht von den eingangs zum Stande der Technik genannten Produkten.
Ein wesentliches Merkmal der nach dem eründungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte
ist, daß die Fettsäuren und das Dialkylentriamin in der ersten Reaktionsstufe in
einem Molverhältnis von 2: 1 umgesetzt werden, während nach dem genannten Stande
der Technik bei dieser Stufe stets ein Verhältnis von etwa 1: 1 angewandt wird.
Ebenso wichtig ist, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfähren als Polyalkylenpolyamine
nur Diäthylen- und Dipropylentriamin in Betracht kommen, die zwei primäre und nur
eine sekundäre Aminogruppe enthalten, während nach dem Stande der Technik ganz allgemein
Polyalkylenpolyamine, also auch Amine mit zwei und mehr sekundären Aminogruppen,
vor allem aber Triäthylentetramin, angewandt werden.
-
Wie aus diesen Ausführungen hervorgeht, enthalten die nach dem Stande
der Technik erhaltenen Fettsäureamidkondensate noch mindestens zwei freie an Stickstoffatome
gebundene basische Wasserstoffatome, von welchen eines anschließend durch eine Carbonamidgruppe
substituiert wird. Im Gegensatz dazu enthalten die erfindungsgemäß in der 1. Reaktionsstufe
erhaltenen Bisfettsäureamide nur noch ein sekundäres, an Stickstoff gebundenes Wasserstoffatom.
Nach der Kondensation dieser Amide mit Harnstoff verbleibt somit kein basisches
an Stickstoff gebundenes Wasserstoffatom mehr. Wie bereits erwähnt, werden nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren Kondensate mit Harnstoff bevorzugt, die durch Kondensation
von 1 Mol Bisfettsäureamid mit 0,5 bis 0,75, insbesondere mit 0,5 Mol Harnstoff
erhältlich sind, so daß im letzteren Fall unter der Annahme einer vollständigen
Umsetzung theoretisch Verbindungen entstehen, die keine freien Carbonamidgruppen
mehr enthalten.
-
Dies sei an Hand eines Beispiels erläutert.
-
Das Umsetzungsprodukt aus Stearinsäure und Diäthylentriamin (1. Stufe)
und Harnstoff (2. Stufe) im Molverhältnis 4: 2: 1 würde demnach theoretisch folgende
Struktur aufweisen:
Da aber, wie schon erwähnt, bei der Umsetzung aus Bisfettsäureamid
und Harnstoff nicht die theoretisch zu erwartende Menge an NH3 abgespalten werden
muß, außerdem auch solche Kondensationsprodukte geeignet sind, bei welchen das Umsetzungsverhaltnis
von Bisfettsäureamid zu Harnstoff 1: 1 betragen kann, sind in- den nach der 2. Stufe
erhaltenen Produkten noch freie Carbonamidgruppen vorhanden.
-
Wie bereits erwähnt, können die so erhaltenen Bisfettsäureamid-Harnstoff-Kondensationsprodukte,
falls erwünscht, noch mit Formaldehyd methyloliert werden. Dabei gilt selbstverständlich
die Regel, daß um so mehr Formaldehyd in Form von N-Methylolgruppen gebunden werden
kann, je mehr freie Carbonamidgruppen in den genannten Kondensationsprodukten vorhanden
sind, wobei sich allerdings auch in gewissem Umfang Formaldehyd in lockerer Form
an die Wasserstoffatome der Fettsäure-Carbonamidgruppen anlagern kann. Da es sich
im letzteren Falle um eine Gleichgewichtsreaktion handelt, wird in der Regel der
Formaldehyd nicht vollständig gebunden, was jedoch keine nachteiligen Eigenschaften
auf die Endprodukte zur Folge hat.
-
Die N-Methylolverbindungen haben gegenüber den nicht-methylolierten
Verbindungen noch den Vorteil, daß die damit behandelten Textilien eine besondere
Oberflächenglätte aufweisen und die aus diesen methylolierten Kondensationsprodukten
unter Zusatz von Emulgatoren gefertigten Emulsionen in handelsüblicher Konzentration
von etwa 25 % bei Raumtemperatur eine flüssige Konsistenz aufweisen, während die
entsprechenden Emulsionen aus den nicht methylolierten Kondensationsprodukten eine
höhere Viskosität aufweisen und sogar pastös sein können.
-
Wie bereits erwähnt, können diese Kondensationsprodukte in Form von
Lösungen in organischen Lösungsmitteln, z. B. in Tetrachloräthylen, Trichloräthylen
oder Benzinkohlenwasserstoffen zur Behandhing der faserartigen Materialien angewandt
werden.
-
Bevorzugt jedoch ist die Anwendung in Form von wäßrigen Emulsionen.
Dabei werden die Kondensationsprodukte mit Hilfe von handelsüblichen, nichtionogenen
oder kationaktiven Emulgatoren bzw.
-
deren Gemischen in üblicher Weise in Emulsionen überführt. Als Emulgatoren
kommen hierfür die bekannten Äthoxylierungsprodukte von Alkylphenolen, Fettsäuren,
Feftsäureamiden und insbesondere von Fettalkoholen in Betracht Als Beispiele seien
genannt: Octylphenolpolyglykoläther mit 5 bis 20 gebundenen Athoxygruppen, Fettsäurepolyglykoläther
mit 10 bis 100 gebundenen Äthoxygruppen oder vorzugsweise Fettalkohol mit 5 bis
100 gebundenen Äthoxygruppen.
-
Als kationaktiver Emulgator sei beispielsweise das Octadecyloxymethylpyridiniumchlorid
genannt.
-
Die Emulgatormenge richtet sich nach der Art des Emulgators und den
geforderten Eigenschaften der Emulsion. Sie kann in weiten Grenzen variieren und
schwankt je nach Emulgatortyp und geforderten Eigenschaften zwischen 5 und 60 60%,
bezogen auf das Koniensationsprodukt.
-
Es ist zweckmäßig, die erhaltenen Emulsionen durch Zugabe von Säuren
auf einen pH-Wert von 3 bis 7 einzustellen. Hierfür sind anorganische Säuren, wie
Salzsäure, insbesondere aber organische ein- oder zweibasisch= Säuren mit 1 bis
6 C-Atomen, wie Essigsäure, Maleinsäure oder Glykolsäure geeignet. Durch diesen
Säurezusatz wird die Katalysatoren- bzw. Metallsalzbeständigkeit verbessert.
-
Es ist selbstverständlich auch möglich, die Weichmacheremulsionen
auch mit anderen zur Behandlung von faserartigem Material üblichen Produkten kombiniert
anzuwenden. Desgleichen können die Weichmacheremulsionen vor ihrer Anwendung auch
mit anderen üblichen Emulsionen vereinigt werden. Soll mit den Weichmacheremulsionen
Textilmaterial behandelt werden, so kommt für die Anwendung insbesondere auch eine
Kombination mit Mitteln in Betracht, die die Knitterfestigkeit erhöhen.
-
Unter faserartigem Material sind Papier, Leder und insbesondere Textilien
zu verstehen, die in Form von Geweben, Gewirken oder Vliesen vorliegen können.
-
Sie können aus natürlichen oder synthetischen Fasern bestehen, wobei
die Textilien selbstverständlich auch aus Fasermischungen hergestellt sein können.
-
Beispiel 1 In einem mit Rührer, Thermometer und Destillationskühler
ausgestatteten Dreihals-Glaskolben werden 568 g Stearinsäure (2 Mol) geschmolzen
(100°C) und über ein Zulaufgefäß 104 g Diäthylentriamin (1 Mol) innerhalb 20 Minuten
zugegeben. Das Gemisch wird unter Rühren innerhalb 1 Stunde auf 160"C, etwa innerhalb
einer weiteren Stunde auf 180"C erhitzt und die Temperatur so lange beibehalten
(etwa 30 Minuten), bis etwa 38 g Kondensationswasser abdestilliert sind und die
Säurezahl unter 5 liegt. Das vorliegende Bisfettsäureamid, welches in Wasser (kalt
oder heiß) weder löslich noch (ohne Emulgatorzugabe) dispergierbar ist, wird auf
100"C abgekühlt und 30 g Harnstoff (1/2 Mol) in 3 Portionen innerhalb 15 Minuten
eingerührt. Die Temperatur wird anschließend langsam auf 130 bis 1400 C gesteigert,
wobei die Ammoniakabspaltung beginnt. Die Temperatur von 140"C wird etwa 21/2 Stunden
beibehalten.
-
Um das restliche sich abspaltende Ammoniak aus der Reaktionsmasse
abzutrennen, wird innerhalb 80 Minuten auf 180"C erhitzt und bei leichtem Vakuum
abgesaugt. (Eine kleine Probe wird auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Produkt zeigt
feste, spröde Beschaffenheit und ist in Wasser weder löslich noch dispergierbar.
Schmelzpunkt 68 bis 70"C.) In die auf etwa 100"C abgekühlte Schmelze werden anschließend
60 g Paraformaldehyd (2 Mol) in Portionen eingerührt und die Temperatur wieder langsam
auf 1400 C gesteigert und 5 bis 10 Minuten beibehalten.
-
Nach dieser Umsetzung, wobei es zu keiner Polykondensation, sondern
lediglich einer Anlagerung von Formaldehyd kommt, liegt eine gelblich klare Schmelze
vor, die beim Abkühlen zu einem festen, spröden Körper erstarrt, der einen Schmelzpunkt
von etwa 67"C aufweist (Produkt A).
-
Zur Herstellung von etwa 3 kg einer als Weichmacher für Textilien
hervorragend geeigneten flüssigen und stabilen Emulsion werden 620 g des oben beschriebenen
Kondensationsproduktes und 180 g Alkylpolyglykoläther (Anlagerungsprodukt von 40
Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 16 bis 18 C-Atomen) verschmolzen. In diese
100 bis 1050 C heiße Schmelze werden 800 g heißes Wasser (etwa 70"C) unter Rühren
in einem dünnen Strahl zugegeben. Die Temperatur soll dabei nicht unter 75"C absinken.
-
Nach der Wasserzugabe erhitzt man auf 90 bis 95"C und rührt bei dieser
Temperatur zur Homogenisierung 40 bis 60 Minuten. Anschließend kühlt man auf 60"C
ab und rührt weitere 1400 g kaltes Wasser ein.
-
Die Emulsion zeigt einen pH-Wert von 7 bis 8 und wird weiter auf
etwa 30"C abgekühlt. Schließlich wird sie noch durch Einrühren von 40 g Glykolsäure
(57 70Jg) auf einen pH-Wert von etwa 4,5 eingestellt (Emulsion A, erfindungsgemäß).
-
Zum Vergleich wurde gemäß deutscher Patentschrift 697 803 und Zusatzpatentschrift
700 767 ein Produkt B hergestellt.
-
In der vorstehend beschriebenen Vorrichtung werden 284 g Stearinsäure
(1 Mol) geschmolzen und hierzu 114 g Diäthylentriamin (etwa 1,1 Mol) langsam zulaufen
gelassen. Das Gemisch wird nun unter Rühren zunächst auf 160"C und anschließend
innerhalb 1 Stunde auf 180"C erhitzt. Diese Temperatur wird so lange gehalten, bis
etwa 1 Mol Kondensationswasser abdestilliert ist. Nach dem Abkühlen des gebildeten
Amids auf etwa 100"C werden 30 g Harnstoff eingerührt und die Temperatur wieder
langsam auf 130 bis 1400 C gesteigert. Unter Ammoniakabspaltung wird bei einer Temperatur
von etwa 140"C 2 Stunden gehalten und anschließend innerhalb 80 Minuten auf 180"C
erhitzt und bei leichtem Vakuum abgesaugt.
-
Eine kleine Probe dieses Kondensationsproduktes wird entnommen und
auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Produkt ist in heißem Wasser gut dispergierbar.
-
Nach Abkühlung des Ansatzes auf 70"C werden 60 g Paraformaldehyd
zugegeben und die Temperatur wieder auf 110°C gesteigert; nun wird mit etwas Salzsäure
angesäuert, weiter auf 110"C 10 Minuten gehalten, wodurch es zu einem unlöslichen
Polykondensat kommt.
-
Nach dieser Umsetzung liegt eine braune Schmelze eines fettmodifizierten
N-Methylolamid-Polykondensates vor. Die Schmelze erstarrt beim Abkühlen zu einem
harzartigen, festen, unlöslichen Körper, der einen Erweichungspunkt von etwa 98
bis 102"C auf-
weist und in heißem Wasser nicht dispergierbar ist (Produkt B).
-
Mit diesem Produkt B wurde, wie bei der Herstellung der EmulsionA
beschrieben, d. h. unter denselben Bedingungen und unter Verwendung des gleichen
Emulgators, eine Emulsion B hergestellt (Emulsion B).
-
Die beiden Emulsionen A und B wurden als Weichmacher geprüft, indem
diese Emulsionen in üblicher Weise sowohl auf einer mercerisierten, gebleichten
und optisch voraufgehellten Baumwollpopeline (m2-Gewicht 126 g) als auch auf einem
gefärbten 67/33 Polyester/Zellwollköper (m2-Gewicht 190 g) durch Tränken und Abquetschen
bei einer Flottenaufnahme von 65 07o appliziert wurden, und zwar mit folgenden Flotten:
Flotte 1) 1 1 Wasser, enthaltend 40 g der Emulsion A bzw. B.
-
Flotte 2) 1 1 Wasser, enthaltend 40 g der Emulsion A bzw. B, 60 g
Dimethyloläthylenharnstoff und 15 g Magnesiumchloridhexahydrat.
-
Nach der Foulardierung wird bei 130"C getrocknet und im Falle der
Flotte 2) anschließend noch während 4 Minuten bei 150"C kondensiert.
-
Nach einer 48stündigen Ausliegezeit wird das Baumwollgewebe auf Griff,
Vergilbung, Fischgeruch, Knitterwinkel und Chlorvergilbung geprüft, während der
Polyester/Zellwollköper lediglich auf Griff geprüft wird, da auf Grund der -Färbung
und Gewebeart die übrigen Prüfmethoden bei diesem Gewebe nicht kritisch sind.
-
Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Emulsion kann aus nachstehenden
Tabellen entnommen werden Flotte 1
Baumwoll-Popeline Polyester/Zellwollköper |
Emulsion Griff Griff |
nach 1 x 60°C- Vergilbung Fischgeruch nach 1x60°C- |
Original Wäsche Original - Wäsche |
A 10 6 keine keiner 9 7 |
B 4 3 deutlich etwas 4 3 |
Flotte 2
Baumwoll-Popeline PE/ZW-Köper |
Chlorvergilbung |
Emulsion nach Chloren und |
Griff Vergilbung Fischgeruch 0 von K. und S. Scorchen gemäß
Griff |
Ohne |
Emulsion 1 keine keiner 125" keine 1 |
9 9 keine keiner 135" keine 9 |
B 3 deutlich kräftig j 122" etwas 1 3 |
Griffbenotung 1 bis 10, wobei 1 der Griff ohne Weichmacher-Emulsion und 10 einen
äußerst weichen und oberflächengiatten Griff bedeutet Beispiel 2 216 g technischer
Kokosfettsäure (1 Mol) mit einer Säurezahl von 250 bis 260 ulid einer Verseifungszahl
von 251 bis 261 und 284 g Stearinsäure (1 Mol) werden
in einem 3-Hals-Kolben, versehen
mit Rührer, Thermometer und Destillationskühler zusammengeschmolzen und mit 104
g Diäthylentriamin (1 Mol), wie im Beispiel 1 beschrieben, umgesetzt. Liegt die
Säurezahl unter 5, wird auf 100 bis 110°C abgekühlt und 60 g
Harnstoff
(1 Mol) zugegeben und etwa 21/2 Stunden bei 140"C gehalten. Anschließend wird die
Temperatur auf 180"C erhöht und das im Produkt noch enthaltene Ammoniak abgesaugt
oder durch Einblasen von Stickstoff ausgetrieben. Nach dem Erkalten erhält man ein
hartes Kondensationsprodukt, welches als Vorprodukt zur Herstellung eines Weichmachers
bzw.
-
Faserstoff-Präparationsmittels gut geeignet ist.
-
Die obengenannte technische Kokosfettsäure enthält etwa 2% Caprin-,
52 X0o Laurin-, 22% Myristin-, 10% Palmitin-, --3% Stearin- und 11% Ölsäure (Angaben
in Gewichtsprozent).
-
Beispiel 3 In einer wie im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung werden
424 g Stearinsäure (etwa 11/2 Mol) und 162 g Behensäure (1/2 Mol) mit einer Säurezahl
von 162 bis 166 zusammengeschmolzen und 104 g Diäthylentriamin langsam bei 110"C
zugegeben. Es wird so lange auf 180 bis 220"C erhitzt, bis eine Säurezahl unter
5 vorliegt. Dabei werden etwa 40 g Destillat erhalten. Das Fettsäureamid wird auf
100"C abgekühlt und 60 g (1 Mol) Harnstoff eingerührt Die Temperatur wird langsam
auf 140"C angehoben und etwa 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend
wird auf 180"C erhitzt und wie im Beispiell und 2 beschrieben das Ammoniak aus der
Reaktionsmasse abgetrennt. Nach dem Erkalten erhält man ein äußerst sprödes Kondensationsprodukt,
welches als Weichmacher und Antistatikum in Form der nachstehenden, bis etwa 0°C
flüssig bleibenden wäßrigen Emulsion hervorragende Eigenschaften aufweist, den Textilien
insbesondere einen sehr weichen, geschmeidigen Griff gibt und hohe Sublimationsbeständigkeit
zeigt.
-
Die Umsetzung mit Paraformaldehyd und Emulgierung von obigem Kondensationsprodukt
wird wie folgt durchgeführt.
-
680 g Kondensationsprodukt werden mit 260 g eines Alkylpolyglykoläthers
(Anlagerungsprodukt von etwa 80 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 16 bis
18 C-Atomen) bei 100 bis 11Q"C zusammengeschmolzen und anschließend in die Schmelze
90 g Paraformaldehyd eingerührt. Das Gemisch wird auf 140"C erhitzt und 15 Minuten
behandelt. Dann wird das Reaktionsgemisch auf 100 bis 105"C abgekühlt und 1100 g
heißes (etwa 75" C) Wasser in einem dünnen Strahl unter Rühren zugegeben. Die Temperatur
soll während dieser Wasserzugabe nicht unter 85"C fallen.
-
Nach der Wasserzugsbe wird die entstandene Emulsion auf 90 bis 95"C
erhitzt und etwa 60 Minutenintensiv gerührt. Anschließend wird rasch auf 60"C abgekühlt
und weitere 1300 g kaltes Wasser zugegeben.
-
Zum Schluß wird die Emulsion mit etwa 30 g Essigsäure auf einen pH-Wert
von 4 eingestellt.
-
Beispiel 4 325 g technische Kokospalmkernöl-Fettsäure mit einer Säurezahl
von 248 bis 258 und einer Verseifungszahl von 249 bis 259 werden mit 200 g Montanwachssäure
mit einer Säurezahl von 120 bis 140 und einer Verseifungszahl von 140 bis 160 zusammengeschmolzen
und 132 g Dipropylentriamin (1 Mol) langsam zugegeben. Das Gemisch wird so lange
auf 190"C erhitzt, bis die Säurezahl unter 5 liegt. Dann wird rasch auf 100"C abgekühlt
und 45 g Harnstoff zugegeben und, wie im Beispiel 1 beschrieben, kondensiert und
nach
Abkühlung auf 100°C mit 90 g Paraformaldehyd weiter umgesetzt.
-
Nach dem Erkalten liegt ein sprödes Kondensationsprodukt vor. Für
die Verarbeitung zu einer handlichen, wäßrigen Emulsion kann dem Kondensationsprodukt
gleich der ausgewählte Emulgator, vorzugsweise Alkylpolyglykoläther, eingeschmolzen
werden und die Schmelze (100°C) in vorgelegtes Wasser (70 bis 800 C) eingerührt
werden. Zur Homogenisierung wird die Emulsion auf 90 bis 95"C erhitzt und etwa 30
Minuten gerührt. Anschließend wird rasch abgekühlt, eventuell mit kaltem Wasser
auf die gewünschte Konzentration verdünnt und mit Salzsäure auf einen pH-Wert von
6 eingestellt.
-
Die so hergestellte, z. B. auf einen Feststoffgehalt von 25 % eingestellte
Emulsion verleiht bereits in Konzentration von 20 bis 30 g/l bei einer üblichen
Flottenaufnahme von 60 bis 80%, <¼> bezogen auf das trockene Textilmaterial,
den Textilien einen angenehmen, weichen, oberflächenglatten Griff, verbessert deren
Einreiß- und Scheuerfestigkeit und erhöht insbesondere bei synthetikhaltigen Geweben
und Gewirken die Vernähbarkeit.
-
Die obengenannte Kokospalmkernöl-Fettsäure enthält etwa 2% Caprin-,
51% Laurin-, 16% Myristin-, 10% Palmitin-, 3% Stearin- und 17% Ölsäure (Angaben
in Gewichtsprozent).
-
Beispiel 5 In der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung werden
173 g (1 Mol) Caprinsäure und 284 g (1 Mol) Stearinsäure zusammengeschmolzen und
bei 100 bis 120"C 132 g Dipropylentriamin langsam zugegeben.
-
Das Gemisch wird so lange auf 180 bis 1900 C erhitzt, bis eine Säurezahl
unter 5 vorliegt. Man erhält hierbei ein Destillat von etwa 38,0 g. Anschließend
wird rasch auf 100"C abgekühlt und 30g Harnstoff (1/2 Mol) eingerührt und wie bereits
in obigen Beispielen beschrieben unter NH3-Abspaltung kondensiert. Nach der Kondensation
wird abermals abgekühlt auf 90 bis 100"C und mit 45 g Paraformaldehyd methyloliert.
-
Für die Zubereitung einer handlichen Emulsion werden 160 g Alkylpolyglykoläther
(Anlagerungsprodukt von etwa 30 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 12 bis
18 C-Atomen) eingeschmolzen und anschließend bei 90 bis 1000 C unter Rühren 1000
g heißes Wasser (700 C) in einem dünnen Strahl zugegeben, und zwar so, daß die Temperatur
nicht unter 70 bis 75"C fällt. Zur vollständigen Homogenisierung wird die Emulsion
noch etwa 30 bis 60 Minuten auf 90 bis 95"C erhitzt, dann abgekühlt auf 60"C und
mit weiteren 1200 g kalten Wassers verdünnt. Die Emulsion wird mit etwa 36 g Glykolsäure
(57 %) auf einen pH-Wert von 4 eingestellt.
-
Beispiel 6 In 564 g (2 Mol) Ölsäure werden bei 80 bis 90"C 104 g
Diäthylentriamin zugegeben und unter Wasserabspaltung so lange auf 190"C erhitzt,
bis eine Säurezahl unter 5 vorliegt (Destillat etwa 39 g). Anschließend wird auf
1000 C abgekühlt und wie bereits beschrieben mit 40 g Harnstoff unter NH3-Abspaltung
bei 140 bis 190"C kondensiert. Zur besseren Abtrennung des abgespaltenen NH3 aus
der Reaktionsmasse wird mit Vakuum abgesaugt. Anschließend wird auf 90"C abgekühlt,
mit 60 g Paraformaldehyd bei 120 bis 140"C umgesetzt und mit etwa 10 g Phosphorsäure
(85 %ig)
auf einen pH-Wert von 5,0 bis 6,0 eingestellt. Es ist zweckmäßig,
die zur Einstellung dieses pH-Wertes benötigte Menge an Phosphorsäure an Hand einer
kleinen Probe des im Verhältnis 1: 5 mit heißem Wasser versetzten Kondensationsproduktes
vorher zu bestimmen.
-
Für die Textil- und Leder-Applikation aus dem Lösungsmittel, wie
z. B. Tetrachloräthylen, und zur besseren Handhabung wird das so erhaltene Konden-
sationsprodukt
mit obenerwähntem Lösungsmittel auf z. B. 25 % eingestellt. Wird das so erhaltene
25 %ige Produkt in einer Menge von 40 g je 1 1 organischem Lösungsmittel auf Kleidungsstücken
durch Tränken, Abschleudern (Flottenaufnahme etwa 70 %) und Trocknen angewandt,
so erhalten diese einen besonders weichen, oberflächenglatten Griff. Es kann keine
Farbtonveränderung oder unangenehmer Geruch festgestellt werden.