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Lünette für Uhren Die Erfindung betrifft eine aus Metallblech hergestellte
Lünette mit auswechselbarem Glas für Uhren. Die bekannten Lünetten bestehen aus
einem geschlossenen profilierten Ring aus Metallblech, bei dem das eingelegte Glas
entweder durch einen Rand des Ringes, der erst nach dem Einlegen des Glases umgebogen
wird, oder durch einen besonderen Glasbefestigungsring gehalten wird, der entweder
durch einen kleinen Rand am äußeren Profilring oder aber durch mehrfache Verschraubung
befestigt wird.
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Bei der erstgenannten Art von Lünetten ist ein Auswechseln des Glases
nicht möglich; die zweite Art bietet wohl die Möglichkeit, das Glas auszuwechseln.
Der dabei erforderliche Glasbefestigungsring bedingt aber erhebliche Material- und
Fertigungskosten. Bei letzteren fällt hauptsächlich auch die teure Verschraubung
ins Gewicht. Bei vorkommenden Reparaturen, insbesondere Glasersatz, wird dieser
Glasbefestigungsring meistens deformiert und dadurch unbrauchbar. Endlich wirkt
eine Lünette mit einem Glasbefestigungsring, der von der Frontseite her verdeckt
werden muß, plumper und schwerfälliger als eine Lünette ohne diesen Ring, da die
Lünette in diesem Falle bedeutend schmaler gestaltet werden kann.
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Man hat bisher Lünetten auch schon aus massivem Material hergestellt,
dabei ergibt sich aber gegenüber der Herstellung aus Metallblech ein erhöhter Materialverbrauch,
der bei einer Massenanfertigung eine bedeutende Rolle spielt. Die teilweise spanabhebende
Bearbeitung dieser Art Lünetten, insbesondere das Nachdrehen Gler Sitze für das
Glas und den Verschluß, verursacht erhebliche Kosten. Außerdem müssen bei den massiven
Lünetten die Gläser eingeschliffen werden.
Der Erfindung liegt nun
die Aufgabe zugrunde, eine Lünette zu gestalten, die bei möglichst geringem Materialverbrauch
eine leichte Auswechslung des Glases gestattet und hinsichtlich ihrer Form und ihres
Aussehens sowie hinsichtlich Festigkeit einer massiven Lünette in keinem Punkt nachsteht.
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Die Lünette gemäß der Erfindung wird daher ebenfalls aus Metallblech
hergestellt. Ein im Metalldrückverfahren hergestellter profilierter Ring hält das
Glas zwischen zwei Schenkeln seines Profils. Dieser Ring hat eine Trennstelle, an
der die Ringenden durch eine lösbare Verbindung zusammengehalten werden. Vorzugsweise
erfolgt die Ausbildung derart, daß der Ring im Profil eine U-Form mit ungleich langen,
aneinanderliegenden Schenkeln aufweist, deren Enden im Abstand voneinander nach
ein und derselben Richtung derart abgebogen sind, daß sie eine ringkanalförmige
Fassung für das Glas bilden. Die Art dieser Gestaltung hat u. a. den Vbrteil, daß
an der Frontseite Verzierungen durch Guillochieren, Gravieren, Prägen u. dgl., wie
bei massiven Lünetten, angebracht werden können. Zweckmäßig sind in die ringkanalförmige
Fassung für den Sitz des Glases Polster aus elastischem, geräuschdämpfendem Stoff
vorgesehen. Beispielsweise können an drei Stellen kleine Gummieinlagen in den Kanal
eingelegt werden, die einen federnden, weichen Sitz des Glases sichern und ein Klirren
desselben beim Schlag der Uhr verhindern.
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Die Lünette wird mit dem Zifferblatt oder unmittelbar mit dem Uhrgehäuse
durch ein Scharnier verbunden. Diametral gegenüber dem Scharnier befindet sich die
Trennstelle des Ringes, an der die Ringenden durch eine lösbare Befestigung zusammengehalten
werden, die zugleich einen Teil des Verschlusses der Lünette bildet. Die Verbindung
der Ringenden und die Abdeckung der Trennstelle wird durch eine kleine Platte hergestellt,
die zugleich als Verschluß- und Öffnungsbügel für den sich um das Scharnier drehenden
Ring ausgebildet ist. Die Platte ist an dem einen Ende des Ringes mittels eines
Nietes befestigt, dessen Kopf zum Zwecke des Verschließens der Lünette federnd in
ein Loch oder eine Ausnehmung des Teiles, an dem die Lünette angelenkt ist, eindrückbar
ist, und ist an dem anderen Ende des Ringes mittels einer Schraube befestigt. Diese
Anordnung ermöglicht ein leichtes Öffnen bzw. Vergrößern des Ringes und damit ein
leichtes Einsetzen und Auswechseln des Glases. Zweckmäßig wird diese Platte als
Agraffe ausgebildet und gibt so der Lünette ein gefälliges Aussehen.
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Die Herstellung von Lünetten aus Metallblech geschah bisher in der
Weise, daß aus einem kreisförmig gebogenen Metallstreifen, dessen Enden miteinander
glatt verbunden wurden und auch endgültig verbunden blieben, das Profil auf der
Drückbank fertig gedrückt wurde und daß dann nach dem Einlegen des Glases entweder
ein Rand des Profils um das Glas herumgedrückt oder noch ein besonderer Glasring
eingesetzt oder eingeschraubt wurde.
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Erfindungsgemäß besteht demgegenüber das Verfahren zur Herstellung
einer Lünette darin, daß ein Metallstreifen von der Breite des gestreckten Herzustellenden
Profils kreisförmig gebogen und die Enden miteinander glatt, beispielsweise durch
stumpfes Aneinanderlöten, verbunden w,@rden. Dieser Ring erhält dann auf der Drückbank
das gewünschte Profil. Die lediglich zum Zwecke des Herausarbeitens des Profils
verbundenen Enden werden sodann wieder voneinander gelöst, z. B. durch Sägen, und
an dieser Stelle dann eine lösbare Verbindung angebracht.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Abb. i eine Ansicht der Lünette, Abb. 2 bis 4 Seitenansichten der Lünette,
Abb. 5 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch die Lünette an der Anlenkungsstelle,
Abb.6 ebenfalls in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch die Lünette an der Verschlußstelle,
Abb. 7 in noch größerem Maßstab einen Schnitt nach der Linie 7-7 der Abb. 6.
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Die Lünette besteht aus einem profilierten Ring aus Metallblech, der
im Profil eine U-Form mit ungleich langen, auf eine begrenzte Strecke hin aneinanderliegenden
Schenkeln n und b aufweist, deren Enden a',
b' im Abstand voneinander
nach ein und derselben Richtung derart abgebogen sind, daß sie eine ringkanalförmige
Fassung c für das Glas bilden. In dieser Fassung liegt das Glas d auf Polstern e.
Auf der einen Seite der Lünette ist der eine Schenkel f' des Scharniers
f angeordnet, dessen anderer Schenkel f" an dem sog. Glasring g befestigt
ist.
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Die Enden h' und h" des die Lünette bildenden Ringes
sind durch eine einen Teil einer Agraffe i bildende Platte k verbunden, die die
Trennstelle überdeckt und an dem Ende h' des Ringes mittels eines Nietes
L befestigt ist, dessen Kopf L' federnd in ein Loch m des Glasreifs
g eindrückbar ist, und die mit dem anderen Ende h" des Ringes mittels einer
Schraube n befestigt ist. Durch einfaches Lösen der Schraube rz kann das
Glas ausgewechselt werden.