DE4016304C2 - Vorrichtung zum Ausrichten schuppenförmig unterlappt geförderter Bogen - Google Patents
Vorrichtung zum Ausrichten schuppenförmig unterlappt geförderter BogenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von schuppen
förmig unterlappt geförderten Bogen.
Derartige Vorrichtungen sind durch die DE-PS 6 17 605 bekannt. Bei dieser Vorrichtung sind
rotierende Saugscheiben im Anlegtisch angeordnet, die den jeweils vordersten Bogen eines
unterlappt geförderten Bogenstromes von unten erfassen und ihn schräg zur ursprünglichen
Förderrichtung gegen Vorder- und Seitenmarken führen. Der an den Saugöffnungen der
Saugscheiben liegende Unterdruck ist dabei so bemessen, daß nach Anlage der Bogen an den
Seiten- und Vordermarken die noch mit Unterdruck beaufschlagten Saugöffnungen am Bogen
entlang gleiten können, ohne ihn mitzunehmen.
Nachteilig ist jedoch, daß der an den Saugöffnungen der Saugscheiben anliegende Unterdreck
so bemessen werden muß, daß der auszurichtende Bogen einerseits sicher erfaßt, andererseits
aber eine Verformung der Vorder- oder Seitenkante bei der Bogenanlage vermieden wird, was
bei der Verarbeitung von "Problemmaterialien" und bei hohen Maschinengeschwindigkeiten
unmöglich ist. So wird welliges Material nicht sicher erfaßt, während bei dünneren Papieren
Verformungen der Vorder- und Seitenkante nicht zu vermeiden sind, was letztlich zu Fehlan
lagen sowie einem schlechten Anlegpasser und damit zu einer Minderung der Produktivität
der Druckmaschine führt. In der DE-PS 25 18 220 sind die rotierenden Saugscheiben mit um
ihre Achse frei drehbaren Doppelhubsaugern versehen, die es gestatten, den jeweils vorder
sten Bogen des unterlappt geförderten Bogenstromes zu erfassen und verdrehfrei zu führen.
Nach dem Erfassen des Bogens wird dieser schräg zur ursprünglichen Förderrichtung gegen
die Vordermarken und in den Bereich einer Seitenziehmarke transportiert. Im Bereich der
Seitenziehmarke ist ein Fühler vorgesehen, der durch die in dem Bereich der Seitenziehmarke
einlaufende Bogenkante betätigt wird und über eine Steuerung die Saugleitung belüftet.
Durch den bei dieser Vorrichtung vorgesehenen seitlichen Fühler ist es zwar möglich, mittels
der Seitenkante die in den Saugern wirkende Saugkraft zu steuern, jedoch besteht auch hier
die Notwendigkeit, bei der Ausrichtung des Bogens nach der Vorderkante die Saugkraft so zu
bemessen, daß die mit Unterdruck beaufschlagten Saugöffnungen an der Unterseite des Bo
gens gleiten, ohne ihn mitzunehmen, was letztlich zu einer Produktivitätsminderung der
Druckmaschine führt.
Nach einem Verfahren und einer Vorrichtung gemäß der DE-OS 26 04 379 wird der jeweils
erste Bogen eines unterlappt geforderten Bogenstromes durch Saugerpaare von unten erfaßt
und schräg zur ursprünglichen Förderrichtung gegen die Vordermarken und in den Bereich
einer Seitenziehmarke transportiert.
Die Saugerpaare werden durch einen speziellen Kurvenmechanismus oder ein Planetengetrie
be so angetrieben, daß sie den jeweils vordersten Bogen des unterlappt geförderten Bogen
stromes mit seiner bisherigen Fördergeschwindigkeit erfassen und in Ruhe im Bereich der
Seitenziehmarke ablegen.
Auch bei dieser Vorrichtung ist es erforderlich, den an den Saugöffnungen der Saugteller an
liegenden Unterdruck so zu bemessen, daß bei Anlage eines Bogens an den Vordermarken ei
ne Relativbewegung zwischen den noch mit Unterdruck beaufschlagten Saugtellern und dem
Bogen möglich ist, wodurch auch diese Vorrichtung mit den bereits dargestellten Nachteilen
behaftet ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Ausrichten von schuppenförmig unter
lappt geförderten Bogen zu schaffen, die unabhängig vom Bedruckstoff den auszurichtenden
Bogen sicher so gegen die Vorder- und Seitenmarken oder in den Bereich einer Seitenzieh
marke transportiert, daß eine Kantenverformung ausgeschlossen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die im
Saugteller angeordneten Sauger sind als um ihre Achse frei drehbare Doppelhubsauger ausge
bildet.
Die Geschwindigkeit der Saugteller ist regelbar ausgeführt. Durch die erfindungsgemäße Lö
sung ist es möglich, den auszurichtenden Bogen mittels der im Teilkreis der Saugteller ange
ordneten Sauger mit einer beliebig großen Saugkraft zu erfassen und damit sicher bis unmit
telbar vor die Vordermarken und die Seitenmarke bzw. in den Bereich der Seitenziehmarke zu
fördern. Da der Transport des auszurichtenden Bogens gegen die Vordermarken und die Sei
tenmarke bzw. in den Bereich der Seitenziehmarke lediglich mit Hilfe der zwischen dem aus
zurichtenden und nachfolgenden Bogen bestehenden Friktion erfolgt, sind Kantenverformun
gen ausgeschlossen.
An einem Ausführungsbeispiel soll nachfolgend die Erfindung näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1: die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht
Fig. 2: eine Draufsicht gemäß Fig. 1
Fig. 3a bis 3c: die Phasen der Bogenausrichtung
In Fig. 1 ist ein Anlegtisch 1, mit Vordermarken 2, einer Seitenziehmarke 3, Saugtellern 4 und
schuppenförmig unterlappt geförderten Bogen 11 dargestellt. Die schuppenförmig unterlappt
geförderten Bogen 11 weisen einen Schuppenabsttand s auf Dabei wird unter Schuppenab
stand s der Abstand zwischen den Vorderkanten zweier benachbarter Bogen 11 verstanden.
Die Saugteller 4 sind mindestens paarweise nebeneinander in Aussparungen des Anlegtisches
1 angeordnet (Fig. 2) und mit Saugern 5 versehen, die vorzugsweise als Doppelhubsauger
ausgebildet, um ihre Achse frei drehbar auf einem Teilkreis 4.1 im Abstand von der Drehach
se der Saugteller 4 vorgesehen sind. Die Saugteller 4 sind am Anlegtisch 1 so angeordnet, daß
der Abstand 1, d. h. der kleinste Abstand zwischen den Vordermarken und dem jeweiligen
Teilkreis 4.1 der Saugteller 4, größer ist als der Schuppenabstand s.
Die Saugteller 4 sind entgegen dem Uhrzeigersinn mit einer regelbaren Drehzahl permanent
antreibbar und jeweils im vorderen rechten Viertel befindliche Sauger 5 können innerhalb ei
nes Sektors mit Hilfe nicht dargestellter Mittel ständig mit Saugluft beaufschlagt werden.
Die Größe und Lage des Sektors innerhalb des vorderen rechten Viertels ist durch ebenfalls
nicht dargestellte Mittel variierbar.
Über dem Anlegtisch 1 sind Blasdüsen 12 so angeordnet, daß ihr Luftstrahl auf den Bogen 11
gerichtet ist. Statt der Blasdüsen 12 können auch Ionisatoren oder nach allen Seiten frei be
wegliche Kugeln vorgesehen sein. Vor dem Anlegtisch 1 ist ein Bändertisch 6 mit Transport
bändern 7 und Förderrollen 8 vorgesehen, während ein Vorgreifer 9 und eine Anlegtrommel
10 dem Anlegtisch 1 nachgeordnet sind.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Durch einen an sich bekannten Bogenanleger werden die Bogen 11 schuppenförmig unter
lappt in einem für den jeweiligen Bogenanleger charakteristischen Schuppenabstand s dem
Bändertisch 6 übergeben und mittels der Transportbänder 7 und Förderrollen 8 dem Anleg
tisch 1 zugeführt. Auf dem Anlegtisch 1 wird der erste Bogen 11.1 der Bogenstaffel durch die
im rechten vorderen Viertel der Saugteller 4 mit einer beliebig großen Saugkraft beauf
schlagten Sauger 5 erfaßt und schräg zur ursprünglichen Förderrichtung transportiert (Fig. 3),
bis der nachfolgende Bogen 11.2 von den Saugern 5 erfaßt und so der Kontakt zwischen den
Saugern 5 und dem Bogen 11. 1 unterbrochen wird (Fig. 3). Da der Abstand 1 größer als der
Schuppenabstand s gewählt wurde, wird jeweils ein Bogen 11, der von den Saugern 5 erfaßt
wird, lediglich bis zu einem Abstand a von den Vordermarken 2 und einem Abstand b vom
Bereich der Seitenziehmarke 3 gefördert. Erst vom nachfolgenden Bogen 11.2 wird der erste
Bogen 11. 1 durch die zwischen beiden wirkende und mittels der Blasdüsen 12 verstärkte
Friktion gegen die Vordermarken 2 und in den Bereich der Seitenziehmarke 3 geführt (Fig.
3c). Danach wird der Bogen 11. 1 von der Seitenziehmarke 3 erfaßt, nach der Seitenkante aus
gerichtet und durch den Vorgreifer 9 zur Anlegtrommel 10 transportiert. Gleichzeitig wird der
nachfolgende Bogen 11.2 durch die Saugteller 4 oder bereits durch den nächsten Bogen 11
der Staffel gegen die Vordermarken 2 und in den Bereich der Seitenziehmarke 3 geführt. Statt
der Seitenziehmarke 3 kann auch ein Seitenanschlag vorgesehen sein, gegen den der auszu
richtende Bogen 11 geführt wird.
Durch die Größe und Lage des Sektors, in dem die Sauger 5 mit Saugluft beaufschlagt wer
den, kann der seitliche Versatz der Bogen 11 zur ursprünglichen Förderrichtung beeinflußt
werden.
1
Anlegtisch
2
Vordermarke
3
Seitenziehmarke
4
Saugteller
4.1
Teilkreis
5
Sauger
6
Bändertisch
7
Transportband
8
Förderrolle
9
Vorgreifer
10
Anlegtrommel
11
Bogen
11.1
erster Bogen
11.2
nachfolgender Bogen
12
Blas- oder Ionisiereinrichtung,
a Abstand zwischen Vordermarken
a Abstand zwischen Vordermarken
2
und Bogenvorderkante nach Transport durch Saug
teller
4
b Abstand zwischen dem Bereich der Seitenziehmarke
3
und der
Bogenseitenkante
l kleinster Abstand zwischen dem Teilkreis
l kleinster Abstand zwischen dem Teilkreis
4.1
und den Vordermarken
2
s Schuppenabstand (Abstand der Bogenvorderkanten)
r Radius des Teilkreises
r Radius des Teilkreises
4.1
der Sauger
5
im Saugteller
4
Claims (3)
1. Vorrichtung, zum Ausrichten von schuppenförmig unterlappt geförderten Bogen (11), mit
einem einer Fördereinrichtung (6, 7, 8) nachgeordneten Anlegtisch (1), eine Anlegelinie bil
denden Vordermarken (2), einem feststehenden Seitenanschlag oder einer periodisch arbei
tenden Seitenziehmarke (3), die jeweils seitlich versetzt gegenüber der Bogenbahn angeord
net sind, sowie mit mindestens zwei im Anlegtisch (1) nebeneinander angeordneten, drehbar
antreibbaren Saugtellern (4), die jeweils auf einem Teilkreis (4.1) mit in einem Sektor mit
Saugluft beaufschlagbaren Saugern (5) versehen sind und die Bogen (11) schräg zur ur
sprünglichen Förderrichtung fördern, wobei der kleinste Abstand (1) zwischen den Vorder
marken (2) und dem jeweiligen Teilkreis (4.1) der Saugteller (4) größer als der Schuppenab
stand (s) der Bogen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die im Saugteller (4) angeordneten Sauger (5) als um
ihre Achse frei drehbare Doppelhubsauger ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Geschwindigkeit der Saugteller (4) regelbar ausge
führt ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4016304A1 DE4016304A1 (de) | 1991-01-10 |
DE4016304C2 true DE4016304C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=5610159
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Families Citing this family (6)
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---|---|---|---|---|
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DE10017251A1 (de) * | 2000-04-06 | 2001-10-11 | Ltg Mailaender Gmbh | Vorrichtung zur Bogenanlage |
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DE102007062627A1 (de) * | 2007-12-22 | 2009-06-25 | Koenig & Bauer Aktiengesellschaft | Zuführtisch zum Fördern von Bogen in geschuppter Folge zu einem ersten Druckwerk einer Bogendruckmaschine |
Citations (2)
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DE617605C (de) * | 1932-06-09 | 1935-08-22 | Alfred Winkler | Ausrichtevorrichtung |
DE2604379A1 (de) * | 1976-02-05 | 1977-08-11 | Roland Offsetmaschf | Verfahren und vorrichtung zum ausrichten von bogen |
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1989
- 1989-06-23 DD DD32991689A patent/DD285050A5/de not_active IP Right Cessation
-
1990
- 1990-05-21 DE DE19904016304 patent/DE4016304C2/de not_active Expired - Fee Related
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DD285050A5 (de) | 1990-12-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KBA-PLANETA AG, 01445 RADEBEUL, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KOENIG & BAUER AG, 97080 WUERZBURG, DE |
|
8368 | Opposition refused due to inadmissibility | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KOENIG & BAUER AKTIENGESELLSCHAFT, 97080 WUERZB, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |