DE2302175C3 - Vorrichtung zur Konstanthaltung des Formfüllgrades einer Spritzgießform an einer Kunststoff-Spritzgießmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Konstanthaltung des Formfüllgrades einer Spritzgießform an einer Kunststoff-SpritzgießmaschineInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorichtung zur Konstanthaltung des Formfüllgrades einer Spritzgießform
an einer Kunststoff-Spritzgießmaschine, bei der der Antrieb eines Einspritzorgans mittels eines auf die
unter der Wirkung des Einspritzdruckes bzw. des Füllgrades hervorgerufene mechanische Beanspruchung
bzw. Deformation von Spritzgießform- bzw. Maschinenteilen ansprechenden Meßelcmentes steuerbarist.
Der Zweck der Erfindung ist eine Verbesserung der Qualitätskonstanz der Formlinge bei vollautomatischem
Betrieb der Spritzgießmaschine. Entsprechend dem Umstand, daß die Teilequalität weitgehend vom
Füllungsgrad der Spritzgießform abhängig ist, liegt der Erfindung im weitesten Sinne die Aufgabe der
Konstanthaltung des Formfüllgrades einer Spritzgießform zugrunde.
Zur Lösung der gleichen Aufgabe schlägt die deutsche Gebrauchsmusterschrift 18 68 484 bei einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art vor, den Füllungsdruck oder Füllgrad im Formwerkzeug mittelbar
oder unmittelbar abzutasten und bei Erreichen des gewünschten Füllungsdruckes bzw. Füllgrades den
Antrieb des Druckkolbens, d. h. des Einspritzorgans zu unterbrechen. Ein Konstanthalten des Formfüllgrades
ist indessen auf diese Weise nicht möglich. Einmal weisen nämlich selbst vorzügliche Druckbegrenzungsventile
eine, wenn auch kurze Ansprechzeit auf und darüber hinaus benötigt auch das Unwirksamwerden
des Einspritzorgans (Zusammenfall des Druckes) eine gewisse Zeit. Eine weitere (unbestimmte und unbestimmbare)
Zeit vergeht ferner — wie dies die Erfahrung gezeigt hat — bis das Einspritzen tatsächlich
zum Stillstand kommt. Unweigerlich kann also die bekannte Maschine nur mit recht groben Toleranzen
arbeiten, wobei die Konstanthaltung des Formfüllgrades bei weitem nicht wörtlich, sondern nur in dem Sinne
erreicht wird, daß durch Abschalten des (hydraulischen) Hubantriebes des Einspritzorgans das Schlirrr.ste
verhütet wird. Zudem könnte die bekannte Einrichtung für die Verarbeitung von Duroplasten nicht eingesetzt
werden.
Im Gegensatz zu der genannten Einrichtung, bei der die Einflußnahme auf das Einspritzvolumen und mithin
auf den Formfüllgrad zeitgleich mit dem betreffenden Einspritzvorgang erfolgt, ist bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Drehantrieb der im Einspritzhub eine
ίο feste Hubendlage aufweisenden Plastifizierschnecke zur
veränderbaren Festlegung ihrer Hubendlage am Erde eines Dosierhubes in an sich bekannter Weise mittels
eines auf einen Sollwert einstellbaren Regelgerätes steuerbar, das einerseits mit dem auf die unter der
Wirkung des Einspritzdruckes bzw. des Füügrades hervorgerufene mechanische Beanspruchung bzw. Deformation
von Spritzgießform- bzw. Maschinenteilen ansprechenden Meßelement und andererseits mit dem
Stellmotor eines in an sich bekannter Weise längs des Hubes der Plastifizierschnecke verstellbar angeordneten,
im Stromkreis des Drehantriebes liegenden Endschalters verbunden ist.
Dementsprechend löst diese Vorrichtung die Aufgabe, eine Einflußnahme auf das Einspritzvolumen nicht
zugleich mit dem betreffenden Einspritzvorgang, sondern — sofern sich die Notwendigkeit einer
Korrektur ergibt — vorhergehend auszuüben. Auf diese Weise ist es möglich, mit einem bezogen auf den
Formhohlraum stets geringfügig überschüssigen Einspritzvolumen zu arbeiten und dabei Werkstücke mit
einem hauchdünnen Grat, d. h. also voll ausgespritzte Werkstücke ohne Ausschuß herzustellen. Maßgebend
dabei ist, daß eine allfällige Korrektur des Dosiervolumens vor dem betreffenden Einspritzvorgang, und zwar
in einer Phase des Maschinenzyklus erfolgt, in der die Korrektur von der Trägheit bewegter Maschinenteile
nicht verfälscht werden kann. Die Korrektur läuft nämlich auf das frühere oder spätere Abschalten des
Drehantriebes der Plastifizierschnecke hinaus, auf das
«ο Abstellen einer Bewegung also, die zufolge der auf den
bewegten Teil einwirkenden sehr erheblichen Reibungskräfte beim Abschalten des Antriebes augenblicklich
beendet wird. Umgekehrt bedeutet dies, daß der einmal
einregulierte Dosierhub von Zufälligkeiten unabhängig mit erheblicher Konstanz eingehalten werden kann, so
daß die Notwendigkeit von Korrekturen sich auf ein Minimum verringert. Die dargelegten Maßnahmen
führen also zu einer weitgehend ausschußfreien hohen Produktivität der Spritzgießmaschine.
so Diese oder auch nur vergleichbare Ergebnisse können mit der aus der DE-OS 21 23 128 bekanntgewordenen
Vorrichtung zum Regeln der Bewegung eines Einspritzelementes bei einer Spritzgießmaschine nicht erreicht
werden. Dort geht es lediglich darum, dafür zu sorgen, daß am Ende des Einspritzubes vor dem Einspritzelement
ein Kunststoffpolster verbleibt, auf dem sich das Einspritzelement abstützt. Um dies zu erreichen, wird
die Hubendlage des Dosierhubes, falls nötig, entsprechend zurückverlagert. Verbleibt aber ein Polster vor
dem Einspritzelement, so hängt es von Zufälligkeiten, z. B. von der jeweiligen Viskosität der Masse ab, ob
mehr oder weniger Kunststoff in die Form verdrängt wird, ob also diese lediglich gefüllt oder mehr oder
weniger überfüllt wird. Um diesbezüglich geordnete Verhältnisse zu schaffen, müßten zusätzlich noch die aus
der erwähnten deutschen Gebrauchsmusterschrift bekannten Maßnahmen angewendet werden, die aber mit
der Beendigung des Einspritzhubes durch Abschalten
des Vortriebes des Einspritzelementes — wie bereits
gesagt — auch nur das Schlimmste verhüten.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Regelvorrichtung an einer in einem Vertikalschintt gezeichneten
Schnecken-Spritzgießmaschine,
Fig.2 eine Formschließeinheit einer Spritzgießmaschine
mit einer Variante des Meßelementes der Regelvorric.'Aung,
Fig.3 als weitere Variante das Meßelement der Regelvorrichtung am stationären Formträger der
Schließeinheit.
Bei der Schnecken-Spritzgießmaschine nach Fig. 1 ist eine in einem Zylinderraum 1 eines Plastifizierzylinders
2 befindliche Plastifizierschnecke 3 zum Zwecke des Plastifizierens durch einen Antriebsmotor 4 über ein
mechanisches Getriebe 5 rotierend und zum Zwecke des Einspritzens der plastifizierten Masse mittels eines
ölhydraulischen, doppeltwirkenden Hubaggregates 6 in
einer Hubbewegung antreihbar. Zwei in Hubräume 7 und 8 des Hubaggregates 6 mündende Ölleitungen 9 und
10 sind an eine nicht dargestellte Hydraulikquelle angeschlossen und durch bekannte Steuereinrichtungen
wechselweise auf Druck oder Rücklauf schaltbar.
Eine in der axialen Verlängerung des Plastifizierzylinders 2 liegende Formschließeinheit 12 hat einen an
Holmen fest verankerten, stationären Formträger 13 und einen durch nicht gezeichnete, mechanische oder
hydraulische Antriebsmittel in Horizontalrichtung bewegbaren, an Holmen geführten Formträger 14. Beide
Formträger 13 und 14 tragen je eine Formhälfte 15 und 16, die bei Formschluß in einer Formtrennebene 17
plane Auflagen haben und miteinander ein den Formling bildendes Formnest 18 begrenzen. Der Plastifizierzylindef
2 durchsetzt eine Aussparung 19 des stationären Formträgers 13 und hat mit einer Einspritzdüse 20
Verbindung mit einem Eingußtrichter 21 der Formhälfte 16.
In eine Bohrung 22 der Formhälfte 16 ist ein berührungsloses, induktives Meßelement 23 eingesetzt,
bei welchem schon bei der minimalsten Spaltbildung in der Formtrennebene 17 eine Veränderung der Induktionsspannung
bewirkt wird. In der Formschließstellung werden unter einer auf den beweglichen Formträger 14
wirkenden Zuhaltekraft die beiden Formhälften 15 und 16 aufeinandergepreßt. Beim Einspritzvorgang wird im
Formnest 18 ein Massedruck wirksam, welcher der Zuhaltekraft entgegenwirkt und folglich die Tendenz
hat, die beiden Formhälften 15 und 16 in der Formtrennebene 17 voneinander zu trennen. Außerdem
hat der Massedruck eine gewisse Durchbiegung der Formträger 13 und 14 zur Folge, die ebenfalls zur
Spaltbildung in der Formtrennebene 17 beiträgt. Aus einem in der Folge sich einstellenden Formtrennspalt
resultiert eine Spannungsveränderung im Meßelement 23*Der dabei sich ergebende Meßwert wird über eine
Meßleitung 24 in ein Regelgerät 25 eingegeben, dessen einzelne Funktionen, weil sie für die Erfindung nicht bo
maßgeblich sind, hier nicht beschriften werden.
Der vom Meßelement 2j in das Regelgerät 25
eingegebene Meßwert des Formtrennspaltes wird in ' digitale Impulse umgewandelt, die über eine Leitung 28
auf einen Stellmotor 29 weitergegeben werden. Dieser Stellmotor 29 ist auf eine einen Endschalter 30 tragende
Verstellspindel 31 drehwirksam. Für seine Basiseinstellung kann der Endschalter 30 auch durch einen
Drehknopf 36 verstellt werden. Vom Endschalter 30 führt eine Steuerleitung 32 zum Antriebsmotor 4. Ein
mit dem rückseitigen Ende der Plastifizierschnecke 3 fest verbundener Mitnehmer 33 trägt an einer Stange 34
einen Steuernocken 35.
Der beim Einspritzvorgang vom Meßelement 23 gemessene Formspaltwert wird, umgewandelt in Stromimpulse,
auf den Stellmolor 29 steuerwirksam, wobei dessen Drehrichtung — je nachdem, ob der Formspalt
zu groß oder zu klein ist — durch Positiv- oder Negativimpulse bestimmt ist Mit den schrittweise auf
den Stellmotor 29 steuerwirksamen Impulsen wird die Position des Endschalters 30 festgelegt und entsprechend
dieser Position wird beim Dosierhub der dann rücklaufenden Plastifizierschnecke 3 der Antriebsmotor
4 ausgeschaltet Dadurch wird nach Maßgabe des beim Einspritzen gemessenen Formtrennspaltes beim nachfolgenden
Plastifiziervorgang der Dosierhub der Plastifizierschnecke 3 bestimmt Mit dem Dosierhub ist das
Dosiervolumen und mit diesem das Einspritzvolumen bestimmt. Vorteilhaft ist die vorstehend beschriebene
Regelung des Dosiervolumens vor allem bei der Verarbeitung von Duroplasten, die ein rückstandsloses
Ausspritzen erfordern.
Die Ausschaltung des Drehantriebes der Plastifizierschnecke 3 könnte mittels einer Kupplung vollzogen
werden. Ferner könnte statt der digitalen Impulssteuerung der Stellmotor 29 auch mit einer analogen
Zeitwertsteuerung betätigt werden.
Es ist vorteilhaft, die Meß- und Regelzeit zu begrenzen. Zu diesem Zweck ist ein weiterer durch
einen Drehknopf 38 einer Verstellspindel 37 verstellbarer Endschalter 39 vorgesehen. Dieser, durch einen
Steuernocken 40 betätigbarer Endschalter 39 schaltet über eine Steuerleitung 41 den Regelkreis des
Regelgerätes 25 ein und aus.
Fig. 2 zeigt wiederum die aus dem stationären
Formträger 13 und dem beweglichen Formträger 14 bestehende Formschließeinheit 12, mit zwei ein
Formnest 18 umschließenden Formhälften 15 und 16. Am stationären Formträger 13 ist mit Schrauben 42 eine
Kontaktplatte 43 lösbar befestigt. Eine mit einem Längsschlitz 44 versehene, am beweglichen Formträger
14 mittels Schrauben 45 angebrachte Schiebeplatte 46 trägt das Meßelement 23. Die Stellung der Schiebeplatte
46 wird nun jeweils so gewählt, daß zwischen dem Meßelement 23 und der Kontaktplatte 43 bei Formschluß
ein sehr kleiner Spalt frei bleibt. Ein beim Einspritzvorgang in der Formtrennebene 17 sich
ergebender Formtrennspalt wird indirekt über die beiden Formträger 13 und 14 gemessen, indem eine
Veränderung des Spaltmaßes zwischen Meßelement 23 und Kontaktplatte 43 in einem unveränderlichen
Verhältnis zum Formtrennspalt steht. Der resultierende Meßwert wird anschließend durch das Regelgerät zur
Korrektur des Dosiervolumens ausgewertet.
Bei der in Fig.3 dargestellten, wiederum gleiche
Teile aufweisenden Formschließeinheit 12, ist am stationären Formträger 13 eine Biegeplatte 47 angebracht,
an deren freien Ende das Meßelement 23 angeordnet ist. Im Bereich der Aussparung 19 ist der
Formträger 13 der größten Durchbiegung unterworfen. Der verhältnismäßig große Durchbiegeweg ist ausreichend,
den beim Einspritzen in der Formtrennebene 17 sich bildenden Spalt indirekt in einem bestimmten
Verhältnis anzuzeigen. Eine solche indirekte Messung an den Formträgern 13,14 hat insbesondere den Vorteil,
daß beim Formenwechseln das Meßelement an Her
Maschine verbleiben kann.
Anstelle eines induktiven Meßelementes 23 könnte beispielsweise der Formtrennspalt auch durch auf die
Form oder auf die Formträger 13, 14 aufgesetzte Dehnmeßstreifen gemessen werden. Unter dem Begriff
Meßelement sind auch Kleinstschalter zu verstehen, die bei Über- bzw. Unterschreiten einer Toleranzgrenze
des Formtrennspaltes ansprechen.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung auch bei einer Spritzgießmaschine in Kolbenbauart
anwendbar ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Konstanthaltung des Formfüllgrades einer Spritzgießform an einer Kunststoff-Spritzgießmaschine, bei welcher der Antrieb eines Einspritzorgans mittels eines auf die unter der Wirkung des Einspritzdruckes bzw. des Füllgrades hervorgerufene mechanische Beanspruchung bzw. Deformation von Spritzgießform- bzw. Maschinenteilen ansprechenden Meßelementes steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (4, 5) der im Einspritzhub eine feste Hubendlage aufweisenden Plast.ifizierungssuhnecke (3) zur veränderbaren Festlegung ihrer Hubendlage am Ende eines Dosierhubes in an sich bekannter Weise mittels eines auf einen Sollwert einstellbaren Regeigerätes (25) steuerbar ist, das einerseits mit dem auf die unter der Wirkung des Einspritzdruckes bzw. des Füllgrades hervorgerufene mechanische Beanspruchung bzw. Deformation von Spritzgießform- bzw. Maschinenteilen ansprechenden Meßelement (23) und andererseits mit dem Stellmotor (29) eines in an sich bekannter Weise längs des Hubes der Plastifizierschnecke (3) verstellbar angeordneten, im Stromkreis des Drehantriebes (4, 5) liegenden Endschalters (30) verbunden ist.
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