DE2264637A1 - Verfahren zur herstellung von polyamiden durch anionische lactampolymerisation - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyamiden durch anionische lactampolymerisationInfo
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Description
Patentanwalt· Olpl.-Ing. R. BEETZ sen
Dip|.-Ing. K. LAMPRECHT
Or.-ing. R. B E E T Z Jr. « München 22, Steiiudorfrtr. 1β
233-22.296P 1. 7- 1974
Ceskoslovenskä akademie ved, PEAG (GSSR)
Verfaliren zur Herstellung von Polyamiden durch anionische
Lactampolymerisation
Die Erfindung betrifft eine Methode zur Herstellung von
Polyamiden durch anionische Polymerisation von Lactamen mit 3 "bis 12 Kohlenstoffatomen im Ringe, wobei als Co-Katalysatoren
sechsgliedrige heterocyclische Verbindungen verwendet werden, nämlich N-substituierte 1,3-Oxazine oder 1,3-Thiazine.
Diese Verbindungen besitzen folgende Formeln:
Ii Ii
O1 ■ ° Ii
233-(S 7627) Bö-He
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in denen
R eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder eine von einem niederen Alkyl abgeleitete Aralkylgruppe und
R. entweder R oder Aryl, Dialkylaminoaryl oder Alkoxyaryl
ist, wobei die Alkyle niedere Alkyle sind.
Die anionische Polymerisation von Lactamen wie z.B. 8-Caprolactam wird durch starke Basen wie z.B. Alkalimetallsalze
des entsprechenden Lactams katalysiert. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist jedoch nur bei verhältnismäßig hohen Temperaturen
von etwa 250 0C genügend hoch, so daß der Schmelzpunkt
des gebildeten Polyamids überschritten wird.
Die Polymerisationsgeschwindigkeit kann durch Zusatz von
Co-Katalysatoren wie z.B. Diacylamine, J-Ketoacylamide oder
Isocyanate wesentlich erhöht werden, die eine acylierende oder carbamoylierende Aktivität besitzen, so daß die Polymerisation
durchgeführt werden kann, ohne daß das Polyamid zum Schmelzen gebracht wird. Auf diese Weise lassen sich große
Gießkörper durch Polymerisation in einer Form herstellen, wobei keine durch Erstarren der Schmelze hervorgerufenen Blasen
und Hohlräume auftreten.
Diese Co-Katalysatoren besitzen jedoch auch gewisse Nachteile. Die eine Imidgruppe enthaltenden Verbindungen sind gegen
Basen empfindlich, so daß Nebenreaktionen auftreten, durch welche der Co-Katalysator verbraucht wird. Das Folymer-Monomer-Gleichgewicht
kann daher nur innerhalb von ziemlich engen Grenzen der Reaktionsbedingungen erreicht werden.
Dieser Nachteil kann teilweise durch Anwendung eines mehr als zwei Komponenten umfassenden Katalysators z.B. nach der
GS-PS 138 160 beseitigt werden; solche Systeme sind jedoch
ziemlich kompliziert. Aktivatoren wie 3-Oxocarbonsäureamide
(siehe CS-PS 143 675) zeigen eine längere Wirkung, ihre co-
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katalytische Aktivität ist jedoch ''sehr hoch, so daß die Polymerisationsgeschwindigkeit
- ähnlich wie "bei den Isocyanaten "bereits bei 15O 0C beträchtlich ist. Dadurch wird die zur Füllung
von Formen zur Verfügung stehende Zeit beschränkt und die Einhaltung eines adiabatischen Verlaufs der Polymerisation
ist schwierig, insbesondere wenn schnell polymerisierende Lactame wie Caprylolactam oder Laurinolactam polymerisiert werden..
Die zur Herstellung von zähen Gießkörpern häufig benutzten Polyisocyanate haben den beträchtlichen Nachteil, krebserregende
Eigenschaften zu besitzen.
In der US-PS 3 410 835 wird ein Verfahren zur Polymerisation
von Lactamen mit 7 bis 13 Ringgliedern in Gegenwart
eines alkalischen Katalysators vorgeschlagen., wobei als Co-Katalysator
ein Reaktionspr'odukt von Oxalylchlorid mit einem
Lactam verwendet wird. Die nach diesem Verfahren erhaltenen Produkte sind jedoch gefärbt und stellen vernetzte Polyamide
dar. Schließlich ist aus der DT-OS 1 595 617 ein Verfahren zur ionischen Polymerisation von Lactamen mit mehr als 6 Ringgliedern
bekannt, bei dem die Lactame unter Verwendung üblicher alkalischer Katalysatoren in Gegenwart katalytischer Mengen
von Isocyanursäure-Verbindungen polymerisiert werden. Die nach diesem Verfahren erzielbaren Polyamidausbeuten befriedigen
jedoch noch nicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese Nachteile.
Die Polymerisation mit den oben definierten Co-Katalysatoren verläuft langsamer als mit Imiden, Isocyanaten oder 3-0xamiden
(vgl. CS-PS 143 675). Dadurch wird die Topfdauer, d.i. die
Zeit zwischen dem Initiieren des Monomeren und der Erhärtung der Masse, bis zu der die Füllung der Form stattgefunden haben
muß, verlängert und die Herstellung von hochwertigen Abgüssen bzw. Gießkörpern erleichtert. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
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daß die kanzerogenen Polyisocyanate, die "bislang zum Erreichen
von hohen Polymerisationsgraden und hoher Zähigkeit verwendet werden mußten, durch unschädliche Substanzen ersetzt werden
können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch keineswegs auf die Herstellung von hochmolekularen Polyamiden beschränkt.
Der Polymerisationsgrad und daher auch die Viskosität der Schmelze läßt sich in bekannter Weise durch Zusatz von Carboxamiden
oder Sulfonamiden kontrollieren. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist daher auch zu anderen Zwecken als nur zur Herstellung von großen Gießkörpern anwendbar, wie z.B. zum
kontinuierlichen Strangpressen von Stangen, Rohren oder Profilen nach der CS-PS 97 332.
Da die Co-Katalysatoren gemäß der Erfindung eine verhältnismäßig
lange Lebensdauer in der polymerisierenden Mischung
besitzen, kann man dieselben auch für zweistufige Polymerisationen anwenden, wobei die Polymerisate bereits bei niedrigeren
Konversionsstufen geformt werden, worauf die Polymerisation in dem Formling vollendet wird (vgl. z.B.
CS-PS 113 971).
Co-Katalysatoren gemäß der Erfindung sind für die meisten Verfahren der anionischen Polymerisation von Lactamen
geeignet. Diese Vielseitigkeit ist für die industrielle Praxis von großer Bedeutung.
Die oben definierten Co-Katalysatoren können leicht z.B. durch Umsetzung von Malonsäuredichlorid mit Amiden oder
Thioamiden hergestellt werden (siehe z.B. US-PS 3 373 159
oder James C. Martin u.a.; J. Org. Chem. _3_1_ (1966) 2966 oder
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auch E. Ziegler u.a.: Chem. Monatshefts c£ (1964) 1318 und
ibidem ^6 (1965) 134-7)· Nach einem anderen Verfahren werden
Acylisocyanate mit Ketenen umgesetzt (siehe US-PS 3 394- 132).
Weitere nachstehend angegebene Co-Katalysatoren können auf
analoge Weise dargestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in nachstehenden
Beispielen näher erläutert. Sämtliche Teile und Prozentsätze sind als Gewichtsteile gemeint, falls nicht anders
angegeben ist.
0,319 Mol-% Dihydro-2-isopropyliden-3,5,5-trimethyl-4H-1,3-oxazin-4,6-(5H)-dion
wurden bei 90 0C in geschmolzenem
6-Caprolactam gelöst, das 0,314- Mol-% seines Natriumsalzes
enthielt. Die Lösung wurde bei 152 0C unter Inertgas
gehalten. Sie erstarrte binnen 17 Minuten.' Das Polymerisat enthielt 95»5 % Polycapronamid mit einem durchschnittlichen
Polymerisationsgrad von etwa 900.
Bei Durchführung desselben Verfahrens mit-0,262 Mol-%
desselben Co-Katalysators und 0,353 Mol-% Lactam-Natriumsalz
bei 175 °C erstarrte die Lösung binnen 4 Minuten und
das Polymerisat enthielt 96,5 % Polycapronamid mit einer Viskositätszahl (in Kresol) [>^] = 5»Ο7·
Die Polymerisationsmischung wurde durch stufenweise Auflösung von 0,321 Mol-% Natriumhydrid und 0,317 Mol-% Dihydro-
-2-isopropyliden-3-äthyl-5,5-dimethyl-4H-1,3-oxazin-4,6-(5H)-
-dion in 6-Caprolactam vorbereitet und dann 5 Minuten auf 210 0C
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und weitere 25 Minuten auf 175 0C erhitzt. Das Polymerisat
enthielt 95 > 4 % Polyamid mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad
von 850. Wenn beim gleichen Versuch Acetylcaprolactam
als Co-Katalysator verwendet wurde, erreichte die Konversion nur 89 "bis 90 %.
Die Polymerisation von 6-Caprolactam wurde mit 0,305 Mo1-%
Natriumsalz des Lactams und 0,9 Mo1-% des Co-Katalysators nach
Beispiel 1 durchgeführt. Die Polymerisationstemperatur lag bei 210 C, die Polymerisationsdauer betrug 30 Minuten. Die Ausbeute
an Polyamid lag bei 91 %» die Viskositätszahl bei 2,14 (entsprechend
einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 282).
Die Polymerisation von Caprolactam wurde wie in Beispiel 1
durchgeführt, nur daß die Temperatur bei 175 °C lag und noch
0,5 Mol-% N-Äthylbenzamid als Modifikator für das Molekulargewicht
zugesetzt wurden. Bei einer Umwandlung von 9b 7o
lag der durchschnittliche Polymerisationsgrad bei nur 400 (im Gegensatz zu 900 ohne Modifikator).
Die Monomermischung enthielt 80 % 6-Caprolactam, 20 %
^-Methylcaprolactam, 0,3 Mol-% Natriumsalz von 6-Caprolactam
und 0,3 Mol-% Dihydro^-isopropyliden^-octadecyl^^-dimethyl-4H-1,3-oxazin-4,6-(5H)-dion.
Sie wurde 60 Minuten lang bei 175 0C gehalten. Das erhaltene Polymerisat enthielt
Gleichgewichtsmengen von Mischpolyamid und Monomeren. Ähnliche Ergebnisse wurden erzielt, wenn das ^-Methylcaprolactam
durch Caprylolactam oder Laurinolactam ersetzt wurde.
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Polymerisate mit einem Gleichgewichtsgehalt an Polyamid
wurden durch Polymerisation, von Caprolactam bei 155 C
(60 Minuten) in Gegenwart von. 0,3 Mol->O von liatriumsalz des
Caprolactams und 0,3 Μ0Ι-/0 eines Co-Katalysators der allgemeinen
Formel
H3 CT
Il
0"
erhalten, wobei die Substituenten die in der nachfolgenden Tabelle angegebene Bedeutung hatten:
Tabelle | R | E1 | I | R2 | *3 | OH3 | 6,25 | |
Beispiel Nr. |
C6H5 | CH, 3 |
CH, 3 |
CH, 3 |
CH, 3 |
5,93 | ||
6 | CH, 3 |
CH, 3 |
C2H5 | CH, 3 |
CH, 3 |
6,31 | ||
7 | C6H11 | CH, 3 |
CH, 3 |
CH, 3 |
C6H5CH2 | 6,20 | ||
8 | C2H5 | CH, 3 |
CH, 3 |
C6H5CH2 | C18H37 | 6,38 | ||
9 | P-CH3O-C6H^ | CH, 3 |
CH, 3 |
C2H5 | CH, 3 |
5,67 | ||
10 | , CH3 | CH, 3 |
CH, 3 |
CH, 3 |
6,01 | |||
11 | C18H37 | CH, 3 |
C3H7 | CH3 | ||||
12 | ||||||||
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Caprolactam wurde mit 0,3 Mol-% Natriumhydrid und 0,3 Mol-%
Dihydro-2-isopropyliden-3-phenyl-5,5-dimethyl-1,3-thiazin-4,6-dion
bei 175 0C wie in Beispiel 1 polymerisiert. Die Ausbeute
an Polyamid erreichte 9516 %· Ähnliche Ergebnisse wurden mit
derselben Menge an Dihydro-2-isopropyliden-3,5»5-triäthyl-5,5-
-dibenzyl-1,3-thiazin-4,6-dion oder Dihydro-2-isopropyliden-3
·, 515-triäthyl-1,3-thiazin-4, 6-dion erreicht.
Beispiel Ή
1 Mol-% Natriumhydrid und 1 Mol-% Dihydro-2-isopropyliden-3-äthyl-5»5-dimethyl-1,3-OXaZIn-4I-,6-dion
wurden bei 80 0G in 8,5 g Pyrrolidon gelöst. Bei 30 0C wurden binnen 24 Stunden
etwa 25 % Polyvinylpyrrolidon gebildet, wogegen die Ausbeute an Polyamid ohne Co-Katalysator praktisch gleich Null war.
0,3 Mol-% Natriumhydrid und 0,3 Mol-% des Co-Katalysators
nach Beispiel 14 wurden in geschmolzenem Iaurinolactam aufgelöst.
Nach 120 Minuten bei 160 0C enthielt das Polymerisat beinahe
die theoretische Gleichgewichtsmenge Polyamid. Ein ähnliches Ergebnis wurde mit Caprylolactam erhalten.
0,3 Mol-% des in Beispiel 1 angeführten Co-Katalysators
wurden in einer 5 %igen Lösung von 3»4-Trimethylen-2-azetidinon
in wasserfreiem Dirnethylsulfoxid gelöst. Eine Lösung von
0,3 Mol-% Butyllithium in Heptan wurde hinzugefügt und die Lösung 30 Minuten lang bei 30 0C gehalten. Das Polyamid wurde
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mit Äther gefällt. Die Ausbeute erreichte beinahe 100 %.
Beispiel 17 und Vergleichsbeispiel 1
Es wurde Caprolactam 10 Hinuten lang bei 175 °C in Gegenwart
von 0,4- Mol-% Natriumcaprolactamat und 0,134 Mol-%
1,3,5-Triäthyl-s-triazin-2,4,6-trion (DT-OS 1 595 617) bzw.
2-Isopropyliden-3-äthyl-5,5-dimethyl-1,3-oxazin-4,6-dion als
Co-Katalysator polymerisiert. Die Ausbeuten an Polyamid sind der folgenden Tabelle II zu entnehmen:
Tabelle II
Co-Katalysator . Polyamidausbeute (Gew.-%)
Co-Katalysator . Polyamidausbeute (Gew.-%)
1,3) 5-Ti"iäthyl-s-triazin-
2,4,6-trion (DT-OS 1 595 617) 11,0 "
2-Isopropyliden-3-äthyl-
5 5 5-diniethyl-1,3-oxazin-4-, 6-dion 29 * 5
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Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von Polyamiden durch anionische Polymerisation von Lactamen mit 3 "bis 12 Kohlenstoffatomen im Ring, dadurch gekennzeichnet, daß als Co-Katalysatoren Verbindungen der allgemeinen Formel%C C^ x R^Cv N-Rß χοκ 1Ilverwendet werden, in derR eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 "bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine von einem niedrigen Alkyl abgeleitete Aralkylgruppe,R^. entweder R oder eine Aryl-, Dialkylaminoaryl- oder Alkoxyaxylgruppe mit niederen Alkylen, undX ein Sauerstoff- oder Schwefelatom bedeutet.409842/0402
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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