DE2313150A1 - Bogenzufuehrung fuer druckmaschinen - Google Patents
Bogenzufuehrung fuer druckmaschinenInfo
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Description
WÜrzburg/Germany Würzburg, 12. März 1973
326/Wm/sch
Patentanmeldung
Bogenzuführung für Druckmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Bogen bei Druckmaschinen von einem Anlegetisch auf einen
ständig rotierenden Druckzylinder.
Derartige Vorrichtungen sind bereits bekannt geworden. Haltzylinderartig rotierende oder hin- und herschwingende
Vorgreifer erfassen mit Greifern jeden nach Vorder- und Seitenziehmarke ausgerichteten Bogen, beschleunigen ihn
auf Zylinderumfangsgeschwindigkeit und übergeben ihn an
Greifer im Druckzylinder. Diese Vorrichtungen arbeiten zufriedenstellend,
sind aber aufwendig und krümmen je nach Bauart die Bogen mehr oder weniger stark, was bei Kartondruck
nachteilig ist.
Andere Zuführeinrichtungen klemmen den ausgerichteten Bogen zwischen Zuführrollen fest und treiben ihn fast
geradlinig mit wachsender Geschwindigkeit gegen Anschläge
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im Druckzylinder, worauf sich die Zylindergreifer schließen.
Diese Treibrollen sind auch schon durch vor- und. zurücklaufende Saugbänder ersetzt worden. Diese Zuführvorrichtungen
schieben die Bogenvorderkante (Schubförderer), während die zuerst erwähnten die Bogen ziehen (Zugförderer).
Vorteilhaft ist bei den Schubförderern, daß sie weniger aufwendig sind und die Bogen fast krümmungsfrei
an die Zylindergreifer bringen. Nachteilig ist jedoch,
daß die Bogentreibmittel - Klemmrollen oder Saugbänder im Gegensatz zur ersten Gruppe Bogenzuführer vor den
Vordermarken liegen, .nämlich zwischen Vorder- und Seitenmarken.
Die Klemm- oder Saugfördereinrichtung muß daher die Bogenzuführung beendet haben, bevor der nächste Bogen
in ihren Bereich kommt. Der Weg zu den Vordermarken bleibt solange gesperrt; bei Treibrollen muß überdies mit der
Bogenförderung gewartet werden, bis das Ende des vorhergehenden
Bogens die Klemmrollen freigegeben hat. Die zwischen den Bogen vorhandene Ausrichtezeit ist kürzer
als z.B. bei rotierenden Vorgreifern. Daher sind die erzielbaren Förderleistungen ausgerichteter Bogen bei diesen
Schubförderern kleiner als bei Zugförderern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bogenzuführer
zu schaffen, der einfach, d.h. wirtschaftlich im
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Aufbau ist, der den Bogen möglichst ohne Krümmung zuführen soll und der höchste Geschwindigkeiten zuläßt. Erfindungsgemäß
wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mindestens zwei Schubförderer die Zuführung übernehmen, von denen einer vor
und der andere hinter den Vordermarken liegt.
Bei den neuartigen Anordnungen können nach Vorder- und Seitenmarken
ausgerichtete Bogen vom ersten Schubförderer im Ruhezustand erfaßt und mit kleiner Beschleunigung langsam
vom Anlegetisch abgefördert werden. Sobald der Bogenanfang eine gewisse Wegstrecke zujrückgelegt hat, erreicht er zwischen
Vordermarken und Druckzylinder einen zweiten Schubförderer. Der Bogentransport wird also abgegeben an den
Raum zwischen den Vordermarken und Zylinder. Der zuerst benutzte Schubförderer wird frühzeitig bogenneutral geschaltet,
und damit kann der nächste Bogen bereits an diesem Schubförderer vorbei in die Vordermarken einlaufen. Der
zweite Schubförderer fördert den Bogen in bekannter Weise
mit etwas überhöhter Geschwindigkeit gegen Anschläge im Druckzylinder. Nach Übernahme durch die Zylindergreifer
wird auch der zweite Schubförderer bogenneutral geschaltet
und bereitet sich auf die Förderung des nächsten Bogens vor.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich in
vorteilhafter Weise von bekannten Bogenzuführvorrichtungen.
Anstelle kostspieliger schwingender oder rotierender Vorgreifer treten an sich bekannte Klemmrollenpaare oder einfache
Saugbänder, die flach über mindestens zwei Saugkästen geführt werden. In weiterer Ausbildung der Erfindung
wird der Rücklauf der Klemmrollen oder Saugbänder gespart. Sie laufen haltzylinderartig um und kommen nur kurzzeitig
zum Stillstand, so daß doppelt so viel Zeit zum Anfahren und Abbremsen der Schubförderer und damit der zu
fördernden Bogen zur Verfügung steht. Die Aufteilung auf Saugkammern oder Klemmrollenpaare vor und hinter den Vordermarken
macht ein bei Schubförderern unbekanntes sehr
frühes Einlaufen des jeweils nächsten Bogens in die Vordermarken
möglich, während bisher Klemmrollen oder eine Saugleiste vor den Vordermarken solange den Weg an die
Vordermarken versperrte, bis die gesamte Bogenzuführung
beendet - d.h. der Bogen an die Druckzylindergreifer abgegeben
sein muß, so daß die Ausrichtezeit sehr kurz wird.
Die Abbildungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel
der Bogenzuführung. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Klemmrollen,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Saugwalzen, Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Saugbändern,
Fig. 4 eine Draufsicht auf Fig. 3 409838/0175 Fig. 5 ein Weg-Zeit-Diagramm
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Die Bogen kommen schuppenförmig einen Anlegetisch 1 herab
zu den Vordernarken 2. Nach Ausrichtung dort und durch die Seitenziehmarke 3 schließt das erste Klemmrollenpaar 4,
6 im Ruhezustand. Nach Öffnen der Vordermarken 2 beginnt die sehr langsame Drehung der Klemmrollen 6, 4 und damit
die sanfte Bogenzuführung. Nach einiger Zeit hat die Bogenvorderkante
das zweite Klemmrollenpaar 5, 7 erreicht, das synchron mit dem ersten Klemmrollenpaar 6,4 vom gemeinsamen
Antriebsrad 8 angetrieben wird. Das zweite Klemmrollenpaar 5, 7 übernimmt nun die Bogenzuführung,
während Klemmrollenpaar 4,6 sich öffnet. Damit wird in neuartiger Weise der Weg'zur Vordermarke 2 für den nachfolgenden
Bogen schon frei, während die Bogenzuführung noch gar nicht beendet ist - d.h. die Bogenvorderkante
Greifer 11 eines Druckzylinders 9 noch gar nicht erreicht hat. Klemmrollenpaar 5, 7 fördert mit steigender Geschwindigkeit
den Bogen, bis er mit etwas höherer Geschwindigkeit, als der Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders 9
entspricht, an Vordermarken 10 im Druckzylinder 9 anschlägt. Nun schließen sich die Greifer 11 und anschließend öffnet
sich das zweite Klemmrollenpaar 5, 7. Die Geschwindigkeit des Antriebsrades 8 und damit die der Klemmrollenpaare 4,
6 und 5, 7 verringert sich bis auf Null, worauf das erste
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Klemmrollenpaar 5, 7 die Förderung des nächsten Bogens beginnt.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Anordnung wie Fig. 1, nur sind hier die Klemmrollenpaare 4 bis 7 durch an sich bekannte
Saugwalzen ersetzt, wie sie z.B. als Bogenbremsen in den Stapelausgängen der Druckmaschinen bekannt sind. Saugwalzen
26 vor und 27 hinter den Vordermarken 2 sind gemeinsam vom Antriebsrad 8 angetrieben, das haltzylinderartig
umläuft. Anstelle der taktmäßig bewegten Klemmrollen
4 und 5 nach Fig. 1 treten Luftventile 24 und 25, die zuerst die Saugwalze 26 zum ersten Anfahren des Bogens
und dann die Saugwalze 27 einschalten, sobald die Bogenvorderkante letztere erreicht hat. Dann wird bei der
Saugwalze 26 die Luft abgestellt und die Saugwalze 27
übernimmt die Förderung allein. Da die Saugwalze 26 nun abgestellt ist, kann der nachfolgende Bogen schon über
diese Walze - unter dem darüber abförderten Bogen, dessen Beschleunigungsphase noch nicht beendet sein muß in
die Vordermarken 2 einlaufen. Deshalb kommen die Vordermarken 2 von unten hoch.
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Fig. 3 zeigt eine weitere Variante von Fig. 1 und 2. Der erste Bogen B 1 erreicht gerade die Vordermarken 10
und Greifer 11 des Druckzylinders 9. Die Bogenförderung und Beschleunigung besorgen hier perforierte Saugbänder
31, die über zwei Saugkästen 36 und 37 mit eigenen Luftsteuerventilen
34 und 35 geführt werden. Den Antrieb der Bänder 31 besorgt eine haltzylinderartig rotierende
Welle 32, die auch mehrere Umdrehungen machen kann, ehe sie kurzzeitig zur Ruhe kommt. Im gezeichneten Moment
arbeitet Saugkanal 37, d.h. die Bogen werden dort auf das Forderband festgesaugfe und dadurch gefördert. -Der
nachfolgende Bogen B 2 ist zwischen Bogen B 1 und Saugband 31 bei abgestellten Saugkasten 36 an die Vordermarken
gelangt, so daß seine Ausrichtung beginnen kann, obwohl die Zuführung des vorhergehenden Bogens B 1 an
den Druckzylinder 9 noch nicht beendet ist.
Der große Anlegezeitgewinn ist leicht ersichtlich. Wäre nur Saugkasten 36 vorhanden, so müßte er — an Stelle von
Saugkasten 37 - den Bogen B 1 noch fördern. Folglich
könnte die Vorderkante des nachfolgenden Bogens B 2 noch gar nicht an den Vordermarken 2 anliegen. Der nachfol-
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— ft ■-
gende Bogen dürfte sich höchstens in Höhe der Seiten-Ziehmarke
3, also·noch nicht im Bereich des Saugkastens
36 befinden, der ja noch Bogen B 1 fördert. Man sieht wieviel Ausrichtezeit verloren geht oder besser, wieviel
Zeit mit der neuartigen .Vorrichtung erfindungsgemäß
aufgeteilt wird auf Schubförderung vor und nach der Linie der Vordermarken 2.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht von oben mit dem Anlegetisch 1, Vordermarken 2 von unten kommend, Seiten-Ziehmarke 3,
Luftventil 34 für Saugkasten 36 vor den Vordermarken 2
und Luftventil 35 mit Saugkasten 37 hinter den Vordermarken 2. Ziffer 31 bezeichnet fünf Saugbänder. Die Bogen
werden gegen Vordermarken 10 im Druckzylinder 9 gefördert, worauf sich Greifer 11 schließen. Eine pro Bogen
eintourig umlaufende Steuerwelle 13 treibt die Seitenziehmarke
3 an und steuert auch die Luftventile 34,
35.
Fig. 5 zeigt ein Weg-Zeit-Diagramm, aus dem der zeitliche
Ablauf der Bogenförderung sichtbar wird. Zur Erzielung
höchster Leistungen wird wie bei Zugförderern bekannt eine Seitenausrichtung angewendet, die im überdeckten
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Zustand arbeitet. Dann werden die Zeiten optimal lang, die zur Ausrichtung an Vorder- und Seitenmarken sowie
zum Beschleunigen des Bogens zur Verfügung stehen.
Die Schubförderer können auch in bekannter Weise vor-
und zurücklaufen und zwecks Bogenannahme eine Ruhestellung haben. Zum Antrieb der Schubförderer dienen
bekannte Stillstandgetriebe wie Räderkurbel-, Malteserkreuz-, kurvengesteuerte Differenzialgetriebe
oder dgl.
/Patentansprüche
409838/017 5.
Claims (11)
1.J Bogenzuführvorrichtung für Druckmaschinen mit Klemm—
rollen- oder Saugband-Schubförderung, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Schubförderpunkte (4,5, 6,7; 26,27; 31,36,37) in Bogenlaufrichtung hintereinander
liegen, wobei einer (4,6; 26; 31,36) vor
den Vordermarken (2), der andere (5,7; 27; 31,37) zwischen Vordermarken (2) und Druckzylinder (9) liegt.
2. Bogenzuführvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schubförderer (4,6; 26; 31,36) vor den Vordermarken (2) den ausgerichteten Bogen im
Ruhezustand annimmt, die Beschleunigung beginnt, den Bogen nur bis in den zweiten Schubförderpunkt (5,7;
27; 31,37) nach den Vordermarken (2) fördert und sich sodann vom Bogen löst, während der zweite Schubförderpunkt
(5,7; 27; 31,37) den Bogen weiter beschleunigt und ihn schließlich mit etwas höherer Ge-%
schwindigkeit an Vorderanschläge (10) im Druckzylinder (9) fördert und an die Greifer (11) abgibt.
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- Il -
3. Bogenzuf ührvorriehtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der nachfolgende Bogen (B 2) bereits in die Vo.rdermarken (2) am Anlegetisch
(1) einläuft, während der vorhergehende Bogen (Bl) noch vom zweiten SchubfSrderpunkt (5,7; 27; 31,37),
jedoch nicht mehr vom ersten Schubförderpunkt (4,6; 26; 3i,36) erfaßt ist.
4. Bogenzuführvorrxchtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubförderpunkte
(4,5,6,7) vor und hinter den Vordermarken (2) aus Klemmrollenpaaren (4,5,6,7) bestehen, die taktmäßig
zum Stillstand kommen und sich taktmäßig Öffnen.
5. Bogenzuführvorriehtung nach obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubförderer aus Saugwalzen
vor und hinter den Vordermarken (2) bestehen, die taktmäßig zum Stillstand kommen und taktmäßig —
aber zeitlich verschieden - mit Saugluft beaufschlagt sind.
6. Bogenzuführvorrxchtung nach obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubförderpunkte vor
. , 409838/0175 /12
und hinter den Vordermarken (2) durch Saugkasten gebildet
werden, die taktmäßig - aber zeitlich verschieden - mit Saugluft beaufschlagt werden und über die
zwei getrennte Saugbänder oder ein gemeinsames Saugband geführt wird, das taktmäßig zum Stillstand kommt.
7. Bogenzuführvorrichtung nach obigen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die angetriebenen Klemmrollen, Saugrolleri oder Saugbänder stets in gleicher
Richtung umlaufen und periodisch kurzzeitig zum Stillstand kommen.
8. Bogenzuführvorrichtung nach obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebenen Klemmrollen,
Saugrollen oder Saugbänder vor- und zurücklaufen und periodisch zum Stillstand kommen,
9. Bogenzuführvorrichtung nach obigen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Antrieb der getriebenen
Klemmrollen oder Saugbänder bekannte Stillstandsgetriebe wie Räderkurbel-, Malteserkreuz-, kurvengesteuerte
Differentialgetriebe oder dgl. verwendet
werden.
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10. Bogenzuführvorrichtung nach obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vordermarken (2) unter
dem Anlegetisch liegen.
11. Bogenzuführvorrichtung nach obigen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenmarke (3) nach bekannten Methoden im überdecktem Zustand arbeitet,
indem der Bogen nach der Ausrichtung hochgehoben oder um einen konstanten Betrag von der Ziehmarke
zurückgezogen wird.
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