DE226475C

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Publication number: DE226475C
Application number: DENDAT226475D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 226475 KLASSE 34e. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Dezember 1909 ab.

Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine bei Türen oder Fenstern zu verwendende Vorrichtung zum Bewegen von Vorhängen ohne Zugschnüre durch Stangen.
Die Erfindung besteht darin, daß die aufrecht stehenden Stangen, deren obere Enden in bekannter Weise die zurückzubewegenden Kanten des Vorhanges in der Nähe der Aufhängeringe erfassen, an ihren unteren Enden

ίο sich seitwärts am Tür- oder Fensterrahmen, statt, wie bisher üblich, in Lageraugen, auf Schneiden, ähnlich wie bei einer Wage, drehen. Dabei ist die Schneide als dreikantiges Prisma ausgebildet, derart, daß die Schneidekante als.

Drehachse eines zweiarmigen Hebels anzusehen ist, dessen einer Arm a¹ der jeweilige wagerechte Abstand des Stangenschwerpunkts und. dessen anderer Arm α² der wagerechte Abstand des Gegengewichts von der Drehachsenebene ist.

Der Vorteil dieser Erfindung gegenüber den bekannten Vorrichtungen liegt darin, daß die Stange bei zurückgezogenem Vorhange durch das Gegengewicht in dieser Lage gehalten wird, und es nur eines kleinen Anstoßes bedarf, wenn sie den Vorhang durch ihr eigenes Übergewicht wieder vorziehen soll.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungen dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι die Gesamtanordnung der Bewegungsvorrichtung für einen zweiteiligen Vorhang an einer Tür in zwei verschiedenen Ansichten, links bei unbelasteter Trittplatte und vorgezogenem Vorhänge, rechts bei belasteter Platte und zurückgezogenem Vorhang,

Fig. 2 die Stange mit dem Lager und dem Gegengewicht in größerem Maßstabe und

Fig. 3 die Stange in Verbindung mit einer von zwei Seiten zu benutzenden Trittplatte an Stelle des Gegengewichtes.

Die Vorrichtung besteht aus einer Stange a von schwerem Material, wie Messingrohr o. dgl., die mit ihrem unteren, als Schneide ausgebildeten Ende b in einem an dem Fenster- oder Türrahmen angebrachten Lager β von der Gestalt eines wagerecht liegenden Rahmens gelagert ist. Das andere Ende der Stange α ist oben mit dem Vorhang an dessen Zugseite fest verbunden. Das schneidenartig ausgebildete Ende b wirkt hierbei als doppelarmiger Hebel, an dessen einem Arm a¹ der Vorhang unter Vermittelung der Zugstange a, an dessen anderem Arm «² ein Ausgleichgewicht f angreift. Dieses Gewicht hängt an einer Kette, einem Seil o. dgl. und ist an einem angeschraubten oder angegossenen Auge c der Schneide b befestigt; es muß so schwer gewählt werden, daß es bei aufrechtstehender Stange a der Federung des zusammengeschobenen Vorhanges das Gleichgewicht hält. Soll der Vorhang wieder geschlossen werden, so bedarf es nur eines kleinen Anstoßes der Zugstange, und der Vorhang wird sich infolge des auf . den immer größer werdenden. Hebelarm a¹ wirkenden Eigengewichts der Stange wieder schließen..

Das Öffnen des Vorhanges kann auch ohne

Anfassen der Zugstange α beim Herantreten an den Vorhang erfolgen, wenn das Gegengewicht f durch eine bewegliche Trittplatte ersetzt wird, die in bekannter Weise von beiden Seiten der Tür aus betreten werden kann. In Fig. ι und 3 ist diese Vorrichtung dargestellt.

Damit bei kräftigen Zurückschlagen des Vorhanges sich die Stange nicht über die durch ihren Auflagerpunkt gelegte Vertikale hinaus

ίο festlegt, ist oben ein mit Stoff verkleideter Drahtspiralpuffer h angebracht, der die Zurückbewegung der Vorhangstange einleitet.

Um bei zweiteiligen Vorhängen ein gleichmäßiges Auseinandergehen beider Flügel zu bewirken, werden die oberen Stangenenden in bekannter Weise durch eine kreuzweise laufende Schnur g miteinander in Zusammenhang gebracht.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Vorrichtung zum Bewegen von Vorhängen ohne Zugschnüre durch Stangen, dadurch gekennzeichnet, daß die den Vorhang oben an der Zugkante angreifende Stange (a) unten in einem Lager (c) mittels Schneide (b) gelagert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (b) als doppelarmiger Hebel wirkt, an dessen einem Arm (α¹) der Vorhang unter Vermittelung der Zugstange (a), an dessen anderem Arm (aP·) ein Ausgleichgewicht ffJ angreift.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgleichgewicht (f) eine in bekannter Weise als Bewegungsmittel dienende angehängte Trittplatte dient.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.