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11Handschere und Verfahren zu ihrer erstellung" Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum herstellen von zurit Schneiden von insbesondere Papier, Folien,
Textilstoffen u. dgl. dienenden Handscheren, deren aus Blatt und HalI:L bestehende
Scherenbecken aus vorzugsweise rostfreiem Stahlblech gestanzt, geformt und geschliffen
werden Weiterhin betrifft die Erfindung auch eine solcherinaßen hergestellte Handschere,
deren Scherenbecken über ein Drehgelenk miteinander verbunden sind.
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Bekannte Handscheren von hinreichender Qualität, insbesondere hinsichtlich
ihrer Schneidhaltig};eit, werden bisher durchweg durch Schmieden ihrer aus Stahl
bestehenden Scherenbecken erzeugt. Dabei wird von eine. entsprechend vorgeformten,
sogenannten Spaltstück ausgegangen, das erhitzt und in eine entsprechende Gesenkform
eingebracht bzw. dort geschlaiedet wird. Hieran schließen sich zahlreiche Nachbehandlungsvorgänge
an, insbesondere das Lochen des Scnerenauges und der Bohrung für das Drehgelenk,
das
Drücken der Drehgelenkstelle, Abtrennen der Grate usw., aber
auch das Härten des Schrenblattes, um eine hohe Standzeit der Schneidkanten zu erzielen.
Danach folgen das Anlassen der Schrenbecken auf eine bestimmte'Temperatur, das Nachrichten
der Scherenblätter sowie das Schleifen ihrer Schneidkanten. Neben diesen wesentlichsten
Bearbeitungsvorgängen bei der Schmiedeherstellung von Scherenbecken gibt es noch
andere zahlreiche Behandlungsvorgänge, die zumeist der Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
solcher geschmiedeten Handscheren dienen, w insbesondere Läppen, Bürsten, Pliesten
u. dgl. Auch werden solche Scheren, sofern sie nicht aus rostfreiem Stahl hergestellt
werden, regelmäßig noch mit einer Oberflächenvernickelung versehen.
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All diese Bearbeitungsvorgänge sind recht mühevoll, zeit-und kostenaufwendig,
so daß solche Qualitätsscheren verhältnismäßig teuer sind.
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Daher ist man auch bereits dazu übergegangen, Handscherenbecken aus
dünnem, etwa o,4 bis 0,6 mm dickem Stahlblech herzustellen, wobei die Scherenbecken
jeweils aus dem Stahlblech gestanzt und anschließend zumindest im Bereich ihrer
Schneidkante in doppelter Weise gekrümmt werden, und zwar so, daß eine erste Krümmungsachse
etwa in Richtung des Scherenblattes verläuft und eine zweite Krümmungsachse etwa
senkrecht zu der ersten Krümmungsachse in der Ebene des Scherenblattes liegt.
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Anschließend wird das Scherenblatt an seiner Schneidkante
noch
geschliffen, und zwar wird der sogenannte Abzug angebracht. Schließlich wurden die
entsprechend geformten Scherenbecken durch einen das Drehgelenk bildenden Niet miteinander
verbunden. Auf diese Weise können solche Scheren sehr viel leichter, schneller und
kostensparender hergestellt werden. Ihre Qualität läßt dafür aber auch zahlreiche
Wünsche offen. Es sind eben Scherenbecken aus dünnem Blech, die noch dazu eine Härte
von weniger als 45 HRC (Rockwell) aufweisen und demzufolge auch nur eine sehr geringe
Schneidhaltigkeit besitzen.
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Auch rein äußerlich wirken solche Scheren ausgesprochen blechern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zum Schneiden von
insbesondere Papier, Folien, Textilstoffen u. dgl. dienende Handschere zu schaffen,
die einerseits wesentlich einfacher als die geschmiedeten Scheren herzustellen ist,
andererseits aber deren Qualität durchaus erreicht oder sogar noch übertrifft. Um
das zu erreichen, werden gemäß der vorliegenden Erfindung die Scherenbecken aus
mindestens 1,2 mm starkem Stahlblech gestanzt, im Bereich ihres Blattes und Drehgelenks
an ihrer ringsumlaufenden Randkante nach innen umgebogen, alsdann durch Wärmebehandlung
auf mindestens 52 HRC (Rockwell-Härte) gehärtet und schließlich an den einander
zugewandten Innenseiten ihrer umgebogenen Randkanten flach geschliffen.
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Auf diese Weise kommt man zu einer Handschere, die, obwohl aus Stahlblech
bestehend, den stabilen Eindruck einer geschmiedeten Handschere erweckt, vor allem
aber auch
gehärtete und an ihrer Innenseite geschliffene Schneidkanten
besitzt, die von großer Schneidhaltigkeit sind.
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Line solche sehr preiswert herzustellende Schere genügt auch größeren
Qualitätsansprüchen, wird insbesondere auch der sogenannten Solinger Qualität gerecht.
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Die Scherenbecken können einer Schutzgashärtung unterworfen werden,
was allerdings kostspieliger ist.
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Es enpfiehlt sich daher, eine Ölhärtung der Scherenbecken.
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Dann müssen die Scherenbecken aber, um die von der Ölhärtung stcmunenden
Dunkelstellen zu entfernen, noch poliert werden, bevor sie innenseitig geschlitfen
werden.
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Bei den nach dem oben hergestellten Verfahren hergestellten Handscheren
besitzen die Scherenbecken nach einer weiteren Erfindungsmerkmal im Bereich ihres
Blattes und Drehgelenks einen U-itirraigen ,uerschnitt mit bzw wesentlich flach
verlaufendem Querschnittssteg und kurzen, schräg nach außen weisenden Querschnittssclienkeln,
wobei beide Scherenbecken durch eine das Drehgelenk bildende Gelenkschraube miteinander
verbunden sind, deren Gewindeteil vorteilhaft leicht konisch ist. Der im wesentlichen
flach verlaufende U-förmige Querschnitt der Scherenbecken leBt die äußerlich wie
aus Spaltstücken ceschrniedet erscheinen, liefert darüber hinaus aber auch einen
wesentlichen Beitrag zur Stabilität und Standfestigkeit der Scherenblätter. Weiterhin
können dabei in dem flach verlaufenden Querschnittssteg Beschriftungseinprägungen
bzw.
-ravuren leicilter vorgenommen werden. Durch die in ihrem Gewindeteil leicht konische
Gelenkschraube kann das Drehgelenk von Fall zu Fall nachgezogen bzw. nachgespannt
werden, wodurch ein auseinanderklaffen der Scherenblätter jederzeit verwilieden
werden kann. Bei der jeweiligen Nachspannen bzw. Nachdrehen der Gelenkschraube yräbt
sich deren leicht konischer Gewindeteil in das zylindrische Gegengewinde an dem
einen Scherenbecken entsprechend tiefer ein, wodurch ein selbsttätiges Lösen der
Gelenkschraube verhindert wird.
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Die an den Scherenbecken befestisten Griffaugen bestehen vorteilhaft
aus entsprechend geformtem Kunststoff, der an die Beckenhalrtie angespritzt wird.
An den einander zugewandten Innenseiten der Kunststoff-Griffaugen sind zweckr.äßig
noch Distanznocken angeformt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Dabei zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäß hergestellte und beschaffene Handschere in
der Draufsicht, während die Fig. 2, 3 und 4 jeweils Schnitte nach den Linien II-II,
III-III und IV-IV der Fig. 1 zeiten, wobei die Schnittdarstellungen der Fig. 2 und
3 in vergrößertem Iiaßstab gehalten sind.
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Die zui Schneiden von insbesondere Papier, Folien, Textilstoffen
u. dgl. dienende handschere besitzt zwei
jeweils aus blatt 1 und
Halm 2 bestehende Scizerenbecken 3 bzw. 4. Diese 3, 4 sind aus mindestens 1,2 WL
starker: Stahlblech gestanzt. Im Bereich ihres Blattes 1 und Drehgelenks 5 sind
die Scherenbecken an ihrer ringsumlaufenden Randkante 6 bzw. 7 nach innen umgebogen,
und zwar so, daß sich später, d. h. nach dem Schleifen die in den ig. 2, 3 und 4
wiedergegebenen Querschnittsformen ergeben. 17ie ersichtlich handelt es sich dabei
url einen U-förmigen Querschnitt mit einerii im wesentlichen flach verlaufenden
Querschnittssteg 8 und kurzen, schräg nach außen weisenden Querschnittsschenkeln
9. ach der entsprechenden Verformung der Scherenbecken 3, 4 werden diese durch eine
entsprechende f.lärmebehandlung auf mindestens 52 hRC (Rockwe ll-IIärtegrade ) gehärtet,
und zwar entweder im Wege der Schutzgas- oder Ölhärtung, wobei im letzteren Falle
die Scherenbecken noch poliert werden, um sie von den Härtespuren zu befreien. Alsdann
werden die Scherenbecken an den einander zugewandten Innenseiten 6' bzw.
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7' ihrer umgebogenen Randkanten 6 bzw. 7 flach ceschliffen, wodurch
sich scharfe Schneidkanten ergeben, ohne daß dazu das sonst übliche Abzugsschleifen
notwendig wäre. An den Scherenbeckenhalmen 2 sind die aus entsprechendem Kunststoff
bestehenden Griffaugen 1o angespritzt, an deren Innenseiten noch kurze Distanznocken
11 angeformt sind.
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Schließlich werden beide Scherenbecken über die das Drehgelenk 5
bildende Gelenkschraube 12 miteinander verbunden. Diese Gelenkschraube 12 ist rlit
ihren linsenföflir
-en Knopf 12' entsprechend Fig. 4 in eine platte,
entsprechend gestaltete Bohrung 4' im oberen Scheren becken 4 eingesetzt und ragt
init ihrem leicht konisch ausgebildeten Gewindeteil 12'' in die mit entsprechender.
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Gegengewinde versehene zylindrische Bohrung 3' in dem unteren Scherenbecken
3 hinein. Dadurch wird die Gelenkschraube 12 gegen Lösen gesichert. Sie kann jederzeit
leicht nachgezonen werden, um ein Auseinanderklaffen der beiden Scherenblätter 1
bzw. ihrer Schneidkanten 1' zu vermeiden.
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Für die Gebrauchstüchtigkeit der neuen Handschere ist es wichtig,
daß die bei oder nach des Ausstanzen aus dem hinreichend dicken Stahlblech geformten,
nach innen urgebogenen Randkante 6 bzw. 7 sich über das Drehgelenk 5 hinaus erstrecken,
so daß die beiden Scherenbecken im Bereich des Drehgelenks stets an zwei gegenberliegenden
Stellen fest aufeinanderliegen, und zwar an der eicentlichen, entlang der Schneidkante
1' gleitenden Schneidstelle 13 sowie an dem Randbogen 6'' bzw. 7".
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Die neue Schere ist, obwohl aus Stahlblech gestanzt, von großer Stabilität
und Schneidhaltiakeit, zumal ihre Schneidkanten bzw. Schneidblätter hinreichend
gehärtet sind. Die Härte kann 52 HRC und noch mehr betragen, wodurch Solinger Qualitätsansprüchen
Genüge getan wird.