DE2309179A1 - Verfahren zur herstellung von formkoerpern aus kohlefasern bzw. -faeden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von formkoerpern aus kohlefasern bzw. -faedenInfo
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Description
024-20.241Ρ 23- Februar 1973
LION OIL & PAT COMPANY, LTD. Tokio (Japan)
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Kohlefasern bzw. -fäden
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus "verstärkten" bzw. gebundenen
Kohlefasern bzw. -fäden, und zwar insbesondere durch Bildung eines Überzuges aus einem Homo- oder Copolymeren auf
der Oberfläche der Kohlefasern und Formen der beschichteten Fasern bzw. Fäden.
Kohle- bzw. Kohlenstoffasern oder -fäden werden als
eines der Kohlematerialien weltgehend als Wärmeisolationsmaterialien, Filtermaterialien, Adsorptionsmittel, Heiz«
elemente, Raketenköpfe usw. verwendet. Wegen ungenügender
O24-(3Oi2)-NöBk 309839/084 S
Festigkeit sind jedoch ihre Anwendungsbereiche beträchtlich beschränkt. Zur Verbesserung der Festigkeit wurde die Imprägnierung
der Pasern mit Harzen vorgeschlagen, jedoch sind die auf diese Weise erhaltenen Produkte in Anbetracht der ungenügenden
Haftung der Harze an den Fasern, die zu einer geringen Zwischenschicht-Scherfestigkeit Anlaß gibt, auch
nicht voll befriedigend.
Primäres Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Kohlefasern oder -fäden
mit verbesserter Festigkeit. Diese sollen insbesondere auf einfache Weise erhalten werden.
Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung hervorgehen.
Gemäß der Erfindung können Formkörper aus Kohlefasern oder -fäden mit verbesserten physikalischen Eigenschaften
wie Abriebfestigkeit, Schlagfestigkeit und elektrischer Leitfähigkeit
dadurch erhalten werden, daß man ein radikalhomo- oder -copolymerisierbares Vinylmonomeres oder solche Monomeren
In Kontakt mit den Kohlefasern unter Bildung einer Homo- oder
Copolymeraehicht auf den Oberflächen der Kohlefasern polymerisiert
und die homo- oder copolymerbeschichteten Kohlefasern unter Wärme und Druck formt.
Als "radlkalhomopolymerlsierbares oder radikalοopolymerislerbaret
Vinylmonomeres bzw. Vinylmonomere" werden hier Monomere
bezeichnet, die zu einer vlnyllsehen Homopolymer!sation
oder vinyl!sehen Copolymerisation in Gegenwart eines Radikal-
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polymerisationsinitiators befähigt sind. Zu solchen Monomeren gehören beispielsweise ungesättigte Fettsäuren, wie Acrylsäure
und Methacrylsäure sowie Salze und Ester solcher ungesättigten Fettsäuren; Vinylester von Fettsäuren wie Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinyllaufat und Vinylstearatj Diene wie Butadien, Isopren und Chloropren; halogenierte Olefine
wie Vinylchlorid und Vinylidenchlorid; Styrole wie Styrol selbst, m-Chlorstyrol und Pentachlorstyrol, ungesättigte
Isocyanate wie Vinylisocyanat; höhere Olefine wie 1-Penten
und 1-Hexen; und ungesättigte Ketone wie Methylvinylketon. Diese Monomeren können einzeln oder in Form von Mischungen
von zwei oder mehreren Vertretern derselben verwendet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden Kohlefasern und Vinylmonomeres bzw. Vinylmonomere zu einem nicht-polaren Lösungsmittel
wie η-Hexan hinzugegeben und gut durchmischt, worauf die Mischung mit einem Polymerisationsinitiator wie Benzoylperoxid«der
Azo-bis-isobutyronitril versetzt und die Polymerisation durchgeführt wird. Gemäß einer anderen bevorzugten
AusfUhrungsart wird ein Vinylmonomeres in Kohlefasern oi.
absorbiert, die dann zur Herbeiführung der Polymerisation
in ein einen Polymerisationsinitiator'enthaltendes nichtpolares
Lösungsmittel eingeführt werden.
Nach Beendigung der Polymerisation werden die Kohlefasern oder -fäden abfiltriert, gewaschen und getrocknet, wodurch
mit einem Homo- oder Copolymeren beschichtete Kohlefasern erhalten werden. Diese resultierenden beschichteten Fasern
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werden dann in eine Metallform gebracht und bei einer Temperatur
von 150 - 400°C unter einem Druck von 5 - 250 kg/cm2 geformt. Auf diese Weise wird ein Formkörper mit hoher Festigkeit
erhalten.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren anzuwendende Menge Vinylmonomer variiert abhängig von der beabsichtigten Verwendung
des resultierenden Formkörpers,im allgemeinen wird jedoch das Vinylmonomere in Mengen von 1 - 100 Gewichtsteilen
vorzugsweise 5-50 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Kohlefasern angewandt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können zum Zeitpunkt der Formgebung unterschiedliche Zusätze»
die üblicherweise für die Formung von Kunststoffen verwendet werden, zu den Kohlefasern hinzugegeben werden,
um dem resultierenden Formkörper gewünschte Eigenschaften zu verleihen. Man kann auch die homopolymer- oder copolymerbeschichteten
Kohlefasern gemäß der Erfindung mit anderen Formmaterialien mischen und diese Mischung dann der Formung
unterwerfen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die Kohlefasern, die an ihren Oberflächen einen überzug aus einem Homo- oder
Copolymeren eines Vinylmonomeren haben, als Rohmaterial bzw. zugeschnittenes Rohmaterial für die Formgebung verwendet
und ein Formkörper aus Kohlefasern aus diesem Material gebildet. Der resultierende Formkörper wird somit aus Kohlefasern
zusammengesetzt, die von einem auf ihren Oberflächen
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gebildeten Homo- oder Copolymeren eng umschlossen werden
und er hat damit veränderte physikalische Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit, Schlagfestigkeit und elektrische
Leitfähigkeit.
Diese Eigenschaften können durch angemessene Veränderung des Gewichtsverhältnisses von Homo- oder Copolymer zu
dem Kohlefasersubstrat frei kontrolliert oder eingestellt
werden. Ferner kann die elektrische Leitfähigkeit auch durch Änderung der Zahl der Kohle-Kohlekontaktpunkte beim
Formen kontrolliert werden.
Obgleich herkömmliche Kohlefasern lediglich in begrenzten Anwendungsbereichen wie beispielsweise als Wärmeisolationsmaterialien,
Filtermaterialien, Adsorptionsmittel, Heizelemente, elektrische Wellen absorbierende Materialien, Packungsmaterialien, Raketen- bzw. Raumfahrzeugteile und dergleichen
angewandt werden, kann gemäß der Erfindung eine Veränderung der Eigenschaften der Formkörper relativ leicht erreicht werden,
die eine Erweiterung der Anwendungsbereiche von Formkörpern aus Kohlefasern zuläßt. So ist es beispielsweise
möglich, ein Kohlefaserprodukt zu erhalten, das einem nicht
gewebten Stoff ähnelt, wenn die Formung unter einem relativ niedrigen Druck erfolgt. Ferner kann ein Bremsklotz oder
-belag, ein Tieftemperaturheizelement oder dergleichen aus dem Formkörper gemäß der Erfindung hergestellt werden.
Es folgt ein Beispiel zur Erläuterung der Erfindung.
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Eine Mischung von 1 g Benzoylperoxid und 100 g wonomerent
Methylmethacrylat wurde in Kohlefasern mit einem Durchmesser von etwa 10 /u und einer Länge von etwa 100 /u adsorbiert.
Danach wurden die Kohlefasern in l600 g η-Hexan suspendiert und die Temperatur unter Rühren auf 700C erhöht. Bei dieser
Temperatur erfolgte die Reaktion über eine Zeitdauer von 5 Stunden. Nach Beendigung der Reaktion wurden die Peststoffe
durch Filtrieren gesammelt und bei 1300C getrocknet. Der
Anteil des organischen Materials im so gewonnenen Feststoff lag bei 19*2 %. Als Ergebnis einer mikroskopischen Untersuchung
wurde gefunden, daß der Feststoff aus Kohlefasern mit polymerbeschichteter Oberfläche besteht.
Die resultierenden mit Polymethylmethacrylat beschichteten Kohlefasern wurden in eine Metallform von 200 mm . 20 mm
10 mm Größe gebracht und 5 Minuten lang bei einer Temperatur von 300°C unter einem Druck von 120 kg/cm geformt zur Erzielung
eines band- oder stabähnlichen Formkörpers von 200 mm . 20 mm . 1 mm Größe. Dieser Formkörper ergab sehr gute Ergebnisse
bei Verwendung als Tieftemperaturheizelement.
Die obigen polymerbeschichteten Kohlefasern wurden in die gleiche Form wie oben gebracht und 30 Minuten lang bei
einer Temperatur von 3000C unter einem Druck von 5 kg/cm
geformt unter Erzielung eines filzähnlichen Formkörpers mit einer Oröße von 200 ram . 20 mm . 2 mm. Dieser Formkörper
war als Packungsmaterial bzw. Dichtungsmaterial geeignet,
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Die obigen polymerbeschichteten Kohlefasern wurden
zu einer Platte von 1 mm Dicke geformt und dann in einer bei 30O0C gehaltenen Scher- oder Schneidform behandelt
zur Erzielung kleiner stabähnlicher Formkörper mit einem Querschnitt von 1 mm Seitenlänge, die für BUrsten für
kleine Motoren geeignet waren.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Kohlefasern, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein radikalhomo- oder -copolymerisierbares Vinylmonomeres
oder solche Monomeren in Kontakt mit den Kohlefasern unter Bildung einer Homo- oder Copolymerschicht auf
den Oberflächen der Kohlefasern polymerisiert, die dann unter Wärme und Druck geformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch ], dadurch gekennzeichnet, daß
die Kohlefasern mit homo- oder copolymerbeschichteten Oberflächen durch Polymerisation von Vinylmonomeren in Kontakt
mit den Kohlefasern in einem nicht-polaren Lösungsmittel unter Verwendung eines Polymerisationsinitiators hergestellt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kohlefasern mit homo- oder copolymerbeschichteten Oberflächen durch Einbringen der Kohlefasern mit adsorbierten
Vinylmonomeren in ein nicht-polares Lösungsmittel mit darin
enthaltenem Polymerisationsinitiator zur Herbeiführung der Polymerisation hergestellt werden.
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- 1972-02-24 JP JP47019544A patent/JPS4888162A/ja active Pending
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1973
- 1973-02-23 GB GB902273A patent/GB1382402A/en not_active Expired
- 1973-02-23 DE DE2309179A patent/DE2309179C2/de not_active Expired
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Also Published As
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GB1382402A (en) | 1975-01-29 |
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