DE23177C

DE23177C - Pasteurisirungs-Apparat

Info

Publication number: DE23177C
Application number: DENDAT23177D
Authority: DE
Original assignee: W. RICHTER in Berlin N. 55, Kesselstr. 5

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

WILH. RICHTER in BERLIN. Pasteurisirungs- Apparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. November 1882 ab.

Der Apparat soll dem Zwecke dienen, flüssige Substanzen, als Bier, Wein, Conserven etc., in gröfseren Quantitäten zu pasteurisiren oder unter Abschlufs der äufseren Atmosphäre zu erhitzen, wieder abzukühlen und auf Gefäfse zu ziehen.

Zur Heizung des Apparates kann Dampf, Wasser oder heifse Luft, zur Abkühlung kaltes Wasser oder kalte Luft angewendet werden.

Die Hauptbestandtheile desselben, wie in Fig. ι bis 4 zusammengesetzt gezeichnet, sind folgende:

Der Cylinder α, welcher zur Aufnahme der zu erhitzenden Flüssigkeit dient und an seinen beiden Enden mittelst der Deckel b hermetisch verschraubt ist; letztere sind mit Hähnen c und Büchsendichtungen d versehen, durch welche die Füllung und Entleerung des Cylinders, sowie die Einführung von Thermometern e in denselben bewerkstelligt wird.

Der Cylinder α ist mittelst der umgelegten Schellen f in dem Gefafs g, und zwar an den

I I-förmigen Schienen u derartig befestigt, dafs

ein Ausdehnen und Zusammenziehen desselben bei verschiedenen Temperaturen stattfinden kann. Das Gefafs g ist mittelst der beweglichen Deckel h an beiden Enden dicht geschlossen. Zur Dichtung der durch die letzteren herausragenden Hülse der Cylinderdeckel b dienen die mit eingelegtem Dichtungsmaterial versehenen Schalen L Die beiden hohlen Achsen k tragen das Gefafs g und ruhen in den Lagerstühlen /, so dafs der Apparat um diese Achse gedreht werden kann und die Eigenschaften eines Converters erhält. Das auf einer der Achsen befestigte Schraubenrad m in Verbindung mit der Schraube η dient zur Drehung und Fixirung des Converters. Die Knierohre 0, an den hohlen Achsen schleifend, bilden die Fortsetzung derselben zum Anschlufs an die die Heizung zu- und abführenden Rohrleitungen. Die mit Büchsendichtungen versehenen Stutzen p dienen zum Einführen von Thermometern c[. Mittelst der auf den Knierohren 0 befindlichen Drosselklappen r r^ kann der Zu- und Abgang der Heizung regulirt werden. Auf der Einströmungsseite ■ an der Drosselklappe T₁ ist in

dem Gefafs g und innerhalb der | !-Schiene

bei s eine Wand angeordnet, so dafs der in das Gefafs durch die Achse eintretende heifse Strom nicht direct den Cylinder a trifft, sondern, in dem Kanal s nach den beiden Enden desselben geleitet, denselben umspülend, durch die andere Achse bei i austreten kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Der in das Gefafs g eingehängte Cylinder α, mit welchem die aus dem Gefafs herausragenden, konisch geformten, mit Hähnen c und Büchsendichtungen d versehenen Deckel b verbunden sind, deren Construction das Füllen und Entleeren des Cylinders und das Einsetzen von Controlthermometern in denselben unter möglichstem Abschlufs der äufseren Atmosphäre gestattet.

2. Die mit Dichtungsmaterial versehenen Schalen i, vermittelst welcher der dichte Verschlufs zwischen den Deckeln b des Cylinders α und den Deckeln h des Gefäfses g hergestellt wird.

Die Anordnung des mit hohlen Achsen k versehenen Gefäfses g, welches zur Aufnahme des zur Heizung bezw. Kühlung des Cylinders a dienenden Elementes (Wasser bezw. Dampf oder Luft) dient und mit dem Leitungskanal s versehen ist, in Verbindung mit dem auf einer der hohlen Achsen k angebrachten Schraubenrad m mit der Schraube n, welches zur Bewegung und Fixirung des Apparates dient.

Die die Verlängerung der hohlen Achsen k bildenden Knierohre o, welche die mit Büchsendichtungen versehenen Stutzen ρ besitzen, durch welche die Controlthermometer q eingeführt werden.

Der durch die Verbindung der Theile abc d e f g hiklmnopqrr^s hergestellte Apparat, welcher zur Pasteurisirung grofser Quantitäten flüssiger Substanzen dienen soll.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.