DE665104C - Mit Frontbogenauslage versehene Haltzylindermaschine - Google Patents

Description

• Mit Frontbogenauslage versehene Haltzylindermaschine Die in vorliegender Patentschrift beschriebene Erfindung betrifft den Frontbogenausgang an Haltzylinderschnellpressen. Bekanntlich bestehen mehrere Möglichkeiten, den von einer Haltzylinderschnellpresse bedruckten Bogen auszulegen. Am häufigsten verwendet wurde bisher die Auslage mittels Brückenwalze, Bänder und Stäbe. Diese Maschinenart hat den Nachteil, daß durch die hierbei erfolgende Wendung des drucknassen Bogens ein Verschmieren stattfindet.
• Die zweite Art der Auslage ist der sog. Frontbogenausgang, dessen Vorteil darin zu suchen ist, daß der Bogen schmierfrei ausgelegt wird. Auch hier unterscheidet man zwei Arten, nämlich den Bogen mittels Hilfsmechanismen rückwärts aus der Maschine herauszubringen oder ihn im Sinne des Wortes Frontbogenauslage vorn aus der Maschine herauszubefördern. Bei Maschinen letzterer Art muß der bedruckte Bogen kurz vor oder während des Stillstandes vom Zylinder abgezogen und durch eine Auslegevorrichtung ausgeführt werden. Da dieser Vorgang sich auf den größeren Teil des Zylinderstillstandes erstreckt, ist die Anlage des neuen Bogens an die Greifer des Zylinders selbst nicht möglich oder muß so lange verzögert werden, bis die Zylindergreifer unter dem über sie hinweggleitenden Bogen, der zur Ausläge geführt wurde, wieder frei geworden sind. Dabei war der Nachteil unvermeidbar, daß die Zeit für den neu anzulegenden Bogen zu knapp wurde. An einer Anzahl von Maschinenarten wird daher das während der Anlegezeit des Bogens erforderliche Ausrichten an Vorder- und Seitenmarke bereits auf dem Anlegetisch vorgenommen.
• Die vom Auslegevorgang beanspruchte und stark verkürzte Zeit des Zylinderstillstandes wurde dann dazu benutzt, durch eine zusätzliche Greifer- oder Saugervorrichtung den ausgerichteten Bogen vom Tisch noch rasch vor Greiferschluß dem Zylinder zuzuführen. Der Nachteil aller dieser zusätzlichen Bogenzuführungsmechanismen besteht darin, daß bei der Abnahme des Bogens von den Anlegemarken und bei der Übergabe des Bogens an die Zylindergreifer Ungenauigkeiten, d. h. Registerdifferenzen, auftreten können.
• Um diese Nachteile zu beheben, soll der auszulegende Bogen, der bisher die Zylindergreifer während des Weges vom Zylinder zum Auslegemechanismus verdeckte, nicht mehr über den Greifern des Zylinders zur Auslage gelangen, sondern unter denselben hindurch. Damit wird erzielt, daß einesteils die Bogenausführung in aller Ruhe während des ganzen Zylinderstillstandes, also bis zum Wiederbeginn der Drehung ausgedehnt werden kann, während gleichzeitig der Bogen an die nicht mehr verdeckten Greifer des Zylinders auch während der ganzen Haltezeit des Zylinders in aller Ruhe angelegt werden kann. Letzteres ist insofern wichtig, als dadurch die Aribringung eines zusätzlichen Transportmechanismus zwischen Tisch und Zylindergreifern in Fortfall kommt. Diese Möglichkeit wird dadurch erzielt, daß der Greifermechanismus des Zylinders nicht mehr fest im Kanal angebracht ist, sondern hochgeführt werden kann, wodurch er eine Art Brücke über dem Zylinder bildet; durch welche hindurch die Auslage erfolgt. Diese Erfindungsgedanken sind in den Abb: i bis 5 in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
• Anlegetisch i (Abb. i) erhält, um den Bogen außerhalb des Zylinders anlegen zu können, einen angemessenen Abstand vom Zylinder-.. Der zu bedruckende Bogen 3 gleitet während des Zylinderstillstandes auf diesem Tisch herab, bis er an die Vordermarken 4 gelangt; diese sind auf Greiferschiene 5 verstellbar angebracht, die mit Greiferwelle 6 und Greifern 7 einen einheitlichen Greifermechanismüs bildet, der mittels der um Welle 8 schwenkbaren Hebel 9, io beweglich eingerichtet ist.
• Dieser Greifermechanismus 6 bis io muß, wie in Abb. 5 dargestellt, eine Art Brücke bilden, die aus dem Zylinder heraustreten kann für das Erfassen des zu bedruckenden Bogens, während der soeben bedruckte Bogen unter ihr hinweg zur Auslage gelangt. Um hierbei auch den größten zu bedruckenden Bogenformaten Durchgang zu gewähren, sind die Hebelpaare 9, io an den Enden der im Zylinder :z gelagerten Welle 8 befestigt. Seine Bewegung erhält der Greifermechanismus dadurch, daß beispielsweise einer der Hebel 9 als Rollenhebel ausgebildetist und unter dem Einfluß einer Rollenbahn 16 die Aufundniederbewegung der Greifer 7 veranlaßt. Der zu bedruckende Bogen gelangt an die Vordermarken 4 (Abb. 3) und wird dabei durch Gleitbügel ii in erforderlicher Weise niedergehalten; die seitliche Ausrichtung des Bogens geschieht durch Seitenmarke 12. Nachdem der Bogen durch Vörder- und Seitenmarken genau ausgerichtet worden ist, schließen sich die Greifer 7 und erfassen ihn mit Hilfe der Greiferschiene 5. Während nun Zylinder '2 in Dreh-Bewegung versetzt wird, bewegt sich Greifermechanismus 5, 6; 7 nach dem Inneren des Zylinders vermittels des in erforderlicher Weise gesteuerten Hebelwerkes 8, 9, io, bis er sich fest in den Zylinderkanal einlagert. Dabei zieht er (Abb. 2) den am Tisch erfaßten Bogen 3 nach sich und führt ihn zum Druck.
• Nach erfolgtem Druck geben die Greifer 7 die Vorderkante des Bogens g frei (Abb. 3),und der Greifermechanismus 5, 6; 7 schwingt zur Entgegennahme des nächsten Bogens an den Anlegetisch i zurück. Damit währenddessen Bogen 3 nicht herabfallen kann, wird er, bevor ihn Greifer 7 loslassen, durch Tupfer 13, die vom Tisch aus niederschwingen, auf dem Zylinder festgehalten. Während des Herausschwingens des Greifermechanismus 5, 6, 7 nähern sich der frei stehenden Vorderkante des Bogens 3 Greifer 14, die als Saug- oder Klemmgreifer ausgebildet sein können; sie erfassen Bogen 3, ziehen ihn vom Zylinder weg und übergeben ihn einem Auslegemechanismus zur endgültigen Ablage 15 (Abb.4).

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH - Mit Frontbogenauslage versehene Haltzylindermaschine, deren Zylindergreifer sich aus dem Zylinder heraus an einen Anlegetisch bewegen können, um den zu bedruckenden Bogen entgegenzunehmen, diesen nach Zurückbewegung der Greifer in den Zylinder zum Druck führen und zur Entgegennahme des nächsten Bogens abermals aus dem Zylinder herauskommen, dadurch gekennzeichnet, daß der fertigbedruckte Bogen unter den aus dem Zylinder hochgeführten, sich zur Aufnähme des nächsten Bogens bereit haltenden Greifern hinweg ausgelegt wird.