-
Schwedenlederartiger erhaben gewebter Stoff und Verfahren zu dessen
Herstellung Priorität: vom 7. März 1972 in Japan, Anmelde-Nummer 22 766/72 und 25.
April 1972 in Japan, Anmelde-Nummer 40 901/72 Die Erfindung betrifft einen erhaben
gewebten Stoff, dessen Oberfläche mit besonders feinen Fasern von schwedenlederartigem
ist Griff und Aussehen sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
-
Es sind erhaben gewebte Stoffe aus besonders feinen Fasern bekannt,
deren Denierzahl unter 0,8 den liegt. Diese üblichen erhaben gewebten Stoffe sind
jedoch unvorteilhaft, denn die erhabenen Fasern sind wenig widerstandsfähig gegen
Knötchenbildung, die Stoffe sind in einem wolldeckenartigen Zustand, sie verlieren
leicht
ihren systematischen Aufbau, bilden leicht Falten und haben einen schlechten Griff
für die Hand, ihr Farbton ist hell und sie sehen weißlich aus. Unter diesen Mängeln
ist die Knötchenbildung eine Erscheinung, die bei einem Webstoff aus feinen Fasern
zwangsläufig auftritt, und je feiner die einen Stoff bildende Faser wird, desto
kleiner wird der scheinbare Young-Modul und desto mehr ist daher ein erhaben gewebter
Stoff verwirrt. Durch die bisher bekannten Mittel gegen Knötchenbildung konnte dieser
Mangel nicht behoben werden. Falls man nämlich eine bisher bekannte Methode gegen
Knötchenbildung anwendet, beispielsweise die Zähfestigkeit einer den Stoff bildenden
Faser erniedrigt, um den Stoff gegen Knötchenbildung zu schUtzen, zeigt sich, daß
zwar ein gewisser Widerstand gegen Knötchenbildung erreicht wird; da jedoch die
Zähfestigkeit des Stoffes an sich schwach ist, neigt der Stoff zum ReiBen und ist
im praktischen Gebrauch nicht haltbar. Ferner erhalten die erhabenen Fasern die
Neigung abzufallen, so daß der Handelswert des Stoffes verlorengeht.
-
Andererseits ist die Herstellung von Kunstleder bekannt, indem man
ein hochmolekulares Elastomer auf einen nadelgestanzten ungewebten Stoff unter Benutzung
einer besonderen zusammengesetzten mehrkernigen Faser oder Mischspinnfaser aufziehen
läßt, um einen Polymerbestandteil aufzulösen und zu entfernen, der in der zusammengesetzten
Mehrkernfaser oder Mischspinnfaser vorliegt und so die Oberfläche erhaben gestaltet.
Bekannt ist auch ein erhabener Stoff, der aus einem Gewirk oder Gewebe aus besonderen
mehrkernigen
zusammengesetzten Fasern besteht. Die Erfinder haben bereits solches Kunstleder
und solchen erhabenen Stoff unter Benutzung einer als " Insel-in-See-Faser" bezeichnetenFaser
vorgeschlagen, die eine Art einer besonderen mehrkernigen Faser ist.
-
Dieses übliche Kunstleder mit schwedenlederartigem Griff hat jedoch
Mängel insofern, als es nicht ausreichend zufriedenstellend für Kleidung hinsichtlich
Weichheit, Anschmiegfähigkeit, Zähigkeit, Einreißfestigkeit, Faltenform und gleichmäßiger
Dicke im Vergleich zu dem Erzeugnis nach der Erfindung ist. Dies beruht auf den
Eigenschaften des ungewebten Stoffes und dem hochmolekularen Elastomer, die das
Kunstleder bilden. Infolgedessen ist der Handelswert eines solchen Kunstleders gering
und es verfügt nur über einen engen Verwendungsbereich. Da außerdem solches Kunstleder
umständliche Verfahren, wie Nadelstanzung und Tränkung mit hochmolekularem Elastomer
bei der Herstellung erfordert, besteht der Nachteil, daß genaue Kontrolle der Arbeitsstufen
bei der Herstellung von Kunstleder mit festgelegten Eigenschaften und Leistungen
nötig ist. Genadelter Filz hat einen beachtlichen Nachteil insofern, als dünner
genadelter Filz schwer herzustdlen ist, und wenn man Filz spaltet, um ihn dünner
zu erhalten, so fällt die Festigkeit, insbesondere die Reißfestigkeit, beträchtlich
ab.
-
Andererseits hat ein erhabener Stoff aus einem Gewirk oder Gewebe
den Nachteil, daß bei ausschließlicher Benutzung zusammengesetzter
Fasern
oder Mischspinnfasern infolge Entfernung eines Bestandteiles des die Faser bildenden
Polymers in dem gewirkten oder gewebten Stoff grobe Hohlräume gebildet werden, wodurch
die Dichte eines gewebten Gebildes oder die webkonfiguration vermindert wird. Die
gewebte Ware kann nicht mit erhabenenFasern bedeckt werden. Infolge Verminderung
des Gleichgewichtes zwischen Länge und Breite bei gleichzeitiger Lockerung verändert
sich außerdem die Webstruktur merklich und die Fasern werden feiner, so daß die
mechanischen Eigenschaften als Stoff unzureichend werden, der Zustand der erhabenen
Fasern ist schlecht, Knötchenbildung ist beachtlich)und und man kann nur ein grobes
minderwertiges erhabenes Gewebe erhalten.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen schwedenlederartigen
erhaben gewebten Stoff frei von den vorgenannten Mängeln zu erhalten, der schmiegsame
erhabene Fasern und große Dichte der erhabenen Fasern aufweist. Dabei sollen die
erha-benen Fasern eines erhaben gewebten Stoffes aus einem Bündel von besonders
feinen Fasern gebildet werden, während die Webware eine große Dichte hat und ausgreichnet
im Widerstand gegen Knötehenbildung und im Griff ist. Der erhaben gewebte Stoff
soll einen Griff wie ein gewöhnlicher bauschig gewirkter oder gewebter Stoff trotz
Benutzung der feinen Faserbündel und gleichzeitig einen auscfZeichneten Oberflächenzustand
der erhabenen Fasern wie bei einem üblichen schwedenartigen Naturleder haben. Der
erhaben gewebte Stof-f soll ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen Knötchenbildung
mit Eigenschaften gleich denen eines Schwedenleders haben, wie entfernbare Fingerabdrücke
und Griff, insbesondere
in Form eines dünnen erhabenen Stoffes
für Kleidungsstücke.
-
In erster Linie besteht der erhaben gewebte Stoff gemäß der Erfindung
aus einem Webstoff, erhabenen Fasern, die die Oberfläche des Webstoffes bedecken,
und ein durch den ganzen Webstoff durchgehend dispergiertes elastisches Polymer,
das in Form von Tupfen oder als Fasern oder feine Filmteilchen dispergiert ist und
anhaftet. Dieser Webstoff besteht aus einem Garn oder Faden, dessen Monofadentiter
aus einem Bündel besonders feiner Fasern von 0,0001 bis 0,4 den besteht, als Schuß
und Garn mit wendelartiger Krauselfähigkeit oder wendelartiger Kräuselung, dessen
Gesamtdenierzahl 50 - 300 den beträgt, als Kette, während die erhabenen Fasern hauptsächlich
aus den besonders feinen Fasern bestehen, die den Schuß des Webstoffes darstellen.
-
Das Verfahren zur Herstellung des Stoffes nach der Erfindung besteht
aus den folgenden Hauptstufen.
-
(die ohne Ausfall nach B-I durchgeführt werden sollen und n + zeigt,
daß diese Stufe an irgendeinem der vier querliegenden Pfeilzeichen durchgeführt
werden kann) Hierin bedeutet A eine Webstufe zu einem Webstoff mit einem Garn, dessen
Monofaden einen Denierwert von 0,0001 bis 0,4 hat und das aus einer zusammengesetzten
"Insel-in-See-Faser", worin die Kernbestandteile von einem anderen Bestandteil (Seekomponente)
umgeben sind, oder einer Mischspinnfaser besteht, als Schuß und einem Garn mit wendelartiger
Kräuselung oder Fähigkeit zur Entwicklung
wendelartiger Kräuselung
als Kette.
-
B-I ist eine Stufe zur Entfernung der Seekomponente des Schusses
B-II ist eine Stufe zur Anhebung der Oberfläche des Webstoffes (die Oberfläche ist
reich an "Insel-in-See-artigen" Faser.
-
C besteht in der Tränkung des Webstoffes mit einer Lösung oder Emulsion
eines elastischen Polymers durchgehend durch den Stoff mit einer vorbestimmten Konzentration
oder in einem Sonderfall Auftrag der Lösung oder Emulsion auf die Rückseite des
ungewebten Stoffes (von "Insel-in-See-artigen" Fasern freie Oberfläche), Koagulierung
oder Trocknung und Verfestigung der Lösung oder Emulsion, so daß das elastische
Polymer in Tupfen, als Fasern oder als feine Filmstückchen vorliegt.
-
D besteht in der Rauhung durch Reiben der Oberfläche des Webstoffes
mit geeigneten Materialien, wie Schmirgelpapier, Schmirgeltuch oder Schleifstein
und X ist die Entwicklung der Kräuselung der Kette.
-
Die Stufe X kann in irgendeine Stufe nach D-I eingebaut werden, wenn
jedoch diese Stufe nicht angewandt wird, kann man das Erzeugnis nach der Erfindung
nicht erhalten. Es handelt sich also um eine unerlässliche Arbeitsstufe.
-
B-I und B-II können einander ersetzen, jedoch ist B-I # B-II besser
als umgekehrt.
-
Die Stufenfolge A -+B-II sC -Bv HD (+ X) (Fertigungsstufen - Nr.
9) ist möglich, und wenn man die Stufe C vor der Stufe B-I einsetzt, wird die Bindekraft
zwischen der Faser und dem Bindemittel
klein, die Widerstandsfähigkeit
gegen Knötchenbildung ist etwas schlechter, jedoch ergibt sich, daß glänzender Flor
gebildet wird.
-
Der in der vorstehenden Art und Weise gemäß der Erfindung erhaltene
erhaben gewebte Stoff hat die folgenden Eigenschaften: 1. Widerstandsfähigkeit gegen
Knötchenbildung ist ausgezeichnet.
-
2. Der Stoff ist wich und hat eine gute Drapierfähigkeit.
-
3. Länge und Breite des Stoffes sind ausgeglichen und anisotrop.
-
4. Der Stoff hat weichen Griff und Aussehen, genau wie Schwedenleder.
-
5. Er knautscht kaum und Knautschfalten bleiben nicht zurück.
-
6. Verschiedene Arten von Webstoffen, verschiedene Dicke im Bereich
von dünnem Stoff bis zu dickem Stoff lassen sich anfertigen.
-
7. Trotz Benutzung besonders feiner Fasern ist die Zähfestigkeit hoch.
-
8. Fingerabdrücke treten in Erscheinung.
-
9. Erhabene Fasern sind reversibel mit Anisotropie.
-
10. Erhabene Fasern neigen dazu, geichförmig und parallel zu werden
und sind glänzend.
-
11. Der Stoff läßt sich leicht nähen.
-
12. Obgleich es sich um einen Webstoff handelt, ist eine Webstruktur,
d. h. die Konfiguration von Faden und Garn kaun sichtbar,und das Aussehen ist gleich
dem von dem Schwedenleder oder hochwertigem ungewebtem Stoff.
-
13. Die erhabenen Fasern haben hohe Dichte.
-
14. Nur wenige Fasern fallen ab.
-
15. Lockerung ist gering.
-
16. Beim Tragen fühlt der Stoff sich warm an.
-
17. Seine Dicke ist sehr gleichförmig.
-
Wegen dieser Eigenschaften überw-indet der erhaben gewebte Stoff nach
der Erfindung weitgehend die Mängel, die sich bisher nicht beseitigen liessen, wie
aus den folgenden Vergleichstabellen 1, 2 und 3 ersichtlich ist.
-
Vergleichstabelle 1
Üblicher erhabener Stoff Produkt nach der Erfindung |
Knötchenwiderstand ist schlecht Knötchenwiderstand ist ausge- |
zeichnet |
Oberflachengriff ist rauh | Er ist geschmeidig, glatter |
Griff |
Dichte der erhabenen Fasern Die erhabenen Fasern sind dicht |
ist grob |
Fingerabdruck tritt nicht auf Fingerabdruck tritt auf |
Es gibt abgefallene Fasern Es gibt keine abgefallenen Fa- |
sern |
Drapierfähigkeit ist schlecht Drapierfähigkeit ist ausgezeich- |
het |
Webstrubtur ist sichtbar Webstruktur ist kaum sichtbar |
Erhabene Fasern sind unähn- Stoff hat Aussehen wie Schweden- |
lich denen von Schwedenleder leder |
Vergleichstabelle 2
Elektrostatische Flockungsware | Produkt nach der Erfindung |
Griff ist rauh Griff wie Schwedenleder |
derb beim Anfühlen weich |
schlechte DrapierfAhigkeit ausgezeichnete Drapierfähig- |
keit |
Fingerabdruck erscheint nicht Fingerabdruck erscheint |
Es gibt eine Grenze in der Lange der erhabenen Fasern |
Länge erhabener Fasern ist beliebig |
Erhabene Fasern haben keinen Erhabene Fasern haben Glanz |
Glanz |
Stoff knittert leicht Stoff knittert kaum |
Erhabene Fasern sind gleich- Aussehen gleich dem von Natur- |
mäßig und haben keine Varia- schwedenleder |
tion |
Stoff hat kautschukartigen Hat keinen kautschukartigen |
Griff, durch Trockenreinigung Griff, bei Trockenreinigung |
treten leicht Kräuselungen auf. treten kaum Kräuselungenauf |
Dimensionen einer Nähurare |
neigt zum Verziehen, Form- |
haltigkeit ist schlecht |
Vergleichstabelle 3
Extra feine Ware Produkt nach der Erfindung |
Knötchenf@stigkeit ist schlecht Knotchenfestigkeit ist ausge- |
zeichnet durch Sondermethode |
zur Verhinderung von Knötchen- |
bildung |
Es tritt gern Lockerung auf Durch Benutzung eines Kräuselung |
entwickelnden Garnes als Kette |
keine Lockerung |
Ausgleich zwischen Kette und Durch Benutzung eines besonderen |
Schuss ist ungleichmäßig Knötchenbildung verhindernden |
Mittels istAasgleich gleichfEr- |
- ~ mit |
Stoff knittert leicht Stoff knittert kaum |
Erhabene Fasern fallen ab Erhabene Fasern fallen nicht |
ab |
Erhabene Fasern sind verfloch- Fingerabdruck tritt in Erschei- |
ten und Fingerabdruck ist nung |
kann erkennbar |
Farbe ist weißlich Farbtiefe nimmt zu |
Bei der Erfindung werden häufig andere Stufen hinzugefügt oder damit koibiniert,oder
andere Stufen werden gleichzeitig durchgeführt. Ul das Verständnis dieser anderen
Stufen zu erleichtern, zeigen die FlleRschemata der Figuren 5 bis 13 die Fertigungastufen
(Fertigungsstufen 1 bis 9). Die vorstehend genannten Hauptstufen, die in denFließbildern
doppelt umrahmt sind, sind jedoch völlig unverändert. Nach den Fließbildern 5 bis
13 kann nämlich der Eindruck entstehen, als ob die Stufen der Erfindung viele Verfahren
enthalten, jedoch sind die Stufen nach der Erfindung Verfahren sehr einfacher Natur;
in den Fließbildern 5 bis 13 sind verschiedene zusätzliche Stufen hinzugefügt, ci
die betreffenden zusätzlichen Vorteile zu entwickeln, und sie sind alle Verfahren
nach der Erfindung.
-
Als Schuss bei der Herstellung des Webstoffes nach der Erfindung dient
ein gesponnenes Garn (Faden oder Zwirn) oder fasriges Garn mit einen BUndel feiner
Fasern, deren Monofaden (Einzelgarn) 0,0001 bis 0,4 den, vorzugsweise 0,05 bis 0,17
den, hat.
-
Wenn die Denierzahl außerhalb des vorgenannten Bereiches liegt, zeigen
sich nicht die Eigenschaften eines sogenannten schwedenlederartigen
gerauhten
Webstoffes, und wenn infolge eines zu feinen Schusses die Denierzahl kleiner als
0,0001 den ist, wird die Trennbarkeit zu mangelhaft oder es läßt sich beim Färben
keine tiefe Farbe erhalten. Wenn dagegen die Denierzahl mehr als 0,4 den ist, fühlt
sich der erhaben gewebte Stoff ranh an und es wird kein glatter Griff erreicht.
-
Gesponnenes Garn oder zusammengesetztes Garn kann als einfädiges Garn
benutzt werden, jedoch ist es besonders zweckmäßig, daß das Garn aus Zweifachgarn
oder Dreifachgarn besteht, anderenfalls Sind erhabene Fasern im Zustand weichen
Haares oder kleiner Schlaufen in einer Fertigungsstufe kaum zu bllden,und insbesondere
bei einem gesponnenenEinfachgarn bilden sich gern Kinks beim Spinnen, die Zähfestigkeit
ist gering und infolgedessen neigen in unerwünschtem Maße erhabene Fasern eines
gerauhten Stoffes zum Herausfallen,und die Längen der erhabenen Fasern werden größer,veshalb
die Fixierung der erhabenen Fasern schlecht ist, so daß das gesponnene Einfachgarn
nicht so gut brauchbar ist.
-
Ein bei der Erfindung benutztes Schussgarn hat 70 bis 3000 den, vorzugsweise
70 bis 1000 den mit zweckmäßig mehr als 80% einer Faser, die eine besonders feine
Faser liefert, wie eine zusammengesetzte Faser vom "Insel-in-See-Typ" oder Mischspinnfaser
mit 35 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%, einer Kernkomponente , die
eine dünne Faser bildet. Eine Baumwollfeinheitsnummer von 10 bis 40 ist bevorzugt.
-
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch "Inseln-ln-See"-Typ Fasern, der Faden
als Ganzes ist mit 1 bezeichnet, darin sind die Inselkomponenten 2 und die Seekomponente
3 eingeschlossen.
-
Bei der Durchführung der Erfindung besteht beispielshalber eine Kernkomponente,
die ein Bündel feiner Fasern, erhalten aus einer zusammengesetzten "Insel-in-See"-Faser
oder Mischspinnfaser,darstellt, aus Polyestern, wie bekannte Polyesteräther enthaltende
Homopolyester, wie beispielsweise Polyäthylenterephthalat, Polytrimethylenterephthalat,
Polytetramethylenterephthalat und Polyäthylenoxybenzoat sowie Mischpolyester, z.
B. Natriumsulfoisophthalsäure, Isophthalsäure und Adipinsäure oder Polyester, die
mit verschiedenen Arten von Zusätzen zwecks Verhinderung statis-cher Elektrizität,
-Verbesserung der Färbfähigkeit, Verhinderung von Schmutzanfall, Entflammbarkeitshemmung
und Verhinderung des Schrumpfens vermischt sind, und Polyamide, wie Nylon-6, Nylon-7,
Nylon-il, Nylon-12, Nylon-66, Nylon-610 (in diesem Fall bedeutet "Nylon" Polyamid),
Polyparaxyloldodecanamid und Polybiscyclohexylmethandodecanamid oder Polyamide,
verschnitten mit verschiedenen Arten von Zusatzstoffen. Insbesondere Polyäthylbutylterephthalat,
Polybutylenterephthalat und Mischpolymere dieser Polymertypen sind bevorzugt.
-
Als HUlse oder als Seekomponente, die diese eingefügten Kern-oder
Inselkomponenten verbindet, kommt jede Verbindung in Betracht, sofern sie durch
Ausstoßen verformt werden kann, Beispiele
hierfür sind Polystyrol,
Polyäthylenoxid, Polyäthylen, Polypropylen, Polyester und Polyamid. Besonders bevorzugt
ist Polystyrol mit seinen Mischpolymeren und in zweiter Linie alkalilösliche Polyester.
-
Eine bei der Durchführung der Erfindung benutzte Kette ist ein Garn
bestehend aus Fasern mit wendelartiger Kräuselung oder ein Garn bestehend aus Fasern,
die zur Entwicklung wendelartiger Kräuselung befähigt sind. Als Kette ist gemäß
der Erfindung besonders zu bevorzugen ein falsch gezwirntesu2rarbeitetes Garn oder
ein gegebenenfalls gekräuseltes zusammengesetztes Garn mit Gesamtdenier von 50 bis
300, denn bei dessen Benutzung wird das verflochtene Fadenmuster beim Weben nicht
mehr erkennbar, eine Lockerung ist verhindert und Fixierung der erhabenen Fasern
ist vorgesehen. Für den Einfaden der Kette werden 1 bis 10 den, vorzugsweise 2 bis
5 den, gewählt.
-
Als falsch gezwirntes verarbeitetes Garn verwendet man eine Faser
der Polyesterreihe, Polyamidreihe oder Polyacrylreihe bzw.
-
eine Kombination von mindestens zwei dieser Faserarten. Fasern der
Polyestereihe oder der Polyacrylreihe sind dabei bevorzugt.
-
Als falsch gezwirntes Garn wird eine zusammengesetzte Faser der Polyestereihe
und der Polyamidreihe für zusammengesetzte Fasern bevorzugt. Eine besonders bevorzugte
Kombination besteht in der Verwendung von Polyester sowohl für die Inselkomponente
Ze für die Kette.
-
Ein gesponnenes Garn oder ein Mehrfadengarn bestehend aus einer
zusammengesetzten
Faser vom Insel-in-See-Typ oder eine Mischspinnfaser für die Kette muß eine solche
Webstruktur annehmen, daß 1 bis 12 Schussfäden gegen die Kette flottierensund bei
z.B. Vierfachsatin, Fünffachsatin bis zum Zwölffachsatin oder modifiziertem gewebtem
Stoff aus diesen erscheint die Webstruktur auf der Oberfläche, wenn nicht eine Webstruktur
genommen wird, bei der 1 bis 12 Schussfäden flottieren, wobei die erhabene Struktur
schlecht ist, und selbst wenn es sich um einen Stoff handelt, in welchem ein Garn
von großer Kontraktionskraft als Kette benutzt wird, so läßt sich ein erhaben gewebter
Stoff, der der Erfindung entspricht, nur schwierig erhalten.
-
Eine Anzahl von flottierenden Schuss fäden wird jedoch durch das Denierverhältnis
der Kette zum Schuss stark beeinträchtigt) und eine große Anzahl von flottierenden
Schussfäden besteht ohne Ausfall entsprechend einem Wert dieses Verhältnisses.
-
Wenn nämlich die Anzahl flottierender Schussfäden klein ist, wird
eine erhabene Struktur schwierig, und die Anzahl erhöhter Fasern ist klein, während
bei einer übermäßig großen Anzahl flottierender Schuss fäden die angehobenen Fasern
nicht mehr fein sind und mehrere grosse Schlingen hervorgerufen werden, was nicht
zu bevorzugen ist. Wenn man die Anzahl der flottierenden Schussfäden entsprechend
den folgenden Angaben wählt, so wird die Erhabenheit der feinen Fasern ausgezeichnet,
und eine Kraft zur Zurückhaltung der Kette von geeigneter Größe ergibt sich, so
daß keine großen Schleifen durch den Erhöhungsvorgang hervorgerufen werden und angehobene
Fasern in einem Zustand lockerer
Haare erhalten werden. In der
Zeichnung ist dies verdeutlicht.
-
Fig. 2 und 3 sind Querschnitte von erhaben gewebtem Stoff. Die Kette
4 besteht aus gekräuselter Faser, der Schuss 5 besteht aus einem Bündel feiner Fasern
und 6, 7 und 8 sind erhöhte oder vorstehende Fasern. Wenn ein Webstoff mit einer
geeigneten Zahl flottierender Schussfäden der Aufrauhbehandlung unterzogen wird,
ergeben sich erhabene Fasern 5 in einem Zustand weichen Haares, die hauptsächlich
aus feinen Fasern des Schusses 5 bestehen oder erhabene Fasern 7 im Zustand kleiner
Schleifen. Der Schuss 5 ist wechselweise mit der Kette 4 festgelegt, der Schuss
flottiert nicht in einer großen Schlinge, und gemäß Fig. 2 wird ein gleichförmiger
schwedenlederartiger Webstoff mit gut aufragenden Fasern erhalten.
-
Wenn andererseits ein Webstoff mit einer übermäßig großen Zahl flottierender
Schussfäden der Aufrauhbearbeitung unterzogen wird, so wird der Schuss 5 selbst,
weil die Rückhaltekraft fier Kette 4 schwach ist, gezogen, es ergibt sich gemäß
Fig. 3 eine ziemlich große Schleife;erhabene Fasern nach Art weichen Haares oder
kleine Schleifen der feinen Faserkomponente des Schusses 5 sind schwierig zu erhalten,
und es ist leicht möglich, daß der Webstoff zu einem erhabenen Webstoff wird, der
ein völlig anderes Aussehen als Schwedenledephat.
-
Wenn der Webstoff nath der Erfindung in diesem Zusammenhang besonders
besprochen wird, so soll bei einem Denierverhältnis von Schuss tu Kette = Y und
Anzahl der flottierenden Schussfäden = U das folgende zufridenstellende Verhältnis
zwischen Y und U gegeben
sein.
-
a) 30 # Y>1,4 U = 1 bis 7 oder b) 1,4 > Y ? 0,75 U = 3 bis
12 Bei dem Erzeugnis nach der Erfindung ist auch der Deckfaktor wichtig. Dieser
Deckfaktor wird durch die folgende Gleichung definiert.
-
n ffN Hierin bedeuten C Deckfaktor N Garnnummer (Baumwollsystem vor
Entfernung der Seekomponente des Schusses) n Anzahl von Garnen oder Fäden je Zoll
Dieser Deckfaktor ist für die Erfindung wichtig,und er soll vorzugsweise im Bereich
von gegenüber Schuss 19 > C1 > 6,5 gegenüber Kette 20 > C2 > 6,0 liegen.
Besonders bevorzugt sind 17,0 > Cl > 8,5 18,5 > c2 > 8,0
Falls
C bei Rauhung größer als 20 wird, bewegen sich die Fasern nicht, und man kann keine
ausgezeichnete Aufrauhung durchführen, so daß kein erhabener gewebter Stoff wie
das Erzeugnis nach der Erfindung erhalten werden kann. Wenn C bei der Aufrauhung
der Fasern kleiner als 6 ist, so treten Lockerung und Bruch auf.
-
Besonders bevorzugt ist ein Stoff, bei dem U = 3 - 4 und 10,5 >
Y> 1,5 sind.
-
Falls andererseits das Denierverhältnis von Kette zu Schuss (Y) größer
als 3Oist, erhält man ein Gewebe, worin der Ausgleich von Lange und Breite (Kette
und Schuss) nicht gleichförmig ist, während bei einem kleineren Denierverhältnis
als 0,75 die Dichte der erhabenen Fasern durch Aufrauhung klein wird oder auf 0
fällt,und man erhält keinen erhaben gewebten Stoff, der Gegenstand der Erfindung
ist.
-
Als nächste Stufe wird ein Stoff von solcher Webstruktur einer Wärmebehandlung
und einer Behandlung zur Entfernung der Hülsen-oder Seekomponente unterzogen, die
bei einer zusammengesetzten mehrkernigen Faser und einer Mischspinnfaser vorhanden
ist, welche den Schuss bildet. Die Aufeinanderfolge dieser Behandlungen ist jedoch
nicht entscheidend, denn die Wärmebehandlung und die Behandlung zur Entfernung der
Seekomponente können auch gleich zeitig durchgeführt werden, oder man kann gleichzeitig
die Wãrmebehandlung und Färbung durchführen.
-
Sofern die Wärmebehandlung nach der Entfernung der Seekowpon nte
vorgenommen
wird, kann sie in jeder zeitlichen Stufe durchgeführt werden. Falls sie jedoch nach
der Entfernung der Seekomponente erfolgt, wird ein um so bauschigeres und dickes
gutes Erzeugnis erhalten, je früher die Wärmebehandlung durchgeführt wird.
-
Weil es unzweckmäßig ist, Kräuselung der Kette ausreichend vor Entfernung
der Seekomponenten zu entwickeln, führt die Wärmebehandlung zu diesem Zeitpunkt
zu einem geringerwertigen Produkt.
-
Für ein Erzeugnis, bei dem keine große Dicke verlangt wird, ist es
ausreichend, die Kräuselungsentwicklung und Färbung nach einer Stufe zur Verhinderung
von Knötchenbildung durchzuführen.
-
Vorzugsweise wird die Wärmebehandlung mit heißem Wasser oder Dampf
von 80 bis 1200 durchgeführt, wenn man sie jedoch gleich 9einig mit der Behandlung
zur Entfernung der Seekomponente vorniset, erfolgt sie durch eine Substanz, welche
die Seekomponente entweder auflöst oder zersetzt. Falls beispielsweise die Seekomponente
aus modifiziertem Polyester oder Polyäthylenadipat besteht und leicht in Alkali
lösbar ist, erfolgt die Warmbehandlung mit heißem wässrigem Alkali, und die Warmbehandlung
und Entfernung der Seekomponente werden gleichzeitig durchgeführt. Außerdem ist
es jedoch am zweckmäßigsten und besonders wirtschaftlich, die Warmbehandlung und
Färbung gleichzeitig vorzunehmen.
-
Bei dieser Waribehandlung wird eine Spannung in einer Kräuselung erzeugenden
Richtung eines falsch gezwirnten Garnes hervorgerufen, das die Kette bildet, die
Webstruktur wird dichter, die Dicke nicht zu und der gewebte Stoff wird bauschig.
Falls man
eine gegebenenfalls gekräuselte zusammengesetzte Faser
benutzt, entwickelt sich durch eine Warmbehandlung ebenfalls Krauselung, und die
Webstruktur wird dicht, da jedoch ein falsch gezwirntes bearbeitetes Garn bei der
Kräuselung eine stärkere Zugspannung entwickelt als die gegebenenfalls gekräuselte
zusammengesetzte Faser, ergibt die Benutzung des falsch gezwirnten bearbeiteten
Garnes einen besseren erhabenen Webstoff mit dichterer Webstruktur als die Benutzung
einer gegebenenfalls gekräuselten zusammengesetzten Faser.
-
Wenn eine Faser sich durch Warmbehandlung auf ein hohes Verhältnis
von 10 bis 40% zusammenzieht, wird die Webstruktur dicht oder die Dichte der erhabenen
Fasern wird gut, was zu bevorzugen ist.
-
Als Maßnahme zur Entfernung der Seekomponente wird eine Entfernungsmethode
durch Auflösung mit einem Lösungsmittel oder icrsetzung unter Wärme oder auf chemischem
Wege gewählt. Hierbei muß unter Berücksichtigung der feinen Fasern ein solches Lösungsmittel,
Chemikal bzw. eine solche Temperatur gewählt werden, daß die feinen Fasern nicht
in bemerkenswertem Umfange geschädigt werden. Wenn beispielsweise die feine Faser
aus Polyäthylenterephthilat und die Seekomponente aus Nylon-6 besteht, benutzt man
vorzugsweise Ameisensäure, Salzsäure und eine Calcium/Methanolmischlösung. Falls
die feine Faser aus Polyäthylenterephthalat oder Nylon-6 und die Seekomponente aus
Polystyrol besteht, benutzt man vorzugsweise Trichloräthylen und Toluol. Wenn dagegen
die Seekomponente in Alkali löslich ist, benutzt man vorzugsweise
warme
Alkalilösung. Die Mittel und das Ausmaß einer Aufrauhbehandlung können entsprechend
den Verwendungszwecken und angestrebten Ergebnissen gewählt werden.
-
Es wurde gefunden, daß zur Faserrauhung vorzugsweise verschiedene
Arten von Aufrauhmaschinen für Drahtgewebe, wie deutsche, französische, englische
und Universalaufrauhmaschinen sowie eine Garnet- oder Schmirgelaufrauhmaschine zu
bevorzugen sind.Was den Zeitpunkt der Aufrauhung betrifft, ist es empfehlenswert,
die Maßnahme in einer Stufe vor oder nach der selektiven Entfernung durch Auflösung
oder mechanische Entfernung mindestens einer Art von Polymerkomponente durchzuführen,
die eine besondere Faser in der Struktur des Webstoffes darstellt, um diese Faser
zu einer feinen Faser zu gestalten, vorzugsweise nachdem diese besondere Faser in
den feinen Zustand überführt worden ist. Ferner wurde gefunden, daß es zweckmäßig
ist, die Fasern nach Durchführung verschiedener Färbungen aufzurauhen. In diesem
Fall wird ein Knötchenbildung verhinderndes Mittel in Lösungsform vorzugsweise vermieden.
Wenn nämlich die Fasern aufgerauht werden, nachdem die besonders hierfür vorgesehene
Faser in eine feine Faser überführt worden ist, weil der Freiheitsgrad der extrafeinen
Faser groß ist, neigt diese extrafeine Faser zur Aufrauhung, und weil die Eigenschaft
der extrafeinen Faser zum Öffnen durch Färben zunimmt, ist der Aufrauheffekt groß.
-
Der erhabene oder aufgerauhte Webstoff nach der Erfindung wird einer
Behandlung zur Verhinderung der Knötchenbildung unterzogen, wie später dargelegt
wird, als eine andere zusätzliche Stufe ist
es jedoch bei einem
Versuch, die Fixierung der aufgerauhten Fasern weiter zu fördern'möglich, eine Behandlung
zur Entfernung der Seekomponente und eine Behandlung zur Aufrauhung der Fasern vorzusehen,
dies gilt besonders für einen Webstoff unter Benutzung von Schussfäden, die durch
Mischverspinnung oder Mischverwebung einer zusammengesetzten Faser von dem In-sel-in-See-Typ
und/oder einer Mischspinnfaser und einer Faser erhalten sind, die aus einem Polymer
besteht, dessen Erweichungs- oder Schmelzpunkt niedriger ist als derjenige eines
Polymers, das den Kern oder die Inselkomponente darstellt. (nachstehend wird hierfür
die Bezeichnung niedrig-schmelzende Faser gebraucht) Darauf wird der Webstoff warmbehandelt,
um die niedrigschmelzende Faser zu erweichen oder zu schmelzen, damit die Wurzeln
der aufragenden Fasern mit dem Webstoff verbunden werden.
-
Vom Gesichtspunkt der Verarbeitungsfähigkeit und der Eigenschaften
des Produktes ist es zweckmäßig, daß die Erweichungs- oder Schmelzpunktdifferenz
zwischen der Kernkomponente und der niedrigschmelzenden Faser mehr als 150, insbesondere
mehr als 250C, beträgt.
-
Es ist natürlich notwendig, die niedrigschmelzende Faser unter Berücksichtigung
der Kernkomponente und vorzugsweise auch hinsichtlich der Färbbarkeit zu wählen,
daß die beiden Polymere derselben Reihe sind; wenn beispielsweise die Kernkomponente
aus Polyester besteht, kann das die niedrigschmelzende Faser bildende Polymer aus
Polyestern, copolymerisiert mit Adipinsäure, Isophthalsäure, Polyäthylenglykol und
Diäthylenglykol als besonders günstig bestehen.
Wenn die Kernkomponente
aus Polyamid besteht, ist es zweckmäßig, ein Mischpolymer der Polyamidreihe zu benutzen,
jedoch ist dieses Polymer nicht besonders beschränkt auf ein Mischpolymer, sondern
ein Homopolymer derselben Reihe und ein Polymer der verschiedenen Reihe wird insofern
zufriedenstellend sein, als sie niedrigen Schmelz- oder Erweichungspunkt haben.
-
Zur Herabsetzung des Schmelzpunktes des Copolymers kann ein Lösungsmittel
benutzt werden.
-
Vorzugsweise soll das Verhältnis der mehrkernigen zusammengesetzten
Faser und/oder der Mischspinnfaser zu der Faser von niedrigem Schmelz- oder Erweichungspunkt
innerhalb des folgenden Bereiches liegen.
-
D x x 100 = 5 - 38% A+ D A: Gewicht der Kernkomponente A at Gewicht
der niedrigschmelzenden und niedrigerweichenden Faser Falls der Wert 38% überschreitet,
wird die Menge der aufgerauhten feinen Fasern klein, entsprechend wird die Dichte
der aufragenden Fasern niedrig, gleichzeitig neigt der Grund zum Verlust des glatten
Griffes, und wenn andererseits der Wert kleiner als 5% wird, nimmt die Fixierung
der aufragenden Fasern ab und die Grundfaser des Stoffes verliert leicht an Griff-ausgleich
und Widerstand gegen Knötchenbildung, was beides nicht erwünscht ist.
-
Nachdem ein solches Gewebe einer Behandlung zur Entfernung der Seekomponente
und einer Aufrauhbehandlung unterzogen worden ist, wird es mit einem Heizmittel
in Kontakt gebracht, um mindestens einen Teil der niedrigschmelzenden Faser zu erweichen
oder zu schmelzen. Die Erhitzung erfolgt vorzugsweise, indem man eine heiße Platte
oder Walze mit der Rückseite in Kontakt bringt, wo sich keine aufragenden Fasern
befinden. Die Heiztemperatur kann höher sein als der Erweichungs- oder Schmelzpunkt
der niedrigschmelzenden Faser und niedriger als der Erweichungspunkt der Kernkomponeten
und des Substrates oder Unterlagbogens.
-
Nach Durchgang durch eine solche Erhitzungsstufe ist die niedrigschmelzende
Faser, die den erhabenen Anteil darstellte, erweicht oder geschmolzen, und man erhält
etwa eine Struktur, in der dieses Polymer die Wurzeln der aufragenden Fasern in
dem Webstoff verbindet, so daß die Fixierung der aufragenden Fasern, die Widerstandsfähigkeit
gegen Knötchenbildung und das Gleichgewicht im Griff zwischen Länge und Breite (Kette
und Schuss) verbessert ist. Falls die aufragenden Teile durch das erweichte oder
geschmolzene Polymer bei dieser Wärmebehandlung verbunden sind, kann dieses Polymer
einfach entfernt werden, indem man die erhabenen Teile poliert, schleift oder kämmt,
weil dieses Polymer durch die Behandlung bei einer höheren Temperatur als dessen
Erweichungs- oder Schmelzpunkt sehr brüchig wird.
-
Unabhängig von der Wahl einer solchen zusätzlichen Stufe muß ein durch
diese Stufen nach der Erfindung erhaltenes gutes erhabenes
Gewebe
mit einer geeigneten Konzentration mindestens eines oder mehrerer hochmolekularer
Substanzen, wie Polyurethan, Nitril-Butadienkautschuk, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat
und Polyamid zwecks Verbesserung des Griffes, der Stabilität der aufragenden Fasern
oder Verbesserung des Gleichgewichtes zwischen Länge und Breite (Kette und Schuss)
des Webstoffes behandelt werden. Als Maßnahme hierfür ist eine Methode zur durchgehenden
Tränkung des Stoffes mit einer Lösung oder dispergierten Flüssigkeitsemulsion einer
solchen hochmolekularen Substanz für den erhabenen Webstoff oder Aufbringung einer
solchen Substanz auf die nicht aufgerauhte Oberfläche und darauf Färbung oder Nasskoagulierung
zwecks Verfestigung der Substanz eine unerlässliche Stufe.
-
Bei der durchgehenden Tränkung des Stoffes mit der Flüssigkeit wird
in diesem Fall der Stoff mit einer Feuchtglättwalze oder einer Rakel nach Einziehen
des Polymers in den Stoff ausge-.quetscht. Die Flüssigkeit soll dabei nicht einen
Überzug auf der Seite des erhabenen Stoffes bilden. Die Polymerbeschichtung auf
der Oberfläche des Stoffes oder auf seiner Rückseite kann in Betracht kommen. Diese
Methoden können aber die Aufgaben der Erfindung nicht in einem besonders guten Zustande
liefern.
-
Die erstere Methode hat Nachteile, wie Unausgeglichenheit von Kette
und Schuss des Stoffes, Abfall von Fasern, größere Gefahr der Knötchenbildung und
erkennbare Webstruktur, also nicht schwedenlederartig. Die letztere Methode hat
Nachteile, wie stärkere Knötchenbildung, keine gleichmäßig aufraqende Faser, kautschukartiger
Griff
und dem Schwedenleder weniger ähnliches Aussehen.
-
Die erstere Methode ist schlechter als die letztere. Die oben erwähnte
Tränkungsmethode ist viel besser als die letztere.
-
Als Polyurethan, das eine Polyäthereinheit enthält, wird beispielsweise
ein Gemisch von Polyester und Polyäther mit einer Hydroxylendgruppe (aktive Wasserstoffatome)
und Polyurethan bevorzugt, das aus einem Polyester-Polyätherblockcopolymer erhalten
ist.
-
Es ist jedoch notwendig, daß die Polyurethanemulsion oder -lösung
in organischem Lösungsmittel eine Konzentration im Bereich von 1 bis 9 Gew.-% haben
soll. Im besonderen soll bei eher Emulbei sion die Konzentration 1 bis 6 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 2,0 bis 3,0%, und bei der organischen Lösung im Bereich von 2,5
bis 9,0 Gew.%, vorzugsweise etwa 4,0 bis 6,0 Gew.-%, liegen. Obgleich nämlich die
Konzentration je nach dem nach der Imprägnierung benutzten Koaguliermittel verschieden
ist, wird bei einer niedrigeren Polyurethankonzentration als 1% der Griff des erhaltenen
Webstoffes nicht sehr viel anders als bei einem unbehandelten Stoff, und außerdem
ist der Effekt, z. B. hinsichtlich Verhinderung der Knötchenbildung des aufgerauhten
Stoffes und der Lockerung der Webstruktur nicht ausreichend, und das Ziel ist der
Erfindung nicht erreicht. Wenn dagegen die Konzentration 9,0 Gew.-% überschreitet,wird
der Zustand der aufragenden Fasern, der reversible anisotrope Fingerabdrücke bildet,
nicht durch Glanzschleifen oder Polieren erzielt, und wenn die Aufrauhung zu heftig
durchgeführt wird, tritt eine Lockerung der Struktur
des Webstoffes
oder Zerstörung der Struktur auf, was nicht erwffinscht ist.
-
Als Mittel zur Koagulierung von Polyurethan wählt man im Falle einer
organischen Lösung Trockenverfes-tiung und Nasskoagulation, wovon Nasskoagulation
zu bevorzugen ist. Je nach der Konzentration kann jedoch Nasskoagulation bzw. Trockenverfestigung
angewandt werden. Im Falle einer Emulsion gibt es Trockenverfestigung und Nasskoagulation
mittels einer wässrigen Lösung eines Metallsalzes, eines polaren Lösungsmittels
und einer wässrigen Lösung eines isomerenaktiven Mittels und einer sauren wässrigen
Lösung. Vorzugsweise benutzt man jedoch die Trockenverfestigung.
-
Bei durchgehender Tränkung des Stoffes mit Polyurethan bildet sich
überraschenderweise auf der Oberfläche des erhabenen Webstoffes mit den extrafeinen
Fasern ein dünner Polyurethanfilm, die aufragenden Fasern fallen nieder und werden
papierartig; eine solche Erscheinung ist bei einem gewöhnlichen erhabenen Webstoff
großer Denierzahl noch nicht festgestellt worden. Bei einem erhabenen Webstoff bestehend
aus einer Faser üblicher Denierzahl ist nämlich der scheinbare Young-Modul der aufragenden
Fasern groß und diese Fasern legen sich durch Polyurethantränkung kaum nieder. Wenn
jedoch die Denierzahl der aufragenden Fasern niedrig ist und der scheinbare Young-Modul
klein wird, wie bei der Erfindung, neigen die aufragenden Fasern merklich dazu,
sich bei der Polyurethantränkung niederzulegen.
-
Bei der Erfindung ist es demgemäß notwendig, die erhabene Oberfläche
nach Aufziehen eines elastischen Polymers und dessen Trocknung zu polieren oder
glattzuschleifen, und durch die Art und Weise der Durchführung dieser Maßnahme ist
es möglich, den erhabenen Zustand zu verändert, was als Rauhen (napping) bezeichnet
wird. Es wurde gefunden, daß dadurch ein Oberflächenfilm des Polymers entfernt wird
und da Polymer in dem gerauhten Zustand zurückkehrt, die erhabenen Fasern werden
gleichzeitig kürzer und gleichmäßiger, weshalb der Webstoff zum erstenmal schwedenlederartig
wird. Auch werden die erhabenen Fasern glänzend. Da es ferner möglich ist, das eingezogene
elastische Polymer, das für die Färbung unerwünscht ist, soweit wie möglich zwischen
den erhab '5t'' @asel@ zu entfernen, wird auch die Färbung kaum ungleichförmig,
und diese Rauhung ist deshalb besonders zweckmäßig.
-
Es ist möglich, Kohlenstof in einer Menge von 0,1 bis 20%, bezogen
auf das Polymer, im elastischen Polymer einzuarbeiten, um schlechte Färbbarkeit
auszuschalten, so daß es möglich ist, unausgeglichene Farbe durch Farbmischung herabzusetzen.
Da jedoch Kohlenstoff die Farbbeständigkeit der Nassfriktionsfärbuns erniedrigt,
benutzt man vorzugsweise Kohlenstoff in einer möglichst kleinen Menge.
-
Zur Rauhung (napping) ist es empfehlen@ erst, die erhabene Oberfläche
zu einem solchen Maße zu polieren, daß das Innere der Struktur des Webstoffes nicht
abgenutzt wird, indem man eine
Sandwalze oder einen Sandgurt mit
40 bis 400 Maschen, vorzugsweise Sandpapier, Sandgewebe, Schmirgelpapier oder Schmirgelleinen
von 150 bis 300 Maschen Gesamtfeinheit benutzt.
-
Wenn die Eigenschaft von Naturkreidemarke und Noppenanisotropie erwünscht
sind, wird die Polierung so durchgeführt, daß die Richtung der erhabenen Fasern
naturähnlich gestört wird. nie erhabenen Fasern sind nämlich nicht so gemacht, daß
sie sich in nur einer Richtung niederlegen, aber sie können in Querrichtung und
dann in einer entgegengesetzten Richtung gebürstet werden, um so einer Gruppe erhabener
feiner Fasern auf der Oberfläche, die papierartig geworden ist, Anisotropie zu erteilen.
-
Falls nur in einer Richtung geschliffen oder poliert wird, so wird
die Menge aufragender Fasern, die bei Gebrauch abfallen, klein, was zu bevorzugen
ist.
-
In dem erhaltenen erhabenen Webstoff ist auf dem geschliffenen Bogen
mit Ausnahme des erhabenen Teils das elastische Polymer in einem Zustand vieler
feiner Filmstückchen, in einem faserigen Zustand oder als Tupfen vorhanden (Fig.
4).
-
Diese Figur beruht auf der Beobachtung unter einem Mikroskop mit abtastendem
Elektronenstrahl von einem mit Polyurethan getränkten Gewebe, einem genoppten Gewebe
und einem gefärbten Gewebe mit entwickelter Kräuselung. Insbesondere dadurch, daß
die Wurzeln der aufragenden Fasern durch das elastische Polymer festgelegt sind,
werden diese am Abfallen gehindert, und überraschenderweise wird der Oberfläche
des erhabenen Webstoffes Widerstandsfähigkeit
gegen Knötchenbildung
erteilt. Die Tränkung des Stoffes mit dem Polymer unter Benutzung ultrafeiner Fasern
ist ganz besonders zu bevorzugen.
-
Bei der Erfindung ist es nämlich notwendig, eine noppenartige Rauhung,
eine andere Aufrauhung oder Polierbearbeitung vorzunehmen, nachdem das elastische
Polymer erhärtet ist. Falls auch auf der Rückseite etwas Faserflaum vorhanden ist,
ist es zweckmäßig, diesen Flaum fortzupolieren oder abzubrennen. In Beziehung der
Vermeidung von Knötchenbildung und Stabilität der erhabenen Fasern erhält man ein
Produkt von überlegener Qualität, wenn mit elastischem Polymer getränkt wurde. Infolgedessen
ist eine Tränkung einer Beschichtung vorzuziehen.
-
Ferner ist es nach der Erfindung möglich, nach dem Färben oder Polieren
Behandlungen vorzunehmen, um die Ware wasserabstossend, wasserfest, schmutzfest,
antistatisch, nicht entflammbar bzw, flarmnhpnrmclnd zu machen und zu schlichten.
-
Bei einem Webstoff ist es insbesondere notwendig, auf der Rückseite
keinen Flaum erscheinen zu lassen. Ein Webstoff, bei dem besonders feine Fasern
verwendet worden sind, neigt jedoch zur Bildung eines Flaumes auf seiner Rückseite.
Daher ist es zweckmäßig, die Rückseite nach der Tränkung und Trocknung zu polieren
oder abzuschaben. Ein Verfahren zum Abbrennen von Flaum auf der Rückseite ist jedoch
nicht so gut,und starkes Bürsten, Abschaben oder Polieren wird bevorzugt. Es ist
zweckmäßig, diese Maßnahmen schwach, leicht und bei hoher Geschwindigkeit durchzuführen.
Dadurch
wird Flaum entfernt, und die Oberfläche des erhabenen Webstoffes wird weich,weshalb
die Flaumentfernung den Handelswert der Ware erhöht. Wenn der ganze Webstoff nach
dem Färben mit Polyurethan getränkt wird, so arbeitet man vorzugsweise Kohlenstoff
und sonstiges Färbemittel in das Polyurethan ein.
-
Damit die ausgerüstete Ware gleich Naturschwedenleder aussieht, ist
es notwendig, die Verarbeitung unter solchen Bedingungen vorzunehmen, daß das beim
Weben erzeugte Flechtmuster nicht mehr sichtbar ist oder vor der Aufrauhstufe ncht
mehr in die Augen fallt. Infolgedessen wird zweckmäßig als Kette ein falsch gezwirntes
verarbeitetes Garn oder ein Garn, das eine besonders starke Kräuselung entwickelt,
unter Benutzung einer zusammengesetzten Faser mit starker möglicher Kräuselungsentwicklung
verwendet. Um zu verhindern, daß das beim Weben erhaltene Fadenflechtmuster sichtbar
ist, ist es besonders zweckmäßig, Schussfäden aus Streichgarn zu verwenden, das
heißt wollartige Schussfäden, deren Feinheitsnummer 2/14 - 2/8 (Doppelgarn) oder
1/7 - 1/4 (Einzelgarn) ist und dessen Webstruktur 3-bis 5fach-Satin ist.
-
Der so erhaltene erhabene Webstoff nach der Erfindung hat folgende
Eigenschaften: 1. Verglichen mit einem üblichen schwedenlederartigen Kunstleder
auf Grundlage eines nichtgewebten Stoffes aus extrafeiner Faser hat der erhabene
Webstoff nach der Erfindung eine überlegene Widerstandsfähigkeit
gegen
Knötchenbildung, überlegene Vernähbarkeit, Färbbarkeit, Farbunausgeglichenheit durch
Farbmischung und Weichheit der aufragenden Fasern und ist nicht unterlegen in dem
gerauhten Zustand.
-
2. Gegenüber einem üblichen erhabenen Stoff aus extrafeinen Fasern
ist der erhabene Stoff nach der Erfindung in der Widerstandsfähigkeit gegen Knötchenbildung
und Knittern überlegen und hat bessere Faserdichte, es fällt nur eine kleine Menge
erhabener Fasern ab, und der Griff ist ähnlich dem von Leder.
-
3. Es ist möglich, die Länge der aufragenden Fasern zu kürzen, und
selbst wenn dies geschieht, wirkt die Webstruktur nicht augenfällig.
-
4. Da der Polyurethangehal' klein ist, ist die zum Zeitpunkt des
Färbens durch Polyurethan adsorbierte Farbstoffmenge gering, und die Färbeleistung
ist h@@h. Tnfo-7edessen kann die Färbung in jeder Stufe vor oder nach der Aufrauhung
durchgeführt werden.
-
Wenn man wiederum den Querschnitt eines erhabenen Webstoffes, wie
man ihn nach der Erfindung erhält, unter einem Mikroskop beobachtet, ist zu erkennen,
daß das Polyurethan tupfenartig, in einem fasrigen Zustand oder als kleine dünne
Filmstückchen innerhalb der Struktur des Webstoffes vorliegt, jedoch praktisch kaum
an der Struktur der erhabenen Fasern anhaftet. Die Menge des an einer den Webstoff
bildenden Faser anhaftenden Polyurethans ist verschieden, während die Menge, die
an den extrafeinen aufragenden Fasern anhaftet, verschieden ist von der an gewöhnlicher
Faser anhaftenden Menge, und es wird angenommen, daß ein solcher
Zustand
von anhaftendem Polyurethan in Beziehung steht zu den vielen Kennzeichen der Erfindung,
insbesondere'dem Fortschritt in der Widerstandsfähigkeit gegen Knötchenbildung.
Bei dem erhabenen Webstoff nach der Erfindung wirkt nämlich Polyurethan gleichsam
als einMittel gegen Knötchenbildung, während ein üblicher Binder eine völlig andere
Funktion hat.
-
Da der erhabene Webstoff nach der Erfindung die vorgenannten Eigenschaften
hat, läßt er sich für sehr viele Zwecke verwenden, z. B. für Anzüge, Jumper, Blusen,
Hosen, Handschuhe, Beutel, Oberkleidung, Hemden, Unterkleidung, Stuhlbezüge, Innendekoration
usw. Es ist ferner möglich, diesen Stoff mit einem Polymer zu beschichten. Auch
kann der erhabene Webstoff nach der Erfindung verwendet werden, nachdem er mit anderen
Materialien verbunden oder verklebt worden ist. Wenn man hierfür Webstoff, Wirkware
oder denselben erhabenen Webstoff nach der Erfindung verwendet, so ist eine Verbindung
mittels Tupfen oder eines netzförmigen Musters besonders zweckmäßig.
-
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher beschrieben.
-
Beispiel 1 Als Kette wurde ein 150 den/48 Faden-Wollgarn (falsch gezwirnt)
aus Polyäthylenterephthalat und als Schuss eine zusammengesetzte Faser vom Insel-in-See-Typ
verwendet, deren Inselkomponente aus einem Polymer, in der Hauptsache aus Polyäthylenterephthalat,
dessen
Seekomponente aus einem Polymer aus hauptsächlich Polystyrol bestand. Die Einzelheiten
des benutzten Schussfadens waren folgende: Inselanzahl 16 Anteil der Inselkomponente
50% Anteil der Seekomponente 50% Denier 3,8 den Faserlänge 51 mm Kräuselz ahl 12
Erhebungen/Zoll Diese Fasern wurden zu 20/2 S Spinngarn verarbeitet. Diese Garne
wurden als Kette und Schuss benutzt und zu einem Sfach-Satinstoff verwebt, so daß
die Webdichte 100 Kettfäden/Zoll und 60 Schussfäden/Zoll betruq. Das Denierverhältnis
"Y" von Schuss zu Kettebetrug 1,75, und die Anzahl der flottierenden Schussfäden
HU war 4. Wenn dieser Stoff in siedendes Wasser eingetaucht wurde, zog er sich um
etwa 14,1% in Längsrichtung bei etwa 12,1% in Querrichtung und somit flächenmäßig
um 24,4% zusammen.
-
Der geschrumpfte Webstoff wurde 5 mal mit Trichloräthylen gewaschen,
um die Seekomponente des Schusses zu entfernen,und darauf mit einem dispergierten
Farbstoff mitternachtsblau gefärbt, wobei eine Rundlaufdruckfärbmaschine benutzt
wurde. Der gefärbte Webstoff wurde mit einem ölartigen Mittel beschichtet und getrocknet.
Der getrocknete Webstoff wurde 7 mal durch eine französische Aufrauhmaschine und
3 mal durch eine deutsche Aufrauhmaschine, also insgesamt 10 mal, und darauf 2 mal
durch eine
Schermaschine gegeben, um einen erhabenen Webstoff mit
ausgezeichneten Noppen zu erhalten, dessen beim Weben entstandenes Fadenflechtmuster
unauffällig war. Wenn diesererhabene Webstoff gebürstet wurde, wurde das Aussehen
noch besser.
-
Der erhabene Webstoff wurde dann in einer 5Figen Dimethylformamidlösung
eines Polyurethans bestehend aus dem Reaktionsprodukt von Methylen-bis-anilin, Diphenylmethan-di-isocyanat
und 75 Teilen Polyätherglykol und 25 Teilen Polyesterglykol getränkt. Der getränkte
Stoff wurde abgequet-scht, nass koaguliert und getrocknet. Die anhaftende Polyurethanmenge
betrug 16,7 g/m2. Anschliessend wurde der getrocknete Stoff 3 mal auf einer Sandschleifbandmaschine
(Sandpapier von 150 Maschen) behandelt.
-
Der erhaltene polierte Stoff war ein schwedenlederartiger erhabener
Webstoff mit besserem Griff, kurzen Noppen und Ausgleich zwischen Kette und Schuss
ohne schuppenartige Noppen bei ausgezeichneter Beständigkeit gegen Knötchenbildung
und einer Dicke von 0,82 zin. Auf der Rückseite war etwas Flaum vorhanden, der jedoch
durch kichtes Polieren gut entfernt werden konnte. Der Stoff erhielt einen weichen
schwedenlederartigen Griff und hatte ausgezeichnete Eigenschaften.
-
Wenn man den Schnitt durch dieses Erzeugnis unter einem Elektronenabtastmikroskop
betrachtete, bestätigte sich, daß Polyurethan in einem Zustand vieler feiner Filmstückchen
oder in tupfenartiger Verteilung an der Faserdes Stoffes, jedoch nicht an den aufragenden
Teilen, anhaftete.
-
Die Ergebnisse der physikalischen Prüfungen dieses Schwedenleders
waren folgende:
Eigenschaften Kette Schuss |
Dichte Zahl/25,4 118 85 |
mm |
Dicke mm O 82 |
Gewicht g/m2 259 |
Einreißfestigkeit kg 4,60 2,77 |
Knitterwiderstandsver- |
hältnis % 93,3 86,7 |
Gewichtsabnahme durch |
Beschleuniger % | 2,2 |
Sperrigkeitsgrad cm3/g 3,20 |
Standfestigkeit mm 51 55 |
Zähfestigkeit kg 114,0 37,7 |
Dehnung t 73,0 36,5 |
Streckkoeffizient 8 % 28,5 4,8 |
Streckungs- erstesmal % 93,3 79,0 |
rückstell- |
verhältnis drittesmal % 91,1 68,4 |
fünftesmal % 91,1 68,4 |
Schrumpfung beim Waschen % 0,9 0,7 |
Vergleichsbeispiel 1 Wenn der rauhe Webstoff des Beispiels 1 mit einer 13%igen Polyurethanlösung
in Dimethylformamid wie in Beispiel 1 getränkt, nass koaguliert und getrocknet wurde,
betrug die Menge anhaftenden Polyurethans 41,6 g/m2.
-
Dann wurde der getrocknete Stoff wie in Beispiel 1 fertigpoliert,
die Oberfläche, die die erhabenen Fasern bildete, wurde jedoch papierartig und die
aufragenden Fasern schuppenartig. Der polierte Stoff hatte schlechten Griff und
schuppenartige aufragende Fasern mit rohem Oberflächengriff, so daß seine Verwendung
für Kleidung nicht in Betracht kam. Der Querschnitt dieses Stoffes zeigte unter
einem Elektronenstrahlabtastmikroskop, daß das Polyurethan filmartig an dem ganzen
Stoff anhaftete.
-
Beispiel 2 Ein erhabener Webstoff, der in derselben Weiseverarbeitet
war wie in Beispiel 1, wurde mit einer 3%igen Lösung von Polyurethanemulsion der
Polyätherreihe getränkt, getrocknet und darauf bei 1400 10 Minuten gehärtet. Die
Menge anhaftenden Polyurethans betrug 7,9 g/m2.
-
Anschliessend wurde der gehärtete Stoff 4 mal auf einer Walzensandpoliermaschine
(Sandpapier mit 180 Maschen) fertigpoliert.
-
Dieser Stoff war ein hochwertiger erhabener Webstoff mit ausgezeichnetem
Griff und Widerstandsfähigkeit gegen Knötchenbildung sowie schwedenlederartigen
Noppen, wie in Beispiel 1.
-
Wenn man ferner den Querschnitt dieses Stoffes unter einem Elektronenstrahlabtastmikroskop
beobachtete, zeigte sich, daß das Polyurethan der Faser des Stoffes, jedoch nicht
dem aufragenden Faueranteil tupfenartig, in einem Faserzustand oder im Zustand kleiner
dünner Filmstückchen anhaftete.
-
Unter Veränderung von Art und Konzentration des Polyurethans wurden
die erhaltenen Stoffe im einzelnen untersucht, und die Ergebnisse finden sich in
den folgenden Tabellen I, II, III und IV.
-
Tabelle I Nass-System (1)
Polyure- Konzen- Rauhungszustand Pilling- Noppen- Farbtiefe
Ge- |
thanart (Reihe) tration Test - ausricht- samt |
(%) ICI-Methode barkeit |
(Grad) |
keins 0 x (gleich Woll- |
decke und Flanell) 1 - 2 24 0 gering mittel x |
PTHF 25/PCL75 40 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - - - x |
" 30 x ( " ) - - x - - - x |
" 25 x ( " ) - - x - - - x |
" 18 x ( " ) - - x - - - x |
" 15 x (schuppen- |
artig) - 56 x - - x |
" 12 x ( " ) - 50 x - - x |
" 9 o 5 45 o groß mittel o |
" 7 o 5 31 o groß mittel o |
" 5 # 5 30 o groß groß # |
" 3 0 5-4 21 o mittel mittel o |
PTHF50/PCL50 35 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - - - x |
" 30 x ( ") - - x - - - x |
" 25 x ( ") - - x - - - x |
" 20 x ( ") - - x - - - x |
" 16 x (schuppen- |
artig) - 53 x - - x |
" 10 x ( ") - 44 x - - x |
Tabelle I (Fortsetzung)
PTHF50/PCL50 1 o 5 35 o gorß mittel o |
" 5 # 5 29 o groß groß # |
" 2,5 0 5-4 28 o mittel mittel o |
" 2,0 x (gleich Woll- |
decke und Flanell) 3-2 26 o gering mittel x |
PTHF 75/PCL25 25 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - - - x |
" 18 x ( " ) - -x - - - x |
13 x (schuppen- |
artig) - 50 x - - x |
" 9 o 5 42 o groß mittel o |
" 7 o 5 36 o groß mittel o |
" 5 # 5 28 o groß groß # |
" 3 o 5 26 o mittel mittel o |
" 1,5 x (gleich Woll- |
decke und Flanell) 3-2 25 o gering mittel x |
Tabelle I (Fortsetzung) Beurtellungsmethode: 1. Rauhungszustand
beurteilt mit unbewaffnetem Auge 2. Pillingtest ICI-Methode (JIS L 1076) Grad Beurteilung
5 Pilling tritt kaum auf 4 Pilling tritt wenig auf 3 Pilling tritt beträchtlich
auf 2 Pilling tritt stark auf 1 Pilling tritt sehr stark auf 3.
-
Eine Probe wurde auf einem unter 450 geneigten Brett zum Gleiten
gebracht, und der Abstand zwischen der angehaltenen Probe und dem Kontaktpunkt der
Schrägfläche wurde gemessen. Beispielsweise wird bei einer so harten Probe wie Eisen
der Wert unendlich. Je größer die Zahl war, desto härter war die Probe. ( - in der
Tabelle zeigt eine ersichtliche Härte von Kautschukqualität, ohne daß eine Messung
vorzunehmen wäre).
-
4. Farbunausgeglichenheit durch Farbmischung unter Beurteilung durch
das unbewaffnete Auge 5. Noppenausrichtbarkeit Groß: Wenn mit einer Hand über eine
Noppen aufweisende Oberfläche dies aufgerauhten Gewebes gestrichen wird, sind die
Noppen gleich längs der Richtung, in der Hand o ergestrichen ist.
-
Mittel: Wenn mit einer Hand über eine Oberfläche eines Noppen aufweisenden
aufgerauhten Stoffes gestrichen wird, sind die Noppengieich längs der Richtung,
in der die Hand übergestrichen ist, mit Ausnahme eines Teiles.
-
Klein: Wenn eine Hand über die Oberfläche eines Noppen aufweisenden
aufgerauhten Gewebes streicht, sind die Noppen nicht gleich längs der Richtung,
in der die Hand übergestrichen ist.
-
6. Farbtiefe Groß: Wenn eine Hand über eine Oberfläche eines gerauhten
Stoffes mit Noppen in gerader Richtung in entgegengesetzter Richtung geführt wird,
verändert sich die Farbtiefe und nimmt zu.
-
Mittel: Wenn eine Hand über die Oberfläche eines gerauhten Stoffes
mit Noppen in gerader Richtung in entgegengesetzter Richtung geführt wird, verändert
sich und steigt die Farbtiefe nur wenig.
-
Gering: Wenn eine Hand über die Oberfläche eines gerauhten Stoffes
mit Noppen in gerader Richtung in entgegengesetzter Richtung geführt wird, verändert
sich die Farbe nicht.
-
Tabelle II Nass-System (2)
Polyurethan- Konsen- Rauhungszustand Pilling- Cantile- Farbaus-
Noppen- Farbtiefe Ge- |
art (Reihe) tration Test vertest gleich ausricht- samt |
(%) ICI-Methode barkeit |
(Grad) |
PTHF 100 25 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - x - - x |
" 20 x ( " ) - - x - x - - x |
" 15 x (schuppen- |
artig) - 53 x - - x |
" 10 x ( " ) - 42 x - - x |
" 8 o 5 37 o groß mittel o |
" 6 # 5 30 o groß groß # |
" 4 # 5 27 o groß groß # |
" 2 x (gleich Woll- |
decke und Flanell) 2-1 25 o gering mittel x |
PPG 50/PCL 50 15 x (schuppen- |
artig) - 55 x - - x |
" 10 x ( " ) - 46 x - - x |
" 5 # 5 30 o groß groß # |
" 3 o 5 28 o groß mittell o |
PPG 75/PCL 25 10 x (schuppen- |
artig) - 45 x - - x |
" 5 o 5 29 o groß groß o |
" 2 x (gleich Woll- |
decke und Flanell) 3-2 26 o gering mittel x |
Tabelle II (Fortsetzung)
PPG 97/PEG 3 10 x (schuppen- |
artig) - 47 x - - x |
" 5 o 5 27 o groß groß # |
PPG 100 10 x (schuppen- |
artig) - 45 x - - x |
" 5 o 5 26 o groß groß # |
PEA 10 x (schuppen- |
artig) - 44 x - - x |
" 5 o 5 27 o mittel mittel # |
üblicher gerauh- |
ter Stoff o #(Griff ist |
rauh) 3-2 30-35 o gering gering x |
Tabelle III Trockenes System (1)
Polyurethan- Konzen- Rauhungszustand Pilling- Cantile- Farbaus-
Noppen- Farbtiefe Ge- |
art (Reihe) tration Test vertest gleich ausricht- samt |
(%) ICI-Methode barkeit |
(Grad) |
PTHF 50/PCL 50 25 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - - - x |
" 20 x ( " ) - - x - - - x |
" 16 x ( " ) - - x - - - x |
" 10 x ( " ) - - x - - - x |
" 7 x (schuppen- |
artig) - 52 x - - x |
" 5 x ( " ) - 48 x - - x |
" 3 # 5 36 o groß groß # |
" 1,5 o 5 31 o mittel mittel o |
PTHF 75/PCL 25 25 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - - - x |
" 15 x ( " ) - - x - - - x |
" 12 x ( " ) - - x - - - x |
" 9 x ( " ) - - x - - - x |
" 5 x (schuppen- |
artig) - 45 x - - x |
" 3 # 5 33 o groß groß # |
" 2 # 5 30 o groß groß # |
" 1 o 5-4 28 o mitte mittel o |
Tabelle III (Fortsetzung)
Emulsion der Poly- |
ätherreihe (1) 40 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - - - x |
" 20 x ( " ) - - x - - - x |
" 10 x ( " ) - - x - - - x |
" 5 x (schuppen- |
artig - 75 x - - x |
" 3 # 5 44 o groß groß # |
" 1,5 o 5 35 o mittel mittel o |
Emulsion der Poly- |
ätherreihe (2) 40 x (gleich Kaut- |
schukblatt) - - x - - - x |
" 20 x ( " ) - - x - - - x |
" 10 x ( " ) - - x - - - x |
" 8 x (schuppen- |
artig) - 75 x - - x - - x |
" 5 x ( " ) - 73 x - - x |
" 2 # 5 47 o groß groß # |
" 1 o 5-4 34 o mittel mittel o |
Bemerkung: Emulsion der Polyätherreihe (1) "VONDIC 1010" C (2) "VONDIC 1030" (VONDIC
ist Handelsname von Dainippon Ink and Chemical Inc.)
Tabelle IV
Trockenes System (2)
Polyurethan- Konzen- Rauhungszustand Pilling- Cantile- Farbaus-
Noppen- Farbtiefe Ge- |
art (Reihe) tration Test vertest gleich ausricht- samt |
(%) ICI-Methode barkeit |
(Grad) |
Emulsion der |
Polyätherreihe 40 x (gleich Kaut- |
(3) schukblatt) - - x - - - x |
" 20 x ( " ) - - x - - - x |
" 10 x (schuppen- |
artig) - 99 x x - - x |
" 5 x ( " ) - 86 x - - x |
" 4 o 5 50 o groß mittel o |
" 3 # 5 45 o groß groß # |
" 2 # 5 39 o groß groß # |
" 1 o 5-4 31 o mittel mittel o |
" 0,5 x (gleich Woll- |
decke und Flanell) 3-2 28 o gering mittel x |
Emulsion der |
Polyätherreihe 45 x (gleich Kaut- |
(4) schukblatt) - - x - - - x |
" 20 x ( " ) - - x - - - x |
" 15 x ( " ) - - x - - - x |
" 9 x (schuppen- |
artig) - 98 x x - - x |
" 7 x ( " ) - 92 x - - x |
Tabelle IV (Fortsetzung)
Emulsion der |
Polyätherreihe 5 x (schuppen- |
(4) artig) - 87 x - - x |
" 3 # 5 48 0 groß groß # |
" 1 o 5 33 o mittel mittel o |
" 0,5 x(gleich Woll- |
decke und Flanell) 3-2 30 ogering mittel X |
Bemerkung: Emulsion der Polyätherreihe (3) "VONDIC 1310" (4) "VONDIC 1340"
Beispiel
3 Ähnlich Beispiel 1 wurde ein 150 den/40 Faden wollartiges (falsch gezwirntes)
bearbeitetes Nylongarn als Kette benutzt, und der verwendete Schuss war eine Faser
vom Insel-In-See-Typ, dessen Seekomponente aus Polyacrylnitril-Styrolmischpolymer
(24 : 76) und dessen Inselkomponente aus Nylon-6 bestand.
-
Inselzahl 18 Insel/See-Verhältnis 50/50 Denier 4,8 den Faserlänge
51 mm Kräuselzahl 8 - 12 Erhebungen/Zoll Diese Garne wurden zu 20/2 S gesponnenen
Garnen verarbeitet.
-
Mit einem sauren Farbstoff waren sie kastanienfarben gefärbt.
-
Das Denierverhältnis "Y" von Schuss zu Kette betrug 1,75, und die
Zahl der flottierenden Schussfäden "U" betrug 7. In allem übrigen wurde das Beispiel
1 wiederholt, um einen schwedenlederartigen Stoff zu erhalten, der frei von Pilling
und frei von Lockerung bei ausgezeichnetem Griff war.
-
Beispiel 4 Ein erhabener Webstoff, der durch dieselbe Arbeitsweise
wie in Beispiel 1 erhalten war, wurde mit einer Dimethylformamidlösung von Polyurethan
beschichtet, das nach erprobter Methode aus Polyäther, Polyester, Methylendiphenyldiisocyanat
und Methylen-bisanilin
erhalten worden war. Die Beschichtungs
menge betrug 9 g/ m2, berechnet als Polyurethan von der Rückseite. Die Beschichtung
erfolgte in ähnlicher Weise wie beim Tiefdruck mittels einer Gravurrolle der Maschenzahl
120. Ein anderer gerauhter Webstoff wurde mit einer wässrigen Polyurethanlösung
in einer Menge von 15 g/m2, berechnet als Polyurethan, zubereitet. Wenn diese beiden
Stoffe ausreichend bei 140°C getrocknet waren, stellten sie schwedenlederartige
erhabene Webstoffe von 0,70 mm Dicke dar, die schmiegsam waren (Drapierfähigkeit
30 mm), einen besseren Griff als das Original hatten, beachtliche Ausgeglichenheit
zwischen Kette und Schuss, stabilisierte aufragende Fasern (Pillingwiderstandsgrad
3) und bessere lange Noppen hatten. Das Erzeugnis ist aber nicht so gut wie das
des Beispiels 1. Die ursprüngliche Breite des ausgerüsteten Stoffes betrug 99,0
cm. Nach der Kontraktion war die Breite 85,0 cm (14% Veränderung). Nach Entfernung
der Seekomponente betrug die Breite 88,0 cm (11,1 % änderung). Nach der Färbung
betrug die Breite 86,7 cm (12,4% Xnderung) , und nach der Rauhung betrug die Breite
77 cm (22,2% Änderung).
-
Wenn jeder dieser schwedenlederartigen gerauhten Webstoffe unter einem
Elektronenabtastmikroskop beobachtet wurde, war festzustellen, daß Polyurethan an
der Faser des Stoffes mit Ausnahme des erhabenen Anteils in einem tupfenartigen
Zustand, in faserartigem Zustand oder in Gestalt mehrergkleiner Filmstückchen anhaftete.
-
Beispiel 5 Wenn ein erhabener Webstoff auf dieselbe Weise wie Im Beispiel
4 hergestellt, jedoch als Kette 150 den/48 Faden PolySthylenterephthalatfaser mit
kreisförmigem Querschnitt vom Bimetalltyp durch Unterschied im Polymerisationsgrad
(Strukturviskositätswerte 0,6 und 0,8) benutzt wurde, erhielt man ein schmiegsames
hochwertiges schwedenlederartiges gerauhtes Erzeugnis mit ausgezeichneter Faseraufrichtung,
bestehend aus flaumigen haarartigen extrafeinen Fasern bei kaum erkennbarer Webstruktur
und frei von Lockerung. Der Stoff ist jedoch nicht so gut wie der des Beispiels
1.
-
Beispiel 6 Mit einem Faden vom Insel-in-See-Typ von 3,8 den x 51 mm
und einem Kräuselungsverhältnis von 12 Erhebungen/Zoll bestehend aus 55% Polyäthylenterephthalat
und 45% des Seebestandteiles aus Polystyrol wurde eine 2,5 den x 51 mm Polyäthylenterephthalatfaser
enthaltend 11 Mol.-% Adipinsäure als Mischpolymerisierbestandteil in einem Verhältnis
von 100 Einheiten des ersteren auf 15 Einheiten des letzteren vermischt und die
Mischung zu einem 30/2 S Spinngarn verarbeitet . Dann wurde unter Benutzung dieses
Spinngarnes als Schuss und eines 100 den/32 Faden Wollgarnes aus Polyäthylenterephthalat
als Kette ein 5-fach-Satin mit einer Dichte von 100 Kettfäden/Zoll und 55 Schussfäden/Zoll
verwebt. Das Denierverhältnis "Y" von Schuss zu Kette betrug 1,77, und die Zahl
der flottierenden Schusifäden "U" war 4.
-
Der erhaltene Webstoff wurde waxm behandelt, wobei die Seekomponente
durch Trichloräthylen entfernt wurde. Darauf wurde der Stoff getrocknet und dann
unter Druck bei 12O0C auf mitternachtsblau gefärbt. Der gefärbte Stoff wurde 8 mal
durch eine Aufrauhmaschine geleitet. Mit der Rückseite des so erhaltenen Webstoffes
wurde eine heiße Walze bei 2350C langsam mit einer Geschwindigkeit von 0,5 m/min
in Kontakt gebracht, um die Faser teilweise zu schmelzen. Darauf wurde ein teilweise
niedergelegter Anteil der aufragenden Fasern geschliffen, um sich wieder aufzurichten.
Der erhaltene rauhe Webstoff hatte eine Drapierfähigkeit von 28 mm, Griff von Kette
und Schuss war gut ausgeglichen, und der Stoff hatte einen Pillingfestigkeitflgrad
von 5, was sehr gut ist.
-
Der gerauhte Webstoff wurde dann mit 2%iger Dimethylformamidlösung
von Polyurethan behandelt, die 10% Ruß enthielt, koaguliert und getrocknet. Wenn
der so behandelte Stoff poliert wurde, so wurde er insgesamt noch besser. Tatsächlich
hatte er einen sehr ähnlichen Griff wie Schwedenleder.
-
Eine Beobachtung des Schnittes dieses Stoffes unter einem Elektronenstrahlabtastmikroskop
bestätigte, daß die Faser des Stoffes mit Ausnahme des aufragenden Teils teilweise
geschmolzen war und das Polyurethan in einem feinen tupfenartigen Zustand anhaftete.
-
Beispiel 7 Ein zur rückwärtigen Fläche kommender Schuss wurde mit
einem
falsch. gezwirnten verarbeiteten Garn von 100 den/32 Fäden
ähnlich denjenigen versetzt, das als Kette benutzt wurde, ein Mischspinngarn einer
Faser vom Insel-in-See-Typ und einer niedrigschmelzenden Faser, wie im Beispiel
5, wurde als zur Oberfläche kommender Schuss und dasselbe Garn wie in Beispiel 6
als zur Oberfläche kommende Kette beim Weben eines doppelt gequetschten Sfach-Satins
benutzt. Das Denierverhältnis '8Y" von Schuss zu Kette betrug 1,77, und die. Zahl
der flottierenden Schussfäden Zur war 4. Wenn dann dieselbe Behandlung wie in Beispiel
4 durchgeführt wurde, erhielt man einen. gerauhten Webstoff mit besserem Griff (Kette
und Schuss waren gut ausgeglichen), ausgezeichneter Fixierung der aufragenden Fasern
(Pillingwiderstandsgrad 4 bis 5). Dieser Stoff hatte eine ausgezeichnete Glätte
und Kreidemarkiereigenschaft.
-
Beispiel 8 Wie in Beispiel 6 wurde als niedrigschmelzende Faser eine
Polypropylenfaser benutzt, deren Anteil auf 18 Teile gebracht wurde.
-
Außerdem wurde die Stufe der Auflösung des Polypropylens bei einer
Temperatur im Bereich von 190 bis 22O0C durchgeführt.
-
Im übrigen wurden genau die Maßnahmen des Beispiels 6 befolgt.
-
Obgleich das Grundblatt des gerauhten Webstoffes infolge einer Färbungsdifferenz
von Polypropylen weißlich aussah, erlangt der Stoff Interesse als Handelsware an
sich, er hät bessere Fixierung der aufragenden Fasern (Pillingfestigkeitsgrad 5)
und ausgezeichnete Drapierfähigkeit (32 mm). Auch war der Griff in Kette und Schuss
ganz ausgezeichnet, verglichen mit einem gerauhten
Stoff, dem
keine niedrigschmelzende Faser aus Polypropylen zugesetzt war.
-
Die Drapierfähigkeit wurde beurteilt, indem eine Probe auf einem um
45° geneigten Brett gleiten gelassen und der Abstand gemessen wurde, bis er eine
Rampe berührte. Die Pillingfestigkeit wurde nach der ICI-Methode (ICI-Pilling-Prüfer)
in 5 Graden bewertet.
-
Beispiel 9 Als Kette wurde ein 75 den/24 Faden wolliges Zwillingsgann
(falsch gezwirntes verarbeitetes Garn) aus Polyäthylenterephthalat und als Kette
eine zusammengesetzte Faser vom Insel-in-See-Typ benutzt, deren Inselkomponente
aus Polyäthylenterephthalat und deren Seekomponente aus einem Polymer, hauptsächlich
von Polystyrol, bestand. Im einzelnen waren die Eigenschaften der als Schuss benutzten
Faser folgende: Inselanzahl 16 Anteil der Inselkomponente 55% Anteil der Seekomponente
45% Denier 3,0 den Faserlänge 76 mm Kräuselungszahl 12 Erhebungen/Zoll Diese Fasern
wurden zu 1/12 Spinngarnen (Wollgarnfeinheitszahlen) verarbeitet, und die Zwillingsbildung
wurde durchgefhrt.
-
(2/12) Unter Verwendung dieser Garne als Kette und Schuss wurde ein
Türkischsatin (4fach-Satin) so gewebt, daß die Dichte Kettfäden/Zoll und 37 Schussfäden/Zoll
wurde. Das Denierverhältnis Y von Schuss zu Kette betrug 1,74, und die Anzahl der
flottierenden Schussfäden "U" war 3.
-
Der erhaltene Satinstoff wurde in derselben Weise wie in Beispiel
1 behandelt, so daß man einen 0,78 mm dicken schwedenlederartigen gerauhten Webstoff,
vorzugsweise für Kleidungsstoffe erhielt, der Ausgleichzwischen Kette und Schuss,
ausgezeichneten Griff, ausgezeichnete Pillingfestigkeit, ausgezeichnete Noppen ohne
jeden Eindruck der Webstruktur nach dem Färben erhielt.
-
Beispiel le Dieselben Fasern wie in Beispiel 9 wurden benutzt, und
der Schuss wurde zu einem 1/11 Spinngarn verarbeitet. Diese Garne wurden zu einem
Türkischsatin verwebt, so daß die Webdichte etwa 75 Kettfäden/Zoll und 54 Schussfäden/Zoll
betrug. Das Denierverhältnis "Y" von Schuss zu Kette betrug 1,87, und die Zahl der
flottierenden Schussfäden "U" war 3.
-
Der Satinstoff wurde 4 mal mit Trichloräthylen ausreichend gewaschen,
um die Seekomponente des Schusses zu entfernen. Darauf wurde der Stoff in heißes
Wasser von 96 bis 980C 2 Minuten eingetaucht, um die Kräuselung der Kette zu entwickeln.
-
Der so behandelte Stoff wurde 2 mal durch eine französische Aufrauhmaschine
und 2 mal durch eine deutsche Aufrauhmaschine (insgesamt 4 mal) geleitet und darauf
2 mal durch eine Schermaschine geführt, um einen gerauhten-Webstoff von ausgezeichneter
Dichte der aufragenden Fasern zu erhalten, in welchem überhaupt keine Webstruktur
erkennbar war.
-
Dieser gerauhte Webstoff wurde mit einer 7%igen Dimethylformamidlösung
von Polyurethan der MBA-Reihe (MDI) getränkt, wobei 75 Teile Polyätherglykol und
25 Teile Polyesterglykol benutzt wurden. Der getränkte Stoff wurde bei einem Walzenabstand
von 80% der Dicke des Stoffes ausgequetscht, nass koaguliert und getrocknet. Die
Menge des diesem trockenen Stoff anhaftenden Polyurethans betrug 21 g/m2. Da die
aufragenden Fasern auf der Oberfläche dieses Stoffes merklich abfielen, wurde der
Stoff durch Papiermaschen Werk-Nr. 150 mittels einer Sandbandpoliermaschine geleitet,
um einen schwedenlederartigen gerauhten Webstoff zu erhalten, der ausgezeichneten
Griff, gleichförmige Noppen, Xusgleich zwischen Kette und Schuss und ausgezeichnete
Pillingfestigkeit besaß.
-
Dieser Stoff wurde mit einem dispergierten Farbstoff auf einer Rundlaufdruckfärbemaschine
unter Zusatz eins antistatischen Mit tels gefärbt, wasserdicht gemacht und zu einem
Erzeugnis verarbeitet. Die Dicke dieses behandelten Stoffes betrug 0,72 na, es war
ein ausgezeichneter schwedenlederartiger rauher Webstoff für Kleidungsstücke. Bei
Beobachtung unter einem Elektronenstrahlabtastmikroskop
zeigt
der Schnitt durch dieses Produkt viele feine Filmstücke von Polyurethan anhaftend
an der Faser des Stoffes mit Ausnahme des aufragenden Anteils.
-
Beispiel 11 Dasselbe Garn wie in Beispiel 1 wurde zu einem Sfach-Satinstoff
verwebt, so daß die Gewebedichte 80 Kettfäden/Zoll und 55 Schussfäden/Zoll betragen
sollte. Das Denierverhältnis "Y" von Schuss zu Kette war 1,75, und die Anzahl der
flottierenden Schussfäden Zur war 4. Dieser Satinstoff wurde 4 mal mit Trichloräthylen
ausreichend gewaschen, um die Seekomponente des Schusses zu entfernen, und dann
2 Minuten in heißes Wasser von 96 bis 980C eingetaucht, um die Kräuselung der Kette
zu entwickeln. Darauf wurde der behandelte Satinstoff 4 mal durch eine französische
Rauhmaschine und 2 mal durch eine deutsche Rauhmaschine (insgesamt 6 mal) geführt,
um einen gerauhten Webstoff mit großer Dichte aufragender Fasern zu erhalten, worin
der Anschein einer Webstruktur überhaupt nicht sichtbar war.
-
Dieser gerauhte Stoff wurde mit einer 5%igen wässrigen Polyurethanemulsion
getränkt, äusgequetscht, so daß die anhaftende feuchte Menge Wasser-Polyurethan
300 g/m2 betrug, zwischen Wa1-zen hindurchgeleitet, getrocknet und verfestigt. Der
erhaltene Stoff hatte keinen sehr guten Oberflächengriff, weil die Fasern des aufragenden
Anteils abfielen, wenn jedoch dieser Stoff 2 mal durch Papiermaschen Nr. 280 mittels
einer Sandbandpoliermaschine zwecks Fertigpolierung geführt wurde, wurden die aufragenden
Fasern
gut. Wenn anschliessend der polierte Stoff mit einem dispergierten Farbstoff auf
einer Rundlaufdruckmaschine grün gefärbt wurde, wobei die Färbung eine Stunde bei
125°C und Reduktionswaschung 30 Minuten bei 80°C durchgeführt wurden, so wurde der
Stoff schwedenlederartig und besaß ausgezeichneten Griff, gleichförmige Noppen,
Ausgleich zwischen Kette und Schuss und ausgezeichnete Pillingfestigkeit.
-
Bei Betrachtung des Schnittes dieses schwedenlederartigen Stoffes
unter einem Elektronenstrahlabtastmikroskop war zu erkennen, daß Polyurethan an
der Faser des Stoffes mit Ausnahme des aufragenden Teils in Form feiner Filmstückchen
anhaftete.
-
Beispiel 12 Da auf der RUckseite des fertigpolierten gerauhten Webstoffes
nach Beispiel 11 etwas Flaum erschien, wurde die Rückseite durch eine Flaumabbrennmaschine
geleitet und dann gefärbt. Dieser Stoff war schwedenlederartig und hatte eine glatte
Rückseite und höheren Handelswert.
-
Querdeckfaktor Längsdeckfaktor Bsp. 1 60 100 C = - = 13,4 C = - =
16,9 20 35 Bsp. 2 C , 13,4 C 0. 16,9 Bsp. 3 C + 13,4 C + 16,9 Bsp. 4 C T 13,4 C
T 16,9
Bsp. 5 C T 13,4 C T 16,9 Bsp. 6 100 C = 55 # 10,05 C = 100
# 13,7 30 53 Bsp. 7 C # 10,05 C 1 13,7 Bsp. 8 C.# 10,05 C T 13,7 Bsp. 9 37 75 C
= 37 # 8,22 C = 75 # 12,7 20,3 35 Bsp. 10 54 75 C = # 12,5 C = #. 12,7 18,7 35 Bsp.
11 55 80 C = 55 # 12,3 C = 80 # 13,5 20 35 Bsp. 12 C T 12,3 C T 13,5