DE2313493B2 - Mechanische Betätigungsvorrichtung für eine Simplex-Trommelbremse - Google Patents
Mechanische Betätigungsvorrichtung für eine Simplex-TrommelbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mechanische Betätigungsvorrichtung
für eine Simplex-Trommelbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung mit einer einzigen Betätigungsmöglichkeit ist aus der DE-PS 5 90 456
bekannt In diesem Falle besteht der Spreiznocken aus einer zwischen die Schenkel der beiden jeweils
gabelartig ausgebildeten Bremsbackenenden greifenden Scheibe, von der nach jeder Seite zwei Spreizstifte
vorstehen, die beide exzentrisch angeordnet sind. Die jeweils zwei miteinander fluchtende Spreizstifte enthaltenden
Spreizstiftenpaare bilden die Gleitfläche bzw. to die Nockenfläche.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer mechanischen Betätigungsvorrichtung
der genannten Art mit einem Minimum an beweglichen Teilen eine unabhängige zweite Betätigungsmöglichkeit
zu schaffen, so daß man sowohl eine Fahrbremse als auch eine Feststellbremse erhält Dabei
soll der' Montageaufwand möglichst gering gehalten werden.
Diese Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1
gelöst
Auf diese Weise erhält man zwei ineinandergreifende und unabhängig voneinader verdrehbare Nocken,
nämlich den Spreiznocken und den Hilfsnocken, die beim Betätigen ein Auseinanderspreizen der Bremsbakken
zur Folge haben. Dabei besteht die gesamte Anordnung praktisch nur aus zwei Teilet», nämlich aus
dem hülsenartigen Spreiznocken und aus dem in diesem angeordneten zylindrischen Lagerzapfen. Die Montage
ist denkbar einfach, da man den Lagerzapfen nur in die konzentrische Bohrung des Spreiznockens einstecken
muß. Die Betätigungsvorrichtung ist auch platzsparend, da der Innenraum des Spreiznockens ohnehin vorhanden
ist. Des weiteren erhält man durch das Eingreifen der beiden Bremsbacken in die Umfangsnut des
Spreiznockens sowie des zweiten Bremsbackens mit seiner Stirnfläche durch die Umfangsnut hindurch bis in
den Schlitz des Hilfsnockens hinein eine axiale Fixierung des Spreiznockens und des am Lagerzapfen
sitzenden Hilfsnockens sowie der Bremsbacken relativ zueinander. Außerdem ist der Spreiznocken und mit
diesem der Lagerzapfen in radialer Richtung festgelegt. Darüber hinaus weist die Bodenfläche der Umfangsnut
einen verhältnismäßig großen Durchmesser auf, auf jeden Fall einen größeren als der entsprechende
Spreizstift der Betätigungsvorrichtung nach der DE-PS 5 90 456, so daß man eine großflächige Anlage zwischen
Gleitfläche und zugehöriger Aussparung der Stirnfläche des ersten Bremsbackens erhält, was den Verschleiß
mindert und die Stabilität erhöht.
Ein nutähnliche Ausnehmungen aufweisender Spreiznocken, in die die Bremsbacken mit ihren Stirnflächen
zur axialen Festlegung eingreifen, ist aus der US-PS 18 21 168 an sich bekannt. Ansonsten bestehen jedoch
keine Gemeinsamkeiten mit der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 die Draufsicht einer Trommelbremse vom Achsenende her gesehen,
F i g. 2 die Bremse nach F i g. 1 im Schnitt gemäß der Linie A-A in Fi g. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt der Draufsicht nach ; i g. 1
bei betätigtem Spreiznocken (Fahrbremse),
Fig. 4 einen Ausschnitt der Draufsicht nach F i g. 1
bei betätigtem Hilfsnocken (Feststellbremse),
F i g. 5 und 6 Detaildarstellungen des Spreiznockens mit erstem Schwenkhebel,
F i g. 7 und 8 Detaildarstellungen des den Hilfsnocken tragenden Lagerzapfens mit zweitem Schwenkhebel,
F i g. 9 einen Ausschnitt der Draufsicht der rechten Bremse,
Fig. 10 einen Ausschnitt der Draufsicht der linken
Bremse,
Fig. 11 die Betätigungsvorrichtung in sog. »Explosions«-Darstellung
und
Fig. 12 die Betätigungsvorrichtung in zusammengebautem
Zustand in Schrägansicht
F i g. 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau der Betätigungsvorrichtung
für eine Simplex-Trommelbremse. An einem mit dem Radsatz oddgL drehfest verbundenen
Bremsschild 1 ist unten eine Einstelleinrichtung 2 angebracht, die beim Bremsen gleichzeitig die Bremskraft
von den Bremsbacken 3,4 auf den Bremsschild 1 überträgt Die Einstelleinrichtung dient auch als
Anschlag für die unteren Bremsbackenenden.
Die Bremsbacken 3,4 werden durch zwei Rückholfedern 5 zusammengehalten und in axialer Richtung
mittels Federn 6 gegen den Bremsschild 1 in Anlage gehalten. Der erste Bremsbacken 3 besitzt an seinem
oberen Ende eine teilzylindrische Aussparung 7, während der zweite Bremsbacken 4 am oberen Ende
eine quergestellte ebene Stirnfläche 8 aufweist
Zwischen den beiden Bremsbacken 3, 4 ist ein Spreiznocken 9 angebracht der beim dargestellten
Ausführungsbeispiel die Form einer Hülse mit einer Umfangsnut 10 besitzt in die die Endbereiche der
Bremsbacken 3, 4 hineinragen. Durch den Eingriff der genannten Endbereiche zwischen die Nutenkanten 11
wird eine axiale Verschiebung des Spreiznockens verhindert, ebenso wie die Bremsbackenenden in axialer
Richtung zueinander fixiert werden.
Die der teilzylindrischen Aussparung 7 des ersten Bremsbackens 3 zugewandte Hälfte der Bodenfläche
der Umfangsnut 10 besitzt die Gestalt eines Teilzylinders und bildet eine Gleitfläche. Die andere Hälfte der
Bodenfläche der Umfangsnut ist eben und bildet eine Nockenfläche 18 des Spreiznockens 9, die der ebenen
Stirnfläche 8 des zweiten Bremsbackens 4 gegenüberliegt und an dieser angreift. Somit ist der mit einem
ersten Schwenkhebel 12 versehene Spreiznocken 9 auch in radialer Richtung fixiert.
Der hülsenartige Spreiznocken 9 weist eine zu seiner Drehachse konzentrische Bohrung 13 auf, in welcher ein
zylindrischer Lagerzapfen 14 drehbar gelagart ist. Der mit einem zweiten Schwenkhebel 15 versehene
Lagerzapfen 14 besitzt an seinem mittleren Bereich eine radial gerichtete Ausnehmung in Gestalt eines Schlitzes
16 mit ebener Bodenfläche 19, die die Nockenfläche eines Hilfsnockens darstellt und gegen den mittleren
Bereich der ebenen Stirnfläche 8 des zweiten B.-emsbakkens
4 anliegt. Zu diesem Zwecke verläuft die Umfangsnut 10 des hülsenartigen Spreiznockens 9 quer
durch den Mantelteil der Hülse längs desjenigen Hülsenteils, der hinter dem die Gleitfläche bildenden
Bereich der Bodenfläthe der Umfangsnut liegt. Die radialen Seitenwände 17 des Schlitzes 16 umfassen die
Stirnfläche 8 und die Seitenflächen des zweiten Bremsbackens 4, so daß der Lagerzapfen 14 gegen
Verschiebung in axialem Sinne gesichert ist
Der Spreiznocken 9 mit dem ersten Schwenkhebel 12 stellt einen Teil der Fahrbremse der und kann von einem
an sich bekannten Elektromagneten od. dgl. betätigt werden. Der zylindrische Lagerzapfen 14 mit denn
zweiten Schwenkhebel 15 ist Bestandteil einer Feststellbremse und kann über ein Kabel von einem Handbremshebel
betätigt werden.
Das Bremsen mit der Fahrbremse erfolgt folgendermaßen (s. F i g. 3):
Der erste Schwenkhebel 12 wird in Richtung des eingezeichneten Pfeils, d. h. gegen die Mitte des
Bremsschildes 1 gezogen, wobei sich der Spreiznocken 9 um seinen Mittelpunkt dreht und die Nockenfläche 18
gegen die Stirnfläche 8 des zweiten Bremsbackens 4 angepreßt wird. Dies hat zur Folge, daß die Bremsbakken
3,4 auseinandergespreizt und gegen die Innenfläche der Bremstrommel angepreßt werden, so daß eine
Bremswirkung entsteht. Der innerhalb des Spreiznokkens 9 angeordnete Lagerzapfen 14 wird bei Betätigen
der Fahrbremse nicht betätigt
Das Bremsen mit der Feststellbremse geschieht wie folgt (s. F ig. 4):
Der zweite Schwenkhebe! 15 wird in der Richtung des eingezeichneten Pfeils, d. h. nach innen gegen den
Mittelpunkt des Bremsschildes 1 gezogen, wobei sich der Lagerzapfen 14 in der Bohrung 13 des Spreiznokkens
9 dreht und die Nockenfläche des Hilfsnockens, die von der Bodenfläche 19 des Schlitzes 16 gebildet wird,
gegen die Stirnfläche des zweiten Bremsbackens 4 angepreßt wird, so daß die Bremsbacken 3,4, wie oben
erwähnt auseinandergespreizt werden und eine Bremswirkung entsteht.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, weist die Bodenfläche des Schlitzes 16 zwei im Winkel zueinander
angeordnete Nockenflächen auf, wodurch es möglich ist das gleiche Einzelteil unabhängig davon zu
verwenden, an welchen Stellen des Fahrzeuges die Bremstrommeln angebracht sind.
Wie bereits erwähnt, ist der Spreiznocken 9 der Fahrbremse zwischen den Bremsbacken 3, 4 durch die
teilzylindrische Aussparung 7 in radialer und durch die Kanten 11 der Umfangsnut 10 in axialer Richtung fixiert
Das Auseinanderspreizen der Bremsbacken wird durch die Nockenfläche 18 des Spreiznockens 9 bewirkt Eine
Abstützung gegen den Bremsschild 1 ist nicht notwendig.
Um die Feststellbremse vorzusehen, wird die Fahrbremse nur um die zentrische Bohrung 13 des
Spreiznockens 9 und den Lagerzapfen 14 ergänzt der durch den Eingriff mit dem Bremsbacken 4 in einfacher
Weise in der Bohrung 13 fixiert wird.
Der dargestellte Lagerzapfen 14 für die Feststellbremse läßt sich sowohl für Rechts- als auch für
Linksmontage anwenden. Die beschriebene Vorrichtung kann außer an elektrisch betätigbaren Bremsen
auch bei hydraulisch, pneumatisch und/oder mechanisch betätigbaren Bremsen verwendet werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mechanische Betätigungsvorrichtung für eine Simplex-Trommelbremse, mit einem zwischen den
Stirnflächen der beiden Bremsbacken angeordneten, über einen ersten Schwenkhebel und parallel zur
Trommelachse verdrehbaren Spreiznocken, der ausschließlich mit einer zylindrischen Gleitfläche in
einer dieser entsprechenden, teilzylindrischen Aussparung der Stirnfläche des ersten Bremsbackens
gelagert und mit seiner exzentrisch zur teilzylindrischen Gleitfläche angeordneten Nockenfläche an
der Stirnfläche des zweiten Bremsbackens angreift, die etwa in einer die Trommelachse enthaltenden
Ebene liegt, und mit einer die spreizbaren Enden der
Bremsbacken zusammenziehenden Rückholfeder, wobei der Spreiznocken axialer Richtung gegenüber
den Bremsbacken durch eine formschlüssige Verbindung gehalten ist, gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale:
a) Die formschlüssige Verbindung besteht in an sich bekannter Weise aus einer im Spreiznokken
(9) vorgesehenen Umfangsnut (10, U), in die die Stirnflächen (7,8) der beiden Bremsbakken
(3,4) eingreifen;
b) die Bodenfläche der Umfangsnut (10, II) bildet
auf der der teilzylindrischen Aussparung (7) des ersten Bremsbackens (3) zugewandten Hälfte
die Gleitfläche und auf ihrer gegenüberliegenden Hälfte die Nockenfläche (18) des Spreiznockens
(9);
c) der Spreiznocken (9) weist eine zu seiner Drehachse konzentrische Bohrung (13) auf, in
welcher mittels eines zylindrischen Lagerzapfens (14) ein über einen zweiten Schwenkhebel
(15) drehbarer Hilfsnocken (14,16,19) gelagert ist, wobei die Bodenfläche der Umfangsnut (10,
U) im Bereich der Stirnfläche (8) des zweiten Bremsbackens (4) einen zur Bohrung (13) hin
offenen Durchbruch aufweist;
d) der Hilfsnocken (14, 16, 19) weist an seinem Lagerzapfen (14) in der Ebene der Umfangsnut
(10,11) einen Schlitz (16) auf, dessen Seitenwände (17) die Stirnfläche (8) des zweiten
Bremsbackens (4) umfassen und dessen Bodenfläche (19) die Nockenfläche des Hilfsnockens
(14,16,19) darstellt.
2 Mechanische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nockenfläche (18) des hülsenförmigen Spreiznokkens (9) von zwei Teilflächen gebildet wird, die
jeweils anschließend an den Durchbrucli in einer gemeinsamen radial verlaufenden Ebene liegen.
3. Mechanische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenfläche (19) des Schlitzes (16) zwei im Winkel zueinander angeordnete, ebene Nockenflächen
aufweist.
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