DE2314051A1 - Elektrophotographisches aufzeichnungsmaterial - Google Patents

Elektrophotographisches aufzeichnungsmaterial

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Description

K 2214/Gbm 63O1
PP-Dr.S-cr 15. 3. 1973
Beschreibung
zur Anmeldung von
KALLE AKTIENGESELLSCHAFT
Wiesbaden-Biebrich
für ein Patent auf ein
Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
Die Erfindung betrifft elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem leitfähigen Schichtträger, gege- ■ benenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einem photoleitfähigen System aus mindestens einer Schicht aus organischem Ladungen transportierendem Material und organischem, Ladungsträger erzeugendem Farbstoff im Gemisch mit üblichen Zusätzen.
Photoleitfähige Systeme der genannten Art sind z. B. in den deutschen Offenlegungsschriften 2 108 935, 2 108 938, 2 108 939, 2 108 944, 2 108 958, 2 108 963, 2-108 968, 2 108 984, 2 108 992 oder in der älteren deutschen Offenlegungsschrift 2 220 408,6 beschrieben. Hier werden Farbstoffe aufgeführt, die in unterschiedlichen Spektralbereichen den Systemen
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maximale Photoempfindlichkeit verleihen. Nachteilig hieran ist jedoch, daß hierbei entweder im blauen (420 - 5OO /Um) oder im roten (ab 620 ,um) Spektralbereich erheblich verschlechterte· Photoempfindlichkeit auftritt.
Es ist ferner bekannt, daß Selensehichten im blau-grünen Spektralbereich sehr empfindlich, sie dagegen im roten Spektralbereich praktisch unempfindlich sind. Man hat bereits vorgeschlagen, die Photoempfindlichkeit durch Tellurzusatz in den roten Spektralbereich zu erweitern (DT-PS 991 767), jedoch ist die reproduzierbare Herstellung solcher Mischphasen schwierig.
Es sind auch Photoleiterschichten aus Donator-Akzeptor-Komplexen wie Polyvinylcarbazol und 2,4,7-Trinitrofluorenon-9 aus der DT-AS 1 572 347 bekannt, die zwar einen recht breiten spektralen Wirkungsbereich besitzen, jedoch genügt ihre Photoempfindlichkeit nicht allen praktischen Anforderungen.
Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial zu schaffen, das über einen sichtbaren Spektralbereich von etwa 420 bis 750 /um eine hohe Photoempfindlichkeit, d. h. panchromatische Empfindlichkeit, besitzt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem leitfähigen Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einem photoleitfähigen System aus mindestens einer Schicht aus organischem, Ladungen transportierendem Material und organischem, Ladungsträger erzeugenden Farbstoff im Gemisch mit üblichen Zusätzen gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das photoleitfähige System einen ein ausgedehntes fj -Elektronensystem besitzenden Farbstoff purpurner bis violetter Farbe enthält, der über den Spektralbereich von etwa 420 bis 750 nm hohe Photoempfindlichkeit und, in einzelner, farbabdeckender Schichtanordnung von etwa 0,1 g/m2, über den genannten Spektralbereich ein Remissionsvermpgen von weniger als etwa 50 % besitzt.
In bevorzugter Ausführungsform besitzt der organische Farbstoff mindestens 20 ff -Elektronen.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe haben in der photoleitenden Schicht im sichtbaren Spektralbereich eine sehr hohe Photoempfindlichkeit. Vor allem zeichnet diese Farbstoffe aus, daß
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sie über den gesamten sichtbaren Spektralbereich von etwa 420 bis 750 ^,um eine relativ konstante, hohe Photoempfindlichkeit besitzen.
Die Farbstoffe purpurner bis violetter Farbe liegen nach DIN 5033 in einem Farbortbereich, der sich von Purpurrot über Rotviolett und Violett bis Blauviolett erstreckt. Unter Berücksichtigung von Farbton und Sättigung liegen die Werte im CIE-System (Commission Internationale de l'Eclairage) für X im Bereich von etwa 0,13 bis 0,52 und für Y im Bereich von etwa 0,019 bis 0,33. Unter Berücksichtigung des Farbortsystems nach DIN 6l64 haben die erfindungsgemäß geeigneten Farbstoffe Farbtöne (T) im Bereich von 10 bis 16, vorzugsweise 12 bis l6.
Das photoleitfähige System kann in dispergierter Form vorliegen, d. h. die Ladungsträger erzeugenden Farbstoffe sind in dem Ladungen transportierenden Material zusammen mit weiteren üblichen Zusätzen dispergiert, wie dies die beigefügte Figur 1 andeutet. Jedoch wird eine Doppelschichtanordnung der Materialien für die Ladungsträgererzeugung und für den Ladungsträgertransport bevorzugt, wie dies durch Figur 2 dargestellt wird (Farbstoffschicht 2, Deckschicht 3).
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Das erfindungsgemäße elektrophotographische Material wird im folgenden näher erläutert.
Als leitfähiges Trägermaterial (1) kommt bevorzugt Aluminium-Folie, gegebenenfalls transparente mit Aluminium bedampfte Polyester-Folie (1,4), Aluminium-kaschierte-Polyester-Folie (1,4) zum Einsatz, jedoch kann jedes genügend leitfähig gemachte Trägermaterial verwendet werden.
Die Einführung einer organischen Zwischenschicht 5 nach Figur 3, gegebenenfalls auch einer thermisch, anodisch bzw. chemisch erzeugten Aluminiumoxid-Zwischenschicht hat die Aufgabe, die Ladungsträgerinjektion vom Metall in die Photoleiterschicht im Dunkeln herabzusetzen, andererseits soll sie beim Belichtungsv organg den Ladungsfluß nicht hindern. Die Zwischenschicht wirkt als Sperrschicht. Eine weitere Aufgabe
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der Zwischenschicht besteht darin, die Haftung zwischen Metall und Parbstoffschicht zu verbessern. Für Zwischenschichten können.verschiedene Natur- bzw. Kunstharzbindemittel verwendet werden, bevorzugt werden jedoch Materialien, die gut auf einer Metall- bzw. Aluminium-Oberfläche haften und beim nachfolgenden Anbringen der Deckschicht wenig angelöst werden, wie z, B, Polyamidharze oder PoIyvinylphosphonsäure.
Die Dicke solcher organischer Zwischenschichten kann bis zu 5 /um betragen, die der Aluminiumoxidschicht liegt größtenteils im Bereich von 10^ - lCP A.
Der wichtigste Teil des photoleitfähigen Systems ist die organische Parbstoffschicht, die im wesentlichen die spektrale Lichtempfindlichkeit durch das Absorptions- bzw.
Remissions-Verhalten des angewandten Farbstoffs bestimmt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Farbstoffe mit purpurner bis violetter Farbe besitzen ein breites und geringes Remissionsvermögen und haben sich hierdurch als besonders gut für panchromatisch empfindliches elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial erwiesen.
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Das Aufbringen einer homogenen, dicht gepackten Farbstoffschicht wird bevorzugt durch Aufdampfen des Farbstoffs auf das Trägermaterial im Vakuum erhalten. Je nach Vakuumeinstellung lassen sich unter relativ günstigen Bedingungen (10~5 - 1O"5 Torr, 25O-4OO°C Heiztemperatur) die Farbstoffe ohne Zersetzung aufdampfen. Die Temperatur des Trägermaterials liegt dabei unter 50°C.
Für die Erzeugung der Farbstoffschicht durch Aufdampfen im Vakuum sind Farbstoffe mit hoher thermischer Stabilität erforderlich. Durch das Aufdampfen erhält man dann Schichten, mit dicht zusammenhängenden Farbstoffmolekülen. Das hat den Vorteil gegenüber allen anderen Möglichkeiten, eine dünne Färbstoffschicht zu erzeugen, daß
1. eine optimale Ladungsträgererzeugungsrate in der Farbstoffschicht erhalten wird, wobei die hohe Extinktion der Farbstoffe eine hohe Konzentration an angeregten Farbstoffmolekülen ermöglicht, und
2. der Ladungstransport durch die dicht gepackte Farbstoffschicht nicht durch Bindemittel behindert werden kann.
Der Ladungstransport durch die Färbstoffschicht wird weiterhin dadurch begünstigt, daß die aufgedampfte Farbstoffschicht zur Erzeugung optimaler Empfindlichkeiten in der Doppelschichtanordnung sehr dünn sein kann.
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Ein vorteilhafter Schichtdickenbereich des aufgedampften Farbstoffs liegt zwischen 0,005 und 2 ,um, besonders bevorzugt ist jedoch ein solcher zwischen 0,005 und 0,5 ,um, da hier Haftfestigkeit und Homogenität des aufgedampften Farbstoffs besonders günstig sind.
Eine gleichmäßige Farbstoffdicke kann auch durch andere Beschichtungstechniken erreicht werden. Hierzu gehören das Aufbringen durch mechanisches Einreiben des feinst gepulverten Farbsotoffmaterials in das elektrisch leitfähige Trägermaterial, durch chemische Abscheidung etwa einer zu oxidierenden Leukobase, durch elektolytische bzw. elektrochemische Prozesse oder durch Gun-Spray-Technik.
Homogene, gut abdeckende Farbstoffschichten mit Dicken von etwa 1 ,um können auch durch Vermählen der Pigmente mit einem Bindemittel und anschließendes Beschichten dieser Farbstoffdispersionen (6) auf leitfähiges Trägermaterial hergestellt werden, wie dies aus Figur 4 hervorgeht.
Beispielsweise sind die folgenden, bekannten Farbstoffe hervorragend geeignet:
der Pigmentfarbstoff gemäß beigefügter Formel I, der nach der Vorschrift Bull. Chem. Soc. Japan 25, 411-413/1952 aus Perylen-3.4.9.10-tetracarbonsäureanhydrid und o-Phenylen-
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diamin kondensiert wird bzw. der Pigmentfarbstoff gemäß Formel II, der ebenfalls durch Kondensation von Perylen-3.4.9.10-tetracarbonsäureanhydrid mit 1.8-Diaminonaphthalin erhalten wird (HeIv.Chim.Äcta Vol.48, 1999 (1965).
Die Kondensationsprodukte sind blau- bis purpurfarbene bzw. dunkelviolette Farbstoffe, die wahrscheinlich als cis/trans Isomerenmischung vorliegen. Die Photoempfindlichkeit bzw. der spektrale Bereich dieser Kondensationsprodukte kann durch Einführung von Substituenten wie Halogen-, Niederalkyl-, Nitro-, Cyano-, Alkoxy-, Amino- bzw, Dialky!aminogruppen in die Komponenten o-Phenylendiamin bzw. 1-8-Diaminonaphthalin beeinflußt werden. Insbesondere können auch Reaktionskomponenten wie 2.3-Diaminopyridin, 2.3-Diaminopyrazin bevorzugte Kondensationspartner sein, um die spektrale Photoempfindlichkeit hypsochrom zu verschieben.
Durch Variation der Kondensationskomponenten lassen sich dadurch Verbindungen mit unterschiedlichen Farbnuancen herstellen, dadurch kann auch die spektrale Photoempfindlichkeit in einem gewissen Umfang beeinflußt werden.
Bei der Herstellung der Kondensationsprodukte I bzw. II hat sich eine inte'nsive Nachreinigung als vorteilhaft für die Empfindlichkeit der erfindungsgemäßen Doppelschichten erwiesen.
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Dazu wird das heiß abgesaugte Kondensationsprodukt zweimal in heißem Toluol digeriert und mindestens zweimal in 5 - 10 jSiger NaOH-Lösung zur Entfernung nicht umgesetzter Perylen-3.4.9.10-tetracarbonsäure aufgekocht. Anschließend wird mit heißem Wasser salzfrei gewaschen und mit Methanol nachbehandelt.
Neben den beschriebenen Farbstoffen haben sich auch Dioxazine als günstig erwiesen:
Hostapermviolett RL (Pbw. Hoechst, Formel III)
Carbazol-Dioxazin-Violett C. I. 51 319
Pyroxazin (Fbw. Hoechst, Formel IV)
8.19-Dichlor-phenaleno (1,9-ab) pyreno-(l·,2· (1,4) oxazino (3,2-i)-phenoxazin
Irgazinviolett 6 RLT, rotstichig (Geigy AG) Irgazinviolett BLT, blaustichig (Geigy AG)
Dioxazinderivate nach Official Digest 37, 782-802 (Juli 1965)
Die Farbstoffe sind leicht herstellbar und lassen sich leicht reinigen. Außerdem besitzen sie gute thermische und photochemische Stabilität, so daß sie ohne Zersetzung im Vakuum
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aufdampfbar sind und auch unter xerographischen Bedingungen photochemisch keinen Änderungen unterworfen sind.
Wie bereits erwähnt erstreckt sich bei den erfindungsgemäßen
Farbstoffen der wirksame Spektralbereich praktisch über den gesamten, sichtbaren Wellenlängenbereich (420 75O,nm# Dies wird durch die spektrale Lichtempfindlichkeitskurve 1 (Fig.5) für den Farbstoff nach Formel I als auch durch die Remissionskurve der entsprechenden Farbstoffschicht (Fig.7> Kurve 1) belegt. Für die genannten Irgazin-Farbstoffe liegen die Remissionskurven vor gemäß Kurven I bzw, 2 der beigefügten Fig. 9, Neben den erfindungsgemäßen Farbstoffen gibt es auch solche, die blau-rotviolett-stichig sein können wie zB, Indigo-Derivate, Von einer solchen violetten Farbstoffschicht aus 4,4*,7,7'-Tetrachlorthioindigo wurde vergleichsweise die Remissionskurve aufgenommen (Fig.7, Kurve 2). Dabei zeigte sich, daß die Remission unter 50 % nur im Bereich von ca. 450 - 600 nm liegt und damit von der. Remission der erfindungsgemäßen Farbstoffe abweicht.
Vergleichsweise wird auch verwiesen auf je einen roten oder blauen Farbstoff,, welche den älteren deutschen Offenlegungsschriften 2 237 539.9 und 2 239 924.2 als geeignete Ladungsträger erzeugende Farbstoffe entnommen werden können. Ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial mit einer Doppelschicht, die als Farbstoff in der Farbstoffschicht zB.
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NjN'-Dimethylperylimid enthält, zeigt eine Empfindlichkeit, wie sie aus Figur 6, Kurve 1, hervorgeht, d. h. die Photoleiterschicht besitzt zwar eine hohe Empfindlichkeit im blauen, grünen und gelben Bereich, jedoch im roten Spektralbereich, beginnend ab etwa 620 nm, ist die Photoleiterschicht für praktische Zwecke fast unempfindlich. Ein Vergleich mit dem
Remissionsverhalten zeigt Figur 8, Kurve 1, wo ein drastischer .Anstieg der Remission im Wellenlängenbereich um 600 nm auftritt. Die Kurven 2 der Fig. 6 und 8 gelten für
die blaue Farbstoffschicht eines metallfreien Phthalocyanine, das im elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial als Farbstoffschicht zwar eine gute Empfindlichkeit im rot-gelben
Spektralbereich besitzt, dagegen gegen den grünen und blauen Bereich, etwa unter 500 nm immer umempfindlicher wird. Entsprechend ist das Verhalten der Farbstoffschicht in der
Remission, wie dies durch Kurve 2 in Figur 8 deutlich wird.
Die Remissionsmessungen wurden unter folgenden Bedingungen
durchgeführt:
Zur Herstellung der Farbstoffschichten wird bei einem Vakuum von 10-10 Torr, und in einem Temperaturbereich von ca.
250-38O0C aufgedampft. Die FarbstoffSchichtgewichte für die
optischen Messungen lagen alle im Bereich von 80-100 mg/m , die Farbstoffschichten waren abdeckend.
Als Trägermaterial wurde eine Al-bedampfte Polyesterfolie
(Al-Gew. ca. 200 mg/m2) eingesetzt, die Remission einer
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solchen Al-Polyesterschicht liegt im Bereich von 350-750 nm bei 85-80 %.
Die Remissionsmessmengen der Parbstoffschichten sowie der Al-Polyesterschicht erfolgte in einem Zeiss-Spektralphotometer DMR 21 mit einem Remissionsansatz ZRZl (Integrationskugel).
Den Wirkungsmechanismus der photoleitenden Doppelschichten kann man sich gemäßfolgendem Schema vorstellen:
F + hv P* (1)
P* + P Ρ' + FJ~ (2)
Nach Anregung (1) des Farbstoffs findet eine Ladungstrennung (2) in der Farbstoffschicht in Farbstoff-Radikalionen statt. An der Grenzfläche zwischen der Farbstoffschicht und der organischen transparenten Deckschicht werden Reaktionen der angeregten Farbstoffmoleküle bzw. der gebildeten Farbstoffradikalionen mit den Molekeln der Ladungstransportverbindung nach den folgenden Gleichungen möglich. Je nach Einsatz einer p- bzw. η-leitenden Ladungstransportverbindung ist dabei einmal bei (-) Aufladung einmal bei (+) Aufladung die höhere Empfindlichkeit anzutreffen.
a) (-) Aufladung, p-Transportverbindung (p-Leiter), in der Farbstoffschicht: n-Leitung
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F *+ + pL P + pL'
pL' + pL pL + pL ·
b) (+) Aufladung, η-Transportverbindung (η-Leiter), in der Farbstoffschicht: p-Leitung
F' + nL*==? P + nL"
nL' + nL^ —JnL + nL ■ ""
Durch die bevorzugte erfindungsgemäße Anordnung in Doppelschichten wird es ermöglicht, daß in der dicht gepackten Farbstoffschicht nach homogener Anregung die Ladungsträger mit einem geringen Energieaufwand durch die relativ dünne Parbstoffschicht weiter transportiert werden. Gegenüber durchgehend sensibilisierten Photoleiterschichten besteht weiterhin der Vorteil, daß nach Injektion der Ladungsträger (Elektronen- bzw. Defektelektronen) an der Grenzschicht ein gerichteter, homogener Transport einer Ladungsträgerart durch die entsprechende Deckschicht erfolgt.
Als dem Ladungstransport dienendes Material sind vor allem organische Verbindungen geeignet, die ein ausgedehntes // -Elektronensystem besitzen. Hierzu gehören sowohl monomere wie polymere aromatische bzw. heterocyclische Verbindungen.
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Als Monomere werden insbesondere solche eingesetzt, die mindestens eine Dialkylaminogruppe oder zwei Alkoxygruppen aufweisen. Bewährt haben sich besonders heterocyclische Verbindungen wie Oxdiazol-Derivate, die in der deutschen Patentschrift 1 058 835 genannt sind. Hierzu gehören insbesondere das 2,5-Bis-(p-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-l,3,1*. Weitere geeignete monomere Elektronendonatorverbindungen sind zum Beispiel Triphenylaminderivate, höher kondensierte aromatische Verbindungen wie Anthracen, benzokondensierte Heterocyclen, Pyrazolin- oder Imidazolderivate, hierher gehören auch Triazol- sowie Oxazolderivate, wie sie in den deutschen Patentschriften 1 O6O 260 bzw. 1 120 875 offenbart sind.
Als Polymere sind beispielsweise viny!aromatische Polymere wie Polyvinylanthracen, Polyacenaphthylen oder Mischpolymerisate geeignet. Ganz besonders bewährt haben sich PoIy-N-vinylcarbazol oder Mischpolymerisate des N-Vinylcarbazols mit einem N-Vinyl-carbazolgehalt von mindestens etwa hO %. Geeignet sind auch Formaldehyd-Kondensationsprodukte mit verschiedenen Aromaten wie z. B. Kondensate aus Formaldehyd und 3-Brompyren.
Neben diesen genannten Verbindungen, die vorwiegend p-leitenden Charakter besitzen, werden auch η-leitende Verbindungen eingesetzt. Diese sogenannten Elektronenakzeptoren sind z. B. aus der deutschen Patentschrift 1 127 218 bekannt. Insbesondere haben sich Verbindungen wie 2,4,7-Trinitrofluorenon oder 3,6-Dinitro-N-t-butylnaphthalimid bewährt.
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Bei Vorliegen des photoleitfähigen Systems in dispergierter Form ist das dem Ladungstransport dienende Material dem erfindungsgemäßen Farbstoff beigefügt (Fig. 1).
Das photoleitfähige System kann aber auch, was bevorzugt ist, in Doppelschichtanordnung nach Figur 2 aus Deckschicht 3 und Farbstoffschicht 2 aufgebaut sein. Dabei besitzt die Deckschicht einen hohen elektrischen Widerstand und verhindert im Dunkeln das Abfließen der elektrostatischen Ladung. Bei Belichtung transportiert sie die in der organischen Farbstoffschicht erzeugten Ladungen.
Die Deckschicht 3 ist vorzugsweise transparent. Es ist jedoch auch möglich, daß die Deckschicht etwa bei transparentem, leitfähigem Trägermaterial nicht transparent zu sein braucht.
Die Deckschicht wirkt als Ladungsträgertransportschicht und weist ohne die Farbstoffschicht im sichtbaren Bereich (420 - 750 nm) eine wesentlich geringere Photoempfindlichkeit auf. Die transparente Deckschicht besteht vorzugsweise aus einem Gemisch aus einer Elektronendonatorverbindung und einem Harzbindemittel, wenn negativ aufgeladen werden soll. Anderer seits jedoch besteht die transparente Deckschicht vorzugsweise
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aus einem Gemisch aus einer Elektronenakzeptorverbindung und einem Harzbindemittel, wenn das erfindungsgemäße elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial für eine positive Aufladung eingesetzt werden soll.
Demgemäß werden in der transparenten Deckschicht dem Ladungstransport dienende Verbindungen eingesetzt, die als Elektronendonatoren bzw. Elektronenakzeptoren bekannt sind. Sie werden in Verbindung mit üblichen Zusätzen wie Harzbindemitteln bzw. Haftvermittlern verwendet, die im Hinblick auf den Ladungstransport, auf die Filmeigenschaft, die Haftvermittlung und Oberflächenexgenschaft mit der dem Ladungstransport dienenden Verbindung abgestimmt sind. Ferner sind als weitere übliche Zusätze vorzugsweise herkömmliche Sensibilisatoren oder charge-transfer-Komplexe bildende Stoffe vorhanden. Schließlich können auch noch übliche weitere Zusätze wie Verlaufmittel, Weichmacher und Haftvermittler vorhanden sein.
Als Harzbindemittel hinsichtlich der Flexibilität, der Filmeigenschaften und der Haftfestigkeit sind Natur- bzw. Kunstharze geeignet. Hierzu gehören insbesondere Polyesterharze wie z. B. solche, die unter den Namen Dynapol ' ' (Dynamit Nobel), Vitel (R) PE 200 (Goodyear) auf dem Markt sind und Mischpolyester aus Iso- und Terephthalsäure mit Glykol darstellen. Auch Silikonharze, wie die unter den Namen Silikonharz SR der General Electric Comp, oder Dow 804 der Dow Corning Corp., USA
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bekannt sind und dreidimensional vernetzte Phenyl-methyl-Siloxane darstellen oder sogenannte Reaktivharze, wie sie unter der Bezeichnung DD-Lacke bekannt sind und sich aus einem äquivalenten Gemisch von Desmophen ^ . - und Desmodur -' Typen der Bayer AG, Leverkusen, zusammensetzen, haben sich als geeignet erwiesen. Ferner sind Mischpolymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid, wie z. B. die unter den Namen Lytron ' , Monsanto, bekannten,aber auch Polycarbonat-
( R) harze, wie z. B. die unter dem Namen Lexan Grade v der General Electric, USA, bekannten, gut einsetzbar.
Das Mischungsverhältnis der ladungstransportierenden Verbindung zu dem Harzbindemittel kann variieren. Jedoch sind durch die Forderung nach maximaler Photoempfindlichkeit, d. h. möglichst großem Anteil an ladungstransportierender Verbindung und nach zu vermeidender Auskristallisation, d. h. möglichst großem Anteil an HarzbindemitteIn, relativ bestimmte Grenzen gesetzt. Es hat sich ein Mischungsverhältnis von etwa 1 : 1 Gewichtsteilen als bevorzugt erwiesen, jedoh sind auch Verhältnisse zwischen etwa 3 : 1 bis 1 : 4 oder größer fallweise geeignet. Die zusätzlichen Sensibilisatoren können den Ladungstransport vorteilhaft begünstigen. Sie können darüberhinaus in der transparenten Deckschicht Ladungsträger erzeugen. Als Sensibilisatoren können z. B. Rhodamin B extra, Schultz, Farbstofftabellen, I. Band, J. Auflage, 1931, Nr. 864, Seite 365, Brillantgrün, Nr. 76O, Seite 314, Kristallviolett Nr. 785, Seite 329 und Kryptocyanin Nr. 927, Seite 397 eingesetzt wer-
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den. Im gleichen Sinne wie die Sensibilisatoren können auch zugegebene Verbindungen wirken, die mit der ladungstransportierenden Verbindung charge-transfer-Komplexe bilden. Hiermit ist eine weitere Steigerung der Photoempfindlichkeit der beschriebenen Doppelschichten zu erreichen. Die Menge des zugesetzten Sensibilisators bzw. der den charge-transfer-Komplex bildenden Verbindung ist so bemessen, daß im Falle der Transparenzforderung der entstehende Donator-Akzeptor-Komplex mit seiner charge-transfer-Bande noch genügend transparent für die darunter liegende organische Farbstoffschicht ist. Der optimale Konzentrationsbereich liegt bei einem molaren Donator/Akzeptor-Verhältnis von etwa 10 : 1 bis etwa 1.000 : 1 und umgekehrt. Bevorzugt eingesetzte Aktivatoren sind dabei, nitrierte Fluorenon-9-Derivate, nitrierte 9-Dicyanomethylenfluoren-Derivate, nitrierte Naphthaline und nitrierte Naphthalsäureanhydride bzw. imid-Derivate.
Neben der Transparenz der Deckschicht ist auch ihre Schichtdicke eine wichtige Größe für die optimale Photoempfindlichkeit: Schichtdicken zwischen etwa 5 und etwa HO .u sind bevorzugt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Einsatz monomerer oder polymerer Ladungen transportierender Verbindungen in Bindemitteln die Dickenbereiche schwanken. So liegen die Bereiche für monomere Verbindungen mehr nach größerer Dicke (8 bis 40 ^um), während bei Einsatz polymerer, ladungstransportierender Verbindungen Dicken im Bereich von etwa 5 bis 20 .u ausreichend sind. Ganz allgemein muß bei Schicht-
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dicken unter etwa 5 ,u mit geringerer maximaler Aufladungshöhe gerechnet werden.
Der gegebenenfalls notwendige Zusatz von Haftvermittlern bzw. Weichmachern insbesondere zu polymeren, ladungstransportierenden Verbindungen vermindert bei Einsatz geeigneter Materialien die gute Photoempfindlichkeit kaum. Hier haben sich beispielsweise chlorierte Paraffine, chlorierte Diphenylharze z. B. Clophen ' 'W (Bayer) besonders bewährt.
Wie bereits ausgeführt können neben der bevorzugten Anordnung der Schichten, in denen die wichtigsten Punktionen einer Photoleiterschicht, nämlich Ladungsträgererzeugung und Ladungsträgertransport getrennt sind, andere Anordnungen vorliegen. Insbesondere zählt hierzu die Disperion von Parbstoffpartikeln als homogene über die Schicht verteilte Ladungsträgererzeugungszentren in einem Transportmedium, das bevorzugt entweder zu p- bzw. η-Leitung befähigt ist (Fig.l).
Diese Anordnung hat gegenüber der einer Doppelschicht die Vorteile der einfacheren Herstellungsweise und auch des Einsatzes weniger thermisch stabiler Farbstoffe. Nachteilig ist allerdings, daß die Parbstoffpartikeln nur im oberen Teil der Photoleiterschicht angeregt werden und dadurch nicht so optimal angeordnet sind wie in Doppelschichten.
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Es konnte festgestellt werden, daß auch in der Dispersionsanordnung eine hohe Photoempfindlichkeit erzielt wird. Jedoch wird die Photoempfindlichkeit der Doppelschicht nicht ganz erreicht. Außerdem konnte beobachtet werden, daß in der Farbstoffdispersionsanordnung die Dunkelentladung leicht zunehmen kann.
Die Deckschichten haben in der beschriebenen Art die Eigenschaft, eine hohe Aufladung bei kleiner Dunkelentladung zu ermöglichen. Während bei allen herkömmlichen Sensibilisierungen eine Steigerung der Photoempfindlichkeit verknüpft ist mit einem Ansteigen des Dunkelstroms, kann hier diese Parallelität verhindert werden. Damit sind diese Schichten verwendungsfähig sowohl in elektrophotographischen Kopiergeräten mit kleiner Kopiergeschwindigkeit und sehr kleiner Lampenenergie als auch in solchen mit hohen Kopiergeschwindigkeiten und entsprechend höheren Lampenleistungen. Wegen ihres panchromatischen Empfindlichkeitsbereiches sind photoleitende Systeme mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen besonders geeignet zum Einsatz in Farbkopiergeräten.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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Beispiele
In einer Vakuum-Bedampfungsanlage der Firma Bendix/ Friedberg werden der Pigment farbstoff- nach Formel I bei 8 χ 1O--5 - 10 "^ Torr und einer Heiztemperatur von 350 - 37O0C während 1 bis 3 Minuten , der Pigmentfarbstoff Hostapermviolett RL (Formel III) bei 8 χ 10~5 Torr und einer Heiztemperatur von 290 - 32O°C während ca. 5 Minuten aufgedampft.
Die Trägermaterialien, Aluminium-Folie, Aluminium-bedampfte Polyesterfolie bzw, Aluminium-kaschierte Polyesterfolie, werden dazu in einem Abstand von ca, 15 cm von der Farbstoff-Verdampferquelle installiert,
Die aufgedampften Farbstoffschichten sind homogen, glänzend und decken das Trägermaterial vollständig ab. Die Farbe der Aufdampfschichten ist blauviolett. Die Farb stoff schicht gewichte, gravimetrisch bestimmt, liegen größtenteils im Bereich von 0,01 - 0,5 g/qm, d. h, bei Annahme einer Farbstoffdichte von 1,5 g/ccm entspricht dies einem Dickenbereich von etwa 0,006 - 0,35 /um.
Die in den weiteren Beispielen angeführten Farbstoffschichten werden nach dieser Methode hergestellt.
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23UQ51
Die Farbmessung der Farbstoffschichten mit einer Schichtdicke im Bereich von 0,08 bis 0,1 g/m2 ergeben nach DIN 5033 (Normlichtart C) gemessen mit einem Farbmeßgerät der Firma Carl Zeiss (Elrepho) für: Farbstoff nach Formel I X = 0,25 Y = 0,17 Farbstoff nach Formel III X = 0,16 Y = 0,13.
1. Auf eine Farbstoffschicht mit dem Pigmentfarbstoff nach Formel I wird eine Tetrahydrofuran-Lösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis(p-diäthylaminophenyl)-oxdiazol 1.3.1J und ein Polyvinylchlorid/Polyvinylacetat-Mischpolymerisat, z. B. Hostaflex (**' M I3I (Farbwerke Hoechst AG) in ca. 12 bzw. 23 .Um Dicke (nach Trocknen) geschichtet. Die Färbstoffschichtdicke beträgt etwa 0,12 g/qm.
Man erhält eine homogene, glänzende, photoleitende Doppelschicht, deren Empfindlichkeit nach der folgenden Methode bestimmt wurde:
Auf einem sich drehenden Teller bewegt sich die Photoleiterschicht durch eine Aufladevorrichtung (Coronaeinstellung 6,0 kV, Gitter 1,1 kV) hindurch zur Belichtungsstation, wo sie mit einer Xenonlampe XBO I50 der Fa. Osram belichtet wird. Ein Wärmeabsorptionsglas KG 3 der Fa. Schott + Gen. / Mainz und ein Neutralfilter mit 15 %
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231Ϊ051
Transparenz sind in der Lampe vorgeschaltet, so daß die Lichtintensität in der Meßebene ca. 375 ,u W/cm beträgt. Die Aufladungshöhe (U ) und die photoinduzierte Hellabfallkurve werden über ein Elektrometer 610 CR der Pa. Keithley Instruments / USA durch eine transparente Sonde oszillographisch aufgezeichnet. Die Photoleiterschicht wird durch die Aufladungshöhe (U ) und diejenige Zeit (T,/?) charakerisiert, nach der die Hälfte der Aufladung (U /2) erreicht ist.
Die Bestimmung der Aufladungshöhe (U ) und der Halbwertszeit (T, ,„) ergibt für die Doppelschichten sowie für eine entsprechend hergestellte Deckschicht auf dem Trägermaterial (Nullschicht) folgende Werte:
Nullschicht
Doppelschicht (mit Farbstoff I) Dicke ~ 12 ^um
Doppelschicht (mit Farbstoff I) Dicke
23/Um
-U(V) T1/2(msec) 925 ca.650
825
1175
16,5
22
210
110
Außerdem sind der Aufstellung die in einem Dyntest-90 Gerät der Fa. ECE, Gießen, für den Dunkelabfall dieser Schichten nach 2 see gemessenen Wertet Uß Zu entnehmen.
Zur Bestimmung der spektralen Lichtempfindlichkeit der Doppelschicht (Deckschicht 12 /um) wird wie foigt vorgegangen:
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23K051
bei negativer Aufladung wird durch Belichtung mit einer Xenonlampe XBO 150 und unter Vorschaltung von monochromatischen Filtern (Linienfilter, Halbwertsbreite 10 - 12nm, Schott + Gen» / Mainz) die. Halbwertszeit (T, ,„msec) für den jeweiligen Längenbereich bestimmt. Durch Auftragen der reziproken Werte des Produkts aus Halbwertszeit, in Sekunden und Lichtintensität I in ,u W/cm gegen die Wellenlänge A in nm erhält man die spektrale Lichtempfindlichkeit der Doppelschicht. Dabei bedeutet der reziproke Wert von T, /? # I die auf die Flächeneinheit bezogene Lichtenergie, die eingestrahlt werden muß, um die Schicht auf die Hälfte der Anfangsspannung U zu entladen. Die Kurve ist in der beigefügten Figur 5 (Kurve 1) dargestellt.
Vergleichsweise ist die spektrale Lichtempfindlichkeit einer ca. 12 ^um dicken Photoleiterschicht aus Polyvinylcarbazol und 2.5.7-Trinitrofluorenon-9 im Molverhältnis 1 : 1 in Figur 5 eingezeichnet, die unter den gleichen Bedingungen ermittelt wurde. (Kurve 2)
2. In Abänderung des Photoleiters in der Deckschicht wird auf eine Farbstoffschicht aus der Verbindung nach Formel I eine Lösung aus 1 Gewichtsteil 2-Phenyl-4(2-chlorphenyl)-5(4~diäthylaminophenyl)-oxazol und einem Gewichtsteil Polyesterharz, z. B. Dynapol (R) L 206, Dynamit Nobel AG in ca. 9 ^um Dicke geschleudert.
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23U051
Die Empfindlichkeit wird wie in Beispiel 1 bestimmt zu: (-) Aufl. (U): 470 V Halbwertszeit Τχ/2 = 60 msec
3. Auf eine Parbstoffschicht aus einer Verbindung der Formel i' wird eine Tetrahydrofuran-Lösung aus gleichen Gewichtsteilen 2.4.7-Trinitrofluorenon-9 und Polyesterharz, z. B. Dynapol L 206 (Dynamit Nobel AG) in ca. 10 .Um Dicke aufgebracht.
Man erhält homogene glänzende Doppelschichteri, deren Empfindlichkeit bei positiver Aufladung sehr hoch ist. Die Meßbedingungen sind die gleichen wie unter Beispiel 1 beschrieben.
U(V) T1/2(msec)
Nullschicht + 750 1000
Doppelschicht + "460 55
1J. Hostapermviolett RL (ein Dioxazinderivat gemäß Formel III, der Farbwerke Hoechst AG) wird gemäß Eingangsbeschreibung auf ein Aluminium-Trägermaterial gedampft, das mit einer ca. 0,2 .um dicken organischen Zwischenschicht versehen war, und aus ßinem Polyamidharz (Elvamide (R' 8061, du Pont) bestand.
Auf eine solche homogene Farbstoffschicht wird eine
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73U051
Lösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis(4-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-l,3,4 und Polyesterharz (Dynapol L 206) in ca. 7 " 8 ,um Dicke aufgetragen.
Die Messung der Empfindlichkeit gemäß Beispiel 1, jedoch mit einer Lichtintensität von I = 499 #uW/cm ergibt eine negative Aufladung (U ) von 470 V und eine Halbwertszeit T-,ρ = 46 msec.
5. Der Pigmentfarbstoff Pyroxazin (Dioxazinderivat, Formel IV) (Fbw. Hoechst AG) wird bei einem Vakuum
-4
von ca. 5 x 10 Torr und einer Heiztemperatur von 35O°C während 2,5' auf eine Aluminium-Folie (ca.lOO.um) gedampft.
Die dunkelviolette Farbstoffschicht wird dann mit einer Lösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-l,3,4 und Polyesterharz, z. B. Dynapol L 206, in ca. 9-10 yUm Dicke beschichtet.
Die Messung der Photoempfindlichkeit erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben:
(-) Aufl.: 600 V T 1/2 = ^8 msec
6. Auf eine Farbstoffschicht aus dem Farbstoff nach Formel I der auf eine Aluminium-kaschierte Polyester-Folie gedampft
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23H051
wurde, wird eine ca. 5 %±ge Lösung aus Polyvinylcarbazol (Luvican M 170, BASF) in Tetrahydrofuran mit unterschiedlicher Schleudergeschwindigkeit aufgebracht. Dadurch lassen sich Schichtdicken von ca. 5 bzw, 10 ,um erreichen. Nach 20 Stunden Trockenzeit bei ca. 1000C wird die Photoempfindlichkeit der Doppelschichten gemäß Beispiel 1 ermittelt:
Dicke (yum) -U(V) T^2 (msec)
Nullschicht ca. 8 975 1 see
Doppelschicht ca. 5 725 8,5
Doppe!schicht ca. 10 1000 15,5
7· Neben Polyvinylcarbazol eignet sich auch 3-Brompyrenharz als polymeres Ladungsträgertransportmaterial, das durch Kondensation von 3-Brompyren, Fp. 94-950C (Organic Synthesis, Vol.48 (I968), St. 30), mit Formaldehyd in Eisessig erhalten wird.
Auf eine Farbstoffschicht aus Pigmentfärbstoff nach
Formel I wird eine ca. 30#ige 3-Brompyrenharzlösung in
Tetrahydrofuran geschleudert. Die Schichtdicke beträgt
nach einer Stunde Trockenzeit bei 80°C ca. 10 mm.
Die Photoempfindlichkeit wird nach Beispiel 1 gemessen, sie beträgt:
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5* 23H051
-U(V)
Nullschicht 8 .um 900 445
Doppelschicht 725 24
Die Messung des Dunkelabfalls erfolgt in einem Dyntest-90 Gerät. Bei einer Aufladung von - 1050 V wurde nach 2 Sekunden ein Dunkelabfall von Δ UD = 75 V gemessen.
8. Eine erhebliche Steigerung der Photoempfindlichkeit der in Beispiel 7 beschriebenen Doppelschicht konnte dadurch erreicht werden, daß man dem 3-Brompyrenharz in der Deckschicht Aktivatoren zusetzt. Analog Beispiel 7 wird eine Doppelschicht hergestellt, zuvor aber der 3-Brompyrenharzlösung eine geringe Menge (Molverhältnis 1:0,001) 9· 10-Dicyanomethylen-2.7-dinitrofluoren zugegeben und danach die Lösung auf die Farbstoffschicht geschleudert. Eine Nullschicht (ohne Farbstoff) wurde in gleicher Weise hergestellt. Schichtdicken ca. 10 /Um.
Die Photoempfindlichkeit, analog Beispiel 1 ermittelt, ergibt sich zu:
(-) Aufl. (V) T1/2(msec)
Nullschicht 950 125
Doppelschicht 950 13.5
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23H051
Der Dunkelabfall (Dyntest-90) dieser Schichten ist sehr niedrig, für die Doppelschicht wurde nach 2 Sekunden & UD = 40 V gemessen.
9. Für den Einsatz monomerer Ladungsträgertransportmaterialien, wie das erwähnte Oxdiazol-Derivat, können verschiedene Bindemittel eingesetzt werden.
Dazu wird eine Farbstoffschicht aus Pigment färbstoff nach Formel I mit Lösungen aus gleichen Gewichtsteilen Photoleiter und Harzbindemittel beschichtet.
Die Ergebnisse der Photoempfindlichkeitsmessung wer den analog Beispiel 1 ermittelt; sie sind in der fol genden Tabelle zusammengefaßt:
Photoleiter/ (-)Aufl.(V) T1/2(msec) Dicke (/um) Bindemittel (1:1) Siliconharz SR 182 725 18 10 Copolym. Styrol/Malein-
säureanhydrid 875 65 10
Desmophen 1100)
) DD-Lack 540 35 7 Desmodur HL )
409840/0893
2TÜ051 V
10. Eine Farbstoffschicht mit einem Pigmentfarbstoff der Formel II wird durch Aufdampfen im Vakuum von ca. 3 x 10"1* Torr bei einer Heiztemperatur von 450oC während 3 Minuten erhalten.
Nach Aufbringen einer ca. 10 ^um dicken Deckschicht aus 2,5-Bis-(lJ-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-l,3,'l und Polyesterharz (Dynapol L 206) im Gewichtsverhältnis 1 : 1 wird bei einer Aufladung von -675 V eine Halbwertszeit von T . = 175 msec gemessen.
11. In einer ca. 28 %±gen Tetrahydrofuran-Lösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,1* und Polyesterharz (Dynapol L 206) wird der Pigmentfarbstoff nach Formel I in 1 $iger Menge bez. auf Feststoffanteil suspendiert. Die Dispersion erfolgt in einer Perl Mill PM 1 (Draiswerke, Mannheim) während 60 Minuten. Anschließend wird die dispergierte Lösung auf eine Aluminium-Folie in ca. 18 ,um Dicke geschleudert, Trocknung 30 Minuten bei 1100C.
Die Messung der Photoempfindlichkeit dieser Dispersionsschicht erfolgte wie in Beispiel 1: (-) Aufl. 1.000 V , Ti/2(-) = 155 msec.
409840/089··!
ORIGINAL INSPÜCTH)
23U051
12. Die Irgazin (R)-Pigmente Irgazin-violett 6 RLT (rotstichiges Violett) bzw. Irgazin-violett BLT (blaustichiges Violett) wurden bei einem Vakuum von ca. 7 x 10"^ Torr und bei einer Heiztemperatur von 215 - 25O°C bzw. 300 - 33O°C während ca. 3 Minuten auf Aluminium-Folie gedampft. Nach Angaben des Herstellers Geigy, IRGAZINGEIGY Nr. 1453, handelt es sich um Dioxazin-Derivate folgender Grundstruktur:
R1
Auf diese Farbstoffschichten wird dann eine Lösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 und Polyesterharz, z. B. Dynapol L 206, in ca. 10 .um Dicke geschleudert. Die Messung der Photoempfindlichkeit gemäß Beispiel 1, jedoch bei einer Lichtintensität I = 6I5 /η W CDl"^ -ν.+. ^t j ττ j.
/u w cm ergibt folgende Werte:
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2.2*14051
mit (-)Aufl.(V) Tl/2(
Doppelschicht 6 RLT
Irgazinviolett BLT 750
Irgazinviolett 850
'mse
61
103
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ORIGINAL
INSPECTED

Claims (16)

  1. 2 3
    Patentansprüche
    Elektrophotographxsches Aufzexchnungsmaterxal, bestehend aus einem leitfähigen Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einem photoleitfähigen System aus mindestens einer Schicht aus organischem, Ladungen transportierendem Material und organischem, Ladungsträger erzeugenden Farbstoff im Gemisch mit üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System einen ein ausgedehntes j/ -Elektronensystem besitzenden Farbstoff purpurner bis violetter Farbe enthält, der über den Spektralbereich von etwa 420 bis 750 nm hohe Photoempfindlichkeit und, in einzelner,
    ρ farbabdeckender Schichtanordnung von etwa 0,1 g/m ,
    über den genannten Spektralbereich ein Remissionsvermögen von weniger als etwa 50 % besitzt.
  2. 2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System einen Farbstoff purpurner bis violetter Farbe enthält, der mindestens 20 ff -Elektronen besitzt.
  3. 3. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System
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    ORIGINAL
    23*4051
    als Farbstoff ein Kondensationsprodukt aus Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureanhydrid im o-Phenylendiamin enthält.
  4. 4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System als Farbstoff ein Kondensationsprodukt aus Perylen-3,4,9»1O-tetracarbonsäureanhydrid und 1,8-Diaminonaphthalin enthält.
  5. 5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System als Farbstoff ein Dioxazinderivat enthält.
  6. 6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System als Farbstoff Carbazol-Dioxazin Violett, CI. 51 319, enthält.
  7. 7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System aus einer Farbstoffschicht mit einer Dicke zwischen etwa 0,005 und etwa 2 ^um und einer transparenten Deckschicht mit
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    23U051
    einer Dicke zwischen etwa 5 und etwa 40,um besteht.
  8. 8. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System als Ladungen transportierende Verbindung eine monomere aromatische bzw. heterocyclische Verbindung mit ausgedehntem ft -Elektronensystem enthält.
  9. 9. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System mindestens ein dialkylamino- bzw. dialkoxy-substituiertes Oxdiazol enthält.
  10. 10.AufZeichnungsmaterial nach Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System 2,5-Bis-(4-diäthyl-aminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 enthält.
  11. 11.AufZeichnungsmaterial nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System mindestens ein dialkylamino- bzw. dialkoxy-substituiertes Oxazol enthält.
  12. 12.AufZeichnungsmaterial nach Anspruch 8 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System 2-Phenyl-
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    -vr-
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    4-(2-chlorphenyl)-5(4-diäthylaminophenyl)-oxazol enthält.
  13. 13. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System als Ladungen transportierende Verbindung ein vinylaromatisches Polymer enthält.
  14. 14. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 7 und I3, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System Poly-N-vinylearbazol oder ein Mischpolymerisat mit mindestens 40 % N-Vinylcarbazol enthält.
  15. 15. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System als Ladungen transportierende Verbindung ein Kondensationsprodukt aus 3-Brompyren und Formaldehyd enthält.
  16. 16. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß das photoleitfähige System als Ladungen transportierende Verbindung 2,4,7-Trinitrofluorenon-9 enthält.
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    K 221U/Gbm 630 v.15.3.73 der KALLL AKTIENGESELLSCHAFT, WI-ßiebrich
    23H051
    II
    409840/0893
    23U051
    III
    Cl
    IV
    409840/0893
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